Die Verdauung Einführung Der Verdauungstrakt

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Die Verdauung
Skript PLUS
Einführung
Nach
einem
langen
und
anstrengenden Tag gibt es für
die
meisten
kaum
etwas
Schöneres, als nach Hause zu
kommen und einen gedeckten
Tisch vorzufinden. Man kann
Abb. 1: Pizza
einfach seine Sachen bei Seite
legen und losschlemmen. Damit
beginnt für uns zwar eine
entspannte Zeit, für unseren
Körper jedoch bedeutet es eine
große Menge Arbeit: Er muss
das Essen verdauen und die
Nährstoffe nutzbar machen.
Was genau dabei vor sich geht
wollen wir uns im Folgenden ein wenig näher anschauen.
Der Verdauungstrakt
Wenn wir an Verdauung denken, kommt uns meistens ein Organ schnell in den Sinn: der Magen.
Doch unser Verdauungstrakt besteht aus weit mehr als nur dem Magen. Er ist weder das erste noch
das letzte Glied in dieser Kette. Darum fangen wir einmal ganz am Anfang an.
Der Mund
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Abb. 2: Der Mund
Ein schönes Lächeln kann entzückend sein, aber unser Mund kann noch viel mehr. Zuerst einmal
kauen wir die Nahrung mit unseren Zähnen. Dabei kommen verschiedene Zahnformen zum Einsatz,
welche die Nahrung zerschneiden, zerquetschen oder zermahlen.
Im Mund beginnt auch die erste, chemische Verdauung. Das Enzym Amylase, welches in unserem
Speichel enthalten ist, zerteilt Polysaccharide, also lange Zuckerpolymere, in kürzere
Mehrfachzucker. So wird z.B. aus Stärke der Zweifachzucker Maltose.
Aus genau diesem Grund lösen sich auch Kaubonbons, Brause oder ähnliches auf, wenn wir sie
lutschen. Sie bestehen fast ausschließlich aus Zuckern, die nach und nach klein geschnitten werden.
Neben Amylase enthält der Speichel noch andere wichtige Stoffe: z.B. Proteine, welche die Nahrung
gleitfähiger machen, damit sie besser die Speiseröhre hinabrutscht und nicht die Schleimhäute
beschädigt.
Auch im Speichel enthalten ist eine Lipase, also ein Enzym, das Fette spalten kann. Wieso aber löst
sich fettiges Essen nicht genauso einfach in unserem Mund auf, wie es ein Hustenbonbon tut? Das
liegt daran, dass die Lipase inaktiv ist. Jedes Enzym hat Bedingungen, unter denen es optimal
arbeiten kann. Ein Teil dieser Bedingungen ist der pH-Wert. Je nach pH-Wert können Proteine in
unterschiedlichen Faltungen vorliegen. Ein saurer pH-Wert sorgt dafür, dass die Lipase sich so faltet,
damit sie in ihrer aktiven Form vorliegt. Doch auch hier ist die Frage, wieso? Die Antwort darauf
findest du im Abschnitt über den Magen.
Abb. 3: Die Zunge einer Giraffe
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Unsere Zunge spielt ebenfalls eine wichtige Rolle. Sie entscheidet wie ein Türsteher darüber, ob das
Essen als nahrhaft empfunden wird und in den Magen gehört oder ob es stattdessen lieber wieder
ausgespuckt wird. Hätten wir das mal früher gewusst:
„Mama ich kann den Spinat nicht essen, meine Zunge findet ihn nicht nahrhaft genug um ihn
herunterzuschlucken!“
Vielleicht kennst du das Sprichwort „Gut gekaut ist halb gegessen.“ An diesem Sprichwort ist mehr
dran, als man denkt. Durch langes Kauen gibst du der Amylase viel Zeit, ihre Arbeit zu verrichten.
Außerdem vergrößerst du die Oberfläche deines Essens, wodurch Enzymen viel mehr Angriffsfläche
zur Verfügung steht.
Erstaunlicherweise schmecken wir mit der Zunge weniger, als viele denken. Lediglich die fünf
Grundarten süß, sauer, salzig, bitter und umami (herzhaft) werden mit der Zunge wahrgenommen.
