Einführung in die Mikroökonomie Die Analyse von

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Einführung in die Mikroökonomie
Die Analyse von Wettbewerbsmärkten
Universität Erfurt
Wintersemester 07/08
Prof. Dr. Dittrich (Universität Erfurt)
Die Analyse von Wettbewerbsmärkten
Winter
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Themen in diesem Kapitel
Die Bewertung der Gewinne und Verluste staatlicher Eingriffe – die
Konsumenten- und die Produzentenrente
Die Effizienz eines Wettbewerbsmarktes
Mindestpreis
Preisstützungen und Produktionsquoten
Importquoten und Zölle
Die Auswirkungen einer Steuer oder einer Subvention
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Die Analyse von Wettbewerbsmärkten
Winter
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Vollkommender Wettbewerb
viele Firmen
leichter Markteintritt für die Firmen
Produkte, die von den Konsumenten als identisch angesehen werden
(Substitute)
jede Firma produziert nur einen geringen Teil des Marktoutputs
alle Firmen sind Preisnehmer, d.h. eine Firma kann durch ihre
Entscheidung die Marktpreise nicht verändern.
Beispiel: US Apfelmarkt
keine der mehr als 40.000 US Apfelproduzenten kann durch seine
alleinige Entscheidung
I
I
den Apfelpreis
die Preise für Samen, Düngemittel, etc.
beeinflussen.
Andere Beispiele: Milch, Eier
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Q1
Q*
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Q2
D
Q2
Q*
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Knappheit
Q1 Q*
Überschuss
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P1
P*
P*
P1
P*
Marktgleichgewicht
Ein Markt ist im Gleichgewicht, wenn die Marktnachfrage gleich dem
Marktangebot ist.
Preis
S
Die Marktnachfrage
q = D(p)
Das Marktangebot
q = S(p)
Das Marktgleichgewicht
D
D(p ? ) = S(p ? )
Menge
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D
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Marktgleichgewicht
Preis
S
Überschußangebot
D(p1 ) < S(p1 )
mehr Angebot als Nachfrage
Der Marktpreis muß auf p ?
fallen.
Menge
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Marktgleichgewicht
Preis
S
Überschußnachfrage
D(p1 ) > S(p1 )
mehr Nachfrage als Angebot
Der Marktpreis muß auf p ?
steigen.
Menge
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Q*
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D
S
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CS
Q*
D
P*
P*
Marktgleichgewicht
Welche Werte haben p ? und q ? ?
Preis
D(p) = a − bp
S
S(p) = c + dp
Am Gleichgewichtspreis p ? ist
D(p ? ) = S(p ? ):
Menge
Preis
Menge
a − bp ? = c + dp ?
Aufgelöst nach p ?
a−c
p? =
b+d
?
p eingesetzt
q ? = D(p ? ) = S(p ? )
ad + bc
=
b+d
Die Analyse von Wettbewerbsmärkten
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Winter
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Übung: Marktgleichgewicht
Angenommen die Nachfragefunktion lautet QD = 300 − 5P und die
Angebotsfunktion QS = 10P.
Bestimmen Sie den Gleichgewichtspreis und die Gleichgewichtsmenge.
8 / 40
Konsumentenrente (CS)
Die Konsumentenrente ist der
Gesamtnutzen bzw. Gesamtwert,
den die Konsumenten über den
Betrag hinaus erzielen, den sie
für das Gut zahlen, d.h. die
Differenz zwischen der
Zahlungsbereitschaft und der
tatsächlichen Zahlung
Die Konsumentenrente ist der
Handelsvorteil der
Konsumenten.
Zwischen 0 und Q ? erzielen die
Konsumenten einen
Nettogewinn aus dem Kauf des
Produktes – die
Konsumentenrente.
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Q*
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S
D
S
D
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PS
CS
PS
P*
P*
Produzentenrente (PS)
Preis
Q*
Die Produzentenrente ist der
Gesamtnutzen bzw. Gesamtwert,
den die Produzenten über die
Kosten der Produktion eines
Gutes hinaus erzielen, d.h. die
Differenz zwischen dem
Reservationspreis und der
tatsächlichen Zahlung.
Die Produzentenrente ist der
Handelsvorteil der Produzenten.
