Aus der Urologischen Klinik der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen Nürnberg Direktor: Prof. Dr. med. Bernd Wullich Auswertung von Häufigkeitsverteilungen und Korrelationen der Proteine Hdm2, P53, P63, P14ARF und P16INK4a im invasiven Harnblasenkarzinom an digitalisierten Tissue Mikroarrays - eine experimentelle Arbeit - Inaugural-Dissertation zur Erlangung der Doktorwürde der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg vorgelegt von Kerstin Anna Holzer aus Gochsheim Gedruckt mit Erlaubnis der Medizinischen Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg Dekan: Prof. Dr. Dr. h.c. J. Schüttler Referent: Priv.-Doz. Dr. P. J. Goebell Korrereferent: Prof. Dr. B. Wullich Tag der mündlichen Prüfung: 26. Februar 2013 Meiner Familie Inhaltsverzeichnis 1 Zusammenfassung ................................................................................................ 1 2 Einleitung ............................................................................................................... 5 2.1 Das Harnblasenkarzinom ............................................................................... 5 2.1.1 Epidemiologie und Ätiologie..................................................................... 5 2.1.2 Klassifikation des Harnblasenkarzinoms .................................................. 6 2.2 Zellzyklus und Zellzykluskontrolle ................................................................. 10 2.3 Tumorsuppressorgene – Onkogene ............................................................. 13 2.3.1 Das p53-Gen ......................................................................................... 13 2.3.2 Hdm2..................................................................................................... 18 2.3.3 INK4a/ARF-Genlokus ............................................................................ 20 2.3.4 Funktionen und Wechselwirkungen von P53/Hdm2/P14ARF ................... 23 2.3.5 P16INK4a.................................................................................................. 33 2.3.6 P63 ........................................................................................................ 38 2.4 Genetische Alterationen beim Harnblasenkarzinom ..................................... 43 2.4.1 Nicht-invasive papilläre Urothelkarzinome ............................................. 44 2.4.2 Carcinoma in situ ................................................................................... 46 2.4.3 Muskelinvasives Urothelkarzinom .......................................................... 47 2.4.4 T1 Blasenkarzinome .............................................................................. 48 2.4.5 Prognose und Therapie ......................................................................... 48 2.4.6 Bedeutung der Proteinveränderungen im Rahmen der Tumorgenese ... 51 3 Tissue Microarray ................................................................................................ 55 4 Zielsetzung der Arbeit .......................................................................................... 56 5 Material und Methoden ........................................................................................ 57 5.1 Material......................................................................................................... 57 5.1.1 Antikörper .............................................................................................. 57 5.1.2 Chemikalien........................................................................................... 58 5.1.3 Geräte ................................................................................................... 58 5.1.4 Lösungen und Puffer ............................................................................. 59 5.2 Methoden ..................................................................................................... 60 5.2.1 Tissue Microarray .................................................................................. 60 5.2.2 Immunhistochemische Färbungen ......................................................... 60 5.2.3 Durchführung der Immunhistochemischen Färbungen........................... 62 6 Ergebnisse .......................................................................................................... 64 6.1 6.1.1 P53-Färbung ......................................................................................... 66 6.1.2 Hdm2-Färbung ...................................................................................... 69 6.1.3 P14ARF-Färbung ..................................................................................... 71 6.1.4 P16INK4a Färbung ................................................................................... 75 6.1.5 P63-Färbung ......................................................................................... 79 6.2 Korrelationen und Mustererkennung ............................................................. 81 6.2.1 P53/P63 ................................................................................................ 81 6.2.2 P63/P53/P14ARF ..................................................................................... 83 6.2.3 Hdm2/P14/P53 ...................................................................................... 93 6.2.4 P14ARF/P16INK4a .................................................................................... 103 6.3 7 Immunhistochemische Auswertung der gefärbten Tumorproben .................. 64 Digitale Pathologie ...................................................................................... 107 Diskussion ......................................................................................................... 112 7.1 P53/P63...................................................................................................... 112 7.2 P63/P53/P14ARF .......................................................................................... 114 7.3 Hdm2/P53/P14ARF....................................................................................... 116 7.4 P14ARF/P16INK4a ........................................................................................... 119 7.5 Digitale Pathologie ...................................................................................... 123 8 Abkürzungsverzeichnis ...................................................................................... 126 9 Tabellenverzeichnis ........................................................................................... 127 10 Abbildungsverzeichnis ....................................................................................... 129 11 Literaturverzeichnis............................................................................................ 132 12 Danksagung ...................................................................................................... 149 Seite | 1 1 Zusammenfassung Hintergrund und Ziele: In der vorliegenden Arbeit wurden die Proteinexpressionen von P53, P63, Hdm2, P14ARF und P16INK4a eines Tissue-Mikroarray (TMA) von invasiven Harnblasenkarzinomen digitalisiert und auf das phänotypische Markerprofil hin untersucht. P53, P14ARF und Hdm2 sind zentraler Bestandteil des Regulationsmechanismus, der in gesunden Zellen zum Zellzyklusarrest führt, in Tumorzellen jedoch oft mutiert ist und die betroffenen Zellen immortalisieren kann und deren Progression ermöglicht [133, 224, 222]. Hdm2 führt über Ubiquitinierungen zur verstärkten Degradierung von P53 durch das zytoplasmatisch lokalisierte Proteasom. In einer negativen Regulationsschleife kann P53 zur verstärkten Expression von Hdm2 führen, und seinen eigenen Abbau induzieren [177, 60]. P14ARF erhöht P53 indirekt über eine Blockade von Hdm2. Dazu bindet es an die zentrale Region von Hdm2 und hält es im Nukleolus [63]. Auch eine direkte Erhöhung der P53-Expression durch P14ARF ist möglich [150]. Derzeit wird ein Mechanismus postuliert, bei dem die Bindung von P53mRNA an Hdm2 zu einer verstärkten Expression von P53 als Antwort auf DNASchäden führt [63]. Die Gruppe von Karni-Schmidt et al. [114] hat herausgefunden, dass ΔNP63-positive Harnblasenkarzinome eine besonders schlechte Prognose aufweisen. Außerdem konnten die Ergebnisse von Choi et al. [34] der epithelialenmesenschymalen Transition eine bedeutende Rolle in der Entstehung des Harnblasenkarzinoms zuschreiben. Häufig auftretende Mutationen im invasiven Blasenkarzinom sind Veränderungen des INK4a/ARF-Genlokus, der für die Proteine P14ARF und P16INK4a kodiert [136]. Die vorliegende Arbeit beschäftigt sich daher auch mit der Frage des Zusammenhangs der Regulation der beiden Proteine. Die rasanten Entwicklungen neuer technischer Apparate zur Digitalisierung und Verbreitung eingescannter histologischer Präparate haben starken Einfluss auf die Integration der Telemedizin in die Routine pathologischer Begutachtungen. So kann in Ländern mit großer geographischer Fläche oder nicht ausreichendem Ärztebestand die Patientenversorgung deutlich verbessert werden, wie die positiven Ergebnisse aus Kanada und Ägypten belegen [7, 8, 243]. Ob diese Verfahren auch geeignet sind, die in der experimentellen Forschung etablierten Aufbereitungs- und Nachweistechniken im Rahmen der Untersuchung von Markerprofilen an Tumorproben abzubilden, war weiterer Gegenstand der vorliegenden Arbeit. 1. Zusammenfassung Seite | 2 Methoden: Ein aus einem Projekt des International Bladder Cancer Network und dem SPORE-Programm am MD Anderson Cancer Center (Houston Texas, USA) zusammengestellter, internationaler TMA, auf dem über 500 Tumorproben invasiver Harnblasenkarzinome zusammengestellt sind [244], wurde auf die Expression der oben genannten Proteine hin untersucht. Dazu wurde die Schnittpräparate nach standardisierten Protokollen immunhistochemisch gefärbt, digitalisiert und ausgewertet. Ergebnisse und Schlussfolgerung: Die Ergebnisse aus der vorliegenden Dissertation spiegeln den derzeitigen Stand der Erforschung von Markerprofilen im invasiven Harnblasenkarzinom wieder und belegen die hohe Konkordanz der Resultate der sich durch den Einsatz von TMAs erreichen lässt. Im Einzelnen lassen sich diese wie folgt zusammenfassen: • Der Phänotyp Hdm2 Z+/K+ kann in Tumorzellen gefunden werden, wobei die zytoplasmatische Hdm2-Expression als nicht signifikant betrachtet werden kann und sich auffällig inkongruent zu nukleären Hdm2-Färbungen verhält. • Eine Veränderung der Expressionsmuster von P53 und P14ARF in Hdm2-positiven und Hdm2-negativen Zellen, ist nur in Tumorzellen zu beobachten, in denen alle drei Proteine simultan gefärbt werden können. • In Zellen, in denen P14ARF negativ ist während die Hdm2-Expression erhalten ist, ist eine Abnahme der P53-Proteinexpression im Zellkern nachzuweisen. • P63-negative Zellen weisen kein signifikantes Expressionsmuster von P53 und P14ARF auf, P63-positive Schnittpräparate hingegen schon. • P16INK4a ist in invasiven Tumoren häufiger negativ als P14ARF (42,4% zu 16,9%). • Isolierte P16INK4a Mutationen treten häufiger auf als isolierte P14ARF Mutationen. Ebenso belegen die Ergebnisse, dass sich die Telemedizin durch die Digitalisierung der immunhistochemischen Färbungen der einzelnen TMA-Schnitte ebenso für den Einsatz in der experimentellen Forschung wie in der Routine als geeignet erweist. Somit könnten zukünftig auch in größeren Konsortien die Ergebnisse nicht nur von verschiedenen Untersuchern, vereinfacht Kosten- und Zeitsparend interdisziplinär bearbeitet werden, sondern auch mit erhöhter Transparenz validiert werden. 1. Zusammenfassung Seite | 3 Abstract: Background and objectives: In this thesis the protein expression profiles of P53, P63, Hdm2, P14ARF and P16INK4a on a tissue microarray (TMA) from invasive bladder cancer were digitalized and their phenotypic expression-pattern was investigated. P53, P14ARF and Hdm2 are part of the regulatory mechanism which plays a vital role in cell cycle arrest in healthy cells. However, mutation often occurs in tumour cells leading to immortalization and progression [133, 224, 222]. Hdm2 causes degradation of P53 by ubiquitination in proteasoms found in the cytoplasm. P53 leads to increased Hdm2 expression through a negative feedback loop and thereby induces its own breakdown [177, 60]. P14ARF can increase P53 indirectly by blocking Hdm2 but it can also directly increase P53-levels by enhancing P53expression [150]. Hdm2 is kept in the nucleolus in a P14ARF dependent manner after P14ARF binding to its central region [63]. Current research suggests that DNA-damages results in P53-mRNA binding to Hdm2 and thereby enhancing P53-levels [63]. KarniSchmidt et al. [114] discovered that ΔNP63 positive bladder carcinomas hold an especially poor prognosis. Additionally, Choi et al. [34] were able to demonstrate the important role of epithelial-mesenchymal transition in the development of invasive bladder cancer. Common alterations seen in invasive bladder carcinomas are mutations of the INK4a/ARF gene locus, which codes for P14ARF and P16INK4a [136]. Thus, the present thesis implemented discussions on the correlation of the regulation of these two proteins. The fast development of new technical devices to digitalize and share scanned histologic slides had a strong impact of the integration of telemedicine in routine use as a tool for histopathologic evaluation. With that patient care could be improved in countries covering an extensive surface and countries suffering from a shortage of medical personnel as positive results in Canada and Egypt are demonstrating [7, 8, 243]. To investigate, if these measures are also suitable to be implemented in addition to the established techniques for the preparation and analyses as part of the investigation of marker profiles of tumour samples, was an additional part of the provided work. Methods: From a joint project of the International Bladder Cancer Network and the SPORE program at the MD Anderson Cancer Centre (Houston, Texas, USA) resulted an international TMA consisting of more than 500 tumour samples from invasive bladder cancer cases [244], which was used to investigate the expression of the above 1. Zusammenfassung Seite | 4 mentioned proteins. Therefore the slides were stained using a standard protocol for the immunohistochemistry and subsequently digitalized and analyzed. Results and conclusion: The results of the provided work mirror the current status of the investigation of marker profiles in invasive bladder cancer and demonstrate with the high concordance of the results the TMAs can be used in this context. In detail, the following results were obtained: • The phenotype Hdm2 Z+/K+ can be found in tumour cells with the cytoplasmatic staining not being significant. It acts noticeably incongruently to nuclear staining of Hdm2. • A difference in the profile of the P53 and P14ARF expression in Hdm2 positive and negative cells can only be seen in cells which are positive for all of the three proteins. • Reduced P14ARF-expression with preserved Hdm2, comes along with a decrease of P53-protein expression in the nucleus. • There is no significant profile of the P53 and P14ARF expression in P63 negative cells. Whereas it is seen in P63 positive cells. • P16INK4a is found to be negative more often in invasive tumors than P14ARF (42.4% compared to 16.9%). • Isolated P16INK4a mutations appear more frequently than an isolated loss of P14ARFprotein expression. In addition, the results prove that telemedicine through scanning of the immunohistochemically stained TMA-slides may be as suitable for the experimental investigation as for routine use. Thus, in the future larger consortia could not only share their results more time and cost effective, but also provide a higher transparency for their validation. 1. Zusammenfassung Seite | 5 2 Einleitung 2.1 2.1.1 Das Harnblasenkarzinom Epidemiologie und Ätiologie Das Harnblasenkarzinom zählt zu den häufigsten malignen Tumorerkrankungen weltweit. Die Inzidenz variiert stark und beträgt derzeit 16,5 pro 100.000 Personen für Männer und 3,1 pro 100.000 für Frauen, mit den höchsten Erkrankungsraten in hoch entwickelten Ländern [53]. Männer sind mehr als doppelt so häufig betroffen wie Frauen, wobei das mittlere Erkrankungsalter bei Männern 71 Jahre, bei Frauen 74 Jahre beträgt. Allein in Deutschland erkranken jährlich über 29.000 Menschen an Harnblasenkrebs [13]. Unter den Krebserkrankungen der ableitenden Harnwege ist das Harnblasenkarzinom die häufigste Tumorform, was durch die Verteilung der urothelialen Oberfläche erklärt wird [207]. Wie in Abbildung 2-1 gut zu erkennen ist befindet sich 93% des Urothels in der Harnblase. Oberfläche: Häufigkeit: 4% 4,6% 3% 2,9% 93% 92,5% Abbildung 2-1: Häufigkeit der Urothelkarzinome in Korrelation zur urothelialen Oberfläche [207] 1895 haben Rehn et al. zum ersten Mal einen Zusammenhang zwischen bestimmten Chemikalien und dem Auftreten von Harnblasenkarzinomen beschrieben [194]. Seitdem sind weitere Faktoren identifiziert worden, die mit einem erhöhten Karzinomrisiko einhergehen [207]. Das Harnblasenkarzinom zählt zu den anerkannten Berufserkrankungen und es konnte bewiesen werden, dass aromatische Amine (2-Naphtylamin, Benzidin, 4- 2. Einleitung Seite | 6 Aminobiphenyl, Dichlorbenzidin, Orthodianisidin, Phenacetin, Chlornaphazin, Cyclophosphamid, 44-Methylen-2-chloranilin, Auramin, Magenta und polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe), die vor allem als Intermediärprodukte oder Verunreinigungen in der Industrie auftreten, hierbei kanzerogen wirken [249, 207]. So werden 25% der Harnblasenkarzinome durch beruflich bedingten Kontakt mit karzinogenen Substanzen hervorgerufen [108, 210, 271, 207]. Da zwischen Exposition und Karzinomentstehung 10-40 Jahre vergehen können, sind auch heute noch nicht alle Karzinogene bekannt und einige Berufsgruppen weiterhin gefährdet. Dazu zählen Angestellte der Farb-, Kohle-, Aluminium-, Textil-, Strahlen-, Druck- und Gummiindustrie, Kammerjäger, Laboratoriumsangestellte, Kimonomaler und Friseure [207]. Auch eine medikamentöse Therapie mit Chlornaphazin, Phenacetin, und Cyclophosphamid kann zur Entstehung eines Harnblasenkarzinoms beitragen, wobei diese Substanzen nur noch eine untergeordnete Rolle im Rahmen der systemischen Therapie spielen [185, 51, 155]. Weitere Faktoren wie chronische Entzündungen der ableitenden Harnwege (Dauerkatheter, Bilharziose), eine Balkannephropathie, Strahlentherapie sowie ein Steinleiden seien der Vollständigkeit halber als Beispiele erwähnt [174, 262, 118, 207]. Nikotin steht weiterhin an erster Stelle der karzinogenen Noxen. Bei Männern werden 50-60% und bei Frauen 25% der Harnblasentumore auf das Zigarettenrauchen zurückgeführt. Das relative Erkrankungsrisiko beträgt im Vergleich zu einem Nichtraucher zwischen 2:1 und 6:1 [207]. Für Kaffee, künstliche Süßstoffe und Bier, das nach deutschem Reinheitsgebot gebraut wurde, konnte bisher kein signifikant erhöhtes Karzinomrisiko festgestellt werden [207]. Die Bedeutung von Arsen, Chlor und Nitrat im Trinkwasser wird derzeit noch untersucht [260, 178, 231, 112, 24, 207]. Neben Umweltfaktoren spielt eine genetische Disposition möglicherweise ebenfalls als Risikofaktor eine Rolle [229]. 2.1.2 Klassifikation des Harnblasenkarzinoms Das Harnblasenkarzinom entwickelt sich zu etwa 95% aus dem Urothel, wobei generell zwischen einem papillären und einem soliden Tumorwachstum unterschieden wird [191, 198, 207]. Einen geringen Anteil von 3-6% machen in den westlichen Industrienationen Plattenepithelkarzinome aus [190, 217, 109, 184]. Das Adenokarzinom, welches aus Resten des Urachus im Bereich des Blasendaches oder aus periurethralen und periprostatischen Drüsen entsteht, macht 0,2-2% aller Blasentumoren aus [105, 5, 207]. 2. Einleitung Seite | 7 Auf der Grundlage der Vereinbarungen der „Union International Contre le Cancer“ (UICC) wird das Stadium der Karzinome anhand von Kriterien bewertet (TNMKlassifikation) [89]. 1. T-Stadium: Größe und Ausdehnung des Primärtumors 2. N-Stadium: regionäre Lymphknotenbeteiligung 3. M-Stadium: Fernmetastasen Eine Bewertung des T-Stadiums wird durch Hinzufügen der Ziffern 1-4 vorgenommen. 2002 wurde eine neue Klassifikation zur Einteilung von Harnblasenkarzinomen von der UICC erstellt. Diese Einteilung ist zum besseren Verständnis im folgenden Teil tabellarisch aufgeführt: T-Stadium Größe und Ausdehnung des Primärtumors Tx: Primärtumor kann nicht beurteilt werden T0: kein Anhalt für Primärtumor Ta: nicht invasiver papillärer Tumor Tis: Carcinoma in Situ T1: Tumor infiltriert subepitheliales Bindegewebe T2: Tumor infiltriert Harnblasenmuskulatur T2a: Tumor infiltriert oberflächliche Muskulatur T2b: Tumor infiltriert tiefe Muskulatur (äußere Hälfte) T3: perivesikuläre Tumorinfiltration T3a: mikroskopisch T3b: makroskopisch (extravesikale Masse) T4: Infiltration von Nachbarorganen T4a: Tumor infiltriert Prostata oder Uterus oder Vagina T4b: Tumor infiltriert Beckenwand oder Bauchwand Abbildung 2-2: T-Stadium Urothelkarzinom Auch der Befall von Lymphknoten wird in der UICC-Klassifikation berücksichtigt, wobei man unter regionären Lymphknoten die iliakalen und pelvinen Lymphknoten unter der Bifurkation der Arteria iliaca communis versteht. 2. Einleitung Seite | 8 N-Regionäre Lymphknoten Nx: Regionäre Lymphknoten können nicht beurteilt werden N0: kein Anhalt für regionäre Lymphknoten N1: Metastase in solitärem Lymphknoten <2 cm in größter Ausdehnung N2: Metastase in solitärem Lymphknoten >2 cm, aber <5 cm in größter Ausdehnung oder multiple Lymphknoten <5 cm N3: Metastasen in Lymphknoten >5 cm in größter Ausdehnung Abbildung 2-3: N-Stadien Urothelkarzinom Die Fernmetastasen des Urothelkarzinoms finden sich vor allem in Lunge, Leber und Knochen. M-Fernmetastasen Mx: Fernmetastasen können nicht beurteilt werden M0: keine Fernmetastasen M1: Fernmetastasen Abbildung 2-4: M-Stadien Urothelkarzinom Die histologische Einteilung des Malignitätsgrades erfolgt auf Grundlage der Klassifikation der WHO (world health organization). Da das Blasenkarzinom hinsichtlich Biologie und Progression in zwei unterschiedlichen Formen auftreten kann, versucht die WHO-Klassifikation von 2004 der Trennung Rechnung zu tragen. So werden genetisch stabile Tumoren zu den „low-grade“- und genetisch instabile Tumoren zu den „high-grade“-Läsionen gezählt. Papillären Tumore werden in drei Kategorien aufgeteilt (siehe Abbildung 2-5): a) hochdifferenzierte papilläre Tumoren als „papilläre urotheliale Neoplasie mit niedrig malignem Potenzial“ (PUNLMP) b) „nichtinvasive low-grade-Karzinome“ (NILGC), bei einer Störung der Architektur oder Schichtung und c) bei ausgeprägten Schichtungsstörungen die Gruppe der „nichtinvasiven high-grade-Tumore“ (NIHGC). Sobald ein Areal eine Kernpolymorphie zeigt, handelt es sich bei diesen Tumoren per definitionem um ein „Carcinoma in situ“ (CIS). 2. Einleitung normal Seite | 9 Normales Urothel genetisch stabil Hyperplasie PUNLMP Stabil nicht invasiv NILGC Dysplasie NICGC NIHGC CIS invasiv pT1 genetisch instabil Instabil pT2 -4 Abbildung 2-5: Histopathologisches Grading (WHO-Klassifikation) [207] Über drei Viertel der Karzinome werden zu einem Zeitpunkt diagnostiziert, an dem die Veränderung noch oberflächlich auf die Mukosa oder Submukosa beschränkt ist. Eine große Gruppe von Harnblasenkarzinompatienten hat einen jahrzehntelangen Krankheitsverlauf, mit immer wieder nur oberflächlichen Läsionen. Leider lässt sich aus dem histomorphologischen Aspekt der oberflächlichen Läsion allein nicht genau vorhersagen, ob ein Patient einen invasiven Tumor entwickeln wird und damit eine viel schlechtere Prognose hat. Die Fünf-Jahresüberlebensrate fällt von 88% bei einem lokalen Befund bis auf 5% bei fortgeschrittener Metastasierung [228]. Aus diesem Grunde wäre es wünschenswert Informationen über die Biologie des Tumors zu erfassen, die einen zusätzlichen prognostischen Hinweis liefern können. 2. Einleitung Seite | 10 Damit wäre es zukünftig in vielen Fällen möglich rechtzeitig mit einer adäquaten Therapie der Biologie des Tumors Rechnung zu tragen. Die Einteilung der Tumoren in Low-grade und High-grade ist hauptsächlich an die histologische Morphologie gebunden, jedoch gewinnen molekulargenetische Analysen immer mehr an Bedeutung [207]. Vor allem die Rolle der am Zellzyklus beteiligten Gene und Genprodukte steht hierbei im Mittelpunkt. 2.2 Zellzyklus und Zellzykluskontrolle Die Forschung an den Regulationsmechanismen des Zellzyklus hat sich nicht zuletzt deshalb zu einem bedeutenden Zweig der Zellbiologie entwickelt, da sowohl eine fehlerhafte Regulation als auch deren kompletter Ausfall häufig zur Krebsentstehung führen. Doch erst seit den bahnbrechenden Erkenntnissen über die Regulatorproteine des Zellzyklus konnte die Entartung von Zellen besser verstanden werden. 2001 erhielten Leland H. Hartwell, Sir Paul M. Nurse und R. Timothy Hunt den Nobelpreis für Medizin für die Entdeckung dieser Proteine und deren Aufgaben. Besonders die Krebsforschung profitiert von diesem Wissen und kann neue Wege zu besseren Therapien beschreiten. Wesentlicher Bestandteil des Zellzyklus und zentrales Merkmal der Vermehrung und Erneuerung von Zellen ist die Zellteilung. Diese umfasst die Entwicklung einer Zelle vom Zeitpunkt ihrer Entstehung bis zu ihrer Teilung in zwei Folgezellen, wobei die Aufteilung der Erbsubstanz von entscheidender Bedeutung ist. Während die Meiose der Keimzellen einen Zellpool mit unterschiedlichem genetischen Material für die Fortpflanzung gewährleistet, ist die Mitose für das Entstehen von Tochterzellen mit identischem Erbgut essentiell, um Wachstum und Zellerneuerung zu garantieren. Der Zellzyklus ist in die so genannte “M-Phase” (Mitosephase) und die Interphase geteilt. Die Mitosephase beinhaltet die eigentliche Mitose (Kernteilung) und die sich anschließende Zytokinese (Zytoplasmateilung). Während dieses Prozesses löst sich in den meisten eukaryotischen Zellen die Kernmembran auf und es erfolgt die Verteilung der replizierten Chromosomen. Die Zellkerne der Tochterzellen entstehen durch Neubildung der Kernmembranen um die getrennten Chromosomensätze. Die Mitose kann in fünf Stadien unterteilt werden (Prophase, Prometaphase, Metaphase, Anaphase, Telophase). An deren Ende entstehen zwei identische Zellkerne. Doch erst bei der anschließenden Zytokinese werden die Tochterzellen in eigenständige Zellen getrennt. 2. Einleitung Seite | 11 Während der Interphase wächst die Zelle und die Chromosomen werden, als Vorbereitung auf die nachfolgende Zellteilung, verdoppelt. Auch die Interphase kann noch weiter untergliedert werden: G1-Phase (1. Zwischenphase), S-Phase (Synthesephase) und G2-Phase (2. Zwischenphase). Während dieser Phasen werden neue Proteine und zytoplasmatische Organellen erzeugt und es kommt zu einer Erweiterung des endoplasmatischen Retikulums. Die chromosomale DNA wird allerdings nur während der S-Phase repliziert. Die Länge des Zellzyklus und seiner verschiedenen Phasen variiert von Zellart zu Zellart, wobei die Länge der G1-Phase am stärksten betroffen ist [21]. Um Wachstum, Entwicklung und das Überleben zu sichern muss der Zeitpunkt und die Geschwindigkeit der Zellteilungen genau kontrolliert werden. Die Erweiterung der Kenntnisse über die zugrunde liegenden Mechanismen hilft zu verstehen wie Krebszellen dieser Kontrolle entgehen können. Der Zellzyklus kann an bestimmten Kontrollpunkten durch interne und externe Signale reguliert werden, wobei die Hauptkontrollpunkte in der G1-, der G2-, und der M-Phase liegen. Die Bedeutung der Kontrollpunkte unterscheidet sich je nach Zelltyp [21]. Eine hochkonservierte Art den Zellzyklus in Bewegung zu halten stellen Proteinkinasen und Cykline dar. Proteinkinasen phosphorilieren andere Proteine und können sie dadurch aktivieren oder inaktivieren. Die an der Zellregulation beteiligten Proteinkinasen liegen dem gesamten Zellzyklus in gleicher Menge vor, müssen aber um aktiv zu werden an Cykline binden. Sie werden deswegen als Cyklin-abhängigen Kinasen (CDK) bezeichnet. Obwohl es eine große Anzahl an CDKs und Cyklinen gibt, sind nur wenige an der Zellzyklusregulation beteiligt. Dazu zählen: CDK1, -2, -4, -6 sowie Cykline der Klassen A, B, D und E. Jede Cyklin-abhängige-Kinase hat einen spezifischen Cyklinpartner und ist zu einer bestimmten Zeit des Zellzyklus aktiv. Damit die Zelle die G1-Phase durchlaufen kann, muss es zu einer Komplexbildung von CDK4 und CDK6 mit Cyklin D gekommen sein. Für den Eintritt in die S-Phase sind CDK2 und Cyklin E verantwortlich, während der Komplex von CDK2 mit Cyklin A für das Ende der S-Phase und den Eintritt in die G2-Phase steht. Für das Durchlaufen der M-Phase ist CDK1 verantwortlich [75]. In Abbildung 2-6 ist dieser Zusammenhang graphisch dargestellt. Die Synthese und Degradation von Cyklinen findet in verschiedenen Phasen des Zellzyklus statt und reguliert dadurch die Aktivität der CDKs. Um einen Zellzyklusarrest zu induzieren muss die Aktivität der CDKs reduziert werden, erst dann können Zelldefekte repariert und eine Übertragung auf die Tochterzellen vermieden werden. Dazu werden CDK Inhibitor Proteine benötigt, die in der Lage sind, CDKs zu binden und so zu inaktivieren. Im Rahmen der Erforschung der 2. Einleitung Seite | 12 Tumorigenese sind besonders die Inhibitoren von CDK4 (INK4) aufgefallen. Zu dieser Familie gehören INK4a, INK4b, INK4c und INK4d. Die Inhibitoren der CDKs vermeiden einen zu frühen Eintritt in die S-Phase des Zellzyklus und ermöglichen eine erfolgreiche DNA-Reparatur [75]. Doch auch andere Proteine wie P53, P16INK4a, P14ARF, Hdm2 und P63 nehmen Einfluss auf den Zellzyklus. Cyclin D G2-Phase M- Phase CDK4, 6 G1-Phase G2Phase 24 h G2Phase G2-Phase G0Phase G0-Phase Cyclin A SPhase S-Phase CDK2 Cyclin E CDK2 Abbildung 2-6: Cyklin-abhängige Zellzykluskontrolle 2. Einleitung Seite | 13 2.3 2.3.1 Tumorsuppressorgene – Onkogene Das p53-Gen Da sich Mutationen im p53-Gen oder Alterationen im Regulationszyklus von P53 in 50% aller malignen Entartungen des Menschen finden lassen, werde ich die Bedeutung des Genes für die Fragestellung meiner Arbeit untersuchen. 