Hormone= Botenstoffe

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Linder 2
S 70f
Hormone= Botenstoffe;
1.
Allgemeines
2. Kommunikationssystem neben NS; (hormon= antreibend; in Bewegung setzend)
allgemeine Besonderheiten der Hormone
o nicht artspezifisch
o wirkungsspezifisch
o wirken relativ langsam (im Vergleich mit NS)
o Hormone entstehen in endokrinen Drüsen und Zellhaufen bzw. Geweben
Vergleich Nervensystem und endokrines System
Eigenschaft
Nervensystem
MediatorNeurotransmitter, die als Reaktion auf
moleküle
Nervenimpulse örtlich begrenz
freigesetzt werden
Ort der
nahe an der Freisetzungsstelle, an
Mediatoreiner Synapse; bindet an Rezeptoren in
wirkung
der postsynaptischen Membran
Zielzellarten
Muskelzellen, Drüsenzellen, andere
Neuronen
Zielgenauigkeit typischerweise hoch (z.B: motorische
Einheiten)
Zeit bis zum
Einsetzen der
Wirkung
Wirkdauer
2.
innerhalb von Millisekunden
allgemein kürzer (Millisekunden bis
Minuten)
Endokrines System
Hormone, die mit dem Blut durch den
Körper zum Gewebe transportiert
werden
(gewöhnlich) weit entfernt vom Ort der
Freisetzung; bindet an Rezeptoren der
Zielzellen
alle Zellen im gesamten Körper
ungezielt; Reaktion wird durch
Rezeptoren auf den Zioelzellen
bestimmt
Sekunden bis Stunden oder Tage
allgemein länger (Sekunden bis Tage)
Bau und Wirkungsweise von Hormonen
Hormone werden von Drüsenzellen synthetisiert, sie sind Nachrichtenträger und benötigen
Rezeptoren (Empfänger). Hormone sind also chemische Nachrichtenträger, die in spezialisierten
Zellen (inkretorischen Drüsenzellen) produziert werden und von diesen in die Blutbahn sezerniert
werden.
Alle Hormone sind entweder Proteine (bzw. Aminosäurenderivate) oder Lipide. Sie lassen sich je
nach Rezeptorlokalisation in den Zielzellen in 3 Arten einteilen:
2.1.
c.hohenauer
Peptidhormone: kettenförmig verknüpfte Aminosäuren;
Synthese: im Nucleus wird DNA in nucleäre (n-)RNA umgeschrieben → m-RNA →
Cytoplasma → Übersetzung in Peptidkette → endoplasmat. Retic. → Zuschneidung
durch Enzyme → Verpackung in Speichergranula;(8. Klasse)
bestehen aus Aminosäuren; sie besitzen in der Regel ein größeres Molekulargewicht als
Lipidhormone  können die Membran kaum passieren  Rezeptoren befinden sich
daher auf der Plasmazellmembran.
Diese Hormone sind wasserlöslich.
Beispiele: Adrenalin, Noradrenalin, Dopamin, Melatonin, Serotonin
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(Aminosäurenderivate);
Proteinhormone: Vasopressin, Oxytocin, Insulin
2.2. Steroidhormone:
kleiner als Peptide, gut fettlöslich; können aufgrund ihrer Fettlöslichkeit gut durch die
Zellmembran diffundieren binden daher an Rezeptoren, die sich im Zellinneren
befinden.
Beispiele: Steroidhormone (Glucocorticoide, Mineralcorticoide, Sexualhormone); Bsp.:
Cortisol, Östradiol, Aldosteron
2.3. niedermolekulare Schildrüsenhormone
T3 und T4 werden aus der Aminosäure Tyrosin durch Anfügung von Jod gebildet; sie sind
ebenfalls fettlöslich
Sowohl Steroid- als auch Schilddrüsenhormone können oral eingenommen werden—sie werden im
Verdauungstrakt nicht gespalten und passieren leicht die Darmauskleidung, da sie fettlöslich sind.
Insulin (und auch andere Protein. und Peptidhormone) dagegen würde von den Enzymen bei der
Verdauung gespalten werden und müssen daher injiziert werden.