Menge
Preis
Menge
Zwischen 0 und Q ? erzielen die
Produzenten einen Nettogewinn
aus dem Verkauf des Produktes
– die Produzentenrente.
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Handelsvorteil (Wohlfahrt)
Die gesellschaftliche Wohlfahrt
ist die Summe aus
Konsumentenrente und
Produzentenrente.
Konsumenten- und
Produzentenrente werden
gleichgewichtet.
Sie sind gleich wichtig für die
gesellschaftliche Wohlfahrt.
“Gerechtigkeit” der Verteilung
spielt keine Rolle.
11 / 40
Übung: Wohlfahrt
Angenommen die Nachfragefunktion lautet QD = 300 − 5P und die
Angebotsfunktion QS = 10P.
Bestimmen Sie Konsumentenrente, Produzentenrente und die
gesellschaftliche Wohlfahrt.
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Wohlfahrt
Wohlfahrtsverlust durch zu geringe Produktion
Bei Q ? gilt:
PS = D + E
W =A+B+C +D+E
Bei Q1 gilt:
CS = A
PS = B + D
W =A+B+D
Q*
CS = A + B + C
Q1
D
E
S
D
C
B
P*
A
P1
Preis
MengeWohlfahrtsverlust: C + E
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Wohlfahrt und Bewertung staatlicher Eingriffe
Eine Allokation ist effizient, wenn sie die Wohlfahrt einer Gesellschaft
maximiert.
Wettbewerb maximiert die Wohlfahrt.
Vollkommene Wettbewerbsmärkte sind effizient.
Sowohl eine geringere als auch eine höhere Produktion als die
Gleichgewichtsmenge reduziert die Wohlfahrt.
Zur Bestimmung der Wohlfahrtswirkungen einer staatlichen Politik
können wir den Gewinn oder Verlust an Konsumenten- und
Produzentenrente messen.
Wohlfahrtswirkungen: Durch einen staatlichen Eingriff in einem Markt
verursachte Gewinne und Verluste.
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Preisregulierung und Wohlfahrtsverlust
Der Verlust der Produzenten ist gleich
der Summe des Rechtecks A und des
Dreiecks C.
Die Dreiecke B und C messen
zusammen den Nettowohlfahrtsverlust.
C
B
A
D
Der Verlust an Produzentenrente
übersteigt den Gewinn an
Q1
Q*
Menge
Konsumentenrente.
Der Nettowohlfahrtsverlust ist eine durch die Preisregulierungen
verursachte Ineffizienz.
Den Konsumenten kann ein Nettoverlust an Konsumentenrente
entstehen, wenn die Nachfrage ausreichend unelastisch ist.
Pmax
P*
Nehmen wir an, der Staat verhängt eine Preisobergrenze von Pmax , die
unterhalb des markträumenden Preises P ? liegt.
Der Gewinn der Konsumenten
Preis
entspricht der Differenz zwischen dem
S
Rechteck A und dem Dreieck B.
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Preisregulierung und Wohlfahrtsverlust
Die Auswirkungen von Preisregulierungen bei einer unelastischen Nachfrage
Ist die Nachfrage ausreichend
unelastisch, kann Dreieck B größer
als Rechteck A sein, und den
Konsumenten entsteht aus den
Preisregulierungen ein Nettoverlust.
S
D
Q1
C
A
Pmax
B
P*
Preis
Nehmen wir an, der Staat verhängt eine Preisobergrenze von Pmax , die
unterhalb des markträumenden Preises P ? liegt.
Q*
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Menge
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Übung: Marktgleichgewicht / Preisregulierung
Angenommen die Nachfragefunktion lautet QD = 300 − 5P und die
Angebotsfunktion QS = 10P.
Durch staatliche Intervention gibt es eine Preisobergrenze von 15 Euro.
Entsteht dadurch eine Überschussnachfrage bzw. Angebot? Wenn ja, in
welcher Höhe? Wie verändern sich Konsumentenrente, Produzentenrente
und die gesellschaftliche Wohlfahrt?
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Die Effizienz eines Wettbewerbsmarktes
Wann entsteht auf Wettbewerbsmärkten eine ineffiziente Aufteilung der
Ressourcen oder ein Marktversagen?
Externalitäten: Kosten oder Vorteile, die nicht als Teil des
Marktpreises auftauchen (z.B. Verschmutzungen).
