GESUNDHEIT BAUSTEINE S AC H I NF OR MAT IO N A LTERS GRU PPE 6 -10 Ernährung zählt zu einem der komplexesten Wissensgebiete der heutigen Forschung. In diesem Kapitel sollen einige grundlegende ernährungsphysiologische Punkte herausgefilter t werden. Neben Bewegungsmangel, Nikotin und zuviel Alkohol gilt falsche Ernährung als eine der Hauptursachen für den Anstieg der sogenannten Zivilisationskrankheiten. Denn trotz der grundlegenden Veränderung unserer Lebens- und Arbeitsbedingungen essen viele immer noch so, als ob sie schwere körperliche Arbeit zu verrichten hätten. Die Fehler in der heutigen Ernährung lassen sich auf drei Ursachen zurückführen: Es wird zu viel und zu fett gegessen und zu viel Alkohol getrunken. Übersteigt die Energieaufnahme (kcal) den Energieverbrauch wird überschüssige Energie in Form von Fett gespeicher t - das heißt es entwickelt sich Übergewicht. Ist die Energieaufnahme dagegen zu niedrig im Verhältnis zum Energieverbrauch, entwickelt sich Untergewicht. Die Einteilung der Nahrungsmittel erfolgt, wie im Ernährungskreis dargestellt, in sieben Gruppen: Bei einem gemütlichen Heurigenbesuch darf eine appetitlich angerichtete Jause nicht fehlen. Getreideprodukte und Kar toffeln; Gemüse und Hülsenfrüchte; Obst; Getränke jeglicher Ar t; Milch und Milchprodukte; Fleisch, Wurst und Fisch; Fette und Öle. Der Körper holt sich aus diesen sieben Gruppen folgende Nährstoffe: - Eiweiß (Protein) gilt als Baustoff - Fette und Kohlenhydrate gelten als Brennstoffe (Energielieferanten) unseres Körpers. Die ideale prozentuelle Ver teilung der Nährstoffe über den Tag sind in etwa 55% Kohlenhydrate, 30% Fette und 15% Eiweiß. Vitamine und Mineralstoffe ergänzen die Körperfunktionen als Wirk- und Steuerstoffe. Sie ermöglichen die Verwer tung der Nährstoffe und das Funktionieren des Organismus. Vitamine sind lebensnotwendige organische Verbindungen, die in kleinen Mengen benötigt werden. Sie können nicht oder nur in unzureichender Menge vom Körper selbst gebildet werden und müssen daher zugeführ t werden. ZU DEN WICHTIGSTEN VITAMINEN ZÄHLEN: INFO SERVICE: Nähere Informationen und didaktische Anregungen zu diesem Thema finden Sie auch im Kapitel Ernährungskreis. ■ Vitamin A: in Fisch, Leber, Leber tran, Milch, Eigelb, Spinat und Karotten enthalten. Wirkung: Bestandteil des Sehpurpurs, wichtig für Haut und Schleimhäute, Antioxydans. Mangelerscheinungen: Nachtblindheit, verhornte Haut, stumpfe Haare. ■ Vitamin D: in Fisch, Eidotter, Milch und Leber enthalten; durch Sonneneinstrahlung wird Vitamin D in der Haut gebildet, daher ist Bewegung im Freien für Kinder und Jugendliche besonders wichtig. Wirkung: regelt die Aufnahme Ziegen- oder Schafkäse schmeckt hervorragend zu frischem Bauernbrot. von Kalzium und Phosphor, förder t die Kalziumeinlagerung im Knochen. Mangelerscheinungen: Rachitis, Knochenerweichung. ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H G ES U NDHEIT BAUSTEINE 1.1 SACH I N F O R MATION GESUNDHEIT BAUSTEINE ALTERSGRU PPE 6 -10 ■ Vitamin E: in Keimölen, Vollkorn, grünem Gemüse, Nüssen und Weizenkeimen enthalten. Wirkung: Antioxydans, Schutz vor Umweltgiften. Mangelerscheinungen: keine. ■ Vitamin K: in Leber, grünem Gemüse und Tomaten enthalten; wird außerdem im Darm gebildet. Mangelerscheinungen: verzöger te Blutgerinnung. ■ Vitamin C: in Obst, Gemüse, Kar toffeln und frischen Kräutern enthalten. Wirkung: Eisenstoffwechsel, Aufbau von Bindegewebe, hemmt die Radikalenbildung. Mangelerscheinungen: Infektanfälligkeit, Skorbut. Viel frische Luft und Bewegung im Freien macht Spaß und regt Kreislauf und Verdauung an. ■ Vitamin B-Gruppe: in Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Fleisch, Milch, Leber, Hefe und grünem Gemüse enthalten. Wirkung: für Eiweiß-Fett-Kohlenhydratstoffwechselvorgänge von Notwendigkeit. Mangelerscheinungen: Ner venstörung, Muskelschwäche, Müdigkeit, Störung der Blutzellenbildung, Veränderung der Haut. ZUSAMMENFASSUNG: Es gibt bewiesene Zusammenhänge zwischen Ernährung und Gesundheit. In unserem Kulturkreis wird meist reichlich und fetthaltig gegessen und zu viel Alkohol getrunken. An Hand der Ernährungspyramide bzw. des Ernährungskreises sehen wir das ideale Verhältnis der Kohlenhydrat- Eiweiß- und Fettaufnahme. Mit einer abwechslungsreichen Ernährung werden dem Organismus somit ausreichend Vitamine und Mineralstoffe zugeführ t. Ein ausgeglichener Säure- und Basenhaushalt ist Voraussetzung für die innere Harmonie unseres Körpers. Fehlen basische Vitalstoffe kann der Körper übersäuern – der Mensch wird müde, weniger leistungsfähig und in seinem Wohlbefinden eingeschränkt. Saure Lebensmittel: Fleisch, Wurst, Fisch, Süßigkeiten, Getreide, Käse, Eier, Hülsenfrüchte, Fett, Kaffee und Viele Menschen verbringen zahlreiche Stunden im Büro. Besonders dann sollte man auf eine ausgewogene Ernährung und ausreichend Bewegung achten. Alkohol. Auch Hektik und Stress kann zu einer Übersäuerung des Körpers führen. Basische Lebensmittel: (aufgebaut aus den Elementen Kalium, Kalzium, Natrium und Magnesium) sind vor allem die Gruppen Obst, Gemüse und Salat, Kar toffeln, Butter, Olivenöl, Haferflocken und Kräuter tee. Zwischen gesunder Ernährung und Wohlbefinden besteht ein unmittelbarer Zusammenhang. Die Gesundheit und somit die Leistungsfähigkeit des Menschen hängen großteils von seiner Nahrung ab, die mehrere Bedingungen erfüllen sollte. Eine Grundlage für die richtige Ernährung stellt die optimale Energiezufuhr dar. Es müssen alle Nährstoffe in einem entsprechenden Verhältnis zueinander aufgenommen werden. Auch die fachlich richtige Zubereitung der Nahrungsmittel trägt zum Wohlbefinden des Menschen bei. GESUN DH EIT BAUSTEINE 1.1 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H GESUNDHEIT BAUSTEINE D I DAKT IS C H E UMSETZUNG A LTERS GRU PPE 6 -10 PROJEKT „NAHRUNGSMITTELLANDSCHAFT“ Die Kinder lernen mittels einer einfachen Bastelübung (Modellierung) die wichtigsten Grundbegriffe rund um die Ernährung kennen. Sowohl die sieben wichtigsten Ernährungseinheiten als auch die Stoffgruppen der Ernährung werden nachgebaut und mit Bildern der Nahrungsmittel gekennzeichnet. LERNZIELE: ■ Die sieben Nahrungsgruppen (Getreide, Obst und Gemüse etc.) werden anschaulich kennen gelernt. ■ Die Ver teilung der Gruppen (Mengenverhältnisse) werden bildlich dargestellt – Wie wäre es wieder einmal mit einem Picknick im Freien? die verschiedenen Höhen der Berge in der Ernährungslandschaft erklären die Wichtigkeit der jeweiligen Nahrungsmittel. ■ Die Kinder werden auch über