Wirkungsweise von Hormonen
1. Wasserlösliche Hormone:
werden von Rezeptor auf Zelloberfläche der Zielorgane erkannt und gebunden → um diese
Information in Reaktion von Zellorganellen umzusetzen bedient sich die Zelle verschiedener
Botenstoffe = second messengers: 3 wichtige Typen
o Kalzium: einfachster messenger. Wenn es nach Membranpotentialänderung in Zelle
eindringt erhöht sich Ca-Konz. Das ermöglicht Reaktionen wie Kontraktion der Myofibrillen,
Freisetzung von Neurotransmittern aus Synapsen.
o Zyklisches Adenosinmonophosphat, cAMP: Derivat von ATP. Für Peptid-Hormone wichtig!
Der Membranrezeptor gibt Konformationsänderung an ein GS-Protein (stimulierendes GTPbindendes, regulatorisches Protein) im Zellinneren weiter, das durch Guanosintriphosphat
(GTP) aktiviert wird. Daraufhin stimuliert das G-Protein die Adenylatcyklase, die ATP in
cAMP umwandelt. cAMP aktiviert eine Proteinkinase (= Enzym welches andere Zellproteine
phophoryliert); dadurch werden diese Proteine aktiviert (oder aber auch inaktiviert) und
lösen dann physiologische Reaktionen aus.
Nach einer kurzen Zeitspanne inaktiviert das Enzym Phosphodiesterase das cAMP.
(Choleratoxin hemmt Abschalten von Gs—dadurch bleiben sie in aktivem Zustand—deshalb
bleibt die cAMP Konzentration sehr hoch—die Chloridionen werden aus dem Zellen in den
Darm gepumpt—Wasser und Na+ folgen nach  extremer Durchfall; Keuchhustentoxin
verhindert Hemmung von Adenylatcyclase durch G, Koffein hemmt Abbau von cAMP).
o Phosphoinositol, IP3: ähnlich wie cAMP-System, Eigentlicher Wirkstoff ist letztlich das
Inositoltriphophat (IP3), das aus dem ER Ca2+ freisetzt.
2. Fettlösliche Hormone:
(Östrogene, Progesteron, Glucocorticoide) und Schilddrüsenhormone wirken auf die
Genexpression. Sie müssen in die Zelle eindringen, um ihre Wirkung im Zellkern zu entfalten.
Die Rezeptoren dieser Hormone sind DNA-bindende Proteine mit metallbindenden Fingern.
Die Bindung eines Steroid- oder Schilddrüsenhormons an den Rezeptor wandelt diesen in
einen Transkriptionsverstärker um; spezifische Gene werden nun an oder abgeschaltet (dh.
exprimiert oder nicht) * relativ langsamer Weg
c.hohenauer
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3.
Wichtige Hormonproduzenten
3.1.Hypothalamus
hormonelle Schaltzentrale im Gehirn; produziert mind. 9 Hormone; vermittelt Signale vor allem an
Hypophyse (s.u.); Hauptverbindung zwischen NS und endokrinem System
Man unterscheidet Releasing- und Inhibiting-Hormone des Hypothal., z.B. TRH = ThyrotropinReleasing-Hormon (regt in Hypohphyse Bildung von Thyrotropin an = TSH = Thyreoideastimul.
Hormon
Die Hormone von Hypothalamus und Hypophyse spielen eine wichtige Rolle bei praktisch allen
Aspekten des Wachstums, der Entwicklung und des Stoffwechsels.
3.2. Hypophyse
erbsenförmige Struktur an Unterseite des Zwischenhirns; 2-geteilt:
1. Neurohypophyse =neuraler Teil = Hinterlappen
Produktion von Vasopressin (regt Niere zur Resorption von Wasser an) und Oxytocin (Induktion
der Wehen); Die Hormone werden in NZ gebildet, deren Somata im Hypothalamus liegen;
2. Adenohypophyse =drüsiger Teil = Vorderlappen: 6 wicht. Hormone
o Wachstumshormon: GH; Somatotropin; artspezif. (tier. wirkt nicht); bei Erwachsenen
helfen diese Hormone die Muskelmasse und Knochenmasse zu erhalten; bei Überschuß
Akromegalie (oft Tumor; unverknöcherte Teile des Skeletts, Zunge, Ohren, Lippen); regt in
Leber Bildung von Wachstumsfaktoren an
o Gonadotropine: LH = Lutropin (Bild. d. Gelbkörpers), FSH = Follitropin (Reifung); regulieren
Fkt. der Ovarien und Hoden; Abgabe wird durch LHRH (Gonadoliberin) aus Hypoth.