Informationsmangel: Durch nicht vollständige Informationen wird
verhindert, dass Konsumenten nutzenmaximierende Entscheidungen
treffen.
Bei Marktversagen kann durch staatliche Eingriffe auf diesen Märkten
die Effizienz gesteigert werden.
Durch staatliche Eingriffe ohne Marktversagen wird eine Ineffizienz
oder ein Nettowohlfahrtsverlust geschaffen.
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Q1
Q*
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Q2
S
D
S
D
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E
Q*
Q1
C
B
C
B
A
A
P*
P1
P*
P1
Wohlfahrtsverlust und Mindestpreise
Der Staat versucht regelmäßig, die Preise oberhalb der
markträumenden Niveaus festzusetzen.
Wir untersuchen dies, indem wir eine Preisuntergrenze betrachten.
Preis
Q2
Ist der Preis so festgelegt, dass
er nicht niedriger als P1 sein
darf, wird nur Q1 nachgefragt.
Der Nettowohlfahrtsverlust wird
durch die Dreiecke B und C
gegeben.
Wie hoch wäre der
Nettwohlfahrtsverlust, wenn
QS = Q2 ?
Menge
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Wohlfahrtsverlust und Mindestpreise
Preis
Produzieren die Produzenten
Q2 , wird die Menge Q2 − Q3
nicht verkauft.
Die Änderung der
Produzentenrente ist gleich
A − C − E.
Menge
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Übung: Marktgleichgewicht / Preisregulierung
Angenommen die Nachfragefunktion lautet QD = 300 − 5P und die
Angebotsfunktion QS = 10P.
Durch staatliche Intervention gibt es eine Preisuntergrenze von 25 Euro.
Entsteht dadurch eine Überschussnachfrage bzw. Angebot? Wenn ja, in
welcher Höhe? Wie verändern sich Konsumentenrente, Produzentenrente
und die gesellschaftliche Wohlfahrt?
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Q1
Q*
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Q2
D+Qg
D+Qg
Q2
D
Arbeitslosigkeit
S
D
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D
S
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L*
Q*
L1
C
D
Qg
D
Qg
B
Q1
Preis
B
Preis
A
W*
A
Wmin
P*
P1
P*
P1
Der Mindestlohn
Lohn
S
Die Unternehmen dürfen nicht
weniger als wmin zahlen.
Dies führt zu Arbeitslosigkeit.
Der Nettowohlfahrtsverlust wird
durch die Dreiecke B und C
gegeben.
L2 Arbeitsstunden
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Menge
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Preisstützungen
Ein Großteil der Agrarpolitik beruht auf einem System der
Preisstützungen.
Dieser gestützte Preis wird oberhalb des Gleichgewichtspreises
festgelegt, und der Staat kauft den Überschuss auf.
Dies wird häufig mit Anreizen
zur Reduzierung bzw.
Beschränkung der Produktion
verbunden.
Um den Preis P1 zu halten,
kauft der Staat die Menge Qg .
Die Änderung der
Konsumentenrente ist gleich
−A − B.
Die Änderung der
Produzentenrente ist gleich
A + B + D.
23 / 40
Preisstützungen
Die Kosten für den Staat
entsprechen dem grünen
Rechteck P1 × (Q2 − Q1 )
Gesamtwohlfahrtsverlust
D − P1 × (Q2 − Q1 )
Menge
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Q1
Q*
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S
D
S
D
Prof. Dr. Dittrich (Universität Erfurt)
D
D
Q1
C
B
C
B
A
Preis
A
Preis
P*
P1
P*
P1
Produktionsquoten und Angebotsbeschränkungen
Der Staat kann den Preis eines Gutes auch durch eine Reduzierung des
Angebotes erhöhen.
S’
Angebot S auf Q1 begrenzt.
Q*
Angebot S verschiebt sich in Q1
auf S 0 .
CS um A + B reduziert
Änderung von PS = A − C
Nettowohlfahrtsverlust = B + C
P1 wird mit Produktionsquoten
und/oder finanziellen Anreizen
gehalten.
Menge
Kosten des Staates
=B+C+D
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Angebotsbeschränkungen
S’
∆PS = A − C + B + C + D =
A+B+D
Die Änderung der Konsumentenund Produzentenrente bei
Produktionquota ist gleich der
Änderung bei Preisstützungen.
