anhang i zusammenfassung der merkmale des arzneimittels

Werbung
ANHANG I
ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS
1
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
VISTIDE 75 mg/ml Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
2.
QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG
Jede Durchstechflasche enthält Cidofovir, entsprechend 375 mg/5 ml (75 mg/ml) wasserfreiem
Cidofovir. Die Lösung ist auf einen pH-Wert von 7,4 eingestellt.
Hilfsstoffe siehe unter 6.1.
3.
DARREICHUNGSFORM
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
4.
KLINISCHE ANGABEN
4.1
Anwendungsgebiete
VISTIDE wird zur Behandlung der Cytomegalie-Retinitis (CMV-Retinitis) bei Patienten mit
erworbenem Immundefekt-Syndrom (AIDS) und ohne renale Dysfunktion angewendet. Bis weitere
Erfahrungen vorliegen, sollte VISTIDE nur angewendet werden, wenn andere Substanzen als
ungeeignet erscheinen.
4.2
Dosierung, Art und Dauer der Anwendung
Die Therapie sollte von einem Arzt verschrieben werden, der in der Behandlung von HIV-Infektionen
Erfahrung hat.
Vor jeder Verabreichung von VISTIDE sollten Serumkreatininspiegel und die Proteinkonzentration im
Urin bestimmt werden.
Die empfohlene Dosierung, Häufigkeit oder Infusionsgeschwindigkeit dürfen nicht überschritten
werden. VISTIDE muß vor der Verabreichung mit 100 Millilitern einer 0,9%igen physiologischen
Kochsalzlösung verdünnt werden. Um das Risiko einer potentiellen Nephrotoxizität zu minimieren,
muß mit jeder VISTIDE-Infusion Probenecid oral verabreicht und intravenös eine Vorhydratisierung
mit Kochsalzlösung vorgenommen werden. Siehe dazu auch die entsprechenden Empfehlungen im
Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung.
Dosierung bei Erwachsenen
·
Initialbehandlung. Die empfohlene Cidofovir-Dosis beträgt 5 mg/kg Körpergewicht (als
intravenöse Infusion über einen Zeitraum von einer Stunde bei konstanter
Infusionsgeschwindigkeit) und wird zwei Wochen hintereinander jeweils einmal pro Woche
verabreicht.
·
Erhaltungsdosis. Zwei Wochen nach beendeter Initialbehandlung beginnend beträgt die
empfohlene Erhaltungsdosis von Cidofovir 5 mg/kg Körpergewicht (als intravenöse Infusion
über einen Zeitraum von einer Stunde bei konstanter Infusionsgeschwindigkeit) und wird
einmal alle zwei Wochen verabreicht.
Wird während der Erhaltungsdosis die Cidofovir-Behandlung vorübergehend unterbrochen, sollte dies
in Übereinstimmung mit den örtlichen Empfehlungen zur Behandlung von HIV-infizierten Patienten
erfolgen.
2
Dosierung bei älteren Patienten
Die Verträglichkeit und Wirksamkeit von VISTIDE bei der Behandlung der CMV-Erkrankung bei
Patienten über 60 Jahren sind nicht ausreichend untersucht. Da ältere Patienten häufig eine verringerte
Glomerulumfunktion aufweisen, sollte vor und während der Behandlung mit VISTIDE der Kontrolle
der Nierenfunktion besondere Aufmerksamkeit geschenkt werden.
Dosierung bei Kindern und Neugeborenen
Die Verträglichkeit und Wirksamkeit von VISTIDE zur Behandlung der CMV-Erkrankung bei
Patienten unter 18 Jahren sind nicht ausreichend untersucht. Daher wird die Verabreichung von
VISTIDE an Kinder und Neugeborene nicht empfohlen.
Dosierung bei Niereninsuffizienz
Niereninsuffizienz gilt als Kontraindikation für die Anwendung von VISTIDE. (Siehe auch Abschnitt
4.3 Gegenanzeigen und Abschnitt 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Prävention/Reduktion der Nephrotoxizität).
Dosierung bei Leberinsuffizienz
Die Verträglichkeit und Wirksamkeit von VISTIDE bei Patienten mit Lebererkrankungen ist nicht
ausreichend untersucht.
4.3
Gegenanzeigen
Überempfindlichkeit gegen Cidofovir oder einen der Hilfsstoffe.
VISTIDE ist bei Patienten mit Einschränkung der Nierenfunktion [Serumkreatinin > 133 µmol/l
(> 1,5 mg/dl) oder Kreatinin-Clearance £ 0,92 ml/s (£ 55 ml/min) oder Proteinurie ³ 100 mg/dl (³ 2+
Proteinurie)] kontraindiziert. Die gleichzeitige Verabreichung von VISTIDE und anderen, potentiell
nephrotoxischen Mitteln ist kontraindiziert (siehe Abschnitt 4.4 Warnhinweise und
Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung) ist kontraindiziert.
Eine direkte intraokulare Injektion von VISTIDE ist kontraindiziert; eine direkte Injektion kann mit
einem signifikanten Absinken des intraokularen Drucks und mit Sehbeeinträchtigungen verbunden
sein.
4.4
Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung
VISTIDE ist nur zur intravenösen Infusion bestimmt und darf nicht intraokular injiziert werden.
VISTIDE sollte nur in Venen mit entsprechendem Blutfluß infundiert werden, um eine rasche
Verdünnung und Verteilung zu ermöglichen. Die Therapie sollte von der oralen Verabreichung von
Probenecid und einer adäquaten intravenösen Vorhydratisierung mit physiologischer Kochsalzlösung
begleitet sein (siehe Prävention/Reduktion der Nephrotoxizität).
Prävention/Reduktion der Nephrotoxizität
Eine VISTIDE-Therapie sollte bei Patienten mit Serumkreatinin > 133 µmol/l (> 1,5 mg/dl), einer
Kreatinin-Clearance von £ 0,92 ml/s (£ 55 ml/min) oder ³ 2+ Proteinurie (³ 100 mg/dl) nicht
durchgeführt werden, da die optimalen Anfangs- und Erhaltungsdosen für Patienten mit mäßiger bis
schwerer Niereninsuffizienz nicht bekannt sind.
Um das Risiko einer möglichen Nephrotoxizität zu minimieren, sollten Patienten ein
Behandlungsregime mit oral verabreichtem Probenecid mit jeder Cidofovir-Dosis erhalten. Alle
klinischen Studien zum Wirksamkeitsnachweis wurden unter gleichzeitiger Gabe von Probenecid und
Cidofovir durchgeführt. Zwei Gramm Probenecid sollten 3 Stunden vor der Cidofovir-Dosis, ein
Gramm 2 Stunden und ein weiteres Gramm 8 Stunden nach Beendigung der einstündigen CidofovirInfusion verabreicht werden (insgesamt 4 Gramm Probenecid). Um das potentielle Auftreten von
Übelkeit und/oder Erbrechen in Verbindung mit der Verabreichung von Probenecid zu verringern,
sollten Patienten dazu angehalten werden, vor jeder Dosis Probenecid etwas zu essen. Die
Verabreichung eines Antiemetikums kann erforderlich sein.
Bei Patienten, die Symptome einer Allergie oder Überempfindlichkeit auf Probenecid zeigen (z.B.
Hautausschlag, Fieber, Schüttelfrost und Anaphylaxie), sollte die prophylaktische oder therapeutische
Gabe eines geeigneten Antihistaminikums und/oder von Paracetamol in Betracht gezogen werden.
3
Bei Patienten, die aufgrund einer klinisch bedeutsamen Überempfindlichkeit gegenüber Probenecid
oder gegenüber anderen Medikamenten auf Sulfonamidbasis kein Probenecid einnehmen können,
sollte die Anwendung von Cidofovir nur erwogen werden, wenn der potentielle Nutzen einer Therapie
die möglichen Risiken rechtfertigt. Eine derartige Anwendung von Cidofovir ohne gleichzeitige Gabe
von Probenecid wurde klinisch nicht untersucht. Eine Desensibilisierung gegen Probenecid wird nicht
empfohlen.
