Proteinbestimmung rot n st mmung - Institut für Physiologische Chemie

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Proteinbestimmung
rot n st mmung
Diese Lerneinheit befasst sich mit der Beschreibung von
verschiedenen Methoden der Proteinbestimmung mit den
folgenden Lehrzielen:
 Verständnis
V tä d i der
d Prinzipien
P i i i der
d Proteinbestimmung
P t i b ti
sowie
i d
deren
praktischer Durchführung
 Unterscheidung zwischen qualitativen und quantitativen
Proteinbestimmungen
Proteinbestimmung
K. Öttl
Qualitative
Qua
tat
und
un quant
quantitative
tat
M
Methoden
tho n
 Die einfachste Art der Proteinbestimmung ist die quantitative. Das
bedeutet man misst, wie viel Protein in einer Probe enthalten ist.
 Davon zu unterscheiden sind qualitative Methoden:




Bestimmung, welches Protein vorhanden ist
Ermittlung der Aminosäurezusammensetzung eines bestimmten
P t i
Proteins
Molekulargwichtsbestimmung
Sonstige Charakterisierung eines Proteins
 Im Weiteren ist nur mehr von quantitativen Methoden die Rede.
Proteinbestimmung
K. Öttl
Proteine
rot n a
allgemein
g m n
 Proteine sind sehr unterschiedliche Polymere, die aus
Aminosäuren aufgebaut sind
sind.
 Es gibt 20 Aminosäuren, die zum Aufbau von Proteinen
herangezogen werden.
 Die einzelnen Proteine unterscheiden sich durch die Anzahl und
Sequenz der Aminosäuren.
Proteinbestimmung
K. Öttl
Proteine
rot n a
allgemein
g m n
R
H
N
CH
H2N
C
CH
O
R
O
R
C
CH
N
H
 Gezeigt ist die allgemeine Formel
eines Tripeptids
Tripeptids.
O
C
OH
 R bezeichnet die Seitenketten der
Aminosäuren.
 Die Bindung
Bindung, die zwischen der
Aminogruppe der einen und der
Carboxylgruppe der anderen Aminosäure
ausgebildet
bild t wird,
id h
heißt
ißt P
Peptidbindung.
tidbi d
Proteinbestimmung
K. Öttl
Proteinbestimmungen
rot n st mmung n
Folgende Methoden werden im Zuge dieser Präsentation erläutert:
 UV-Absorption
 Biuret-Methode
Biuret Methode
 Methode nach Lowryy
 BCA-Methode
 Methode nach Bradford
Proteinbestimmung
K. Öttl
UV
UV-Absorption
sorpt on
 Eine der einfachsten Methoden, eine Substanz zu quantifizieren,
ist ihre Eigenabsorption zu messen.
messen
 Proteine sind nicht gefärbt, aber durch den
Gehalt an
aromatischen Aminosäuren Phenylalanin, Tyrosin und Tryptophan
besitzen sie eine Absorption im UV-Bereich (280 nm).
O
O
H 2N
CH C
OH
CH2
H2N
CH C
O
OH
CH2
OH
K. Öttl
CH C
OH
CH2
Tyrosin
Phenylalanin
Proteinbestimmung
H 2N
HN
T t h
Tryptophan
UV
UV-Absorption
sorpt on
 Diese Methode besitzt jedoch eine sehr eingeschränkte Anwendbarkeit.
 Die Lösungen müssen klar und „sauber“ sein.
 Stoffe, die selbst eine Absorption bei 280 nm besitzen, stören.
 Proteine, die einen ungewöhnlich hohen oder niedrigen Wert an
aromatischen Aminosäuren aufweisen, liefern abweichende Werte.
 Für eine Proteinbestimmung aus Serum oder Plasma ist diese Methode
nicht geeignet.
Proteinbestimmung
K. Öttl
Biuret-Methode
ur t M tho
 Diese schon lange bekannte Methode beruht darauf, dass Cu2+-
p
g komplexiert
p
werden ((Bildung
g von
Ionen von Peptidbindungen
Komplexen siehe „Grundlagen der physiologischen Chemie I,
Chemische Bindung“, Modul 01).
 Es sind mindestens 2 Peptidbindungen (also mindestens ein
Tripeptid) für die Komplexbildung erforderlich.
 Der Komplex weist eine Färbung auf, die bei einer Wellenlänge
von 540 nm fotometrisch gemessen werden kann.
 Die Farbintensität ist proportional der Anzahl der
Peptidbindungen und damit der Proteinkonzentration.
Proteinbestimmung
K. Öttl
Lowry M tho
Lowry-Methode
 Die Anfang der 50er Jahre publizierte Methode beruht einerseits auf der
Komplexierung
p
g von Kupferionen
p
wie in der Biuret-Methode, sowie einer
anschließenden Reaktion .
 Bei dieser Reaktion wird ein weiteres Reagens
g
((Folin-Reagens),
g
), das
Molybdat und Wolframat enthält, vom Protein-Kupferkomplex reduziert,
wodurch es eine Farbänderung von gelb nach blau erfährt.
 Manche Aminosäuren, wie Tyrosin, Tryptophan oder Cystein tragen zu
dieser Reaktion bei und vermögen das Folin-Reagens auch ohne
Komplexbildung zu reduzieren.
reduzieren
 Reduktionsmittel in der Probelösung stören diese Bestimmung.
Proteinbestimmung
K. Öttl
BCA-Methode
M tho
 Diese ist heute eine sehr häufig angewendete Methode
und auch hier ist die Komplexbildung mit Cu2+-Ionen von
Bedeutung.
 Nach der Reduktion von Cu2+ zu Cu+ durch das Protein
erfolgt eine Umkomplexierung.
