Mit Ticagrelor (Brilique) die kardiovaskuläre Mortalität von Patienten mit akutem Koronarsyndrom senken Journal für Kardiologie - Austrian Journal of Cardiology 2011; 18 (7-8), 285-286 Homepage: www.kup.at/kardiologie Online-Datenbank mit Autoren- und Stichwortsuche Offizielles Organ des Österreichischen Herzfonds Member of the ESC-Editors’ Club Member of the Indexed in EMBASE/Excerpta Medica/Scopus P . b . b . 0 2 Z 0 3 1 1 0 5 M , V e r l a g s p o s t a m t : www.kup.at/kardiologie 3 0 0 2 P u r k e r s d o r f , E r s c h e i n u n g s o r t : 3 0 0 3 G a b l i t z NEUES AUS DEM VERLAG Abo-Aktion 2016 Wenn Sie Arzt sind, in Ausbildung zu einem ärztlichen Beruf, oder im Gesundheitsbereich tätig, haben Sie die Möglichkeit, die elektronische Ausgabe dieser Zeitschrift kostenlos zu beziehen. Die Lieferung umfasst 4–6 Ausgaben pro Jahr zzgl. allfälliger Sonderhefte. 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Neben dem klassischen Thrombozytenfunktionshemmer Acetylsalicylsäure hat sich in den vergangenen Jahren Clopidogrel etabliert und die Prognose von Patienten mit Herzinfarkt verbessert. Ein ungelöstes Problem dieser Substanz ist jedoch, dass nicht alle Patienten im gleichen Maß auf Clopidogrel ansprechen. Genetische Unterschiede sind für den von Patient zu Patient unterschiedlich ausgeprägten Effekt von Clopidogrel verantwortlich. Die unzureichende Wirkung eines Thrombozytenfunktionshemmers kann bei Herzinfarktpatienten fatale Folgen haben. OP ● ● ● Weniger kardiovaskuläre Todesfälle: Ticagrelor senkt die kardiovaskuläre Mortalität um 21 % (p = 0,001; absolute Risikoreduktion: 1,1 %) [1]. Vergleichbare Wirkung bei allen Patienten: Die thrombozytenfunktionshemmende Wirkung von Ticagrelor ist bei allen Patienten vergleichbar. Eine genetische Testung ist nicht nötig [1]. Keine Interaktion mit Protonenpumpenhemmern (PPI) [3]. ● pac u eT M kun I I ve à 5 6 g rsch Stk. ist reib bar . ). Vergleichbare Wirkung in allen Subgruppen [4–6]: Umfangreiche Subgruppenanalysen zeigen, dass Patienten von Ticagrelor unabhängig von Alter, Geschlecht und Körpergewicht profitieren. Der Benefit von Ticagrelor ist auch unabhängig davon, ob ein invasives oder nicht-invasives Management geplant war. Ticagrelor ist Clopidogrel in seiner Wirkung überlegen, ohne das Risiko für schwere Blutungen signifikant zu erhöhen Mit Ticagrelor kardiovaskuläre Todesfälle verhindern Nun steht mit Ticagrelor (BriliqueTM) der erste Vertreter einer neuen chemischen Klasse thrombozytenfunktionshemmender Substanzen, der Cyclo-Pentyl-Triazolo-Pyrimidine, für die Therapie von Patienten mit akutem Koronarsyndrom (ACS = STEMI, NSTEMI und instabile Angina pectoris) mit und ohne ST-Hebung zur Verfügung. Ticagrelor hat gegenüber Clopidogrel mehrere klinisch relevante Vorteile: ● Rascherer Wirkeintritt: Bereits eine Stunde nach dem Loading hemmt Ticagrelor die Plättchenaggregation zu 80 % und ist damit bereits zu diesem Zeitpunkt deutlich wirksamer als Clopidogrel in seiner Maximalwirkung [2]. ● Weniger thrombotische Ereignisse: Unter Ticagrelor traten gegenüber Clopidogrel um 16 % weniger thrombotische Ereignisse auf (primärer Endpunkt: kardiovaskulär bedingter Tod, Schlaganfall und Myokardinfarkt) bei steigendem Benefit über 12 Monate (p < 0,001, absolute Risikoreduktion 1,9 %). Abbildung 1: Signifikante Senkung der CV-Mortalität über 12 Monate gegenüber Clopidogrel. Mod. nach [1]. Abbildung 2: Indikation und Dosierung von BriliqueTM J KARDIOL 2011; 18 (7–8) 285 Pharma-News Sicherheitsaspekt von Ticagrelor Die für BriliqueTM am häufigsten berichteten Nebenwirkungen waren Blutungen und Atemnot. Mit BriliqueTM sind schwere Blutungen selten, schwächere Blutungen wie Hämatome oder Nasenbluten jedoch häufig. Wenn in der PLATO-Studie Atemnot auftrat, verschwand dies oft bei Fortdauer der Behandlung wieder; nur selten führte sie zum Absetzen von BriliqueTM. Höchster Empfehlungsgrad für Ticagrelor Die Ergebnisse der PLATO-Studie spiegeln sich in den aktuellen ESC/EACTSLeitlinien zur myokardialen Revaskularisierung wider [7]. Ticagrelor erhielt für die thrombozytenfunktionshemmende Therapie bei Patienten mit STEMI und NSTEMI den hohen Empfehlungsgrad IB. Literatur: NEU! BriliqueTM ist ab 1. August in der gelben Box (RE1)! Ab 1. August ist BriliqueTM 90 mg mit der 14 Stk. und 56 Stk.