Zusätzlich zu Probenecid müssen Patienten unmittelbar vor jeder Cidofovir-Infusion insgesamt einen
Liter einer 0,9%igen physiologischen Kochsalzlösung intravenös erhalten. Patienten, die eine
zusätzliche Flüssigkeitsbelastung tolerieren, können mit jeder Cidofovir-Dosis insgesamt bis zu zwei
Liter einer 0,9%igen physiologischen Kochsalzlösung erhalten. Der erste Liter Kochsalzlösung sollte
über einen Zeitraum von 1 Stunde unmittelbar vor der Cidofovir-Infusion und der zweite Liter, falls er
verabreicht wird, gleichzeitig, beginnend mit der Cidofovir-Infusion, über einen Zeitraum von 1 bis 3
Stunden oder unmittelbar im Anschluß daran verabreicht werden.
Die Nierenfunktion muß vor jeder Cidofovir-Dosis überprüft werden (Serumkreatinin und Protein im
Urin). Bei Änderungen der Nierenfunktion ist eine Unterbrechung und möglicherweiser ein Abbruch
nötig.
Die Verträglichkeit von cidofovir ist bei Patienten, die andere potentiell nephrotoxische Mittel
erhalten, nicht untersucht worden. Es wird empfohlen, nephrotoxische Mittel mindestens 7 Tage vor
der Verabreichung von cidofovir abzusetzen.
Wenn das Serumkreatinin um ³ 44 µmol/l (³ 0,5 mg/dl) ansteigt oder wenn sich eine persistierende
Proteinurie ³ 2+ entwickelt, sollte die Cidofovir-Therapie abgebrochen und eine intravenöse
Hydratisierung durchgeführt werden. Proteinurie scheint ein frühzeitiger und sensitiver Indikator für
eine durch Cidofovir hervorgerufene Nephrotoxizität zu sein. Die Serumkreatinin- und Proteinspiegel
im Urin müssen aus Proben ermittelt werden, die innerhalb von 24 Stunden vor der Verabreichung
jeder Coidofovir-Dosis entnommen werden. Bei Patienten mit Proteinurie ³ 2+ sollte eine intravenöse
Hydratation durchgeführt und der Test wiederholt werden. Wenn nach erfolgter Hydratation weiterhin
eine Proteinurie ³ 2+ besteht, muß die Behandlung mit VISITDE abgebrochen werden. Die
Fortsetzung der Therapie mit Cidofovir bei Patienten mit persistierender Proteinurie ³ 2+ nach
intravenöser Hydratation kann zu weiteren Anzeichen einer proximalen Tubulusschädigung
einschließlich Glucosurie, Absinken von Serumphosphat, Harnsäure und Bikarbonat, sowie Ansteigen
von Serum-Kreatinin führen.
Während der Behandlung sollten diese Parameter vor jeder Infusion überprüft werden; bei
Auffälligkeiten sollte die Behandlung abgebrochen werden. Ob nach vollständiger Normalisierung
erneut Cidofovir gegeben werden kann, wurde noch nicht untersucht. Es hat sich gezeigt, daß eine
High-Flux-Hämodialyse den Serumspiegel von Cidofovir um ca. 75% reduziert. Der während der
Hämodialyse extrahierte Teil der Dosis beträgt 51,9 ± 11,0%.
Nierenschädigung
Die wichtigste dosislimitierende Toxizität von Cidofovir ist auf eine dosisabhängige Nephrotoxizität
zurückzuführen. Eine über eine Urinanalyse in einem klinischen Labor festgestellte Proteinurie kann
ein frühzeitiger Indikator für eine Nephrotoxizität sein. Patienten, die wöchentliche intravenöse
Cidofovir-Dosen von 0,5 oder 1,0 mg/kg ohne gleichzeitige Verabreichung von Probenecid und mit
oder ohne intravenöse Vorhydratisierung mit physiologischer Kochsalzlösung erhielten, wiesen keine
signifikante dosisabhängige Nephrotoxizität auf [definiert als Serumkreatinin von ³ 177 µmol/l
(³ 2,0 mg/dl)], wogegen Patienten, die mit 3,0, 5,0 oder 10,0 mg/kg ohne gleichzeitige Verabreichung
von Probenecid behandelt wurden, Zeichen einer proximalen Tubuluszellschädigung entwickelten,
einschließlich Glukosurie, Absinken von Serumphosphat, Harnsäure und Bikarbonat, sowie Ansteigen
von Serumkreatinin. Bei einigen Patienten waren die Zeichen einer Nephrotoxizität teilweise
reversibel.
Hämatologie
Bei Patienten, die Cidofovir erhielten, wurde eine reversible Neutropenie beobachtet. Dies wurde nicht
mit klinischen Folgeerscheinungen in Verbindung gebracht und scheint dosisunabhängig zu sein. In
einigen Fällen erfolgte eine Normalisierung bei fortgesetzter Cidofovir-Therapie, in anderen Fällen
nach Absetzen des Arzneimittels.
Labortests
4
Vor Verabreichung jeder Cidofovir-Dosis müssen Nierenfunktionstests (routinemäßige Urinanalyse
und Serumkreatinin) durchgeführt und bewertet werden. Neutrophile Granulozyten sollten ebenfalls
regelmäßig bestimmt werden.
Sonstiges
Cidofovir sollte als mögliches Karzinogen bei Menschen eingestuft werden (siehe 5.3 Präklinische
Daten zur Sicherheit).
Cidofovir sollte bei Patienten mit Diabetes mellitus wegen des möglichen erhöhten Risikos eines
Abfalls des Augeninnendrucks nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
Männliche Patienten sollten darauf hingewiesen werden, daß Cidofovir bei Tieren eine
Gewichtsreduzierung der Hoden und eine Hypospermie verursachte. Obgleich derartige Änderungen
in klinischen Studien von Cidofovir nicht beobachtet wurden, könnten sie bei Menschen auftreten und
zur Unfruchtbarkeit führen. Männer sollten darauf hingewiesen werden, daß sie während der
Behandlung mit Cidofovir und 3 Monate im Anschluß daran kontrazeptive Methoden (Kondome)
anwenden sollten.
Vor jeder Cidofovir -Gabe sollte auch die Leukozytenzahl einschließlich eines Differentialblutbildes
bestimmt werden.
Patienten, die Cidofovir erhalten, sollten regelmäßig ophthalmologisch nachuntersucht werden.
4.5
Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen
Probenecid beeinflußt den Metabolismus oder die renale tubuläre Sekretion vieler Arzneimittel (z.B.
Paracetamol, Aciclovir, ACE-Hemmer, Aminosalicylsäure, Barbiturate, Benzodiazepine, Bumetanid,
Clofibrat, Methotrexat, Famotidin, Furosemid, nichtsteroidale Antirheumatika, Theophyllin und
Zidovudin).
Patienten, die Zidovudin erhalten, sollten die Zidovudin-Behandlung vorübergehend unterbrechen
oder an den Tagen, an denen Cidofovir gegeben wird, die Zidovudin-Dosis um 50% reduzieren, weil
Probenecid dessen Clearance verringert.
Wechselwirkungen von Cidofovir und Probenecid mit anderen Anti-HIV-Arzneimitteln, einschließlich
HIV-Protease-Inhibitoren, wurden in klinischen Studien nicht untersucht.
4.6
Schwangerschaft und Stillzeit
Cidofovir wirkt bei Ratten und Kaninchen im subtherapeutischen Dosisbereich embryotoxisch.