gesteuert;
o Prolactin: Milchproduktion; alleine geringe Wirkung—erst in Kombination mit Östrogenen,
Progesteron und anderen Hormonen; Entwicklung der Brust während Schwangerschaft; bei
Männern keine Funktion bekannt, bei Überproduktion Impotenz bzw. Ausbleiben der
Menstruation; Empfindlichkeit der Brust unmittelbar vor Einsetzen der Menstruation kann
durch Prolactinerhöhung verursacht sein; Dopamin fungiert als Prolactin- Inhibiting –
Hormon (PIH)—> hemmt die Freisetzung von Prolactin ; Saugreiz an Brustwarze führt zu
Dopaminhemmung – vermehrt Prolaktin – bei schwangeren Frauen 20x mehr als sonst
o Schilddrüsenstimulierendes Hormon: TSH = Thyreotropin; Zusammenhang vergrößerte
Hypophyse - Kropf; Mangel → Kretinismus; Myxödem; Überschuß → Basedow)
o Adrenocorticotropes Hormon: ACTH = Kortikotropin; regul. Hormonproduktion der
Nebennieren.
3.3. Schilddrüse
produziert Hormone, die den Grundumsatz kontrollieren; schmetterlingsförmig, liegt direkt
unterhalb des Kehlkopfes; sehr stark von Kapillaren durchzogen; Schilddrüse ist die einzige
endokrine Drüse, die ihr Sekretionsprodukt in großen Mengen speichern kann( Bedarf für 100
Tage)
• Thyroxin = Tetrajodthyronin(T4) (für Therapie; läng. Halbwertszeit, leichter zu dosieren), und
• Trijodthyronin (T3):
erhöhen den GU; enthalten Jod, das mit der Nahrung (Meersalz, Meerestiere, jodiertes
Kochsalz) aufgenommen wird (bei Fieber und Schilddrüsenüberfunktion wird mehr gebraucht!).
Thyroxin ist wahrscheinlich Vorstufe zu T3 und wird an der Zielzelle aus T4 durch Entfernung
eines Jodions hergestellt.
Ein Kropf (Struma) ist eine Vergrößerung der Schilddrüse. Ursache kann Jodmangel sein (oder
entzündliche Schilddrüsenzerstörung uam)⇒ Erhöhung der TSH-Ausschüttung und darauf
folgend Vermehrung der Follikelzellen der Schilddrüse.
c.hohenauer
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•
Diese Hormone benötigen keine intrazellulären Rezeptorproteine sondern beeinflussen direkt
die Transkription in den Mitochondrien. Sie erhöhen den Sauerstoffverbrauch und vermehren
mit verstärktem Energieumsatz auch die Wärmeproduktion. Außerdem beeinflussen sie die
Wirksamkeit anderer Hormone (fördern Insulin, Glukagon, STH und Adrenalin); außerdem
Erhöh. der Herzfrequenz + Kontraktilität
Fördern Wachstum und Reifung (vor allem von Gehirn und Knochen – wirken auf Hypophyse
(Somatotropin)). Ein Mangel bei Neugeborenen führt daher zu Wachstums- und
Reifungsrückstand (Zwergwuchs, verzögerte Sexualentwicklung) und zu Störungen im ZNS
(Intelligenzdefekte, Krampfanfälle): Kretinismus. Behandlung innerhalb der ersten 6 Monate
kann zu Verbesserung führen.
Morbus Basedow: Autoimmunerkrank.; AK mit Thyreotropin-Wirkung – ständ. Ausschüttung
von Hormon ohne Regelung; Hervortreten der Augen durch Vergröß. d. Fettwegebes hinter
Auge (AK-Reaktion)
Calcitonin: reguliert Calciumstoffwechsel; CT erniedrigt den CA-Gehalt des Blutserums durch
Wirkung auf Knochen und Niere: es hemmt im Knochen die durch Parathormon (aus
Nebenschilddrüse) geförderte Osteoklastentätigkeit (Abbau von Knochen zur Gewinnung von
freiem Ca) und erhöht an der Niere die Ausscheidung von Ca.; stimuliert Osteoblasten
3.4. Nebennieren:
•
•
Mark: Adrenalin: bes. Versorgung der Organe, Bereitstellung von Fettsäuren, Glucose
Rinde: bildet lebenswichtige Steroidhormone
o Glucokortikosteroide: regulieren Stoffwechsel und Stressabwehr
Kortisol ,Kortison: erhöht Appetit, reguliert Blutdruck, ausgewogener Ernährungszustand;
erhöht Glucosekonzentration im Blut, verstärkt Magensaftproduktion (bei hoher Dosierung
daher Gefahr von Magengeschwüren), verzögert Wasserausscheidung; wirken
antientzündlich und antiallergisch (z.T. wegen der Hemmung der Proteinsynthese und der
Lymphozytenbildung, z.T. wegen des Hemmeffekts auf die Histaminfreisetzung und wegen
der Stabilisierung der an der Phagozytose beteiligten Lysosomen)
o Mineralkortikosteroide
Aldosteron: fördert Resorption von Salzen in der Niere ⇒ Regulation des Blutdrucks;
fördert Ausscheidung von Kalium durch Urin;
In der Schwerathletik werden manchmal synthetische, anabol wirksame Steroide (Anabolika) mit
der Absicht verabreicht, die Muskelbildung zu vermehren.