-Packung in der dunkelgelben Box (RE1). Die Monatspackung à 56 Stk ist OP II erstattungsfähig. BriliqueTM kann somit zur Prävention atherothrombotischer Ereignisse in Kombination mit ASS bei akutem Koronarsyndrom (STEMI, NSTEMI und instabile Angina) für 12 Monate verschrieben werden. BriliqueTM ist bei Patienten, bei denen eine perkutane Koronarintervention (PCI) oder eine aortokoronare Bypass-Operation (CABG) durchgeführt wird, wie auch bei medikamentös behandelten Patienten zugelassen und verschreibbar. Es ist auch eine 3 Monatspackung BriliqueTM à 168 Stk für die Dauertherapie verfügbar. 1. Wallentin L et al. N Engl J Med 2009; 361: 1045– 57. 2. Gurbel PA et al. Circulation 2009; 120: 2577–85. 3. Patil S B et al. Eur Heart J 2010; 31 (Abstract Suppl): 905. 4. James S et al. Eur Heart J 2010; 31: 3006–16. 5. Held C et al. JACC 2011; 57: 672–84. 6. James S et al. Circulation 2010; 122: 1056–67. 7. Wijns W et al. Eur Heart J 2010; 31: 2501–55. Weitere Informationen: AstraZeneca Österreich GmbH A-1037 Wien Schwarzenbergplatz 7 E-Mail: [email protected] Fachkurzinformation Brilique 90 mg Filmtabletten. Pharmakotherapeutische Gruppe: Thrombozytenaggregationshemmer exkl. Heparin. ATC-Code: B01AC24. Qualitative und quantitative Zusammensetzung: Jede Filmtablette enthält 90 mg Ticagrelor. Sonstige Bestandteile: Kern Mannitol (Ph.Eur.) (E421), Calciumhydrogenphosphat-Dihydrat, Magnesiumstearat (Ph.Eur.) (E470b), Poly(O-carboxymethyl) stärke, Natriumsalz, Hyprolose (E463) Überzug Talkum, Titandioxid (E171), Eisen(III)-hydroxid-oxid × H2O (E172), Macrogol 400, Hypromellose (E464). Anwendungsgebiete: Brilique gleichzeitig eingenommen mit Acetylsalicylsäure (ASS) ist indiziert zur Prävention atherothrombotischer Ereignisse bei erwachsenen Patienten mit einem akuten Koronarsyndrom (instabile Angina pectoris, Myokardinfarkt ohne ST-StreckenHebung [NSTEMI] oder Myokardinfarkt mit ST-Strecken-Hebung [STEMI]), und zwar sowohl bei medikamentös behandelten Patienten als auch bei Patienten, bei denen eine perkutane Koronarintervention (PCI) oder eine aortokoronare Bypass-Operation (CABG) durchgeführt wurde. Gegenanzeigen: Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile. Aktive pathologische Blutung. Intrakranielle Blutungen in der Vorgeschichte. Mäßige bis schwere Leberfunktionsstörungen. Die gleichzeitige Anwendung von Ticagrelor mit starken CYP3A4-Inhibitoren (z. B. Ketoconazol, Clarithromycin, Nefazodon, Ritonavir und Atazanavir) ist kontraindiziert, da die gleichzeitige Anwendung zu einem erheblichen Anstieg der Ticagrelor-Konzentration führen kann. Inhaber der Zulassung: AstraZeneca AB, S-151 85, Södertälje, Schweden. Verschreibungspflicht/Apothekenpflicht: Rezept- und apothekenpflichtig. Stand: Dezember 2010. Informationen zu den Abschnitten besondere Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung, Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen, Schwangerschaft und Stillzeit, Nebenwirkungen sowie den Gewöhnungseffekten sind der veröffentlichten Fachinformation (z.B. Austria Codex) zu entnehmen. 286 J KARDIOL 2011; 18 (7–8) ID 2748, Juni 2011 (nach PLATO-Kriterien 11,6 % vs. 11,2 %; p = 0,43) [1]. Haftungsausschluss Die in unseren Webseiten publizierten Informationen richten sich ausschließlich an geprüfte und autorisierte medizinische Berufsgruppen und entbinden nicht von der ärztlichen Sorgfaltspflicht sowie von einer ausführlichen Patientenaufklärung über therapeutische Optionen und deren Wirkungen bzw. Nebenwirkungen. Die entsprechenden Angaben werden von den Autoren mit der größten Sorgfalt recherchiert und zusammengestellt. Die angegebenen Dosierungen sind im Einzelfall anhand der Fachinformationen zu überprüfen. Weder die Autoren, noch die tragenden Gesellschaften noch der Verlag übernehmen irgendwelche Haftungsansprüche. 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Kardiologische Rehabilitation nach akutem Koronarsyndrom (ACS) J Kardiol 2015; 22 (9–10): 232–5.