Programminfo 31/01/2016 Sonntag, 31. januar 2016, 22.40 Uhr South Pole - Welturaufführung mit Rolando Villazón & Thomas Hampson OPER, Fernsehregie: Myriam hoyer Moderation: Annette Gerlach ZDF/arte, Bel air media, frankreich 2016, 150 Min. erstausstrahlung Der junge tschechische Komponist Miroslav Srnka hat gemeinsam mit dem australischen Schriftsteller Tom Holloway „South Pole“, eine Oper rund um die Entdeckung des Südpols geschaffen. ARTE zeigt die Uraufführung des Werks an der Bayerischen Staatsoper unter der musikalischen Leitung von Kirill Petrenko. Die beiden Entdecker, Robert Falcon Scott und Roald Amundsen, die Anfang des 20. Jahrhunderts darum kämpften, als erste am Südpol zu sein, werden von Thomas Hampson und Rolando Villazón verkörpert. Für die Inszenierung ist Hans Neuenfels verantwortlich, der zu den „lebenden Legenden“ des Regietheaters zählt. Musikalische Leitung: Kirill Petrenko Orchester: Bayerisches Staatsorchester Inszenierung: Hans Neuenfels Robert Scott: Rolando Villazón Roald Amundsen: Thomas Hampson Landlady: Mojca Erdmann Kathleen Scott: Tara Erraught Die Handlung basiert auf den gleichzeitigen Südpolexpeditionen zweier konkurrierender Teams: des britischen um Robert Scott und des norwegischen um Roald Amundsen, im Wettlauf um die Ehre, der erste Mensch am Südpol zu sein. Es ist eine Reise zweier Gruppen, die teils parallel ineinandergreifend, teils phasenverschoben dargestellt wird: eine Art „Doppeloper“, deren Stränge synchron beginnen und sich allmählich auseinanderentwickeln. Die Dramaturgie folgt den historischen Begebenheiten: Robert Scott hat seine Expedition unter großer öffentlicher Anteilnahme vorbereitet. Roald Amundsen plante seine Reise im Geheimen: Er täuschte vor, zum Nordpol aufbrechen zu wollen; eigentlich ging es ihm einzig um den Rekord, als erster Mensch zum Südpol vorzudringen. Die Opernhandlung beginnt mit dem Telegramm, das Amundsen von Madeira aus an Scott schickte und mit dem er den Wettlauf eröffnete. Die Oper von Miroslav Srnka und Tom Holloway erzählt davon, was zwischen den Zeilen der überlieferten Dokumente steht: was in den Männern in der langen Zeit des Winters vor sich geht, welche Empfindungen die Einsamkeit im Eis hervorruft, wie aus der Zusammenarbeit auch Konkurrenz und Anspannung erwachsen, wie sich im Widerstreit von nationalem Pathos und alltäglichen Geschäften absurd komische Situationen ergeben, in welcher Weise die Männer an ihre daheimgebliebenen Frauen dachten. Schließlich ist der Südpol nur ein weißer Fleck in einer weißen Ebene, der Reiz, diesen Punkt zu erreichen, vollkommen abstrakt, ein l‘art pour l‘art der Grenzüberschreitung. Dank einer Kombination vieler begünstigender Faktoren gelangte Amundsen mit seinem Team einen Monat vor Scott ans Ziel der Expedition. Scott und seine vier Begleiter kamen nicht nur zu spät, sie starben auch im Schneesturm auf dem Rückweg. Die Musik der Oper wird mit mehrfachen, sich immer wieder anders ergebenden Überlagerungen operieren; für bestimmte Momente wird es „konkrete“ Musik geben: Scotts Erkennungsmelodie ist die „Blumenarie“ aus Carmen (in der Einspielung von Enrico Caruso), Amundsens ist „Solvejgs Lied“ aus Peer Gynt; beide sollen in den Originalaufnahmen auch in der Oper erklingen. Andere signifikante Momente mit besonderer klanglicher Gestaltung sind das allmähliche Einfrieren und das schließliche Sterben der Scott-Missionsteilnehmer. Die Oper ist auch live und anschliessend 30 Tage lang on demand auf ARTE Concert zu sehen: concert.arte.tv. bildrechte: v.l.n.r.: Rolando Villazón © REX / „Taking an observation at the pole“ © Image ID: libr0352, Treasures of the NOAA Library Collection Photographer: Archival Photograph by Mr. Steve Nicklas, NOS, NGS / Thomas Hampson © Dario Acosta Pressekontakt: Irina Lehnert / [email protected] / T +33 38814 2151 / @artepresse/ presse.arte.tv