Prof. Dr. Matthias Kriesell · Thomas Schweser TU Ilmenau · Fakultät für Mathematik und Naturwissenschaften Graphentheorie – Übung 4 1. Man beweise, dass der K5 eine Einbettung auf dem Torus besitzt (d.h., kreuzungsfrei auf dem Torus zeichenbar ist). Gilt dies auch für den K6 ? 2.∗ Man gebe alle Tupel (r, s, m, n, f ) von natürlichen Zahlen an, für die es einen schlichten ebenen zusammenhängenden Graphen ohne Brücken gibt, der die folgenden drei Bedingungen erfüllt: (a) n = |V (G)|, m = |E(G)|, f = |F (G)|, (b) dG (v) = r ≥ 3 für alle Ecken v ∈ V (G) (c) Jede Fläche wird von genau s ≥ 3 Kanten berandet. (Eine Brücke ist eine Kante e derart, dass G − e mehr Komponenten besitzt als G.) 3.∗ Ein Graph G heißt kritisch bzw. k-kritisch, wenn für jeden echten Untergraphen H von G die Beziehung χ(H) < χ(G) = k gilt, wobei χ(G) die chromatische Zahl von G bezeichne. Man beweise die folgenden Aussagen: (a) Jeder Graph besitzt einen kritischen Untergraphen. (b) Für k ≥ 2 ist ein Graph G genau dann k-kritisch, wenn G zusammenhängend ist, χ(G) = k gilt und χ(G − e) < χ(G) für alle e ∈ E(G) erfüllt ist. (c) Ist G ein k-kritischer Graph, so gibt es keinen Trenner von G, der eine Clique ist. Folglich ist G immer 2-zusammenhängend, außer im Falle k ≤ 2. Erinnerung: Eine Teilmenge X ⊆ V (G) heißt Clique, falls je zwei verschiedene Ecken aus X in G durch wenigstens eine Kante verbunden sind. 4.∗ Beweisen Sie die folgende Aussage: Ist G ein k-kritischer Graph mit k ≥ 1, so ist G (k − 1)-kantenzusammenhängend und insbesondere gilt δ(G) ≥ k − 1. Die mit (*) gekennzeichneten Aufgaben sind von Scheinanwärtern vorzurechnen, die Aufgaben ohne (*) sollen von den restlichen Teilnehmern vorbereitet werden.