Kapitel 7: Der Markt - Wirtschaftslehre im Autohaus

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Kapitel 7: Der Markt
1. Marktformen
Als Einstieg ins Thema kann die Kopiervorlage 7.1
dienen. Es erklärt, wie ein Markt entsteht und wie
Märkte eingeteilt werden. Das interaktive Tafelbild
Marktformen I stellt die drei Marktformen Monopol,
Oligopol und Polypol in Schaubildern vor.
Bei einem Monopol wird unterschieden zwischen
Angebots- und Nachfragemonopol. Ein Angebotsmonopol besteht, wenn viele Nachfrager nur einem
Anbieter gegenüberstehen. Die Schüler sollen erkennen, dass der Anbieter in diesem Fall den Preis für
sein Produkt frei festsetzen kann, da er keine Konkurrenten hat.
Ein Nachfragemonopol ist durch viele Anbieter
gegenüber nur einem Nachfrager definiert.
Heutzutage wird auf europäischer Ebene versucht
Monopole zu vermeiden. In Deutschland sind sie
nahezu verschwunden; als eines der wenigen verbliebenen Beispiele kann das Schienennetz der
Deutschen Bahn genannt werden.
Ein Oligopol wird ähnlich unterteilt. Das Angebotsoligopol ist gekennzeichnet durch viele Nachfrager
und nur wenige Anbieter, das Nachfrageoligopol
durch viele Anbieter bei wenigen Nachfragern.
Ein Oligopol sorgt für den stärksten Preiskampf.
Bekanntestes Beispiel sind sicherlich Tankstellen,
Banken und Versicherungen. Die Schüler können
von ihren Erfahrungen mit Spritpreisen berichten, die
sie selbst oder durch ihre Eltern gesammelt haben.
Ein Polypol definiert sich durch viele Anbieter und
viele Nachfrager. Beispiele für diese Marktform sind
etwa der Aktienmarkt oder Gaststätten.
Auf dem interaktiven Tafelbild Marktformen II haben die Schüler die Möglichkeit das Gelernte anhand
eines Multiple-Choice-Tests zu überprüfen.
Lösung „Marktformen II“:
 Ein Anbieter beherrscht den Markt:
 Monopol
 Bei dieser Marktform gibt es einen Marktführer:
 Oligopol
 Der alleinige Anbieter bestimmt den Preis:
 Monopol
 In einem Ort gibt es zwei Tankstellen:
 Oligopol
 Viele Anbieter stehen vielen Nachfragern gegenüber:
 Polypol
 Wenige Nachfrager für ein Produkt:
 Oligopol
2. Preisbildung
Kopiervorlage 7.2 verdeutlicht, wie Angebot und
Nachfrage beeinflusst werden. Einflussgrößen für
das Angebot sind Kapazitätsgrenzen, Preis des
Gutes, Stand der Technik und Produktionskosten.
Einflussgrößen für die Nachfrage sind Abhängigkeit vom Einkommen, Preis des Gutes, Bedürfnisstruktur der Nachfrager und der Preis anderer Güter.
In einem Oligopol oder Polypol bildet sich der
Preis für ein Produkt aus Angebot und Nachfrage.
Das interaktive Tafelbild Preisbildung zeigt ein vereinfachtes Schema zur Bildung des Gleichgewichtspreises. Mithilfe von Animationen werden vier Fälle
veranschaulicht:
- Angebotsüberschuss; der Preis sinkt
- Angebotsreduktion; der Preis steigt
- Nachfrage geht zurück; der Preis sinkt
- Nachfrage steigt; der Preis steigt
Die Schüler können dabei beobachten, wie der
Gleichgewichtspreis sinkt oder steigt. Jede Animation
stoppt am Ende, so dass die entstandene Situation
besprochen und erläutert werden kann.
Kopiervorlage 7.3 dient der Ergebnissicherung und
auf dem interaktiven Tafelbild Der Markt kann das
Gelernte zusätzlich anhand eines Quiz überprüft
werden.