2.3.1.1 Entdeckung Beschrieben wurde das P53-Protein erstmalig im Rahmen von Untersuchungen an, durch Simian-Virus 40 (SV40), transformierten Zellen. Diese Zellen zeigten die Kopräzipitation eines Proteins von 53 kD Molekulargewicht zusammen mit dem großen T-Antigen [68, 128, 134, 27]. Lane und Drawford (1979) konnten zeigen, dass die beiden Proteine in vivo assoziiert waren und das 53 kD schwere Protein offenbar durch ein zelluläres Gen kodiert wird. Linzer und Levine fanden heraus, dass nicht nur in einer großen Anzahl verschiedener muriner SV40-transformierter Zellen eine Überexpression des Proteins zu finden war, sondern auch in nicht-infizierten embryonalen Karzinomzellen. Demnach verändert eine SV40-Infektion oder eine SV40-Transformation von Mäusezellen die Synthese oder Stabilität eines zellulären 53-kD-Proteins [68, 145, 128]. De Leo et al. (1979) wiesen nach, dass die humorale Antwort auf, durch Methylcholanthren induzierte Tumorzelllinien (MethA), über das P53-Protein vermittelt wurde. Im Tiermodell konnte gezeigt werden, dass durch verschiedene induzierte Tumore eine vergleichbare Immunantwort hervorgerufen werden konnte, die spezifisch für P53 war [68, 128, 156, 204]. Crawford et al. beschrieben 1982 erstmalig das Vorkommen von Antikörpern gegen das humane P53-Protein in 9% der Seren von Patientinnen mit einem Mammakarzinom. Widersprüchliche Ergebnisse über die Funktion von p53 führten zunächst zu Unklarheiten über die Klassifikation dieses Gens. Mikroinjektionsexperimente an Swiss3T3-Mäusezellen, Untersuchungen an MethA-Zellen und NIH3T3-Zellen legten die Vermutung nahe, dass es sich bei wtP53 um einen positiven Regulator der Zellproliferation handelt. Daher wurde p53 zu den Proto-Onkogenen gezählt [68, 233, 195, 38, 157, 158]. Kotransfektionsexperimente von Rattenfibroblasten mit murinem p53 und aktiviertem c-Ha-ras Onkogen schienen das onkogene Potential von p53 zu belegen [68, 107, 181, 45]. 2. Einleitung Seite | 14 Ein dritter experimenteller Ansatz zeigte, dass murines P53 normale Rattenchondrozyten immortalisieren konnte und die Zellen für eine Transformation durch ras sensibilisierte [68, 205, 107, 106]. Vor allem die von Finlay et al. 1988 durchgeführten Experimente an F9-Zellen deckten Widersprüche auf. Das führte letztlich zu einer genaueren Untersuchung der murinen cDNA-Klone, die in den genannten Experimenten verwendet worden waren. Diese Ergebnisse ergaben, dass in allen Experimenten zuvor cDNA-Klone eingesetzt worden waren, die p53-Mutationen enthielten [92]. Eine weitere Serie von Kotransfektionsexperimenten zeigte, dass wtP53 das Transformationspotential von mutiertem P53, E1A oder myc zusammen mit aktiviertem Ha-ras-Gen herab setzen kann [55, 44]. Diese Arbeiten führten schließlich zur Klassifikation von p53 als einem Tumorsuppressor-Gen. 2.3.1.2 Struktur Das p53-Gen befindet sich auf dem kurzen Arm von Chromosom 17 (17p13.1) und besteht aus 11 Exons, deren 10 kodierende Exons (Exon 2-11) für ein Kernprotein von 54 kD kodieren. Die Exone 2, 4, 5, 7 und 8 stellen in der Evolution hoch konservierte Domänen dar, in denen sich die meisten Mutationen des p53-Gens finden lassen. Das unterstreicht die funktionelle Bedeutung dieser Regionen [68, 232, 93]. Das P53-Protein besteht aus 393 Aminosäuren und kann strukturell und funktionell in sechs Domänen unterteilt werden [171] (Vergleiche Abbildung 2-7). N AS 1-67 AS 67-98 AS 98-303 AS 303323 AS 323-363 AS 363393 C Transkriptionsaktivierungs-Domäne Prolin reiche Region Zentrale Bindungsdomäne Region der nukleären Lokalisationssignale Oligomerisierungsdomäne Carboxyterminale Bindungsdomäne Abbildung 2-7: Proteinstruktur von P53 2. Einleitung Seite | 15 I. Transkriptionsaktivierungs-Domäne (TAD), Hdm2-Bindungsstelle (AS 1-67) Diese Domäne kann in zwei Unterdomänen geteilt werden. TAD I (AS 1-40) und TAD II (AS 41-67). Mit Hilfe dieser Domänen wird die Transkription von P53-Zielgenen aktiviert [68] und durch das Binden von mehreren Zielmolekülen auch moduliert [171]. Neuere Untersuchungen haben gezeigt, dass Phosphorylierungen in der Hdm2Bindungsdomäne etwa durch ATM/ATR (Ataxia Teleangiectasia Mutated and Rad3 associated), DNA-aktivierte Proteinkinasen oder Chk1/Chk2 (Checkpointkinase 1 and 2), die Bindung zwischen Hdm2 und dem P53-Protein schwächen. Dies führt zu einer Stabilisierung des P53-Proteins als Antwort auf Zellstress [251, 186]. Außerdem befindet sich in der Hdm2-Bindungsdomäne ein nukleäres Export Signal (NES), an das CMR1, das nukleäre Exportprotein, bindet und P53 durch die Kernmembran ins Zytoplasma schleust [17]. Durch die, von Zellstress ausgelösten Phosphorylierungen von Serinresten, wird das NES blockiert und P53 bleibt im Zellkern. So können durch P53 adäquate, nukleäre Reaktionen auf Zellstress ausgelöst werden. Die Phosphorylierung der Hdm2Bindungsdomäne blockiert auf der einen Seite die am N-Terminus liegende nukleäre Export Sequenz und auf der anderen Seite wird die Bindung zwischen Hdm2 und P53 geschwächt. Das wiederum verhindert die Ubiquitinierung der Tetramerisierungsdomäne und die dort liegende NES bleibt auch unzugänglich [251]. Das bedeutet, dass bei Zellstress P53 im Zellkern lokalisiert bleibt und dort als Transkriptionsfaktor tätig werden kann. Der P53-Import ist negativ reguliert durch Ubiquitinierungen. Dieses Szenario erklärt die Akkumulation von ubiquitiniertem P53 im Zytoplasma und die niedrigen Spiegel vom P53 im Zellkern von ungestressten Zellen. Eine Deletion dieser Domäne führt zu einer größeren Stabilität des Komplexes zwischen P53 und sequenzspezifischer DNA [171]. II. Prolin-reiche Region (AS 67-98) Die Prolin-reiche Domäne spielt in der Medikamenten induzierten, P53-vermittelten Apoptose eine Rolle und beeinflusst die Fähigkeit der zentralen Bindungsdomäne DNA zu binden [221]. Wahrscheinlich gewährt diese Region auch einen gewissen Schutz vor der Hdm2-abhängigen Degradation von P53, da P53 ohne diese Region sehr anfällig für diese wäre [17]. 2. Einleitung Seite | 16 III. Zentrale Bindungsdomäne (AS 98-303) Dieser Bereich ist unter anderem für die Bindung an DNA verantwortlich und ist hoch konserviert zwischen den verschiedenen Spezies. Die Region nimmt im Raum eine antiparallele „β-Sandwich“-Struktur ein, die zwei Schleifen koordiniert, um Kontakt mit der sequenzspezifischen DNA herzustellen. Diese Schleifen sind durch Zn2+ stabilisiert und formen ein „loop-sheet-helix“-Motiv. Mutationen in dieser Domäne haben einen verheerenden Effekt auf die Funktion von P53. Das kann so weit führen, dass P53 seine Fähigkeit als Transkriptionsfaktor zu agieren verliert [171]. Verschiedene Proteine, wie z.B. ZBP-89, können an diese Domäne binden und so ihren Einfluss auf die zelluläre Lokalisation von P53 geltend machen [251]. IV. Region der nukleären Lokalisationssignale (AS 303-323) In dieser Region Lokalisationssignal (AS (NLS 305-322) I). Der befindet P53-Import sich in das den wichtigste Zellkern nukleäre erfolgt durch Wechselwirkung zwischen Importin α und den Lysinen 319-322. Durch die Motorproteine Dynein und Mikrotubulin wird P53 durch das Zytoplasma an die Kernmembran transportiert um mit Hilfe von Importin α in den Zellkern zu gelangen [17]. Importin α bevorzugt die Bindung an nicht-ubiquitiniertes P53 und fördert so dessen nukleären Import. Die Lysine 319-322 sind auch Ziel der Ubiquitinierung durch Hdm2. Diese P53-Ubiquitinierung befindet sich primär in ungestressten Zellen, ist verschwindent gering in gestressten Zellen und führt zum Abbau von P53 durch das Proteasom [148]. P53 wird in gestressten Zellen schnell im Zellkern stabilisiert und erlangt dadurch die Fähigkeit innerhalb kürzester Zeit als Transkriptionsfaktor tätig zu werden [148]. V. Oligomerisierungsdomäne (AS 323-363) Sequenzanalysen der DNA-Bindungsstelle durch El-Deiry et al. legen die Vermutung nahe, dass P53 seine spezifische Bindungsstelle in Form eines Tetramers besetzt. Dafür spricht auch das überwiegende Vorliegen des P53-Proteins in Lösung als Tetramer. Durch die Tetramerisierung von P53 wird die nukleäre Export Sequenz (NES), die strategisch gut in der Teramerisierungsdomäne liegt, verdeckt [148]. Es wird angenommen dass, erst durch die Hdm2-abhängige Ubiquitinierung der Tetramerisierungsdomäne, die NES zugänglich wird und P53 aus dem Nukleus in das Zytoplasma transportiert werden kann, um dort vom Proteasom angebaut zu werden [251]. 2. Einleitung Seite | 17 VI. Carboxyterminale Bindungsdomäne (AS 363-393) In dieser Domäne befindet sich eine weitere DNA-Bindungsregion durch die P53 die Fähigkeit bekommt auch an unspezifische DNA zu binden. Dazu zählen „mismatchedDNA“, Doppelstrangbrüche, Einzelstrang-DNA und „Holliday junction structures“. Der gleiche Abschnitt des C-Terminus hat Einfluss auf die Bindungskapazität der zentralen Bindungsdomäne und damit auf die Fähigkeit von P53 als Transkriptionsfaktor zu agieren. Alle posttranslationalen Änderungen dieses Proteinabschnittes führen zu Stabilitätsveränderungen in der P53-DNA-Komplexbildung. Zum Beispiel kann eine UV induzierte Phosphorylierung von Serin392 oder eine stressinduzierte C-terminale Acetylierung durch CBP/p300 oder PCAF die DNA-Bindungsdomäne aktivieren. Diese Beobachtung hat zu der Hypothese geführt, dass die C-Domäne einen regulatorischen Einfluss auf die zentrale DNA-Bindungsdömane hat [171]. Weiterhin befinden sich in dieser Domäne zwei nukleäre Lokalisationssignale, NLS II (AS 366-372) und NLS III (376-381). Diese sind aber weniger aktiv als NLS I [148]. Die Hypothese, dass es sich bei der Freilegung der DNA-Bindungsdomäne um einen allosterischen Mechanismus handelt [251, 97] wurde durch die Arbeit von Ayed et al. 2001 in Frage gestellt [251, 9] und auch Okorokov et al. konnten bei ihren Untersuchungen keine Konformationsänderung der zentralen DNA-Domäne feststellen [171]. Doch wird die genaue Rolle der Carboxyterminalen Bindungsdomäne weiterhin kontrovers diskutiert. 2.3.1.3 Zielgene und biochemische Wirkung P53 ist ein Transkriptionsfaktor und besitzt hunderte DNA-Zielgene im menschlichen Genom. Die zentrale Bindungsdomäne von P53 interagiert mit einer spezifischen DNASequenz in der Nähe der Promotoren der Zielgene. Diese Erkennungsregionen bestehen aus zwei decamerischen Halbseitensequenzen 5‘-RRRC(A/T)(T/A)GYYY-3‘ (R=Purin, Y=Pyrimidin), wobei eine Promotorregion mehrere Erkennungsregionen besitzen kann. Dadurch kommt der DNA-Bindungsdomäne, durch die die Funktionen von P53 im Rahmen des Zellzyklusgeschehens vermittelt werden, eine zentrale Bedeutung zu [171]. 2. Einleitung Seite | 18 I. „mouse double minute 2-gene“ (mdm2) und das humane Homolog (hdm2) Das hdm2-Gen steht unter der Transkriptionskontrolle von P53. Durch Komplexbildung ist das Hdm2-Protein in der Lage die Transaktivierungsfähigkeit und die Wirkung des P53-Proteins am G1-S-Phasenkontrollpunkt des Zellzyklus aufzuheben [68, 54, 172, 168]. Die Beeinflussung der Transkription von Mdm2 durch P53 unterliegt einer negativen Autoregulationsschleife [235]. II. „growth arrest and DNA damage-inducible 45 gene“ (GADD 45) Ein Gen, dessen Induktion von der Gegenwart des wtP53 abhängig ist und das in die Kontrolle des G1-S-Phasenübergangs im Zellzyklus involviert ist. III. „Wild typeP53 activated fragment 1-gene“ (WAF1/CDK interacting protein 1gene (CIP1)) Es ist bereits gut untersucht, dass p21 ein Zielgen von P53 ist. Im Promotorbereich von p21 befinden sich zwei konservierte Bindestellen für P53, wodurch die Expression von P21 hochreguliert wird [11]. Obwohl P21 eine zentrale Rolle in der Zellregulation spielt, sind Mutationen im p21-Gen selten. Am häufigsten wird P21 auf Transkriptionsebene beeinflusst. Wird wegen DNA-Schäden der Zellzyklus P21-abhängig unterbrochen und in dieser Zeit die DNA durch Reparaturmechanismen verbessert, kann dies die Zelle vor P53-ausgelöster Apoptose schützen. P21 fungiert also als Inhibitor der Apoptose, kann so aber auch zum Überleben mutierter Zellen beitragen [64]. 2.3.2 Hdm2 Erstmals wurde das mdm2-Gen in einer spontan transformierten Mauszelllinie (BALB/c) entdeckt, wo es in Form von 25-30 Kopien gepaarter, akzentrischer Chromatinkörperchen, sogenannter “double minutes”, vorlag. Dabei wurden drei Gene identifiziert, von denen dem zweiten, “mdm2” (murine double minute Gen), transformierende Eigenschaften zugeschrieben werden konnten. Daraufhin wurde mdm2 zu den Onkogenen gezählt [166, 60]. 2.3.2.1 Aufbau von Hdm2 Das menschliche Gen (hdm2) befindet sich auf dem langen Arm von Chromosom 12 (12q14.3-15) und codiert für eine Gruppe von Kernproteinen mit einem 2. Einleitung Seite | 19 Molekulargewicht von 57 bis 90 kD, die durch alternatives Spleißen entstehen [175]. Das mdm2-Gen codiert für ein 489 Aminosäuren starkes Protein, das 12 Exons beinhaltet und zwei P53-“response elements“ (RE) [186, 49]. Die Transkription wird über zwei unterschiedliche Promotoren reguliert. Der P1Promotor befindet sich vor dem Exon 1 von hdm2 und agiert unabhängig von P53. Er ist für die konstitutive Expression der vollständigen hdm2-mRNA verantwortlich. Im ersten Intron dagegen befindet sich der P53-abhängige P2-Promotor, der neben der P53-vermittelten Hdm2-Expression auch die bei Zellschäden induzierbare Expression von alternativ gespleißten mRNA-Produkten induziert [177]. Durch die Transkription von zwei verschiedenen Promotoren entstehen zwei Hdm2-Proteine: das lange P90Protein und das kurze P76-Protein, wobei das kurze Protein P53 nicht binden kann und als dominant negativer Inhibitor von P90 agiert. Interessant ist, dass das durch den P2Promotor vermittelte Transkript ein verkürztes 5’-Ende aufweist und im Vergleich zum P1-Transkript wesentlich effektiver translatiert wird. Obwohl beide Hdm2-Transkripte den gleichen Leserahmen haben, da das AUG, das für die Initialisierung benötigt wird, im dritten Exon liegt, sind die unterschiedlichen Promotoren im murinen und im humanen Genom konserviert, was für die große Bedeutung der unterschiedlichen Regulation von Hdm2 für die Zelle spricht [177]. Das Phosphoprotein Hdm2 besteht aus mehreren Domänen, die unterschiedliche Funktionen beinhalten und in verschiedenen Spezies konserviert sind. N C P53 Binderegion NLS NES Saure Region Zinkfinger Motiv Rinfinger Domäne mit NoLS Abbildung 2-8: Proteinstruktur von Hdm2 I. N-terminale Domäne Die N-terminale Domäne ist maßgeblich für die Interaktion von Hdm2 mit P53 und die Unterdrückung von dessen Aktivität als Transkriptionsfaktor. Außerdem findet man in dieser Domäne die “nuclear localization sequence” (NLS) und das “nuclear export signal” (NES), die Hdm2 die Möglichkeit geben zwischen Nukleus und Zytoplasma zu pendeln [203]. 2. Einleitung Seite | 20 II. Zentrale Domäne Eine hoch saure Region mit einer integrierten Bindungsstelle für das ribosomalen Protein L5 und der assoziierten ribosomalen 5S-RNA [149]. III. Zinkfinger-Motiv Retinoblastom-Bindungsregion [268] IV. Carboxyterminale Domäne Die RING-Fingerdomäne in diesem Bereich kann an RNA binden und ist als E3 Ligase für die Ubiquitinierung von P53 und damit für dessen Abbau im Proteasom verantwortlich. P14ARF bindet und inaktiviert Hdm2 in dieser Region [60]. Es existiert die Hypothese, dass P14 ARF mit Hilfe des „nucleolar localization signal“ (NoLS), das sich auch am C-terminalen Ende von Hdm2 befindet, Hdm2 in den Nukleolus befördert. Dadurch wird P53 vor der Hdm2-abhängigen Degradation bewahrt [242, 147, 254]. Die Hauptaufgabe von Hdm2 liegt ursächlich darin unter normalen physiologischen Bedingungen der P53-bedingten Inhibition des Zellzyklus entgegenzuwirken. Um das zu erreichen muss die Menge an funktionell aktiven P53 auf geringem Niveau gehalten werden [166]. Unterstützt wird diese Hypothese durch die Beobachtung, dass Mdm2 knock-out-Mäuse sehr früh in der Entwicklung sterben, während sich “double-knockout”-Mäuse für Mdm2 und P53 normal entwickeln [166, 60, 18]. In Abwesenheit von Mdm2 kommt es offensichtlich zu einer anormalen Aktivierung von P53, die schließlich zur Ausprägung eines letalen Phänotyps führt. Damit wird Hdm2 der zelluläre Antagonist von P53 und fungiert als dessen wichtigster Regulator. Seine Aktivität ist in der Frühentwicklung essenziell [60]. Eine Überexpression von Hdm2 geht mit einer beschleunigten Tumorentwicklung und Resistenz gegen Chemotherapie einher [246, 18]. 2.3.3 INK4a/ARF-Genlokus Zwei verschiedene Proteine werden von dem INK4a/ARF-Genlokus auf dem humanen Chromosom 9p21 durch alternative Leserahmen codiert. Das Produkt des α-Transkript, P16INK4a, besteht aus den Exons 1α, 2 und 3. Es ist ein Tumorsuppressor, der einen G1-Zellzyklusarrest induziert, indem es die Phosphorylierung von Rb durch Cyklinabhängige Kinasen unterdrückt. 2. Einleitung Seite | 21 Im Gegensatz dazu aktiviert das Produkt des β-Transkriptes, P14ARF(ARF=alternative reading frame), bestehend aus den Exons 1β, 2 und 3, eine P53 abhängige Antwort auf Zellstress durch einen Zellzyklusarrest in der G1 und G2/M-Phase [235]. Zellen mit Mutationen oder Deletionen im INK4a/ARF-Lokus sind hoch gefährdet sich in Tumorzellen zu verwandeln. Es ist nicht verwunderlich, dass dieser Genort in vielen humanen Tumoren, wie Melanomen und dem Adenokarzinom des Pankreas, durch eine Deletion verloren gegangen ist [222, 199]. The CDKN2a/P16 or INK4a/ARF-locus on 9p21 CDKN2a/ P16 exon 1-β exon 1-α exon 2 exon 3 p14ARF Abbildung 2-9: INK4a/ARF-Genstruktur 2.3.3.1 P14ARF 2.3.3.1.1 Entdeckung Die meisten Informationen über P14ARF hat man von dem Maushomologen P19ARF auf dem murinen Chromosom 4 gewonnen. Das murine β-Transkript wurde 1995 von Quelle et al. entdeckt, als sie versuchten die cDNA des Proteins P16INK4a aus der Maus zu isolieren. Dabei stießen sie auf ein Protein aus 169 Aminosäuren, das keine Ähnlichkeiten mit den bisher bekannten Proteinen besitzt [235]. Quelle et al. konnten beweisen, dass das neu entdeckte Protein einen Zellzyklusarrest herbeirufen kann ohne direkt mit den Cyklin-abhängigen Kinasen zu interagieren. Weiterhin fiel ihnen auf, dass es zu einer Akkumulation von Zellen kam, die DNA der G1 und G2/M-Phase enthielten, aber Zellen mit DNA der S-Phase fehlten. Außerdem war der Gehalt an P19ARF in Zellen höher, die eine p53-Mutation oder eine Überexpression von Mdm2 aufwiesen, was einen Zusammenhang der Proteine vermuten lässt [235]. 2. Einleitung Seite | 22 Der Transkriptionsstart des humanen Proteins wird im ersten ATG des Translationsabschnittes vermutet. Das entstehende Protein hat eine Länge von 132 Aminosäuren und ein Molekulargewicht von 13902 Da und wird daher als P14ARF bezeichnet. Das murine und das humane Protein sind nur zu 50% identisch, trotzdem konnte gezeigt werden, dass auch das humane β-Transkript einen Zellzyklusarrest auslösen kann. Daraufhin wurde p14ARF als Tumorsuppressorgen eingestuft [235]. 2.3.3.1.2 Struktur P14ARF besteht in der vollen Länge aus 132 Aminosäuren, mit einer N-terminalen (AS 1-64) und einer Carboxyterminalen Hälfte (AS 65-132) [67]. I. C-Terminus Eine Arginin reiche Region des C-Terminus (83GAQLRRPRHSHPTRARRCP101) ist in den nukleolären Import des Proteins involviert. Mutationen in diesem Bereich reduzieren die Fähigkeit von P14ARF P53 zu stabilisieren [199, 254]. Mutationen, die zu einer veränderten Proteinfunktion oder -lokalisation führen, sind mit einer familiären Prädisposition für Melanome vergesellschaftet. Daraus lässt sich vermuten, dass Mutationen der C-terminalen Domäne die Fähigkeit von P14ARF beinträchtigen auf DNA-Schäden zu reagieren und den Weg zur Tumorigenese ebnen [67]. I. N-Terminus: Eine zweite Arginin-reiche Domäne (1MVRRFLVTLRIRR13), die in diesem Teil des Proteins zu finden ist wird für die korrekte nukleoläre Lokalisation benötigt. Diese Domäne ist in Maus, Monodolphins und Mensch hochkonserviert, was für seine funktionelle Bedeutung spricht [269, 199]. Außerdem ist diese Domäne für die Bindung zwischen P14ARF und Hdm2 und damit für die zellzyklusinhibitorische Funktion von ARF P14 verantwortlich. Die Aminosäuren 12 und 13 sind entscheidend für die nukleoläre Lokalisation aber nicht für den Zellzyklusarrest [199]. 2.3.3.1.3 Zielgene Eine Übersicht über die Proteininteraktionen von P14ARF neben Hdm2 liefert folgende Tabelle [67]: 2. Einleitung Seite | 23 Interaktionen: Konsequenzen: Topoisomerase I: DNA-Synthese/Reparatur Aktivität wird durch P14 E2F, E2F-2, E2F-3: S-Phase Transkriptionsfaktoren Aktivität wird durch P14 HIF-1 Alpha: Hypoxie induzierter Transkriptionsfaktor Aktivität wird durch P14 P120: Zinkfinger Transkiptionsrepressor Bildet einen vorübergehenden Komplex mit P53 ARF und P14 und verstärkt den Zellzyklusarrest HR6/Rad-6: Postreplikationsreparatur Ubiquitin-konjugierende Enzyme der ARF verstärkt ARF blockiert ARF blockiert DNA, Bildet einen vorübergehenden Komplex mit P53 ARF und P14 MdmX: Hdm 2-Homolog, Blockiert P53, Bindet Hdm2 ARF Entgegengesetzte Aktivität von P14 TBP-1: HIV Tat-bindendes Protein, regulatorische ARF Untereinheit des 26S Proteasom, Akkumulation von P14 Transkriptionsregulation Spinophilin: regulatorische Proteinphosphatase I Untereinheit der ARF Verstärkt die Aktivität von P14 ARF Pex19p: Farnysyliertes zytosolisches Protein Interagiert nur mit P19 ARF humanen P14 CARF „Collaborator of ARF“: Serin-reiches Protein Verstärkt die Aktivität von P14 B23(NPM): Nukleoläre Ribosomenbiogenese Stabilisierung von P14 ARF durch P14 verursacht EBNA-5: Epstein Barr Virus DNA Replikationsprotein Entgegengesetzte Aktivität von P14 ARF P14 : Tumorsuppressor der Maus nicht mit ARF ARF, Degradation wird ARF Bildung von Homooligomeren ARF P14 verstärkt Bindungspartner Ubc9: SUMO E2 konjugiertes Enzym ARF Werner's helicase: mutierte Helicase beim Werner's P14 ist für Syndrom verantwortlich ARF die Sumoylation nukleoläre die c-myc der Lokalisation c-myc: Transkriptionsfaktor P14 inhibiert Transkription induzierte DP1: E2F bindendes Protein P14 führt zur Auflösung der DP1/E2F1 Interaktion 5.8S Ribosomale RNA Interaktion reduziert wahrscheinlich die rRNA Produktion ARF ARF Tabelle2-1: Proteininteraktionen von P14 2.3.4 Funktionen und Wechselwirkungen von P53/Hdm2/P14ARF 2.3.4.1 Funktion von P53 Nach heutiger Erkenntnis besteht die wesentliche Rolle des Tumorsuppressorgens p53 in der Regulation von Kontrollpunkten im Zellzyklus. Diese sind für die Integrität des Genoms verantwortlich, weshalb P53 auch als „Wächter des Genoms“ bezeichnet wird [133, 68, 140]. Nach subletaler DNA-Schädigung, z.B. durch UV-Strahlen oder ɣStrahlung, vermag Wildtyp-P53 Protein den Zellzyklus in der G1-Phase zu stoppen [68, 2. Einleitung Seite | 24 115, 274]. Das wird über eine Induktion der p21/WAF1 Expression, ein G1-Zyklin-CDKInhibitor, vermittelt [68, 43]. Dieser Zellzyklusarrest ermöglicht der Zelle die DNAReparatur [68, 116] und verhindert so die Weitergabe genetischer Fehlinformation an die Tochtergeneration. Das Wildtyp-p53 Gen ist damit in der Lage, die Auswirkungen neoplastischer und onkogeninduzierter Transformationen zu verhindern [68, 250, 55, 141, 44]. Doch eine Aktivierung von P53 kann nicht nur zu einem G1-Phase Arrest führen, sondern auch zu einem G2- und S-Phase Zellzyklusarrest. Die Inaktivierung von P53 bewirkt einen Verlust des DNA-Kontrollpunktes im Übergang von der G1- in die S-Phase, verhindert den G2-Arrest und führt zu aneuploiden und polyploiden Zellen. Der G1-Phase Arrest kann zum einen, wie weiter unten beschrieben, über das P53 Zielgen p21 erfolgen oder indem P53 direkt die Aktivität des CDK-aktivierenden Kinase (CAK) Komplex CDK7/CyclinH1/Mat1 inhibiert. Dieser Komplex würde ohne P53 zu einer Phosphorylierung und Aktivierung von Cyklin A/CDK2 führen. Zusätzlich besteht die Möglichkeit, dass P53 über PC3 eine verstärkte Phosphorylierung von Rb hervorruft. PC3 ist ein Zielgen von P53 und kann den Proteinstatus von Cyklin D1 und so die Aktivität von CDK4 reduzieren [17]. In Abbildung 2-10 ist dieser Zusammenhang graphisch aufgearbeitet. STRESS p53 CA K PC3 p21 Cyclin D Cyclin E Cyclin A CDK4, 6 CDK2 CDK2 P E2F Rb Rb G1-Arrest E2F S-Phase Abbildung 2-10: P53-abhängiger G1-Zellzyklusarrest [17] Der Weg über den P53 zu einem G2-Arrest führt ist noch nicht ganz geklärt, aber seine Zielgene p21, 14-3-3-θ und GADD45 sind für diese Funktion essentiell. Wie man sich diese Fähigkeit von P53 erklärt ist in folgender Graphik dargestellt [17]. 2. Einleitung Seite | 25 STRESS 14-3-3σ p53 P CDK25C inaktiv GADD45 14-3-3σ Cyclin B CDK2 Chk1 ATM p21 CDK25C aktiv Cyclin B CDK2 G2 M Abbildung 2-11: P53-abhängiger G2-Zellzyklusarrest [17] Alternativ kann P53-vermittelt, durch Aktivierung der Kaspase-Kaskade auch der programmierte Zelltod, die Apoptose, herbeigeführt werden [68, 17, 266, 165]. In vitro wird das Tumorzellwachstum durch P53 gehemmt und in Tiermodellen wird die Tumorbildung verhindert [68, 158, 32, 10]. Diese Effekte werden jedoch nicht durch mutiertes P53 vermittelt, das selbst onkogenetisches Potential besitzt [121, 10]. Sie sind an das Vorhandensein eines intakten Wildtyp-Proteins gebunden, wie Untersuchungen an „knock-out“-Mäusen zeigen [68, 41]. Damit P53 seiner Aufgabe als Transkriptionsfaktor nachkommen kann, geht man davon aus, dass P53 nach seinem Transport in den Zellkern durch noch unbekannte Signale „promyelotic leukemia protein-nuclear bodies“ (PML-NB) bildet. Diese Strukturen enthalten mehrere Proteine wie: PML, Sp100, SUMO-1, P300/CBP und HMG1 und sind wahrscheinlich in der Transkriptionsregulation involviert. PML3 bindet an P53, hält es in PML-NBs fest und kann so die Transkriptionsaktivität von P53 erhöhen. Diese Aktivitätssteigerung von P53 ist für eine vollständige Stressantwort von P53 von wichtiger Bedeutung. In PML-/- Zellen ist die Fähigkeit von P53 auf γStrahlung zu reagieren, seine Transkriptionsfähigkeiten und die DNA-bindende Kapazität erniedrigt. Onkogenetisches ras führt zu einer Hochregulation von PML und triggert eine Komplexbildung von P53-PML-p300/CBP im PML-NB. Das führt zu einer verstärkten Acetylierung von P53 am Lys382 durch p300/CRB. Auf diese Weise könnte PML P53 aktivieren, indem dessen Koaktivator p300 rekrutiert wird. Nachdem eine Überexpression von PML zur Apoptosis führt, ist dieses Protein wahrscheinlich von 2. Einleitung Seite | 26 zentraler Bedeutung bei der P53-vermittelten Stressantwort [17]. (Siehe dazu Abbildung 2-12). ARF Nukleus Hdm2 Nukleolus PML-NB ARF daxx p53 SUMO Hdm2 HMG Ub PML Stress Ub p53 p53 NE S pRb Onkogenetische Signale PML p300 Im po rtin -α CRM 1 Dynein, Tubulin ? N Ub LS p53 Ub Ub p53 26S Proteasom Degradation Zytoplasma Abbildung 2-12: Regulation der zellulären Verteilung von P53 [17] 2. Einleitung Seite | 27 2.3.4.2 Funktion von Hdm2 Hdm2 und P53 sind durch eine autoregulatorische Rückkopplungsschleife miteinander verbunden, folglich trägt die durch P53-induzierte Hdm2-Expression zu einem beschleunigten Abbau von P53 bei [177, 60]. (Vergleiche Abbildung 2-13). Hdm2 P53 Abbildung 2-13: Negative Rückkopplung von P53 und Hdm2 2.3.4.3 Hdm2 vermittelte Inhibition von P53 Hdm2 kann mehrere Wege gehen um P53 in Aktivität, Stabilität und Lokalisation zu beeinflussen. Hdm2 interagiert mit seiner N-terminalen Domäne mit der α-Helix des Nterminalen Endes von P53 [131], dadurch entsteht ein stabiler Komplex, der in der Lage ist, die transkriptionelle Funktion von P53 einzuschränken. Betrachtet man das Ganze im Detail, bildet die N-terminale Domäne von Hdm2 eine tiefe hydrophobe Tasche (AS 25-109), die sich mit der Alphahelixstruktur der Transaktivierungdomäne von P53 verbindet und so deren Interaktion mit dem restlichen Transkriptionsapparat verhindert [197, 166]. Beteiligt sind die Aminosäuren Phe19, Leu22, Trp23 und Leu26 in der Transaktivierungsdomäne von P53 [219]. Dieses Schlüssel-Schloss-Prinzip kann jedoch nur bei erhaltener Konformität und Hydrophobie funktionieren, so dass kleinste Veränderungen der Aminosäurenabfolge der beiden Proteine diese Interaktion schwächen können. Diese Störung der Bindung von Hdm2 und P53 wird physiologisch beim Auftreten von DNA-Schäden ausgenutzt, indem durch Phosphorylierungskaskaden verschiedene, an der Interaktion der beiden Proteine beteiligte, Aminosäuren phosphoriliert werden. Hierbei scheint besonders die Kinasevermittelte Phosphorylierung von Thr18 von Bedeutung zu sein, da diese die α-HelixStruktur von P53 stabilisiert. Aber auch Ser15 und Ser20 von P53 scheinen für die Hdm2-abhängige Hemmung von P53 wichtig zu sein [209, 119]. 