Universität zu Köln WS 2015/16 Institut für Mathematik Dozent: Prof. Dr. A. Drewitz Assistent: L. Schmitz Abgabe: 28.1. & 29.1. vor den Übungen 11. Übung Einführung in die Stochastik (Parameterräume, erwartungstreue Schätzer, Statistiken) Hausaufgaben 1. Aufgabe (6 Punkte) a) Sei X binomialverteilt mit Parametern n und p, wobei n ∈ N fest und p ∈ Θ = (0, 1) noch frei wählbar sei. Für B ∈ 2N0 sei Pp (X ∈ B) die Wahrscheinlichkeit von {X ∈ B}, falls X binomialverteilt mit Parametern n und p ist. Zeigen Sie: Für r, n ∈ N und p ∈ [0, 1] gilt Z p n X n k n n−k y r−1 (1 − y)n−r dy p (1 − p) =r k r 0 k=r und bestimmen Sie eine Menge B ∈ 2N0 , für die gilt: sup Pp (X ∈ B) = inf Pp (X ∈ B) , p>p0 p≤p0 wobei p0 ∈ Θ fest sei. (3 Punkte) b) Seien X1 , . . . , Xn unabhängige N (µ, σ02 )-verteilte Zufallsvariablen, wobei σ0 > 0 fest und µ ∈ Θ = R noch frei wählbar sei. Für µ0 ∈ Θ fest definieren wir Y := √ Snn − µ0 n σ0 mit Sn = n X Xi . i=1 Für x ∈ R sei Pµ (Y > x) die Wahrscheinlichkeit von {Y > x}, falls die Xi normalverteilt mit Mittelwert µ und Varianz σ02 > 0 sind. Zeigen Sie, dass für δ > 0 gilt: i) Pµ0 (|Y | > δ) = inf µ6=µ0 Pµ (|Y | > δ); ii) supµ≤µ0 Pµ (Y > δ) = Pµ0 (Y > δ) = inf µ>µ0 Pµ (Y > δ), (3 Punkte) 2. Aufgabe (4 Punkte) Sei τ : Θ → Σ eine Schätzfunktion. Ein Schätzer T : (X , A) → (Σ, S) wird erwartungstreu genannt, falls Eϑ [T (X)] = τ (ϑ) für alle ϑ ∈ Θ. Seien nun X1 , . . . , Xn unabhängig und identisch verteilt mit E [X1 ] = a und Var(X1 ) = σ 2 > 0, (a, σ 2 ) ∈ R × (0, ∞) = Θ. Welche Bedingungen müssen Pn die Koeffzienten c1 , . . . , cn erfüllen, damit T (X1 , . . . , Xn ) := i=1 ci Xi ein erwartungstreuer Schätzer für a ist? Wann ist in diesem Fall die Varianz für T minimal? 3. Aufgabe (0 Punkte) Sei (Ni )i∈Z eine unabhängige Folge N (0, 1)-verteilter Zufallsvariablen und seien die Zufallsvariablen Tn und Fm,n gegeben durch Pm 1 N2 N0 m , und Fm,n = 1 Pni=1 2i , ∀m, n = 1, 2, . . . . Tn = q P n 1 2 i=1 N−i n N i=1 i n Pm 2 Weiter sei Xm = i=1 Yi , wobei die Yi unabhängig und identisch N (0, 1)verteilt sind. Sei Z eine weitere N (0, 1)-verteilte Zufallsvariable. Zeigen Sie D a) Tn −→ Z für n → ∞; b) für alle x ∈ R, m = 1, 2, . . . gilt P (Fm,n ≤ x) −→ P (Xm ≤ mx) für n → ∞. Bemerkung: Die Statistik Tn wird auch als Student-t-verteilte Zufallsvariable mit n Freiheitsgraden bezeichnet. Fm,n nennt man auch Fisher -verteilt mit (m, n) Freiheitsgraden. Xm ist eine χ2 -verteilte Zufallsvariable mit m Freiheitsgraden. Alle auftretenden Verteilungen spielen zentrale Rollen in statistischen Anwendungen. Anmerkung: Es sind nur die Aufgaben einzureichen, welche strikt positive Punktzahlen haben. Sollten Sie für eine Aufgabe mehrere Blätter benötigen, so sind diese zusammenzuheften. Bitte beschriften Sie Ihre Lösungen in der ersten Zeile in der folgenden Reihenfolge: Gruppe, Name, Aufgabe. Gesamtpunktzahl: 10 2