3.5. Gonaden:
= keimdrüsen (also Ovarien und Testes)
• Östrogene: sind für Entwicklung der weiblichen Geschlechtsmerkmale von Bedeutung (aber
nicht so wie Androgene für Männer); sind Steroidhormone; Bildungsorte: Ovar, Plazenta,
Nebennierenrinde und Leydigsche Zwischenzellen des Hodens. Dazu gehören: Östradiol,
Östron,.
o Uterus: fördern Proliferation und Kontraktion
o Vagina: Verdickung der Schleimhaut, Abstoßung glykogenhaltiger Epithelzellen (vermehrte
Milchsäureproduktion durch Bakterien - Infektionsschutz)
o Zervix: Konsistenz des Schleims (flüssiger)
o Befruchtungsvorgang: Wanderungsgeschwindigkeit des Eies und Vorbereitung der Spermien
auf das Eindringen.
o Daneben Einfluss auf Blut (Erhöhung der Gerinnungsfähigkeit - Pille!), Niere
(Wasserrückhaltung - lokale Ödeme - östrogenhaltige Kosmetika zur Hautstraffung),
Knochen (Bremsung des Längenwachstums), Haut (wird dünner und weicher, Verminderung
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der Talgdrüsen und Vermehrung der Fettablagerung in der Unterhaut), ZNS (Sexuelles und
soziales Verhalten)
• Gestagene: wichtigstes Hormon ist Progesteron (während der Gelbkörperphase sezerniert),
Hauptaufgabe ist Vorbereitung des Genitaltraktes der Frau für die Aufnahme und Reifung des
befruchteten Eies und Aufrechterhaltung der Schwangerschaft. Bildungsort sind Gelbkörper,
Follikel, Plazenta und auch beim Mann die Nebennierenrinde. Für fast alle Wirkungen ist ein
vorhergehender oder gleichzeitiger Einfluß von Östradiol nötig.
o Uterus ist Hauptzielorgan (Schleimhautaufbau, Gefäßversorgung, Glykogengehalt).
o Zervix: macht Schleim für Spermien undurchdringbar
o Brust: Entwicklung des Milchgangsystems
o ZNS: hohe Dosen wirken anästhetisch, fördert Bereitschaft für epileptische Anfälle,
thermogener Effekt - führt zur Erhöhung der Basaltemperatur und ist wahrscheinlich
Ursache für Verhaltensstörungen und Depressionen vor der Menstruationsblutung und
gegen Ende der Schwangerschaft
• Androgene: Testosteron, 5-α-Dihydrotestosteron (DHT); Funktionen:
Geschlechtsdifferenzierung, Samenbildung, Geschlechtstrieb beim Mann; Bildungsorte: Hoden,
Ovar, Nebennierenrinde; Testosteron kann auch zu Östradiol umgebaut werden. Regelung
erfolgt durch LH und FSH, die beim Mann kontinuierlich ausgeschüttet werden (hängt davon ab
ob frühkindlich T auf ZNS gewirkt hat oder nicht).
T steuert auch Ausbildung der sekundären männlichen Geschlechtsmerkmale
(Genitalwachstum, Behaarungstyp, Körperbau, Kehlkopfgröße (Stimmbruch),
Talgdrüsenaktivität (Akne)). T hat fördernden Effekt auf Blutbildung und wirkt anabol (stärker
entwickelte Muskulatur bei Männern) und beeinflusst bestimmte Verhaltensweisen wie
Aggressivität. Eine Überproduktion von Androgenen oder eine künstliche Testosterongabe kann
zur Vermännlichung des weiblichen Organismus führen.
