Leichte Vollkost bei leichten Schleimhautirritationen biovis

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biovis’ DIAGNOSTIK
Pat ien t eninf o r m at i o n
Leichte Vollkost bei leichten Schleimhautirritationen
Völlegefühl nach dem Essen, Blähungen, Bauchschmerzen oder Sodbrennen – wer kennt das nicht!
Die Ursachen können ganz unterschiedlich sein. Oft werden bestimmte Lebensmittel oder Zubreitungsweisen nicht vertragen. Dieser Zustand kann auch vorübergehend sein, z.B. in Rekonvaleszenzphasen
oder nach gastroenterologischen Operationen.
In solchen Situationen ist es sinnvoll, die Kost so anzupassen, dass sie keine Beschwerden verursacht,
d.h. es wird die individuelle Verträglichkeit berücksichtigt. Viele Lebensmittel und Speisen werden allein
durch eine schonende Zubereitungsweise verträglicher, da sie dann leichter verdaulich sind.
Auch andere Einflussfaktoren wie Temperatur, Portionsgrößen, Konsistenz u.a. spielen eine große Rolle.
Zudem lohnt es sich, versuchsweise auf Weizen zu verzichten, da er bei vielen Menschen zu Darmirritationen führen kann. Andere Getreide und Körnerfrüchte sind, sofern keine Allergien oder Unverträglichkeiten dagegen bestehen, unproblematisch.
Einige Tipps zur Umsetzung
• Essen Sie kleinere Portionen, dafür öfter am Tag (ca. 6-7 kleine Mahlzeiten),
dann verweilt die Nahrung nicht so lange im Magen.
• Mittlere Temperaturen werden gut toleriert, daher genießen Sie Ihre Speisen und Getränke
nicht zu heiß oder zu kalt.
• Genießen Sie in Ruhe ohne Zeitdruck und lassen Sie sich nicht durch Fernsehen oder Lektüre
ablenken. So kauen Sie gut durch und entlasten die Verdauungsorgane.
• Sollten Sie zu Bauchschmerzen neigen, greifen Sie zu einer pürierten Suppe oder Kartoffelpüree
mit Gemüsesoße. Sie sind verträglicher als feste Nahrung oder klare Suppen mit Einlagen.
• Speisen mit vielen gesättigten Fetten sind schwer verdaulich. Bereiten Sie sie daher schonend zu und veredeln Sie die Speisen mit hochwertigen Ölen. Dies geht z.B. durch Garen in Folie, Dünsten oder Dampfgaren. Ungünstig sind panierte, frittierte und fettreiche, überbackene Speisen.
• Sollten Sie Rohkost nicht vertragen, blanchieren Sie Ihr Lieblingsgemüse. Dann ist es besser
verwertbar. Sie brauchen nicht auf Vollkornprodukte zu verzichten, wenn Sie feinkrumige
Varanten auswählen - am besten weizenfrei. Vollkornnudeln oder feinge­schrotetes Brot aus
Dinkel, Roggen, Hafer und Gerste sind z.B. gut ge­eignet.
• Sollten Sie unter Sodbrennen bzw. Reflux leiden, sind nicht nur kleine Mahlzeiten angebracht,
sondern auch ein sparsamer Umgang mit reizenden, säurefördernden Zutaten (z.B. Kaffee,
scharfe Gewürze, frisches Sauer­teigbrot, sehr dunkel gegrillte/gebackene Speisen, sehr süße Speisen und Getränke). Hier lohnt es sich, auszuprobieren, was vertragen wird. Tipp: Protein reiche Lebensmittel bevorzugen (z.B. Frischkäse, Kochschinken, Fisch)
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...bei leichten Schleimhautirritationen
• „Strecken“ Sie fettreiche Lebensmittel, die pur nicht verträglich wären, mit fettärmeren
Komponenten, z.B. Avocado oder Nussmus mit Quark oder Joghurt.
• Bei eingeschränkter Fettverdauungsfähigkeit können MCT-Fette hilfreich sein. Sie sollten
vorsichtig und zunächst in kleinen Mengen probiert werden. Später können sie nach und nach durch mehrfach ungesättigte Öle (langsam steigern) ersetzt werden.
• Essen Sie nur dann, wenn Sie hungrig sind.
In der folgenden Tabelle sind diejenigen Lebensmittel und Speisen gegenübergestellt, die erfahrungsgemäß entweder vertragen oder nicht gut toleriert werden. Dennoch lohnt sich der Selbsttest: Welche
Lebensmittel können in meinen Speisezettel aufgenommen werden? Oft wird mehr vertragen als angenommen!
Die in grün hervorgehobenen Lebensmittel fördern besonders gut das Wachstum schleimhautschützender Bakterien im Darm. So kann der Heilungsprozess einer angegriffenen Darmschleimhaut gefördert
werden. Da diese Obst-, Gemüse- und Getreidesorten bestimmte Kohlenhydrate enthalten, die den erwünschten Bakterien als Nahrung dienen, kann ein Verzehr in größeren Mengen zunächst Blähungen
hervorrufen. Daher empfiehlt es sich, versuchsweise mit kleinen und gut durchgegarten Portionen zu
beginnen.
Grundsätzlich ist diese Kostform auch als Dauerkost geeignet. Möglicherweise werden Sie manche Lebensmittel und Speisen entdecken, die Sie auf Dauer weitestgehend meiden werden, da sie Beschwerden
verursachen – umgekehrt werden Sie das eine oder andere Lebensmittel neu entdecken, das Sie sehr gut
vertragen.
