Gefährliche Dauerlösung Selbstmedikation

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Presseinformation
Sodbrennen kann schmerzhaft sein
Gefährliche Dauerlösung Selbstmedikation
Frankfurt am Main, 09. 09. 2014 – Wer kennt es nicht, dieses unangenehme Gefühl, wenn
der saure Mageninhalt die Speiseröhre hinaufklettert, manchmal bis in die Kehle. Schnell
greifen Patienten zu Magensäure hemmenden Arzneimitteln, die kurzzeitig Beschwerden
lindern. Trotzdem warnt Erika Fink, Präsidentin der Landesapothekerkammer Hessen, vor
einer dauerhaften Selbstmedikation: „Wenn man mit den Medikamenten Beschwerdefreiheit
erzeugt, sorgt man unter Umständen dafür, dass ernsthafte Erkrankungen lange Zeit
unentdeckt bleiben und eventuell nicht mehr heilbar sind.“
Sodbrennen entsteht, wenn saurer Mageninhalt die empfindliche Speiseröhre hinaufsteigt.
Der menschliche Magen enthält von Natur aus 0,5% Salzsäure, die sowohl für die
Verdauung als auch für die Desinfektion des Mageninhalts erforderlich ist. Die gesunde
Magenschleimhaut wird von der Säure nicht weiter angegriffen. Bei lang anhaltendem
Sodbrennen kann allerdings die sensible Speiseröhre Schaden nehmen. Viele Menschen
leiden unter Sodbrennen. In den meisten Fällen ist das brennende Gefühl unangenehm,
aber harmlos. Sogenannte Säurelocker wie Kaffee, Alkohol, Süßigkeiten oder Gewürze
können die Beschwerden hervorrufen. In diesen Fällen verschwindet das Sodbrennen
einige Zeit nach dem Essen wieder oder kann mit Hilfe einer Kautablette sofort behoben
werden. Nehmen Patienten regelmäßig Schmerztabletten zu sich, kann auch das saures
Aufstoßen hervorrufen. Durch einige Schmerzmittel kann der Säureschutzmechanismus des
Magens außer Kraft gesetzt und die Magenschleimhaut angegriffen werden. Ebenso
kommen Stress und eine Fehlfunktion des Schließmuskels, der den Magen von der
Speiseröhre trennt als Auslöser in Frage. Nur bei dauerhaftem Sodbrennen, das häufiger
als zwei Mal pro Woche auftritt, sollten Betroffene einen Arzt konsultieren.
Arzneimittel gegen Sodbrennen lassen sich in zwei Gruppen einteilen: Magensäurebinder
neutralisieren die Säure im Magen und sorgen praktisch für sofortige Beschwerdefreiheit.
Sie sind als Kautabletten und in Gelform im Portionsbeutel verfügbar und zur Behandlung
von gelegentlichem Sodbrennen hervorragend geeignet. Daneben sind die sogenannten
Protonenpumpenhemmer oder PPI´s erhältlich, die die Bildung von Magensäure verhindern
und daher unter den Namen Magensäurehemmer bekannt sind. Sie wirken nicht
augenblicklich, sondern erst nach Stunden. Dafür hält die Wirkung mindestens 24 Stunden
an. Die Medikamente, die Patienten rezeptfrei erhalten, sind sehr wirksam und beseitigen
Sodbrennen zuverlässig. Wenn man häufig unter Sodbrennen leidet, lassen sich die
Beschwerden dadurch bequem unterbinden. Je länger Patienten Protonenpumpenhemmer
einnehmen, desto schwerer fällt ihnen das Aufhören: „Wenn die normale
Magensäurebildung wieder einsetzt, empfinden das einige Patienten als unangenehm. Der
Rückgriff auf das bewährte Medikament ist dann schnell getan und die Patienten werden zu
Dauereinnehmern“, schildert Erika Fink.
Sowohl bei der Einnahme von Magensäurebindern als auch von Magensäureblockern ist zu
bedenken, dass sie sich mit einigen anderen Arzneimitteln nicht vertragen. Deshalb sollten
Patienten auf jeden Fall vor der Selbstbehandlung fachlichen Rat vom Arzt oder Apotheker
einholen, auch wenn sie das Gefühl haben, dass die Beschwerden harmlos sind.
Der Landesapothekerkammer Hessen gehören rund 5.800 Apothekerinnen und Apotheker
an. Der Heilberuf des Apothekers unterliegt einem gesetzlichen Auftrag. Zu den Aufgaben
der Landesapothekerkammer gehören die Förderung der Fort- und Weiterbildung und die
Überwachung der Einhaltung der Berufspflichten durch ihre Mitglieder. Die
Landesapothekerkammer stellt ebenso eine flächendeckende Versorgung der Bevölkerung
in ganz Hessen mit Medikamenten sicher.
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Diese Pressemitteilung finden Sie auch unter www.apothekerkammer.de.
Pressekontakt der Landesapothekerkammer Hessen:
AzetPR
Susanne Pfeiffer
Wrangelstraße 111
20253 Hamburg
Telefon 040 / 41 32 70-22
[email protected]
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