UniversitätsKlinikum Heidelberg 02 newsletter UNIVERSITÄTSFR AUENKLINIK Juni 2010 Liebe Kolleginnen und Kollegen, auch im Juni möchten wir Sie wieder über Neuigkeiten in dem Fach Frauenheilkunde/Geburtshilfe/ Onkologie/Endokrinologie und Fertilitätsstörungen sowie über die Änderungen in unserer Klinik zu informieren. Mit freundlichen Grüßen Ihr Aktuelle klinische Studie CTC/ DTC: Zirkulierende und disseminierte Tumorzellen – Monitoring des Therapieansprechens bei metastasiertem Mammakarzinom Bei metastasiertem Mammakarzinom scheint die hämatogene Tumorzelldissemination ins Knochenmark ein relativ früher Prozess während des Fortschreitens der Krankheit zu sein. Die Detektion und Charakterisierung von disseminierten Tumorzellen (disseminating tumor cells, DTCs) wird als ein wichtiges Instrument bei der Suche nach neuen prognostischen Faktoren angesehen. Die Anzahl von zirkulierenden Tumorzellen (circulating tumor cells, CTCs) im Blut ist als prognostischer Marker bei Brust-, Darm- und Prostatakrebs schon belegt und zur Zeit werden einige Studien durchgeführt, die überprüfen, ob die Sensitivität gegenüber therapeutischen Maßnahmen mittels der Detektion von CTCs ermittelt werden kann.1 Es gibt auch schon erste Hinweise, dass CTCs von Brustkrebspatientinnen mit Rezidiv das Zielprotein (ErbB2) von Trastuzumab (einem THEMEN IM JUNI > Aktuelle klinische Studie CTC/DTC > Management bei Terminüberschreitung und Übertragung – die neue AWMF Leitlinie 02/10 > Das CONTOUR Projekt am Brustzentrum Heidelberg Der Umzug der onkologischen Ambulanz und der onkologischen Tagesklinik in das NCT hat sich aus baulichen Gründen verzögert und wird daher nicht wie geplant Ende Juni, sondern im Spätsommer / Anfang Herbst stattfinden. Onkologische Patientinnen können sich weiterhin in der onkologischen Abteilung der Universitäts-Frauenklinik in der Voßstr. 9 in 69115 Heidelberg / Bergheim anmelden. Wir werden Sie jedoch über aktuelle Änderungen den Neubau des NCT betreffend auf dem Laufenden halten. Universitäts-Frauenklinik Telefon: 06221 - 56 7856 Voßstr. 9 69115 Heidelberg 02 UNIVERSITÄTS-FR AUENKLINIK therapeutischen Antikörper) exprimieren können, obwohl diese im Primärtumor nicht detektiert wurden.2 Einschlusskriterien: Patientinnen mit metastasierten Mammkarzinom mit Progress oder Erstdiagnose der Metastasen vor Therapieumstellung Studienablauf: 1. Initiale BE zur Bestimmung der CTCs vor Therapie 2.Bestimmung der DTCs mittels KM Stanze (nur wenn CTCs positiv) 3.Kontrolle des Therapieanspre chens nach dem 1. Zyklus via CTCs In dieser Studie sollen CTCs aus dem Blut und ggf. DTCs aus dem Knochenmark von Brustkrebspatientinnen quantitativ erfasst und auf Mutationen, epigenetische Veränderungen, molekulare Profile, sowie der Fähigkeit, in-vitro Mammospheres und Tumore/Metastasen in Mäusen zu induzieren untersucht werden. Ein wesentliches Studienziel ist es, das Therapieansprechen mittels CTCs als Verlaufsparameter und prognostischen Marker zu untersuchen. Die ermittelten Daten sollen verwendet werden, um Korrelati- 02 onen mit klinisch/pathologischen Befunden und dem Ansprechen auf die systemische Behandlung zu überprüfen. Ansprechpartner CTC/DTC Studie: