Markt und Marktmechanismus 2

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Markt und Marktmechanismus
Als Markt bezeichnet man allgemein den Ort und den Zeitpunkt des Zusammentreffens zwischen Angebot und Nachfrage, des Informationsaustausches zwischen den Marktteilnehmern, welcher zur Preisbildung fü hrt und
damit das Handeln zum Marktpreis ermöglicht sowie fü r den Ausschlusses
vom Markt fü r die Anbieter, deren Preisvorstellungen ü ber dem Marktpreis
liegen und fü r die Nachfrager, deren Preisvorstellungen unter dem Marktpreis
liegen, sorgt. Grundlage der mikroökonomischen Theorie ist eine abstrakte
Vorstellung von einem idealtypischen Markt, ein Marktmodell. Dieses ist im
folgenden kurz dargestellt:
Voraussetzungen:
• 1 Gut = 1 Qualität (Homogenität der Gü ter) , d.h. bei einem Gut mit beispielsweise 3 Qualitätsgruppen spricht man von drei verschiedenen
Märkten
• freie (polypolistische) Konkurrenz
• vollständiger Informationsaustausch zwischen allen Teilnehmern
(Markttransparenz)
• keine räumliche Ausdehnung, d.h. keine Transportaufwendungen
(Punktmarkt)
• Momentaufnahme vom Markt (Zeitpunkt)
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Markt
Marktmodell
Voraussetzungen
des idealen Makrtes
Unter der Annahme 1 Gut = 1 Qualitä t reduzieren sich die Vorstellungen der
Marktteilnehmer vom nun quasi standardisierten Gut auf Preis und Menge.
Dies läß t die Darstellung des idealtypischen Anbieter- und Nachfragerverhaltens in einem Preis-Mengen-Diagramm (Abb. 1) zu. Diese kann man beispielsweise von der Reaktion der beiden auf einen steigenden Marktpreis
verdeutlichen. Während die Nachfrager in der Regel die gekaufte Menge
reduzieren, werden die Anbieter bestrebt sein, den hohen Preis zu nutzen und
(bei fast gleichen Kosten) mehr zu verkaufen. Diese recht simplen Annahmen
werden dann bei einer genaueren Untersuchung von Angebot und Nachfrage
konkretisiert.
Geleichgewichtsmodelle
wurden von
Alfred Marshall
(1842-1924) und
Leon Walras
(1834-1910)
entwickelt und
mathematisch
ausformuliert.
Abb. 2-1:
Modell eines
idealtypischen Marktes
Produzentenrente
Konsumentenrente
Marktfunktionen
Markträumung
Allokation
Unter Renten versteht man Abweichungen der ursprü nglichen Preisvorstellungen der einzelnen Anbieter und Nachfrager vom tatsächlichen Marktpreis.
Ist ein Anbieter z.B. in der Lage ein Gut fü r 3.50 € /Stk. herzustellen und der
Marktpreis stellt sich dann bei 5 € /Stk. ein, erzielt er eine Produzentenrente
von 1.50 € /Stk., in den USA auch windfall profits genannt. Umgekehrt erzielt
ein Nachfrager eine Konsumentenrente bzw. eine unverhoffte Ersparnis in
dem Umfang, wie es ihm gelingt, ein Gut zu einem niedrigeren Preis zu kaufen
als er ursprü nglich zu zahlen bereit war.
Insbesondere die Renten und die Reaktionen der Wirtschaftssubjekte auf
diese werden als Ursache fü r die Folgen der Marktpreisbildung angesehen.
Diese Folgen verändern den Markt fortwährend, so daß man von Marktdynamik spricht.
Folgen (sofortige und spätere) des Marktmechanismus sind:
• Marktpreisbildung,
• Markträumung (Handel zum Marktpreis und Ausschluss vom Markt),
• Verteilung der Gü ter (vs. Rationierung im Extremfall),
• Rentenbildung,
• Preis und Renten sind Orientierung fü r "nächste Runde",
• Allokation (Lenkung der Verteilung der Produktionsfaktoren,
• zunächst Kapitalwanderung in Bereiche mit hoher Produzentenrente,
• Effizienzverbesserung,
• mehr Nachfrager kommen zum Zuge,
• größ ere Menge wird umgesetzt,
• Innovationsförderung.
Diese Folgen eines funktionierenden Marktes werden auch als Marktfunktionen beschrieben.
Während einige Ö konomen die Aussagen der Marktregulierung auf (weitere)
soziale Bereiche ü bertragen möchten, ist die Wirkung in den sog. Marktsphä ren jedoch weitestgehend unumstritten.
Abb. 2-2:
Marktsphären
c.p.-Klausel
Aufbauend auf einer Betrachtung des Gü termarktes werden die Besonderheiten der anderen Marktsphären schrittweise ergänzt. Um die Ursache-Wirkungs-Beziehungen zu verdeutlichen wendet man die sog. ceteris-paribusKlausel an (abgekü rzt: c.p.), die besagt, daß man jeweils nur eine der vielen
Ursachen verändert, um dadurch ihre Auswirkungen zu beschreiben, oder
kurz gesagt: unter sonst gleichen Bedingungen. Diese Vorstellungen vom
idealtypischen Markt werden untersetzt durch eine genauere Analyse des
Nachfragerverhaltens (Verbindung zur Absatzwirtschaft, zum Marketing) und
des Anbieterverhaltens (Verbindung zur Betriebswirtschaftslehre). Danach ist
eine erneute Betrachtung der Märkte möglich, welche sich insbesondere der
Frage widmet, wie sich eine Preisbildung bei nicht freier Konkurrenz vollzieht.
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