Übungen zur Computeralgebra — Blatt 14 (Klausurvorbereitungsblatt) Dr. D. Vogel Dr. A. Maurischat Sommersemester 2012, Abgabe: nie, 9.00 Uhr 49. Aufgabe: (Lösen von x2 ≡ a (mod p)) Es seien p eine ungerade Primzahl, a ein quadratischer Rest modulo p und w ein quadratischer Nichtrest modulo p. Des weiteren seien t, u ∈ N mit p − 1 = 2t · u und u ungerade. Wir betrachten folgenden Algorithmus: (1) (2) (3) (4) (5) (6) (7) (8) a0 := a−1 (mod p) v := wu (mod p) u+1 b := a 2 k m := min{k | (b2 a0 )2 ≡ 1 (mod p)} Solange m > 0, wiederhole (6)–(7) t−m−1 b := b · v 2 k m := min{k | (b2 a0 )2 ≡ 1 (mod p)} x := b t−1 (a) Zeigen Sie, dass vor der Schleife (b2 a0 )2 ≡ 1 (mod p) gilt und daher m ≤ t − 1. (b) Zeigen Sie, dass in jedem Schleifendurchlauf m um mindestens 1 abnimmt. (c) Folgern Sie, dass der Algorithmus terminiert und eine Lösung x der Kongruenz x2 ≡ a (mod p) liefert. Hinweis zu (a): Verwenden Sie den Satz von Euler. 50. Aufgabe: Es seien f = 2T 3 + 3T 2 − 1, g = 2T 2 + 5T − 1 ∈ Z[T ]. (a) Berechnen Sie ein primitive Polynomrestfolge mit f0 = f und f1 = g. (b) Bestimmen Sie anhand Ihrer Rechnung in (a) alle Primzahlen p, die für das Paar (f, g) nicht geeignet sind. 51. Aufgabe: (a) Bestimmen Sie eine primitive 4-te Einheitswurzel in F37 . (b) Zeigen Sie, dass 15 eine Lösung der Kongruenz x4 ≡ 9 (mod 37) ist, und bestimmen Sie mithilfe von Teil (a) alle anderen Lösungen modulo 37 dieser Kongruenz. 52. Aufgabe: (Partialbruchzerlegung) Es seien K ein Körper und fg ein gekürzter Bruch von Polynomen f, g ∈ K[T ] mit deg(f ) < deg(g). Des weiteren sei g = g1 g2 eine Zerlegung von g in zueinander teilerfremde Faktoren. (a) Zeigen Sie, dass es f1 , f2 ∈ K[T ] gibt mit f = f2 g1 +f1 g2 , und dass sogar deg(f1 ) < deg(g1 ) und deg(f2 ) < deg(g2 ) erreicht werden kann. (b) Folgern Sie, dass mit f1 und f2 aus Teil (a) die Gleichheit f g = f1 g1 + f2 g2 gilt. (c) Schreiben Sie einen Algorithmus (in Pseudo-Code) der eine Partialbruchzerlegung berechnet. D.h. Eingabe des Algorithmus ist ein gekürzter Bruch fg mit deg(f ) < deg(g) und Qk eine Zerlegung g = i=1 gi von g in paarweise teilerfremde Faktoren. Ausgabe des AlPk gorithmus sind Polynome fi (i = 1, . . . , k) mit deg(fi ) < deg(gi ), so dass fg = i=1 gfii gilt. Der Algorithmus soll dabei wiederholt Zerlegungen in 2 Summanden (wie in (a)/(b)) durchführen. Hinweis zu (a): Erweiterter Euklidscher Algorithmus bzw. chinesischer Restsatz. 53. Aufgabe: Berechnen Sie, welche Zahlen a ∈ (Z/15Z)× Fermatsche Zeugen der Zerlegbarkeit von 15, welche Eulersche Zeugen der Zerlegbarkeit und welche sogar strenge Zeugen sind. 54. Aufgabe: (a) Bestimmen Sie mit Hilfe des erweiterten Euklidschen Algorithmus ganze Zahlen e1 und e2 mit e1 ≡ 1 (mod 7) e2 ≡ 0 (mod 7) und . e1 ≡ 0 (mod 11) e2 ≡ 1 (mod 11) (b) Bestimmen Sie ein ganzzahliges Polynom f ∈ Z[T ] mit betragsmäßig möglichst kleinen Koeffizienten, welches f ≡ T + 2 (mod 7) und f ≡ T 2 − T − 2 (mod 11) erfüllt. 55. Aufgabe: Seien a, b ∈ Q. (a) Berechnen Sie die Diskriminante des Polynoms f (T ) = T 3 + aT + b ∈ Q[T ]. (b) Geben Sie ein Paar (a, b) 6= (0, 0) an, so dass f mehrfache Nullstellen hat. Die Übungsblätter sowie weitere Informationen zur Vorlesung Computeralgebra finden Sie unter http://www.iwr.uni-heidelberg.de/~Andreas.Maurischat/compalg-ss2012