Herzinsuffizienz Patienteninfo

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P AT I E NT E NI NF O RM AT I O N
Herzinsuffizienz – modernes Krankheitsmanagement
1. Herzinsuffizienz - Definition
Herzinsuffizienz ist eine Erkrankung des Herzmuskels, es
handelt sich um eine Verminderung der Pumpfunktion des
Herzmuskels. Die Organe des Körpers werden deshalb
nicht ausreichend mit Blut und Sauerstoff versorgt, der
Blutkreislauf findet auf einem niedrigeren Niveau statt.
Herzinsuffizienz ist das fortgeschrittene Stadium bzw. die
schwere Verlaufsform von verschiedenen
Herzerkrankungen. Die Herzinsuffizienz kann akut
auftreten z.B. bei einem Herzinfarkt oder bei einer
Entzündung des Herzens oder sie kann auch ein
chronisches Spätstadium von Herzerkrankungen sein.
2. Herzinsuffizienz Häufigkeit
Chronische Herzinsuffizienz ist häufig, die Zahl der
Patienten mit Herzinsuffizienz ist zunehmend. In
Deutschland leben ungefähr 1,8 Mio Menschen mit einer
chronischen Herzinsuffizienz, jedes Jahr kommen 300.000
Patienten neu hinzu, jährlich sterben 50.000 Menschen
daran.
3. Symptomatik der Herzinsuffizienz
Die Kardinalssymptome der Herzinsuffizienz sind Luftnot
und verminderte Leistungsfähigkeit. Durch die reduzierte
Pumpleistung des Herzmuskels und dem daraus
folgenden verminderten Sauerstoffangebot im Körper z.B.
in der Muskulatur resultiert die verminderte
Leistungsfähigkeit, durch den verlangsamten Blutkreislauf
kommt es zur Stauung und erhöhtem Druck, vor allem in
der Lunge, die zu Luftnot führen. Folgeerscheinungen
davon sind Müdigkeit, Abgeschlagenheit, aber auch
Schwellungen der Knöchel oder Unterschenkel.
Der Schweregrad der Herzinsuffizienz wird nach dem
Schweregrad der Symptomatik eingeteilt. Sie wird nach
der Klassifizierung der New York Heart Association
(NYHA) eingeteilt.
NYHA I: Herzinsuffizienz ohne körperliche
Einschränkungen
NYHA II: Herzinsuffizienz mit Luftnot bei stärkeren
körperlichen Belastungen z.B. Treppensteigen, sportlichen
Betätigungen
NYHA III: Luftnot bei leichten körperlichen Belastungen
z.B. Gehen in der Ebene
NYHA IV: Luftnot in körperlicher Ruhe
4. Herzinsuffizienz - Ursachen
Die allerwichtigsten Ursachen für die Herzinsuffizienz sind
Bluthochdruck und die koronare Herzerkrankung
(Herzkrankgefäßerkrankung). Der Bluthochdruck schädigt
den Herzmuskel durch permanente Überlastung des
Herzmuskels und die Koronare Herzerkrankung schädigt
den Herzmuskel durch Durchblutungsstörung, Infarkte und
Vernarbungen des Herzmuskels. Daneben gibt es noch
einige andere Ursachen für eine Herzinsuffizienz: die
Herzmuskelentzündung, angeborene
Herzmuskelschwäche, Alkohol.
5. Herzmuskelschwäche – Risikofaktoren
Da die Hauptursachen für die Herzinsuffizienz der
Bluthochdruck und die koronare Herzerkrankung sind,
führen die Risikofaktoren aus dem Lebensstil indirekt zur
Herzinsuffizienz.
Übergewicht, Nikotin, Bewegungsmangel, Fehlernährung,
sind einige der wichtigsten Risikofaktoren. Alkohol kann
direkt zur Herzschwäche führen. Es handelt sich um
Risikofaktoren, die jeder Mensch selbst günstig
beeinflussen kann.
6. Herzinsuffizienz – Diagnose
Die Herzinsuffizienz wird mit einer Ultraschalluntersuchung
(Echokardiographie) des Herzens diagnostiziert. Um eine
verursachende koronare Herzerkrankung oder Vernarbung
des Herzens zu diagnostizieren kommen die
Herzkranzgefäßdarstellung (Herzkatheter) oder die
Kernspinuntersuchung des Herzens zum Einsatz
7. Therapie der verursachenden Erkrankungen
Der zentrale Therapieansatz ist immer Behandlung der
Grunderkrankung.
Der Bluthochdruck sollte konsequent und dauerhaft
behandelt werden, zuerst durch nicht medikamentöse
Maßnahmen:
Sport ungefähr 3,5 Stunden pro Woche, überwiegend
Ausdauersport, aber auch Muskelaufbau;
Reduktion der Kochsalzzufuhr mit der Nahrung;
Gewichtsreduktion (5kg Gewichtsreduktion bringen
10mmHg Blutdruckreduktion);
Reduktion von Kaffee, Tee und Alkohol
Die Auswahl von Medikamenten zur Blutdruckreduktion
erfolgt nach Leitlinien, nach den Begleiterkrankungen und
nach der subjektiven Verträglichkeit der Medikamente.