∆Wohlfahrt = −A − B + A +
B + D − B − C − D = −B − C .
Menge
26 / 40
Übung: Marktgleichgewicht / Preisregulierung
Angenommen die Nachfragefunktion lautet QD = 200 − 10P und die
Angebotsfunktion QS = 10P.
Die Regierung legt eine Preisuntergrenze für das Gut in Höhe von 15 Euro
fest. Wenn sich die Regierung verpflichtet, den gesamten Überschuss zur
Preisuntergrenze aufzukaufen, wieviel muss sie dann zahlen?
Wieviel muss die Regierung den Produzenten bezahlen, damit sie
entsprechend der Preisuntergrenze weniger produzieren?
27 / 40
Importzoll oder -quote
... zur Abschaffung von Importen
Viele Staaten setzen Importquoten und Zölle ein, um den inländischen
Preis eines Produktes oberhalb des Weltniveaus zu halten.
In einem freien Markt ist der inländische Preis gleich dem Weltpreis P1 .
Der Gewinn ist gleich der Fläche
A.
Der Verlust der Konsumenten ist
gleich A + B + C .
Der Nettowohlfahrts-verlust ist
gleich B + C.
Durch die Abschaffung der
Importe wird der Preis auf P ?
erhöht.
Qs
D
Importe
B C
A
P1
P*
S
Preis
Q* Qd
Menge
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Importzoll oder -quote (allgemeiner Fall)
Eine Preissteigerung kann durch eine Quote oder einen Zoll erreicht
werden.
Fläche A ist wiederum der Gewinn der inländischen Produzenten.
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Wird ein Zoll eingesetzt,
gewinnt der Staat C, somit ist
der inländische Nettoverlust
gleich B + D.
Q’d Qd
Der Verlust der Konsumenten
ist gleich A + B + C + D.
D
Q’s
S
Qs
D
C
B
P1
A
P*
Preis
Menge
Wird stattdessen eine Quote
eingesetzt, wird Rechteck D Teil
der Gewinne der ausländ-ischen
Produzenten, und der
inländische Nettoverlust ist
gleich B + C + D.
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29 / 40
Die Auswirkungen einer Steuer oder Subvention
Die Last einer Steuer (oder der Vorteil einer Subvention) entfällt zum
Teil auf den Konsumenten und zum Teil auf den Produzenten.
Betrachten wir eine Stück- bzw. Mengensteuer. Dabei handelt es sich
um eine Steuer in Höhe eines bestimmten Geldbetrages pro verkaufte
Einheit.
Wir eine Mengensteuer in Höhe von t pro Einheit erhoben, so gilt für
den Preis pb , den der Käufer bezahlt und den Preis ps , den der
Verkäufer erhält:
pb − ps = t
Trotz Steuer gilt: D(pb ) = S(ps )
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Qt Q*
D
Qt Q*
t
t
t
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Qt Q*
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t
Ps
Pb
P*
Ps
Pb
P*
Ps
Pb
P*
Gleichgewicht bei Mengensteuer
Preis
S
D
D
Wird die Mengensteuer vom
Verkäufer bezahlt, so verschiebt
sich die Angebotskurve um t.
Das erhöht den Preis und senkt
die gehandelte Menge.
Der Verkäufer erhält nur
ps = pb − t
Menge
Die Analyse von Wettbewerbsmärkten
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Gleichgewicht bei Mengensteuer
Preis
S
Wird die Mengensteuer vom
Käufer bezahlt, so verschiebt
sich die Nachfragekurve um t.
Das verringert den Preis und
senkt die gehandelte Menge.
Der Käufer zahlt pb = ps + t
Menge
32 / 40
Gleichgewicht bei Mengensteuer
Preis
S
Somit ist der Effekt der
Mengensteuer derselbe, egal ob
sie der Käufer oder der
Verkäufer bezahlt.
Menge
33 / 40
Qt Q*
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Menge
Ist die Nachfrage vollkommen unelastisch (ED = 0), so ist der
Überwälzungsanteil gleich 1, und die gesamte Steuer wird vom
Konsumenten getragen.
