Ernährungsberatung St. Walburga Krankenhaus, Tel.:0291-202-2402 [email protected] Diabetes mellitus Typ 2 Diabetes ist eine chronische Stoffwechselerkrankung, die nach dem heutigen Stand der Medizin nicht heilbar ist, aber sehr gut zu therapieren, wenn der Betroffene aktiv mit arbeitet. Die Veranlagung wird meistens vererbt und erfahrungsgemäß beginnt die Erkrankung schleichend. Der Diabetes tritt häufig in Kombination mit anderen Erkrankungen wie Bluthochdruck, Übergewicht und Fettstoffwechselstörungen auf. Etwa 80 Prozent der Typ 2 - Diabetiker sind übergewichtig. Die Diagnose ist oft ein Zufallsbefund. Ernährungsempfehlungen Die „richtige“ Ernährung bei Diabetes passt sich heute Ihren Bedürfnissen an und nicht umgekehrt. Diabetiker benötigen eine vollwertige Kost nach den Empfehlungen der DGE, ohne spezielle Lebensmittel für Diabetiker. Zwischenmahlzeiten und BE-Berechnungen sind bei Typ 2 –Diabetikern, die kein Insulin spritzen, nicht erforderlich. Empfehlungen zur Energieaufnahme Energieaufnahme und Energieverbrauch sollten im Gleichgewicht sein. Übergewichtige Diabetiker sollten die Energiezufuhr vermindern und den Energieverbrauch erhöhen, denn bereits 5 kg Gewichtsreduktion verbessern den HBA1c – Wert. Eine ausgewogene Nährstoffzufuhr wird durch eine abwechslungsreiche Kost erreicht. Experten aller wissenschaftlichen Fachgesellschaften empfehlen Personen mit „Diabetes mellitus“, sich möglichst normal zu ernähren. Eine gesunde ausgewogene Ernährung trägt langfristig zu einer guten Stoffwechsellage bei. Ernährungsberatung St. Walburga Krankenhaus, Tel.:0291-202-2402 [email protected] Das bedeutet, die Ernährungsempfehlungen der DGE zu beachten : wenig Alkohol wenig Zucker wenig Fett pflanzliches Fett bevorzugen 5 mal am Tag Obst & Gemüse Milchprodukte in fettarmer Form viele Ballaststoffe Bunt isst Gesund : Wer reichlich und regelmäßig « bunt und gesund » isst, reduziert das Risiko für HerzKreislauf Erkrankungen. Daher sollten Sie mindestens 650g/Tag Obst und Gemüse essen. (DGE ) Die Grundregel lautet: "5-am-Tag". Essen von 5 Portionen Gemüse und Obst pro Tag = 3 x Gemüse und 2 x Obst. Diese Regel gilt für alle Kinder, Jugendlichen, Erwachsenen und älteren Menschen ohne einschränkende Erkrankungen. Täglich: 1 Portion grüner/gemischter Salat, 1 Portion gekochtes Gemüse ( inklusive Hülsenfrüchte), 1 Portion rohes Gemüse ( Tomaten, Radieschen, Kohlrabi, etc.), 2 Portionen Obst oder Früchte Durch die Umsetzung dieser Empfehlung können Sie auch die notwendige Menge an Ballaststoffen erreichen. Ballaststoffe – kein überflüssiger Ballast Sie sollten mindestens 30g Ballaststoffe pro Tag essen. Das führt zu einer gesunden Darmtätigkeit, verringert das Risiko an Dickdarmkrebs zu erkranken und verzögert den Blutzuckeranstieg nach zuckerhaltigem Essen. Ersetzen Sie Brot und Getreide durch Vollkornprodukte. Hülsenfrüchte wie Linsen, weiße Bohnen usw. sollten mindestens einmal pro Woche auf dem Speiseplan stehen. Viele frische Gemüsesorten enthalten neben wertvollen Vitaminen auch Ballaststoffe. Ernährungsberatung St. Walburga Krankenhaus, Tel.:0291-202-2402 [email protected] Fette – 3mal aus drei Gruppen Die Fette werden in drei Gruppen eingeteilt. Aus jeder Gruppe sollte man täglich gleich viel essen. Die Gesamtfettmenge errechnet sich nach dem Kalorienbedarf. Einfach ungesättigte Fettsäuren. Mindestens ein Drittel der täglichen Ration sollte aus einfach ungesättigten Fettsäuren bestehen. Sie sind das Nonplusultra für gesunde Blutfettwerte. Etwa die Ölsäure in Oliven- oder Rapsöl: sie senkt die Cholesterinwerte. Zur Zubereitung der Salate sollte man ein kaltgepresstes Olivenöl oder ein gutes Rapsöl verwenden. Mehrfach ungesättigte Fettsäuren. Maximal ein Drittel der täglichen Fettration sollte aus mehrfach ungesättigten Fettsäuren bestehen. Dazu zählen die Linolsäure und Omega-3Fettsäuren. Linolsäure