Bei Kaninchen traten signifikant häufiger fetale äußere, Weichteil- und Skelettanomalien bei einer
Dosis von 1,0 mg/kg/Tag auf, die auch für das Muttertier toxisch war.
Es gibt keine Studien zur Anwendung von Cidofovir in der Schwangerschaft.
VISTIDE sollte in der Schwangerschaft nicht angewendet werden.
Frauen im gebärfähigen Alter sollten darauf hingewiesen werden, während und nach der Behandlung
mit Cidofovir ein wirksames Kontrazeptivum zu benutzen.
Es ist nicht bekannt, ob Cidofovir in die Muttermilch übergeht. Da viele Wirkstoffe in die Muttermilch
übergehen, sollten stillende Mütter Cidofovir absetzen oder das Stillen abbrechen, wenn sie weiterhin
mit Cidofovir behandelt werden. Bei trächtigen Ratten wurde beobachtet, daß Cidofovir-verwandte
Verbindungen die Plazenta-Schranke passieren. Die Exkretion von Cidofovir-verwandten
Verbindungen in die Milch säugender Tiere wurde nicht untersucht.
Für weitere Informationen verweisen wir auf Abschnitt 4.4 Warnhinweise; Vorsichtsmaßnahmen für
die Anwendung.
4.7
Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen
Unter der Cidofovir -Therapie kann als Nebenwirkung eine Asthenie auftreten. Der Arzt soll den
Patienten darauf hinweisen und unter Berücksichtigung der Krankheitssituation und der
Verträglichkeit des Arzneimittels individuelle Empfehlungen geben.
4.8
Nebenwirkungen
In kontrollierten klinischen Studien mit Cidofovir bei Patienten mit AIDS und CMV-Retinitis waren
5
die am häufigsten beobachteten unerwünschten Ereignisse Proteinurie bei 51%, Fieber bei 43%,
Asthenie bei 32%, Übelkeit mit Erbrechen bei 26% und Hautausschlag bei 19%. Diese Häufigkeiten
wurden unabhängig von einem Zusammenhang mit den Studienarzneimitteln (Cidofovir oder
Probenecid) oder Schwere berechnet. Schwerwiegende unerwünschte Ereignisse, die bei mindestens
5% der Patienten auftraten, waren Proteinurie bei 13%, Neutropenie bei 10%, Fieber bei 9%, Tod bei
8%, Infektionen bei 8%, erhöhtes Serumkreatinin bei 8%, Dyspnoe bei 7%, Lungenentzündung bei
7%, Asthenie bei 6%, Übelkeit mit Erbrechen 5%.
Unerwünschte Ereignisse, die bei mindestens 10% der Patienten auftraten und möglicherweise oder
wahrscheinlich mit Cidofovir in Zusammenhang standen, waren: Proteinurie bei 41%, Neutropenie bei
18%, Asthenie bei 15%, erhöhtes Serumkreatinin bei 14%, Fieber bei 13%, Alopezie bei 12% und
Übelkeit ohne Erbrechen bei 10%.
Die schwerwiegenden unerwünschten Ereignisse, die bei mindestens 5% der Patienten auftraten und
möglicherweise oder wahrscheinlich mit Cidofovir in Zusammenhang standen, waren Proteinurie bei
11%, Neutropenie bei 9% und ein erhöhtes Serumkreatinin bei 7%.
Unerwünschte Ereignisse, die bei mindestens 10% der Patienten auftraten und möglicherweise oder
wahrscheinlich mit Probenecid in Zusammenhang standen, waren Fieber bei 18%, Hautausschlag bei
13%, Übelkeit mit Erbrechen bei 12% und Übelkeit ohne Erbrechen bei 10%.
Die Inzidenz von vermindertem Augeninnendruck (³ 50% Absinken vom Ausgangswert vor
Behandlung) betrug 9%.
In klinischen Studien der Phase II und III mit Cidofovir wurde bei Patienten mit einer Erhaltungsdosis
von 5 mg/kg bzw. 3 mg/kg in 10% bzw. 4% der Fälle über eine Iritis/Uveitis berichtet (eine Dosis von
3 mg/kg wurde in klinischen Studien geprüft, entspricht aber nicht der empfohlenen Dosis). Auch nach
Markteinführung von VISTIDE wurden Fälle von Uveitis und Iritis beobachtet. Normalerweise
sprechen die Patienten auf eine Behandlung mit topisch verabreichten Corticosteroiden an, entweder
in Monotherapie oder in Kombination mit topisch angewandten Zykloplegika. Cidofovir sollte
abgesetzt werden, wenn die Behandlung mit einem topisch verabreichten Corticosteroid nicht
anspricht, wenn der Zustand sich verschlechtert oder wenn Iritis/Uveitis erneut nach einer
erfolgreichen Behandlung auftritt.
Es liegen mehrere Berichte aus der spontanen Berichterstattung nach Markteinführung über das
Auftreten von Nierenversagen während der Anwendung von VISTIDE vor, von denen einige tödlich
waren. Fälle von akutem Nierenversagen nach nur ein oder zwei Dosen Cidofovir wurden ebenfalls
berichtet. Andere unerwünschte Ereignisse nach Vermarktung von VISTIDE, die ungeachtet des
Zusammenhangs mit Cidofovir auftraten, schließen die Möglichkeit des Auftretens von Hörstörungen,
Pankreatitis und okularer Hypotonie ein.
4.9
Überdosierung
Es wurden zwei Fälle von Überdosierungen mit Cidofovir berichtet. In beiden Fällen trat die
Überdosierung während der Initialdosis auf, die Cidofovir -Therapie wurde nicht fortgeführt. Ein
Patient erhielt eine Einzeldosis von 16,4 mg/kg, der andere Patient erhielt eine Einzeldosis von
17,3 mg/kg. Beide Patienten wurden stationär aufgenommen und erhielten zur Prophylaxe oral
Probenecid, außerdem wurde über einen Zeitraum von 3 bis 7 Tagen eine intensive Hydratisierung
durchgeführt. Bei einem dieser Patienten trat eine geringfügige vorübergehende Veränderung der
Nierenfunktion auf, wogegen der andere Patient keine derartige Veränderung hatte.
5.
PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN
5.1
Pharmakodynamische Eigenschaften
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antivirales Arzneimittel zur systemischen Anwendung, ATC Code:
J05
6
Allgemeines
Cidofovir ist ein Cytidin-Analogon mit In-vitro-- und In-vivo-Aktivität gegen das humane
Cytomegalievirus (HCMV). HCMV-Stämme, die gegen Ganciclovir resistent sind, können trotzdem
gegenüber Cidofovir empfindlich sein.
Wirkmechanismus
Cidofovir unterdrückt die CMV-Replikation durch selektive Hemmung der viralen DNA-Synthese.
Biochemische Daten weisen auf eine selektive Hemmung von HSV-1, HSV-2 und
CMV-DNA-Polymerasen durch Cidofovir-Diphosphat, den aktiven intrazellulären Metaboliten von
Cidofovir, hin. Cidofovir-Diphosphat hemmt die viralen Polymerasen bei Konzentrationen, die 8- bis
600-mal niedriger sind als diejenigen, die zur Hemmung der humanen zellulären DNA-Polymerasen
a, b und g benötigt werden. Durch den Einbau von Cidofovir in virale DNA erfolgt eine Reduzierung
der viralen DNA-Syntheserate.