3Pankreas, Darm
regulieren Verdauung und Verwertung der Nahrung
Pankreas: Insulin (senkt Blutzucker), Glucagon (hebt Blutzucker); Regulation des Stoffwechsels von
KH, Proteinen, Fetten
Darm bildet Sekretin, Cholecystokinin; fördern Freisetzung von Galle und Verdauungssäften aus
Pankreas
4.
Steuerung von Körpervorgängen durch Hormone am Beispiel
Blutzuckerspiegel und weiblicher Zyklus
4.1.Steuerung des Blutzuckerspiegels
Regulation des Blutzuckergehaltsdurch die Pankreas (exokrine und endokrine Drüse; 99% sind
Acini- Bläschen, welche Verdauungsenzyme herstellen; zwischen diesen Zellen liegen die
Langerhanschen Inseln-- produzieren Insulin(Betazellen) und Glucagon (Alphazellen). Insulin senkt
Blutzuckerspiegel (Förderung der Speicherung und Oxidation) Glucagon hebt den
Blutzuckerspiegel.
Außerdem hat Insulin anabole Wirkung mit Effekten auf Wachstum und Differenzierung von Zellen
und Geweben.
Steuerung der Sekretion
Die Insulin-Freisetzung wird vor allem durch Anstieg der Glukose-Konzentration im Blut gefördert.
Daneben gibt es allerdings auch noch andere Mechanismen:
hohe Fettsäure- ,Aminosäure- und Ketonkörper-Spiegel im Blut
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gastrointestinale Hormone
Acetylcholin als Anreger der Verdauung
Die β-Zelle der Pankreas (Orte der Insulinproduktion) nimmt Glukose auf und baut sie durch
Atmung ab, wobei ATP entsteht. Der erhöhte ATP-Spiegel führt zur Blockade eines KaliumKanalproteins bis zur Depolarisation der Zelle. Nun strömt Ca in die Zelle ein, was zu einer
Ausschüttung der Insulin-Vesikel führt. Diese gelangen übers Blut zur Leber (daneben muss es aber
noch andere Wege geben!).
Antagonistisch wirken:
• Somatostatin
• Adrenalin
• Noradrenalin
Wege und Abbau des Insulins im Körper
Glukose gelangt aus dem Darm ins Blut und damit zur Leber – da diese noch nicht durch Insulin
umgestellt ist, fließt sie weiter über Herz und Aorta zum Pankreas. Dort führt sie zur Ausschüttung
von Insulin, das zur Leber gelangt, wo 50% des Insulins wirken (und anschließend abgebaut
werden). Der Rest bindet an Insulin-Rezeptoren in der Peripherie.
Der Abbau erfolgt in Leber, Niere und Muskulatur mit einer Halbwertszeit von 5 Minuten.
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Diabetes mellitus
Hierbei ist zu wenig Insulin vorhanden. Folge ist einer permanent zu hoher Blutzuckerspiegel. Trotz
des hohen Zuckerspiegels sind viele Zellen nicht in der Lage, die Glukose aufzunehmen (Sie
benötigen eben auch Insulin). Durch das Überwiegen der dem Insulin antagonistischen Hormone
kommt es zu einer vermehrten Proteolyse mit Folge eines erhöhten Harnstoffspiegels und einer
negativen Stickstoffbilanz („Muskelschwund“). Da Insulin das einzige Hormon ist, das Fett in den
Zellen hält, führt ein Insulinmangel zu erhöhtem Fettabbau, was in Folge zu einer Erhöhung der
Zahl von Ketonkörpern im Blut führt – metabolische Azidose (Ketonkörper sind Säuren!), die sich
durch Abatmung von Aceton bemerkbar macht.
Wegen der osmotischen Aktivität der Glukose im Urin kommt es zu einer hohen Ausscheidung von
Flüssigkeit und Elektrolyten.
Als sekundäre Folgen gelten Erkrankungen, die sich nach vielen Jahren diabetischer
Stoffwechsellage ergeben können. Dazu zählen Hyperlipoproteinämie, ein erhöhtes Risiko für
Arteriosklerose und diabetische Neuropathien.
• Diabetes mellitus Typ I = juveniler Diabetes
absoluter Insulinmangel auf Grund einer Zerstörung oder Ausschaltung der B-Zellen des
Pankreas. Ursachen: Autoimmunreaktion?, Entnahme des Pankreas (z.B. tumorbedingt),
Pankreatitis
Therapie: lebenslängliche Insulingabe
• Diabetes mellitus Typ II = Altersdiabetes
Bei Gesunden liegen Insulin-Rezeptoren im Überschuss vor – sind einige Rezeptoren besetzt,
gibt es schon einen maximalen Insulin-Effekt. Beim Übergewichtigen scheint die Anzahl der
Rezeptoren (reversibel) herunterreguliert zu werden.