kommt in den meisten Pflanzenölen reichlich vor. Omega-3Fettsäuren stecken in Sonnenblumen, Lein-, Walnussöl sowie in fettem Fisch. Leider nimmt jeder im Schnitt zu wenige Omega-3-Fettsäuren pro Tag auf. Dabei sind sie sehr hilfreich: Omega-3-Fettsäuren können Herz-Kreislauf-Leiden und rheumatisch-entzündlichen Erkrankungen vorbeugen, aber auch Hirnleistung und Stimmung verbessern. Diese Fettsäuren finden wir in Fisch, Sonnenblumenöl und Nüssen. Deshalb sollten wir 2mal in der Woche Fisch als Hauptgericht wählen und zum Braten ein Sonnenblumen- oder Rapsöl verwenden. Als Streichfett eignet sich eine rein pflanzliche Margarine. Gesättigte Fettsäuren. Diese sind für den Körper nicht ideal, da sie den Cholesterinspiegel im Blut erhöhen können. Ein Drittel der täglichen Ration solle aus gesättigten Fetten bestehen. Wurst und Käse sowie Milchprodukte daher nur fettarm und sparsam gebrauchen. Eier einmal in der Woche. Achten sie vor allem auf die versteckten Fette in Süßigkeiten und Gebäck. Tierische Lebensmittel – wenig und Fettarm Tierische Lebensmittel sollten generell wenig gegessen werden. Die Auswahl sollte auf jeden Fall fettarm sein. Fleisch max. 2mal wöchentlich mittags als Hauptgericht. Fettarme Fleischteile von Huhn und Pute (Brust) , Schwein (Filet, magere Steaks), Rind (Filet, magerer Braten), Wild (Reh und Hirsch). Das Fleisch sollte auf jeden Fall fettarm zubereitet werden. Braten in der beschichteten Pfanne. Grillen ohne Fett, im Backofen garen oder dünsten. Bereiten sie Fleisch als Geschnetzeltes, Gulasch oder Frikassee zu. Hier kommt es auf eine fettarme Zubereitung an. Wurst in fettarmer Form: Lachsschinken , Geflügelaufschnitt, Geflügel und Gemüsesülzen. Meiden sollten sie Streichwurst, Salami, fetter Schinken, Mortadella und Fleischwurst. Alternativ als Brotbelag eignen sich auch vegetarische Brotaufstriche und Gemüse (Gurke, Tomate) Käse sollte max. 30 % Fett i.Tr. haben. Geeignet ist auch Frisch- und Schmelzkäse, da man kein Streichfett darunter benötigt. Ernährungsberatung St. Walburga Krankenhaus, Tel.:0291-202-2402 [email protected] Milchprodukte sollten ebenfalls als fettarme Sorten mit max. 1,5% Fett ausgewählt werden. Achtung: Viele fettarme Fruchtjoghurts enthalten viel Zucker und Verdickungsmittel. Am besten eigenen sich daher Naturjoghurt, Buttermilch und Magerquark. Diese können dann mit frischem Obst und mit Süßstoff je nach eigenem Geschmack abgeschmeckt werden. Zum Verfeinern von Soße eignet sich saure Sahne mit 10 % Fett oder Joghurt. Unsere Empfehlungen zum Fett ☻Verringern Sie die tierischen Fette in der Nahrung. ☺ Milchprodukte sollten in fettarmer Variante gewählt werden. ☺ Verwenden Sie ein hochwertiges Pflanzenöl wie Oliven- oder Rapsöl. ☻Erhitzen Sie Fette nicht so hoch, verwenden Sie beschichtete Pfannen und Töpfe. ☺ Essen Sie regelmäßig Seefisch mit wertvollem Omega-3-Fettsäuren. ☻ Achten Sie auf die versteckten Fette in Kuchen, Süßigkeiten und Knabbereien. ☻ Vermeiden Sie Fast Food. Viel Trinken Trinken sie reichlich Mineralwasser und ungesüßten Tee. Die Empfehlung liegt bei 2 – 3 Litern am Tag. Platzieren Sie an den Stellen, an denen Sie sich meistens aufhalten, Mineralwasserflaschen (am Arbeitsplatz, im Wohn- und Schlafzimmer ) Machen sie eine Gläser- Strichliste oder schauen Sie sich die leeren Flaschen am Ende des Tages an und kontrollieren Sie, ob die Menge erreicht ist. Trinken Sie wenig Kaffee, max. 2 Tassen am Tag. Schwarzen Tee sollten Sie ebenfalls nicht häufiger als 3 Tassen am Tag trinken. Meiden Sie Getränke wie Cola / Fanta / fertige Schorlen usw. Wenn Sie das Mineralwasser nicht pur trinken können, fügen Sie einen Schluck Fruchtsaft (100 Prozent Fruchtsaft ohne Zuckerzusatz) oder eine Zitronenscheibe hinzu. Alkohol enthält fast so viele Kalorien wie Fett. Trinken Sie wenig Bier/Radler und schränken Sie den Alkoholkonsum insgesamt ein.