Cidofovir gelangt durch eine Flüssigkeitsphasenendozytose in die Zelle und wird zunächst zu
Cidofovir-Monophosphat und anschließend zu Cidofovir-Diphosphat phosphoryliert. Außerdem wird
eine Cidofovir-Phosphat-Cholin-Verbindung gebildet. Im Gegensatz zu Ganciclovir ist der
Metabolismus von Cidofovir weder von viralen Infektionen abhängig, noch wird er durch diese
gefördert. Die lang anhaltende antivirale Wirkung von Cidofovir ist auf die Halbwertszeit der
Metaboliten zurückzuführen; die Halbwertszeit von Cidofovir-Diphosphat in der Zelle beträgt 17 bis
65 Stunden, die Phosphat-Cholin-Verbindung hat eine Halbwertszeit von 87 Stunden.
Antivirale Aktivität
In vitro ist Cidofovir aktiv gegen CMV, ein Mitglied der Herpesviridae-Familie. Eine antivirale
Aktivität wird bei Konzentrationen festgestellt, die erheblich unter denen liegen, die zum Zelltod in
einschichtigen Zellkulturen führen. Die In-vitro-Empfindlichkeit gegenüber Cidofovir wird in der
folgenden Tabelle dargestellt.
Hemmung der Virusvermehrung durch
Cidofovir in Zellkulturen
Virus
Wildstamm-CMV-Isolate
Ganciclovir-resistente CMV-Isolate
Foscarnet-resistente CMV-Isolate
IC50 (m
mM)
0,7 (± 0,6)
7,5 (± 4,3)
0,59 (± 0,07)
Die In-vivo-Aktivität gegen humanes CMV wurde durch kontrollierte klinische Studien von Cidofovir
zur Behandlung der CMV-Retinitis bei Patienten mit AIDS bestätigt, wobei sich im Vergleich zu
Kontrollpatienten statistisch signifikante zeitliche Verzögerungen in der Progression der
CMV-Retinitis bei Patienten zeigen ließen, die mit Cidofovir behandelt wurden. Die Zeit (Median) bis
zur Retinitis-Progression in den beiden an nicht vorbehandelten Patienten durchgeführten Studien
betrug für die Studie GS-93-106 unter Cidofovir-Therapie 120 Tage, in der Kontrollgruppe 22 Tage
(verzögerte Therapie); in der Studie GS-93-105 war in der Cidofovir-behandelten Gruppe der Median
der Progression nicht erreicht worden, für die Kontrollgruppe betrug er 21 Tage.
In der Studie GS-93-107, durchgeführt bei Patienten, die Rückfälle nach der Therapie mit anderen
Mitteln hatten, war die Dauer bis zum Wiederauftreten der Retinitis 115 Tage (Median).
Virale Resistenz
Nach In-vitro-Selektion von Ganciclovir-resistenten humanen CMV-Isolaten wurde bei
Ganciclovir-selektierten Mutationen im CMV-DNA-Polymerase-Gen eine Kreuzresistenz zwischen
Ganciclovir und Cidofovir festgestellt, nicht jedoch bei Mutationen im UL97-Gen. Bei Foscarnetselektierten Mutanten wurde zwischen Foscarnet und Cidofovir keine Kreuzresistenz festgestellt.
Cidofovir-selektierte Mutanten wiesen eine Mutation im DNA-Polymerase-Gen auf und waren
kreuzresistent gegen Ganciclovir, jedoch empfindlich gegenüber Foscarnet.
7
5.2
Pharmakokinetische Eigenschaften
Cidofovir wird hauptsächlich renal als unverändertes Arzneimittel ausgeschieden, sowohl durch
glomeruläre Filtration als auch durch tubuläre Sekretion. Bei Patienten mit normaler Nierenfunktion
wurden in 24 Stunden 80 bis 100% der intravenösen Dosis als unverändertes Cidofovir im Urin
wiedergefunden. Es wurden keine Metaboliten von Cidofovir im Serum oder im Urin von Patienten
nachgewiesen.
Die durchschnittliche Serumkonzentration von Cidofovir (± SD) am Ende einer einstündigen Infusion
von 5 mg/kg, gegeben zusammen mit Probenecid oral, betrug 19,6 (± 7,18) µg/ml. Die
Durchschnittswerte der pharmakokinetischen Parameter betrugen: Serum-Clearance 138 (± 36)
ml/Std./kg, Steady-State-Verteilungsvolumen 388 (± 125) ml/kg, terminale Halbwertszeit
2,2 (± 0,5) Std.
Dosisunabhängige kinetische Eigenschaften wurden mit Einzeldosen in einem Dosisbereich von 3 bis
7,5 g/kg gezeigt.
In-vitro-Proteinbindung
Die In-vitro-Proteinbindung von Cidofovir an Plasma- oder Serumprotein war im
Konzentrationsbereich von 0,25 bis 25 µg/ml 10% oder weniger.
5.3
Präklinische Daten zur Sicherheit
In präklinischen Tierstudien erwies sich die Nephrotoxizität als die hauptsächliche dosis-limitierende
Toxizität von Cidofovir. Eine potentielle nephroprotektive Wirkung von Probenecid wurde in einer 52
Wochen dauernden Studie mit Cynomolgus-Affen belegt, die einmal wöchentlich 2,5 mg/kg Cidofovir
intravenös zusammen mit 1 g Probenecid peroral erhielten.
Kanzerogenität
Im Verlaufe einer 26-wöchigen intravenösen Toxizitätsstudie wurde bei subtherapeutischen
Plasmaspiegeln von Cidofovir bei weiblichen Ratten ein signifikanter Anstieg von mammären
Adenokarzinomen und bei männlichen und weiblichen Ratten von Zymbal'schen Drüsenkarzinomen
festgestellt. In einer weiteren Studie, in der im Verlauf von 19 aufeinanderfolgenden Wochen einmal
wöchentlich Cidofovir subkutan injiziert wurde, entwickelten weibliche Ratten bei niedrigen Dosen
von 0,6 mg/kg/Woche mammäre Adenokarzinome. In beiden Studien wurden innerhalb von 3
Monaten nach Applikation Tumore beobachtet. Bei Cynomolgus-Affen, die 52 Wochen lang einmal
wöchentlich Cidofovir in intravenösen Dosen von bis zu 2,5 mg/kg/Woche erhielten, wurden keine
Tumore festgestellt.
Mutagenität und Reproduktionstoxikologie
Cidofovir war in Studien in einer Konzentration von 100 mg/ml klastogen und bei Ratten und
Kaninchen embryotoxisch.
In mikrobiellen Assays, bei denen an Salmonella typhimurium Basenpaar-Substitutionen oder
Frameshift-Mutationen (Ames) und an Escherichia coli Revers-Mutationen untersucht wurden, war
Cidofovir bei Dosen bis zu 5 mg/Platte ohne und mit einer metabolischen Aktivierung durch
Rattenleber (S-9-Fraktion) nicht mutagen.
Bei Mäusen, die eine hohe toxische Dosis Cidofovir (³ 2000 mg/kg) intraperitoneal erhielten, wurde
eine vermehrte Bildung mikronukleierter polychromatischer Erythrozyten in vivo beobachtet.
Cidofovir induzierte in vitro chromosomale Aberrationen in menschlichen peripheren
Blutlymphozyten ohne metabolische Aktivierung (S-9-Fraktion). Bei 4 untersuchten CidofovirKonzentrationen (12,5 bis 100 µg/ml) erhöhte sich der Prozentsatz der geschädigten Metaphasen und
die Anzahl der Aberrationen pro Zelle in Abhängigkeit von der Konzentration.