Prof. Dr. A. Schneeweiss Dr. M. Wallwiener Literatur 1 Mata M, Raponi M. Circulating tumor cells: utility for predicting response to anti-EGFR therapies? Expert Rev Mol Diagn 2009; 9:115-9. Fehm T, Becker S, Duerr-Stoerzer S, Sotlar K, Mueller V, Wallwiener D, Lane N, Solomayer E, Uhr J. Determination of HER2 status using both serum HER2 levels and circulating tumor cells in patients with recurrent breast cancer whose primary tumor was HER2 negative or of unknown HER2 status. Breast Cancer Res 2007; 9:R74. 2 Management bei Terminüberschreitung und Übertragung- die neue AWMF Leitlinie 02/10 Zum Februar diesen Jahres wurde eine neue AWMF-Leitlinie im Sinne einer „evidenz-basierten“ Leitlinie zum Vorgehen bei Terminüberschreitung der risikoarmen Schwangerschaft formuliert. Dabei sollten sowohl der Risikominimierung für Mutter und Kind, als auch der Selbstbestimmung der Patientin Rechnung getragen werden. Die Beratung der Schwangeren sollte nach dem Konzept des „informed choice“ erfolgen. Die Grundlagen für die Beratung ergeben sich aus den Untersuchungen zur mütterlichen und kindlichen Riskioverteilung in Bezug zur Schwangerschaftsdauer. Die perinatale Mortalität liegt in industrialisierten Ländern bei unter 1%, dabei liegt der Nadir bei 37 SSW und steigt zwischen 39 und 42 SSW linear an. Das IUFT-Risiko zeigt einen 3-4 fachen Anstieg im Zeitraum 37-42 SSW, in diesem Zeitraum ereignen sich 40% der IUFT im Niedrigrisikokollektiv. Auch die neonatale Mortalität steigt um das 3-fache an. Es bestehen somit gewichtige Gründe, 02 UNIVERSITÄTS-FR AUENKLINIK allen Schwangeren die Geburts-Einleitung möglichst bald ab 41+0 SSW zu empfehlen (EL Ia). Neue Metaanalysen zeigen, dass mit einer Einleitung ab 41+0 SSW die Sectiorate nicht erhöht wird (Cochrane Analyse, Gülmezoglu 2006). Die folgenden Empfehlungen beziehen sich auf Risikoarme Schwangere am Geburtstermin. Empfehlungen für die Praxis: •Sorgfältige Trennung der Risikoschwangerschaften vom risikoarmen Kollektiv •Überwachung des Feten ab 40+0 SSW: >eine Sonographie mit Biometrie des Feten und Fruchtwassermenge-Bestimmung am ET, sofern nicht innerhalb eines Zeitraums von 4 Wochen zuvor eine Untersuchung stattgefunden hat (Ausschluß einer chronischen Plazentainsuffizienz mit Wachstumsretadierung) (EL IV) >In 3-tägigen Abständen die nographische Bestimmung Fruchtwassermenge (EL IIa). Überprüfung der Herzaktion 03 soder Die des Feten kann durch die Registrierung eines Ruhe-CTGs vorgenommen werden (GCP) > Bei geburtshilflich reifem Befund (Bishop Score > 6) ist eine Geburtseinleitung eine mögliche Option, sofern die Schwangere den Wunsch hierzu äußert (EL IV) >Schwangerschaftswoche 41+0 41+6: Empfehlung zur Einleitung zur signifikanten Reduktion der perinatalen Mortalität (EL Ib) und der fetalen Morbidität (EL Ia). Wird nach der 41 SSW zugewartet, bedarf es der sorgfältigen Aufklä- 02 UNIVERSITÄTS-FR AUENKLINIK rung und Dokumentation über die entsprechenden Risiken von Mutter und Kind, in diesem Zeitraum Überwachung durch Kontrolle FW Menge und CTG alle 2-3 Tage. > Schwangerschaftswoche 42: Ab 42 SSW ist die Beendigung der Schwangerschaft durch Geburtseinleitung oder Sectio indiziert (EL Ia), da das Risiko für einen