Lösung „Preisbildung“:
Wenn die Nachfrage steigt und gleichzeitig das
Angebot erweitert wird, bleibt der Preis gleich. Dies
ist auch der Fall, wenn die Nachfrage zurück geht
und gleichzeitig das Angebot reduziert wird.
Lösung „Der Markt“:
- Bei einem Monopol gibt es mehrere Anbieter
und mehrere Nachfrager.
 falsch
- Ein Beispiel für ein Oligopol in Deutschland
sind die Automobilhersteller.
 richtig
- In einer Großstadt gibt es fünfzig Autohäuser.
Hier spricht man von einem Polypol.
 richtig
- Märkte können eingeteilt werden nach der Art
der Güter, nicht aber nach räumlichen oder
zeitlichen Gesichtspunkten.
 falsch
- Der Gleichgewichtspreis bildet sich nach dem
abgebildeten, vereinfachten Schema.
 falsch (Angebot- und Nachfragekurve sind
vertauscht)
3. Die Automobilindustrie in Deutschland
Die Automobilindustrie schafft in Deutschland sehr
viele Arbeitsplätze und ist somit eine wichtige Schlüsselindustrie des Landes. Eine Krise in diesem Sektor
hätte negative Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt.
Das interaktive Tafelbild Die Automobilindustrie in
Deutschland liefert wichtige Kennzahlen zu Arbeitsplätzen und Ausbildungsstellen in der Automobilbranche. Zusätzlich sollen die Schüler abschätzen,
Kapitel 7: Der Markt
welche Rangfolge die dort genannten Länder hinsichtlich der Produktion von Automobilen einnehmen.
Auch der Export Deutschlands ist deutlich von der
Automobilindustrie geprägt. Fast 20 % der Gesamtexporte Deutschlands werden durch die Ausfuhr von
Autos und Autoteilen erzielt und sorgt dadurch mit für
einen positiven Handelsüberschuss. Auf dem interaktiven Tafelbild Deutsche Exportschlager haben die
Schüler die Möglichkeit die Ausfuhren verschiedener
Exportwarengruppen abzuschätzen und den Einfluss
der Automobilindustrie zu diskutieren.
Lösung „Die Automobilindustrie in Deutschland“:
1. China
2. Japan
3. USA
4. Deutschland
5. Brasilien
6. Spanien
7. Türkei
Lösung „Deutsche Exportschlager“
 184,4 Mrd. € Kraftfahrzeuge
 161,1 Mrd. € Maschinen
 101,3 Mrd. € Chemische Erzeugnisse

66,2 Mrd. € Elektrotechnik

60,6 Mrd. € Metalle

14,1 Mrd. € Bekleidung
4. Unternehmenszusammenschlüsse
und Fusionen
Beim Einstieg in das Thema sollen die Schüler
erkennen, welche Motive hinter Unternehmenszusammenschlüssen stehen können. Das interaktive
Tafelbild Unternehmenszusammenschlüsse und Fusionen greift die Thematik mittels eines Cartoons auf
und macht auch schon auf Probleme aufmerksam.
Ein Unternehmenszusammenschluss erhöht die Wirtschaftlichkeit und in der Regel die Wettbewerbsfähigkeit von zwei oder mehreren Unternehmen.
Ein Zusammenschluss wird oft aus folgenden
Gründen vollzogen:
- Bessere Finanzkraft
- Bessere Einkaufspreise durch größere Mengen
- Bessere Marktstellung
- Größeren Markt abdecken
- Größeres Know-How darstellen
- Besseren Service
- Flexiblere Verwendung der Mitarbeiter
- Besseres und breiteres Angebot für die Kunden
Gegenüber diesen Vorteilen stellt der manchmal
mit einer Fusion verbundene Abbau von Arbeitsplätzen die Schattenseite dar.