2. Einleitung Seite | 28 Das durch onkogenetische ARF Tumorsuppressorprotein P14 und hyperproliferative Signale induzierte führt auch zu einer Inaktivierung von Hdm2. Es hemmt insbesondere die Eigenschaft von Hdm2, die zur P53 Transaktivierung benötigte Acetylierung, zu blockieren [209, 119]. Doch nicht nur die direkte Bindung von Hdm2 an P53 kann dessen Aktivität beeinflussen. Hdm2 kann als E3 Ligase den proteasomalen Abbau von P53 im Nukleus und im Zytoplasma veranlassen [197, 166]. Es wird vermutet, dass MdmX (ein Strukturhomolog von Mdm2) durch eine Komplexbildung mit Hdm2, durch die RINGFingerdomänen der beiden Proteine, die Fähigkeit von Hdm2 P53 zu Ubiquitinieren verstärkt und gleichzeitig den Abbau von Hdm2 verhindert [170]. Meistens liegt Hdm2 in einem Komplex mit P300/CBP vor. Hdm2 ist nur zu einer Monoubiquitinierung fähig. Zum restlosen Abbau von P53 ist aber dessen Polyubiquitinierung nötig, was mit Hilfe der E4 Ligaseaktivität von P300/CBP gelingt. Auf diese Weise ist Hdm2 gleichzeitig in der Lage die P300/CBP-vermittelte Acetylierung und transkriptionale Aktivierung von P53 bei Bedarf zu inhibieren [166, 209]. Damit P53 im Zytoplasma dem Proteasom zugänglich gemacht werden kann, muss es die Kernmembran durchbrechen. Der nukleäre Export wird durch die NES Sequenzen von P53 und die RING-Fingerdomäne von Hdm2 möglich. Hdm2 muss alle Lysinreste im COOH-Terminal von P53 monoubiquitinieren um dessen NES in der Tetramerisierungsdomäne freizulegen. Erst dann kann P53 mit dem CRM1 Exportkanal interagieren. Konnte in gestressten Zellen der DNA-Schaden vollständig repariert werden, muss der P53-Gehalt schnell reduziert werden, um die Zellfunktion wieder aufnehmen zu können. Zur besseren Kontrolle des Abbaus von P53 und Hdm2 und um ihm mehr Geschwindigkeit zu geben, werden zytoplasmatische und nukleäre Proteasomen rekrutiert [197, 166]. 2.3.4.3.1 Regulation der Ubiquitinierung und Degradation von P53 Unabhängig welcher Weg genommen wird, um eine Trennung des Komplexes zwischen Hdm2 und P53 hervorzurufen, er führt immer zu einer Akkumulation von aktivem P53 in der Zelle. Es sind verschiedene Mechanismen bekannt, um den inhibitorischen Einfluss von Hdm2 auf P53 zu unterbrechen. Ionisierende Strahlung aktiviert Stresskinasen, die über eine Phosphorylierung von P53 den P53/Hdm2Komplex schwächen. Dieser Weg führt über die ATM-Kinase und hCHK1- und 2Kinasen zu der Phosphorylierung von Serinresten, was die Affinität zwischen P53 und Hdm2 reduziert [30, 122, 23]. 2. Einleitung Seite | 29 UV-Strahlen und Hypoxie führen über eine verminderte Transkription von Hdm2 zu einer Stabilisierung von P53 [261, 3]. UV-Strahlen blockieren außerdem die Ubiquitinierung und begünstigen die Sumoylation von Lys386 von P53, was zu dessen verstärkter Tanskriptionsaktivität führt [202]. Phosphorylierungen spielen bei der Regulation von P53 eine besondere Rolle. ATM-Kinase kann auf der einen Seite durch eine Phosphorylierung von P53 das Protein resistenter machen gegen die Hdm2-abhängige Degradation und verstärkt seine Transkriptionsaktivität. Auf der anderen Seite wird die Affinität von Hdm2 zu P53 durch die ATM-abhängige Phosphorylierung von Hdm2 gemindert [42, 226, 152]. Der Eintritt von Hdm2 in den Nukleus, um P53 zu ubiquitinieren, ist abhängig von seiner Phosphorylierung durch die Phosphatidylinositol 3-Kinase (P13K)/AKT Kinasen. AKT wiederum muss erst durch HER-2/neu, Wachstumsfaktoren oder Ras, aktiviert werden. Da PTEN (phosphatase and tensin homologue deleted on chromosome 10) die AKTSignalkaskade antagonisiert, beschützt es P53 vor Hdm2-abhängiger Ubiquitinierung und Degradation. PTEN ist außerdem ein Zielgen von P53 und bildet eine zusätzliche autoregulatorische Rückkopplungsschleife mit P53 [153, 272]. Es gibt noch weitere Proteine, die die Funktion von Hdm2 beeinflussen können. Die Phosphorylierung von Tyr394 von Hdm2 durch c-Abl hemmt die Hdm2-Ligaseaktivität, während die Phosphorylierung von Ser166 und Ser186 durch Akt/PKB seine E3Ligaseaktivität unterstützt. Hdm2 setzt die eigene Ubiquitinierung in Gang wird aber auch durch andere E3-Ligasen ubiquitiniert. Durch eine Komplexbildung mit Daxx und Hausp wird Hdm2 deubiquitiniert. In diesem Komplex kommt es zur gegenseitigen Regulation der Proteine. Daxx stabilisiert Hdm2, wird durch Hausp deubiquitiniert und durch Hdm2 ubiquitiniert. Dieses Zusammenspiel der Proteine kann eine wichtige Rolle in der Regulation von P53 spielen [186]. 2.3.4.4 Funktion von P14ARF ARF P14 interagiert mit einer Vielzahl von anderen Proteinen außerhalb des Hdm2-P53 Regulationsweges, wobei einige dieser Interaktionen indirekt Einfluss auf diesen Signalweg nehmen. Eine Möglichkeit ist der Wettstreit von Bindungspartnern um die Bindungsstelle von Hdm2. Ein Beispiel dafür ist B23 (Nucleophosmin, NPM). Dieses Protein ist im Nukleolus lokalisiert und interagiert mit dem N-Terminus von P14ARF. P14ARF wird dadurch im Nukleolus stabilisiert und gleichzeitig wird seine Fähigkeit Hdm2 zu binden vermindert. Studien an Mausfibroblasten, die B23 negativ sind zeigen, dass in diesen Zellen P14ARF im Nukleoplasma verstreut ist. Diese Studien legen nahe, 2. Einleitung Seite | 30 dass B23 für die nukleoläre Lokalisation von P14ARF benötigt wird und eine Schlüsselrolle in der Interaktion zwischen P14 ARF einnimmt. Da mehrere Studien beweisen, dass P14 und anderen Bindungspartnern ARF seine Tumorsuppressoraktivität außerhalb der Nukleoli zum Einsatz bringt [146], muss der Komplex zwischen P14 und B23 erst aufgehoben werden, bevor P14 ARF ARF Hdm2 binden kann. Wie genau dieser Mechanismus funktioniert ist noch unklar [127]. Eine weitere Interaktion besteht zwischen P14ARF und der nukleolären Topoisomerase I. Sie reduziert den Torsionsstress der Polynukleotidstränge während der DNA- und RNA-Synthese. Die exakte Rolle der Komplexbildung der beiden Proteine ist noch nicht vollständig geklärt, aber man weiß, dass die Topoisomerase I-Aktivität durch P14ARF P53-unabhängig stimuliert wird. Wichtig ist, dass bei der Komplexbildung die CARF terminale Hälfte von P14 beteiligt ist, da diese Region für die nukleoläre Lokalisation von Bedeutung ist, aber unwesentlich ist für die P53-abhängigen Aktivitäten [67, 113]. Es ist zwar bekannt, dass P14ARF im Nukleolus mit verschiedenen Proteinen, wie BP23, Topoisomerase I und ribosomaler RNA Komplexe bildet, aber deren genauer Einfluss auf den P53-Signalweg konnte noch nicht dargestellt werden. Durch moderate UVBestrahlung wird der nukleoläre Komplex zwischen P14ARF und B23 gespalten und ARF P14 bindet im Nukleoplasma an Hdm2. Dieser Lokalisationswechsel von P14ARF ist P53-unabhängig, jedoch kann die Zellantwort auf UV-Strahlen nur beim Vorkommen von Wildtyp P53 ausgelöst werden. 24h nach der Bestrahlung ist der Ausgangszustand wieder hergestellt und P14ARF befindet sich wieder im Nukleolus. Es wird vermutet, dass neusynthetisierte ribosomale RNA ein Signal für den Wiedereintritt von P14 ARF in den Nukleolus ist [67]. Diese Ergebnisse unterstützen die Hypothese von Rubbi und Milner, dass der Nukleolus als Sensor für Zellschäden dient und die P53-abhängige-Signalkaskade in Gang setzt. P14ARF ist ein Schlüsselprotein, das einen Wechsel von Wachstum und Proliferation zu Reparatur und Zellzyklusarrest induziert. Mit der Hilfe von P14 ARF wird das nukleoläre Stresssignal in den Nukleus übertragen, wie Abbildung 2-14 verdeutlichen soll [176, 67]. 2. Einleitung Seite | 31 N C Hdm2 N p 5 3 C Nukleoplasma N P14 C DNA-Schäden N B23 Topo I C Hdm2 N P14 C Nukleolus Nukleoplasma p 5 3 Hdm2 Freies Hdm2 (neu symthetisiert) B23 N C Hdm2 B23 Abbildung 2-14: Proteinverteilung nach DNA-Schäden [66] 2.3.4.5 Wechselwirkungen Die Proteine P53, P14ARF und Hdm2 müssen in der Zelle ihren individuellen Aufgaben nachkommen als auch im Zusammenspiel untereinander optimal funktionieren. Wie weiter oben erwähnt, induziert P14ARF als Tumorsuppressor die P53-abhängige Zellzyklusregulation als Antwort auf DNA-Schäden und onkogenetische Aktivitäten. P14ARF wird damit zum Schlüsselprotein, dessen Expression durch onkogenetische und hyperproliferative Signale ausgelöst wird. Eine Deletion oder ein Funktionsverlust des p14ARF-Gens kommt in 30-40% aller Krebsarten vor und beeinträchtigt die P53vermittelte Zellantwort auf onkogenetischen Stress, auch wenn P53 als Wildtyp exprimiert wird. P14ARF aktiviert P53 indem es Hdm2 inhibiert. Hdm2 ist eine Ubiquitin Ligase, die P53 ubiquitiniert und so dem Abbau durch das Proteasom zugänglich macht [224, 222]. 2. Einleitung Seite | 32 P14ARF bindet an Hdm2 durch eine Interaktion zwischen dem N-Terminus von P14ARF und dem C-Terminus von Hdm2, dadurch wird der Einfluss von Hdm2 auf P53 blockiert. Es resultieren eine erhöhte Proteinstabilität von P53 und eine verstärkte transkriptionelle Aktivität, die den Zellzyklusarrest zum Ziel hat [224, 222]. (Siehe dazu Abbildung 2-15) p14 p53 mdm2 Transaktivierung von Zielgenen Abbildung 2-15: Regulationsweg P14 Die Induzierbarkeit von ARF -Hdm2-P53 ARF P14 durch Zellstress stellt einen zentralen Regulationsmechanismus des P53-Signalweges dar. P53 kann auch durch die subzelluläre Kompartimentalisation des P14ARF-Proteins reguliert werden, ohne dass die Gesamtexpression beeinflusst wird. Dieser Regulationsweg, führt durch die Inaktivierung von Hdm2 durch P14ARF zu einer Stabilisierung von P53. P14ARF bindet die RING-Fingerdomäne von Hdm2 und unterbindet die E3-Ligase Aktivität des Proteins. Ob diese Inaktivierung im Nukleolus oder im Nukleoplasma stattfindet ist noch nicht geklärt [224, 222]. Antagonisiert wird ARF durch HdmX. Wie schon besprochen ist HdmX ein Homolog von Hdm2 ohne NOLs und NES oder E3-Ligase. Es unterstützt die Aktivität von Hdm2. Da Hdm2 nur eine kurze Halbwertszeit besitzt, kann es ohne die Stabilisierung durch HdmX P53 nur unzureichend degradieren. Jedoch ist Hdm2 für die Ubiquitinierung und Degradation von HdmX zuständig. P14ARF drängt Hdm2 von der Degradation von P53 zur Degradation von HdmX. Dadurch wird HdmX abgebaut und P53 stabilisiert [179, 37]. Funktionsverluste der einzelnen Proteine oder eine Beeinträchtigung der Interaktionen stellen ein zentrales Problem auf dem Weg zur Tumorentstehung dar. 2. Einleitung Seite | 33 2.3.5 P16INK4a 2.3.5.1 Entdeckung, Funktion und Struktur P16INK4a wurde 1993 in einem Hefe-Zwei-Hybrid-System entdeckt, als ein Protein, das mit der Cyklin-abhängigen-Kinase 4 interagiert [218]. Weitere Mitglieder der INK4 Gen-Familie neben P16INK4a sind P15INK4b, P18INK4c und P19INK4d, die alle CDK4 und CDK6 binden, um deren Interaktion mit Cyklin D zu vermeiden [75]. Humanes P16INK4a besteht aus 156 Aminosäuren und hat ein Molekulargewicht von 16569 Da. Es besitzt vier Ankyrin Wiederholungen, die für die Protein-Protein Interaktionen von Bedeutung sind. Diese Regionen formen eine konkave Struktur, die die nicht-katalytischen Seiten von CDK4 und -6 bindet [208, 20]. Seine Aktivität als Tumorsuppressor erlangt P16INK4a durch seine Fähigkeit CDK4 und 6 zu binden und deren katalytische Aktivität zu inhibieren, dadurch wird die Komplexbildung zwischen CDK4/CDK6 mit Cyklin D verhindert. Diese Komplexbildung phosphoriliert und inhibiert in sich teilenden Zellen das Retinoblastom Protein (Rb), was zu einer Zellzyklusprogression führt. Das Retinoblastom Protein ist ein „Torhüter“ des Zellzyklus. In gesunden Zellen mit normalem Zellzyklus ist der Wechsel von G1-Phase in die S-Phase davon abhängig, dass Rb durch Phosphorylierung inaktiviert wird. Diese Phosphorylierung wird von cyklin-abhängigen Kinasen vollbracht [182]. Erhöhte Pegel von P16INK4a führen zu einer verstärkten Bildung von CDK4, CDK6/P16INK4a Komplexen und zu einer verminderten Bildung von CDK4, CDK6/Cyklin D-Komplexen. Freies Cyklin D wird daraufhin ubiquitiniert und durch das Proteasom abgebaut. Der Verlust von Cyklin D führt zu einer Akkumulation von P27KIP1, was die CDK2/Cyklin E und CDK2/Cyklin A-abhängige Phosphorylierung von Rb unterdrückt. Nicht- phosphoriliertes Rb bindet den Transkriptionsfaktor E2F und führt zu einem Zellzyklusarrest in der G1/S-Phase. Das bedeutet, dass P16INK4a abhängig von Rb, einen Zellzyklusarrest induziert [267, 111]. 2.3.5.2 Biologische Funktion von P16INK4a Die Hauptfunktion von P16INK4a ist die Regulation der Phosphorylierung von Rb und damit die Induktion des Zellzyklusarrest in der G1/S-Phase. Obwohl es viele Studien INK4a gibt, die über P16 als Tumorsuppressor berichten, ist die exakte biologische INK4a Funktion noch nicht endgültig geklärt. Bisher wird P16 eine Rolle in der Zellalterung, Anoikis [189], Angiogenese [84] und Zellstreuung [50] zugeschrieben. Zelluläre Seneszenz ist ein Zustand des stabilen Zellzyklusarrestes, der durch eine 2. Einleitung Seite | 34 Vielzahl von onkogenetischen Stimuli hervorgerufen wird. Dazu zählen Telomerverkürzungen und die Aktivierung verschiedener Onkogene [22, 15, 240]. Die Anzahl der Zellteilungen, die eine Zelle bis zur Alterung durchführen kann, wird durch das Hayflick-limit bestimmt [86]. Zelluläre Alterung ist eine Barriere für die Krebsentstehung, da sie geschädigte Zellen vor einem unkontrollierten Wachstum bewahrt [240]. In gealterten Zellen ist ein erhöhter Spiegel von P53, P16INK4a und Rb messbar [200]. Ist Rb einmal durch P16INK4a aktiviert resultiert ein irreversibler Zellzyklusarrest, der auch durch eine Inaktivierung von Rb und P53 nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Eine Inaktivierung von Rb und P53 kann zwar noch zu einer erneuten Initialisierung der DNA-Synthese führen, aber der komplette Zellzyklus kann in diesen Zellen nicht mehr durchlaufen werden. Dieser Rb und P53 unabhängige Zellzyklusblock ist nur in humanen Zellen und nicht in Mausfibroblasten nachweisbar und bietet eine zweite Schutzbarriere vor Zellimmortalisierung. Durch diesen zweiten Mechanismus erklärt sich der ungewöhnlich stabile Zellzyklusblock in gealterten, humanen Zellen [22, 192]. In gealterten Zellen ist die Aktivität von CDKs durch erhöhte Expression der CDKIs P21WAF1 und P16INK4a blockiert. Über p21WAF1 kommt es zu einer Verbindung des P53und des Retinoblastom-Signalweges, so dass ein festes Netzwerk zur Tumorsuppression entsteht. Sobald P16INK4a an CDK4 und 6 gebunden hat, wird die WAF1 Umverteilung von P21 und P27KIP induziert, was in deren Bindung an Cyklin E und der Inaktivierung von CDK2 resultiert [225, 154, 164]. Die Aktivität von P21WAF1 und INK4a P16 bewahrt Rb vor einer Phosphorylierung und führt zu einem stabilen Zellzyklusarrest in der G1-Phase [66]. Die zweite Barriere wird durch einen Rbabhängigen Zytokineseblock erreicht. Um die irreversible Blockierung der Zytokinese möglich zu machen, kooperiert der P16INK4a/Rb-Signalweg mit reaktiven Sauerstoffspezies (ROS) [241]. In niedriger Dosierung sind ROS für die physiologische Zellfunktion in ungestressten Zellen zuständig. Bei wenig Zellstress wird Rb durch mitogene Signale niedrig gehalten, während E2F/DP hochreguliert wird. Der Zelle wird es auf diese Weise ermöglicht in die S-Phase einzutreten [225, 40, 206, 245]. Obwohl mitogene Signale zu einer verstärkten Bildung von ROS führen, wird dieser Effekt durch den E2F/DP-Komplex antagonisiert und die Konzentration von ROS bleibt in ungestressten Zellen niedrig [241]. Die Situation in gestressten Zellen unterscheidet sich durch erhöhte P16INK4aKonzentrationen, die zu einer Hypophosphorylierung von Rb führen und dadurch die Komplexbildung von E2F/DP aufheben. Die mitogenen Signale können jetzt die 2. Einleitung Seite | 35 Konzentration von ROS anheben. ROS aktivieren das nachgeschaltete PKCδ, das durch eine positive Rückkopplung eine weitere Erhöhung von ROS auslöst [259, 125, 241]. Stark erhöhte ROS haben über verminderte Spiegel von WARTS (LATS1, „mitotische exit network kinase“) eine antiproliferative Wirkung, die sich in Apoptose und Seneszenz geltend macht [19, 265, 99]. Durch die, von P16INK4a angestoßene, autonomisierte Aktivierung Zytokineseblock in des ROS/PKCδ-Signalweges humanen, gealterten Zellen wird ein irreversibler aufrechterhalten. Dieser funktionssichere Mechanismus stellt in Zellen, in denen Rb und P53 außer Kraft gesetzt sind, die letzte Hürde auf dem Weg zur Immortalisierung und Entartung der Zellen dar [192, 240, 241]. Die Rolle des P16INK4a/Rb-Signalweges in der durch Zellalterung ausgelösten Zytokineseblockade ist in folgender Abbildung dargestellt. Abbildung 2-16: Die Rolle des P16 Zellen [238] Außerdem wird P16 INK4a INK4a /Rb-Regulationsweges im Zellzyklusarrest von gealterten eine entscheidende Rolle bei der Auslösung von Anoikis zugeschrieben. Gesunde Epithelzellen, die den Kontakt zur extrazellulären Matrix verloren haben, unterlaufen die Apoptose, während die meisten Tumorzellen die Fähigkeit erlangt haben gegen diesen Vorgang resistent zu sein. Das ermöglicht den Tumorzellen klonales Wachstum, Metastasierung und Tumorinvasion. In diesen Zellen kann die Apoptose als Antwort auf Kontaktverlust durch induzierte hohe Spiegel von P16INK4a wieder hergestellt werden. Man bringt diesem Einfluss von P16INK4a auf Anoikis mit dem α5β1-Fibronektinrezeptor in Verbindung und geht davon aus, dass diese 2. Einleitung Seite | 36 Funktion von P16INK4a unabhängig von Rb stattfindet [200, 29, 26, 253, 189]. Zusätzlich kann P16INK4a eine Rolle als Regulator in der αvβ3-Integrin-abhängigen Zellstreuung auf Vitronektin zugeschrieben werden. P16 INK4a beeinflusst oberhalb der αvβ3-Integrin-abhängigen Aktivierung von PKC die matrixabhängige Zellmigration [50, 200]. In einer Studie, die neue therapeutische Ansätze zur Unterdrückung der Angiogenese in Gliomen untersucht hat, ist eine P16INK4a-abhängige Unterdrückung von VEGF („vascular endothelial growth factor“) aufgefallen. Diese Gruppe vermutet eine Rolle von P16INK4a in der Regulation der Angiogenese in Gliomen [200, 84]. 2.3.5.3 Regulation von P16INK4a Betrachtet man die Bedeutung des INK4a/ARF-Lokus in Bezug auf Tumorsuppression und Alterung, ist es nicht verwunderlich, dass die Regulation dieses Genlokus Gegenstand von vielen Studien ist. Die Regulation des P16 INK4a -Proteins kann in mehreren Stadien erfolgen: Transkriptional, Posttranskriptional und Posttranslational. I. Transkriptionale Regulation Sauerstoffradikale, Ionisierende Strahlung, Chemotherapeutika, UV-Licht und Telomerdysfunktion führen über eine MAPK („mitogen activated protein kinases“)Aktivierung zu einer Expressionsinduktion des INK4A/ARF-Lokus. MAPK spielt eine Schlüsselrolle in der Übertragung von extrazellulären Signalen nach intrazellulär [28]. Weitere beteiligte Proteine und deren Regulationswege sind in Tabelle 2-2 dargestellt. Interaktion: Ras-Raf-Mek-Erk Kaskade: Übertragung extrazellulären Signalen nach intrazellulär [169] Konsequenzen: INK4a von Erhöhte Promoteraktivität von p16 [169] INK4a Ets-1, Ets-2: Transkriptionsfaktoren am Ende der Ras-Raf- Erhöhte Promoteraktivität von p16 Mek-Erk Kaskade [77] [77] INK4a Pea3, Sap1, Elk1: Transkriptionsfaktoren am Ende der Ras- Erniedrigte Promoteraktivität von p16 Raf-Mek-Erk Kaskade [77] [77] P38: Indirekte Aktivierung durch onkogenetisches Ras [101, Aktivierung von p16INK4a [101, 252] 252] INK4a Bmi-1: Protein der Polycombcomb Gruppe [74, 183] Suppressor des P16 Signalweg [102] /Cyklin D/RbINK4a Id1-Protein: helix-loop-helix (HLH) Regulatorprotein der Erniedrigte Promoteraktivität von p16 Transkription [151] [2] CDC6 ATPase: Replikationsprotein, wichtig für die Erniedrigte Promoteraktivität von p16INK4a Aktivierung des Replikationsanfangs, indem es an den [73] „origin recognition complex“ (ORC) bindet und den „Minichromosomen Maintenance“(MCM)-Komplex rekrutiert [72] Tabelle 2-2: Transkriptionale Regulation 2. Einleitung Seite | 37 II. Posttranskriptionale Regulation Diese Art der Regulation basiert auf Veränderungen in der mRNA-Stabilität und INK4a Translation. Bisher sind zwei Möglichkeiten bekannt, die die mRNA von P16 beeinflussen. RNA bindende Proteine (RBPs) assoziieren mit RNA und regulieren die Genexpression nach der Gentranskription. Diese Regulation kann auf verschiedenen Mechanismen wie prä-RNA Spliceverfahren und -Reifung, mRNA -Transport, -Stabilität, -Aufbewahrung und -Translation beruhen. Auch wenn noch nicht bis ins Detail geklärt ist durch welchen Mechanismus die RBPs Einfluss auf die RNA von P16INK4a und ARF P14 nehmen, weiß man, dass eine Überexpression der RBPs A1 und A2 einen höheren stabilen Zustand von P16 INK4a und P14ARF zur Folge hat. Man vermutet eine ARF direkte Interaktion mit der mRNA von P14 INK4a und P16 oder eine indirekte Regulation durch Interaktion mit den mRNAs von Transkriptionsfaktoren, die wiederum die mRNA-Expression von P14ARF und P16INK4a kontrollieren [273]. Eine weitere Gruppe von postranskriptional aktiven Regulationsfaktoren sind microRNAs. Es handelt sich dabei um kurze (21-26nt) Einzelstränge nicht-kodierender RNA, die zu „RNA-induced silencing complexes“ (RISC) zusammengefasst werden. Diese RISC bilden mit ihrer Ziel mRNA sogenannte „processing bodies“ (P-bodies), die im Zytosol abgebaut werden und dadurch ihre Translation verhindern. Zurzeit werden noch verschiedene Modelle der miRNA-Funktion kontrovers diskutiert. Der Einfluss auf die mRNA von P16INK4a funktioniert wahrscheinlich über eine Blockade der Initiation und Elongation des P16 INK4a -Proteins [132]. III. Posttranslationale Regulation Die bekanntesten Mechanismen der posttranslationalen Regulation sind Phosphorylierung und Ubiquitinierung. Obwohl das Wissen über die Funktionen von INK4a P16 immer weiter zunimmt, ist wenig über seine Regulation bekannt. Man hat INK4a endogenes P16 gefunden, dass mit CDK4 assoziiert ist und am Serin 125 phosphoriliert ist. Diese Phosphorylierung kann die Bindungskapazität von P16 INK4a CDK4 und CDK6 beeinflussen oder die zelluläre Lokalisation von P16 INK4a an verändern. Die genaue Auswirkung der Phosphorylierung ist aber noch Gegenstand der Forschung [81]. Die Ubiquitinierung von Proteinen am C-Terminus ist dafür bekannt, für deren Degradation durch das Proteasom verantwortlich zu sein. P16 INK4a wird allerdings zu den „naturally occuring lysine less“-Proteinen (NOLLPs) gezählt, was es zum Ziel einer N-terminalen Ubiquitinierung macht. Es kann auch gezeigt werden, dass P16INK4a nur in 2. Einleitung Seite | 38 wenig aktiven Zellen und nicht in teilungsaktiven Zellen ubiquitiniert und degradiert wird, was einen Zusammenhang zwischen N-terminaler-Ubiquitinierung und Degradation vermuten lässt [16]. Trotz der vielen Daten, die über P16INK4a im Umlauf sind, ist der genaue Mechanismus der Regulation noch nicht bekannt und beruht bisher auf Vermutungen. 2.3.6 P63 Neben den Proteinen, die an der Regulation von P53 und Rb beteiligt sind, werden noch andere Proteine verdächtigt an Tumorentstehung oder –progression beteiligt zu sein. Eines davon ist P63, das in den folgenden Abschnitten näher beleuchten wird. 2.3.6.1 Struktur und Funktion Zuerst davon ausgehend, dass die Struktur von P53 einzigartig ist, hat man 1997 zwei neue Familienmitglieder entdeckt, die man P63 und P73 nannte. P63 ist auf dem Gen 3q27-29 lokalisiert und wird im menschlichen Epithel v.a. in Epidermis, Cervix, Urothel und Prostata exprimiert. Vermutlich ist P63 der evolutionäre Vorgänger von P53 und P73 ist. Es konnte auch gezeigt werden, dass menschliches und murines P63 am Amino-Terminus zu 99% übereinstimmen. Warum gerade P63 zwischen den verschiedenen Spezies hochkonserviert ist, ist noch unklar [263]. Die drei hochkonservierten Transaktivierungsdomäne, Regionen die der drei Proteine DNA-Bindungsdomäne sind und die die Oligomerisierungsdomäne. Das Gen von p63 besitzt zwei Promotorregionen: P1 in der 5‘ nichttranslatierten Region oberhalb des nichtcodierenden Exons 1 und P2 innerhalb des Introns 3. P1 und P2 produzieren zwei Arten von Proteinen, bei denen die erste Gruppe die Transaktivierungsdomäne (TAP63) besitzt, die zweite jedoch nicht (ΔNP63). Weiterhin werden durch alternatives Spleißen die verschiedenen Proteine am COOH-Terminus verändert. Die α-Variante besitzt alle Exons 10-14 in der vollen Länge, die β-Form ist nach Exon 12 abgeschnitten und die ɣ-Variante, der zwar die Exone 12-14 fehlen, hat aber dafür ein zusätzliches 10. Exon. Dadurch entstehen sechs Hauptproteine mit unterschiedlichen Funktionen: TAα, TAβ, TAɣ, ΔNα, ΔNβ, ΔNɣ [142]. Alle drei Mitglieder der P53-Familie haben signifikante Homologien bezüglich Gen- und Proteinstatus. Jedes Protein besitzt eine Tetramerisierungsdomäne, eine DNA2. Einleitung Seite | 39 Bindungsdomäne und eine Oligomerisierungsdomäne. P63 hat zusätzlich noch einen langen C-terminus [142]. Die α-Form von TAP63 beinhaltet ein hochkonserviertes „steriles alpha motiv“ (SAM). Sie besteht aus vier α-Helices und einer kleinen 310-Helix. SAMs sind für ProteinProtein Interaktionen von Nöten und kommen in vielen Proteinen vor, die für die menschliche Entstehung unersetzlich sind [142]. Die größte Homologie zwischen P53, P73 und P63 wird in der DNA-Bindungsdomäne erreicht. Es sind bis zu 60% identische Strukturen zwischen P53 und P63 zu finden. Daraus lässt sich vermuten, dass die Proteine die gleichen DNA-Sequenzen binden und die gleichen Proteine transaktivieren können [142]. Wegen den strukturellen Homologien zwischen P53, P73 und P63 nahm man an, dass sie ähnliche Aufgaben als Transkriptionsfaktoren erfüllen. Es ist aber schnell klar geworden, dass P63 und P73 nicht die gleiche Funktion wie P53 in der Tumorentstehung innehaben. Besonders deutlich wurde dies an Untersuchungen in Mäusen. Mäuse, denen P63 fehlte hatten verkrüppelte Gliedmaßen, keine Haarfollikel, keine Zähne sowie keine Brust-, Tränen- oder Schweißdrüsen [162, 264]. Diese Studie brachte ans Licht, dass die primäre biologische Funktion von P63 die Regulation der physiologischen Entwicklung ist. Heterozygote Keimbahnmutationen oder Leserasterverschiebungen im p63-Gen führen zu Ectrodyktylie, Ektodermaldysplasie und Gesichtsspalten. Erhöhte Spiegel in gesunden, humanen Keratinozyten führen zu deren verstärkten Differenzierung, da Loricrin-, Involucrin- und Transglutaminase 1Promotoren durch P63 aktiviert werden [142]. P63 ist also absolut unersetzlich für die Entwicklung der Extremitäten und der Epidermis (Haut und Zunge), sowie für die Adnexe (Zähne, Haare, Brust-, Prostata-, Schweiß- und Tränendrüsen). Tiere, bei denen es wegen eines Verlustes von P63 zu Missbildungen kam, können nicht länger als ein paar Tage postnatal überleben. Keimbahnmutationen im p63-Gen führen zu sechs seltenen autosomal-dominanten Erbkrankheiten, die eine sehr starke, wenn auch nicht 100%ige Genotyp-Phänotyp Korrelation aufweisen. Die ersten Erkrankungen, die mit dem p63-Gen in Verbindung gebracht wurden, waren das „ectrodactyly-ectodermal dysplasie-clefting“ und das HayWells-Syndrom (ankyloblepharon-ectodermal dysplasie-clefting). 90 betroffene Familien mit „ectrodactyly-ectodermal dysplasie-clefting“ wurden genetisch untersucht, wobei auffiel, dass unter 29 Mutationen des p63-Genes 28 Missensemutationen auftraten, die alle in der DNA-Bindungsdomäne lokalisiert waren. Durch diese Mutationen waren alle sechs Proteine des Genlokus betroffen und ihre Fähigkeit DNA zu binden war beeinträchtigt [167]. 