Verträgliche und häufig unverträgliche Lebensmittel der leichten Vollkost
Meist verträglich
Oft unverträglich
Milch und
Milchprodukte
Milch (1,5 – 3,8 % Fett), Sauermilchprodukte, z.B.
Joghurt mit 1.5 % bis 3,8 % Fett, milder Käse i.Tr.
(Schnitt-, Weich-, Frischkäse)
Sehr fette Milchprodukte wie Sahne, Rahm,
pikante und sehr fette Käsesorten
(reifer Camembert, Gorgonzola, Roquefort u.a.)
Fleisch
mageres Kalb-, Rind- und Schweinefleisch, Wild,
Geflügel, möglichst in Bioqualität
fettes, geräuchertes oder stark angebratenes
Fleisch, Gans, Ente, fette Geflügelhaut
Wurst
milde, fettarme Sorten: Bierschinken, Corned
Beef, kalter Braten, magerer, milder Schinken
ohne Zusatz von Emulgatoren
fette oder geräucherte Wurst- und Fleischwaren
Suppen
und Soßen
Brühen, Suppen, Soßen, verfeinert mit hoch­
wertigen Ölen
fette Brühen (z.B. Hühnerbrühe), Suppen, Soßen
mit schwer verdaulichen Fetten, z.B. Schmalz
Fisch
Süß- und Salzwasserfisch (frisch oder tiefge­
kühlt), eingelegte Fischwaren, abgetropft
Räucherfisch, fettreiche Fischkonserven
Eier
weichgekochte Eier, weiche Eierspeisen
hartgekochte Eier, Eierspeisen mit Speck, Schmalz oder Mayonnaise
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Meist verträglich
Oft unverträglich
Brot und
Getreide
feines Vollkornbrot, altbackenes Brot
Dinkel, Roggen, Hafer, Gerste, glutenfreie Körnerfrüchte (gut durchgegart als Beilage oder
Salatgrundlage)
grobes Vollkornbrot, frisches Brot, unvollständig
ausgebackene Brotssorten
Backwaren
Zuckerarmer Biskuit, Rühr- oder Hefekuchen,
Quark-Öl-Teig, Obstkuchen, Baiser, Kekse
frischer Hefekuchen, fette Backwaren, Fettgebackenes, Blätterteig, Brandteig
Nährmittel
Reis, Nudeln, Grieß, Mehle, Stärkemehle,
Getreideflocken
möglichst nicht aus Weizen
Kartoffeln
fettfrei oder -arm zubereitet: Dampf-, Pell­
kartoffeln, Kartoffelschnee, -Brei, -Klöße, Folienkartoffel
gebratene oder frittierte Kartoffeln und -Gerichte, Kartoffelsalat mit Mayonnaise und Speck
Gemüse
gebratene oder frittierte Kartoffeln und Gerichte, Kartoffelsalat mit Mayonnaise und Speck,
Chicoree, Spargel, Radicchio, Endivien, Rote
Beete, Broccoli, Okraschoten, Schwarzwurzeln,
Zuckererbsen, Kürbisgewächse, Knoblauch
schwerverdauliche, blähende Sorten: Grün-,
Rot-, Weiß- und Rosenkohl, Sauerkraut,
Wirsing, Lauch, Zwiebeln, Pilze, Paprika, Gurken,
Oliven, Rettich, getrocknete Hülsenfrüchte,
Gemüsesalate mit viel Mayonnaise bzw. fetten
Marinaden
Obst
und Nüsse
reife, leicht verträgliche Sorten (roh, gekocht),
Nussmus und Avocado in kleinen Mengen,
Wassermelonen, helle Pfirsiche, Apfel, Birne,
Aprikose, Kirsche, Litschi, Pflaum
unreifes Obst, rohes Steinobst, Nüsse, Mandeln,
Pistazien, Avocados in größeren Mengen
Süßigkeiten
Konfitüre, Gelee, Honig
Zuckerrübensirup
Schokolade, Pralinen, Nougat, Marzipan,
Sahnebonbons u.a.
Getränke
Tee (Kräuter, Rotbusch, milder Schwarztee),
milder oder magenschonender Kaffee, stille
Mineralwässer, Leitungswasser, Gemüsesaft
Alkohol, Mineralwasser und Limonaden mit
Kohlensäure, eisgekühlte Getränke, Obstsaft
Gewürze
und Kräuter
milde Gewürze, Kräuter (frisch, getrocknet),
milder Essig, tropfenweise Zitronensaft
Curry, Pfeffer, Zwiebel, Knoblauch in großen
Mengen, Senf, Meerrettich, scharfe Gewürzmischungen, Essigessenz
Sonstiges
Speisefette in kleinen, angemessenen Mengen,
etwas mehr Omega-3-reiche Öle (Verträglichkeit austesten)
Zucker sehr sparsam
Gesättigte Speisefette in großen Mengen (gehärtete Margarine, Schmalz, Speck u.a.)
Zucker und Zuckeralkohole (Zuckeraustauschstoffe) in großen Mengen
2/2016
*Sehr gut verträgliche Gerste ist im Online-Handel und in einigen Regionen auch im Lebensmittelhandel
als „Gerstoni“ erhältlich. Er ist im gegarten Zustand angenehm weich und wird erfahrungsgemäß gut
toleriert.
Hinweis:
Diese Ernährungsempfehlung erhebt nicht den Anspruch auf Vollständigkeit und dient lediglich der
ersten Orientierung. Sie ersetzt nicht die Beratungsleistung durch eine professionelle Fachkraft.
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