Vitamine - Medics Labor

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Vitamine
Vitamin A
Bedeutung/Indikation: Vitamin A ist ein fettlösliches Vitamin, seine Resorption ist an die
der Fette gekoppelt. Vitamin A ist Bestandteil vieler Nahrungsmittel
(Fisch-Leber, Fisch-Öl, Butter, Pflanzen, Karotten, Früchte).
Der tägliche Bedarf beträgt 1.7-2.7 mg.
Vitamin A spielt eine wichtige Rolle beim Sehvorgang, hat eine
epithel-protektive Wirkung und fördert das Zellwachstum.
Klinische Relevanz:
Ein Vitamin A-Mangel führt zu Nachtblindheit, Keratomalazie und
Xerophthalmie. Bei Jugendlichen stehen Störungen des Wachstums,
insbesondere der Knochenbildung, im Vordergrund. Während der
Schwangerschaft kann Vitamin A-Mangel zur Missbildung des Fetus
führen. Die Mangelerscheinungen werden bei Störungen der
Fettresorption, z.B Zoeliakie, Sprue, Pankreaserkrankungen,
Gallengangsverschluss oder Leberzirrhose beobachtet.
Bei einer akuten Überdosierung des Vitamin A kann es zur
Intoxikation kommen. Im Vordergrund stehen Kopfschmerzen,
Übelkeit, Erbrechen. Chronisch hohe Vitamin A-Serumwerte gehen
mit Schlafstörungen, Anorexie, Haarausfall, Diplopie, Juckreiz
einher.
Die übermässige Vitamin A-Zufuhr in der Schwangerschaft kann
teratogene Schäden verursachen.
Vitamin E
Bedeutung/Indikation: Vitamin E ist ein Antioxidans und schützt damit Lipide, Hormone,
Vitamine und Enzyme vor oxidativer Destruktion. Der tägliche
Bedarf beträgt bis zu 30 mg. Es kommt in Pflanzen-Ölen, Eiern,
Weizen-Keimen vor.
Klinische Relevanz:
18.07.2005/Ha
Vitamin E-Mangelzustände kommen im Zusammenhang mit Fettstoffwechselstörungen vor, z.B. bei Fett-Malabsorption, intrahepatischer Cholestase und a-Beta-Lipoproteinämie.
Erhöhte Vitamin E-Serumwerte kommen bei einer Überdosierung
vor, z.B. bei Säuglingen.
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Vitamin B12
Bedeutung/Indikation: Vitamin B12 ist ein wichtiges Coenzym im Fett- und Aminosäuremetabolismus (DNA-Synthese). Es kommt hauptsächlich im Fleisch
vor. Vitamin B12 bildet, wenn es in den Magen gelangt, einen
Komplex mit dem Intrinsic Factor und kann nur in dieser Form im
Ileum resorbiert werden. Täglich werden bis zu 5 µg resorbiert.
Klinische Relevanz:
Bei Vitamin B12-Mangel kommt es zur perniziösen Anämie. Das ist
eine makrozytäre Anämie, die durch grosse unreife rote Blutzellen
im peripheren Blut gekennzeichnet ist. Ausser der Anämie sind auch
neurologische Symptome, die mit Lähmungen einhergehen, zu
beobachten (funikuläre Myelose). Mangelerscheinungen sind
entweder durch ungenügende Zufuhr (vegetarische Kost) oder
gestörte
Resorption
(Autoimmungastritis,
Malabsorption,
verschiedene Darmerkrankungen) bedingt.
Erhöhte Serumwerte haben keine klinische Relevanz.
Folsäure
Bedeutung/Indikation: In der Nahrung liegt Folsäure in Form von Pteroylpolyglutamaten
vor. Diese werden vor allem im Duodenum und im oberen Dünndarm resorbiert. Folsäure wirkt als Coenzym in verschiedenen
metabolischen Prozessen, wie z.B. zusammen mit Vitamin B12 bei
der DNA-Synthese. Vitamin B12 und Folsäure sind insbesonders für
die Reifung der Blutzellen von besonderer Bedeutung. Der tägliche
Bedarf beträgt bis zu 0.8 mg, in der Schwangerschaft bis 1.2 mg.
Folsäure ist in Obst, Gemüse, Getreide und Fleisch enthalten.
Klinische Relevanz:
Folsäuremangel gilt als einer der häufigsten Vitaminmangelzustände. Die Ursachen sind mangelnde Zufuhr, Schwangerschaft,
Malabsorbtion, Alkoholabusus oder manche Medikamente (Antiepileptika, Methotrexat, Sulfasalazin, orale Kontrazeptiva). Als
Folge des Folsäuremangels entstehen eine megaloblastäre Anämie
sowie eine Granulozyto-, Lympho- und Thrombozytopenie, ferner
kommt es auch zur Glossitis und Entzündung der Mundschleimhaut.
Eine Überdosierung hat keine klinische Relevanz.
Folsäure in den Erythrozyten
Bedeutung/Indikation: Die Bestimmung des erythrozytären Folats bringt gegenüber der
Bestimmung im Serum keine wesentlichen Vorteile, vor allem weil
das erythrozytäre Folat mit einer grösseren Messungenauigkeit
behaftet ist.
Hingegen ist das erythrozytäre Folat weniger von kurzfristigen
Nahrungseinflüssen abhängig, weshalb auch nicht-nüchterne
Proben verwendet werden können.
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Vitamin B1
Bedeutung/Indikation: Vitamin B1 spielt eine wichtige Rolle als Coenzym im Fettstoffwechsel. Der tägliche Bedarf beträgt bis 2.0 mg. Es kommt in
kleinen Mengen in allen pflanzlichen und tierischen Nahrungsmitteln
vor.
