Einführung in die Regulierungsökonomie

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Einführung in die
Regulierungsökonomie
Juristische Fakultät
Lehrstuhl für Steuerrecht und Wirtschaftsrecht
Karsten Zippack, M.Sc.
Regulierungsökonomie
Wiederholung
• Warum können Informationsasymmetrien zu
Marktversagen führen?
• Erläutern Sie den Zusammenhang zwischen positiven
Netzwerkeffekten und Marktmacht!
• Durch welche Charakteristika ist ein natürliches
Monopol gekennzeichnet?
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Versunkene Kosten (sunk costs)/faktorspezifische Investitionen
• Versunkene Kosten sind Kosten für Produktionsfaktoren:
• für die es nur eine oder keine alternative Verwendung
gibt oder
• für die eine alternative Verwendung einen significant
geringeren Wert aufweist
• Spezialfall der fixen Kosten
• Beruhen auf irreversiblen/faktorspezifischen Entscheidungen
(Investitions- bzw. Marktzutrittsentscheidungen)
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Versunkene Kosten (sunk costs)/faktorspezifische Investitionen
• Faktorspezifität: Grad für Wiederverwendbarkeit eines
Investitionsobjektes
• Ist Faktor hochspezifisch, ist Wechsel der
Verwendungsrichtung eines Faktors in zweitbeste Alternative
mit hohen Gewinneinbußen und Wertverlusten verbunden
• Folge: Spezifität zeigt, welchen alternativen Verwendungen
Produktionsfaktor zugeführt werden können, ohne Wert der
Investition zu mindern
• Beispiele für spezifische Investitionen: Strom- und
Telefonnetz, Übertragungstechniken, Computerprogramme
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Versunkene Kosten (sunk costs)/faktorspezifische Investitionen
Faktorspezifität
Standortspezifität
Sachkapitalspezifität
Humankapitalspezifität
Widmungsspezifität
Zeitspezifität
Markenspezifität
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Versunkene Kosten (sunk costs)/faktorspezifische Investitionen
•
•
Sind Kosten nicht versunken bzw. sind Investitionen nur
geringfügig spezifisch, ist Monopol potenziellen Wettbewerb
ausgesetzt d.h. disziplinierende Wirkung durch Markteintritt
anderer Unternehmen
Sind Kosten versunken bzw. sind Investitionen hoch spezfisch
besteht Asymmetrie zwischen potenziellen und aktuellen
Marktteilnehmern
• Potenzieller Akteur müssen Kosten in Entscheidungskalkül
übernehmen
• Aktueller Akteur hat dies bereits getan und befindet sich
noch im Markt!
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Versunkene Kosten (sunk costs)/faktorspezifische Investitionen
Markt
Eintrittsbarriere
Potenzieller Wettbewerber
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Skalenvorteile (economies of scale)
• Skalenvorteile (economies of scale)
• Liegen vor wenn proportionale Erhöhung aller Inputfaktoren
eine überproportionale Erhöhung der Output-Faktoren
bewirkt
• Typisches Kennzeichen sind fallende Durchschnittskosten
(Cx/x) bei zunehmender Outputmenge bei konstanten
Gesamtfixkosten
• Wichtigste Gründe
 Fixkostendegression (Größenvorteile)
 Erfahrungs-/Lernkurveneffekte
Medien- und Telekommunikationsrecht
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C(x)
x
Skalenvorteile (Fixkostendegression)
C(x) = F + c
x
x
c
x
Medien- und Telekommunikationsrecht
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Skalenvorteile (Fixkostendegression)
• Mit wachsender Produktionsmenge sinken fixe Stückkosten
(F/x) bei gleichbleibenden variablen Stuckkosten (c)
 Fallen bei einem Produkt daher hohe Fixkosten an und
relative niedrige variable Kosten, so fallen die
Durchschnittskosten mit wachsender Produktionsmenge.
- Beispiel: Die Kosten für den Aufbau eines
flächendeckenden Breitbandnetzes für die
Bundesrepublik sind sehr hoch. Die Kosten, die
dagegen von einem Nutzer durch die tatsächliche
Nutzung des Netzes entstehen, sind dagegen relativ
niedrig.
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Kosten (€)
K
Skalenvorteile
(Gesamtbetracht
-ung)
Kv
Kf
Menge (x)
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Kosten (€)
Skalenvorteile
(stückbezogene Betrachtung)
K/x
Kv/x
Kf/x
Menge (x)
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Verbundvorteile (economies of scope)
• Verbundvorteile liegen vor, wenn es kostengünstiger ist,
zwei und mehr Güter in einem Unternehmen gemeinsam zu
produzieren als separat in mehreren Unternehmen
• C(x1,x2) < C(x1,0)+C(0,x2)
• Beispiele:
• Gemeinsamer Vertrieb für Festnetz und
Mobilfunktelefonie oder Elektrizität und Gas
• Über Festnetzzugang kann sowohl Internet als auch
Telefonie angeboten werden
• Kraft-Wärme-Kopplung
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Marktmacht
• Marktmacht
• SMP (Significant Markt Power), beträchtliche
Marktmacht, marktbeherrschende/marktmächtige
Stellung
• auf regulierten Märkten basiert Marktmacht meist auf
den bisher dargestellten Arten des Marktversagens
• Marktmacht kann als Folge von Marktversagen, aber
auch als Ursache verstanden werden
• Zentrale Ursache für Behinderung und Beseitigung von
Wettbewerb
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Marktmacht
• Definitionsversuche:
• „… Fähigkeit eines Unternehmens (oder Gruppe von
Unternehmen), den Preis dauerhaft über das
Wettbewerbsniveau zu setzen und dabei Gewinne zu
erzielen“ (Landes, Posner (1981), zitiert nach Knieps S.
6)
• „… Fähigkeit eines oder mehrerer Unternehmen, Gewinn
bringend ihre Preise zu erhöhen, den Absatz, die
Auswahl oder Qualität der Waren oder Dienstleistungen
zu verringern, die Innovation einzuschränken oder die
Wettbewerbsparameter auf andere Weise zu
beeinflussen“ (Leitlinien Kommission)
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Marktmacht
• Definitionsversuche:
• § 18 Abs. 1 GWB: „Ein Unternehmen ist
marktbeherrschend, soweit es als Anbieter oder
Nachfrager einer bestimmten Art von Waren oder
gewerblichen Leistungen auf dem sachlich und räumlich
relevanten Markt
1.ohne Wettbewerber ist,
2.keinem wesentlichen Wettbewerb ausgesetzt ist oder
3.eine im Verhältnis zu seinen Wettbewerbern überragende Marktstellung hat.“
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Marktmacht
• Definitionsversuche:
• § 11 Abs. 1 S. 2 TKG: „Ein Unternehmen gilt als
Unternehmen mit beträchtlicher Marktmacht, wenn es
entweder allein oder gemeinsam mit anderen eine der
Beherrschung gleichkommende Stellung einnimmt, das
heißt eine wirtschaftlich starke Stellung, die es ihm
gestattet, sich in beträchtlichem Umfang unabhängig von
Wettbewerbern und Endnutzern zu verhalten.“
Funktionsfähigkeit des Wettbewerbs setzt Aufdeckung von
Marktmacht und Vermeidung voraus
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