2. Einleitung Seite | 40 Die Mutationen, die bei „ankyloblepharon-ectodermal dysplasia-clefting“ zu sehen waren, befanden sich in der SAM-Region und beeinträchtigten nur die beiden αIsoformen des P63-Proteins. Dadurch werden die Protein-Protein Interaktionen mit „apobec-1 binding protein-1“ verhindert und die K-SAM Isoform des FibroblastenWachstums-Faktor-Rezeptor 2 (FGFR2) wird nicht gebildet. Die epitheliale Differenzierung ist dadurch gestoppt, was zum Phänotyp des „ankyloblepharonectodermal dysplasia-clefting“ führt. Die anderen vier Erkrankungen nach p63Mutationen sind: „Acro-Dermato-Ungual-Lacrimal-Tooth-Syndrome“, „Limb mammary Syndrome“, „Rapp-Hodgkin Sydrome“ und „split hand split foot malformation“ [167]. Die verschiedenen Mutationen mit den zugehörigen Erkrankungen sind in Abbildung 217 dargestellt. Hay-Wells Ankyloblepharon Ectodermal dysplasie Clefting Limb-Mammary Syndrome Rapp-Hodgkin Syndrome Ectrodactyly Ectodermal dysplasia clefting Split-Hand/Foot Malformations Acro-Dermato-Ungual-lacrimal-Tooth N TA Pro DBD OD TA SAM TID C TA = Transaktivierungsdomäne PRO = Prolin-reiche Region DBD = DNA-Bindungsdomäne OD = Oligomerisierungsdomäne SAM = steriles alpha motiv TID = Transactivation inhibitory region Abbildung 2-17: Lokalisation der Punktmutationen des p63-Gens [167] Normale menschliche epitheliale Basalzellen exprimieren P63-Proteine in großer Anzahl. Das Verhältnis von ΔNP63 zu TAP63 beträgt 100:1. Sobald die Zellen aufhören Stammzellen zu sein, verlieren sie die P63-Expression. Auch die Differenzierung von Keratinozyten ist mit dem Verlust von ΔNP63α assoziiert, während die Expression der P53-Zielgene 14-3-3-σ und p21 ansteigen. P63 bindet also an den Promotor von 14-3-3-σ und p21 und unterdrückt ihre Transkription. P63 ist auch für die Differenzierung von Übergangsepithel zuständig und wird im gesunden Blasenurothel gefunden. In den meisten invasiven Blasenkarzinomen ist den Zellen die Fähigkeit zur P63-Expression verloren gegangen [167]. Zusammenfassend kann man sagen, dass P63 eine wichtige Rolle in der epithelialen Stammzellbiologie zukommt und es auch für die Ausreifung der Extremitäten von 2. Einleitung Seite | 41 Nöten ist [167]. Betrachtet man die bisher aufgeführten Ergebnisse und bezieht die Information mit ein, dass TAP63-/- Mäuse ein signifikant kürzeres Leben haben als ihre Kammeraden mit Wildtyp P63-Expression, wird die Rolle von P63 in der Erhaltung von Stammzellen in Epithel und Geweben deutlich. Dies schafft TAP63 über die transkriptionelle Aktivierung des „cyclin dependend kinase inhibitor“ P57 [14, 238]. Den P53-Familienmitgliedern wird eine besondere Rolle im Alterungsprozess zugeschrieben. Eine Zunahme der Aktivität von P53 konnte mit Altern in Zusammenhang gebracht werden, auch wenn es Studien gibt, die auf ein anderes Ergebnis gekommen sind. Der Hauptunterschied dieser Studien lag im Phänotyp von P53. In Mäusen, die eine verfrühte Alterung zeigten, konnte verkürztes P53 nachgewiesen werden, während die anderen Mäuse Wildtyp P53 aufwiesen, das durch andere Mechanismen bezüglich des P53-Regulationsweges hochreguliert war. Eine Erklärung für diese Erscheinung liefert die Hypothese, dass mutiertes P53 mit TAP63 interagiert und es so inaktiviert. Mäuse mit mutiertem P53 zeigten den gleichen Phänotyp wie P63-/- Mäuse in Bezug auf Tumorigenese und Metastasierung [173, 135]. Mäuse mit Li-Fraumeni-Syndrom und punktmutiertem P53 inaktivieren P63 und P73, indem P53 die beiden Proteine bindet und ihre Transkriptionsaktivität verhindert [100, 173, 135]. Diese Mäuse zeigten das gleiche Mutationsmuster wie Mäuse mit P53+/-, P63+/- und p73+/-. Diese Versuche veranschaulichen einen komplizierten Zusammenhang zwischen den Familienmitgliedern der P53-Familie [56, 57]. Interessanterweise ist der Alterungsvorgang, der in P63 -/- Zellen in Gang gesetzt wird, P53 unabhängig. Das weist darauf hin, dass TAP63 die Alterung in epidermalen Vorläuferzellen direkt über eine Repression der Transkription von P14ARF und P16INK4a auslöst [236, 238]. Diese Rolle von TAp63 zwingt uns dazu zu überdenken, ob es nicht doch in die Gruppe der Tumorsuppressorgene einzuordnen ist [237]. In der Haut werden vor allem die Isoformen von ΔNP63 exprimiert. Man geht davon aus dass diese Isoformen, allen voran ΔNP63α, eine wichtige Rolle in der Erhaltung der Epidermis spielen. TAP63-Isoformen dagegen ähneln P53 in der Struktur am meisten und werden im Laufe der Zellantwort auf DNA-Schäden induziert [58, 103]. Obwohl TAP63-Proteine nicht in gesunder Epidermis zu finden sind, steigt die Expressionsrate bei Zellstress, wegen Verletzungen, dramatisch an. Daraus lässt sich die Hypothese formulieren, dass TAP63 wie P53 die Aufgabe hat Zellen vor Schädigungen zu schützen [238]. Diese Rolle für TAP63 ist neu und noch nicht ganz 2. Einleitung Seite | 42 verstanden [237]. Die Funktionen von TAP63 bei Wundheilung und Haarwachstum zeigen einen neuen therapeutischen Ansatz zur Heilung des AEC-Syndroms, aber auch bei Wundheilungsstörungen wie sie beim Diabetes mellitus auftreten. Die zu klärende Frage lautet, ob TAP63 in adulten dermalen Stammzellen reaktiviert werden kann und ob dann Alterung und verfrühte Reifung rückgängig gemacht werden können und ob es zur erneuten Haarregeneration und Wundheilung führen kann. 2.3.6.2 Regulation der Proteinstabilität und transkriptionaler Aktivität von P63 Die Ankyrin-reichen Proteine ASPP1 und ASPP2 stimulieren die apoptotischen Funktionen von P53, P63 und P73, indem sie an die DNA-bindenden Domänen der drei Proteine binden. Dadurch wird die P53-Familie aktiviert und bindet an die Promotoren von Bax, PIG3 und Puma, die dann die Apoptose auslösen [167]. Die P63α-Isoformen sind wegen ihrer SAM-Region stabiler als die anderen Isoformen, da es zu einer intramolekularen strukturellen Besetzung der Transaktivierungsdomäne kommt, ihre Degradation ist somit unmöglich. Diese Isoformen bilden einen Proteinpool, auf den im Falle von DNA-Schäden oder Entwicklungssignalen zurückgegriffen werden kann. Allgemein sind jedoch die TAP63-Proteine mit einer Halbwertszeit von ungefähr sechs Minuten in vitro weniger stabil als die ΔNP63Isoformen mit einer Halbwertszeit von mehr als fünf Stunden. Die spezifischen DNAbindenden Aktivitäten scheinen für die Halbwertszeit von TAP63 verantwortlich zu sein, da Mutationen in diesem Bereich die Stabilität des Gens erhöhen. Obwohl Hdm2 an TAP63 bindet, scheint seine E3-Ligaseaktivität keinen Einfluss auf das Protein zu haben, aber P63α und P63ɣ werden bei einer Coexpression von Hdm2 aus dem Nukleus ins Zytoplasma transportiert. Hdm2 ist in der Lage die Auslösung der Apoptose durch P63 zu vermeiden, indem es das Protein aus dem Nukleus befördert, aber nicht degradiert. Die Degradierung von P63 kann genauso wie die von P73 durch eine COOH-terminale Ubiquitinierung reguliert werden, ein Beweis dafür fehlt noch. Eine zweite Möglichkeit bietet eine Interaktion mit P53. Eine Komplexbildung zwischen P53 und ΔNP63α führt über den Caspase1-spezifischen Signalweg zu einer Degradation von P63. Es könnte sein, dass es eine Balance zwischen P53 und ΔNP63α gibt. ΔNP63α verhindert die Transkription von P53 und P53 vermindert die Stabilität von ΔNP63α. Welcher Regulationsweg der Richtige ist und ob überhaupt eine Hypothese zutrifft, ist noch unklar [167]. 2. Einleitung Seite | 43 2.4 Genetische Alterationen beim Harnblasenkarzinom Tumorentstehung ist ein mehrstufiger Prozess, bei dem die Summierung genetischer Veränderungen ab einem gewissen Schweregrad zur Entstehung einer Tumorzelle führt. Viele genetische und epigenetische Veränderungen, die direkt oder indirekt zur Tumorentstehung beitragen, wurden bisher auch für das Harnblasenkarzinom beschrieben. Zurzeit werden drei Wege diskutiert, die erklären sollen wie Blasenkarzinome unabhängig voneinander entstehen können. Nicht-invasive (Ta) Tumoren entstehen aus einer Urothelhyperplasie und wachsen zu einer exophytischen papillären Struktur aus. Vorläuferläsionen von muskelinvasiven Blasenkrebs sind flache Dysplasien oder Carcinoma in situ, wobei diese Tumorart gewöhnlich keine papilläre Struktur aufweist. Die Einteilung der dritten Gruppe von Blasenkarzinomen ist weiterhin schwierig, da man das pathologische Entstehungsmuster weder den rein exophytisch wachsenden papillären Tumoren (Ta), noch den muskelinvasiven Tumoren zuordnen kann. Zu dieser Gruppe gehören papilläre T1 Tumore, die zwar die Submukosa, aber nicht die Muskulatur infiltrieren. Die Frage, ob papilläre T1 Tumore aus Ta Tumoren entstehen, oder eine eigene Tumorentität darstellen, ist derzeit Gegenstand zahlreicher Untersuchungen [71]. Siehe dazu auch Abbildung 2-18. Genomisch stabil FGFR3 Normales Urothel Hyperplasie Papilläres Karzinom Low grade Ta Rezidiv Hyperplasie+ Dysplsie/CIS Papilläres Karzinom High grade Ta Rezidiv Dysplasie CIS T1 +/- CIS Invasives Karzinom >T2 T1 +/- CIS Invasives Karzinom >T2 P53 Rb PTEN Genomisch instabil Abbildung 2-18: Mutationen und Entstehungswege von Urothelkarzinomen [71] 2. Einleitung Seite | 44 Es gibt verschiedene Arten von Mutationen, die im Rahmen der Entstehung von Harnblasenkarzinomen eine Rolle spielen. Die einen sind spezifisch für eine bestimmte histopathologische Tumorart, die anderen sind unspezifisch und können in mehreren Tumorentitäten des Blasenkarzinoms beobachtet werden [71]. Nicht spezifisch sind Veränderungen im Chromosom 9, da sie in 50% aller Blasentumoren, unabhängig ihres Progressionsstatus, vorkommen. Da in vielen Tumoren ein ganzes Chromosom verloren gegangen ist geht man davon aus, dass die Gene beider Chromosomenarme in die Tumorprogression involviert sind. Auf dem kurzen Arm befinden sich die Genorte der Tumorsuppressorproteine P14ARF, P16INK4a und P15. In vielen Blasentumoren kommt es zu einer homozygoten Deletion des Genlokus, aber ein konkreter Zusammenhang zum Schweregrad der Tumorerkrankung konnte nicht gefunden werden. Die Genorte des langen Armes, PTCH (Gorlin syndrome gene), DBC1 und TSC1 (tuberous sclerosis complex gene 1) sind noch nicht so gut erforscht wie die des kurzen Armes. TSC1 konnte aber in einer Studie mit Tumorinvasion in Zusammenhang gebracht werden. Weitere Studien sind notwendig um der genauen Rolle des Genlokus auf die Spur zu kommen. Auch Ras-Mutationen können in 13% aller Blasentumoren und in 85% der Ta-Tumoren beobachtet werden. Jedoch ist auch bei Ras die Aussagekraft der Mutationen noch unklar [71]. Die tumorspezifischen Veränderungen werden in den folgenden Abschnitten näher betrachtet. Hochdifferenzierte Urothelkarzinome zeigen wenige zytogenetische Alterationen und weisen eine genetische Stabilität auf. TaG3-Tumoren und auch das Carcinoma in situ weisen viele genetische Alterationen auf und gehören deswegen in die Gruppe der invasiven Karzinome. 2.4.1 Nicht-invasive papilläre Urothelkarzinome Wie schon beschrieben, weisen 80% der Blasenkarzinome zum Zeitpunkt der Erstdiagnose ein oberflächliches, papilläres Wachstum auf, von denen dann 10-15% eine Progression mit muskelinvasivem Wachstum zeigen [207]. Die folgende Tabelle zeigt eine Übersicht der gefundenen Veränderungen bei TaBlasenkarzinomen in Abhängigkeit ihrer Häufigkeit. Die wichtigsten werden noch einmal separat beschrieben (nach [71]): 2. Einleitung Seite | 45 Gene (zytogenetische Lokalisation) Alteration Häufigkeit Oncogene: HRAS (11p15)/NRAS (1p13)/KRAS2 (12p12) Aktivierende Mutation 15% FGFR3 (4P16) Aktivierende Mutation 60-80% CCND1(11q13) Amplification 10-20% und/oder Überexpression PIK3CA (3q26) Aktivierende Mutation 25% PUNLMP; 16% Ta MDM2 (12q13) Überexpression ~30% Homozygote Deletion (HD) HD 20-30%, LOH ~60% Tumoursuppressorgene: CDKN2A (9p21) oder Methylierung oder Mutation PTCH (9q22) Deletion oder Mutation LOH ~60%, selten Mutation DBC1 (9q32-33) Deletion oder Methylierung LOH ~60% TSC1 (9q34) Deletion oder Mutation LOH ~60%; Mutation ~12% Tabelle 2-3: Veränderungen bei Ta-Blasenkarzinomen in Abhängigkeit ihrer Häufigkeit Mutationen im FGFR3 Gen, die in einer Überexpression resultieren, sind mit einem niedrigen Tumorstadium und hoher Zelldifferenzierung vergesellschaftet. Da FGFR3Mutationen zu hohen Prozentzahlen in pTaG1-Tumoren und in Urothelpapillomen vorkommen, erhärtet sich die Hypothese, dass man FGFR3-Mutationen mit „low-risk“ Blasenkarzinomen assoziieren kann und dass es einen molekularen Zusammenhang zwischen der Entstehung von Urothel-Papillomen und „low-risk“ Blasenkarzinomen gibt. Zusammengefasst kann man sagen, dass eine Überexpression von FGFR3, aufgrund von Mutationen, in pTa- und G1-2 Tumoren häufiger vorkommt als in pT2und G3-Tumoren. Da FGFR3-Mutationen in 80% der pTa und 51% der pT2 Tumoren vorkommen, stellen sie ein therapeutisches Ziel dar. FGFR3-Mutationen aktivieren den Ras-MAP-Kinase-Signalweg, weswegen man den Mutationsstatus des Ras-Genes genauer untersucht hat. Auch hier konnte festgestellt werden, dass Mutationen in pTa oder G1 Tumoren häufiger sind als in pT2 oder G3-Tumoren, allerdings schließen sich Mutationen im FGFR3-Gen und im Ras-Gen gegenseitig aus [71]. Zusätzlich konnten Mutationen im Phosphatidylinositol 3-Kinase (PI3-kinase) Signalweg gefunden werden. Mutationen in der p110-α-katalytischen Untereinheit der PI3-Kinase (PIK3CA) konnten auch mit niedrigen Tumorstadien und Zellentartungen 2. Einleitung Seite | 46 assoziiert werden, wenn auch nicht in so einem Ausmaß wie FGFR3. Ob es eine Verbindung zwischen den Mutationen der helikalen Domäne der PIK3CA und der krankhaften Aktivierung von RAS in Tumoren gibt, ist bisher noch unklar [71]. Abbildung 2-19 dient dem besseren Verständnis des erörterten Zusammenhangs der Proteine. Growth factors MAPK/PI3K pathways in advanced tumours FGFR3 EGFR receptor tyrosine kinase ERBB2/3 INK4A BAD P16 PTEN PI3K P14 RAS RAF P53 MDM2 AKT TSC1 P21 GSK-3β CDK 4/6 Cyclin D MEK TSC2 ERK E2F-1 Cyclin D MYC pRb Rheb MYC mTOR P E2F-1 pRb Translation S-phase entry Abbildung 2-19: Mutierte Gene der MAPK/PI3K Signalkaskade in Ta-Blasentumoren [71] 2.4.2 Carcinoma in situ Ein CIS (Carcinoma in situ) ist der Definition nach eine hochgradige Läsion, die entweder alleine oder gleichzeitig mit einer anderen, meist papillären, Läsion auftreten kann. Da ein Carcinoma in situ leider nur wenig zu untersuchendes Material bietet, hat man bisher nur wenige Daten gewinnen können. Man ist sich aber einig, dass CIS eine hohe Rate an p53-Mutationen und LOH (Loss of heterozygosity) vom Chromosom 17 aufweisen. Der Verlust von Chromosom 9 ist in einem primären CIS eher selten, aber in CIS, die gleichzeitig mit anderen Tumoren auftreten, eine häufige Mutation. Durch diese Ergebnisse kommt der Verdacht auf, dass es zwei verschiedenen Wege gibt durch die ein CIS entstehen kann. Unterstützt wird diese Aussage, da in nichtmuskelinvasiven Blasenkarzinomen, die mit einem CIS assoziiert auftreten, ein höheres Risiko der Tumorprogression besteht [71]. FGFR3-Mutationen konnten nicht in CIS oder in Tumoren mit einem begleitenden CIS gefunden werden. FGFR3 Mutationen kommen in nichtinvasiven, „low grade“ Tumoren 2. Einleitung Seite | 47 vor, während ein CIS entweder als Primärtumor oder als Begleiter eines fortschreitenden papillären Tumors auftritt [71]. Weitere häufige Veränderungen des CIS sind LOH von 14q, 8p, 13q, 11p und 4q. Allen Veränderungen des CIS, die man bis heute kennt, konnte noch keine eindeutige Funktion zugewiesen werden [71]. 2.4.3 Muskelinvasives Urothelkarzinom Einer der deutlichsten Unterschiede zwischen Ta und T2 Tumoren ist die Häufigkeit mit der Mutationen in der Rb oder P53 Signalkaskade vorkommen. In mehr als 40% der T2 Tumoren ist P53 inaktiviert, während dies bei den Ta Tumoren kaum der Fall ist. Die Interpretation von p53-Mutationen gestaltet sich schwierig, da die meisten Mutationen in der DNA-Bindungsdomäne zu dominant negativen Proteinen führen und einige Mutationen keinen veränderten Phänotyp nach sich ziehen. Eine Studie von Malats und Kollegen an 10000 Blasenkarzinomen konnte einen Zusammenhang zwischen P53-Überexpression und höherem Tumorstadium, sowie schlechterer Prognose finden. Jedoch konnte dies in anderen Studien nicht bewiesen werden. Andere Veränderungen, die die Funktion von P53 beeinträchtigen, sind eine Überexpression von Hdm2, Störungen der INK4A Regulation oder der Verlust von P21 [71]. Auch der Signalweg von Rb ist häufig in muskelinvasiven Blasentumoren verändert, in Ta Tumoren kommt es nur selten vor. Die Überexpression von Rb ist meistens mit einem Verlust des Tumorsuppressors P16INK4a assoziiert. Zweifellos sind Störungen des P53- und Rb-Signalweges die Hauptdeterminanten der Entstehung von muskelinvasiven Blasenkarzinomen [71]. Eine Deletion im Bereich von 10q konnte häufiger in invasiven als in nichtinvasiven Karzinomen beobachtet werden. Das zugehörige Protein, PTEN, ist ein negatives Regulatorprotein des PI3-Kinase Signalweges. LOH des Genes wurde bisher nur in invasiven Tumoren entdeckt, aber die Bedeutung ist noch nicht geklärt. Auch Mutationen von PIK3Ca und TSC1 ließen sich in invasiven Tumoren finden, ob diese drei Veränderungen zusammenhängen oder ob verschiedene Alterationen einen anderen Phänotyp hervorrufen ist noch nicht klar [71]. Veränderungen der Genorte 6p22, 8p, 8q und des Genes der Rezeptor-Tyrosin-Kinase ERBB konnten mit invasiven Blasenkarzinomen in Verbindung gebracht werden, aber es konnte noch keine Aussage über deren Bedeutung und klinisches Potenzial getroffen werden [71]. 2. Einleitung Seite | 48 2.4.4 T1 Blasenkarzinome Die Handhabung der Gruppe der T1-Karzinome wird noch immer kontrovers diskutiert, da weder Herkunft noch molekulares Profil eindeutig geklärt sind. Ob T1 Karzinome aus Ta-Läsionen im Zuge einer Tumorprogression entstehen oder ob sie sich aus einem CIS oder einer Dysplasie entwickeln ist aus den bisherigen Studien nicht klar herausgekommen. Es wurden T1-Tumoren gefunden, die ein eher papilläres Wachstum aufwiesen, was für ihre Entstehung aus Ta-Tumoren sprechen würde, aber es gibt auch T1G3 Tumoren, die wegen ihrer genomischen Instabilität und Veränderungen eher an muskelinvasive Tumoren denken lassen. Natürlich ist es auch möglich, dass T1-Tumoren eine eigene Tumorgruppe bilden, die sich von Ta- wie auch von T2-Tumoren unterscheidet [71]. Obwohl in verschiedenen Studien Mutationen im FGFR3-Gen und Veränderungen im P53-Signalweg gefunden wurden, kann man keine Aussage zwischen Endergebnis und Mutationsstatus treffen. Alle gefundenen genetischen Störungen von T1 Tumoren befinden sich zwischen denen von Ta- und T2-Tumoren. Unterschiede zwischen Taund T1-Karzinome sind vor allem Deletionen von 2q, 8p, 11p und Zugewinne von 1q und 8q [71]. Um Patienten zu identifizieren, die von einer frühen Zystektomie profitieren würden, hat die Arbeitsgruppe um Richter mittels CGH-Analyse herausgefunden, dass Patienten mit Zugewinnen der Genloki 3p22-24, 5p und mit Deletionen in 4p11-15, 5q15-23, 6q22-23, 10q24-26 und 18q12-23 ein höheres Progressionsrisiko haben. Die Alterationen der Genloki 5p+ und 6q werden auch regelmäßig in muskelinvasiven (T24) Tumoren gefunden [207]. Um diese Art von Tumoren besser behandeln zu können ist es essentiell mehr über ihre Entstehung und ihren Mutationsstatus zu erfahren. 2.4.5 Die Prognose und Therapie wesentlichen prognostischen Faktoren für das Blasenkarzinom sind Infiltrationstiefe und Differenzierungsgrad, wobei zwischen beiden Parametern ein enger Zusammenhang besteht. Oberflächliche Urothelkarzinome sind in 60% der Fälle hochdifferenziert, während muskelinvasive Tumoren mäßig bis schlecht differenziert sind [161]. 2. Einleitung Seite | 49 Eine Tumorgröße von über drei Zentimetern erhöht das Rezidivrisiko um 1,6 mal [161]. Auch der Zeitabstand zwischen Diagnosestellung und Zystektomie, beeinflusst die Überlebenszeit [94]. 2.4.5.1 Low-risk Tumoren Patienten mit oberflächlichen Ta-Tumoren entwickeln unabhängig vom Differenzierungsgrad in 0,7% eine Metastasierung. Ist die Lamina propria schon infiltriert, erhöht sich die Metastasierungsrate auf 14-23%. Bei „low-risk“ Tumorpatienten (pTaG1-2, pT1G1-2) entwickelt sich die Metastasierung als Folge einer lokalen Tumorprogression, wobei das Auftreten der Tumorprogression die Prognose der Patienten, vor allem bei pT1G3-Tumoren, verschlechtert. Auch ein Tumorrezidiv hat einen gesicherten Einfluss auf das Überleben der Patienten mit pT1G3-Urothelkarzinomen [90]. Die 5-Jahres-Überlebensrate von Patienten mit nicht-invasiven Tumoren (Ta G1-3, T1 G1-2) liegt nach Transurethraler Resektion (TUR) zwischen 81 und 96%. Da Patienten mit Ta-Tumoren nur in 0,7% eine Metastasierung aufweisen, treten zu über 99% in den ersten fünf Jahren keine Metastasen auf [90]. Alle, als oberflächlich eingestuften Urothelkarzinome, zeigen eine Rezidivrate von 4080%. Die Wahrscheinlichkeit für eine Tumorprogression hängt vom Differenzierungsgrad der Tumorzellen ab und liegt bei 5% für TaG1 und 20-50% für T1G3 Tumoren [87, 117]. Nach der neuen WHO-Klassifikation von 2004 werden Zellen, die hochdifferenziert sind, sehr langsam wachsen und eine geringe Progressionsrate aufweisen als PUNLMP bezeichnet. Bei diesen Patienten treten zu 66% innerhalb von fünf Jahren Rezidive auf [62]. 2.4.5.2 High-risk Tumore Es ist wichtig Ta-Karzinome von muskelinvasiv wachsenden pT2-pT4-Tumoren abzugrenzen. Obwohl diese Tumoren nur eine geringe Lokalrezidivrate von 7-11% aufweisen, ist die Tumorprogression für eine schlechte Prognose verantwortlich, auch wenn eine radikale Zystektomie durchgeführt wurde [91, 129, 88, 137]. Bei muskelinvasiven Tumoren ohne Lymphknoten- oder Fernmetastasen liegt die FünfJahresüberlebensrate der T2-Tumoren nach Zystektomie bei 89%, nach TUR sinkt sie auf 45-70%. Sind bereits die Lymphknoten betroffen sinkt die 5-Jahres-Überlebensrate 2. Einleitung Seite | 50 sogar auf 20% und die 10-Jahres-Überlebensrate auf 14,6% ab. Bei T3a Tumoren lässt sich die gleiche Tendenz erkennen. Ohne Lymphknotenbefall oder Fernmetastasierung sind fünf Jahre nach Zystektomie noch 79% der behandelten Patienten am Leben und nach TUR nur noch 20-43% [91, 129, 88, 137]. Hat der Tumor schon makroskopisch die Blasenwand überschritten (T3b), liegt die 5Jahres-Überlebensrate trotz Zystektomie nur bei 37% [79]. Wahrscheinlich sind hierfür Mikrometastasen verantwortlich [80]. Konnte bereits ein T4-Stadium nachgewiesen werden überleben die ersten fünf Jahre nach Diagnosestellung nur 6-24% der betroffenen Patienten. In diesem Fall kann die Zystektomie nur noch als palliativ betrachtet werden mit dem Ziel der Verbesserung des Allgemeinzustandes, der lokalen Tumorkontrolle und der Verhinderung tumorbedingter Komplikationen (Blasentamponaden, Blutungen, Beeinträchtigung der Blasenfunktion, Infiltration benachbarter Organe). Um in fortgeschrittenen Tumorstadien eine gute Behandlungsstrategie liefern zu können, müssen neben der Zystektomie auch Radiatio und Chemotherapie miteinbezogen werden [201]. Wie im oberen Abschnitt erläutert gewinnen genetische Analysen in der Tumorforschung immer mehr an Bedeutung. Besonders wichtig erscheint die Erforschung von Funktionen, Aufgaben und Regelkreise der Tumorsuppressorproteine. Daher werde ich mich auf den folgenden Seiten mit den für meine Arbeit am wichtigsten erscheinenden Genen und deren Produkte auseinander setzen. 2. Einleitung Seite | 51 2.4.6 Bedeutung der Proteinveränderungen im Rahmen der Tumorgenese 2.4.6.1 Bedeutung von P53 Wie schon beschrieben finden sich Mutationen im p53-Gen oder Alterationen im Regulationszyklus von P53 in 50% aller malignen Entartungen des Menschen. Es handelt sich dabei zu 90% um Punktmutationen in den hochkonservierten Domänen der DNA-Bindungsstelle bei gleichzeitigem Vorliegen einer Deletion des Wildtyp-Allels. Hierbei zeigen sich bei verschiedenen Tumorarten unterschiedliche Mutationsmuster, die zum Teil charakteristisch für einzelne Tumorentitäten sind. Diese sogenannten Mutations-„hot-spots“ finden sich zum Beispiel bei Mutationen im Codon 249 beim, durch Aflatoxin-B1 induzierten, Leberzellkarzinom oder in den Codons 175, 248 und 273 beim Kolonkarzinom. Neben somatischen Mutationen und den Keimzellmutationen treten auch andere Mechanismen der Inaktivierung der P53-Proteinwirkung auf. Virale Proteine wie das E6-Protein (early 6) der humanen Papilloma-Viren 16 und 18 [258, 163], das E1B-55-kD-Protein (early region 1B) des Adenovirus, Typ 5 [213] und das große T-Antigen (large tumor antigen) des SV40-Papovavirus (simian virus 40) [134, 213] haben spezifische Bindungsstellen im P53-Protein. Die Bindung des E6-Proteins an die C-terminale Domäne von P53 induziert eine Ubiquitin-abhängige Degradation des Moleküls [214]. Dagegen führt eine Bindung des E1B-55-kD-Proteins und des großen T-Antigens zu einer Stabilisierung des P53-Moleküls wobei ein Funktionsverlust durch Blockierung der jeweiligen Domänen erzielt wird [250, 83, 223, 76]. Gut untersucht sind Veränderungen, die zu einer Störung innerhalb des P53Signalweges führen. Dazu zählen die Überexpression von Hdm2, Störungen der INK4A Regulation und der Verlust der P21-Expression [70]. Mutationen und Störungen im Regelkreis von P53 zählen zu den häufigsten Mechanismen, um die Aktivität von P53 zu mindern. Auch hat man festgestellt, dass eine Mislokalisation von P53 in der Zelle ebenfalls die Tumorsuppressoraktivität von P53 schwächt [143]. Zum Beispiel ist im Brustkrebs Importin-α defekt, was den nukleären Import von P53 blockiert und P53 seinen Aktivitäten als Tumorsuppressor nicht nachkommen kann [17]. In wie weit die Lokalisation von P53 Einfluss auf die Entstehung des Harnblasenkarzinoms hat, konnte bisher noch nicht geklärt werden. 2. Einleitung Seite | 52 2.4.6.2 Bedeutung von Hdm2 Hdm2 ist in der Lage die Karzinogenese durch drei verschiedene Mechanismen zu beeinflussen: Genamplifikation, gesteigerte Transkription und erweiterte Translation. Während man unter Amplifikation die gezielte Vermehrung von DNA-Abschnitten versteht, ist im Gegensatz dazu eine Überexpression eine gesteigerte Proteinproduktion, die nicht zwingend mit einer Amplifikation einhergehen muss. Wegen der tragenden Rolle von Hdm2 bei der P53-Regulation hat jegliche gesteigerte Hdm2-Aktivitiät das Potenzial die Tumorigenese positiv zu beeinflussen. Betrachtet man den damit verbundenen Einfluss auf den Zellzyklus ist diese Auswirkung leicht nachvollziehbar. Doch kann je nach Tumorart die Überexpression von Hdm2 mit einer positiven, als auch mit einer negativen Prognose verbunden sein und ist nicht zwingend mit einem schlechteren Krankheitsverlauf vergesellschaftet [4]. Mdm2 und Mdmx stellen potentielle Ziele in der Krebsbehandlung dar. Kleine molekulare Antagonisten von Mdm2 können die Interaktion zwischen P53 und Mdm2 aufheben und so P53 stabilisieren und aktivieren. Zum Beispiel kann Nutilin-3a mit hoher Affinität an die N-terminale Domäne von Mdm2 binden und dadurch die Verbindung mit P53 verhindern. Diese Art der Behandlung wird noch in humanen Karzinomen erforscht [186]. 2.4.6.3 Bedeutung von P14ARF Die Häufigkeit, in der P53 oder sein Regulationsweg in Tumoren beeinträchtigt ist, lässt darauf schließen, dass ein intakter Signalweg nicht mit Tumorwachstum kompatibel ist. Therapien, die die Wiederherstellung des Signalweges zum Ziel haben, bieten eine tumorspezifische Therapie mit wenig toxischen Nebenwirkungen. Diese Therapieansätze ermöglichen eine Langzeitkontrolle des Tumors oder sogar eine Heilung. In China wird zur Zeit solch eine Therapie für Kopf- und Nackentumoren getestet [187]. Nachdem in Tumorzellen eine erhöhte Komplexbildung zwischen B23 und P14ARF gemessen wurde, die die Bindung von P14ARF und Hdm2 verhindert, wurden Überlegungen angestellt, wie diese Komplexe unterbrochen werden können. Es wurde festgestellt, dass eine p53-Gentherapie erfolgversprechender ist, wenn sie mit konventionellen Therapien oder Bestrahlung kombiniert wird, da diese nukleoläre Komplexe spalten können. Ein besseres Verständnis der Aktivität und der Bindungspartner von P14ARF, besonders im Hinblick auf die zelluläre Stressantwort, wird noch bessere Therapiemöglichkeiten ans Licht bringen [67]. 2. Einleitung Seite | 53 2.4.6.4 Bedeutung von P16INK4a Der Verlust von aktiven P16INK4a ist ein frühes und oft vorkommendes Ereignis in Tumorzellen. Obwohl viele Tumorsuppressorgene hauptsächlich durch INK4a Punktmutationen inaktiviert werden, überwiegen bei der p16 -Inaktivierung kleine INK4a homozygote Deletionen (<200 kb) oder Hypermethylierungen des p16 -Promoter. INK4a Eine Methylierung der 5' CpG-Insel kann mit einem Transkriptionsblock des p16 - Gens in verschiedenen Primärtumoren in Zusammenhang gebracht werden. Hervorzuheben sind Kopf-, Nacken-, Lungen-, Gehirn-, Colon-, Ösophagus- und Blasentumoren [200]. In Familien mit Prädispositionen zu Melanomen oder PankreasAdenokarzinomen konnten Keimbahnmutationen im p16INK4a-Gen gefunden werden [200, 98]. Zu den verschiedenen Mechanismen der Inaktivierungen des p16INK4a-Gen siehe Tabelle 2-4. homozygote Deletion Mutation Methylierung Tumor Art % Range % Range % Range Total Pancreas 30 3-49 32 17-38 13 - 75 Ösophagus 22 16-52 14 0-52 35 19-50 71 Kopf und Nacken 27 2-55 11 1-45 30 3-47 68 Gliom 33 21-67 4 0-14 29 14-42 66 Hypophyse 6 0-12 0 - 59 51-83 65 Leukämie 25 4-76 2 0-7 34 2-75 61 Harnblase 32 10-66 4 0-7 23 11-67 59 NSCLC 20 8-83 14 4-70 24 21-32 58 Mesotheliom 56 22-72 0 - ND - 56 Magen 4 0-9 1 0-2 39 32-42 44 Lymphom 12 3-50 2 0-7 19 0-61 33 Mamma 7 0-10 4 3-5 20 17-20 31 Colon 0 0 ND - 27 10-53 27 Melanom 14 6-25 7 0-26 5 0-10 26 Ovarien 6 0-14 4 0-11 15 0-17 25 SCLC 3 0-5 12 0-40 ND - 15 Prostata 4 0-20 3 0-6 7 0-13 14 Sarcom 8 5-25 1 0-2 46 - 9 Nierenzellen 8 2-16 ND - ND - 8 INK4a Tabelle 2-4: Häufigkeit der P16 -Inaktivierung in Primärtumoren in Abhängigkeit des Mechanismus (ND = „not done“, NSCLC = „ Non-small-cell lung cancer“, SCLC = „ small cell lung cancer“) [200] 2. Einleitung Seite | 54 Die meisten dieser genetischen oder epigenetischen Veränderungen resultieren in einer verminderten oder fehlenden P16 INK4a -Proteinexpression [180, 193]. Diese Zellen sind resistent gegen DNA-Schäden, die bei gesunden Zellen mit intaktem P16 INK4a und Rb-Protein zum Wachstumsarrest führen [220]. 2.4.6.5 Bedeutung von P63 P63 ist kein Tumorsuppressor. Die Untersuchungen von Patienten mit Keimbahnmutationen des p63-Gens wiesen keine mutierten Proteine auf, sondern eine Hochregulation der dominant-negativen Formen von P63. In einer Studie mit 47 Blasenkarzinomen wurde keine einzige P63-Mutante gefunden. P63 wird in Plattenepithelzellen, Cervix- und Prostatatumoren regelmäßig exprimiert. Es ist interessant, dass in Plattenepitheltumoren ΔNP63 die am häufigsten gefundene Isoform darstellt und diese eine dominant-negative Wirkung ausübt. Eine Untersuchung an 25 primären Nasopharynxkarzinomen zeigt eine Überexpression von ΔNP63-Isoformen, Suprabasalzellen die normalerweise vorkommt [36]. nur Diese in proliferierenden Beobachtung konnte Basalauch und in Plattenepithelkarzinomen des Ösophagus gemacht werden [33, 95]. Da ΔNP63Isoformen in Plattenepithelkarzinomen erhalten bleiben, können die Zellen in einer Art stammzellartigem Dasein gehalten werden und so zum Tumorwachstum beitragen. In der Prostata bildet P63 einen verlässlichen Marker für Basalzellen und ist in Basalzellhyperaplasien positiv, jedoch in prostatischen Adenokarzinomen negativ. Diese Information könnte in der Klinik für die Diffenzialdiagnostik eingesetzt werden [256]. Eine Hochregulation von ΔNP63 wurde in einer Studie in 30 von 47 Blasentumoren gefunden, während gleichzeitig TAP63 in 25 von diesen 47 Tumoren herunterreguliert war. Betrachtet man dieses Phänomen genauer, fällt auf, dass in 93% von „low-grade“ papillären Tumoren P63 exprimiert wurde, während die P63-Expression auf 68% in mittleren und hochgradigen Tumoren sinkt. Kam es zu einem Tumorprogess von oberflächlichen zu invasiven Tumoren, dann wurde nur noch in 16% eine P63Expression gefunden. Daraus folgt die Annahme, dass der Verlust von P63 im Übergangsgewebe zu einer Tumorprogression führt und mit höherem Tumorgrad und schlechterer Zelldifferenzierung in Zusammenhang steht [124, 248]. 