die Inhaltsstoffe informier t (Eiweiß, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe). INFORMATIONSTEIL: Im Bastelprojekt werden die Einheiten der Ernährung (Getreide, Gemüse, Obst, Getränke, Milchprodukte, Fisch und Fleisch sowie Fette und Öle) mit Hilfe von Tonbergen in eine Landschaft gesetzt. Der Berg „Getreide und Kar toffeln“ sollte am höchsten ausfallen (ca. 26% der Ernährung), Getreide und Erdäpfel stellen wie auch Obst und Gemüse eine der wichtigsten Nahrungsgrundlagen dar. dicht gefolgt vom „Gemüseberg“ (ca. 23%). Die Berge „Obst“, „Getränke“ und „Milchprodukte“ sollten eigentlich gleich hoch sein (je ca. 12% der Ernährung), der Berg „Fisch und Fleisch“ etwas niedriger (ca. 9% der Ernährung) und der Berg „Fette und Öle – inklusive Süßwaren“ sollte am kleinsten sein (ca. 6% der Ernährung). Nach der Modellierung der Berge können aus Zahnstocher „Ernährungsbäumchen“ in die Landschaft gesetzt werden; das heißt, dass zu dem jeweiligen Berg die richtigen Bäumchen gesetzt werden. Die Zahnstocher werden mit selbst gemalten Bildern der Nahrungsmittel geschmückt, indem kleine Durch die Modellierung einer Ernährungslandschaft aus Ton lernen Kinder spielerisch die Wichtigkeit der Nahrungsmittel kennen. Papierstücke mit Obst- und Gemüsesor ten, Fischen, Brotsor ten etc. bemalt und im Anschluss auf die Zahnstocher gesteckt werden. ORT: Schulklasse. ZEITAUFWAND: eine Schulstunde zur Vorbesprechung und Bearbeitung des Arbeitsblattes; zwei Schulstunden für den Bau der Ernährungslandschaft. G ES U NDHEIT BAUSTEINE ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 1.1 DI DAK TIS C HE UMSETZUNG GESUNDHEIT BAUSTEINE ALTERSGRU PPE 6 -10 MATERIALIEN: Wasser und Gefäße; Ton – pro Kindergruppe ca. 0,5 Kilogramm, ein Brett oder ein Kar ton als Unterlage (ca. 50 x 50 cm), Zahnstocher, Papier, Malstifte (Filz- oder Buntstifte), eventuell Prospektmaterial von Supermärkten. KOSTEN: geringe Kosten für Ton bzw. Unterlage. UMSETZUNG: Der/die LehrerIn bereitet die Kinder mittels Arbeitsblatt auf Die unterschiedlich hohen Tonberge können mit Hilfe von Papier und einem Zahnstocher beschriftet oder mit Bildern der Nahrungsmittel verschönert werden. das Projekt vor. In der anschließenden Stunde oder am nächsten Tag werden die Ernährungslandschaften gebaut. DURCHFÜHRUNG: ■ Jeweils drei bis vier Kinder bilden eine Gruppe. Dazu werden zwei Tische zusammengeschoben. Jede Gruppe benötigt ein Stück „Landschaftsboden“ (Brett oder Kar ton), ausreichend Ton, Zahnstocher, Papier zum Bemalen (möglicherweise Kataloge oder Prospektmaterial mit Abbildungen von Nahrungsmitteln). ■ Wenn alle richtig sitzen, zeichnet der/die LehrerIn die zu modellierenden Berge in den richtigen Größenverhältnissen auf die Tafel und erklär t den Ablauf. ■ In Gruppenarbeit erstellen die Kinder sowohl die Landschaft, als auch die Ernährungsbäumchen. Innerhalb der Gruppen können beispielsweise zwei Kinder modellieren, ein Kind die Bäume basteln und ein anderes Kind die jeweiligen Für die Ernährungsbäumchen sammeln Sie am Nahrungsmittel von den Prospekten auf die Bäume kleben. ■ Eine Landschaft entsteht; nicht vergessen werden sollte auf einen „Großbaum“, der besten eine zeitlang die Bezeichnung des Berges trägt („Getreideberg“). Werbeprospekte, die