Der Großteil des Geschmacks funktioniert über die Nase. Deshalb schmecken wir kaum etwas, wenn
wir erkältet sind oder uns die Nase zuhalten.
Schärfe ist im Gegensatz dazu keine Geschmacksrichtung. Schärfe ist ein Schmerzgefühl.
Die Speiseröhre hinab...
Abb. 4: Eine Frau im Handstand
Wenn das Essen heruntergeschluckt wird, wandert es die Speiseröhre hinab, in den Magen. Dabei
kommt es am Kehlkopf vorbei. Der Kehlkopf ist ein Ventil, das entscheidet ob etwas, das unseren
Hals hinunter kommt, in die Luftröhre oder in die Speiseröhre geleitet wird. Genau das ist das
Problem, wenn wir uns verschlucken: Etwas zu Essen ist aus Versehen in unsere Luftröhre gelangt.
Es gab schon Fälle in denen Menschen ein großes Stück Schnitzel in ihrer Lunge hatten!
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Die Speiseröhre ist ein langer, muskulöser Schlauch. Ähnlich wie bei einer La-Ola-Welle schiebt sie
das Essen hinab. Dabei ist sie so gut, dass sie Essen sogar entgegen der Schwerkraft transportieren
kann. Du kannst im Handstand problemlos essen und sogar trinken, ohne dass dabei auch nur ein
Schluck oder Bissen wieder herausrutscht.
...und in den Magen
Abb. 5: Schematische Darstellung des Magens
Der Magen ist das nächste Glied in der Verdauung. Der Magen ist ein gefalteter, dehnbarer Sack, der
sich auf eine Größe von bis zu 2 Litern aufblähen kann. Der Magen sondert Magensaft ab. Im
Magensaft enthalten ist Salzsäure. Sie senkt den pH-Wert, entfaltet die Proteine und tötet die
meisten Bakterien. Auch aktiviert sie die Lipase, die wir mit der Nahrung im Mund heruntergeschluckt
haben.
Die Lipase spaltet Fette in Glycerin, Fettsäuren und Monoglyceride. Die Fettverdauung findet aber
nur zu 10-30% in unserem Magen statt. Der Rest geschieht im Dünndarm.
Wieso aber wurde die Lipase erst in unserem Magen aktiviert? Die Lösung auf diese Frage finden
wir, wenn wir uns die Zusammensetzung einer Zelle einmal näher anschauen. Das Grundgerüst jeder
Zellmembran ist eine Doppel-Lipidschicht. Die Lipase macht keinen Unterschied zwischen Fetten
und würde also auf ihrem Weg durch unser Verdauungssystem die Fette jeder Zellmembran spalten,
an der sie vorbei käme. Aber unser Magen besteht ja auch aus Zellen, verdaut der Magen sich dann
nich selbst? Ja, das tut er wirklich. Jedoch sondert unsere Magenschleimhaut Schleim ab, der aus
Salzen, Fetten, Wasser und Zellen besteht. Dieser Schleim schützt die Magenwand vor der Lipase.
Trotzdem kommt es immer wieder zu Schäden an Magenzellen. Deshalb teilen sich die Zellen der
Magenwand besonders häufig. Alle drei Tage in etwa kommt eine neue Epithelschicht dazu, welche
die alten, geschädigten Zellen ersetzt.
Ein weiteres Enzym in unserem Magensaft ist das Pepsin. Pepsin spaltet Proteine an der
Peptidbindung und macht aus ihnen kleinere Polypeptide. Auch dieser Teil der Verdauung geschieht,
zum Schutz unseres Organismus, abgeschlossen im Magen. Wieso zum Schutz? Proteine sind ein
sehr wichtiger Bestandteil von unzähligen Vorgängen in unserem Organismus. Gerade bei der
Verdauung werden viele Enzyme benötigt, um die Nahrung zu spalten. Würden wir Pepsin erlauben,
frei im Verdauungstrakt umherzuschwimmen, dann würde es beginnen alle Enzyme, die wir zum
Verdauen in den Nahrungsbrei hinzugeben, zu spalten.
Damit das nicht passiert, arbeitet das Pepsin nur in saurem pH-Wert. Damit in der Zelle, die Pepsin
produziert, ebenfalls nichts geschieht, wird Pepsin als Pepsinogen produziert. Erst in saurer
Umgebung aktiviert sich das Pepsin selbst.