Im Anschluß an einmal wöchentlich für 13 aufeinanderfolgende Wochen verabreichte intravenöse
Injektionen mit Cidofovir in Dosen bis zu 15-mg/kg/Woche wurde bei männlichen Ratten kein Einfluß
auf die Fertilität oder allgemeine Reproduktionsfähigkeit festgestellt. Bei weiblichen Ratten, die
einmal wöchentlich eine intravenöse Infusion (1,2 mg/kg/Woche oder mehr) bis zu 6 Wochen vor der
Paarung und 2 Wochen nach der Paarung erhielten, fand man kleinere Wurfgrößen und weniger
Lebendgeburten pro Wurf sowie erhöhte frühe Resorptionsraten pro Wurf. Peri- und postnatale
Entwicklungsstudien, bei denen weibliche Ratten ab dem 7. Tag der Gestation bis einschließlich dem
8
21. Tag postpartum (etwa 5 Wochen lang) einmal täglich subkutan Cidofovir-Injektionen in Dosen bis
zu 1,0 mg/kg/Tag erhielten, zeigten keine Beeinträchtigung der Lebensfähigkeit, des Wachstums,
Verhaltens, der sexuellen Entwicklung oder Reproduktionsfähigkeit der Nachkommen. Die tägliche
intravenöse Verabreichung von Cidofovir während der Organogenese führte bei trächtigen Ratten
(1,5 mg/kg/Tag) und bei trächtigen Kaninchen (1,0 mg/kg/Tag) zu einem reduzierten Körpergewicht
der Föten. Die Dosen für Embryotoxizität, bei denen keine Auswirkungen beobachtet wurden,
betrugen bei Ratten 0,5 mg/kg/Tag und bei Kaninchen 0,25 mg/kg/Tag.
6.
PHARMAZEUTISCHE ANGABEN
6.1
Hilfsstoffe
Natriumhydroxid
Salzsäure
Wasser für Injektionszwecke
6.2
Inkompatibilitäten
Die chemische und physikalische Stabilität von VISTIDE, gemischt mit Kochsalzlösung, wurde in
Glasflaschen und in Infusionsbeuteln, entweder aus Polyvinylchlorid (PVC) oder aus
Ethylen/Propylen-Copolymer, und in belüfteten intravenösen Verabreichungssets untersucht. Andere
Arten von Infusionsbestecken und Infusionsbeuteln sind nicht untersucht worden.
Es gibt keine Daten über das Beimischen anderer Arzneimittel oder Zusätze zu der empfohlenen
Mischung zur intravenösen Infusion. Die Kompatibilität mit Ringer-Lösung, Ringer-Laktat-Lösung
oder bakteriostatischen Infusionslösungen wurde nicht untersucht.
6.3
Dauer der Haltbarkeit
3 Jahre
6.4
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30°C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
Falls die gebrauchsfertigen VISTIDE-Infusionslösungen nicht sofort nach dem Zubereiten verwendet
werden, können sie vorübergehend bis zu 24 Stunden im Kühlschrank (2 - 8°C) gelagert werden, wenn
die Herstellung unter aseptischen Bedingungen durchgeführt wurde. Ein Lagern über 24 Stunden
hinaus oder Einfrieren wird nicht empfohlen. Gekühlte Lösungen sollten vor dem Gebrauch auf
Raumtemperatur erwärmt werden.
VISTIDE wird in Einzeldosis-Durchstechflaschen geliefert. Angebrochene Durchstechflaschen
müssen entsorgt werden.
6.5
Art und Inhalt des Behältnisses
Sterile VISTIDE-Lösung wird in klaren 5 ml Einzeldosis-Durchstechflaschen aus Glas mit einem
nominalen Füllvolumen von 5 ml abgefüllt. Die Behälter-/Verschlußkomponenten bestehen aus:
Borosilicat-Flintglasdurchstechflaschen vom Typ I, Teflon-beschichteten grauen Butyl-Stopfen und
gepreßten Aluminiumdichtungen mit einer "Flip-off"-Kunststoffzunge. Jede Packung enthält ein 5 ml
Durchstechflaschen zusammen mit einer Packungsbeilage.
6.6
Hinweise für die Handhabung und Entsorgung
Zubereitung und Applikation
Wie bei allen parenteralen Produkten sind die VISTIDE-Durchstechflaschen vor der Anwendung einer
Sichtkontrolle auf Partikel und Verfärbung zu unterziehen.
Mit einer Spritze wird die entsprechende VISTIDE-Dosis unter aseptischen Bedingungen von der
Durchstechflasche in ein Infusionsbehältnis mit 100 ml 0,9%iger physiologischer Kochsalzlösung
9
überführt und gründlich gemischt. Das gesamte Volumen wird bei einer konstanten
Infusionsgeschwindigkeit mit einer Standard-Infusionspumpe über einen Zeitraum von einer Stunde
dem Patienten intravenös infundiert. VISTIDE sollte nur von Pflegepersonal verabreicht werden, das
über entsprechende Erfahrung bei der Pflege von AIDS-Patienten verfügt.
Handhabung und Entsorgung
Bei der Zubereitung, Anwendung und Entsorgung von VISTIDE müssen angemessene
Vorsichtsmaßnahmen angewendet und geeignete Sicherheitsausrüstungen eingesetzt werden. Die
Zubereitung der gebrauchsfertigen VISTIDE-Lösung sollte in einer Laminar-Flow-Box vorgenommen
werden. Personal, das die gebrauchsfertige Lösung zubereitet, sollte chirurgische Handschuhe,
Schutzbrillen und vorne geschlossene chirurgische Kittel mit anliegenden Manschetten tragen. Falls
die Haut mit VISTIDE in Kontakt kommt, ist sie zu waschen und gründlich mit Wasser zu spülen.
Überschüssiges VISTIDE und sämtliche anderen Materialien, die bei der Zubereitung und
Verabreichung der Mischung verwendet werden, sollten in einen dichten, stoßfesten Behälter zur
Entsorgung gegeben werden.
7.
PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER
Pharmacia Enterprises S.A.
6, Circuit de la Foire Internationale
L-1347 Luxembourg
G.D. Luxembourg
8.
NUMMER IM ARZNEIMITTELREGISTER DER EUROPÄISCHEN
GEMEINSCHAFT
EU/1/97/037/001
9.
10.
DATUM DER VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG
STAND DER INFORMATION
10
ANHANG II
A.
INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE
CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST
B.
BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN
11
A.
INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE
CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST
Pharmacia NV/SA
Rijksweg 12
2870 Puurs
Belgien
B.
BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN
·
BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN
GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS
INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN
Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der
Merkmale des Arzneimittels, 4.2).
·
SONSTIGE BEDINGUNGEN
PSUR: Inhaber der Herstellungserlaubnis werden weiterhin jährliche PSURs einreichen.
12
ANHANG III
ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE
13
A. ETIKETTIERUNG
14
ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW. BEI DEREN FEHLEN AUF DEM
BEHÄLTNIS
1.
BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS
VISTIDE 75 mg/ ml
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Cidofovir
2.
ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL
entsprechend 75 mg/ml wasserfreiem Cidofovir
3.
HILFSSTOFFE
Natriumhydroxid
Salzsäure
Wasser für Injektionszwecke
4.
DARREICHUNGSFORM UND INHALT
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
5 ml Durchstechflasche
5.
ART DER ANWENDUNG
Nur zur intravenösen Infusion.
Vor Gebrauch verdünnen.
6.
KINDERHINWEIS; DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR
UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren
7.
GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE; FALLS ERFORDERLICH
8.
VERFALLSDATUM
Verwendbar bis:
9.
BESONDERE LAGERHINWEISE
Nicht über 30°C lagern. Nicht im Kühlschrank lagern oder einfrieren.
15
10.
GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE
BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON
STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN
11.
NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS
Pharmacia Enterprises S.A.
6 Circuit de la Foire internationale
L-1347 Luxembourg
12.
ZULASSUNGSNUMMER(N)
EU/1/97/037/001
13.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.
14.
VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT
Verschreibungspflichtig
15.
HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH
Nicht verbrauchte Lösung verwerfen.
Beiliegende Gebrauchsinformation beachten
16
MINDESTANGABEN AUF KLEINEN BEHÄLTNISSEN
1.
BEZEICHNUG DES ARZNEIMITTELS SOWIE ART(EN) DER ANWENDUNG
VISTIDE75 mg/ml
Konzentrat zur Herstellung einer Infusionslösung
Cidofovir
2.