Die koronare Herzerkrankung muss energisch behandelt
werden. Dies bedeutet bei Auftreten eines Herzinfarktes
die sofortige Behandlung, um das verschlossene
Herzkranzgefäß wieder durchgängig zu machen und damit
die Vernarbung des Herzmuskels so gering wie möglich zu
halten. Bei weniger gravierenden Beschwerden durch die
Koronare Herzerkrankung (z.B. Angina pectoris), sollte die
Diagnose und Behandlung z.B. mit einer
Herzkatheteruntersuchung und auch Erweiterung eines
Herzkrankgefäßes oder gar Bypass Operation erfolgen.
Die auslösenden Erkrankungen müssen diagnostiziert und
behandelt werden (Bluthochdruck, Diabetes mellitus,
Fettstoffwechselstörung und andere) und die
Blutgerinnung muss beeinflusst werden, dies führt fast
immer zu einer langfristigen medikamentösen Therapie.
8. Herzinsuffizienz – Therapie
Die Herzinsuffizienz selbst wird vor allem medikamentös
und durch Sporttherapie behandelt. Die Medikamente
haben den Sinn dem Herzen die Arbeit zu erleichtern, die
Herzarbeit zu ökonomisieren, den Sauerstoffbedarf des
Herzmuskels selbst zu vermindern und den Wasser und
Salzüberschuss im Körper zu vermindern. Die
Hauptmedikamente sind die sogenannten ACE-Hemmer,
die AT1-Rezeptoren-Blocker, die Betablocker und
spezielle Wassertabletten. Die medikamentöse Therapie
der Herzinsuffizienz muss engmaschig überprüft und
begleitet werden.
Die Sporttherapie hat den Sinn die Leistungsfähigkeit des
Menschen und damit die Lebensqualität trotz
Herzinsuffizienz zu verbessern, sie hat den Sinn die
Funktion des Herzmuskels zu verbessern (Reduktion der
Herzarbeit, Verbesserung der Pumpfunktion) und sie hat
den Sinn die zugrundeliegende koronare Herzerkrankung
zu verbessern (Verbesserung der Kollateralenbildung,
Reduktion des Fortschreitens der Arterienverkalkung der
Herzkranzgefäße). Insgesamt verbessert die Sporttherapie
die Lebensqualität und die Prognose bei Herzinsuffizienz.
Sporttherapie richtet sich nach den Leitlinien der
deutschen Gesellschaft Prävention und Rehabilitation.
9. Herzinsuffizienz – Endstage-Therapieverfahren
Letztlich gibt es zur Therapie der Herzinsuffizienz ganz
spezielle Schrittmacherverfahren, die beide Herzkammern
stimulieren, es kommen sog. Defibrillatoren zum Einsatz,
die durch einen internen Elektroschock lebensbedrohliche
Herzrhythmusstörungen beseitigen können oder in
geeigneten Konstellationen kann auch eine
Herztransplantation erwogen werden.
10. Herzinsuffizienz – Prognose
Das Wichtigste ist die Vermeidung der zur Herzinsuffizienz
führenden Erkrankungen durch Reduktion der
Risikofaktoren.
Die Eckpfeiler der Therapie der Herzinsuffizienz sind die
medikamentöse Therapie, die Sporttherapie und die
Änderung des Lebensstils. Dadurch konnte die Prognose
in den letzten 20 Jahren erheblich verbessert werden. Die
Therapie der Herzinsuffizienz ist eine lebenslange
Therapie.
11. Herzinsuffizienz - Unser Konzept
Die Diagnose, Therapie und Therapiebegleitung der
Herzinsuffizienz ist eine Domaine der ambulanten
Kardiologie, das gesamte Spektrum der Diagnose und
Therapie wird von unserer Praxis angeboten. Als
spezielles Angebot haben wir eine Spezialsprechstunden
für Patienten mit Herzinsuffizienz. Spezieluntersuchungen
zur Diagnostik bei Herzinsuffizienz wird im Netz
(CardionetS®) und in der Kooperation (Robert Bosch KH
Stuttgart) durchgeführt. In diesen Kooperationsschienen
können Herzkatheteruntersuchungen und – therapien,
Schrittmacherimplantationen und
Herzkernspinuntersuchungen (MRT) durchgeführt werden.
Die avantgardistische und effektive Sporttherapie der
Herzinsuffizienz führen wir unter EKG-Überwachung und
unter ärztlicher Supervision in unserem Reha- und
Gesundheitszentrum durch (www.reha-gerlingen.de).
12. Zusammenfassung:
Herzinsuffizienz ist eine schwere Verlaufsform
verschiedener Herzerkrankungen. Sie führt zu Luftnot und
Leistungseinschränkung. Die Diagnose wird fast immer mit
der Echokardiographie des Herzens gestellt. Die
Eckpfeiler der Therapie der Herzinsuffizienz sind die
medikamentöse Therapie, Sporttherapie und die Änderung
des Lebensstils.
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