Klinische Relevanz:
Ein Vitamin B1-Mangel kommt entweder durch eine ungenügende
Zufuhr oder bei Malabsorption vor. Das voll ausgebildete
Krankheitsbild eines chronischen Vitamin B1-Mangels ist Beri-Beri.
Beri-Beri ist gekennzeichnet durch Schäden des zentralen
Nervensystems und des kardiovaskulären Systems.
Bei Alkoholkranken äussert sich Vitamin B1-Mangel durch
Enzephalopathie (Wernicke-Korsakow-Syndrom).
Überdosierungserscheinungen sind sehr selten und durch unspezifische Beschwerden gekennzeichnet.
Vitamin B2
Bedeutung/Indikation: Vitamin B2 ist das Coenzym der wasserstoffübertragenden Flavoproteine. Der tägliche Bedarf beträgt bis zu 2 mg. Vitamin B2
kommt in Fleisch, Leber, Gemüse und Milch vor.
Klinische Relevanz:
Vitamin B2-Mangel ist in Ländern mit hohem Lebensstandard sehr
selten. In tropischen Ländern kommt er häufig vor.
Symptome sind Läsionen an Haut und Schleimhäuten, Anämie,
Katarakt, Vaskularisierung der Kornea.
Vitamin B6
Bedeutung/Indikation: Vitamin B6 ist ein Coenzym in verschiedenen metabolischen
Prozessen. Der tägliche Bedarf beträgt bis zu 2.5 mg, in der
Schwangerschaft bis zu 5 mg. Vitamin B6 kommt in Fleisch, Leber,
Getreide und Reis vor.
Klinische Relevanz:
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Mangelerscheinungen durch ungenügende Zufuhr sind sehr
selten, sie kommen eher durch Wechselwirkung mit verschiedenen
Medikamenten (D-Penicillamin, Isonicotinsäurehydrazid, Laevodopa,
Cycloserin) vor. Klinisch kommt es zu Dermatitis und Glossitis. Bei
Säuglingen stehen Neuritis, Sensibilitätsstörungen und Krämpfe im
Vordergrund.
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25-Hydroxyvitamin D
Bedeutung/Indikation: Die aktive Form des Vitamin D (1,25 [OH]) entsteht in den Nieren
durch Hydroxylierung von 25(OH) Vitamin D. Vitamin D 25(OH)
entsteht in der Leber aus Provitaminen, die durch UV-Strahlung in
der Haut gebildet werden und Provitaminen, die durch die Nahrung
aufgenommen werden. (1,25 OH) Vitamin D spielt eine wichtige
Rolle im Calciumhaushalt. Es regt die Calciumresorption aus dem
Darm und Calciumrückresorption aus dem Primärharn an und führt
so zu einer Erhöhung des Serumcalciums. Der tägliche Bedarf von
Vitamin D beträgt 0.01 mg. Es kommt in Fisch, Milch, Eiern und
Pilzen vor.
Klinische Relevanz:
Die Konzentration von 25(OH) Vitamin D im Serum spiegelt die
Zufuhr von Vitamin D mit der Nahrung bzw. seine Bildung in der
Haut durch UV-Licht wider. Ein Mangel deutet auf eine mangelnde
Vitamin-Bildung in der Haut durch UV-Strahlung z.B. bei
Sonnenlichtmangel hin. Ein Vitamin D-Mangel kann aber auch durch
eine verminderte intestinale Aufnahme (z.B. Fett-Malabsorption,
biliäre Zirrhose, exokrine Pankreasinsuffizienz), durch einen
erhöhten
renalen
Verlust
(nephrotisches
Syndrom,
Peritonealdialyse) oder eine Elektrolytstörung (Hypocalcämie,
Hypophosphatämie) bedingt sein. Als Folge des Vitamin D Mangels
kann es zur Rachitis, einer schweren Mineralisationsstörung des
Skelettsystems durch Calciummangel kommen. Die Krankheit
entsteht in erster Linie bei Kindern, selten bei Erwachsenen
(Osteomalazie). Die Konzentration von 25(OH) Vitamin D steht in
Zusammenhang mit der Jahreszeit (im Sommer werden höhere
Werte als im Winter gemessen). 25(OH) Vitamin D-Erhöhungen
können bei Vitamin D-Therapie auftreten.
1,25-Dihydroxyvitamin D
Bedeutung/Indikation: 1,25 [OH]) entsteht in den Nieren durch Hydroxylierung von
25(OH) Vitamin D.
1,25(OH) Vitamin D spielt eine wichtige Rolle im Calciumhaushalt.
Es regt die Calciumresorption aus dem Darm und Calciumrückresorption aus dem Primärharn an und führt so zu einer Erhöhung
des Serumcalciums. Der tägliche Bedarf von Vitamin D beträgt
0.01 mg.
Es kommt in Fisch, Milch, Eiern und Pilzen vor.
Klinische Relevanz:
18.07.2005/Ha
1,25 (OH) Vitamin D-Serumwerte werden im Wachstum und in der
Schwangerschaft gemessen. Bei verschiedenen Krankheitsbildern,
die mit einer Hypercalcämie einhergehen, kann es auch zu
erhöhten 1,25(OH) Vitamin D- Serumwerten kommen, z. B. bei
granulomatösen
Erkrankungen
(Sarkoidose,
Tuberkulose),
Lymphomen, Hyperparathyreoidismus, idiopathischer Hypercalziurie
und bei Vitamin D-abhängiger Rachitis Typ II.
Niedrige
1,25(OH)
Vitamin
D-Serumwerte
kommen
bei
verschiedenen
Lebererkrankungen,
nephrotischem
Syndrom,
Phosphatmangel, Hypoparathyreoidismus und bei Vitamin Dabhängiger Rachitis Typ I vor.
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