2. Einleitung Seite | 55 3 Tissue Microarray Um möglichst viele Gewebeproben in möglichst kurzer Zeit auf eine große Anzahl von molekularen Markern hin zu untersuchen, bedient man sich der Erstellung eines Tissue microarray (TMA) (siehe Abbildung 3-1). Die Technik wurde 1986 von Battifora et al. zum ersten Mal vorgestellt und von Kononen und Mitarbeitern modifiziert [12, 239, 126]. TMAs haben mittlerweile einen festen Platz in der onkologischen Forschung und ermöglichen die gezielte Prüfung der klinischen oder prognostisch relevanter einzelner Gene und/oder ihrer Produkte. Diese Untersuchungen helfen auf der einen Seite neue Erkenntnisse zu Tumorentstehung und dem Krankheitsverlauf zu gewinnen, aber auf der anderen Seite helfen sie auch neue Therapien zu entwickeln. Es ermöglicht Angaben über das Ansprechen einzelner Tumorentitäten auf ein Therapieverfahren [239]. Abbildung 3-1: TMA Durch die Microarrays hat man nicht nur einen Geschwindigkeitsgewinn, sondern sie erlauben auch eine bisher noch nicht dagewesene Standardisierung von Versuchsabläufen. Alle Biopsien, die in einem TMA zusammengefasst werden, können bei einem Untersuchungsvorgang mit einem identischen Set Reagenzien bei einheitlichen Temperaturen und mit der gleichen Inkubationszeit bearbeitet werden. Die am häufigsten durchgeführte Methode am TMA ist die Immunhistochemie, mit der die Visualisierung bestimmter Proteine und ihre Lokalisation erforscht werden kann [78]. Doch stellt sich die Frage in wie weit das ausgestanzte Gewebe für die Gesamtheit des Tumors repräsentativ ist und ob eine subzelluläre Kompartimentalisation der Proteine darstellbar ist. 3.Tissue Mikroarray Seite | 56 4 Zielsetzung der Arbeit Es gibt unzählige Studien zur Untersuchung molekularer Marker im invasiven Harnblasenkarzinom und viele konnten einen Zusammenhang zwischen der Proteinexpression von P53, P63, Hdm2, P14ARF und P16INK4a und klinischer Prognose finden. Viele Studien waren durch das geringe Patientenkollektiv, fehlende einheitliche Untersuchungsprotokolle und Definitionen in ihrer Aussagekraft eingeschränkt und eine Vergleichbarkeit nur unzureichend möglich. Um diesem Problem Rechnung zu tragen hat das „International Bladder Cancer Network“ (IBCN) im Rahmen eines SPOREProgramms am MD Anderson Cancer Center (Houston, Texas, USA) ein Konsortium gegründet, mit dem Ziel ein Kollektiv aus 600 Patienten mit muskelinvasiven Harnblasenkarzinom zu erstellen, die einer Zystektomie zugeführt wurden. Aus den Untersuchungen des Materials und den dazugehörigen Verlaufsparametern erhofft man sich genauere Aussagen zu Prognose und Therapie der Blasentumorpatienten treffen zu können, um die Patienten heraus zu filtern, die von einer aggressiveren Therapie profitieren können [59]. Die umfangreichen Daten zur Rolle der Zellzyklusproteine P53, Hdm2, P14ARF, P16INK4a und P63 scheinen geeignet, immunhistochemische Befunde am TMA zu den Proteinexpressionen und die daraus abgeleiteten Phänotypen als Referenz zu benutzten, um eine Validierung der Befunde, die auf einem digitaisierten TMA gewonnen werden, vorzunehmen. Zentral sind hier zusammengefasst die folgenden Fragen von Bedeutung: - Lassen sich Expressionsmuster der Zellzyklusproteine P53, Hdm2, P14ARF, P16INK4a und P63 im invasiven Harnblasenkarzinom an TMAs wiederfinden? - Entsprechen die gefundenen Expressionsmuster den Daten der Literatur (Validierung TMA)? - Sind die entnommenen TMA-Proben repräsentativ für die dazugehörigen Tumoren? - Eigenen sich digitale Medien um auch in der experimentellen Forschung Ergebnisse transparent darzustellen und durch die Telemedizin eine kosten- und zeitsparende Methode zu etablieren, um in großen Konsortien Gewebeproben gemeinsam zu untersuchen ? 4. Zielsetzung der Arbeit Seite | 57 5 Material und Methoden 5.1 5.1.1 Material Antikörper Antikörper Hersteller Maus anti human P53 monoklonal, IgG2b DakoCytomation Klon DO-7, Ch.-B 00050255, Blockpuffer 1:10 Glostrup (Dänemark) Maus anti human P63 monoclonal, IgG2a DakoCytomation Klon 4A4, Ch.-B 00050990, Blockpuffer 1:10 Glostrup (Dänemark) Maus anti human P14 ARF monoclonal, IgG2a Klon 4C6/4, Ch.-B 2, Blockpuffer 1:100 Maus anti human P16 INK4a , monoclonal CINtec Histologie KIT, Ch.-B 5.093601 Maus anti human P16 INK4a monoclonal, IgG2a Cell Signaling, Danvers (USA) mtm laboratories, Heidelberg (Deutschland) Santa Cruz Biotechnology, Klon JC8, Ch.-B K1510, Blockpuffer 1:100 Santa Cruz (USA) Maus anti human murine double minute 2, monoclonal Merck, Klon IF2, Ch.-B D00057629, Blockpuffer 1:10 Nottingham (UK) Ziege anti Maus IgG Biotin konjugiert Jackson ImmunoResearch, Ch.-B 77099, Blockpuffer 1:500 Suffolk (UK) Tabelle 5-1: Antikörper 5. Material und Methoden Seite | 58 5.1.2 Chemikalien Chemikalien Hersteller ABC-KIT, Vectastain ABC KIT, Standard Vector Laboratories, Burlingame (Kanada) Ethanol Carl Roth GmbH + Co. KG,Karlsruhe (Deutschland) fötales Kälberserum (FKS) PAN-Biotech GmbH, Aidenbach (Deutschland) Hämalaunlösung nach Mayer Carl Roth GmbH + Co. KG,Karlsruhe (Deutschland) HCl Fluka, St.Louis (USA) Immersionsöl, Immersol 518 F Zeiss,Oberkochen (Deutschland) Natriumchlorid Carl Roth GmbH + Co. KG,Karlsruhe (Deutschland) P16-KIT, CINtec Histology, Ch.-B 5.092601 mtm-Laboratories, Heidelberg (Deutschland) Target Retrieval Solution pH6 (TRS6) DakoCytomation, Glostrup (Dänemark) Target Retrieval Solution pH9 (TRS9) DakoCytomation, Glostrup (Dänemark) Trishydroxymethylaminomethan Fluka,St.Louis (USA) Tween-20 AppliChem GmbH, Darmstadt (Deutschland) Wasserstoffperoxyd 30% Carl Roth GmbH + Co. KG,Karlsruhe (Deutschland) Wässriges Eindeckmedium (Aquatex) Merck KGaA, Darmstadt (Deutschland) Xylenisomere Carl Roth GmbH + Co. KG,Karlsruhe (Deutschland) Tabelle 5-2: Chemikalien 5.1.3 Geräte Geräte Hersteller Coverplate Assemblies PLANO GmbH,Wetzlar (Deutschland) Färbeautomat BenchMark ULTRA Ventana Medical Systems, Tucson (USA) Deckgläser 24 x 60 mm Gerhard Menzel GmbH, Braunschweig (Deutschland) Kameras: Cool Cube1 Metasystem,Regio Emilia (Italien) AxioCam MRc Zeiss,Oberkochen (Deutschland) Kocher Pascal DakoCytomation, Glostrup (Dänemark) Kühlschrank Santo AEG,Frankfurt am Main (Deutschland) Küvetten Carl Roth GmbH + Co. KG,Karlsruhe (Deutschland) Magnetrührer RCT basic IKA,Staufen (Deutschland) Mikroskope: Primo Star Zeiss,Oberkochen (Deutschland) Axio Scope.A1 Zeiss,Oberkochen (Deutschland) Imager A2 Zeiss,Oberkochen (Deutschland) Mikrozentrifuge IR, 22VAC Carl Roth GmbH + Co. KG,Karlsruhe (Deutschland) Objektträger Superfrost Carl Roth GmbH + Co. KG,Karlsruhe (Deutschland) pH-Meter SB70P SympHony VWR International GmbH, Darmstadt (Deutschland) Schüttelwasserbad 1083 GFL, Burgwedel (Deutschland) Sequenza Slide Rack PLANO GmbH,Wetzlar (Deutschland) Pipetten PEQLAB Biotechnologie GmbH, Erlangen (Deutschland) Vortex Genie 2 Scientific-Industries,Bohemia (USA) Waage ALJ 220-4NM KERN & Sohn,Balingen (Deutschland) Wärmeschrank ST 5042 Heraeus,Hanau (Deutschland) Tabelle 5-3: Geräte 5. Material und Methoden Seite | 59 5.1.4 Lösungen und Puffer Alle Puffer wurden, wenn im folgenden Text nicht extra beschrieben, nach publizierten Standardprotokollen hergestellt. Lösungen und Puffer 10X Tris Buffered Saline (TBS), pH 7,6 Inhaltsstoffe 24,2 g Trizma Base (C4H11NO3) 80 g NaCl 1l dH2O HCl bis pH 7,6 1X TBS/0,1% Tween-20 100 ml 10X TBS 900ml dH2O 1 ml Tween-20 TBS, pH 7,4 6,5 g Trizma Base 9 g NaCl 1 l dH2O HCl bis pH 7,4 Tabelle 5-4: Lösungen und Puffer 5. Material und Methoden Seite | 60 5.2 Methoden 5.2.1 Tissue Microarray Es wurden zylinderförmige Biopsien (Durchmesser 0,6mm, Höhe 3-4mm) von 609 betroffenen Geweben entnommen und formalinfixiert in einen Paraffinblock eingebracht. Von diesem Block wurden dann mit speziellen Geräten (Beecher Instruments) erneut Proben entnommen und in einen anderen Parraffinblock eingefügt (Vergleiche Abbildung 4-1). Von jedem Parraffinblock können bis zu 200 Schnitte mit 45μm Dicke gewonnen und auf einen Objektträger fixiert werden [239]. Dieses Gewebe wurde, wie in den folgenden Abschnitten beschrieben, mit immunhistochemischen Färbemethoden auf verschiedene Proteinexpressionen hin untersucht. Abbildung 5-1: Tissue Microarray Herstellung [255] 5.2.2 Immunhistochemische Färbungen 5.2.2.1 Die ABC-Methode Die Basis der Avidin-Biotin-Komplex-Methode ist die hohe Affinität des Glykoproteins Avidin zu Vitamin H. Diese Verbindung ist um eine Millionen Mal stärker als die der meisten Antigen-Antikörperverbindungen und damit irreversibel. Eine entscheidende Rolle spielt auch der Nachweis des Enzyms Peroxidase. Da Peroxidase auch physiologisch in einigen Zellen des Körpers vorkommt, wie z.B. in Erythrozyten und Granulozyten, muss zu Beginn der Färbung diese endogene Peroxidase, mit z.B. 5. Material und Methoden Seite | 61 Wasserstoff-Peroxyd, blockiert werden. Die verwendeten Primärantikörper binden spezifisch an die Antigene des verwendeten menschlichen Materials. Im nächsten Schritt wird ein mit Biotin markierter Sekundärantikörper hinzugegeben, der wiederum spezifisch an den Primärantikörper bindet. Biotinylierte MeerrettichPeroxidase (HRP) und Avidin werden in einem vom Hersteller angegebenen Verhältnis gemischt. Es entsteht ein dreidimensionaler Komplex, in dem Avidin als Brücke zwischen den biotinylierten Peroxidasemolekülen fungiert (Siehe dazu Abbildung 5-2). Der entstandene Gitterkomplex ist in der Lage an den Sekundärantikörper zu binden und kann mit 3,3'-Diaminobenzidin (DAB) sichtbar gemacht werden. DAB wird durch die HRP oxidiert und bildet ein unlösliches braunes Präzipitat, das im normalen Licht detektiert werden kann und nicht ausbleicht. Endogene Antikörper sowie unspezifische, endogene Antigene werden durch fötales Kälberserum (FKS) blockiert um eine unspezifische Hintergrundfärbung zu vermeiden. Die ABC-Methode wird wegen der einfachen Durchführbarkeit und der geringen Hintergrundfärbung gerne verwendet. Antigen Primärantikörper Biotinylierter Sekundärantikörper BiotinAvidinPeroxidasekomplex Abbildung 5-2: ABC-Methode 5.2.2.2 Der P16-KIT Mit dem Kit kann man ein immunhistochemisches Zweischritt-Färbeverfahren an formalinfixierten, Paraffin-eingebetteten Gewebeproben durchführen. Da auch bei diesem Färbeverfahren dem Enzym Peroxidase eine Schlüsselrolle zukommt, muss die physiologisch vorkommende Peroxidase zuerst mit z.B. 5. Material und Methoden Seite | 62 Wasserstoff-Peroxyd, blockiert werden. Zum Nachweis des P16INK4a-Antigens wird ein monoklonaler Maus-Antikörper, der spezifisch gegen das humane P16INK4a Protein reagiert, verwendet. Die nach dem Primärantikörper verwendete, gebrauchsfertige Visualisierungsreagenz, ist eine Polymer-Reagenz konjugiert mit affinitätsgereinigten Ziege-Anti-Maus-Antikörperfragmenten und Meerrettich-Peroxidase (HRP). Eine Kreuzreaktivität der Visualisierungsreagenz mit humanen Immunglobulinen wurde durch Festphasen-Absorption ausgeschlossen. Auch bei dieser Färbung wird das Antigen durch 3,3'-Diaminobenzidin (DAB) sichtbar gemacht. Die Chromogen-Reaktion basiert auf der HRP vermittelten Oxidation eines DAB-Chromogens. An denjenigen Stellen, an denen sich das Antigen befindet, kommt es zu einer braunen Ausfällung des DAB-Chromogens. 5.2.3 Durchführung der Immunhistochemischen Färbungen Bevor mit dem Prozess des Färbens begonnen wurde, mussten die verwendeten Proben deparaffiniert und rehydriert werden. Dazu kamen sie für eine Stunde bei 60°C in den Wärmeschrank. Anschließend musste die Xylenisomere/Ethanol-Reihe durchlaufen werden. Die Proben wurden für insgesamt 30 Minuten in fünf verschiedene Gefäße mit 100%igen Xylol getaucht. Danach für je zwei Minuten in drei Küvetten mit 100%igen Ethanol, in drei Küvetten mit 96%igen Ethanol und in eine Küvette mit 70%igen Ethanol inkubiert. Erst nach dieser Behandlung konnten die Proben weiter bearbeitet werden. 5.2.3.1 Durchführung der ABC-Methode Damit das Antigen frei liegt und für die Antikörper besser zugänglich ist, wurden die Proben im Kochpuffer für eine Minute bei 120°C gekocht. Für die Färbungen der Antigene Hdm2 und P14ARF wurde TRS9 als Kochpuffer verwendet, bei P53 und P63 TRS6. Nach dem Kochen wurden die Proben mit destilliertem Wasser (dH2O) für 15 Minuten gewaschen. Um die endogene Peroxidase zu blockieren wurden die Proben für zehn Minuten in 3%igen Wasserstoff-Peroxyd inkubiert und anschließend noch einmal für zehn Minuten mit dH2O abgespült. Mit Hilfe des Waschpuffers wurden die Objektträger auf Coverplates aufgezogen und in den Slide Rack eingebracht. Der Slide Rack stellt eine feuchte Kammer dar, in der zehn Objektträger gleichzeitig und gleichmäßig gefärbt werden können. Nach einem erneuten fünfminütigen Waschvorgang mit Waschpuffer wurden die Proben für eine Stunde bei Raumtemperatur mit 5%igen FKS geblockt und nach Ablauf der Zeit erneut 5. Material und Methoden Seite | 63 mit Waschpuffer für zehn Minuten gewaschen. Die Primärantikörper wurden vor der Applikation in den oben genannten Verhältnissen mit Blockpuffer (FKS) verdünnt, um dann über Nacht bei 4°C einzuwirken. Nachdem die Objektträger für 15 Minuten abgespült wurden, wurde der biotinylierte Sekundärantikörper im oben genannten Verhältnis verdünnt und auf den Objektträgern für 30 Minuten bei Raumtemperatur belassen. Während der Einwirkzeit wurde das ABC-Reagens gemäß den Herstellerangaben vorbereitet. Nach 15 Minuten Waschen mit dem Waschpuffer wurden die Proben für eine Stunde bei Raumtemperatur mit dem ABC-Reagens inkubiert und der Waschvorgang, nach Ablauf der Zeit, wiederholt. Die Objektträger wurden dann vorsichtig aus dem Slide Rack entfernt und liegend in einer weiteren feuchten Kammer für 20 Minuten mit dem DAB-Chromogen aus dem P16-Kit inkubiert. Die Proben wurden anschließend mit dH2O gespült. Die Gegenfärbung mit Hämalaun erfolgte, indem das Hämalaun für maximal zwei Minuten auf den Proben belassen wurde. Nach der Gegenfärbung wurden die Objektträger in einer Küvette unter fließendes Wasser gestellt. Das Eindecken erfolgte mit einem, auf wässriger Basis bestehenden, Eindeckmedium. Als Positivkontrolle wurden bei der Hdm2-Färbung Glioblastome, bei der P14ARF-Färbung Mamma-Karzinome und bei der P63- und P53Färbung Tonsillengewebe, verwendet. Die Negativkontrolle erfolgte ohne Primärantikörper. 5.2.3.2 Durchführung des P16-KIT Das Kochen der Objektträger erfolgt bei dem P16-Kit analog dem der ABC-Methode, nur wird die im Kit enthaltene 10x Epitope Retrieval Solution 1:10 mit deionisierten Wasser verdünnt und als Kochpuffer verwendet. Nach dem Kochen wurden die Proben mit Tris-Puffer gewaschen und in einer feuchten Kammer für fünf Minuten mit dem Peroxidase-Blocking-Reagens inkubiert. Anschließend folgte ein erneuter Waschvorgang mit Tris-Puffer. Der Primärantikörper ist in einer bestimmten Verdünnung im Kit enthalten und musste für 30 Minuten auf die Proben einwirken. Bevor das Visualisierungsreagens aufgetragen wurde, wurde der Objektträger mit Polyalkylenglykolether (Brij®) gespült. Das Visualisierungsreagens konnte nach 30 Minuten mit Tris abgewaschen werden. Während der Einwirkdauer wurde das DABChromogen mit dem DAB-Puffer in einem Verhältnis von 1:50 gemischt und konnte jetzt für 20 Minuten auf den Objektträger aufgebracht werden. Die Gegenfärbung erfolgte Analog der ABC-Methode. Die Negativkontrolle erfolgte ohne Primärantikörper. 5. Material und Methoden Seite | 64 6 6.1 Ergebnisse Immunhistochemische Auswertung der gefärbten Tumorproben Grundlegend besteht ein Problem bei der Bestimmung von Schwellenwerten für biologische Marker. Unter den zahlreichen Publikationen zu diesem Thema, hat sich hinsichtlich der P53-Akkumulation und deren immunhistochemischen Nachweises vor allem die Arbeitsgruppe von Keegan und Kollegen sehr verdient gemacht [120]. Sie konnten zeigen, dass eine reine Dichotomisierung der Variablen bei den Auswertungen zu einer Verfälschung der Aussagekraft führen kann. Da die meisten Marker ein biologisches Kontinuum beschreiben, lässt sich eben kein eindeutiger Wert festlegen, der ein Patientenkollektiv in eine Gruppe mit besserer und eine Gruppe mit schlechterer Prognose trennt, ohne Gefahr zu laufen wesentliche Aspekte der Biologie dieser Tumore nur unvollständig abzubilden. Um dieser wichtigen Arbeit und ihrer zentralen Aussagen Rechnung zu tragen wurde, im Rahmen der Auswertung der immunhistochemischen Färbungen, sowohl nach Lokalisation der gefärbten Proteine, als auch nach Intensität der Färbung unterschieden. So konnte einerseits zwischen zytoplasmatischen, nukleären und nukleolären Vorkommen unterschieden werden. Zum anderen wurden die Proben nach Kategorien wie negativ, ein-, zwei- und dreifach positiv, voneinander abgegrenzt. Dies ermöglicht eine exaktere statistische Auswertung, wie sie beispielsweise für die Mustererkennung von Proteinkorrelationen in Kapitel 6.2 beschrieben sind. Als positiv werden hierbei Proben mit einer gefärbten Tumorkernzahl von über 10% oder mit einer Zytoplasmafärbung bei über 10% der Tumorzellen gewertet. Insgesamt wurden in den über 550 muskelinvasiven Harnblasenkarzinomen, wie zu erwarten, in einem hohen Prozentsatz (67,2%), mittels immunhistochemischen Nachweis, eine Akkumulation von P53, nach den oben genannten Kriterien, festgestellt. Weiterhin sind für die P63-Expression 67,5%, für den P14ARF-Nachweis 97,9%, für P16INK4a 45,4% und für die Hdm2-Überexpression 58,1% der Tumorproben als positiv eingestuft worden, wie die nachfolgende Abbildung 6-1 veranschaulicht. 6. Ergebnisse Seite | 65 100,0% 90,0% Verteilung in Prozent 80,0% 70,0% 60,0% - 50,0% + 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% P63 P53 P14ARF Hdm2 P16INK4a Abbildung 6-1: Auswertung der immunhistochemisch gefärbten Proben Einen Überblick zur jeweiligen Lokalisation des positiven immunhistochemischen Nachweises der einzelnen Proteine liefern Tabelle 6-1 und Abbildung 6-2. Hierbei zeigte sich, dass isoliert im Nukleus lokalisiert in 67,2% des P53-, 5,5% des Hdm2-, 97,9% des P14ARF-, 0,8% des P16INK4a- und 66,7% des P63-positiven immunhistochemischen Nachweises vorkamen. Eine spezifische isolierte Positivität innerhalb des Zytoplasmas fand sich in 3,0% der P16INK4a- und in 35,7% der Hdm2-positiven immunhistochemischen Nachweise. Eine Kolokalisation, die sich als Positivität sowohl im Zellkern als auch im Zytoplasma darstellt, konnte in 41,6% der P16INK4a- und 16,9% der Hdm2-positiven Proben gefunden werden. Diese Ergebnisse waren erwartet und stehen im Einklang mit dem aktuellen Stand der Literatur. Dieser postuliert einen Regulationszyklus zwischen den Proteinen Hdm2, P14ARF und P53, auf deren Korrelation in Kapitel 6.2.2 genauer eingegangen wird. 6. Ergebnisse Seite | 66 Negativ Anzahl Nukleus Prozent Anzahl Zytoplasma Prozent Anzahl Kolokalisiert Prozent Anzahl Prozent P53 179 32,8 367 67,2 0 0,0 0 0,0 Hdm2 228 41,9 30 5,5 194 35,7 92 16,9 ARF 11 2,1 503 97,9 0 0,0 0 0,0 202 54,6 3 0,8 11 3,0 154 41,6 177 32,2 367 66,7 0 0,0 0 0,0 P14 P16 INK4a P63 Tabelle 6-1: Auswertung der immunhistochemisch gefärbten Tumorproben nach der Lokalisation 100,0% 90,0% Verteilung in Prozent 80,0% 70,0% Negativ 60,0% Nukleus 50,0% Zytoplasma 40,0% Kolokalisiert 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% P53 Hdm2 P14ARF P16INK4a P63 Abbildung 6-2: Auswertung der immunhistochemisch gefärbten Tumorproben nach der Lokalisation 6.1.1 P53-Färbung 32,8% der Tumorproben zeigten keinen Nachweis einer P53-Akkumulation im Zellkern. Als einfach positiv wurden 25,8% gewertet, als zweifach positiv 22,2% und als dreifach positiv 19,2%. Eine zytoplasmatisch-positive Färbung wurde als unspezifisch betrachtet und nicht in die Auswertungen miteinbezogen. Aus den Daten, die in den nachfolgenden Tabellen und Abbildungen zusammengefasst sind, wird erkennbar, dass in den ausgewerteten invasiven Blasenkarzinomen eine dreifache Positivität der 6. Ergebnisse Seite | 67 Zellkerne am seltensten auftrat, während die einfach positiven am häufigsten vorgekommen sind. P53 Anzahl Prozent - 179 32,8 + 141 25,8 ++ 121 22,2 +++ 105 19,2 Gesamt 546 100,0 Tabelle 6-2: Auswertung der immunhistochemischen P53-Färbung 35,0% Verteilung in Prozent 30,0% 25,0% 20,0% 15,0% 10,0% 5,0% 0,0% P53 - P53 + P53 ++ P53 +++ Abbildung 6-3: Graphische Darstellung der immunhistochemischen P53-Färbung Die Grenze zur Bewertung einer Färbung als positiv wurde von manchen Wissenschaftlern nicht, wie in der vorliegenden Arbeit bei 10% der angefärbten Zellen pro Gesichtsfeld, sondern oft bei 20% oder noch höheren Werten festgelegt. Um die Ergebnisse trotzdem vergleichbar zu machen, wurde die P53-Bewertung nicht nur in negativ, einfach-, zweifach- und dreifach-positiv eingeteilt, sondern es wurden auch Berechnungen mit negativen- und einfach-positiven Proben (58,6%) auf der eine Seite, sowie zwei- und dreifach-positiven (41,4%) auf der anderen Seite ausgearbeitet. 6. Ergebnisse Seite | 68 Die Ergebnisse sind in Tabelle 6-3 zusammengefasst. Anzahl P53 Prozent -,+ 320 58,6 ++,+++ 226 41,4 Gesamt 546 100,0 Tabelle 6-3: Auswertung der immunhistochemischen P53-Färbung mit anderer Aufteilung In den Abbildungen 6-4 und 6-5 sind die charakteristischen nukleären P53Akkumulationen abgebildet. Abbildung 6-4: Nukleärer immunhistochemischer Nachweis der P53-Akkumulation mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 10facher Vergrößerung 6. Ergebnisse Seite | 69 Abbildung 6-5: Nukleärer immunhistochemischer Nachweis der P53-Akkumulation mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 60facher Vergrößerung 6.1.2 Hdm2-Färbung Auch der immunhistochemische Nachweis einer Hdm2-Überexpression wurde unter Berücksichtigung der Ergebnisse von Keegan et al. als Kontinuum betrachtet und nach mehreren Abstufungen ausgewertet. Da die vorliegende Arbeit unter anderem die Verteilung des Hdm2-Proteins in der Zelle untersucht, wurden neben der nukleären Färbung auch die zytoplasmatisch-gefärbten Proben in den Auswertungen berücksichtigt. Die folgende Tabelle beschreibt die Korrelation der Lokalisationen eines positiven immunhistochemischen Nachweises von Hdm2. Dabei wird ersichtlich, dass mit einer Häufigkeit von insgesamt 52,8% eine zytoplasmatische und mit 22,4% eine nukleäre Lokalisation nachzuweisen war. Die zytoplasmatische Färbung von Hdm2 herrschte damit vor. Dieser Expressions-Unterschied zwischen den beiden Gruppen war signifikant (p≤0,05 und C=0,29). Hdm2 K - Hdm2 Z + Prozent Anzahl +++ Anzahl Prozent - 228 41,9 20 3,7 10 1,8 0 0,0 + 131 24,1 34 6,3 18 3,3 3 0,6 ++ 58 10,7 12 2,2 18 3,3 3 0,6 +++ 5 0,9 1 0,2 3 0,6 0 0,0 422 77,6 67 12,3 49 9,0 6 1,1 Gesamt Anzahl ++ Prozent Anzahl Prozent Tabelle 6-4: Auswertung der immunhistochemischen Hdm2-Färbung nach Lokalisation 6. Ergebnisse Seite | 70 Die typischen zytoplasmatischen und nukleären positiven immunhistochemischen Nachweise für eine Hdm2-Überexpression sind in den folgenden Abbildungen dargestellt. Abbildung 6-6: Zytoplasmatischer immunhistochemischer Nachweis der Hdm2-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 10facher Vergrößerung Abbildung 6-7: Zytoplasmatischer immunhistochemischer Nachweis der Hdm2-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 60facher Vergrößerung 6. Ergebnisse Seite | 71 Abbildung 6-8: Zytoplasmatischer und nukleärer immunhistochemischer Nachweis der Hdm2Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 10facher Vergrößerung Abbildung 6-9: Zytoplasmatischer und nukleärer immunhistochemischer Nachweis der Hdm2Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 60facher Vergrößerung 6.1.3 P14ARF-Färbung Insgesamt waren in diesem Kollektiv nur 2,1% der p14ARF-gefärbten Proben als negativ einzustufen. In Analogie zur Auswertung der P53-Immunhistochemie wurde auch die p14ARF-Färbung nicht nur nach negativ, einfach-, zweifach- und dreifach-positiv 6. Ergebnisse Seite | 72 ausgewertet, sondern auch nach negativ/einfach-positiv sowie zweifach- und dreifachpositiv. Hierbei wurden 60,9% aller ausgewerteten p14ARF-gefärbten Tumorproben als dreifach-positive, nukleäre Färbung ausgewertet. Dieser Phänotyp repräsentiert somit die deutliche Mehrheit der ausgewerteten p14ARF-gefärbten Proben, wie die folgenden Tabellen veranschaulichen. Anzahl P14 ARF Prozent - 11 2,1 + 76 14,8 ++ 114 22,2 +++ 313 60,9 Gesamt 514 100,0 Verteilung in Prozent Tabelle 6-5: Auswertung der immunhistochemischen P14 65,0% 60,0% 55,0% 50,0% 45,0% 40,0% 35,0% 30,0% 25,0% 20,0% 15,0% 10,0% 5,0% 0,0% P14 - P14 + ARF -Färbung P14 ++ P14 +++ ARF Abbildung 6-10: Auswertung der immunhistochemischen P14 Anzahl P14 ARF -Färbung Prozent -,+ 87 16,9 ++.+++ 427 83,1 Gesamt 514 100,0 Tabelle 6-6: Auswertung der immunhistochemischen P14 ARF -Färbung mit anderer Aufteilung 6. Ergebnisse Seite | 73 Betrachtet man die Lokalisation des positiven immunhistochemischen Nachweises detaillierter, konnte bei 3,0% (7 Fälle) der positiven p14ARF-Färbungen am TMA eine nukleoläre Färbung festgestellt werden. Dieses Phänomen wurde auch an herkömmlichen Schnittpräparaten beobachtet, trat dort aber mit einer Häufigkeit von 10,0% (1 aus 10 Färbungen) deutlich häufiger auf. Bei der Auswertung der anderen Marker wurde keine nukleoläre Färbung gefunden. Abbildungen 6-11 und 6-12 zeigen typische nukleäre, die Abbildungen 6-13, 6-14 und 6-15 typische nukleoläre Färbungen im Detail. Abbildung 6-11: Nukleärer immunhistochemischer Nachweis der P14 genannten monoklonalem Antikörper in 10facher Vergrößerung ARF -Färbung mit dem oben 6. Ergebnisse Seite | 74 Abbildung 6-12: Nukleärer immunhistochemischer Nachweis der P14 genannten monoklonalem Antikörper in 60facher Vergrößerung ARF -Färbung mit dem oben ARF Abbildung 6-13: Nukleolärer immunhistochemischer Nachweis der P14 -Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 80facher Vergrößerung im TMA 6. Ergebnisse Seite | 75 ARF Abbildung 6-14: Nukleolärer immunhistochemischer Nachweis der P14 -Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper im herkömmlichen Schnittpräparat ARF Abbildung 6-15: Nukleolärer immunhistochemischer Nachweis der P14 -Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper im herkömmlichen Schnittpräparat 6.1.4 P16INK4a Färbung Analog zur Auswertung der immunhistochemischen Befunde beim Nachweis der Hdm2-Expression, wurde bei der Betrachtung der Ergebnisse der p16INK4aImmunhistochemie ebenfalls die zytoplasmatische Färbung berücksichtigt und 6. Ergebnisse Seite | 76 ausgewertet. Tabelle 6-7 macht deutlich, dass p16INK4a die einzige Färbung war, bei der die negativen Proben mit 54,6% vorherrschen. Am zweithäufigsten waren Schnitte mit positiven Kernen und gleichzeitig positivem Zytoplasma (41,6%). Folglich hatten 94,8% der Proben mit einer negativen Kernfärbung auch eine negative Zytoplasmafärbung. Die Präparate, die im Kern positiv gefärbt waren, sind zu 98,1% ebenfalls im Zytoplasma positiv. Umgekehrt lag die Häufigkeit einer zusätzlichen positiven Kernfärbung, eines im Zytoplasma positiv getesteten Präparats bei 93,3%. Somit hatte in der Auswertung ein im Zytoplasma negativ gefärbter Schnitt auch in 98,5% eine entsprechend fehlende Kernfärbung (p≤0,05 und C=0,68). P16 P16 INK4a K - Anzahl Gesamt Z + Gesamt 202 11 213 % innerhalb von P16 INK4a K 94,8 5,2 100,0 % innerhalb von P16 INK4a Z 98,5 6,7 57,6 54,6 3,0 57,6 3 154 157 % der Gesamtzahl + INK4a Anzahl % innerhalb von P16 INK4a K 1,9 98,1 100,0 % innerhalb von P16 INK4a Z 1,5 93,3 42,4 % der Gesamtzahl 0,8 41,6 42,4 Anzahl 205 165 370 % innerhalb von P16 INK4a K 55,4 44,6 100,0 % innerhalb von P16 INK4a Z 100,0 100,0 100,0 55,4 44,6 100,0 % der Gesamtzahl INK4a Tabelle 6-7: Korrelation der P16 Nachweises -Färbung nach Lokalisation des immumhistochemischen Bei einem Vergleich der Intensitäten der jeweiligen immunhistochemischen Färbungen in Kern und Zytoplasma war zu erkennen, dass die Intensitäten miteinander korrelierten. Nur die dreifach positiven Färbungen überwiegen im Zytoplasma (Tabelle 6-8 und Abbildung 6-16). 6. Ergebnisse Seite | 77 P16 Anzahl INK4a K P16 Prozent INK4a Anzahl Z Prozent - 213 57,6 205 55,4 + 45 12,2 33 8,9 ++ 40 10,8 32 8,6 +++ 72 19,5 100 27,0 370 100,0 370 100,0 Gesamt Tabelle 6-8: Gegenüberstellung der immunhistochemischen Auswertung der P16 im Nukleus und Zytoplasma INK4a -Färbung 60,00% Verteilung in Prozent 50,00% 40,00% P16INK4a K 30,00% P16INK4a Z 20,00% 10,00% 0,00% - + ++ +++ INK4a Abbildung 6-16: Gegenüberstellung der immunhistochemischen Auswertung der P16 Färbung im Nukleus und Zytoplasma - Die Abbildungen 6-17 und 6-18 zeigen typische Beispiele der beschriebenen Färbungen. 6. Ergebnisse Seite | 78 Abbildung 6-17: : Nukleärer und zytoplasmatischer immunhistochemischer Nachweis der INK4a P16 -Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper im TMA in 10facher Vergrößerung Abbildung 6-18: Nukleärer und zytoplasmatischer immunhistochemischer Nachweis der INK4a P16 -Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper im TMA in 40facher Vergrößerung 6. Ergebnisse Seite | 79 6.1.5 P63-Färbung Wie in der Einleitung bereits ausgeführt wurde, werden aktuell sechs verschiedene Isoformen des P63-Proteins beschrieben, die unterschiedliche Funktionen innerhalb der Zelle ausüben. Da derzeit der immunhistochemische Nachweis einzelner Isoformen letztlich auch aufgrund fehlender zuverlässiger Antikörper nur unzureichend durchzuführen ist, wurde in der vorliegenden Arbeit ein Antikörper verwendet, der alle Isoformen bindet. Eine auftretende positive zytoplasmatische Färbung wurde als nicht spezifisch gewertet und wurde deswegen nicht in den weiteren Auswertungen berücksichtigt. Tabelle 6-9 zeigt, dass mit 37,5% der als zweifach-positiv gewertete immunhistochemische Nachweis einer P63-Expression am häufigsten zu beobachten war. Ein Verteilungsmuster mit einer stetigen Zunahme des prozentualen Anteils der als positiv bewerteten Proben (Vergleiche P14ARF) oder einer Abnahme des prozentualen Anteils der als positiv bewerteten Proben (Vergleiche P53), wenn diese in vier Gruppen hinsichtlich der Intensität der Färbung unterteilt werden, findet sich bei der Auswertung der P63-Immunhistochemie nicht. Anzahl P63 Prozent - 177 32,5 + 69 12,7 ++ 204 37,5 +++ 94 17,3 544 100,0 Gesamt Tabelle 6-9: Immunhistochemische Auswertung der P63-Färbung Typische Beispiele einer immunhistochemischen P63-Färbung sind in den folgenden Abbildungen zusammengestellt. 