ART DER ANWENDUNG
Nur zur intravenösen Infusion
Vor Gebrauch verdünnen
3.
VERFALLSDATUM
Verwendbar bis:
4.
CHARGENBEZEICHNUNG
Ch.-B.
5.
INHALT ANCH GEWICHT, VOLUMEN ODER EINHEITEN
5 ml Durchstechflasche
17
B. PACKUNGSBEILAGE
18
GEBRAUCHSINFORMATION
VISTIDE 75 mg/ml Konzentrat zur Herstellunge einer Infusionslösung
Cidofovir
Lesen Sie diese Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Anwendung dieses
Arzneimittels beginnen.
- Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen.
- Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Ihren Apotheker.
- Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verordnet und darf nicht an Dritte weitergegeben
werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese die gleichen Symptome haben wie
bei Ihnen.
Diese Packungsbeilage beinhaltet:
1.
Was ist VISTIDE und wofür wird es angewendet?
2.
Was müssen Sie vor der Anwendung von VISTIDE beachten?
3.
Wie ist VISTIDE anzuwenden?
4.
Welche Nebenwirkungen sind möglich?
5.
Wie ist VISTIDE aufzubewahren?
6.
Weitere Angaben
Der wirksame Bestandteil in VISTIDE 75 mg/ml ist Cidofovir.
Die sonstigen Bestandteile sind
Natriumhydroxid
Salzsäure
Wasser für Injektionszwecke
Pharmazeutischer Unternehmer:
Pharmacia Enterprises S.A.
6, Circuit de La Foire Internationale
L-1347 Luxembourg
G.D. Luxembourg
Der für die Chargenfreigabe im EWR –Raum verantwortliche Hersteller ist:
Pharmacia N.V./S.A.
Rijksweg 12
B-2870 Puurs
Belgien
1.
WAS IST VISTIDE UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET?
VISTIDE wird in durchsichtigen Durchstechflaschen aus Glas als sterile Lösung angeboten, in denen
375 mg des Wirkstoffs, wasserfreies Cidofovir, in 5 ml Wasser für Injektionszwecke (Konzentration:
75 mg/ml) enthalten sind. Die Lösung ist mit Natriumhydroxid (und, falls erforderlich, mit Salzsäure)
auf einen bestimmten pH-Wert eingestellt und enthält keine Konservierungsmittel.
VISTIDE ist ein antivirales Medikament, das die Vermehrung von Cytomegalieviren (CMV) hemmt,
indem es in die virale DNA-Synthese eingreift.
VISTIDE wird zur Behandlung der CMV-Retinitis bei Patienten mit erworbenem
Immundefekt-Syndrom (AIDS) angewendet. VISTIDE wird Ihre CMV-Retinitis nicht heilen, kann
jedoch Ihren Zustand durch Verzögerung des Fortschreitens der Krankheit verbessern.
VISTIDE ist nur zur intravenösen Infusion (in eine Vene) und nicht zur intraokularen Injektion
(direkte Injektion in das Auge) vorgesehen.
19
Was ist CMV-Retinitis?
Die CMV-Retinitis ist eine Infektion des Auges, verursacht durch das Cytomegalievirus (CMV). CMV
befällt die Netzhaut des Auges und kann eine Einschränkung des Sehvermögens verursachen und
schließlich zur Erblindung führen. Das Risiko für Patienten mit erworbenem Immundefekt-Syndrom
(AIDS), eine CMV-Retinitis oder andere Formen einer CMV-Erkrankung, wie etwa eine Colitis, zu
entwickeln, ist hoch. Die Behandlung der CMV-Retinitis ist notwendig, um eine mögliche
Entwicklung einer Erblindung weitgehend einzuschränken.
2.
WAS MÜSSEN SIE VOR DER ANWENDUNG VON VISTIDE BEACHTEN?
Ihr Arzt wird mit Ihnen die möglichen Vorteile und Risiken einer Behandlung mit VISTIDE
diskutieren. Allerdings sollten Sie VISTIDE nicht anwenden
· wenn Sie bereits eine Nierenerkrankung haben
· wenn Sie überempfindlich (allergisch) gegenüber Cidofovir oder einem der sonstigen
Bestandteile von VISTIDE sind
· oder wenn Sie das Medikament Probenecid wegen einer schweren allergischen Reaktion auf
Probenecid oder andere Medikamente auf Sulfonamidbasis (z. B. Sulfamethoxazol) nicht
einnehmen können
· .
Was Sie vor der Anwendung von VISTIDE wissen sollten:
Die wichtigste Nebenwirkung bei einer Behandlung mit VISTIDE ist eine Schädigung der Nieren. Um
eine mögliche Nierenschädigung gering zu halten, erhalten Sie mit jeder VISTIDE-Dosis intravenöse
Infusionen (physiologische Kochsalzlösung) und Probenecid-Tabletten. Ihr Arzt kann Sie außerdem
auffordern, große Flüssigkeitsmengen zu trinken. Ihr Arzt wird Ihre Nierenfunktion vor jeder
VISTIDE-Dosis überprüfen. Wenn Änderungen in der Nierenfunktion festgestellt werden, kann Ihre
Behandlung mit VISTIDE von Ihrem Arzt beendet werden.
Nachstehend ist in dem Abschnitt „Welche Nebenwirkungen sind möglich ?“ eine Liste mit den am
häufigsten auftretenden Nebenwirkungen aufgeführt.
Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie an Diabetes mellitus (Zuckerkrankheit) erkrankt sind. VISTIDE
sollte bei Diabetikern wegen des möglicherweise erhöhten Risikos einer okularen Hypotonie
(niedriger Augeninnendruck) mit Vorsicht angewendet werden.
VISTIDE kann vorübergehende Nebenwirkungen wie Müdigkeit oder Schwäche verursachen. Wenn
Sie Auto fahren oder eine Maschine bedienen, besprechen Sie dies bitte mit Ihrem Arzt. Er wird Ihre
Krankheitssituation und Ihr Ansprechen auf das Medikament berücksichtigen und Ihnen raten, ob Sie
diese Tätigkeiten einstellen sollten.
VISTIDE verursachte bei Tieren eine Gewichtsabnahme der Hoden und eine Hypospermie (niedriger
Spermiengehalt). Obgleich derartige Veränderungen in klinischen Studien von VISTIDE nicht
beobachtet wurden, können sie bei Menschen auftreten und zur Unfruchtbarkeit führen. Männer
sollten während der Behandlung mit VISTIDE und 3 Monate danach empfängnisverhütende
Methoden (Kondome) anwenden.
Schwangerschaft
Sie sollten VISTIDE nicht erhalten, wenn Sie schwanger sind. Sollten Sie während der Anwendung
dieses Medikaments schwanger werden, müssen Sie sofort Ihren Arzt benachrichtigen. VISTIDE hat
Schäden bei ungeborenen Tieren hervorgerufen. VISTIDE sollte während der Schwangerschaft nur
dann angewendet werden, wenn der mögliche Nutzen der Therapie die Risiken für das Ungeborene
rechtfertigt. Frauen im gebärfähigen Alter sollten während der Behandlung mit VISTIDE und einen
Monat im Anschluss daran ein wirksames Mittel zur Empfängnisverhütung benutzen.
20
Stillzeit
Sie sollten VISTIDE nicht erhalten, wenn Sie stillen. Es ist nicht bekannt, ob VISTIDE in die
Muttermilch übergeht. Da viele Medikamente mit der Muttermilch ausgeschieden werden, sollten
stillende Mütter die Behandlung mit VISTIDE beenden oder mit dem Stillen aufhören, wenn sie
weiterhin VISTIDE erhalten.
