Thermodynamik und Statistik Wintersemester 2013/14 Institut für Theoretische Physik Prof. Dr. M. Vojta Dr. R. Schumann 9. Übung Woche vom 16.12. bis 22.12. 2013 Aufgabe 26 (K) (Super-) Paramagnetismus Wir betrachten die magnetischen Eigenschaften von Systemen aus wechselwirkungsfreien magnetischen Momenten. Dabei können große Momente µ ≫ µB (z.B. ferromagnetischer Partikel) klassisch behandelt werden, während die Momente individueller Teilchen (z.B. die Momente von Seltenderd-Atomen oder auch Kernspins) quantenmechanisch behandelt werden muessen. (a) Klassischer Fall: Betrachten Sie N magnetische Dipole mit Dipolmomenten ~µi (i = 1, . . . , N ), wobei der Betrag des Moments für allePDipole gleich sei: |~µi | = µ! Ihre Energie in einem ~ ist durch E = N Ei mit Ei = −~µi · B ~ gegeben. Berechnen Sie äußeren Magnetfeld B i=1 die Zustandssumme und daraus das mittlere magnetische Moment h~µi i! Drücken Sie das Ergebnis durch die Langevinfunktion L(x) = coth x − 1 x ~ der Susaus! Skizzieren Sie L(x)! Berechnen Sie den Hochtemperaturlimes (kB T ≫ µ|B|) ~ ~ zeptibilität χ, welche die Magnetisierung M mit dem angelegten Magnetfeld B verknüpft: ~ = χB! ~ Zeigen Sie, daß in diesem Fall das Curiegesetz des Paramagnetismus χ = C/T M gilt, und bestimmen Sie die Curiekonstante C! (b) Quantenmechanische Behandlung: Die N magnetischen Dipole sollen nun quantenmechanisch behandelt werden. Ihr magnetisches Moment sei durch µ2 = g 2 µ2B J(J + 1) gegeben (wobei g der Landefaktor ist, und µB das Bohrsche Magneton). J ist die Drehimpulsquantenzahl. Die Quantisierungsachse sei in Richtung des äußeren Magnetfeldes (z-Achse) gewählt. Die möglichen Werte µz für gegebenes J sind dann µz = gµB m mit m = −J, −J + 1, . . . , J − 1, J . Berechnen Sie für diesen Fall die Zustandssumme und das mittlere magnetische Moment! Das Ergebnis kann durch die Brillouinfunktion 1 1 1 1 BJ (x) = 1 + coth x coth 1+ x − 2J 2J 2J 2J ausgedrückt werden. Wann gilt hier das Curiegesetz? Bestimmen Sie für diesen Fall die Curiekonstante C! (c) Betrachten Sie nun den Grenzfall J → ∞ und gleichzeitig g → 0, so daß der Wert für g · J konstant bleibt! Zeigen Sie, daß dann BJ (x) → L(x)! Was bedeutet das physikalisch? (d) Betrachten Sie den Spezialfall J = Moment! 1 2 und berechnen Sie dafür das mittlere magnetische Aufgabe 27 (K) Mittlere Energie, Energieschwankung und Schwankungsquadrat Betrachten Sie ein klassisches einatomiges ideales Gas aus N Teilchen! (a) Was ergibt sich mit Hilfe des Gleichverteilungssatzes für die mittlere Energie Ē? (b) Zeigen Sie, daß das Schwankungsquadrat der Energie (∆E)2 sich aus der Summe der Schwankungsquadrate (∆ǫ)2 der Energien der einzelnen Atome ergibt: (∆E)2 = N (∆ǫ)2 ! (c) Verwenden Sie diese Resultate und bestimmen Sie das Schwankungsquadrat der Energie (∆E)2 und die relative Energieschwankung ∆E/Ē! (d) Welcher allgemeine Zusammenhang besteht zwischen (∆E)2 und Ē bzw. der Wärmekapazität CV ? Aufgabe 28 (K) Chemisches Potential für zweidimensionales Fermigas: Bestimmen Sie für ein zweidimensionales Fermigas (Teilchenzahl N , Fläche A) das chemische Potential µ als Funktion der Temperatur T und der Fermienergie ǫF ! (Hinweis: µ(T ) ergibt sich aus der Forderung hN i = const. Das Integral Substitution ex = t berechnet werden.) Rb a dx (ex1+1) kann mit Hilfe der Betrachten Sie die Grenzfälle kB T ≪ ǫF und kB T ≫ ǫF ! Für welche Temperatur wird µ = 0? Skizzieren Sie µ(T )! Wir wünschen ein frohes Weihnachtsfest und ein erfolgreiches Jahr 2014! 2