Die Bauchspeicheldrüse und ihre Hormone Die Bauchspeicheldrüse (das Pankreas) liegt hinter dem Magen. Innerhalb der Bauchspeicheldrüse sind zahlreiche kleine Zellgruppen inselartig verteilt. (Langerhans´sche Inseln). Diese Langerhanschen Inseln bilden Hormone: das Hormon Glucagon wird in den Alphazellen und das Hormon Insulin wird in den Betazellen der Langerhansschen Inseln produziert. Beide Hormone regeln den Blutzuckerspiegel. Durch das Zusammenspiel der beiden Hormone wird der Blutzuckergehalt konstant gehalten (Normalwert ca. 90 mg Glucose/100ml Blut). Nach dem Essen steigt der Blutzuckerspiegel an; die Betazellen scheiden dann Insulin aus, was bewirkt, dass Zucker aus dem Blut in die Zellen aufgenommen wird, sodass die Blutzuckerkonzentration sinkt. In Leber und Muskeln wird daraus die Speichersubstanz Glykogen; Insulin stimuliert die Synthese von Fetten und Proteinen unter Glucoseverbrauch. Ist der Sollwert erreicht, wird die Insulinabgabe gestoppt. Abbildung 1: http://www.zentrum-dergesundheit.de/langsam-essen-ia.html Sinkt die Blutzuckerkonzentration (z.B. bei Hunger oder starker körperlicher Anstrengung), geben die Alphazellen Glucagon ab. Dieses Hormon wirkt auf die Leberzellen und veranlasst diese dazu, die Speichersubstanz Glykogen abzubauen wodurch Glucose entsteht die ins Blut abgegeben wird, wodurch der Blutzuckerspiegel steigt. Zuckerkrankheit Diabetes mellitus („süsser Durchfluss“) Eine Zuckerkrankheit entsteht durch einen Insulinmangel oder durch eine verminderte Reaktion auf Insulin im Zielgewebe. Der Blutglucosespiegel steigt nach einer Mahlzeit, aber die Zellen sind nicht in der Lage, zur Deckung ihres Stoffwechselbedarfs genügend Glucose aufzunehmen. Bei Patienten mit Diabetes mellitus überfordert der hohe Glucosespiegel im Blut die Fähigkeit der Nieren, den Zucker aufzunehmen. Zucker wird ausgeschieden- deshalb ist Zucker im Harn ein typisches Kennzeichen dieser Krankheit. Wenn Zucker sich im Urin anreichert, wird gleichzeitig mehr Wasser ausgeschieden, was zu einem übermässig hohen Urinvolumen führt. Es gibt 2 Haupttypen von Diabetes mellitus- beide sind durch einen hohen Blutglucosespiegel gekennzeichnet, sie haben aber unterschiedliche Ursachen. Diabetes Typ 1- insulinabhängiger Diabetes Der Grund dafür ist eine Erkrankung (Autoimmunerkrankung), wobei das eigene Immunsystem die Betazellen der Bauchspeicheldrüse zerstören. Die Patienten können selbst kein Insulin produzieren! Diese Erkrankung tritt meist schon im Kindheitsalter auf, die Patienten müssen mehrmals täglich Insulin spritzen. Dabei kann man aber keine Standarddosierung wählen. Denn zu viel Insulin bewirkt, dass zu viel Zucker abgebaut wird. Es kommt zu den typischen Symptomen der Hypoglykämie, die leider häufig nicht erkannt werden. Daher muss Abbildung 2: http://www.diabetesgenau bestimmt werden, wie viel Insulin dem union.de/insulin-spritze-die-wichtigeKörper zugeführt wird. Mithilfe einer medizin-bei-diabetes/ Blutzuckermessung wird der Zuckerspiegel im Blut bestimmt. Darauf basierend kann dann die richtige Menge Insulin gespritzt werden. Diabetes Typ 2- insulinUNabhängiger Diabetes Hiervon sind rund 90 % aller Diabetiker betroffen! Der Körper produziert zwar Insulin, aber die Zielzellen sprechen nicht mehr normal auf Insulin an. Die Zielzellen können somit keine Glucose aus dem Blut aufnehmen, sodass der Blutglucosespiegel erhöht bleibt. Die Ausbildung eines Typ-2-Diabetes hängt stark mit den Lebensumständen und der Ernährungsgewohnheiten der Patienten zusammen- das Risiko steigt mit Übergewicht und mangelnder körperlicher Betätigung. Diese Form bricht häufig erst bei Erwachsenen aus, immer öfter jedoch wird sie auch schon bei Kindern festgestellt, die übergewichtig sind und wenig Sport betreiben. Die Behandlung ist denkbar einfach: regelmäßige körperliche Betätigung und eine gesunde Ernährung können den Blutzuckerspiegel auf Normalwert halten. Dennoch steht der Typ-2-Diabetes in der Liste der häufigsten Todesursachen ganz oben und stellt ein zunehmendes gesundheitspolitisches System dar. Arbeitsblatt Blutglucoseregulation 1. Fülle den Lückentext zur Blutglucoseregulation durch Hormone! In den ______________________ des Pankreas wird ___________________ gebildet. Es ________________ die Blutglucosekonzentration, indem der Einstrom von ____________________ in die Körperzellen gesteigert wird. Glucagon wird in den ____________________ des Pankreas gebildet, es wirkt als ___________________________ zu Insulin, indem es den Blutglucosespiegel ____________________, und zwar durch den _________________ von ________________________ aus der ______________________. Zwei weitere Hormone spielen bei der Blutzuckerregulation eine Rolle: Das Stresshormon ________________________ aus dem Nebennierenmark sowie das Stresshormon ______________________ aus der Nebennierenrinde. Adrenalin bewirkt eine _________________________ aus Glykogen und den Abbau der ________________. Cortisol ___________________ den Blutglucosespiegel. Glucose Insulin Cortisol Abbau Glukose- Glykogen freisetzung Betazellen Alphazellen Leber Fett- Adrenalin Gegenspieler senkt erhöht speicher 2. Schau dir den Blutglucoseverlauf nach einer Mahlzeit bei gesunden Erwachsenen im Vergleich zu Diabetikern an. Was kannst du aus dem Diagramm herauslesen? Info: Nierenschwelle: ab einem Wert von 180mg Glucose/100ml Blut wird Glucose mit dem Harn ausgeschieden