IUFT deutlich ansteigt und die neonatale Morbidität signifikant erhöht ist durch Schulterdystokie, Mekoniumaspirationssyndrom, peripartale Asphyxie und Pneumonie (EL IIa). Diese Risiken sollten bei der Aufklärung erwähnt werden und dokumentiert werden. Evaluation des ästhetischen und funktionellen Ergebnisses nach brusterhaltenden, onkoplastischen Operationen beim Mammakarzinom: das CONTOUR Projekt am Brustzentrum Heidelberg Seit 2008 führen wir am Brustzentrum der Universitäts-Frauenklinik eine prospektive Studie zur Evaluation von ästhetischen und funktionellen Ergebnissen nach bru- 03 sterhaltenden, onkoplastischen Operationen durch. In einer ersten Phase werden subjektive und objektive Meßinstrumente validiert um in einer zweiten Phase bei großen Probandinnenzahlen Vergleiche zwischen verschiedenen Schnittführungen und onkoplastischen Methoden hinsichtlich dieser Zielkritierien mithilfe validierter Meßinstrumente durchzuführen. Wir versprechen uns davon, einen Grundstein für systematische und valide Untersuchungen hinsichtlich der differenzierten operativen Therapie des Mammakarzinoms legen zu können, was bislang – trotz der offensichtlichen Bedeutung – aussteht. WICHTIGE TERMINE JUNI 2010: Nähere Informationen finden Sie unter www.klinikum.uni-heidelberg.de/ contour Ansprechpartner: Dr. Jörg Heil 14. + 18.06.2010 Schwangereninformationsabend Ort: 18:30 Uhr, Hörsaal, Universitäts-Frauenklinik mit Kreißsaalführung 09.06.2010 Fortbildungsveranstaltung des NCT: Strategien zur Erhaltung der Zeugungsfähigkeit bei Chemotherapie (Prof. Dr. med. T. Strowitzki) Ort: 16:00 Uhr, Hörsaal, Innere Medizin 09.06.2010 Fortbildungsveranstaltung: Fertilitätserhalt bei Karzinompatientinnen Ort: 19:00 Uhr, Hörsaal, Universitäts-Frauenklinik 23.06.2010 Bibliotheksabend Ort: 19:00 Uhr, Bibliothek, Universitäts-Frauenklinik 23.06.2010 Patientinnen Info-Abend der Urogynäkologie: Thema Senkung und Harninkontinenz im 02 UNIVERSITÄTS-FR AUENKLINIK IMPRESSUM Herausgeber Universitäts-Frauenklinik Universitätsklinik Heidelberg Voßstr. 9 69115 Heidelberg Redaktion Dr. Joachim Rom Kontakt Telefon-Hotline: 06221 - 56 7856 Gestaltung und Layout Medienzentrum Stabsstelle des Universitätsklinikums und der Medizinischen Fakultät Heidelberg Leitung Markus Winter [email protected] www.klinikum.uni-heidelberg.de/medien Grafik Eva Tuengerthal Stand Juni 2010 ID10453 Sollten Sie den Newsletter nicht weiter erhalten wollen, so können Sie diesen hier abbestellen: per Telefon: Oberarzt-Sekreteriat: 06221-56 7906 oder per Fax: Oberarzt-Sekreteriat: 06221-56 5712 oder per E-Mail: [email protected] [email protected] 04 Rahmen der World Continence Week (21.06. - 27.06.2010) Ort: 18:00 Uhr, Hörsaal, Universitäts-Frauenklinik 28. - 29.6.2010 > Operations-Workshops Urogynäkologie > Operations-Workshops für operativ tätige Gynäkologinnen und Gynäkologen > Inkontinenz- und Beckenbodenchirurgie mit autologen Materialien (Vaginalschlingen, MESH) 1. Tag: Beginn um 19.00 Uhr mit Theorie 2. Tag: 8.00 Uhr bis 15.00 Uhr: Hands-on Training im OP 30.06.2010 Interdisziplinäre Fortbildung im Salem: Onkologie in der Praxis Ort: Lindrath-Saal, Salem 08.07.2010 Sommerfest der UniversitätsFrauenklinik