 Aus dem Proteinkomplex entsteht ein Komplex mit dem
Reagens „Bicinchoninic Acid“ (gibt der Methode den
Namen).
)
Proteinbestimmung
K. Öttl
BCA-Methode
M tho
 Die Abbildungg zeigt
g den Kupfer-Komplex
p
p
O
O
der Bicinchoninic Acid.
-
-O
C
C
N
O
 Die Stickstoffatome sind für die
Komplexbildung verantwortlich.
N
 Die Carboxylgruppe bewirkt die
Cu+
N
O
C
O-
Proteinbestimmung
Wasserlöslichkeit von Reagens sowie
Komplex.
N
C
-O
O
O
 Nachdem bei dieser Methode wiederum
eine Reduktionsreaktion beteiligt ist,
ist ist sie
empfindlich auf sonstige Reduktionsmittel
in der Probelösung.
K. Öttl
Bradford-Methode
ra for M tho
 Bei dieser Methode ist kein Kupferkomplex im Spiel.
 Sie beruht darauf, dass ein Farbstoff (Coomassie Brillant Blue) an
Proteine bindet.
 Der Farbstoff kann je nach dem pH-Wert in verschiedenen Formen
vorliegen, die unterschiedlich gefärbt sind.
 Beim Binden an das Protein ist die blaue Form am stabilsten.
Vor allem basische und unpolare Aminosäuren tragen zur
F b t ffbi d
Farbstoffbindung
bei.
b i
 Den gebildeten Komplex kann man fotometrisch quantifizieren.
 Detergentien verhindern das Binden des Farbstoffes an das Protein und
stören die Bestimmung.
Proteinbestimmung
K. Öttl
Praktische
ra t sch Durchführung
Abgesehen von der UV-Absorption verlaufen die verschiedenen
Proteinbestimmungen nach folgendem Schema:
 In Eprouvetten oder kleineren
Reaktionsgefäßen
R
kti
fäß
werden
d die
di Proben
P b mit
it dem
d
entsprechenden Reagens vermischt.
Es
E ist
i t notwendig,
t
di einen
i
R
Reagenzienleerwert
i l
t
(Blank), der kein Protein enthält, sowie mehrere
Standard-Proben, die Protein in bekannter
Konzentration enthalten, anzusetzen.
Blank
Standards
Unbekannte Proben
 Der Ansatz wird die angegebene Zeit bei der
angegebenen
g g
Temperatur
p
inkubiert.
 Während der Inkubationszeit tritt die
Färbereaktion ein.
Proteinbestimmung
K. Öttl
Praktische
ra t sch Durchführung
 Nach der Inkubationszeit misst man die Extinktionen der einzelnen
Ansätze
 Mit Hilfe der Standards erstellt man eine Kalibrationsgerade
Das Fotometer wird zuvor mit dem
Blank dieser
auf „0“kann
gestellt.
Weise
Anhand
manAuf
ausdiese
den gemessenen
Extinktionen der
E
Extinktion
wird der Reagenzienleerwert, dasunbekannten
ist die Extinktion
diederen
auf das
Reagens berechnen.
Proben
Proteingehalt
selbst zurückgeht, automatisch von allen Proben abgezogen.
Protein [mg/mL]
Proteinbestimmung
K. Öttl
Schwierigkeiten
Schw
r g t n bei derr Proteinbestimmung
rot n st mmung
 Bei biologischen Proben hat man es normalerweise mit Mischungen aus
verschiedenen Proteinen zu tun.
 Verschiedene Proteine verhalten sich bei der Quantifizierung
unterschiedlich ((UV-Absorption
p
hängt
g vom Gehalt aromatischer
Aminosäuren ab, verschiedene Proteine können unterschiedlich gut als
Reduktionsmittel wirken, …).
 Verschiedene Stoffe, die sich neben den Proteinen in der Probelösung
befinden, können die Bestimmung stören (Tenside, Reduktionsmittel, …).
 Welche Stoffe stören, muss vor der Bestimmung abgeklärt und eine
entsprechende Methode ausgewählt werden.
Proteinbestimmung
K. Öttl
 BSA (Rinderserumalbumin
(Rinderserumalbumin, im
Englischen bovine serum
albumin) zeigt eine wesentlich
höh
höhere
E
Empfindlichkeit
fi dli hk it als
l zum
Beispiel die Antikörper IgG.
BSA
0.5
unterschiedliche Reaktion von 2
verschiedenen Proteinen bei
einer Quantifizierung.
Extinkktion
 Die Abbildung zeigt die
1.0
Schwierigkeiten
Schw
r g t n bei derr Proteinbestimmung
rot n st mmung
I G
IgG
0.5
Proteinkonzentration [mg/mL]
Proteinbestimmung
K. Öttl
1.0
Schwierigkeiten
Schw
r g t n bei derr Proteinbestimmung
rot n st mmung
 Aus
us de
den obe
oben e
erläuterten
äu e e U
Umständen
s ä de ist
s es e
erklärlich,
ä c , dass
verschiedene Methoden leicht abweichende Ergebnisse liefern.
 Die Angabe der Bestimmungsmethode ist damit genau genommen
erforderlich, um das Ergebnis beurteilen oder reproduzieren zu können.
 Die Messungen sind keine Endpunktsmessungen. Das bedeutet, dass
die Reaktion nach der Inkubationszeit nicht zum Stillstand kommt.
 Es ist daher unbedingt notwendig, auf die Einhaltung von
Reaktionszeiten zu achten.
 Bei dieser Art von Bestimmung muss man sich überlegen, welche
Zeitabweichungen toleriert werden können.
Proteinbestimmung
K. Öttl
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