Bei Unternehmenszusammenschlüssen werden
die folgenden Fälle unterschieden:
 Horizontaler Unternehmenszusammenschluss:
Betriebe der gleichen Handels- oder Produktionsstufe schließen sich zusammen. Bei
einer Fusion zweier Autohäuser lägen Vorteile
beispielsweise darin, dass den Kunden
mehrere Fahrzeugmarken angeboten werden
könnten und der Service flexibler auf Kundenwünsche reagieren könnte. Außerdem könnten am Markt bessere Preise erzielt werden.
 Vertikaler Unternehmenszusammenschluss:
Betriebe aufeinanderfolgender Produktionsstufen schließen sich zusammen. Beispielsweise ein Zulieferbetrieb mit einem Automobilhersteller,
 Diagonaler Unternehmenszusammenschluss:
Zusammenschluss von zwei oder mehreren
Unternehmen unterschiedlicher Produktionsstufen. Beispielsweise ein Koffergeschäft und
ein Autohaus.
Anhand der interaktiven Tafelbilder Unternehmenszusammenschlüsse I+II können die Schüler
die Begrifflichkeiten in Übungen erarbeiten. Kopiervorlage 7.4 dient der Ergebnissicherung.
Lösung „Unternehmenszusammenschlüsse I“:
Schließen sich zwei Autohäuser in deiner Region zusammen, so ist dies ein horizontaler Unternehmenszusammenschluss. Ziel dieses Zusammenschlusses ist es, die Kosten zu senken. Ein
Zusammenschluss von zwei Autohäusern stärkt
die Wettbewerbsfähigkeit gegenüber anderen
Autohäusern. Bei einem vertikalen Unternehmenszusammenschluss schließen sich zwei Unternehmen aufeinanderfolgender Produktionsstufen
zusammen, zum Beispiel ein Zulieferbetrieb/Automobilhersteller und ein Zulieferbetrieb/Automobilhersteller. Schließt sich ein Autohaus in der Region mit einem Koffergeschäft zusammen, spricht
man von einem diagonalen Unternehmenszusammenschluss.
Ziel der Wettbewerbspolitik ist die Erhaltung
eines funktionsfähigen Wettbewerbs. Das Gesetz
gegen Wettbewerbsbeschränkungen hat das Ziel
den Wettbewerb zu gewährleisten.
Lösung „Unternehmenszusammenschlüsse II“:
Horizontale:
- Autohaus Schmidt
- Autohaus Müller
Vertikale:
- Zulieferbetrieb
- Automobilhersteller
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Diagonale:
- Autohaus Maier
- Koffergeschäft
- Fahrradgeschäft
5. Wettbewerbsrecht
Das Wettbewerbsrecht und die Wettbewerbspolitik
in Deutschland und Europa verfolgen das Ziel, Unternehmenszusammenschlüsse nicht zu Lasten des
Verbrauchers genehmigen zu lassen.
Folgende Inhalte des Gesetzes gegen Wettbewerbsbeschränkungen sind von Bedeutung:
§ 1 Verbot wettbewerbsbeschränkender Vereinbarungen: Vereinbarungen zwischen Unternehmen,
Beschlüsse von Unternehmensvereinigungen und
aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen, die eine
Verhinderung, Einschränkung oder Verfälschung des
Wettbewerbsbezwecken oder bewirken, sind verboten.
§ 2 Freigestellte Vereinbarungen: Vom Verbot des
§ 1 freigestellt sind Vereinbarungen zwischen Unternehmen, Beschlüsse von Unternehmensvereinigungen oder aufeinander abgestimmte Verhaltensweisen,
die unter angemessener Beteiligung der Verbraucher
an dem entstehenden Gewinn zur Verbesserung der
Warenerzeugung oder -verteilung oder zur Förderung des technischen oder wirtschaftlichen Fortschritts beitragen, ohne dass den beteiligten Unternehmen
1. Beschränkungen auferlegt werden, die für die
Verwirklichung dieser Ziele nicht unerlässlich
sind, oder
2. Möglichkeiten eröffnet werden, für einen wesentlichen Teil der betreffenden Waren den
Wettbewerb auszuschalten.
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