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Am Ein- und Ausgang des Magens sitzen jeweils
Schließmuskeln. Sie sorgen dafür, dass während des
Verdauungsprozesses nichts aus dem Magen heraus
kommt. Kommt es doch einmal dazu, dass z.B. die
Salzsäure aus unserem Magen in die Speiseröhre steigt,
fühlen wir ein unangenehm brennendes Gefühl, da die
Salzsäure unsere Zellen angreift. Wir bezeichnen das als
Sodbrennen. Die Salzsäure in unserem Magen ist so
konzentriert, dass sie einen pH-Wert von 2 erreicht. Sie
Abb. 6: Eine Schraube
wäre sauer genug einen Eisennagel zu lösen.
Der Dünndarm
Abb. 7: Darmsystem des Menschen
Den Anfang des Dünndarms bildet der Zwölffingerdarm. In ihm fließen die Säfte aus Pankreas
(Bauchspeicheldrüse) und Gallenblase und dem Nahrungsbrei aus dem Magen zusammen.
Das Pankreassekret enthält viele Enzyme, die für die Spaltung der Nährstoffe verantwortlich sind:
Trypsin und Chymotrypsin spalten die Peptide zu kurzen Peptidketten, welche dann von der
Carboxypeptidase in einzelne Aminosäuren zerteilt werden.
Die Pankreaslipase spaltet die restlichen Fette, die im Magen noch nicht gespalten wurden.
Die kleinen Mehrfachzucker werden von der Pankreasamylase in Disaccharide, also
Zweifachzucker, gespalten.
Nucleasen spalten DNA und RNA in Nukleotide.
Ebenfalls im Pankreassekret enthalten ist Bicarbonat. Dieses Molekül wirkt als Puffer und erhöht den
pH-Wert, deaktiviert damit also das Pepsin und die Lipase.
In unserem Verdauungsprozess spielen viele Enzyme eine wichtige Rolle und ihre Namen scheinen
auf den ersten Blick verwirrend und unübersichtlich. Es gibt jedoch eine Faustregel, die oft sehr
hilfreich sein kann: Enzyme sind nach dem benannt, was sie umsetzen, und enden auf „-ase“.
Lipasen spalten Lipide, Pepsin spaltet Peptide. Schwieriger wird es jedoch bei der Pankreaslipase.
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Wie ihr Name verrät spaltet sie Lipide. Das „Pankreas-“ dient lediglich dazu klarzustellen, aus
welchem Organ das Enzym stammt. Ganz verwirrend wird es bei Trypsin und Chymotrypsin. Hier
muss man sich einfach merken, dass sie für die Spaltung von Peptiden verantwortlich sind und nur
nach bestimmten Aminosäuren schneiden.
Die Galle stammt aus der Gallenblase und bestehet aus Gallensalzen. Sie dienen dazu, die Fette in
der Nahrung zu emulgieren, also zu lösen. Fette sind hydrophob, d.h. sie lösen sich nicht in Wasser,
sondern bilden kleine Tröpfchen, die sogenannten Micellen. Diese lagern sich zu immer größeren
Micellen zusammen. Um die Entstehung eines solchen großen Fetttropfens zu verhindern, werden
der Nahrung die Gallensalze beigemischt. Sie umhüllen die Micellen und halten sie klein. So
ermöglichen sie der Pankreaslipase, die Fette zu spalten.
Das alles geschieht auf den ersten 25 Zentimetern des Dünndarms. Insgesamt ist der Dünndarm bei
einem erwachsenen Menschen jedoch bist zu 6 Meter lang. Der Rest des Dünndarms dient
hauptsächlich zur Nährstoffaufnahme.
Abb. 8: Schematische Darstellung einer Epithelzelle
Dazu gibt es im Darm eine effektive Methode, die Oberfläche für die Aufnahme zu maximieren. Der
Dünndarm legt sich in Falten. Auf der Oberseite der Darmfalten sitzen kleine, fingerähnliche
Ausstülpungen, die sogenannten Darmzotten. Deren Oberfläche wellt sich erneut zu Ausstülpungen,
den Mikrovilli. Darmzellen haben im Unterschied zu vielen anderen Zellarten eine Orientierung. Sie
besitzen eine apikale, also dem Äußeren zugewandte, Seite und eine basalen, also dem
darunterliegenden Gewebe zugewandte, Seite. Im Fall einer Darmzelle ist die apikale Seite die Seite,
welche in den Darm zeigt, und die basale Seite die Seite, welche zur Blutbahn zeigt.