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Qt
Q*
t
Preis
Ps
Pb
P*
S
Last beim Käufer
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D
Qt Q*
S
Prof. Dr. Dittrich (Universität Erfurt)
D
Qt Q*
S
B
C
B
C
t
t
t
D
A
P*
Ps
D
Pb
A
Preis
Ps
Pb
P*
Ps
Pb
P*
Die Inzidenz einer Mengensteuer
Die Steuerlast wird auf Käufer und Verkäufer verteilt, unabhängig davon
wer sie an den Staat abführt.
Preis
Die Käufer verlieren A + B ihrer
Konsumentenrente.
Die Verkäufer verlieren D + C
ihrer Produzentenrente.
Der Staat erzielt Einnahmen von
A + D.
Der Nettowohlfahrtsverlust ist
gleich B + C.
Menge
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Winter
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Die Inzidenz einer Mengensteuer
Nach der Erhebung der Steuer müssen vier Bedingungen erfüllt sein:
Preis
Die verkaufte Menge und Pb
müssen auf der Nachfragekurve
liegen: QD = QD (Pb )
Die verkaufte Menge und PS
müssen auf der Angebotskurve
liegen: QS = QS (PS )
QD = QS
Pb − Ps = Steuer
Menge
35 / 40
Die Inzidenz einer Mengensteuer
... in Abhängigkeit der Elastizitäten des Angebots und der Nachfrage
Last beim Verkäufer
S
D
D
Menge
Überwälzungsanteil
ES /(ES − ED )
36 / 40
Übung: Steuer
Die Marktnachfrage sei durch QD = 90 − p und das Marktangebot sein
durch QS = 0, 5p gegeben.
1
2
3
4
5
Bestimmen Sie das Marktgleichgewicht.
Bestimmen Sie die Konsumentenrente, Produzentenrente und
Wohlfahrt im Gleichgewicht.
Angenommen der Staat führt eine Steuer von 3 pro gehandelter
Einheit ein. Bestimmen Sie das Marktgleichgewicht nach der
Steuereinführung.
Bestimmen Sie die Konsumentenrente, Produzentenrente und
Wohlfahrt im Gleichgewicht nach der Steuereinführung.
Wie viel von der Steuer (pro Einheit) wird vom Konsumenten und
wieviel vom Produzenten bezahlt?
6
Wie hoch ist das Steueraufkommen im Gleichgewicht?
7
Wie hoch ist der Wohlfahrtsverlust durch die Steuereinführung?
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37 / 40
Eine Subvention
Eine Subvention kann auf sehr ähnliche Art wie eine Steuer analysiert
werden, sie wirkt wie eine negative Steuer.
D
Q* Qs
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S
s
E
C
B
D
Pb
A
P*
Ps
Preis
Menge
Bei einer Subvention (s) liegt
der Verkaufspreis Pb unterhalb
des subventionierten Preises PS ,
so dass gilt: s = PS − Pb
Wie bei einer Steuer wird der
Vorteil aus der Subvention je
nach den Elastizitäten des
Angebots und der Nachfrage
zwischen den Käufern und den
Verkäufern aufgeteilt.
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38 / 40
Eine Subvention
Der Staat hat Kosten in Höhe
von A + B + C + D + E .
Der Käufer gewinnt D + C an
Konsumentenrente.
Der Verkäufer gewinnt A + B an
Produzentenrente.
D
Q* Qs
S
s
C
E
B
D
Pb
A
P*
Ps
Preis
Der Nettowohlfahrtsverlust
beträgt E .
Menge
Der Vorteil der Subvention hängt von Ed /ES ab.
Ist das Verhältnis gering, fließt ein Großteil des Vorteils dem
Konsumenten zu.
Ist das Verhältnis groß, fließt der Großteil des Vorteils dem
Produzenten zu.
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39 / 40
Zusammenfassung
Einfache Modelle von Angebot und Nachfrage können zur Analyse
einer großen Vielzahl staatlicher Politiken eingesetzt werden.
In jedem Fall werden die Konsumenten- und die Produzentenrente
eingesetzt, um die Gewinne und Verluste für Produzenten und
Konsumenten zu bewerten.
Erhebt der Staat eine Steuer oder gewährt eine Subvention, steigt
bzw. sinkt der Preis gewöhnlich nicht um den vollen Betrag der
Steuer bzw. Subvention.
Staatliche Eingriffe führen im Allgemeinen zu einem
Nettowohlfahrtsverlust.
Staatliche Eingriffe auf einem Markt sind jedoch nicht immer schlecht.
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40 / 40
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