– ANZEIGE – klinikumbielefeld unsere kompetenz für ihre gesundheit Bürger fragen - Ärzte antworten: Veranstaltungsreihe in der capella hospitalis 14717201_000313 SauresverätztdieSpeiseröhre Thema Sodbrennen in der Capella Hospitalis: erst Medikamente, später OP ¥ Sodbrennen entsteht, wenn der Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre nicht mehr einwandfrei funktioniert und Magensäure in die Speiseröhre fließt. „Das ist wie ein offenes Scheunentor“, sagt Dr. Susanne Röttgermann, Leitende Oberärztin der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie des Klinikums Bielefeld, beim NW-Treff in der Capella Hospitalis. Christiane Bernert berichtet. D r. Röttgermann betonte, dass man bei Sodbrennen nicht von einem belanglosen Aufstoßen sprechen könne: „Studien belegen, dass Sodbrennen die Lebensqualität erheblich einschränkt. So wie bei einer Krebserkrankung.“ Völlegefühl, Schmerzen im Oberbauch, Probleme beim Schlucken – Sodbrennen macht ähnliche Beschwerden wie eine Magenschleimhautentzündung oder ein Magengeschwür. Rund 20 Prozent der Bevölkerung leiden darunter, Viele wachen nachts auf und können im besten Fall durch das Hochstellen des Kopfes wieder einschlafen. „Die Wirksamkeit von Hausmitteln wie Haferschleim und Kamillentee geht gegen null“, so Röttgermann. Denn das Problem ist ätzend: Die Säure greift die Schleimhaut der Speiseröhre an. Wer nur ab und zu Sodbrennen hat, kann die Beschwerden durch Disziplin verbessern: Auf Nikotin und Alkohol verzichten, Orangensaft und Kaffee weglassen, fettreiches und scharfes Essen vermeiden, lieber fünf kleine Mahlzeiten verzehren statt drei Hauptmahlzeiten und immer gut kauen. Stress und Übergewicht verstärken Sodbrennen. Nur Schwangere können nach neun Monaten auf eine spontane Linderung ihrer Beschwerden hoffen. „Menschen mit regelmäßigem Sodbrennen sollten sich einer Magenspiegelung unterziehen, um die Ursache für die Schmerzen abzuklären“, rät Chirurgin Röttgermann. Bevor sie zum Messer greift, werden alle Möglichkeiten einer medikamentösen Therapie ausgereizt. Bei akuten Beschwerden helfen Säurefänger, dauerhaft wird Sodbrennen mit Säurehemmern (Protonenpumpeninhibitoren, PPI) therapiert. „Dieses Medikament kann der Patient jahrelang einnehmen: erst hochdosiert und nach etwa vier Wochen mit einer halben Dosis als Erhaltungstherapie“, so Röttgermann. Wenn der Verschluss zwischen Magen und Speiseröhre schlappmacht und zusätzlich ein Bruch des Zwerchfells vorliegt, ist auch das noch kein zwingender Grund für eine Operation. Es kommt auf die Größe des Bruchs an. Ein operativer Eingriff ist unter bestimmten Bedingungen empfehlenswert: Wenn die Beschwerden nach Absetzen der Medikamente wie- INFO Basisch gegen Saures ´ Geschmacksverstärker, Stabilisatoren und Konservierungsmittel sind extrem säurebildend. ´ Eine basische Ernährung hingegen versorgt den Körper mit leicht aufnehmbaren Mineralstoffen sowie mit allen Nähr- und Vitalstoffen. ´ Quinoa und Hirse können beispielsweise Pasta und Reis ersetzen. Expertenteam: Professor Dr. Guido Schürmann und Dr. SuFOTO: ZOBE sanneRöttgermann. derkommen, wenn der Zwerchfellbruch groß ist und der Magen Richtung Brustkorb vorgedrungen ist, wenn Entzündungen partout nicht abheilen. Prof. Dr. Guido Schürmann, Chefarzt der Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie, rät Betroffenen, sich ausführlich von einem Facharzt beraten zu lassen: „Hausärzte kennen manchmal die modernen und schonenden Operationsverfahren nicht und raten von einem solchen Eingriff ab. Wir führen die entsprechende Operation mit viel Erfahrung durch und klären den Patienten über alle Chancen und Risiken auf“, betont Schürmann. Die Operation erfolgt per Bauchspiegelung, Röttgermann erklärt das ganz nüchtern: „Wir reparieren die Mechanik, die Erfolgsaussichten liegen bei 90 Prozent.“ Der Magen wird zurück in den Bauchraum gezogen, die Zwerchfelllücke verkleinert. Zur besseren Narbenbildung wird ein Netz auf die Zwerchfellnaht gelegt. Um den Mageneingang zu verstärken, bildet der Operateur aus der Magenkuppel eine Art Manschette rund um den Mageneingang. Der Krankenhausaufenthalt dauert etwa fünf Tage, die Operation bei normalem Verlauf eine Stunde. Nach der OP kann ´ bei Früchten gilt: Je süßer sie sind, desto mehr Säuren entstehen bei ihrer Verdauung. im Regelfall noch abends die erste flüssige Nahrung eingenommen werden, am zweiten Tag bereits Brei. Innerhalb von zwei weiteren Tagen kann der Patient normal essen – gut kauen muss er allerdings. „Sonst riskiert er einen zweiten Bruch an einer anderen Stelle“, sagt Dr. Susanne Röttgermann. Wer Fragen zur Operation hat, kann in die Sprechstunde von Dr. Susanne Röttgermann kommen, am besten mit dem Befund einer aktuellen Magenspiegelung. Die Sprechstunde findet montags vormittags statt, Anmeldung unter Tel. (05 21) 5 81 38 01. Bürger fragen - Ärzte antworten Wer braucht eigentlich eine onkologische Palliativstation? Datum: Ort: Referenten: Mittwoch, 27. Februar 2013, 18.00 Uhr Capella Hospitalis vor dem Klinikum Bielefeld Mitte, Teutoburger Straße 50, 33604 Bielefeld Dr. med. Stephan M. Probst Leitender Oberarzt in der Klinik für Hämatologie, Onkologie und Palliativmedizin im Klinikum Bielefeld Mitte Kostenlose Eintrittskarten sind an der Patienteninformation im Klinikum Bielefeld Mitte und in der Geschäftsstelle der Neuen Westfälischen in der Niedernstraße erhältlich. 14717101_000313