Durch die Faltung erreicht der Dünndarm eine Obeflächenvergrößerung von über 80%. Würde
man den Dünndarm eines Menschen entfalten, dann würde man eine Fläche von 300m2 erhalten.
Das entspricht einem Tennisplatz!
In diesem Bereich werden auch noch die letzten Verdauungsschritte durchgeführt. Disaccharidasen
spalten die Zucker zu Monosacchariden, wie z.B. Glucose. Nukleotide werden von Nukleotidasen,
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Nucleosidasen und Phosphatasen in Zucker, stickstoffhaltige Basen und Phosphate gespalten.
Nährstoffe werden über unterschiedliche Mechanismen aufgenommen. Diffusion und Osmose
spielen hierbei eine wichtige Rolle. Näheres zu diesen Themen findest du im Skript Physiologie - Die
Atmung.
Abb. 9: Transportprozesse im Dünndarm
Fructose: Fructose wird über erleichterte Diffusion aufgenommen. Dabei diffundiert die
Fructose durch ein Transportprotein mit dem Konzentrationsgefälle in die Epithelzellen des
Darmes. Die Epithelzellen besitzen einen weiteren Fructosetransporter auf der basalen Seite.
Durch diesen gelangt die Fructose in die Blutbahn und die Fructosekonzentration in der Zelle
wird niedrig gehalten.
Glucose, Aminosäuren und Vitamine: Diese Stoffe werden über einen aktiven Transport, also
entgegen des Konzentrationsgefälles und mit Energieverbrauch, aufgenommen. Die
Transportproteine für diese Vorgänge funktionieren alle nach dem selben Schema: Der
Nährstoff wird zusammen mit Natrium unter ATP-Verbrauch in die Zelle gebracht. Benannt sind
die Proteine nach dem was, sie transportieren. Im Falle von Glucose also der Glucose-NatriumSymporter. Damit der Symporter immer mit Natrium beladen wird, um den Transport in Gang
zu halten, wird über eine Natrium-Kalium-Pumpe Kalium in die Zelle und Natrium in die
Blutbahn gepumpt. Die aufgenommenen Nährstoffe gelangen wieder durch erleichterte
Diffusion über Transportproteine aus der Zelle heraus in die Blutbahn.
Lipide: Fette werden passiv über Diffusion aufgenommen. Die Fettmicellen in unserem Darm
lagern sich an der Membran an. Da sowohl die Lipide als auch unsere Membran sehr
hydrophob sind, können die Lipide im Darm einfach durch die Membran in die Zelle
diffundieren. Ein paar Vitamine, die wir benötigen, sind ebenfalls hydrophob. Sie können
genauso wie Lipide über Diffusion aufgenommen werden. Welche Vitamine hydrophob sind,
kann man sich ganz einfach mit einer Supermarktkette merken: ED(E)KA. Um die
Lipidkonzentration in der Zelle gering zu halten, werden die Bausteine in der Zelle wieder zu
Triglyceriden zusammengesetzt und über das Lymphsystem abtransportiert.
Aber wieso nehmen wir z.B. Glucose nicht auf dieselbe Art auf, wie wir auch Fructose aufnehmen?
Das würde doch Energie sparen und wäre viel einfacher. Die Lösung ist ganz einfach: Effizienz.
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Passive Transporte, wie die Fructoseaufnahme, hängen in ihrer Schnelligkeit von der Größe des
Konzentrationsgefälles ab. Aktive Transporte, wie die Glucoseaufnahme, sind weitgehend
unabhängig vom Konzentrationsgefälle und in diesem Fall auch schneller.
Abb. 10: fructosereicher Granatapfel
Vielleicht sind dir Unverträglichkeiten, wie die Fructoseintoleranz, bekannt. Dabei reagiert der Körper
nicht gut auf Fructose, aber wusstest du, dass es verschiedene Formen von Fructoseintoleranz gibt?