6. Ergebnisse Seite | 80 Abbildung 6-19: Nukleärer immunhistochemischer Nachweis der P63-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper im TMA in 10facher Vergrößerung Abbildung 6-20: Nukleärer immunhistochemischer Nachweis der P63-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper im TMA in 60facher Vergrößerung 6. Ergebnisse Seite | 81 6.2 Korrelationen und Mustererkennung Als signifikant werden Korrelationen betrachtet deren Siginifikanzniveau p≤0,05 beträgt. Der Kontingenzkoeffizient (C), der die Stärke des Zusammenhanges beschreibt und die Größe des Kollektivs relativiert, wird ebenfalls in die Berechnungen und Bewertungen mit einbezogen. Hierbei ergeben Werte nahe Null Hinweis auf unabhängige Merkmale, Werte nahe Eins legen ein hohes Maß an Abhängigkeit nahe. 6.2.1 P53/P63 Wurden die Vorkommen von P63 und P53 im invasiven Blasenkarzinom mit dem ChiQuadrat-Test nach Pearson verglichen, ließ sich ein signifikanter Zusammenhang (p≤0,05 und C=0,17) des Nachweises einer Expression beider Proteine erkennen. Von den 540 untersuchten Tumorproben war im Nukleus bei 49,3% gleichzeitig ein positiver Expressionsnachweis für P63 und P53 zu sehen. Nur 18,1% waren positiv für eine P63-Expression bei fehlendem immunhistochemischen Nachweis einer P53- Akkumulation (Tabelle 6-10). P53 - P63 Anzahl + Prozent Anzahl Gesamt Prozent Anzahl Prozent - 78 14,4 98 18,1 176 32,6 + 98 18,1 266 49,3 364 67,4 Gesamt 176 32,6 364 67,4 540 100,0 Tabelle 6-10: Zusammenhang der immunhistochemischen Färbung von P53 und P63 im invasiven Blasenkarzinom Je intensiver die immunhistochemische Färbung von p53 war, desto weniger Proben konnten positiv hinsichtlich ihrer P63-Expression bewertet werden: 29,4% der P53 einfach-positiv gefärbten Proben waren als P63 positiv gewertet worden. 23,6% waren es noch in der Gruppe der als zweifach-positiv für die P53-Akkumulation bewerteten und nur 20,1% in der Gruppe der als dreifach-positiv, für die P53-Akkumulation bewerteten Präparate, gewesen. Ein solches Verteilungsmuster über diese Gruppen ließ sich bei fehlender P63-Expression nicht nachweisen. Bemerkenswert war, im Vergleich dieser Expressionsmuster die Tatsache, dass von allen Proben bei denen eine P53-Akkumulation als fehlend bewertet wurde, 55,7% als positiv für eine P636. Ergebnisse Seite | 82 Expression gewertet wurden, wohingegen lediglich 44,3% einen fehlenden Nachweis für P63 aufwiesen (p≤0,05 und C=0,18). Dieser Sachverhalt wird in den nachfolgenden Tabellen und Graphen dargestellt. P53 P63 - + Gesamt Anzahl + ++ +++ Gesamt 78 32 34 32 176 % innerhalb von P63 44,3 18,2 19,3 18,2 100,0 % innerhalb von P53 44,3 23,0 28,3 30,5 32,6 % der Gesamtzahl 14,4 5,9 6,3 5,9 32,6 98 107 86 73 364 % innerhalb von P63 26,9 29,4 23,6 20,1 100,0 % innerhalb von P53 55,7 77,0 71,7 69,5 67,4 % der Gesamtzahl 18,1 19,8 15,9 13,5 67,4 Anzahl 176 139 120 105 540 % innerhalb von P63 32,6 25,7 22,2 19,4 100,0 % innerhalb von P53 100,0 100,0 100,0 100,0 100,0 32,6 25,7 22,2 19,4 100,0 Anzahl % der Gesamtzahl Tabelle 6-11: Zusammenhang der Intensitäten der immunhistochemischen Färbung von P53 und P63 im invasiven Blasenkarzinom 6. Ergebnisse Seite | 83 30,0% Verteilung in Prozent 25,0% 20,0% P53 + P53 ++ 15,0% P53 +++ 10,0% 5,0% 0,0% P63 - P63 + 60,0% Verteilung in Prozent 50,0% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% P53 - / P63 - P53 - / P63 + Abbildung 6-21: Graphische Darstellung der Expressionsmuster von P53 und P63 im invasiven Blasenkarzinom 6.2.2 P63/P53/P14ARF Nach neusten wissenschaftlichen Untersuchungen zu molekularen Markern im invasiven Blasenkarzinom, gewinnt die Korrelation von P63 und P14ARF zunehmend an Relevanz. Es ist auch in unserem Kollektiv auffallend, dass mit einer Signifikanz von p≤0,05 und C=0,22, P14ARF und P63 in 60,0% der ausgewerteten Proben gemeinsam 6. Ergebnisse Seite | 84 als positiv bewertet worden sind. Während der Phänotyp P63-/P14ARF+ nur in 23,2% auftrat. Am dritthäufigsten war der Phänotyp P63-/P14ARF-. Wurden nur die P63-positiven Färbungen betrachtet, konnte mit einer Häufigkeit von 89,2% auch eine P14ARF-Positivität beobachtet werden. Bei den P63-negativen Proben sank die Rate, der als positiv für P14ARF gewerteten Präparate auf 71,1%. Dementsprechend stieg der Anteil der als negativ oder einfach positiv (- oder +) für die P14ARF gewerteten Proben von 10,8% auf 28,9% an (Tabelle 6-12). P63 P14 ARF -,+ Anzahl 37 85 56,5 43,5 100,0 28,9 10,8 16,7 % der Gesamtzahl 9,4 7,3 16,7 Anzahl 118 305 423 27,9 72,1 100,0 % innerhalb von P63 71,1 89,2 83,3 % der Gesamtzahl 23,2 60,0 83,3 Anzahl 166 342 508 32,7 67,3 100,0 100,0 100,0 100,0 32,7 67,3 100,0 ARF % innerhalb von P63 % innerhalb von P14 Gesamt Gesamt 48 % innerhalb von P14 ++,+++ + % innerhalb von P14 ARF ARF % innerhalb von P63 % der Gesamtzahl Tabelle 6-12: Korrelation von P14 ARF mit P63 Wurde der immunhistochemische Nachweis einer P53-Akkumulation in die Berechnungen miteinbezogen, wiesen von 506 untersuchten Tumorproben 228 (45,1%), den Phänotyp P53+/P63+/P14ARF+ auf. Wie aus Kapitel 6.2.1 zu erwarten war, wurden fast alle Tumorproben mit dem Phänotyp P53+/P63+ als positiv hinsichtlich der Expression von P14ARF gewertet. Wie die folgende Tabelle zeigt, sind unter den als positiv für P63 bewerteten Tumorproben 67,1% auch als positiv für die Expression bzw. Akkumulation von P14ARF und P53 bewertet worden. In der Gruppe der als negativ für P63 bewerteten Proben nahm 6. Ergebnisse Seite | 85 dieser Anteil auf 46,4% ab. Auffallend war auch, dass unter den als positiv für P63 gewerteten Proben 5,3% als negativ hinsichtlich der Expression bzw. Akkumulation von P14ARF und P53 gewesen sind, deren Häufigkeit aber auf 19,9% anstieg, wenn auch der Nachweis einer P63-Expression fehlte (p≤0,05 in beiden Fällen, sowie C=0,30 und C=0,17). P14 P63 -,+ P53 Anzahl ARF ++,+++ Prozent Anzahl Gesamt Prozent Anzahl Prozent - 33 19,9 41 24,7 74 44,6 + 15 9,0 77 46,4 92 55,4 Gesamt 48 28,9 118 71,1 166 100,0 - 18 5,3 75 22,1 93 27,4 + 19 5,6 228 67,1 247 72,6 Gesamt 37 10,9 303 89,1 340 100,0 - + Tabelle 6-13: Korrelation von P53, P63 und P14 ARF Um die zentrale Bedeutung einer Expression von P63 weiter zu charakterisieren, wurde diese mit den Daten zur P53-Akkumulation und denen der P14ARF-Expression korreliert und hierbei sowohl für den P53- sowie auch für den P14ARF-Nachweis eine Unterscheidung in jeweils vier Gruppen hinsichtlich der Bewertung der immunhistochemischen Ergebnisse vorgenommen. Diese detaillierteren Ergebnisse zeigten unterschiedliche phänotypische Expressionsmuster von P53 und P14ARF in Abhängigkeit vom Status der P63-Expression der Tumore. Wie in den Kapiteln 6.1.1 und 6.1.3 beschrieben, ergab sich für den Expressionsnachweis der Proteine ein bestimmtes phänotypisches Muster. Während die Anzahl der als positiv für P14ARF-gewerteten Proben mit Intensität der Färbung zunahm, sank die Zahl der als positiv für P53 gewerteten Proben mit der Intensität des immunhistochemischen Nachweises (Vgl. Abbildungen 6-10 und 6-3). Dieses phänotypische Expressionsmuster war allerdings nur in der Gruppe, der als positiv für die Expression von P63 beurteilten Proben zu sehen, während dieses Muster bei fehlendem Expressionsnachweis von P63 nicht nachzuweisen war (p≤0,05 und C=0,24). Siehe folgende Tabellen und Graphiken. 6. Ergebnisse Seite | 86 P14 P63 - ARF + ++ Anzahl Prozent Anzahl Prozent - 7 1,4 41 8,1 40 7,9 78 15,4 + 4 0,8 33 6,5 73 14,4 232 45,7 Gesamt 11 2,2 74 14,6 113 22,2 310 61,0 Tabelle 6-14: Korrelation von P14 ARF Anzahl +++ Prozent Anzahl Prozent und P63 im invasiven Harnblasenkarzinom 50,00% 45,00% Verteilung in Prozent 40,00% 35,00% 30,00% P14ARF+ 25,00% P14ARF++ 20,00% P14ARF+++ 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% P63- P63+ ARF Abbildung 6-22: Korrelation von P63 mit P14 Auch hinsichtlich des Nachweises einer P53-Akkumulation ließ sich ein phänotypisches Muster nur in den als positiv für eine P63-Expression bewerteten Tumorproben zeigen (p≤0,05 und C=0,18), wie aus Tabelle 6-15 und Abbildung 6-23 ersichtlich wird. P53 P63 + ++ Anzahl +++ Anzahl Prozent Anzahl Prozent Prozent Anzahl Prozent - 78 14,4 32 5,9 34 6,3 32 5,9 + 98 18,1 107 19,8 86 15,9 73 13,5 Gesamt 176 32,6 139 25,7 120 22,2 105 19,4 Tabelle 6-15: Korrelation von P53 und P63 im invasiven Harnblasenkarzinom 6. Ergebnisse Seite | 87 20,00% 18,00% Verteilung in Prozent 16,00% 14,00% 12,00% P53+ 10,00% P53++ 8,00% P53+++ 6,00% 4,00% 2,00% 0,00% P63- P63+ Abbildung 6-23: Korrelation von P63 mit P53 Mit Zunahme der Intensität des immunhistochemischen Nachweises der P53Akkumulation, nahm die Anzahl, der gleichzeitig als P14ARF-positiv bewerteten Proben, ab. Dieses Expressionsmuster war auch in den als P53-negativ bewerteten Proben erkennbar (p≤0,05 und C=0,26). Die folgende Tabelle stellt diesen Sachverhalt dar. P53 P14 ARF - + ++ Anzahl Prozent Anzahl Prozent -,+ 52 10,2 18 3,5 11 2,1 6 1,2 ++,+++ 118 23,0 112 21,9 99 19,3 96 18,8 Gesamt 170 33,2 130 25,4 110 21,5 102 19,9 Tabelle 6-16: Korrelation von P14 ARF Anzahl +++ Prozent Anzahl Prozent und P53 im invasiven Harnblasenkarzinom 6. Ergebnisse Seite | 88 30,00% Verteilung in Prozent 25,00% 20,00% P53+ P53++ 15,00% P53+++ 10,00% 5,00% 0,00% P14ARF-,+ Abbildung 6-24: Korrelation von P14 P14ARF++,+++ ARF und P53 im invasiven Harnblasenkarzinom Nach den bisher genannten Ergebnissen war zu erwarten, dass bei der Korrelation des Nachweis der Expression aller drei Proteine, entsprechend nur unter den als P63positiv bewerteten Proben das gleiche phänotypische Muster zu finden war (Abb. 625). Tabelle 6-17 zeigt diese Ergebnisse (p≤0,05 sowie C=0,31 und C=0,18). 6. Ergebnisse Seite | 89 P63 P53 P14 ARF - + ++ Anzahl +++ Anzahl Prozent Anzahl Prozent Prozent Anzahl Prozent -,+ 33 19,9 8 4,8 4 2,4 3 1,8 ++,+++ 41 24,7 23 13,9 26 15,7 28 16,9 Gesamt 74 44,6 31 18,7 30 18,1 31 18,7 P63 + P53 P14 ARF - + ++ Anzahl +++ Anzahl Prozent Anzahl Prozent Prozent Anzahl Prozent -,+ 18 5,3 10 2,9 6 1,8 3 0,9 ++,+++ 75 22,1 87 25,6 73 21,5 68 20,0 Gesamt 93 27,4 97 28,5 79 23,2 71 20,9 ARF Tabelle 6-17: Korrelation von P53, P14 und P63 im invasiven Harnblasenkarzinom P63 positiv 30,00% Verteilung in Prozent 25,00% 20,00% P53+ P53++ 15,00% P53+++ 10,00% 5,00% 0,00% P14ARF-,+ P14ARF++,+++ ARF Abbildung 6-25: Korrelation von P63, P53 und P14 6. Ergebnisse Seite | 90 Die Korrelation von P14ARF und P53 zeigte das gleiche Muster. Mit Zunahme der Intensität des immunhistochemischen Nachweises der P14ARF-Expression nahm die Anzahl der gleichzeitig als P53-positiv bewerteten Proben zu, was in den folgenden Berechnungen und Abbildungen veranschaulicht wird (p≤0,05 und C=0,28). P14 P53 ARF + ++ Anzahl Prozent Anzahl Prozent - 6 1,2 46 9,0 44 8,6 74 14,5 + 5 1,0 30 5,9 70 13,7 237 46,3 Gesamt 11 2,1 76 14,8 114 22,3 311 60,7 Tabelle 6-18: Korrelation von P14 ARF Anzahl +++ Prozent Anzahl Prozent und P53 im invasiven Harnblasenkarzinom 50,00% 45,00% Verteilung in Prozent 40,00% 35,00% 30,00% P14ARF+ 25,00% P14ARF++ 20,00% P14ARF+++ 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% P53- P53+ ARF Abbildung 6-26: Korrelation von P53 und P14 Wie auch bei den vorangegangen Berechnungen ist dieses phänotypische Muster identisch unter den als P63-positiv bewerteten Schnitten zu beobachten, nicht jedoch unter den als P63-negativ bewerteten Proben, wie die folgenden Tabellen und Abbildungen zeigen (p≤0,05 sowie C=0,33 und C=0,20). 6. Ergebnisse Seite | 91 P63 P14 P53 ARF + ++ Anzahl +++ Anzahl Prozent Anzahl Prozent Prozent Anzahl Prozent - 4 2,4 29 17,5 19 11,4 22 13,3 + 3 1,8 12 7,2 21 12,7 56 33,7 Gesamt 7 4,2 41 24,7 40 24,1 78 47,0 P63 + P14 P53 - ARF + ++ Anzahl Prozent Anzahl Prozent - 2 0,6 16 4,7 25 7,4 50 14,7 + 2 0,6 17 5,0 48 14,1 180 52,9 Gesamt 4 1,2 33 9,7 73 21,5 230 67,6 Tabelle 6-19: Korrelation von P63, P53 und P14 ARF Anzahl +++ Prozent Anzahl Prozent im invasiven Blasenkarzinom 6. Ergebnisse Seite | 92 p63 negativ 35,00% Verteilung in Prozent 30,00% 25,00% P14ARF+ 20,00% P14ARF++ 15,00% P14ARF+++ 10,00% 5,00% 0,00% P53- P53+ p63 positiv 60,00% Verteilung in Prozent 50,00% 40,00% P14ARF+ P14ARF++ 30,00% P14ARF+++ 20,00% 10,00% 0,00% P53- P53+ ARF Abbildung 6-27: Korrelation von P63, P53 und P14 im invasiven Blasenkarzinom Zusammenfassend legen diese Ergebnisse nahe, dass mit dem positiven Nachweis einer Expression von P63 invasive Blasentumore in zwei verschiedene phänotypische Gruppen unterteilt werden können. 6. Ergebnisse Seite | 93 6.2.3 Hdm2/P14/P53 Durch die immunhistochemische Untersuchung der 540 Proben auf dem TMA hinsichtlich ihrer Hdm2-Überexpression sowie ihrer P53-Akkumulation, konnten durch Summierung der relevanten beobachtbaren Merkmale, die Phänotypen Hdm2-/P53-, Hdm2-/P53+, Hdm2+/P53-, Hdm2+/P53+ eindeutig identifiziert werden. Diese traten jeweils mit einer Häufigkeit von 30,4%, 52,8%, 2,4% und 14,4% auf (p≤0,05 und C=0,18). Die detaillierte Aufstellung der prozentualen Verteilung innerhalb der ausgewerteten Schnitte ist zusammenfassend in Tabelle 6-20 dargestellt. P53 - Hdm2 K+/Z+ Anzahl + Prozent Gesamt Anzahl Prozent Anzahl Prozent - 164 30,4 285 52,8 449 83,1 + 13 2,4 78 14,4 91 16,9 Gesamt 177 32,8 363 67,2 540 100,0 Tabelle 6-20: Zusammenhang der Expressionsmuster von P53 und Hdm2 im invasiven Blasenkarzinom Wurde statt der dichotomen Bewertung für die P53-Akkumulation eine Unterteilung in vier Gruppen vorgenommen, konnte gezeigt werden, dass mit steigender Intensität des immunhistochemischen Nachweises einer P53-Akkumulation die Anzahl, der als positiv für eine Hdm2-Überexpression bewerteten Proben, abnahm (p≤0,05 und C=0,20), was in der nachfolgenden Tabelle dargestellt ist. P53 - + ++ +++ Hdm2 K+/Z+ Anzahl Prozent Anzahl Prozent - 164 30,4 104 19,3 92 17,0 89 16,5 + 13 2,4 37 6,9 26 4,8 15 2,8 Gesamt 177 32,8 141 118 21,9 104 19,3 26,1 Anzahl Prozent Anzahl Prozent Tabelle 6-21: Verteilung der Intensität der Hdm2- und P53-immunhistochemischen Färbungen 6. Ergebnisse Seite | 94 Eine ähnliche Beobachtung ließ sich bei der Betrachtung des Phänotyp P53+/Hdm2 Z/K+ machen. Je stärker der immunhistochemische Nachweis einer P53-Akkumulation und einer gleichzeitig nachgewiesenen Hdm2-Überexpression im Nukleus war, desto weniger Proben konnten als positiv eingestuft werden. Weiterhin konnte keine Probe mit einer als dreifach-positiv bewerteten Hdm2-Kernfärbung gefunden werden, welche gleichzeitig positiv für den immunhistochemischen Nachweis einer P53-Akkumulation war (p≤0,05 und C=0,23), wie die Ergebnisse der folgenden Tabelle zusammenfassen. P53 - + ++ +++ Hdm2 K+/ZAnzahl Prozent - 101 39,1 43 16,7 45 17,4 39 15,1 + 4 1,6 9 3,5 5 1,9 2 0,8 ++ 2 0,8 5 1,9 2 0,8 1 0,4 107 41,5 57 52 20,2 42 16,3 Gesamt Anzahl Prozent 22,1 Anzahl Prozent Anzahl Prozent Tabelle 6-22: Zusammenhang der nukleären Färbungen von P53 und Hdm2 im invasiven Blasenkarzinom Der rein zytoplasmatisch positive Nachweis einer Hdm2-Überexpression zeigte bei der Korrelation mit den Ergebnissen der P53-Akkumulation ein anderes Bild: Eine stetige Abnahme des Anteils, der als zytoplasmatisch positiv bewerteten Proben, wie sie bei dem nukleären und dem simultanen Nachweis von Hdm2 im Nukleus und Zytoplasma gezeigt worden war, konnte in dieser phänotypischen Gruppe von Proben nicht gefunden werden. Wie Tabelle 6-23 zeigt ließ sich in der Gruppe, der für die zytoplasmatische Hdm2-Überexpression positiv gewerteten Proben, kein eindeutiges Expressionsmuster erkennen (p≤0,05 und C=0,23). 6. Ergebnisse Seite | 95 P53 - + ++ +++ Hdm2 K-/Z+ Anzahl Prozent Anzahl Prozent - 101 24,1 43 10,3 45 10,7 39 9,3 + 45 10,7 24 5,7 31 7,4 30 7,2 ++ 11 2,6 20 4,8 9 2,1 16 3,8 +++ 1 0,2 3 0,7 0 0,0 1 0,2 158 37,7 90 21,5 85 20,3 86 20,5 Gesamt Anzahl Prozent Anzahl Prozent Tabelle 6-23: Zusammenhang der nukleären Färbungen von P53 und der zytoplasmatischen Färbung von Hdm2 im invasiven Blasenkarzinom Die graphische Aufarbeitung der Daten aus den Tabellen 6-21, 6-22 und 6-23 veranschaulicht die phänotypischen Expressionsmuster der Proben und belegt die Ähnlichkeit der Phänotypen P53+/Hdm2 Z+/K+ und P53+/Hdm2 Z-/K+. Während die Gruppe der Proben, bei denen lediglich im Zytoplasma ein positiver Nachweis einer Hdm2-Überexpression gesehen wurde, dazu im starken Kontrast steht. 12,00% Verteilung in Prozent 10,00% 8,00% P53 + P53 ++ 6,00% P53 +++ 4,00% 2,00% 0,00% Hdm2 K+/Z+ Hdm2 K+/Z- Hdm2 K-/Z+ Abbildung 6-28: Gegenüberstellung der Hdm2- und P53-Expressionen 6. Ergebnisse Seite | 96 Da im Regulationszyklus von P53 nicht nur Hdm2, sondern auch die Expression von P14ARF eine Rolle spielt (Kapitel 2.3.4.5), wurden in dieser Arbeit alle Proben hierauf untersucht und in die Auswertung mit einbezogen. Hierbei konnten 89,8% der als P53positiv bewerteten Proben parallel auch für die immunhistochemische P14ARF-Färbung als positiv ausgewertet werden. Wohingegen nur 10,2% als P14ARF-negativ ausgewertet wurden. Der am häufigsten gefundene Phänotyp war mit 60% P14ARF+/P53+ (p≤0,05 und C=0,25), wie die graphische Darstellung in Tabelle 6-24 verdeutlicht. P53 P14 ARF -,+ Anzahl 35 87 59,8 40,2 100,0 % innerhalb von P53 30,6 10,2 17,0 % der Gesamtzahl 10,2 6,8 17,0 Anzahl 118 307 425 27,8 72,2 100,0 % innerhalb von P53 69,4 89,8 83,0 % der Gesamtzahl 23,0 60,0 83,0 Anzahl 170 342 512 33,2 66,8 100,0 100,0 100,0 100,0 33,2 66,8 100,0 % innerhalb von P14 Gesamt Gesamt 52 % innerhalb von P14 ++,+++ + % innerhalb von P14 ARF ARF ARF % innerhalb von P53 % der Gesamtzahl ARF Tabelle 6-24: Korrelation zwischen P53- und P14 -positiven Proben In einem nächsten Schritt wurde, analog zu den bereits beschriebenen Analysen, die Korrelation der Expression von P14ARF, P53 und Hdm2 untersucht. Dabei wurde die Hdm2-Überexpression zusätzlich getrennt nach nukleärer und zytoplasmatischer Färbung betrachtet. Unter den Tumorproben, die für Hdm2 im Zytoplasma und im Kern positiv gewertet wurden, konnten 80% ebenfalls für die immunhistochemischen Färbungen von P14ARF und P53 positiv ausgewertet werden. Der Phänotyp P14ARF+/P53-/Hdm2 K+/Z+ trat zu 10,6% auf. Die Proben, die neben Hdm2 K+/Z+ zusätzlich für P14ARF als negativ 6. Ergebnisse Seite | 97 bewertet wurden, wurden zu jeweils 50% P53-negativ beziehungsweise P53-positiv ausgewertet. Dieses phänotypische Expressionsmuster war bei allen ausgewerteten Färbungen, unabhängig der Lokalisation und Hdm2-Überexpression, ersichtlich. Jedoch wurde der Häufigkeitsunterschied, zwischen den als P14ARF-positiv und P14ARF-negativ ausgewerteten Proben, bei dem Phänotyp P53+/Hdm2 K-/Z- kleiner (39,6%) als bei dem Phänotyp P53+/Hdm2 K+/Z+ (75,3%). Die Korrelationen konnten als signifikant betrachtet werden (Hdm2K+/Z+: p≤0,05 und C=0,29; Hdm2K-/Z+: p≤0,05 und C=0,26; Hdm2K-/Z-: p≤0,05 und C=0,22), einzig die Korrelation mit Hdm2K+/Z- war mit p=0,35 nicht signifikant. Eine Erklärung für diese fehlende Signifikanz liegt möglicherweise in der geringen Anzahl, der ausgewählten Fälle (29 Fälle). Die folgende Tabelle und Abbildung zeigt den Zusammenhang zwischen den Proteinen. P53 P14 ARF - Hdm2K+Z- Hdm2K-Z+ Hdm2K-Z- Gesamt Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent 4,0 4,7 4,0 4,7 8,0 9,4 ++,+++ 9 10,6 68 80,0 77 90,6 Gesamt 13 15,3 72 84,7 85 100,0 -,+ 0 0,0 3 10,3 3 10,3 ++,+++ 6 20,7 20 69,0 26 89,7 Gesamt 6 20,7 23 79,3 29 100,0 -,+ 16 9,0 10 5,6 26 14,7 ++,+++ 39 22,0 112 63,3 151 85,3 Gesamt 55 31,1 122 68,9 177 100,0 -,+ 32 14,7 18 8,3 50 23,0 ++,+++ 63 29,0 104 47,9 167 77,0 Gesamt 95 43,8 122 56,2 217 100,0 -,+ Hdm2K+Z+ + ARF Tabelle 6-25: Korrelation von P53 und P14 und Hdm2 6. Ergebnisse Seite | 98 80,00% Verteilung in Prozent 70,00% 60,00% 50,00% 40,00% P53- 30,00% P53+ 20,00% 10,00% 0,00% P14+ P14- P14+ Hdm2K+Z+ P14- Hdm2K+Z- P14+ P14- P14+ Hdm2K-Z+ P14- Hdm2K-Z- Abbildung 6-29: Graphische Darstellung der Korrelation von P53, P14 ARF und Hdm2 Um zusätzliche Informationen über die Rolle der Hdm2-Überexpression im invasiven Blasenkarzinom zu erarbeiten, wurden die als Hdm2-positiv bewerteten Proben mit den als P14ARF-positiv und P53-positiv bewerteten Proben korreliert und deren Expressionsmuster, im Sinne einer Zuordnung zu den einzelnen Phänotypen, analysiert. Für die Korrelation von den Hdm2-immunhistochemisch gefärbten Proben mit den P14ARF-immunhistochemisch gefärbten Proben, konnte weder ein Unterschied der Expressionsmuster, der als P14ARF-positiv bewerteten Proben, zwischen zytoplasmatischer und nukleärer Hdm2-Überexpression festgestellt werden. Noch zwischen den als Hdm2-positiv und -negativ bewerteten Proben (p≤0,05 und C=0,26). (Tabelle 6-26). 6. Ergebnisse Seite | 99 P14 - ARF + ++ Anzahl Prozent Anzahl Prozent Hdm2 K+/Z+ 0 0,0 8 1,6 8 1,6 70 13,7 Hdm2 K+/Z- 1 0,2 2 0,4 10 2,0 16 3,1 Hdm2 K-/Z+ 3 0,6 23 4,5 32 6,3 120 23,5 Hdm2 K-/Z- 7 1,4 43 8,4 62 12,2 105 20,6 Tabelle 6-26: Korrelation und Musterverteilung von P14 Anzahl +++ ARF Prozent Anzahl Prozent in Hdm2-positiv gewerteten Proben Wie Tabellen 6-21 bis 6-23 zeigen konnten auch keine Unterschiede zwischen den als Hdm2-positiv und Hdm2-negativ bewerteten Proben, unter Einbeziehung der als P53positiv bewerteten Färbungen, gefunden werden. So wiesen die als positiv bewerteten zytoplasmatischen Hdm2-Färbungen ein abweichendes phänotypisches Muster auf, als die mit nukleären oder simultanen Nachweis von Hdm2 im Nukleus und Zytoplasma. Wurden nur Proben betrachtet, welche für alle drei Proteine als positiv bewertet wurden, war das phänotypische Expressionsmuster von P53 und P14ARF (siehe Kapitel 6.2.2, Tabelle 6-16) unter den als Hdm2-positiv bewerteten nukleären oder nukleär und zytoplasmatischen Färbungen erkennbar. Unter den als Hdm2-negativ bewerteten Proben hingegen nicht. Auch bei dieser Korrelation zeigte die als zytoplasmatisch bewertete Hdm2-Färbung ein Verhalten, das eher den negativ bewerteten, als den rein nukleär oder nukleär und zytoplasmatisch gefärbten Proben ähnelte (Hdm2K+/Z+: p≤0,05 und C=0,32; Hdm2K/Z+: p≤0,05 und C=0,28; Hdm2K-/Z-: p≤0,05 und C=0,28). Die Korrelation mit Hdm2K+/Z- war mit p=0,68 nicht signifikant. Wie weiter oben aufgeführt, könnte dies mit der geringen Anzahl an zugeordneten Proben (29 Fälle) erklärt werden. 6. Ergebnisse Seite | 100 P53 P14 + ++ +++ ARF Hdm2K+Z+ Hdm2K+Z- Hdm2K-Z+ Hdm2K-Z- Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent Anzahl Prozent -,+ 4 4,7 1 1,2 1 1,2 2 2,4 ++,+++ 9 10,6 34 40,0 22 25,9 12 14,1 Gesamt 13 15,3 35 41,2 23 27,1 14 16,5 -,+ 0 0,0 2 6,9 1 3,4 0 0,0 ++,+++ 6 20,7 11 37,9 6 20,7 3 10,3 Gesamt 6 20,7 13 44,8 7 24,1 3 10,3 -,+ 16 9,0 3 1,7 5 2,8 2 1,1 ++,+++ 39 22,0 38 21,5 31 17,5 41 24,3 Gesamt 55 31,1 41 23,2 36 20,3 45 25,4 -,+ 32 14,7 12 5,5 4 1,8 2 0,9 ++,+++ 63 29,0 29 13,4 38 17,5 37 17,1 Gesamt 95 43,8 41 18,9 42 19,4 39 18,0 Tabelle 6-27: Korrelation und Musterverteilung von P53 und P14 ARF in gefärbten Hdm2 Proben Hdm2 K+/Z+ 45,00% 40,00% Verteilung in Prozent 35,00% 30,00% 25,00% P14ARF - 20,00% P14ARF + 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% P53+ P53++ P53+++ Abbildung 6-30: Korrelation und Musterverteilung von P53 und P14 zytoplasmatisch gefärbten Hdm2 Proben ARF in nukleär und 6. Ergebnisse Seite | 101 Hdm2 K+/Z40,00% Verteilung in Prozent 35,00% 30,00% 25,00% P14ARF - 20,00% P14ARF + 15,00% 10,00% 5,00% 0,00% P53+ P53++ P53+++ ARF Abbildung 6-31: Korrelation und Musterverteilung von P53 und P14 Hdm2 Proben in nukleär gefärbten Hdm2 K-/Z+ 30,00% Verteilung in Prozent 25,00% 20,00% P14ARF - 15,00% P14ARF + 10,00% 5,00% 0,00% P53+ P53++ P53+++ ARF Abbildung 6-32: Korrelation und Musterverteilung von P53 und P14 gefärbten Hdm2 Proben in zytoplasmatisch 6. Ergebnisse Seite | 102 Hdm2 K-/Z20,00% 18,00% Verteilung in Prozent 16,00% 14,00% 12,00% 10,00% P14ARF - 8,00% P14ARF + 6,00% 4,00% 2,00% 0,00% P53+ P53++ P53+++ Abbildung 6-33: Korrelation und Musterverteilung von P53 und P14 gefärbten Hdm2 Proben ARF in zytoplasmatisch Bei der Betrachtung der als P53-positiv bewerteten Proben war aufgefallen, dass mit zunehmender Intensität des immunhistochemischen Nachweises die Häufigkeit unter den als P53-positiv bewerteten Proben abnahm (Vergleiche Abbildung 6-3 und Tabelle 6-2). Die als P14ARF-positiv bewerteten Proben nahmen in Ihrer Häufigkeit, mit zunehmender Intensität des immunhistochemischen Nachweises hingegen zu (Vergleiche Abbildung 6-10 und Tabelle 6-5). Wurden als P53-positiv bewertete Proben und als positiv bewertete P14ARF-Proben korreliert, nahmen unter den als P53-positiv bewerteten Proben, mit zunehmender Intensität der immunhistochemischen Färbung, die Häufigkeit der gleichzeitig als P14ARF-positiv bewerteten Proben ab (Vergleiche Abbildung 6-24 und Tabelle 6-16). Wurden Proben, die immunhistochemisch für P53 oder P14ARF gefärbt waren, jeweils einzeln mit Hdm2 immunhistochemisch gefärbten Proben korreliert, konnten die eben erwähnten Expressionsmuster in den als Hdm2-positiv und -negativ bewerteten Proben festgestellt werden. Wurden Zellen untersucht, die für alle drei Proteine als positiv bewertet wurden, waren die Expressionsmuster nur in den als Hdm2-positiv gewerteten Zellen zu finden, wenn diese nukleär oder nukleär und zytoplasmatisch gefärbt waren. 6. Ergebnisse Seite | 103 P14ARF/P16INK4a 6.2.4 Die Auswertung der Korrelation von P14ARF und P16INK4a ließ die Phänotypen P14+/P16+, P14+/16-, P14-/P16+ und P14-/P16- erkennen, welche mit einer Häufigkeit von 37,9%, 45,3%, 3,8% und 13,0% auftraten. Dabei wurde die P16INK4a-Expression isoliert in Nukleus oder Zytoplasma oder simultan in Nukleus und Zytoplasma gefunden. Die Häufigkeitsverteilungen sind in der folgenden Tabelle dargestellt (p≤0,05 und C=0,17). P14 P16 INK4a -,+ Z+/K+ Anzahl ARF ++,+++ Prozent Anzahl Gesamt Prozent Anzahl Prozent - 48 13,0 167 45,3 215 58,3 + 14 3,8 140 37,9 154 41,7 Gesamt 62 16,8 307 83,2 369 100,0 Tabelle 6-28: Korrelation zwischen den als P14 bewerteten Proben ARF -positiv und den als P16 INK4a -positiv Bemerkenswerterweise fand sich unter den Tumorproben, die P16INK4a isoliert nukleär exprimierten, kein Phänotyp P14ARF-/P16INK4a+. Alle als P16INK4a-positiv eingestuften Proben sind gleichzeitig als P14ARF-positiv bewertet worden. Diese Korrelation konnte allerdings nicht als signifikant betrachtet werden (p=0,43), was mit der geringen Anzahl an P16INK4a-positiv gewerteten Proben erklärt werden kann (3 Fälle). 6. Ergebnisse Seite | 104 P16 INK4a Z-/K+ P14 -,+ - Anzahl % innerhalb von P16 INK4a % innerhalb von P14 ARF % der Gesamtzahl + Gesamt Anzahl ARF ++,+++ Gesamt 62 304 366 16,9 83,1 100,0 100,0 99,0 99,2 16,8 82,4 99,2 0 3 3 % innerhalb von P16 INK4a 0,0 100,0 100,0 % innerhalb von P14 ARF 0,0 1,0 0,8 % der Gesamtzahl 0,0 0,8 0,8 Anzahl 62 307 369 16,8 83,2 100,0 100,0 100,0 100,0 16,8 83,2 100,0 % innerhalb von P16 INK4a % innerhalb von P14 ARF % der Gesamtzahl ARF Tabelle 6-29: Korrelation zwischen als P14 INK4a -Färbungen P16 -positiv bewerteten und isoliert nukleären Konträr verhielten sich Proben mit zytoplasmatischer P16INK4a-Expression in Korrelation zu P14ARF-positiv bewerteten Proben. War eine P16INK4a-Expression im Zytoplasma immunhistochemisch detektierbar, konnten 40% dieser Proben als P14ARF-negativ und nur 60% als P14ARF-positiv bewertet werden. Der Phänotyp P14ARF-/P16INK4a+ konnte nicht nachgewiesen werden (p≤0,05 und C=0,10). 6. Ergebnisse Seite | 105 P16 INK4a Z+/K- P14 -,+ - Anzahl Gesamt 58 301 359 INK4a 16,2% 83,8% 100,0% % innerhalb von P14 ARF 93,5% 98,0% 97,3% 15,7% 81,6% 97,3% 4 6 10 40,0% 60,0% 100,0% 6,5% 2,0% 2,7% 1,1% 1,6% 2,7% 62 307 369 16,8% 83,2% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 16,8% 83,2% 100,0% Anzahl % innerhalb von P16 INK4a % innerhalb von P14 ARF % der Gesamtzahl Gesamt ++,+++ % innerhalb von P16 % der Gesamtzahl + ARF Anzahl % innerhalb von P16 INK4a % innerhalb von P14 ARF % der Gesamtzahl Tabelle 6-30: Korrelation zwischen als P14 INK4a -Färbungen P16 ARF -positiv bewerteten und isoliert zytoplasmatischen Die Korrelation der als P14ARF-positiv eingestuften Proben mit Proben, die P16INK4a simultan zytoplasmatisch und nukleär exprimierten, ließ erkennen, dass 77,4% der als P14ARF-negativ bis leicht gefärbten Proben auch als P16INK4a-negativ bewertet werden konnten. Nur 22,6% konnten als P16INK4a-positiv eingestuft werden. Umgekehrt zeigte sich bei den als p16INK4a -negativ eingestuften Proben, dass hier in der überwiegenden Anzahl der Fälle eine Expression von p14ARF nachzuweisen war. (Tabelle 6-31 und Abbildungen 6-34 und 6-35). 