Kirsten Hehmeyer Pressebüro Richard-Wagner-Straße 10, 10585 Berlin Telefon: +49 [0]30-343 84 207/208, Fax: -416 Mobil: +49[0]172 4064782 [email protected] www.deutscheoperberlin.de Stiftung Oper in Berlin Giacomo Puccini LA RONDINE Lyrische Komödie in drei Akten; Libretto von Giuseppe Adami nach der deutschen Vorlage „Die Schwalbe“ von Alfred Maria Willner und Heinz Reichert In italienischer Sprache mit deutschen und englischen Übertiteln, Dauer: 2 Std. 15 Min. (incl. einer Pause) Musikalische Leitung Regie Bühne Kostüme Licht Chöre Choreografie Dramaturgie Roberto Rizzi Brignoli Rolando Villazón Johannes Leiacker Brigitte Reiffenstuel Davy Cunningham William Spaulding Silke Sense Curt A. Roesler Magda Prunier Rambaldo Aurelia Florian (Premiere, 29. Juni, 3. Juli), Dinara Alieva (12., 14., 18. und 27. März) Alexandra Hutton Charles Castronovo (8., 12., 14., 18. März), Atalla Ayan (27. März), Joseph Calleja (29. Juni, 3. Juli) Álvaro Zambrano Stephen Bronk Périchaud / Rabonnier Gobin Crébillon Yvette / Georgette Bianca / Gabriella / Sopransolo Suzy / Lolette Ein Haushofmeister Adolfo / Tenorsolo Noel Bouley / Carlton Ford Matthew Newlin / Sunnyboy Dladla Thomas Lehman Siobhan Stagg Elbenita Kajtazi Stephanie Lauricella Carlton Ford Matthew Newlin / Sunnyboy Dladla Lisette Ruggero Orchester, Chor, Statisterie und Opernballett der Deutschen Oper Berlin. Premiere: 8. März 2015 Weitere Vorstellungen: 12., 14., 18. und 27. März, 29. Juni und 3. Juli 2015. Die lyrische Komödie LA RONDINE ist ein lange Zeit unterschätztes Werk Giacomo Puccinis. Erst in den letzten 25 Jahren hat es sich an größeren Bühnen etabliert, in Berlin ist es noch gar nicht gespielt worden. Die Deutsche Oper Berlin, die seit der deutschen Erstaufführung von DAS MÄDCHEN AUS DEM GOLDENEN WESTEN 1913 eine starke Puccini-Tradition aufgebaut hat, in der auch seltener gespielte Werke wie die drei Einakter aus IL TRITTICO ihren Platz haben, nimmt sich nun dieses Werkes an und betraute Rolando Villazón mit der Inszenierung. Chronologisch im Werk des Komponisten steht LA RONDINE genau zwischen den beiden genannten Titeln, IL TABARRO, der erste der drei Einakter entstand sogar gleichzeitig mit LA RONDINE. Hatte Puccini schon in DAS MÄDCHEN AUS DEM GOLDENEN WESTEN neue Wege beschritten, indem er die gewohnte Opernstruktur mit Arien, Duetten, Ensembles und Finali in Frage stellte (als Grund für die seltene Aufführung der Oper wird bisweilen der „Mangel an Arien“ angeführt), so ging er jetzt noch einen bedeutenden Schritt weiter. Abgesehen von dem Quartett im zweiten Akt und der eingeschobenen Arie des Ruggero im ersten Akt (sie gehört zu der 2. Fassung, die unserer Aufführung zugrunde liegt), gibt es keine rein musikalisch zu verstehenden Haltepunkte. Stattdessen stellt sich das Werk als vielstimmiges Konversationsstück dar, das viele filmische Elemente in sich trägt. Roberto Rizzi Brignoli, der die musikalische Einstudierung und Leitung innehat, sagt dazu: „Die Partitur ist sehr filmisch. Wir haben Großaufnahmen, Hintergründe, Schnitte, Überblendungen. Diese treten an die Stelle des großen dramatischen Aufbaus etwa der Auseinandersetzung zwischen Tosca und Scarpia im 2. Akt der TOSCA … Es ist eine andere Art der Dramatik. Und ich mag sehr, wie Rolando inszeniert, weil er sich auf die Personen konzentriert, vor allem auch dann, wenn sie nicht singen. In LA RONDINE haben alle viel zu singen, aber besonders wichtig sind die Leerräume zwischen den Einsätzen.“ Entscheidend für Rolando Villazóns Zugriff auf die Oper ist die von Puccini gegenüber der Vorlage selbst eingeführte Stärke der Titelfigur Magda, die sich gegen beide Optionen entscheidet: sie will sich nicht weiter von Rambaldo aushalten lassen, aber sie will auch nicht eine Ehe mit dem Provinzler Ruggero eingehen, die ihr jede Freiheit nehmen würde. Es ist das Bild einer modernen Frau, das Puccini noch vor dem Ende der großen europäischen Monarchien entwirft, wie sie bald danach in den 20er-Jahren vielfach Realität wird. Daher versetzt Villazón die Handlung auch in diese Umgebung. Die Träume Magdas, die aus der Belle Epoque zu stammen scheinen, werden zu symbolistischen Begleitern ihrer Selbstfindung. Mit Dinara Alieva präsentiert sich in der Partie der Magda die sehr aufstrebende Sopranistin aus dem Ensemble des Bolshoi Theaters erstmalig in einer Neuproduktion in Berlin, nachdem sie als Violetta Valéry (LA TRAVIATA) und Donna Elvira (DON GIOVANNI) bereits große Erfolge an der Deutschen Oper Berlin feiern konnte. Die Partie des Ruggero übernimmt in den ersten vier Vorstellungen Charles Castronovo, am 27. März ist Atalla Ayan zu erleben. Mit Àlvaro Zambrano und Alexandra Hutton präsentieren sich in den Partien des Prunier und der Lisette profilierte junge Ensemblemitglieder des Hauses.