Effekt: Die Kinder sehen auf Anhieb, welche Nahrungsmittel als wichtig tagtäglich ins Haus einzustufen sind, und welche Berge eher kleiner ausfallen sollen. flattern. So haben Sie eine Fülle von Bildern, die die ALTERNATIVE PROJEKTE Kinder ausschneiden und auf die Zahnstocher kleben können! ■ Die Ernährungslandschaft kann ausgeweitet werden, indem die Inhaltsstoffe der Nahrungsmittel (Eiweiß, Kohlenhydrate, Fette, Vitamine, Ballaststoffe etc.) den Bergen zugeordnet werden; eine wesentliche Rolle spielt die ausreichende Flüssigkeitszufuhr INFO SERVICE: ReferentInnen vermittelt der Verband der Dipl. DiätassistentInnen & ernährungsmedizinischen BeraterInnen, weitere Informationen erhalten Sie über das Gesundheitsforum NÖ siehe Ernährung Service. und die Auswahl gesunder Getränke. ■ Einladung eines/r ErnährungsreferentIn. ■ Erweiterung des Projekts durch die richtige Auswahl und den gezielten Einkauf von Lebensmitteln. GESUN DH EIT BAUSTEINE 1.1 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H A R B EIT S B LAT T GESUNDHEIT BAUSTEINE A LTERS GRU PPE 6 -10 Grundsätzlich kann man den menschlichen Körper mit einer Maschine vergleichen. Beide benötigen Energie um zu arbeiten. Die Maschine benötigt Treibstoff, wie zum Beispiel Benzin. Der Mensch bekommt die Energie in Form von Nahrung. Nicht jeder Mensch benötigt täglich gleich viel Energie. Die drei Hauptnährstoffe (=Hauptenergiequellen) unserer Nahrung sind Kohlenhydrate (viel), Fette (mittel) und Eiweiß (weniger). Kater Murli bringt aus seiner Vorratskammer Lebensmittel – kannst du sie richtig zuordnen? Male vom Tablett Pfeile zum richtigen Text! Beim Eiweiß unterscheidet man pflanzliches (in Linsen, Mais, Getreide, Erdäpfel oder Sojabohnen) und tierisches Eiweiß (viel in Fisch und Fleisch). Kohlenhydrate sind mengenmäßig die wichtigsten Bestandteile unserer Ernährung. Viele Kohlenhydrate sind zum Beispiel in Nudeln, Erdäpfel, Reis, in den meisten Gemüsesor ten, im schwarzen Brot und auch im Obst enthalten! Man unterscheidet tierische Fette (Butter, Schmalz, Wurst, Käse) und pflanzliche Fette (Sonnenblumenöl, Margarine). G ES U NDHEIT BAUSTEINE ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H 1.1 A R BEIT S BLATT GESUNDHEIT BAUSTEINE ALTERSGRU PPE 6 -10 Bei der Ernährung kommt es besonders auf Abwechslung und Vielfalt an: Bei den fünf Mahlzeiten des Tages (Frühstück, Mittagessen, Abendessen und den beiden Jausen) sollte man darauf achten, dass auch immer wieder Obst, Gemüse, Brot, Teigwaren und Milchprodukte (siehe Ernährungspyramide) servier t werden! Kater Murli will dir erzählen, wie ein gesundes, abwechslungsreiches Frühstück aussehen soll. Leider stotter t er ein wenig und bringt nur die Anfangsbuchstaben heraus! Kannst du ihm helfen? So sollte beispielsweise ein gutes, gesundes Frühstück aussehen: Eine Scheibe Vollkornb . . . mit ein wenig But . . . und einem Stück Kä . . • Ein gutes Muntermachermü . . . mit Dörrobst und Haferf . . . . . . • Ein Glas warme Mi . . . oder Kak . . oder Kräuter t . . • Ein Ap . . . • Wenn du in der Früh überhaupt keinen Appetit hast, dann vergiss’ nicht auf die Schuljause – sonst geht dir in der Schule die Energie aus und du wirst ganz müde! GESUN DH EIT BAUSTEINE 1.1 ÖKO LOG N I E D E R Ö S T E R R E I C H