Prof. Dr. Wolgang Greiner

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Universität Bielefeld
Fakultät für Gesundheitswissenschaften
Gesundheitsökonomie und Gesundheitsmanagement
Fördert der Morbiditätsadjustierte
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Risikostrukturausgleich eine andere
Diabetes-Versorgung?
Prof. Dr. Wolfgang Greiner
Nationaler
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Workshop
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Diabetes-Versorgung
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Berlin, 01. Dezember 2009
Folie 1
Inhaltsübersicht
1. Warum g
gibt es einen neuen
Risikostrukturausgleich?
2. Der RSA-Kompromiss im GKV-WSG
3. Versorgungsmanagement bei Diabetes
unter den Bedingungen des M-RSA
4 Zusammenfassung und Ausblick
4.
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1
Warum gibt es einen RSA?
Krankenkassen sind nicht frei in ihrer
„Preisentscheidung“:
• Einkommensabhängige Beiträge
• keine Risikodifferenzierung
• beitragsfreie Familienmitversicherung
⇒ Ohne RSA würde der erhobene Beitragssatz von
der Risikostruktur der Versicherten abhängen.
⇒ Beitragssatz wäre
ä kein richtiges „Preissignal““ im
Kassenwettbewerb.
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Folie 3
Der Risikostrukturausgleich gleicht folgende Faktoren aus:
• Unterschiede in den beitragspflichtigen
Einnahmen der Versicherten
(Fi
(Finanzkraftausgleich)*
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• Unterschiede in der Morbidität
(Morbiditätsausgleich)
– Alter, Geschlecht, Erwerbsminderungsrente
– Chronische Erkrankungen
• Unterschiede in der Belastung durch
unentgeltlich mitversicherte Familienangehörige
(Familienausgleich)*
* Finanzkraft- und Familienausgleich entfallen im gegenwärtigen Gesundheitsfonds.
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Inhaltsübersicht
1. Warum g
gibt es einen neuen
Risikostrukturausgleich?
2. Der RSA-Kompromiss im GKV-WSG
3. Versorgungsmanagement bei Diabetes
unter den Bedingungen des M-RSA
4 Zusammenfassung und Ausblick
4.
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Politischer Kompromiss im GKV-WSG
– GKV-Klassifikationsmodell auf der Basis von
Diagnosen und Arzneimittelverordnungen
• „Einsatzfähigkeit in der GKV wissenschaftlich untersucht und
bestätigt“
– 50 bis 80 schwerwiegende und chronische
Krankheiten
–p
prospektives
p
Modell,, Zuschlagsmodell
g
– Konvergenzklausel (max. 100 Mill. Euro
regionale Zusatztransfers pro Land)
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Modelle zur morbiditätsorientierten Gruppierung
• Aktuarische Ansätze (Zellenansätze)
• Regressionsansätze (Zuschlagsansätze)
• Prospektive Verfahren
• Zeitgleiche Verfahren
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Inhaltsübersicht
1. Warum g
gibt es einen neuen
Risikostrukturausgleich?
2. Der RSA-Kompromiss im GKV-WSG
3. Versorgungsmanagement bei
Diabetes unter den Bedingungen des
M-RSA
M
RSA
4. Zusammenfassung und Ausblick
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Die DMP-Krankheiten: Das Beispiel Diabetes
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Folie 9
Aufgreifkriterien im RSA bei Diabetes
Quelle: BVA 2008
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Arzneimittel als RSA-Aufgreifkriterium
Quelle: BVA 2008
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Anreizwirkungen des RSA auf Prävention
Die einen sagen:
• Anreize zur Sekundärprävention steigen, da chronisch
Kranke zu guten Risiken werden.
• Es könnte ein Wettbewerb um eine kosten-effektive
Versorgung chronisch Kranker entstehen, wenn deren
Deckungsbeitrag positiv ist.
Die anderen sagen:
• Die „Präventionsrendite“ für die Kasse sinkt durch RSA.
• Chronisch
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Kranke
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bleiben
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Risiken,
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da sie
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anfälliger auch für andere Krankheiten sind.
• Die Steigerung von Präventionsanreizen ist nicht
primäres Ziel eines RSA.
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6
Haben Kassen überhaupt Einfluss auf die Ausgaben?
• Kein direkter Einfluss auf Behandung und
veranlasste Leistungen
(aber: Case Management, Health Coaching,
Pharmako-Beratung)
• Indirekter Einfluss über RLV und Richtgrößen
in Regelversorgung
• Wachsender Einfluss durch selektive
Verträge
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Argumente für einen positiven Effekt des M-RSA auf
Sekundär- und Tertiär-Prävention
• Prospektiver Ansatz
• Weniger relative Nachteile bei Wechsel von
Chronikern zu Lasten der aufnehmenden
Kasse
• Mehr Transparenz über individuelles
derzeitiges
g Kostenmanagement
g
der Kassen
Außerdem: ggf. erhöhter Anreiz zur
Arzneimittelnutzung
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Argumente für einen negativen Effekt des M-RSA auf
Sekundär- und Tertiär-Prävention
• Weniger Präventionsrendite im Bestand
• Problematisch
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it auseinanderfallenden
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Kosten und Nutzen der Maßnahmen
(Wechselrisiko!)
• Mehr Transparenz über individuelles
derzeitiges Kostenmanagement der Kassen
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Werden Diabetiker nun zu „guten“ Risiken ?
Nein, denn:
• Unzureichende Datenlage über die Risiken
akuter Erkrankungen
• Keine Möglichkeit, Chroniker (innerhalb der
HMG) nach Krankheitsschwere zu differenzieren
• Erfahrungen in den Niederlanden
Junge Gesunde sind weiterhin „bessere“ Risiken.
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Fazit
• Der M-RSA ist nicht völlig versorgungsformenneutral:
- Er mindert einerseits die „Furcht“ vor ungewolltem
Zuwachs an Chronikern.
- Er mindert aber auch die Präventionsrendite im Bestand.
• Mögliche Lösungswege:
- Stärkere Pauschalisierung innerhalb der Krankheit
(Preis: geringere Finanzausgleicheffekte)
- Ausgleich der Präventionsrendite durch externe Fonds- oder
Steuerfinanzierung (Preis: keine wettbewerbliche Lösung)
• Praktisch bislang zweitwichtigster Effekt des M-RSA ist die
höhere Transparenz über Behandlungskosten.
Î Mehr Anreize für IV und für Evaluation
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Vielen Dank für Ihre
Aufmerksamkeit!
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