6. Ergebnisse Seite | 106 P16 INK4a Z+/K+ P14 -,+ - Anzahl Gesamt 48 167 215 INK4a 22,3% 77,7% 100,0% % innerhalb von P14 ARF 77,4% 54,4% 58,3% 13,0% 45,3% 58,3% 14 140 154 9,1% 90,9% 100,0% 22,6% 45,6% 41,7% 3,8% 37,9% 41,7% 62 307 369 16,8% 83,2% 100,0% 100,0% 100,0% 100,0% 16,8% 83,2% 100,0% Anzahl % innerhalb von P16 INK4a % innerhalb von P14 ARF % der Gesamtzahl Gesamt ++,+++ % innerhalb von P16 % der Gesamtzahl + ARF Anzahl % innerhalb von P16 INK4a % innerhalb von P14 ARF % der Gesamtzahl Tabelle 6-31: Korrelation zwischen P14 ARF -positiven sowie kolokalisierter P16 INK4a -Färbung 80,0% Verteilung in Prozent 70,0% 60,0% 50,0% P16INK4a - 40,0% P16INK4a + 30,0% 20,0% 10,0% 0,0% P14ARF- / P14ARF+ Abbildung 6-34: Korrelation zwischen P14 Färbung P14ARF++ / P14ARF+++ ARF -gefärbten Proben und kolokalisierter P16 INK4a - 6. Ergebnisse Seite | 107 1 0,9 Verteilung in Prozent 0,8 0,7 0,6 P14ARF -/+ 0,5 p14ARF ++/+++ 0,4 0,3 0,2 0,1 0 P16INK4a - P16INK4a + Abbildung 6-35: Korrelation zwischen P16 Färbung 6.3 INK4a -gefärbten Proben und kolokalisierter P14 ARF - Digitale Pathologie Weiterer zentraler Bestandteil der vorliegenden Arbeit war die Evaluation des Einsatzes der Auswertung gefärbter Proben an digitalisierten Objektträgern. Aus diesem Grund wurden die gefärbten Proben, im Rahmen des experimentellen Teils dieser Arbeit, nicht nur standardgemäß mit einem herkömmlichen Mikroskop, sondern auch mit Hilfe eines digitalen Slide-Scanners „MIRAX MIDI“ ausgewertet. Dessen Funktionsweise basiert auf der sogenannten „Digital Slide Technology“. Diese, von der Firma „Carl Zeiss Microlmaging GmbH“ entwickelte, Technologie ermöglicht eine digitale Analyse Archivierung von histologischer Objektträgern, Präparate. ist die Neben parallele der dauerhaften Befundung von digitalen mehreren Serienschnitten auf einem entsprechenden Bildschirm eine der Hauptvorteile dieser Verfahrensweise. Über das im hiesigen Institut für Pathologie etablierte System, wurden die konventionellen Objektträger aus Glas mit dem „MIRAX midi Scanner“ von Carl Zeiss digitalisiert. Hierbei erzeugt ein automatisierter Scanner einen hochaufgelösten digitalen Datensatz der einzelnen Proben, welcher als „digital slide“ bezeichnet wird. Durch die geeignete Software, den „MIRAX Viewer“, wird eine Möglichkeit geliefert die Ergebnisse an einem Bildschirmarbeitsplatz auszuwerten (Abbildung 6-36). 6. Ergebnisse Seite | 108 Abbildung 6-36: Digitalisierte P63-Färbung im Überblick Zu den wichtigsten Vorteilen der verwandten Software zählt die Tatsache, dass bei der Auswertung der verschiedenen Expressionsmuster von Proteinen die zeitgleiche Gegenüberstellung der verschieden gefärbten digitalisierten Objektträger durchgeführt werden kann. Somit ist es möglich, identische Gewebebereiche gleichzeitig in mehreren immunhistochemischen Färbungen zu betrachten. Als Beispiel für eine solche direkte zeitgleiche Betrachtung ist hier der Vergleich zweier Proben abgebildet, die zum einen mit einem Antikörper gegen P53 und zum anderen mit einem Antikörper gegen P63 immunhistochemisch gefärbt worden sind (Abbildung 6-37). 6. Ergebnisse Seite | 109 Abbildung 6-37: Gegenüberstellung der immunhistochemischen Färbungen von P63 und P53 im digitalisierten Objektträger Zur Analyse der Expressionsmuster immunhistochemisch gefärbter Proben, unter der Verwendung von Antikörper gegen P53-, P14ARF-und Hdm2, wurde ebenfalls die Technik der „digital slides“ angewandt (Abbildung 6-38) ARF Abbildung 6-38: Gegenüberstellung der immunhistochemischen Färbungen von P53, P14 und Hdm2 im digitalisierten Objektträge 6. Ergebnisse Seite | 110 Nach immunhistochemischer Färbung erfolgte der Vergleich der Expressionsprofile von P14ARF-positiv und P16INK4a-positiv bewerteten Proben gleichermaßen an digitalisierten Datensätzen, die in Abbildung 6-39 aufgezeigt sind. Abbildung 6-39: Gegenüberstellung der immunhistochemischen Färbungen von P16 ARF P14 im digitalisierten Objektträger INK4a und Ein weiterer Vorteil der Software besteht darin, durch die Verwendung verschiedener Zoomstärken, die Auswertung der Präparate erheblich zu erleichtern. Da auch dies zeitgleich erfolgt, führt das zu einer deutlichen Vereinfachung des direkten Vergleichs und gleichzeitig zu einer Erhöhung der Präzision und zu einem Zeitgewinn (Abbildung 6-40). 6. Ergebnisse Seite | 111 Abbildung 6-40: Gegenüberstellung unterschiedlicher immunhistochemischen P63-Färbung im digitalisierten Objektträger Das Abspeichern und Verschicken der digitalisierten Vergrößerungen Objektträger ist der von unschätzbarem Wert für die gemeinsame Beurteilung durch mehrere Wissenschaftler an verschiedenen Orten, sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit. So konnten bei Unklarheiten mit einfacher Handhabung die verschiedenen Wissenschaftler gleichzeitig zu den einzelnen Proben und deren Beurteilung konsultiert werden. Zusätzlich wurde die Software im Rahmen der Dissertation dazu verwendet, die photographische Dokumentation und das Einfügen der Bilder in dem fließenden Text durchzuführen, was eine weitere Funktionsmöglichkeit des benutzten Programms belegt. 6. Ergebnisse Seite | 112 7 7.1 Diskussion P53/P63 Nach der Entdeckung von P53 als das am häufigsten mutierte Gen in menschlichen Tumoren, war die Entdeckung zweier homologer Proteine, P63 und P73, ein weiterer wesentlicher Meilenstein in der Weiterentwicklung des Verständnisses der Pathogenese maligner Zellen. Diese neue Gruppe von Proteinen, die als P53-Familie bezeichnet wird, zeigt eine hohe Übereinstimmung sowohl auf genetischem als auch auf Proteinniveau. Alle Drei enthalten eine Transaktivierungs-, eine DNA-Bindungsund eine Oligomerisierungsdomäne. Ein langes C-Ende mit einem sterilen alpha Motiv (SAM) lassen sich bei P73 sowie P63 finden. Diese Struktur wird vor allem bei Proteinen gefunden, die in die Zellregulation eingreifen, so dass P63 und P73 wahrscheinlich die Zelldifferenzierung beeinflussen. Die stärksten Homologien der Proteinfamilie werden in der DNA-Bindungsdomäne gefunden (63% zwischen P53 und P73, 60% zwischen P53 und P63). Möglicherweise sind die drei Proteine in der Lage identische DNA-Sequenzen zu binden und die dazugehörigen Promotoren zu aktivieren [142]. Somit gibt es Grund zu der Annahme, dass P53, P73 und P63 sowohl gemeinsame als auch unterschiedliche Funktionen innehaben. Die Expressionskorrelationen von P53 und P63 im invasiven Blasenkarzinom werden in der vorliegenden Arbeit untersucht. Karni-Schmidt et al. [114] haben in ihren Untersuchungen zum P63-Expressionsprofil im fortgeschrittenen Blasenkarzinom herausgefunden, dass die verschiedenen Unterformen von P63 eine abweichende Auswirkung auf das biologische Verhalten von Blasenkarzinomen aufweisen. Sie haben entdeckt, dass eine P63-Färbung nur bei gemischten Kohorten (Ta- bis T4-Tumore) oder bei nicht-invasiven Tumoren, mit einer besseren Prognose korreliert, als bei negativen P63-Tumoren. Ihre Experimente ergaben eine 69,1%ige Positivität für P63 im invasiven Blasenkarzinom (T2-T4 Tumore). Dies steht in keiner Wechselwirkung zu einer besseren Prognose. Jedoch fanden Sie einen signifikanten Zusammenhang zwischen ΔNP63-Positivität und einer schlechteren Prognose. Davon waren 41,8%, der im Rahmen ihrer Studie untersuchten, invasiven Blasenkarzinome betroffen. Sie konnten auch nachweisen, dass die Expression von TAP63 von 67,7-96,8% im nicht-invasiven pTa Tumor auf 30,9-69,1% in invasiven Tumoren abnahm. Das gleiche Verhalten galt für den immunhistochemischen Nachweis von P63 (96,8% in pTa und 69,1% in >T2 Tumoren). ΔNP63 dagegen wies ein inverses Auftreten auf und nahm von 29% in Ta auf 41,8% in >T2 Tumoren zu. Während ΔNP63 im gesunden Urothel nicht vorkam, war TAP63 dort zu 100% zu finden. Ein immunhistochemischer Nachweis von P63 mit dem 4A4-Klon, 7. Diskussion Seite | 113 der TAP63 sowie ΔNP63 bindet, stellte sich nicht als guter prognostischer Marker im invasiven Blasenkarzinom heraus. Ähnliche Ergebnisse bestätigte die Gruppe um Woonyoung Choi [34]. Die Prüfung des Expressionsmusters von P53 im Blasenkarzinom zeigte ein markant höheres Expressionsniveau in invasiven (43,5%) als in nicht-invasiven Tumoren (20,4%) [114]. Die Akkumulation von P53 im Nukleus kann durch Mutationen entstehen, durch die P53 die Fähigkeit verliert als Transkriptionsfaktor für Hdm2 tätig zu sein und dadurch seinen eigenen Abbau verhindert [159, 35, 82]. Eine andere Erklärung sind Mutationen, durch die das P53-Protein seine räumliche Struktur verändert [82]. Im Blasenkarzinom können beide Wege vorkommen, was zu einer Akkumulation von P53 im Nukleus führt. Auch Wild-Typ P53 kann akkumulieren wenn seine Degradierungs- oder Regulationswege verändert sind [1]. Verschiedene Arbeiten konnten bisher belegen, dass eine P53-Akkumulation mit höherem Tumorgrad und Stadium vergesellschaftet ist. Ein klarer Zusammenhang, der die Stärke des Effektes auf das Überleben und die Progression belegt, ist weiterhin Gegenstand intensiver Forschung, auch wenn bereits belegt ist, dass die Tumore eine aggressivere Biologie haben, bei denen ein positiver Nachweis von P53 gefunden werden kann [230]. So wurde in einigen Studien herausgefunden, dass eine verstärkte P53-Akkumulation im Nukleus signifikant mit einer Fortschreitung der Krankheit und Tumor-assoziiertem Tod verbunden ist [247, 110, 31, 212]. Die Ergebnisse, der im Rahmen der vorliegenden wissenschaftlichen Arbeit durchgeführten P53- und P63- Auswertung im invasiven Blasenkarzinom mittels immunhistochemischer Färbung, lassen sich durchaus mit den Arbeiten der Arbeitsgruppe von Karni-Schmidt et al. [114] erklären: Es konnte gezeigt werden, dass in 67,5% der Fälle eine P63- und in 67,2% eine P53-Positivität nachzuweisen war. Das schwächere Vorkommen von P53 in der Arbeit von Karni-Schmidt et al. [114] könnte sich dadurch erklären, dass im untersuchten Kollektiv dieser Gruppe T2-Tumore eingeschlossen wurden, während sich die vorliegende Arbeit ausschließlich mit sehr fortgeschrittenen Tumoren beschäftigte. Auch wurden unterschiedliche Antikörper verwendet (P53 antibody clone PAb1801 Calbiochem-EMD Chemicals, Gibbstown, NJ). Die Ergebnisse, auf dem hier untersuchten TMA, entsprechen eher den Resultaten von Jahnson und Karlsson [104], die in 58,1% der von Ihnen untersuchten invasiven Tumore eine P53 Positivität entdeckten. Grundlegend, belegt die Varianz der Ergebnisse in der Literatur auch die Bedeutung einer zukünftigen Standardisierung der 7. Diskussion Seite | 114 immunhistochemischen Färbung von P53, um einen besseren Vergleich der Arbeiten untereinander zu erzielen [69, 215] Mit den zur Verfügung stehenden Methoden war es leider nicht möglich einen direkten Vergleich zwischen ΔNP63 und P63 zu ziehen, da der hier verwendete Antikörper sowohl ΔNP63 als auch TAP63 färbte. Interessant ist aber, dass in 49,2% der invasiven Karzinome P63 und P53 positiv waren, was geringfügig über den 41,8% ΔNP63-positiven Schnitten der oben genannten Arbeit lag. In einem weiteren Schritt könnte daher untersucht werden, ob die Karzinome, die simultan positiv für P63 und P53 gefärbt sind, eine ΔNP63-Positivität und somit eine schlechtere Prognose aufweisen. Da nach Karni-Schmidt et al. die Expression von TAP63 mit zunehmender Tumorprogression abnimmt, wäre auch interessant, ob die P63-positiven und P53negativen Tumoren (18,1%) TAP63 positiv sind und dies mit einer eher besseren Prognose einhergeht. Auf dieser Arbeit basierend ist eine weiterführende Fragestellung vorstellbar, die sich mit der Korrelation von den P63-Untergruppen mit der P53-Akkumulation befasst und deren Vorhersagekraft hinsichtlich Prognose und Tumorprogression untersucht. 7.2 P63/P53/P14ARF Wenn epitheliale Zellen ihre Zugehörigkeit zu einem Zellverbund verlieren, wird ein Zellsignal ausgelöst, das zum programmierten Zelltod dieser „heimatlosen“ Zellen führt. Dieser, als Anoikis bekannte, Mechanismus dient der Vermeidung einer Metastasierung von Tumorzellen. Werden Resistenzen gegen diesen Mechanismus erworben, entweder durch genetische Veränderungen oder durch abnorm veränderte Signalkaskaden, können sich Tumorzellen im betroffenen Organismus ausbreiten und zu einer metastasierten Erkrankung führen. Gewinnen epitheliale Zellen, denen es normalerweise durch feste Zell-zu-Zellverbindungen unmöglich ist ihre Lokalisation zu ändern, Migrationseigenschaften, wird von einer epithelial-mesenchymalen Transition (EMT) gesprochen. Molekulare Marker, die in Zellen mit EMT gefunden werden, haben unter anderem eine erniedrigte Expression von N-Cadherin, und Vimentin, sowie eine erhöhte Expression von Snail1 (Snail), Snail2 (Slug), Twist, EF1/ZEB1, SIP1/ZEB2, und/oder E47, welches die Produktion von E-Cadherin unterdrückt [138]. Kumar et al. fanden heraus, dass in Zellen mit EMT, NRAGE (neurotrophin receptor interacting melanoma antigen) nicht mehr zytoplasmatisch sonder nukleär auftritt. 7. Diskussion Seite | 115 Unter normalen Umstanden wird NRAGE durch eine Komplexbildung mit Ankyrin-G, einem Bestandteil des E-Cadherinkomplex, im Zytoplasma gehalten. Da wie eben erwähnt E-Cadherin in EMT Zellen erniedrigt ist und somit auch weniger Ankyrin-G vorhanden ist, kann in diesen Zellen NRAGE im Nukleus auftreten. Das nukleäre onkogenetische Transkriptionsrepressorprotein TBX2 interagiert mit NRAGE und steht nicht mehr für die Expression von P14ARF zur Verfügung. P14ARF allerdings würde Zellen zur Anoikis veranlassen. Der Komplex NRAGE/TBX2 schützt betroffene Zellen vor dem P14ARF ausgelösten Zelltod [130]. Choi et al. konnten zeigen, dass muskelinvasive Blasenkarzinome eine erniedrigte Expressionen von P63 und E-Cadherin aufweisen. Diese als epitheliale Marker geltenden Proteine korrelierten stark in ihren Experimenten. Außerdem entdeckten sie eine verstärkte Expression von mesenchymalen Markern, die wie weiter oben erwähnt zu einer verstärkten Migration von Tumorzellen, in invasiven Blasenkarzinomen, führen können [34]. Sie bestätigten somit die Ergebnisse von Cordon-Cardo et al., laut denen ΔNP63-positive muskelinvasive Blasentumoren eine schlechtere Prognose aufweisen, obwohl diese einen epithelialen Phänotyp zeigen [114]. Choi et al. vermuten deshalb, dass der epitheliale Phänotyp von ΔNP63-positiven Zellen durch eine P63-abhängige und forcierte Expression von miR205 entsteht. MiR205 kann neben der miR200Familie die Expression von mesenchymalen Transkriptionsfaktoren supprimieren und somit einen epithelialen Phänotyp aufrecht erhalten [34]. Werden diese Ergebnisse zusammengefasst, scheinen in invasiven Blasenkarzinomen verschiedene Phänotypen mit unterschiedlichen Prognosen zu existieren. Zum einen sind P63-negative Tumoren mit positivem Nachweis mesenchymaler Markern zu erwarten, bei denen durch die oben erwähnten Mechanismen P14ARF supprimiert ist. Aus den bisherigen Daten ergäbe sich für diesen Phänotyp auch eine minimal bessere Prognose. Auf der anderen Seite wäre mit einem Phänotyp zu rechnen, der ΔNP63 positiv ist und mit einer erhaltenen E-Cadherin-Expression, ohne den Nachweis mesenchymaler Marker einhergeht. Bei dieser Subgruppe, die nach den oben zitierten Arbeiten eine schlechtere Prognose aufweisen würde, würde man eine P14ARF Positivität erwarten. Auf diesem Hintergrund sind die Ergebnisse der vorliegenden Dissertation zu erwarten gewesen. Die P63-positiven Tumorproben sind meistens auch P53-positiv, was mit der schlechteren Prognose des untersuchten Kollektivs fortgeschrittener Tumore erklärt werden kann. Zusätzlich sind sie häufiger ebenfalls P14ARF-positiv (89,2%), als die P63-negativen Tumorproben (71,1%). Dies lässt sich auf das oben erklärte Modell 7. Diskussion Seite | 116 übertragen: ist P63 positiv, überwiegen epitheliale Marker, die auf die P14ARFExpression keinen Einfluss nehmen. mesenchymale Proteine die P14 Wird dagegen P63 negativ, können ARF -Expression erniedrigen und die Tumorzelle vor Anoikis schützen. Unter den P63-negativen Tumorproben war bei insgesamt 55,7% eine P53-Positivität nachweisbar. Unter den P63-positiven Proben waren dagegen insgesamt 73,1% positiv für den Nachweis einer P53 Akkumulation. Die in der vorliegenden Arbeit beobachteten Ergebnisse (Vergleiche Kapitel 6.2.2) unterstützen die Hypothese, dass P63 ein Protein darstellt, welches geeignet scheint, bei invasiven Blasenkarzinomen zwei wesentliche phänotypische Subgruppen zu identifizieren. Diese gehen dann auch mit einer unterschiedlichen Biologie einher. Die Entdeckung der Expressionsmuster von P14ARF und P53, die nur in P63-positiven Schnittpräparaten ermittelbar waren, unterstreichen den Stellenwert von P63. Aufbauend auf dieser Arbeit müssten, wie auch schon in Kapitel 6.1 erwähnt, die Ergebnisse mit P63-Untergruppen erweitert werden und mit den Überlebensdaten der Patienten des Kollektivs korreliert werden. Die vorliegende Doktorarbeit setzte jedoch klar den Schwerpunkt auf den Einsatz von Tissue Mikroarrays und die Phänotypisierung anhand bekannter Progressions- und Zellzyklusmarker durch die Verwendung digitaler Medien. 7.3 Eine Hdm2/P53/P14ARF Vielzahl von Arbeitsgruppen haben, in ihren Untersuchungen von verschiedenartigen menschlichen Tumoren, eine Hdm2-Überexpression bzw. eine Hdm2-Amplifikation gefunden [196, 172, 227]. Beispielsweise hat die Gruppe um Shiina [227] einen möglichen Zusammenhang zwischen Hdm2-Überexpression und Tumorentstehung oder –progression im Blasenkarzinom untersucht. Ihre Resultate beschreiben, dass Hdm2 keine signifikante Korrelation mit Tumorgrad oder -stadium aufweist. Auch wurde kein Zusammenhang zwischen Hdm2-Überexpression und Tumorprogression gefunden. Selbiges gilt für Überlebenszeit und P53-Akkumulation. Jedoch ergab sich ein signifikanter Zusammenhang zwischen dem Tumorstadium, der Überlebenswahrscheinlichkeit und der Tumorprogression bei Tumoren die simultan für P53 und Hdm2 als positiv gewertet wurden. Die größte Überlebenswahrscheinlichkeit zeigten Patienten mit dem Phänotyp Hdm2-/P53- und die schlechteste Patienten mit Hdm2-/P53+. Hdm2+/P53+ Patienten hatten keine signifikant höhere 7. Diskussion Seite | 117 Überlebenschance. Sie lag jedoch etwas über der von Hdm2-/P53+ Patienten. Im Vergleich von Hdm2+/P53- und Hdm2-/P53+ zeigten Patienten des ersten Phänotyps ebenfalls ein kürzeres Überleben. In einem weiteren Experiment fanden Lianes et al. [144] in invasiven Blasenkarzinomen 24% mit einem positiven Hdm2-Phänotyp, 41% mit einem P53positiven Phänotyp und in 18% eine simultane Färbung der Proteine nach immunhistochemischer Färbung. Bei der Korrelation der nukleären Färbung dieser Proteine ließ sich, im Gegensatz zu den Ergebnissen der Gruppe um Shiina [227], ein starker statistischer Zusammenhang feststellen. Dieser war jedoch beschränkt auf Mutationen mit einem niedrigen Tumorstadium und -grad. Weiterhin stellte sich heraus, dass Mutationen in den Exonen 5,7 und 8 zu einer nukleären Akkumulation von P53 führen, allerdings ausschließlich Mutationen im Exon 8 mit einer Überexpression von Hdm2 korrelieren. Mutationen in den Exonen 7 und 8 erzielten zwar eine Akkumulation von P53, waren aber Hdm2 negativ. Die Auswertungen, der hier vorliegenden Arbeit, stimmen somit größtenteils mit den Ergebnissen von Lianes et al. [144] überein. Allerdings ist ein direkter Vergleich der Ergebnisse nicht ganz einfach, da eine getrennte Betrachtung von zytoplasmatischer und nukleärer Hdm2-Färbung, wie sie in der vorliegenden Arbeit durchgeführt wurde, in keiner der aufgelisteten Publikationen erfolgte. In 16,9% der invasiven Tumoren kann in den Tumorzellen der Phänotyp Hdm2 Z+/K+ gefunden werden. Isoliert im Nukleus gefärbt nur 5,5%. Betrachtet man alle Hdm2-positiven Kernfärbungen unabhängig einer parallelen Zytoplasmafärbung, ergibt sich für den Phänotyp Hdm2 K+ eine Häufigkeit von 22,4%, die mit den 24% von Lianes et al. übereinstimmt. Insgesamt sind in der vorliegenden Arbeit 67,2% der Tumoren P53-positiv, doch wurde bei Lianes et al. ein cut-off von 20% für die P53-Positivität gesetzt und nicht bei 10%, wie in der vorliegenden Auswertung. Werden nur die zwei- und dreifach-positiven P53Tumorproben in die Berechnungen mit einbezogen, so ergibt sich ebenfalls eine Positivität von 41,4%. Der Phänotyp Hdm2(K+/Z+)+/P53+ ist mit 14,4% (p≤0,05, C=0,18) vertreten (Vergleiche 24% Hdm2+, 41% P53+, 18% Hdm2+/p53+ bei Lianes et al. [144]). Schließt man den Regulationszyklus von Hdm2/P53/P14ARF in die Überlegungen mit ein, so scheint es verwunderlich, dass der Phänotyp Hdm2+/P53+ existiert, da nach dem bisherigen Stand der Wissenschaft ein erhöhtes Hdm2 zu einer verstärkten P53Degradierung führen müsste und somit P53 als Zellzyklusregulator fehlen würde [172, 168]. Im Umkehrschluss führt P53 in gesunden Zellen im Rahmen einer negativen Rückkopplungsschleife zu einer verstärkten Hdm2-Expression und induziert seinen 7. Diskussion Seite | 118 eigenen Abbau. Eine Erklärung für den simultan positiven Phänotyp in den untersuchten Proben liefern die Resultate von Gajjar et al.. Diese Gruppe postuliert ein Modell, indem durch genotoxischen Zellstress Hdm2 am Ser395 ATM-abhängig phosphoryliert wird. Dadurch erfolgt eine Konformationsänderung der Hdm2-RINGDomäne, und exponiert eine Bindungsregion für P53 mRNA. Diese Interaktion führt zu einer SUMO-lierung von Hdm2 und translokalisiert Hdm2 in den Nukleolus. Hdm2 wird dadurch zu einem positiven Regulator von P53, verstärkt dessen Synthese und unterdrückt die Hdm2-abhängige Ubiquitinierung von P53. Aufgrund der gefundenen Daten vermutete diese Gruppe, dass ein Mechanismus existiert, mit dem die Bindung von P53-mRNA an Hdm2 zu einer verstärkten Expression von P53, als Antwort auf DNA-Schäden, führt [63]. Die in der vorliegenden Arbeit gefundenen Expressionsmuster von P53 und P14ARF in Hdm2-positiven Zellen, unterstützen die Annahme, dass es einen Hdm2-abhängigen Mechanismus des Regelkreises P53/P14ARF/Hdm2 geben muss. Für diesen müssen jedoch alle drei Proteine gleichzeitig in den Zellkernen vorhanden sein. Diese Ergebnisse werden durch die oben erläuterten Ergebnisse von Gajjar et al. unterstützt [63]. Durch die gleiche Argumentation lassen sich auch die Ergebnisse von Shiina et al. [227] erklären. Die schlechte Prognose der Patienten des Phänotyps Hdm2-/P53+, welcher in der hier vorliegenden Arbeit mit 52,8% den häufigsten Phänotyp ausmacht, könnte daraus resultieren, dass P53 zwar vorliegt, dessen Expression aber nicht durch Hdm2 verstärkt wird. Die Zelle wäre dadurch nicht mehr in der Lage die DNA-Schäden zu reparieren, während der Phänotyp Hdm2+/P53+ dies eventuell noch könnte und somit dieser Phänotyp eine besseren Prognose hätte. Das gerade der Phänotyp mit der schlechtesten Prognose, in den hier aufgelisteten Ergebnissen, überwiegt, könnte daran liegen, dass in diesem Kollektiv überwiegend fortgeschrittene invasive Tumore untersucht wurden, die an sich schon eine schlechte Prognose haben. Die Experimente von Markl und Jones [150] schlossen die Expression von P14ARF in ihre Untersuchungen, zum Mechanismus der P53-Regulation, mit ein. Sie konnten zeigen, dass eine Mutation der Exone 5-11 im p53-Gen meist mit mutiertem Rb vergesellschaftet ist, und Mutationen der Exone 1-4 oder Wildtyp gemeinsam mit Mutationen des CDKN2A/ARF-Lokus auftreten. Sie postulierten, dass P14ARF entweder direkt zu einer Erhöhung der P53-Expression führen kann, oder indirekt durch die Verhinderung der Interaktion von Hdm2 und P53. Dies deckt sich mit den oben 7. Diskussion Seite | 119 aufgeführten Ergebnissen. Die unter 6.2.3 aufgelisteten Ergebnisse legen nahe, dass die p53-Expression eher von einer simultanen p14ARF-Expression abhängig ist, als von einer simultanen Hdm2-Expression. Unabhängig der Hdm2-Lokalisation und des Hdm2-Expressionsniveaus reduziert sich die Häufigkeit von als P53-positiv bewerteten Tumorproben p14ARF-negativ in bewerteten, im Gegensatz zu p14ARF-positiv bewerteten Proben (Tabelle 6-25). P14ARF kann die Wirkweise von Hdm2 nicht mehr verhindern und somit wird P53 abgebaut, was nach Markl und Jones [150] ein häufig eintretendes Ereignis bei der Entstehung von Blasentumoren ist. Die Datenlage zur Aussagekraft zytoplasmatischer Hdm2-Expression ist ausgesprochen schwach und es häufen sich in der Literatur Zweifel, ob es sich bei dieser Färbung nicht um eine unspezifische Begleitreaktion des Antikörpers handelt. Wie im Ergebnisteil beschrieben, verhalten sich die zytoplasmatischen Hdm2Färbungen nicht kongruent zu den nukleären oder kolokalisierten Hdm2- Überexpressionen, oder mussten als nicht signifikant betrachtet werden. In einigen Arbeiten wird hierzu von Hdm2-Antikörperklonen berichtet, bei denen eine Kreuzreaktivität der Antikörper zu zytoplasmatisch lokalisierten Zytokeratinen bestehen kann. Jedoch wurde in keiner recherchierten Publikation dem in dieser Arbeit verwendeten Antikörper-Klon diese Kreuzreaktivität zugeschrieben [188]. Ein anderer Erklärungsansatz wäre eine Färbung unterschiedlicher Hdm2-Isoformen. Wie in Kapitel 2.3.2.1 beschrieben, existieren P53-unabhängige Hdm2-Isoformen, die konstitutiv abgelesen werden und von den Antikörpern mit gefärbt werden [177]. Diese sind eventuell nicht in den P53-P14ARF-Hdm2-Regelkreis eingebunden. Eine Entwicklung von Antikörpern, die isoliert verschiedene Hdm2-Isoformen färben, könnte helfen weitere Funktionen dieser Isoformen zu definieren. Weiterführende Arbeiten, die sich mit einem möglichen Zusammenhang zwischen den verschiedenen Hdm2-Lokalisationen und Tumorprogression oder Prognose beschäftigen, sind denkbar. 7.4 P14ARF/P16INK4a P14ARF und P16INK4a entstehen durch einen alternativen Leserahmen aus dem INK4a/ARF-Genlokus. Sie sind in zwei unterschiedlichen Wegen der Tumorigenese involviert. In den meisten invasiven Blasenkarzinomen ist entweder der P14ARF/P53oder der P16INK4a/Rb-Weg oder simultan beide Wege außer Kraft gesetzt [136]. In einer Untersuchung von mehreren unterschiedlichen humanen Tumoren (Pankreas-Ca, NSCLC) konnten Geradts et al. [65] feststellen, dass der Verlust der P14ARF7. Diskussion Seite | 120 Expression zwar häufig auftritt, aber seltener als die Supprimierung von P16INK4a (53% gegen 76%). Der am häufigsten vorkommenden Mechanismus, der Inaktivierung von P16INK4a und P14ARF, sind homozygote Deletionen des Gens, Hypermethylierung der Promoter (1α von P16INK4a, 1β von P14ARF), sowie intragenetische Mutationen. Die Methylierungen der Promoter scheinen voneinander unabhängige Ereignisse zu sein, so dass es Mechanismen gibt, mit deren Hilfe die Proteine des Gens unabhängig reguliert werden können [47]. Die vorliegende Arbeit kann diese Diskrepanz, durch das unterschiedliche Auftreten verschiedener Phänotypen, ebenfalls bestätigen. P14ARF ist in 16,9% der invasiven Tumoren negativ bis leicht gefärbt, P16INK4a dagegen in 42,4%, wenn nur die Kernfärbung betrachtet wird, wie es in den zitierten Arbeiten der Fall ist. Le Frère-Belda et al. [136] fanden in Ihren Untersuchungen eine große Übereinstimmung der Expressionsmuster von nukleärem P16INK4a und P14ARF (71%) im Blasenkarzinom, so dass sie von einer gemeinsamen Regulation der Expression dieser Proteine ausgingen. Doch auch sie fanden Phänotypen, die gegen eine ausschließlich identische Regulation sprechen (P14+/16- in 24%, P14-/P16+ in 5%). Interessanterweise zeigten ihre Ergebnisse, dass sich in Tumorproben, die P14ARFnegativ waren, zu 94,4% keine P16INK4a-Färbung nachweisen ließ. Wenn P14ARF-positiv war, zeigten 86,7% diese Tumorproben auch eine P16INK4a-Positivität. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit laufen damit konform, denn die Verteilung der nachgewiesenen Phänotypen ist auch in diesem Kollektiv mit ähnlicher Häufigkeit nachweisbar. Wurden nur die Proben betrachtet, die eine isolierte P16INK4a-Positivität für den Kern aufwiesen, waren alle P14ARF-negativen bis leicht gefärbten Präparate auch negativ für den Nachweis einer P16INK4a-Expression. Waren Kern und Zytoplasma gefärbt, trat der Phänotyp P14ARF-/P16 INK4a- in 77,4% der Proben auf. Diese Ergebnisse sprechen dafür, dass sobald P14ARF mutiert ist, meist auch die Expression von P16INK4a kompromittiert ist. Es könnte sich folglich um eine Mutation handeln, die die Expression beider Genprodukte gleichzeitig beeinflusst. Die Gruppe um Rocco et al. [200] untersuchten die Häufigkeiten der verschiedenen Möglichkeiten P16INK4a zu supprimieren. In 54,2% der untersuchten Blasentumoren, mit P16INK4aInaktivierung, fanden sie homozygote Deletionen, in 6,8% Mutationen und in 39,0% Promotermethylierungen. Bei homozygoten Deletionen können P14ARF und P16INK4a gleichzeitig inaktiviert werden. Da dieser Mechanismus am häufigsten in der Arbeit von Rocco et al. [200] nachgewiesen wurde, wäre zu erwarten gewesen, dass in der vorliegenden Arbeit der Phänotyp P14ARF-/P16 INK4a- mit der größten Häufigkeit auftritt. 