Orale Therapie [Kompatibilitätsmodus]

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Neue Medikamente bei der Behandlung
von Typ II Diabetes
Prim. Dr. Ewald Binter
Privatklinik Althofen
Ärztezentrum St. Veit/Glan
Therapie
•
Medikamentöse Maßnahmen
Resorptionshemmung
Besserung der Insulinwirkung
Anregung der Bauchspeicheldrüsenfunktion
Hormonersatz
Blutzuckerprofil
Therapie
Resorptionshemmung
• Guarmehl
• Alpha-Glucosidasehemmer
• Acarbose Miglitol
Resorptionshemmung
• Speziell Guarmehle:
•
Können die Resorption anderer Medikamente beeinträchtigen, deshalb
sollten diese 30 Minuten vor diesen eingenommen werden
• Speziell Miglitol:
•
führt nicht zu einer Gewichtszunahme
•
belastet nicht den Leberstoffwechsel
•
erhöht den Insulinspiegel durch Verstärkung der Ausschüttung eines
speziellen Darmhormons (neuere Studien)
Wirkungsweise
Hemmen spezielle Enzyme (Alpha-Glucosidasen), die in den
Dünndarmepithelzellen Mehrfachzucker zu Einfachzuckern aufspaltet.
Somit verbleiben mehr größere Moleküle in den Zellen, da diese die
Zellwände schlechter passieren, der Blutzuckeranstieg im Blut wird somit
verzögert und auch insgesamt verringert.
Nebenwirkungen
• Blähungen und Völlegefühl (aufgrund der nicht resorbierten
Kohlenhydrate im Dickdarm)
• Durchfall
• Darmgeräusche
Kontraindikationen
•
Schluckbeschwerden
•
exokrine Pankreasinsuffizienz
•
(chronische) Gastrointestinale Störungen mit Störung der Nahrungspassage
•
Verhütung mittels oraler Kontrazeptiva
•
Zustände, die durch verstärkte Gasbildung verschlechtert werden können
•
(chronische) Gastrointestinale Störungen mit erheblicher
Resorptionsbeeinträchtigung und Passagestörungen
•
Schwangerschaft und Stillzeit
•
Alter < 18 Jahre
•
Zustände, die durch verstärkte Gasbildung verschlechtert werden können
Resorptionshemmung
•
Zusatztherapie zur Gewichtsreduktion
•
können auch bei Typ I-Diabetikern eingesetzt werden
•
Glätten die Blutzuckerspitzen nach den Mahlzeiten
•
durch langsames Einschleichen lassen sich die Nebenwirkungen vermindern
•
rufen bei alleiniger Gabe keine Hypoglykämien hervor
•
sollte dennoch hypoglykämischer Notfall eintreten (z.B. durch Kombination
mehrerer Präparate), nur pure Glucose (Traubenzucker) oral zuführen (aufgrund
der schlechten Resorptionsfähigkeit)!!!
Insulinverbesserung
• Biguanide (Metformin)
• Glitazone (Pioglitazon, Rosiglitazon)
• syn. Thiazolidindione
Einnahmezeitpunkt
zu den Mahlzeiten oder nach dem Essen
Nebenwirkungen (Biguanide)
•
Gastrointestinale Beschwerden
•
Blutbildveränderungen
•
Laktatazidose:
•
lebensgefährliche (50 %), metabolische Azidose durch
erhöhte Milchsäurespiegel im Blut
•
Gefahr mittlerweile bei nicht kontraindizierter Anwendung
als gering eingeschätzt
•
Veränderung der Geschmacksempfindung
Nebenwirkungen (Glitazone)
•
Gewichtszuwachs durch Umwandlung von Glucose in Fettgewebe
•
v.a. Hepatotoxizität
•
v.a. Wasseretention und Herzinsuffizienz
•
v.a. Hypertrophie des Herzens
•
v.a. Tumorinduzierung
•
Glitazone, besonders Pioglitazon sind noch zu gering
erforscht um endgültige Aussagen zu machen.
