Aufgaben zur Analysis II Blatt 2 SS 2006 A.Dessai/ A.Bartels Abgabe: 27.04.2006 15:00 Uhr Aufgabe 5 [4 Punkte] Sei fn : R → R für n ≥ 1 die periodische Funktion die durch 2π(k+1) 1 falls x ∈ [ 2πk [ 2r , 2r fn (x) = , 0 sonst für x ∈ [0, 2π[ bestimmt ist. Dabei seien r, k ∈ N durch n = 2r + k < 2r+1 definiert. Zeigen Sie: (i) limn→∞ kfn k2 = 0. (ii) Für jedes x ∈ [0, 2π] divergiert die Folge (fn (x))n≥1 . Aufgabe 6 [4 Punkte] Pn Sei f ∈ V und T (x) := k=−n ak ek ein trigonometrisches Polynom vom Grad n, welches verschieden von Fn [f ](x) ist. Zeigen Sie: kf − Fn [f ]k2 < kf − T k2 . Aufgabe 7 [4 Punkte] (i) Zeigen Sie für komplexe Zahlen z und w, zw = 1 |z + w|2 − |z − w|2 + i|z + iw|2 − i|z − iw|2 . 4 P∞ P∞ (ii) Seien F[f ](x) = n=−∞ cn en und F[g](x) = n=−∞ dn en die Fourier-Reihen von f , g ∈ V . Zeigen Sie: ∞ X cn dn . hf, gi = n=−∞ Hinweis: Benutzen Sie (i) um hf, gi als Linearkombination von kg ± f k22 und kg ± if k22 zu schreiben. Aufgabe 8 [4 Punkte] Seien (X1 , d1 ) und (X2 , d2 ) metrische Räume. Auf dem Produkt X := X1 × X2 werde eine Metrik definiert durch d((x1 , x2 ), (y1 , y2 )) := max(d1 (x1 , y1 ), d2 (x2 , y2 )) für (x1 , x2 ),(y1 , y2 ) ∈ X1 × X2 . (i) Zeigen Sie, dass d : X × X → R die Axiome einer Metrik erfüllt. (ii) Beweisen Sie folgende Aussage: Eine Teilmenge U ⊂ X der Form U = U1 × U2 mit U1 ⊂ X1 und U2 ⊂ X2 ist genau dann offen bezüglich dieser Metrik, wenn U1 ⊂ X1 und U2 ⊂ X2 offen sind. Bitte wenden. Aufgabe 9 [4 Punkte] Auf der Menge N der natürlichen Zahlen werde folgende Topologie eingeführt: Offene Mengen sind außer ∅ und N alle Teilmengen U ⊂ N, so dass ihr Komplement N \ U endlich ist. Zeigen Sie: (i) Die Axiome einer Topologie sind erfüllt. (ii) Das Hausdorffsche Trennungs-Axiom gilt nicht. Aufgabe 10 [4 Punkte] Sei X die Menge aller komplexer Zahlenfolgen. Zeigen Sie, dass durch d((an ), (bn )) := ∞ X |an − bn | 1 · n+1 1 + |a − b | 2 n n n=0 , (an ), (bn ) ∈ X, eine Metrik auf X definiert wird. Bonusaufgabe A [4 Bonuspunkte] (i) Eine stetige periodische Funktion ϕ : R → C heißt stückweise linear wenn es 0 = t0 < t1 < t2 < · · · < tn = 2π und αk , βk ∈ C, k = 1, . . . , n gibt so dass für tk−1 ≤ t ≤ tk , ϕ(t) = αk + βk t gilt. Zeigen Sie, dass sich jede stetige periodische Funktion f gleichmäßig durch stetige periodische stückweise lineare Funktionen approximieren lässt. (ii) Beweisen Sie den Weierstraß’schen Approximationssatz für periodische Funktionen: Jede stetige periodische Funktion f : R → C lässt sich gleichmäßig durch trigonometrische Polynome approximieren. Hinweis: Nach Vorlesung konvergiert für jede stetige, stückweise stetig differenzierbare Funktion die Fourier-Reihe gleichmäßig.