7. Diskussion Seite | 121 Mit einem Vorkommen in nur 13,0% der Proben tritt er jedoch eher selten auf, was möglicherweise durch das Vorherrschen anderer Mutationen, mit unterschiedlicher Auswirkung auf die Expression der beiden Genprodukte, zu erklären wäre. Umgekehrt ist bei den P16INK4a-negativen Schnittpräparaten in den meisten Fällen P14ARF trotzdem in den Zellkernen nachweisbar. Die Regulation von P16INK4a scheint somit in einigen Fällen unabhängig von der Expression von P14ARF zu sein. Umgekehrt scheint dies nicht der Fall zu sein. Dafür spricht auch, dass noch keine Mutation beschrieben wurde, die selektiv Exon 1β, das erste Exon von P14ARF betrifft [234], jedoch konnten vier verschieden Mutationen im Exon 1α identifiziert werden [52]. Um diesen Phänotyp genauer charakterisieren zu können, müssten Mutationsanalysen in diesen Proben durchgeführt werden, die den Genlokus INK4a/ARF vollständig sequenzieren. Die Ergebnisse der vorliegenden Arbeit korrelieren eher mit den Auswertungen zum Nicht-kleinzelligen-Lungenkarzinom von Geradts et al. [65]. Sie identifizierten ebenfalls die Phänotypen P14ARF+/P16INK4a+, P14ARF+/16INK4a-, P14ARF-/P16INK4a+ und P14ARF/P16INK4a- mit einer Häufigkeit von 43,3%, 16,7%, 10,0% und 30,0% (Vergleiche die oben aufgeführten Ergebnisse der vorliegenden Arbeit mit 37,9%, 45,3%, 3,8% und 13,0%.). Interessant ist, dass in allen drei Arbeiten [65, 136] der Phänotyp P14ARF/P16INK4a+ am seltensten auftritt, während P14ARF+/16INK4a- häufig vertreten ist, beziehungsweise in der vorliegenden Arbeit mit der größten Häufigkeit auftritt. Auch diese Ergebnisse sprechen für eine stärkere Abhängigkeit der P14ARF-Regulation von der Expression von P16INK4a als das umgekehrt der Fall ist. Keine Übereinstimmung mit den Ergebnissen von Le Frère-Belda et al. [136] findet sich bei dem Phänotyp P14ARF+/P16INK4a+. In der hier vorliegenden Arbeit lassen sich unter den P14ARF-positiven Schnittpräparaten zwei Gruppen mit einem etwa gleichen Anteil an Proben identifizieren: 54,4% der Proben sind P16INK4a-negativ, 45,6% sind P16INK4apositiv (Vergleiche 86,7% bei le Frère-Belda). Rocco et al. [200] erklärten den Phänotyp P14ARF+/16INK4a- durch die Abhängigkeit von der P53- und Rb-Signalkaskade. Der Verlust von P16INK4a würde somit, durch Überkreuzungen der beschriebenen Wege, P53 aktivieren und damit dieses in seiner Funktion als Tumorsuppressor aktivieren. Dadurch würde P14ARF hochreguliert werden, um Hdm2 im Nukleolus festzuhalten [200]. Das Resultat wäre ein Phänotyp mit dem Expressionsprofil P14ARF+/P16INK4a-. Gezielte Untersuchungen, die vor allem auch die funktionellen Aspekte dieser Hypothese im invasiven Blasenkarzinom belegen, stehen derzeit noch aus. 7. Diskussion Seite | 122 Die Entstehung des P14ARF+/P16INK4a+ Phänotyps im invasiven Blasenkarzinom wäre damit erklärbar, dass entweder auch Wildtyp-Proteine exprimiert werden können, die dann immunhistochemisch nachweisbar sind, oder missense-Mutationen auftreten, die zu inaktiven Proteinen führen, die ebenfalls positiv gefärbt werden [65]. In gesunden Zellen wird P16INK4a im Zytoplasma exprimiert und anschließend in den Nukleus transportiert. Eine immunhistochemische Färbung, die im Zytoplasma lokalisiert ist, gilt unter diesen Umständen deshalb als unspezifisch. In mehreren Arbeiten wurde berichtet, dass P16INK4a in Tumorzellen vermindert oder nicht mehr in Nukleus vorkommen kann [123, 61, 139], jedoch kann eine spezifische zytoplasmatische Färbung in diesen Zellen beobachtet werden. Evangelou et al. [48] entdeckten eine simultane P16INK4a-Färbung von Nukleus und Zytoplasma in Tumorzellen von nicht-kleinzelligen Lungenkarzinomen. Di Vinci et al. [39] zeigten in ihren Ergebnisse, dass P16INK4a in Fibroadenomen der Brust und im gesunden Epithel nukleär lokalisiert ist, während in Mammakarzinomen die Färbung nukleär und zytoplasmatisch beobachtet werden kann. Weiterhin erkannte die Gruppe um MildeLangosch [160], dass die Expression von P16INK4a in Nukleus und Zytoplasma im Mammakarzinom mit einem stärkeren Differenzierungsgrad und einem maligneren Phänotyp korreliert. Im pleomorphen Adenom der Speicheldrüsen konnten Yu-Hua Hu et al. [96] zeigen, dass der P16INK4a-Status im Nukleus vermindert und im Zytoplasma erhöht ist. Es wurde jedoch keine Korrelation mit dem Methylierungszustand des P16INK4a-Promoters gefunden. Erklärungsversuche für die zytoplasmatische Expression von P16INK4a sind bisher unbefriedigend. Evangelou et al. [48] postulieren eine Inaktivierung von P16INK4a, durch die die zytoplasmatische Expression zustande kommt. Jedoch konnten weder Mutationen noch unterschiedlichen der Verlust der Brustkrebszelllinien Heterozygotie mit des p16INK4a-Gens zytoplasmatischer in drei P16INK4a-Expression identifiziert werden [46]. Diskutiert werden bisher nicht detektierte Mutationen in Chaperon-Gruppen, durch die der nukleäre Eintritt des P16INK4a-Proteins verhindert wird [6]. Auch eine Komplexbildung mit CDK-4 wird diskutiert. In einem Zustand der Überexpression von CDK-4, kann P16INK4a an dieses Protein binden, um die Zelle zu schützen. Der neu geformte Komplex erreicht eine Größe, die es P16INK4a unmöglich macht in den Zellkern zurückzukehren und so als Tumorsupressor zu agieren [270]. Die Lokalisation von P16INK4a im Zytoplasma kann dementsprechend einen Mechanismus repräsentieren, der zur Inaktivierung von P16INK4a führt. Auch in der hier vorliegenden Arbeit konnten spezifische Zytoplasmafärbungen der Tumorzellen gefunden werden. Diese Proben weisen ein abweichendes 7. Diskussion Seite | 123 Färbeverhalten von den nukleär gefärbten Tumorproben auf. Wie im Ergebnisteil 6.3 beschrieben, sind 40% der isoliert zytoplasmatisch-gefärbten P16INK4a-Tumorproben P14ARF-negativ bis leichtgewertet worden. Ein Erklärungsvorschlag für diesen Phänotyp ist, dass wie weiter oben erläutert, eine Expression von P16INK4A im Zytoplasma vor allem in weiter fortgeschrittenen Tumoren dominiert und für deren schlechtere Prognose verantwortlich ist. Durch die supprimierte Expression von P14ARF wäre die P53-Signalkaskade gestört. Somit könnte der Phänotyp P14ARF- /P16INK4AZ+/K- ein Patientenkollektiv mit schlechterer Prognose beschreiben. Auf der Basis der vorliegenden Ergebnisse könnten in einer weiteren Arbeit die Abhängigkeiten der P14ARF- und P16INK4a-Mutationen untersucht und mit Patientendaten korreliert werden, um eventuell eine Patientengruppe mit besonders schlechter oder besonders guter Prognose zu identifizieren. 7.5 Digitale Pathologie Die virtuelle Darstellung eines gesamten Objektträgers, wie sie in der vorliegenden Arbeit verwendet wurde, ist eine Technik die aus zwei Komponenten besteht. Erstens muss der gesamte gläserne Objektträger mit dem enthaltenen histologischen Präparat gescannt werden. Zweitens wird eine Software benötigt mit der die digitalen Daten bearbeitet werden können [257]. Diese Art der Datenerhebung bietet mehrere Vorteile. Immunhistochemische oder Floureszenzfärbungen, die unter herkömmlichen Methoden aufbewahrt werden erfahren über die Jahre ein Ausbleichen der Farben. Digitale Objektträger behalten dagegen ihre ursprüngliche Qualität bei [25]. Da sich die hier vorliegende Arbeit über einen längeren Zeitrahmen hingezogen hat, konnte mit der Digitalisierung der Proben ein Verlust der Daten verhindert werden. Weiterhin ist zu beachten, dass Referenzproben schnell und direkt miteinander verglichen werden können. Diese direkte Gegenüberstellung wie sie in Kapitel 5.4 geschildert ist, lässt bei Expressionsanalysen auch kleinste Unterschiede erkennen und dokumentieren [25]. Das gescannte Präparat wird digital gespeichert und bietet die Möglichkeit jeder Zeit abgerufen zu werden. Es ist immer das gesamte Präparat verfügbar und ermöglicht die Analyse in verschiedenen Vergrößerungen [25]. 7. Diskussion Seite | 124 Die Digitalisierung von pathologischen Untersuchungsmaterialien hat der Telemedizin neue Wege geöffnet. Hierbei können Präparate nicht durch ein Mikroskop, sondern durch digitale Software ortsunabhängig betrachtet werden. Dies kann für Primärdiagnosen, Zweitmeinungen, Fernstudien oder Qualitätssicherung verwendet werden [8]. Zur Telepathologie zählt man statische, dynamische und Hybridsysteme sowie das Scannen von ganzen Objektträgern. [8]. Durch das Einscannen gesamter Objektträger ist das telepathologische Befunden einzelner Präparate möglich geworden. Dies stellt einen Meilenstein in der Durchführung von telepathologischen Konsilen dar. Komplizierte Patientenfälle, zu denen eine Zweitmeinung zu tragbaren Kosten erbeten wird, können virtuell diskutiert werden [216]. Ein Beispiel für die routinemäßige Nutzung dieses Systems stellt das MammographieScreening in Deutschland dar. 2005 wurde im Auftrag des Bundesverbandes Deutscher Pathologen am Institut für Pathologie der Charité Berlin ein TelepathologieKonsultationsservice „T.Konsult Pathologie“ etabliert. Nach einem auffälligen radiologischen Befund können histologische Untersuchungen mehrfach befundet werden. Pathologen aus ganz Deutschland können auf dieser Internetplattform die vorliegenden Patientendaten eingeben und die dazugehörigen digitalisierten Objektträger versenden. Dadurch entfällt das zeit- und kostenaufwändige postalische Versenden der auf einen Glasobjektträger aufgebrachten histologischen Präparate. In 50% der Fälle der „T.Konsult Pathologie“-Studie wurde die Zweitbefundung innerhalb der ersten zwei Tage durchgeführt. Bei Beschreitung des herkömmlichen Weges war dies in nur 31% der Fall. Eine Doppelbefundung oder das Erörtern einer Zweitmeinung gewinnt durch Telepathologie erheblich an Geschwindigkeit. In einer Studie konnte bewiesen werden, dass es eine hohe Korrelation zwischen den konventionellen Auswertungen histologischer Präparate und der virtuellen Mikroskopie im Rahmen der Telepathologie gibt [211]. Somit wird durch die Telepathologie unter Einsatz des Scannens ganzer Objektträger die Möglichkeit eröffnet, eine Verkürzung der Befundlaufzeit ohne Qualitätseinbußen zu erreichen [216]. Eine weitere Einsatzmöglichkeit der Telepathologie ist die Versorgung von abgelegenen Krankenhäusern in Ländern mit großem Staatsgebiet, wie zum Beispiel Kanada, und die Versorgung von Entwicklungsländern mit Expertenwissen. So wurden, im Rahmen des „Eastern Québec telepathology project“, 21 Krankenhäuser mit einem Scannsystem für Objektträger, einem makroskopischen Arbeitsplatz, Apparaten zur Videokonferenz sowie qualifiziertem Personal ausgestattet. Das Ziel dieses Experimentes war es Strukturen aufzubauen, die eine gute Patientenversorgung in 7. Diskussion Seite | 125 einem Land mit großer geographischer Weite und geringer Bevölkerungsdichte garantieren. Chirurgen und Pathologen sollten jederzeit der Zugriff zu Expertenwissen und Zweitmeinungen ermöglicht werden, um einen unnötigen Patiententransfer zu verhindern. Dieses Ziel konnte, dank der Telepathologie und der Digitalisierung histologischen Materials, trotz einiger Probleme, erreicht werden [243]. Es ist nicht verwunderlich, dass Norwegen, das aufgrund seiner Besiedelungsstruktur mit ähnlichen logistischen Problemen wie Kanada konfrontiert ist, das erste Land war, welches schon 1996 eine Gebührenordnung für telepathologische Befundungen für das allgemeine Gesundheitswesen erstellte und die gesamte telemedizinische Versorgung stetig weiter ausbaut [85] Erwähnenswert ist die Zusammenarbeit des italienischen Krankenhauses in Kairo und des Städtischen Krankenhauses in Palermo seit 2003, mit Beteiligung von mehreren Zentren in Venedig, London und Pittsburgh seit 2004. Es ist das erste Krankenhaus im Nahen Osten, das über eine digitalisierte Pathologie verfügt. Unter Verwendung der Telepathologie konnten die Ärzte des italienischen Krankenhauses in Kairo komplizierte Fälle mit Experten aus Italien, England und den USA diskutieren. Dadurch erreichten sie eine finanzielle und zeitliche Ersparnis und konnten gleichzeitig den Patienten eine bessere medizinische Versorgung ermöglichen. Sie errichteten eine virtuelle pathologische Bücherei für Studenten mit Hilfe des Scannens ganzer Objektträger und digitalisierten ihre gesamte pathologische Lehre. Geplant ist weiterhin eine digitale Bücherei auf welche die gesamte arabische Welt Zugriff hat [7]. Nach dem Beispiel Ägyptens könnten Entwicklungsländer, beziehungsweise alle Länder mit einer schlechten Versorgung mit Pathologen, durch Telepathologie ihre Patientenversorgung verbessern. Wie schon erwähnt konnte in der vorliegenden Arbeit ein Verlust der Daten, über einen längeren Zeitraum, durch Digitalisierung der Objektträger verhindert werden. Eine Gegenüberstellung der verschiedenen immunhistochemischen Färbungen, erleichterte die Auswertung koexprimierter Proteine erheblich. Der Vorteil der Vergrößerung und Speicherung von Tumorproben machte sich vor allem bei der Konsultation eines Pathologen, zur Einholung einer Zweitmeinung, bemerkbar. Es konnte festgestellt werden, dass digitalisierte slides von TMAs durchaus als repräsentativ für die Gesamtheit der Tumoren gewertet werden können und die gleichen phänotypischen Muster zeigen, die aus der Literatur zu erwarten waren. 7. Diskussion Seite | 126 8 Abkürzungsverzeichnis AEC-Syndrom Ankyloblepharon-Ektodermaldysplasie-CleftingSyndrom AKT Proteinkinase B AS Aminosäure CDKN2a Cyclin-dependent kinase inhibitor 2A cDNA komplementäre Desoxyribonukleinsäure C-Terminus Carboxy-Terminus Da Dalton DNA Desoxyribonukleinsäure et al et alii, et aliae, et alia (und andere) K+/K- Kern positiv gewertet/Kern negativ gewertet kD Kilodalton Leu Leucin Lys Lysin mRNA messenger Ribonukleinsäure N-Terminus Amino-Terminus p53, p63, p14 ARF P53, P63, P14 , p16 ARF INK4a , P16 , hdm2 INK4a , Hdm2 p53-, p63-, p14 ARF P53-, P63-, P14 INK4a -, p16 ARF -, P16 -, hdm2-Gen INK4a -, Hdm2- Protein Phe Phenylalanin pRb phosphoryliertes Retinoblastomprotein Rb Retinoblastomprotein RING Really Interesting New Gene RNA Ribonukleinsäure rRNA ribosomale Ribonukleinsäure Ser Serin Thr Threonin Trp Tryptophan UV Ultraviolett wt Wildtyp Z+/Z- Zytoplasma gewertet Zn+ Zinkion positiv gewertet/Zytoplasma negativ 8. Abkürzungsverzeichnis Seite | 127 9 Tabellenverzeichnis Tabelle 2-1: Proteininteraktionen von P14ARF .............................................................. 23 Tabelle 2-2: Transkriptionale Regulation ..................................................................... 36 Tabelle 2-3: Veränderungen bei Ta-Blasenkarzinomen in Abhängigkeit ihrer Häufigkeit ................................................................................................................................... 45 INK4a -Inaktivierung in Primärtumoren in Abhängigkeit des Tabelle 2-4:Häufigkeit der P16 Mechanismus (ND = „not done“, NSCLC = „ Non-small-cell lung cancer“, SCLC = „ small cell lung cancer“) [200] ...................................................................................... 53 Tabelle 5-1: Antikörper................................................................................................ 57 Tabelle 5-2: Chemikalien ............................................................................................ 58 Tabelle 5-3: Geräte ..................................................................................................... 58 Tabelle 5-4: Lösungen und Puffer ............................................................................... 59 Tabelle 6-1: Auswertung der immunhistochemisch gefärbten Tumorproben nach der Lokalisation................................................................................................................. 66 Tabelle 6-2: Auswertung der immunhistochemischen P53-Färbung ........................... 67 Tabelle 6-3: Auswertung der immunhistochemischen P53-Färbung mit anderer Aufteilung ................................................................................................................... 68 Tabelle 6-4: Auswertung der immunhistochemischen Hdm2-Färbung nach Lokalisation ................................................................................................................................... 69 Tabelle 6-5: Auswertung der immunhistochemischen P14ARF-Färbung ....................... 72 Tabelle 6-6: Auswertung der immunhistochemischen P14ARF-Färbung mit anderer Aufteilung ................................................................................................................... 72 nach Lokalisation des Tabelle 6-7: Korrelation der P16INK4a-Färbung immumhistochemischen Nachweises ......................................................................... 76 Tabelle 6-8: Gegenüberstellung der immunhistochemischen Auswertung der P16INK4aFärbung im Nukleus und Zytoplasma.......................................................................... 77 Tabelle 6-9: Immunhistochemische Auswertung der P63-Färbung ............................ 79 Tabelle 6-10: Zusammenhang der immunhistochemischen Färbung von P53 und P63 im invasiven Blasenkarzinom ...................................................................................... 81 Tabelle 6-11: Zusammenhang der Intensitäten der immunhistochemischen Färbung von P53 und P63 im invasiven Blasenkarzinom .......................................................... 82 Tabelle 6-12: Korrelation von P14ARF mit P63 ............................................................. 84 Tabelle 6-13: Korrelation von P53, P63 und P14ARF .................................................... 85 Tabelle 6-14: Korrelation von P14ARF und P63 im invasiven Harnblasenkarzinom ...... 86 Tabelle 6-15: Korrelation von P53 und P63 im invasiven Harnblasenkarzinom ........... 86 Tabelle 6-16: Korrelation von P14ARF und P53 im invasiven Harnblasenkarzinom ...... 87 Tabelle 6-17: Korrelation von P53, P14ARFund P63 im invasiven Harnblasenkarzinom 89 9. Tabellenverzeichnis Seite | 128 Tabelle 6-18: Korrelation von P14ARF und P53 im invasiven Harnblasenkarzinom ...... 90 Tabelle 6-19: Korrelation von P63, P53 und P14ARF im invasiven Blasenkarzinom ..... 91 Tabelle 6-20: Zusammenhang der Expressionsmuster von P53 und Hdm2 im invasiven Blasenkarzinom .......................................................................................................... 93 Tabelle 6-21: Verteilung der Intensität der Hdm2- und P53-immunhistochemischen Färbungen .................................................................................................................. 93 Tabelle 6-22: Zusammenhang der nukleären Färbungen von P53 und Hdm2 im invasiven Blasenkarzinom .......................................................................................... 94 Tabelle 6-23: Zusammenhang der nukleären Färbungen von P53 und der zytoplasmatischen Färbung von Hdm2 im invasiven Blasenkarzinom......................... 95 Tabelle 6-24: Korrelation zwischen P53- und P14ARF-positiven Proben....................... 96 Tabelle 6-25: Korrelation von P53 und P14ARF und Hdm2 ........................................... 97 Tabelle 6-26: Korrelation und Musterverteilung von P14ARF in Hdm2-positiv gewerteten Proben ........................................................................................................................ 99 Tabelle 6-27: Korrelation und Musterverteilung von P53 und P14ARF in gefärbten Hdm2 Proben ...................................................................................................................... 100 Tabelle 6-28: Korrelation zwischen den als P14ARF-positiv und den als P16INK4a-positiv bewerteten Proben ................................................................................................... 103 Tabelle 6-29: Korrelation zwischen als P14ARF-positiv bewerteten und isoliert nukleären P16INK4a-Färbungen .................................................................................................. 104 Tabelle 6-30: Korrelation zwischen als P14ARF-positiv bewerteten und isoliert zytoplasmatischen P16INK4a-Färbungen .................................................................... 105 Tabelle 6-31: Korrelation zwischen P14ARF-positiven sowie kolokalisierter P16INK4aFärbung .................................................................................................................... 106 9. Tabellenverzeichnis Seite | 129 10 Abbildungsverzeichnis Abbildung 2-1: Häufigkeit der Urothelkarzinome in Korrelation zur urothelialen Oberfläche [205] ........................................................................................................... 5 Abbildung 2-2: T-Stadium Urothelkarzinom................................................................... 7 Abbildung 2-3: N-Stadien Urothelkarzinom ................................................................... 8 Abbildung 2-4: M-Stadien Urothelkarzinom ................................................................... 8 Abbildung 2-5: Histopathologisches Grading (WHO-Klassifikation) [78] ........................ 9 Abbildung 2-6: Cyklin-abhängige Zellzykluskontrolle .................................................. 12 Abbildung 2-7: Proteinstruktur von P53....................................................................... 14 Abbildung 2-8: Proteinstruktur von Hdm2 ................................................................... 19 Abbildung2-9: INK4a/ARF-Genstruktur ....................................................................... 21 Abbildung 2-10: P53-abhängiger G1-Zellzyklusarrest [16] ........................................... 24 Abbildung 2-11: P53-abhängiger G2-Zellzyklusarrest [16] ........................................... 25 Abbildung 2-12: Regulation der zellulären Verteilung von P53 [16] ............................. 26 Abbildung 2-13: Negative Rückkopplung von P53 und Hdm2 ..................................... 27 Abbildung 2-14: Proteinverteilung nach DNA-Schäden [66] ........................................ 31 Abbildung 2-15: Regulationsweg P14ARF-Hdm2-P53 ................................................... 32 Abbildung 2-16: Die Rolle des P16INK4a/Rb-Regulationsweges im Zellzyklusarrest von gealterten Zellen [238] ................................................................................................ 35 Abbildung 2-17: Lokalisation der Punktmutationen des p63-Gens [167] ..................... 40 Abbildung 2-18: Mutationen und Entstehungswege von Urothelkarzinomen [71] ........ 43 Abbildung 2-19: Mutierte Gene der MAPK/PI3K Signalkaskade in TaBlasentumoren[71]...................................................................................................... 46 Abbildung 3-1: TMA .................................................................................................... 55 Abbildung 5-1: Tissue Microarray Herstellung [255] .................................................... 60 Abbildung 5-2: ABC-Methode ..................................................................................... 61 Abbildung 6-1: Auswertung der immunhistochemisch gefärbten Proben..................... 65 Abbildung 6-2: Auswertung der immunhistochemisch gefärbten Tumorproben nach der Lokalisation................................................................................................................. 66 Abbildung 6-3: Graphische Darstellung der immunhistochemischen P53-Färbung ..... 67 Abbildung 6-4: Nukleärer immunhistochemischer Nachweis der P53-Akkumulation mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 10facher Vergrößerung ................ 68 Abbildung 6-5: Nukleärer immunhistochemischer Nachweis der P53-Akkumulation mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 60facher Vergrößerung ................ 69 10. Abbildungsverzeichnis Seite | 130 Abbildung 6-6: Zytoplasmatischer immunhistochemischer Nachweis der Hdm2Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 10facher Vergrößerung ................................................................................................................................... 70 Abbildung 6-7: Zytoplasmatischer immunhistochemischer Nachweis der Hdm2Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 60facher Vergrößerung ................................................................................................................................... 70 Abbildung 6-8: Zytoplasmatischer und nukleärer immunhistochemischer Nachweis der Hdm2-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 10facher Vergrößerung ............................................................................................................. 71 Abbildung 6-9: Zytoplasmatischer und nukleärer immunhistochemischer Nachweis der Hdm2-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 60facher Vergrößerung ............................................................................................................. 71 Abbildung 6-10: Auswertung der immunhistochemischen P14ARF-Färbung ................. 72 Abbildung 6-11: Nukleärer immunhistochemischer Nachweis der P14ARF-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 10facher Vergrößerung ................ 73 Abbildung 6-12: Nukleärer immunhistochemischer Nachweis der P14ARF-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 60facher Vergrößerung ................ 74 Abbildung 6-13: Nukleolärer immunhistochemischer Nachweis der P14ARF-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper in 80facher Vergrößerung im TMA ... 74 Abbildung 6-14: Nukleolärer immunhistochemischer Nachweis der P14ARF-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper im herkömmlichen Schnittpräparat .. 75 Abbildung 6-15: Nukleolärer immunhistochemischer Nachweis der P14ARF-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper im herkömmlichen Schnittpräparat .. 75 Abbildung 6-16: Gegenüberstellung der immunhistochemischen Auswertung der P16INK4a-Färbung im Nukleus und Zytoplasma ............................................................ 77 Abbildung 6-17: : Nukleärer und zytoplasmatischer immunhistochemischer Nachweis der P16INK4a-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper im TMA in 10facher Vergrößerung ............................................................................................... 78 Abbildung 6-18: Nukleärer und zytoplasmatischer immunhistochemischer Nachweis der P16INK4a-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper im TMA in 40facher Vergrößerung ............................................................................................... 78 Abbildung 6-19: Nukleärer immunhistochemischer Nachweis der P63-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper im TMA in 10facher Vergrößerung .......... 80 Abbildung 6-20: Nukleärer immunhistochemischer Nachweis der P63-Färbung mit dem oben genannten monoklonalem Antikörper im TMA in 60facher Vergrößerung .......... 80 Abbildung 6-21: Graphische Darstellung der Expressionsmuster von P53 und P63 im invasiven Blasenkarzinom .......................................................................................... 83 Abbildung 6-22: Korrelation von P63 mit P14ARF ......................................................... 86 Abbildung 6-23: Korrelation von P63 mit P53.............................................................. 87 Abbildung 6-24: Korrelation von P14ARF und P53 im invasiven Harnblasenkarzinom .. 88 Abbildung 6-25: Korrelation von P63, P53 und P14ARF ................................................ 89 10. Abbildungsverzeichnis Seite | 131 Abbildung 6-26: Korrelation von P53 und P14ARF ........................................................ 90 Abbildung 6-27: Korrelation von P63, P53 und P14ARF im invasiven Blasenkarzinom . 92 Abbildung 6-28: Gegenüberstellung der Hdm2- und P53-Expressionen ..................... 95 Abbildung 6-29: Graphische Darstellung der Korrelation von P53, P14ARF und Hdm2. 98 Abbildung 6-30: Korrelation und Musterverteilung von P53 und P14ARF in nukleär und zytoplasmatisch gefärbten Hdm2 Proben ................................................................. 100 Abbildung 6-31: Korrelation und Musterverteilung von P53 und P14ARF in nukleär gefärbten Hdm2 Proben............................................................................................ 101 Abbildung 6-32: Korrelation und Musterverteilung von P53 und P14ARF in zytoplasmatisch gefärbten Hdm2 Proben ................................................................. 101 Abbildung 6-33: Korrelation und Musterverteilung von P53 und P14ARF in zytoplasmatisch gefärbten Hdm2 Proben ................................................................. 102 Abbildung 6-34: Korrelation zwischen P14ARF-gefärbten Proben und kolokalisierter P16INK4a-Färbung ...................................................................................................... 106 Abbildung 6-35: Korrelation zwischen P16INK4a -gefärbten Proben und kolokalisierter P14ARF-Färbung ........................................................................................................ 107 Abbildung 6-36: Digitalisierte P63-Färbung im Überblick .......................................... 108 Abbildung 6-37: Gegenüberstellung der immunhistochemischen Färbungen von P63 und P53 im digitalisierten Objektträger ..................................................................... 109 Abbildung 6-38: Gegenüberstellung der immunhistochemischen Färbungen von P53, P14ARF und Hdm2 im digitalisierten Objektträge ........................................................ 109 Abbildung 6-39: Gegenüberstellung der immunhistochemischen Färbungen von P16INK4a und P14ARF im digitalisierten Objektträger ................................................... 110 Abbildung 6-40: Gegenüberstellung unterschiedlicher Vergrößerungen der immunhistochemischen P63-Färbung im digitalisierten Objektträger ........................ 111 10. 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Er beantwortete mir jederzeit bereitwillig meine Fragen und hat versucht auch an stressigen Tagen Zeit für mich zu finden. Vielen Dank für diese engagierte und motivierende Betreuung. Mein Dank gilt auch Herrn Prof. Dr. med. B. Wullich für die Annahme als Doktorandin in seinem Institut, sowie für seine Bereitschaft als Korreferent zu fungieren. Die Arbeit im Labor der molekularen Urologie unter der Leitung von Herrn Prof. Dr. rer. nat. Helge Taubert hat mir immer sehr viel Spass bereitet. Ein besonderer Dank geht an Dipl. Biol. E. Nolte, Dr. rer. nat. S. Wach und K. Weigelt, die mir alle immer weiter geholfen und mir bei der Lösung von vielen Problemen beigestanden haben. Danke für das Mut zusprechen und das stetige Motivieren. Bedanken möchte ich mich auch beim Pathologischen Institut. Zum einen bei dem Immunhistochemischen Labor, dass mich nicht nur eingearbeitet, sondern mir in den letzten Jahren immer wieder mit guten Ratschlägen zur Seite gestanden hat. Weiterhin möchte ich mich auch bei Herrn Dr. Tilman Rau bedanken, der mir eine große Hilfe bei der Etablierung der IHC-Färbungen gewesen ist. Ein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. med. A. Hartmann, der mich bei der Auswertung der IHC-Färbungen unterstützt hat und ein offenes Ohr für alle Fragen hatte. Ich danke meiner Schwester Katja, von deren Erfahrungen ich profitieren konnte und meiner Cousine Michaela, die mir bei Fragen zur Statistik geholfen hat. Ich danke meinem Freund Felix, der mich in meiner Arbeit immer bestärkt hat und meinen Eltern, die die Grundsteine für meinen Weg gelegt haben. 12. Danksagung