1 ARBEITSBL AT T Entstehung von Hot Spot-Vulkanen AUFGABEN Beschriften Sie mithilfe des Arbeitsmaterials A2 die Abbildung unter A1! Erläutern Sie, wie es im Laufe von Millionen von Jahren zur Bildung der Hawaii-Inselkette kam! A1: SCHNITT DURCH DIE OZEANISCHE ERDKRUSTE UND DEN ERDMANTEL 660 km 2900 km (Grafik: „Schnitt durch die ozeanische Erdkruste und den Erdmantel“/MPI für Chemie) A2: WIE ENTSTEHEN HOT SPOT-VULKANE? Geologen haben anhand von Gesteinsproben der Ozeanböden im Atlantik festgestellt, dass diese höchstens 200 Millionen Jahre alt sind. Die kontinentale Kruste ist dagegen durchschnittlich zwei Milliarden Jahre alt. Gibt es einen Prozess, durch den sich die Ozeanböden kontinuierlich erneuern? Die Antwort liefert die bis heute gültige Theorie der Plattentektonik. Danach dringt an den mittelozeanischen Schwellen ständig Gestein aus dem Erdmantel nach oben. Die neue Erdkruste, die sich dabei bildet, wandert in Form großer Platten mit einer Geschwindigkeit von bis zu zehn Zentimetern pro Jahr wie ein Förderband nach beiden Seiten über den Erdmantel hinweg. Zwei kontinentale Platten können dabei zusammenstoßen oder sich übereinander schieben. So entstanden Gebirge wie der Himalaya. Zum Glück erweisen sich die Kontinente dabei als weitgehend stabil. Die ozeanischen Platten dagegen werden spätestens nach 200 Millionen Jahren an so genannten Subduktionszonen wieder vom Erdmantel verschluckt. Während nur hochpräzise Messgeräte diese unterirdischen Vorgänge registrieren können, haben sie oberirdisch sehr wohl spürbare Auswirkungen in Form von Erdbeben und Vulkanausbrüchen. ➔ 1 ARBEITSBL AT T Entstehung von Hot Spot-Vulkanen ➔ EIN SCHWEIßBRENNER LÄSST VULKANE WACHSEN Eines der aktivsten Vulkanfelder der Erde bilden die Inseln von Hawaii. Diese entstehen durch gewaltige Eruptionen, bei denen so viel Lava nach oben geschleudert wird, dass in weniger als einer Million Jahre zum Teil Kilometer hohe Vulkankegel aus dem Ozean wachsen. Danach erlöschen die Vulkane und versinken unter ihrem eigenen Gewicht immer tiefer im Meeresboden; viele verschwinden mit der Zeit ganz unter der Wasseroberfläche. Forscher fasziniert die Tatsache, dass die einzelnen Schlote dieser Vulkankette von Nordwesten nach Südosten immer jünger werden. Der Grund: Unter der Inselkette, etwa 100 Kilometer tief im Erdmantel, sitzt ein so genannter Hot Spot. Wie ein gigantischer Schweißbrenner erzeugt dieser Gesteinsschmelzen, die sich durch die feste ozeanische Kruste fressen und zunächst einen „Unterwasservulkan“ (Sea Mount) bilden, der dann zu einer Vulkaninsel emporwachsen kann. Da die Erdkruste über den Erdmantel hinweg wandert, trägt sie den Vulkan jedoch von seiner Quelle fort, so dass er schließlich erkaltet. An seiner Stelle lässt der „Schweißbrenner“ wieder einen neuen Vulkan wachsen. PILZE AUS HEIßEM MAGMA Welche Ursachen haben Hot Spots? Auch für dieses Problem haben Forscher heute eine Theorie parat: Eine besonders heiße, aber generell feste Gesteinsschicht aus dem Erdmantel wird instabil und quillt pilzförmig nach oben. Infolge des sinkenden Drucks nahe der Oberfläche des Erdmantels, beginnt dieser so genannte Mantle Plume in etwa 100 Kilometern Tiefe zu schmelzen. Die Schmelze, Magma genannt, steigt durch Risse oder selbst gebahnte Kanäle in so genannte Magmakammern in fünf bis zehn Kilometern Tiefe auf, nahe der Basis des Vulkans. In den Magmakammern beginnt das frische Mantelmagma zu kristallisieren und sich zu dem Material zu vermischen, das schließlich als Lava an die Erdoberfläche geschleudert wird.