Kontraindikation
•
Leberinsuffizienz
•
Niereninsuffizienz
•
Herzinsuffizienz
•
Alkoholabusus
•
höhergradige pAVK (arterielle Verschlußkrankheit) ab Stadium IIa
•
Hypoxie
•
siehe Nebenwirkungen
•
zusätzlich bestehende Insulintherapie
Sonstige Wirkung
•
unterdrückt die nächtliche Glukoneogenese in der Leber (die
Nüchternblutzuckerwerte werden besser)
•
senkt meistens gleichzeitig die Triglyzerid- und Cholesterinspiegel
•
in Deutschland ist nur METFORMIN zugelassen, Kombinationen
sind nur mit Sulfonylharnstoffen erlaubt (Lactatazidosegefahr)
•
sinnvoll vor allem bei stark adipösen Diabetikern unter 65 Jahren
•
Biguanide erleichtern die Gewichtsreduktion
•
Einnahme erfolgt zu den Mahlzeiten
•
sogenannte "Insulin-Reaktivatoren"
Sonstige Wirkung
•
Schonen die B-Zellen des Pankreas durch die Re-Sensibilisierung der Körperzellen für
das körpereigene Insulin (Stimulation der PPAR-Gamma-Rezeptoren), d.h. sie setzen
in der Frühphase der Erkrankung an, in der durch die beginnende Insulinresistenz
eine Hyperinsulinämie einsetzt und zur Überlastung der B-Zellen führt
•
Hemmen die Ausschüttung des neu entdeckten Hormons Resistin ("resistent to
insulin"), das nur in Fettzellen gebildet wird. Vermutlich stellt dieses Hormon die
Brücke zwischen Diabetes mellitus und Übergewicht dar, genaue Zusammenhänge
sind noch nicht bekannt
Sonstige Wirkung
•
stimulieren auch die PPAR-gamma-Rezeptoren, die in arteriosklerotischveränderten Gefäßen gefunden wurden. Diese Stimulation führte in
Versuchen zur Hemmung der Freisetzung von Zytokinen und Chemokinen,
die für die Verdickung der Gefäßwände im Prozess der
Arterioskleroseentwicklung verantwortlich gemacht werden. Sollte dieses
zutreffen, könnten mittels Glitazonen die eingeengten Lumen der Gefäße
vergrößert werden, die Gefäßwände selber blieben elastischer
Sonstige Wirkung
•
verbessern die häufig mitauftretenden Hyperlipidämien und wirken günstig
auf vorhandenen Hypertonus
•
können auch bei bereits stärker geschädigten B-Zellen (fast erschöpfte
Insulinproduktion) angewendet werden und führen zu einer deutlichen
Erholung dieser, können aber die bereits eingetretenen Schäden nicht
umkehren
•
Wirkungseintritt sehr verzögert
Inkretine
•
drosseln die Glukoseproduktion in der Leber: Diese ist für die erhöhte
Nüchternglukose beim Diabetiker verantwortlich
•
verzögern die Magenentleerung: Nährstoffe strömen langsamer ins
Blut, was die Blutzuckerregulierung erleichtert
•
verstärken das Sättigungsgefühl
Wirkungsmechanismus
•
sind dafür verantwortlich, dass die Bauchspeicheldrüse nach einer
Aufnahme von Glukose aus dem Darm viel mehr Insulin freisetzt als
nach Infusion derselben Menge Glukose direkt in die Blutbahn.
Inkretine wirken insulinfreisetzend.
Wirkungsmechanismus
•
Die Wirkung von Sitagliptin beruht auf der Hemmung des Enzyms
Dipeptidylpeptidase 4, das für den Abbau des Hormons Glucagon-like
Peptid 1 (GLP-1) verantwortlich ist. Da das von den L-Zellen der
Darmschleimhaut gebildete GLP-1 die Freisetzung des
blutzuckersenkenden Hormons Insulin anregt und die Sekretion des
Insulin-Gegenspielers Glucagon reduziert, führt eine Hemmung der
Dipeptidylpeptidase 4 durch Sitagliptin zu einer Senkung des
Blutzuckerspiegels bei diabetischen Patienten. Die Wirkung des GLP-1
im Rahmen der Insulinantwort wird als Inkretin-Effekt bezeichnet.
Inkretine
Insulinfreisetzung
Ikretine
• Sitagliptin
• = Januvia
Inkretintherapie
•
bei Patienten mit Diabetes Typ 2
•
Die Behandlung darf erst ab einem Hba1c > 7 begonnen werden.
•
Die Behandlung hat nur als Secondline-Therapie und als Kombinationstherapie
mit Metformin oder als Kombinationstherapie mit Glitazonen (bei MetforminUnverträglichkeit oder KI) zu erfolgen.
•
Die Behandlung darf nur bei Patienten mit einem BMi > 26 begonnen werden.
•
Januvia darf nicht mit Insulin kombiniert werden.
•
Alle 6 Monate ist eine HbA1c-Bestimmung durchzuführen.
•
Januvia® eignet sich für eine chef- (kontroll) ärztliche Langzeitbewilligung für 6
Monate (L6)
Insuline
• Normal- oder Altinsuline
• Basal- oder Verzögerungsinsuline
• Zink-Insuline
• Neue Insuline
(Humalog, Novo-Rapid, Lilly-Mix, Lantus)
Therapiemöglichkeiten
Therapiemöglichkeiten
Neue Insuline
• Detemir = Levemir
• Insulin Aspart = Lispro
Wirkung
•
konstantere Wirkung
•
geringere Hypoglykämiegefahr
•
Verbesserung der Stoffwechseleinstellung
•
geringere Gefahr der Gewichtszunahme
•
klare Lösung (mit Pen injizierbar)
Inkretinmimetika
• Byetta
sc. Injektion mit Fertigpen
Dosis
• 2x tägl. 5 mg sc.
• dann nach 1 Mo 10mg
Indikation
• Diabetes mellitus Typ 2 in Kombination mit Metformin
und/oder Sulfonylharnstoff;
Nebenwirkung
• Patienten müssen den Blutzuckerspiegel regelmäßig
kontrollieren.
• Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion haben öfters
Unterzucker.
Nebenwirkungen
•
Übelkeit, Erbrechen (sehr häufig)
•
Durchfall (sehr häufig)
•
verminderter Appetit
•
Kopfschmerzen (häufig)
•
Schwindel (häufig)
•
Blähungen (häufig)
•
Magenbeschwerden (häufig)
•
Reflux (häufig)
•
vermehrtes Schwitzen (häufig)
•
Schwäche (häufig)
•
innere Unruhe (häufig)
Nicht geeignet
• Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff
• Diabetes mellitus Typ 1
• Insulinbehandlung bei Diabetes mellitus Typ 2
Neue Insuline
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