Therapie: im Vordergrund diätetische Maßnahmen, Abmagerungskuren, körperliche Betätigung
– weil oft unrealistisch dann doch Medikamente (Insulin, Glyburid). Obwohl TypII-Diabetiker
Insulin brauchen, haben viele eine ausreichende Menge (oder ein Zuviel) an Insulin im Blut, bei
diesen Patienten sind die Zielzellen wegen Herabregulierung der Insulinrezeptoren viel weniger
empfindlich für Insulin.
4.2.Der weibliche Zyklus
kann in 3 Phasen eingeteilt werden (wenn man vom Uterus ausgeht)
1. Proliferationsphase: beginnt mit Ende der Blutung; Aufbau der Uterusschleimhaut, am Ende
Ovulation
c.hohenauer
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Details: FSH fördert im Ovar das Reifen von Follikeln. Zellen, die den Follikel umgeben
produzieren Androgene, die durch Aromatase in Estrogene umgewandelt werden. Der
steigende Estrogenspiegel hemmt die Ausschüttung von FSH und LH. Der sehr hohe Spiegel
an Estrogen, der kurz vor der Ovulation erreicht wird, förder die LH-Sekretion kurzfristig
(noch nicht geklärt). Etwa 24h nach diesem Gipfel kommt es zum Eisprung
2. Sekretionsphase: aus Follikel entsteht Gelbkörper, der Progesteron und Estrogen
produziert; wird Eizelle befruchtet, so beginnt am 6. Tag die Einnistung in den Uterus. Wird
sie nicht befruchtet folgt die Blutung
Details: Der Gelbkörper produziert etwas Estrogen aber vor allem Progesteron (Wirkung
s.o.). Beide Hormone hemmen LH. Durch den sinkenden LH-Spiegel geht der Gelbkörper
langsam zugrunde, was zur Abnahme seiner Hormone führt.
Wurde das Ei befruchtet, so produziert das Chorion (Embryonalhülle) ab dem 8. Tag nach
der Befruchtung Humanchoriongonadotropin (hCG), das den Gelbkörper vor der
Degeneration rettet. hCG ist jenes Hormon, das bei Schwangerschaftstests für zu Hause
nachgewiesen wird.
3. Menstruationsphase
Auf diese Abnahme reagieren die Gefäße der Uterusschleimhaut mit einer
Vasokonstriktion, was zu Minderdurchblutung führt (=Ischämie). Die absterbende
Schleimhaut wird abgestoßen.
Wirkung der Pille: Durch sie ist der Spiegel an Estrogenen und Gestagenen erhöht, was zu einer
Hemmung von LH und FSH führt. Dadurch bleibt der physiologische Anstieg von Estrogen in der
ersten Hälfte des Zyklus aus. Da sein Spiegel dauernd erhöht ist, kommt es nicht zum LH-Gipfel und
damit auch nicht zur Ovulation. Das Gestagen verhindert durch eine Verdickung des Zervixschleims
zusätzlich das Eindringen der Spermien in den Uterus. Nebenwirkungen z.B. erhöhtes
Thromboserisiko, evt. Gewichtszunahme (Einlagerung von Wasser).
Sportlerinnen-Trias: gestörtes Essverhalten, Amenorrhoe und Osteoporose
Am Beginn steht meist der Zwang Gewicht zu verlieren. Amenorrhoe kommt durch Mangel an
Gonadotropin-RH zu Stande, was wahrscheinlich mit dem niedrigen Körperfettgehalt
zusammenhängt. Weil Östrogene aber auch den Knochen helfen Ca zu erhalten, sind chronisch
niedrige Östrogenspiegel mit dem Verlust der Knochendichte verbunden („alte Knochen in jungen
Frauen“).
Im Gegensatz zum Menschen und anderen Primaten kommt es bei anderen Säugern nicht zur
Menstruationsblutung – stattdessen wird die Uterusschleimhaut resorbiert = östrischer Zyklus.
Während der Proliferationsphase kann etwas Blut (aus der dicken Schleimhaut) austreten. Beim
monöstrischen Zyklus (z.B. Bärin) wird Weibchen einmal im Jahr fruchtbar, beim diöstrischen
Zyklus (z.B. Hündin) zweimal.
c.hohenauer
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