Anwendung von VISTIDE mit Nahrungsmitteln und Getränken
Sie sollten vor einer Anwendung von VISTIDE Nahrung zu sich nehmen.
Wichtige Information zu einigen Bestandteilen von VISTIDE
Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Medikamente einnehmen bzw. vor
kurzem angewendet haben - auch wenn es sich um nicht-verschreibungspflichtige Arzneimittel
handelt.
Probenecid kann die Wirkung anderer Arzneimittel, die normalerweise bei der Behandlung von AIDS
und bei mit AIDS zusammenhängenden Krankheiten verwendet werden, beeinflussen, wie etwa
Zidovudin (AZT). Wenn Sie Zidovudin einnehmen, sollten Sie mit Ihrem Arzt besprechen, ob Sie
entweder vorübergehend mit der Einnahme von Zidovudin aussetzen oder die Zidovudin-Dosis an den
Tagen, an denen VISTIDE und Probenecid verabreicht werden, um 50% reduzieren.
Sie können weiterhin antiretrovirale (Anti-HIV-)Medikamente sowie Arzneimittel zur Behandlung
opportunistischer Infektionen bei AIDS einnehmen. Wegen der Nebenwirkungen von VISTIDE,
insbesondere einer möglicherweise auftretenden Nierenschädigung, ist jedoch die Einnahme aller
anderen Medikamente, die ebenfalls Nierenschäden verursachen können, einzustellen. Sie sollten
Ihrem Arzt mitteilen, ob Sie andere Medikamente erhalten, die erwiesenermaßen Nierenschäden
hervorrufen können, wie etwa Aminoglycoside, Amphotericin B, Foscarnet, intravenöses Pentamidin
und Vancomycin. Diese Medikamente müssen mindestens 7 Tage vor der Gabe von VISTIDE
abgesetzt werden.
Mögliche Wechselwirkungen zwischen VISTIDE und HIV-Protease-Inhibitoren wurden bisher nicht
untersucht.
3.
WIE IST VISTIDE ANZUWENDEN?
VISTIDE wird als intravenöse Infusion verabreicht und darf nicht als intraokulare Injektion
verabreicht werden. VISTIDE darf nur von geschultem Krankenhauspersonal verabreicht werden.
Um die Gefahr einer Nierenschädigung gering zu halten, müssen mit jeder VISTIDE-Infusion
Probenecid-Tabletten und intravenöse Kochsalzlösung verabreicht werden.
Die empfohlene Dosis, Anwendungshäufigkeit oder Infusionsgeschwindigkeit darf nicht überschritten
werden. VISTIDE muss vor der Verabreichung in 100 Millilitern einer 0,9%igen (physiologischen)
Kochsalzlösung verdünnt werden.
Dosierung bei Erwachsenen
Anfangsbehandlung. Die empfohlene VISTIDE-Dosis beträgt bei Patienten mit normaler
Nierenfunktion 5 mg/kg Körpergewicht (als intravenöse Infusion eine Stunde lang bei
gleichbleibender Infusionsgeschwindigkeit). Es wird zwei Wochen lang hintereinander einmal pro
Woche verabreicht.
Erhaltungsdosis. Beginnend zwei Wochen nach beendeter Anfangsbehandlung beträgt die empfohlene
Erhaltungsdosis von VISTIDE bei Patienten mit normaler Nierenfunktion 5 mg/kg Körpergewicht (als
intravenöse Infusion eine Stunde lang bei gleichbleibender Infusionsgeschwindigkeit verabreicht). Es
wird einmal alle zwei Wochen verabreicht.
Dosisanpassung. Wenn Sie eine verminderte Nierenfunktion haben, muss VISTIDE nicht unbedingt
eine geeignete Therapie für Sie sein. Vor jeder VISTIDE-Infusion werden Urin- und/oder Blutproben
genommen, um Ihre Nierenfunktion zu überprüfen.
Bei Patienten mit Anzeichen einer Einschränkung der Nierenfunktion kann die VISTIDE-Dosis
ausgesetzt oder die Therapie in Abhängigkeit vom individuellen Zustandsbild beendet werden.
21
Sollten Sie versehentlich eine höhere als die für Sie vorgeschriebene VISTIDE-Dosis erhalten haben,
benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt.
Kann VISTIDE vor seiner Verabreichung mit anderen Arzneimitteln gemischt werden?
Die chemische Stabilität von VISTIDE, gemischt mit Kochsalzlösung, wurde in Glasflaschen, in
Infusionsbeuteln aus Polyvinylchlorid-(PVC-)Verbindungen oder Ethylen/Propylen-Copolymer und in
belüfteten intravenösen Verabreichungssets auf PVC-Basis nachgewiesen. Andere Arten von
i.v.-Infusionsbestecken und Infusionsbeuteln sind nicht geprüft worden. In die
VISTIDE-Infusionsbehältnisse sollten keine anderen Medikamente oder Zusätze gegeben werden.
Die Verträglichkeit von VISTIDE mit Ringer-Lösung, Ringer-Laktat-Lösung oder bakteriostatischen
Infusionslösungen ist nicht untersucht worden.
Wie wird VISTIDE zubereitet und verabreicht?
VISTIDE-Durchstechflaschen sollten vor dem Gebrauch einer Sichtkontrolle unterzogen werden.
Wenn sichtbare Teilchen (Schwebstoffe) oder Verfärbungen festgestellt werden, darf die
Durchstechflasche nicht benutzt werden.
Das Krankenhauspersonal (z.B. Arzt/Krankenschwester) überführt die entsprechende VISTIDE-Dosis
aus dem Fläschchen in ein Infusionsbehältnis, das 100 ml einer 0,9%igen (physiologischen)
Kochsalzlösung enthält. Der gesamte Inhalt des Beutels wird mit gleichbleibender
Infusionsgeschwindigkeit über einen Zeitraum von 1 Stunde mit einer Standard-Infusionspumpe
intravenös verabreicht.
Falls die VISTIDE-Infusionsbeutel nicht sofort nach dem Mischen verwendet werden, können sie
vorübergehend im Kühlschrank (bei 2 – 8°C) bis zu 24 Stunden gelagert werden, wenn die
Zubereitung unter keimfreien Bedingungen durchgeführt wird. Ein Lagern über 24 Stunden hinaus
oder Einfrieren wird nicht empfohlen. Gekühlte Lösungen sollten vor dem Gebrauch auf
Raumtemperatur erwärmt werden.
VISTIDE wird in Einzeldosis-Fläschchen geliefert. Angebrochene Fläschchen müssen entsorgt
werden.
VISTIDE darf nur von Krankenhauspersonal verabreicht werden, das über entsprechende Erfahrung in
der Pflege von AIDS-Patienten verfügt. Angemessene Vorsichtsmaßnahmen, dazu gehört die
Verwendung von geeigneten Sicherheitsausrüstungen für die Zubereitung, Verabreichung und
Entsorgung von VISTIDE, werden empfohlen. Die Zubereitung der gebrauchsfertigen VISTIDE
Lösung sollte in einer Laminar-Flow-Box vorgenommen werden. Personal, das die Lösung zubereitet,
sollte chirurgische Handschuhe, Schutzbrillen und vorne geschlossene chirurgische Kittel mit
anliegenden Manschetten tragen. Falls die Haut mit VISTIDE in Kontakt kommt, ist sie zu waschen
und gründlich mit Wasser zu spülen.
Warum wird mit VISTIDE das Arzneimittel Probenecid verabreicht?
Probenecid-Tabletten werden gegeben, um das Risiko für eine Nierenschädigung gering zu halten. Mit
jeder VISTIDE-Dosis müssen Sie eine vorgeschriebene Menge Probenecid-Tabletten oral einnehmen:
3 Stunden vor Verabreichung der VISTIDE-Dosis zwei Gramm, 2 Stunden nach Beendigung der
einstündigen VISTIDE-Infusion ein Gramm und 8 Stunden nach Beendigung der einstündigen
VISTIDE-Infusion ein weiteres Gramm (insgesamt 4 Gramm). Probenecid wird nur an dem Tag
eingenommen, an dem VISTIDE verabreicht wird.
