Übungen zur Einführung in die Topologie Uni Frankfurt, SoSe 2009 Blatt 5, 14. Mai Prof. Dr. A. Werner Dipl.-Math. M. Häbich Hausaufgaben Blatt 5 Bemerkung: Wenn nicht anders angegeben, betrachten wir R und R2 immer mit der 2 üblichen Topologie. Zur besseren Darstellung schreiben wir die Elemente des R auf x , sondern als Zeilenvektoren (x, y). diesem Blatt nicht als Spaltenvektoren y Aufgabe 9: Ein Homöomorphismus Zeigen Sie, dass jedes offene Intervall ]a, b[ mit a, b ∈ R, a < b, versehen mit der Unterraumtopologie, homöomorph zur reellen Achse R ist. ∼ Hinweis: Konstruieren Sie zunächst einen Homöomorphismus f : ]a, b[ −→ ]−1, 1[ und ∼ anschließend einen Homöomorphismus g : ]−1, 1[ −→ R. Zeigen Sie, dass g ◦ f wieder ein Homöomorphismus ist. Die folgende Skizze zeigt eine Möglichkeit, eine Bijektion g : ]−1, 1[ → R geometrisch zu konstruieren. Indem Sie die Gleichung der gepunkteten Geraden explizit aufstellen und den Schnittpunkt mit der x-Achse bestimmen, erhalten Sie einen analytischen Ausdruck für g(x), anhand dessen Sie die geforderten Eigenschaften nachweisen können. (0, 1) g(x) (0, 0) Lösungsvorschlag siehe nächste Seite x Übungen zur Einführung in die Topologie Uni Frankfurt, SoSe 2009 Blatt 5, 14. Mai Prof. Dr. A. Werner Dipl.-Math. M. Häbich Aufgabe 10: Unterraumtopologie i) Das Bild X der Einbettung j : R ֒→ R2 , x 7→ (x, 0) bezeichnen wir als x-Achse. Beschreiben Sie die Unterraumtopologie auf X. ii) Wir fassen die natürlichen Zahlen N als Teilmenge der reellen Zahlen R auf. Beschreiben Sie die Unterraumtopologie auf N. Lösungsvorschlag i) Eine Basis der Topologie auf R2 ist gegeben durch die Menge aller offenen Bälle Bε (a) = x ∈ R2 : (x1 − a1 )2 + (x2 − a2 )2 < ε2 für ε > 0 und a = (a1 , a2 ) ∈ R2 . Also ist eine Basis der Unterraumtopologie auf X gegeben durch alle Schnitte von offenen Bällen der obigen Form mit X, also durch die Menge aller Teilmengen der Form X ∩ Bε (a) = {(x, 0) ∈ X : (x − a1 )2 + a22 < ε2 } {z } | (∗) für ε > 0 und a = (a1 , a2 ) ∈ R2 . Nun ist die Ungleichungp(∗) nicht erfüllbar für ε ≤ a2 , und für εp> a2 ist sie äquivalent zu |x − a1 | < ε2 − a22 , also x ∈ ]a1 − r, a1 + r[ für r = ε2 − a22 > 0. Da ε und a beliebig waren, erhält man so gerade die Bilder unter j aller offenen Intervalle als Basis für die Unterraumtopologie auf X. Somit stimmt diese mit der üblichen Topologie auf R überein, wenn wir X vermöge j mit R identifizieren. ii) siehe nächste Seite