Eine Form hat ihren Ursprung genau in dem Fructosetransportprotein in unserem Dünndarm. Sie
nennt sich Fructosemalabsorption. Hierbei nimmt der Körper Fructose nur sehr schlecht auf, d.h. die
Fructose gelangt durch den Dünndarm bis in den Dickdarm. Die dort lebenden Bakterien verarbeiten
ihn zu Fettsäuren, welche Blähungen und Durchfall auslösen können. Wenn das über längere Zeit
geschieht, kann sich die Bakterienzusammensetzung in unserem Darm so stark ändern, dass die
Symptome sogar beim Essen von nicht-fructosehaltigen Lebensmitteln auftreten!
Der Dickdarm
Am Anfang des Dickdarms befindet sich der Blinddarm mit seinem Wurmfortsatz, der Appendix
vermiformis. Er ist ein Teil des Immunsystems, ist aber entbehrlich. Gelegentlich kommt es vor, dass
Menschen, die eine Entzündung an diesem Teil des Blinddarmes haben, diesen Wurmfortsatz
herausoperiert bekommen. Oft kommt es zur Verwechslung: Der Wurmfortsatz ist nur ein Teil des
Blinddarmes. Er ist auch der einzige Teil, der operativ entfernt werden kann.
Aber wieso besitzen wir eigentlich so ein Organ, das teilweise entbehrlich ist? Die Antwort ist einfach:
Es ist ein evolutionäres Überbleibsel. Der Blinddarm hat vor allem bei Pflanzenfressern die Aufgabe,
die aufgenommene Nahrung zu vergären. Bei diesen Tieren ist der Blinddarm dementsprechend
stark ausgeprägt. Im Laufe der Evolution wurde der Blinddarm für den Menschen immer weniger
wichtig und teilweise entbehrlich.
Nach diesem kurzen Stück läuft der Dickdarm noch ca. 1,5 Meter weiter. Seine Hauptaufgabe
besteht darin, Wasser aufzunehmen. Im Laufe der Verdauung werden bis zu 7 Liter Wasser zur
Nahrung gegeben. Diese Wiederaufnahme erfolgt über Osmose. Natrium-Ionen werden in die
Epithelzellen des Dickdarmes gepumpt und Wasser fließt hinterher, um die Konzentrationen
auszugleichen.
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Abb. 11: Escherichia Coli
(hier zum Nachweis)
Ebenfalls im Darm beheimatet sind allerhand Bakterien. Das bekannteste darunter ist E. Coli
(Escherichia Coli). Sie ernähren sich von den restlichen Nährstoffen, die vom Menschen teilweise
auch nicht verwertbar sind. Dabei bilden sie Methan oder auch Schwefelwasserstoff. Das sind die
Gase, die bei uns Blähungen verursachen. Doch diese Bakterien können noch mehr als uns zum
flatulieren zu bringen. Sie produzieren auch Vitamine, wie Vitamin K, die wir aufnehmen können.
2011 war EHEC (enterohämorrhagisches Escherichia Coli) ein großes Thema. Diese Krankheit wurde
auch von E. Coli ausgelöst, aber das ist kein Grund sich Sorgen wegen unseren Darmbakterien zu
machen. Eine Art von Bakterien kann man in verschiedene Stämme einteilen, ähnlich wie es z.B.
Franzosen, Deutsche oder Italiener gibt. Wir sind alle Menschen, aber unterscheiden uns von Land
zu Land öfters mal in der Sprache oder der Mentalität. Genauso war der E.Coli-Stamm, der für EHEC
verantwortlich war ein pathogener, also krankheitserregender, Stamm, während unsere Darm-E.
Colis ungefährlich sind.
Alles, was von unserem Körper oder den Bakterien nicht verwertet werden kann, wird im Dickdarm in
den Bereich des Enddarmes transportiert. Dort werden die Reste gelagert, bis sie als Kot
ausgeschiedene werden.
Für diesen 9-12 Meter langen Weg braucht die Nahrung 12-24 Stunden.
Bildnachweise [nach oben]
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[11] https://www.flickr.com/photos/prep4md/2692341100/ – Yasser, CC-BY-SA
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