Was sind die möglichen Nebenwirkungen von Probenecid?
Zu den möglichen Nebenwirkungen von Probenecid gehören Kopfschmerzen, Übelkeit, Erbrechen
und allergische Reaktionen. Um das Ausmaß von Übelkeit und/oder Erbrechen im Zusammenhang mit
der Einnahme von Probenecid zu mindern, sollten Sie vor jeder Probenecid-Dosis etwas essen. Ihrem
Arzt stehen andere Medikamente, wie Antihistaminika und/oder Paracetamol zur Verfügung, um
allergische Reaktionen zu verringern oder zu verhindern.
Warum wird mit VISTIDE physiologische Kochsalzlösung verabreicht?
Die physiologische Kochsalzlösung wird verabreicht, um das Risiko einer Nierenschädigung auf ein
Minimum zu beschränken. Sie sollten mit jeder VISTIDE-Infusion insgesamt einen Liter einer
0,9%igen (physiologischen) Kochsalzlösung intravenös erhalten. Die Kochsalzlösung sollte
22
unmittelbar vor der VISTIDE-Infusion über einen Zeitraum von 1 Stunde verabreicht werden. Wenn
Sie die zusätzliche Flüssigkeitsmenge vertragen können, kann Ihr Arzt einen zweiten Liter Flüssigkeit
verabreichen. In diesem Fall sollte der zweite Liter Kochsalzlösung entweder mit Beginn der
VISTIDE-Infusion oder sofort im Anschluss daran über eine Dauer von 1 bis 3 Stunden verabreicht
werden. Ihr Arzt kann außerdem anordnen, dass Sie viel Flüssigkeit trinken sollen.
Anwendung bei Kindern
Die Anwendung von VISTIDE bei Kindern ist nicht untersucht worden. Daher sollte dieses
Arzneimittel bei Kindern nicht angewendet werden.
4.
WELCHEAS NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH?
Wie alle Arzneimittel kann VISTIDE zu Nebenwirkungen führen.
Die wichtigste Nebenwirkung, die bei einer Behandlung mit VISTIDE beobachtet wurde, ist eine
Schädigung der Nieren. Nebenwirkungen, die bei mindestens 10% der Patienten auftraten und
möglicherweise oder wahrscheinlich mit VISTIDE in Zusammenhang stehen, waren: Eiweiß im Urin,
niedrige Leukozytenzahl, Schwäche/Müdigkeit, Erhöhung des Serumkreatinins, Fieber, Haarausfall
und Übelkeit ohne Erbrechen. Es besteht auch die Möglichkeit von Hörstörungen, Entzündung der
Bauchspeicheldrüse und vermindertem Augeninnendruck.
Nebenwirkungen von Probenecid, die bei mindestens 10% der Patienten auftraten, waren: Fieber,
Hautausschlag, Übelkeit mit Erbrechen und Übelkeit ohne Erbrechen.
Bei einigen Patienten, die mit VISTIDE behandelt wurden, wurde eine Iritis oder Uveitis beobachtet.
Dies ist eine Entzündung im Auge, die das Sehvermögen beeinträchtigen kann. Über Schmerzen,
Rötung oder Juckreiz des Auges oder eine Änderung des Sehvermögens ist sofort Ihr Arzt zu
informieren, so dass Ihre Behandlung überprüft werden kann.
Wenn Sie an einer der genannten oder an einer anderen Nebenwirkung leiden, die in dieser Broschüre
nicht erwähnt ist, benachrichtigen Sie sofort Ihren Arzt oder Apotheker. Diese Nebenwirkungen
verschwinden gewöhnlich, wenn die Behandlung mit VISTIDE eingestellt wird. Ihr Arzt kann Ihnen
unter Umständen auch empfehlen, andere Medikamente einzunehmen (wie zum Beispiel
Antihistaminika oder Antiemetika), um die Nebenwirkungen von Probenecid zu verringern.
Wenn Sie eine Nebenwirkung bei sich bemerken, die nicht in dieser Broschüre aufgeführt ist,
informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker.
5.
WIE IST VISTIDE AUFZUBEWAHREN?
Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren.
Nicht über 30°C lagern. Nicht im Kühlschrank aufbewahren oder einfrieren.
Das Arzneimittel soll nach Ablauf des auf dem Etikett anbgegebenen Verfallsdatums nicht mehr
verwendet werden.
6.
WEITERE ANGABEN
Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem
örtlichen Vertreter des Pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung.
Luxembourg/Luxemburg
Pharmacia N.V/S.A
Rue de la Fusée/Raketstraat 66
B - 1130 Bruxelles/Brussel
België/Belgique
Tel no: (32) 2 727 4411
Fax no: (32) 2 727 4400
Belgique/België /Belgien
Pharmacia
Twin Squares,Cullinganlaan 1C
1831 Diegem, Belgium
Tel no: (32) 2 749 5252
Fax no: (32) 2 749 5262
23
Danmark
Pharmacia AS
Overgaden neden Vandet 7
DK-1414 København K
Tel no: (45) 32 96 52 00
Fax no: (45) 31 96 70 40
Nederland
Pharmacia BV
Postbus 17
NL-3440 AA Woerden
Tel no: (31) 348 49 49 49
Fax no: (31) 348 49 49 50
Deutschland
Pharmacia GmbH
D-91051 Erlangen
Tel no: (49) 91 31 62 0
Fax no: (49) 91 31 62 1202
Österreich
Pharmacia Austria Ges.m.b.H
Oberlaaer-Strasse 251
A-1101 Wien
Tel no: (43) 1 68 0500
Fax no: (43) 1 68 050 330
Ελλάδα
Pharmacia & Upjohn Hellas A.E
Καλαβρύτων 2,
145 64 Ν. Κηφισιά, Aθήνα
Tηλ. (30) 1 81 99 000
Tελεφαξ (30) 1 81 99 001
Portugal
Pharmacia Corporation Laboratorios, Lda
Avenida do Forte no 3,Edificio Suecia 11
P-2795 –505 Carnaxide, P.O.Box 206, Portugal
Tel no (351) 21 42 49 200
Fax no: (351) 21 42 49 299
España
Pharmacia Spain SA
Carretera de Rubi, 90-100
E-08190 – Sant Cugat del Vallés (Barcelona)
Tel no: (34) 93 582 1616
Fax no: (34) 93 582 1818
Suomi/Finland
Pharmacia Oy
Rajatorpantie 41C
FIN-01640 Vantaa
Tel no: (358) 9 852 071
Fax no: (358) 9 852 1146
France
Pharmacia S.A.
B.P.210
F-78051 St-Quentin-Yvelines Cedex
Tel no: (33) 1 30 64 34 00
Fax no: (33) 1 30 43 44 45
Sverige
Pharmacia Sverige AB
S-112 87 Stockholm
Tel no: (46) 8 695 80 00
Fax no: (46) 8 695 43 70
Ireland
Pharmacia Ltd
PO Box 1752
Boeing Road
Airways Industrial Estate
Dublin 17
Tel no: (353) 1 8428 733
Fax no: (353) 1 8428 936
United Kingdom
Pharmacia Ltd
Davy Avenue – Knowlhill
Milton Keynes
MK5 8PH, England
Tel no: (44) 1908 661101
Fax no: (44) 1908 690091
Italia
Pharmacia & Upjohn SpA
Via Robert Koch 1-2
I-20152 Milano
Tel no: (39) 02 4838 9012
Fax no: (39) 02 4838 9018
Stand der Information:
24
Herunterladen