ALIUD® PHARMA GmbH · D-89150 Laichingen GEBRAUCHSINFORMATION: Information für den Anwender Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml Pulver zur Herstellung einer Suspension zum Einnehmen Wirkstoffe: Amoxicillin/Clavulansäure Lesen Sie die gesamte Gebrauchsinformation sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. • Heben Sie die Gebrauchsinformation auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. • Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. • Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben. Geben Sie es nicht an Dritte weiter. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn diese dieselben Symptome haben wie Sie. • Wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind, informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker. Diese Gebrauchsinformation beinhaltet: 1. Was ist Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml und wofür wird es angewendet? 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml beachten? 3. Wie ist Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml einzunehmen? 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? 5. Wie ist Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml aufzubewahren? 6. Weitere Informationen 1. Was ist Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml und wofür wird es angewendet? Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml ist ein Breitbandantibiotikum zur Behandlung von bakteriellen Infektionen durch gramnegative und grampositive amoxicillinresistente Erreger, deren Resistenz auf Betalaktamasen beruht, die aber empfindlich gegen Amoxicillin/Clavulansäure sind. Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml wird angewendet zur Behandlung folgender bakterieller Infektionen: • Infektionen der oberen und unteren Atemwege z. B. – Mittelohrentzündung (Otitis media). – Entzündung der Nasennebenhöhlen (akute Sinusitis). – akute Verschlimmerung einer chronischen Entzündung der Bronchialschleimhaut (akute Exazerbation einer chronischen Bronchitis). – außerhalb des Krankenhauses erworbene Lungenentzündung (Pneumonie). • Infektionen der Nieren (z. B. Pyelonephritis) und des unteren Urogenitaltraktes (z. B. Blasenentzündung). • Infektionen der Haut und Weichteile. 2. Was müssen Sie vor der Einnahme von Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml beachten? Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml darf nicht eingenommen werden • bei Überempfindlichkeit gegen Amoxicillin, Clavulansäure oder einen der sonstigen Bestandteile des Arzneimittels. • bei Überempfindlichkeit gegen andere Betalaktam-Antibiotika, z. B. Penicilline und Cephalosporine (Gefahr eines allergisch bedingten [anaphylaktischen] Schocks). • wenn bei Ihnen unter einer früheren Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure Gelbsucht oder Leberfunktionsstörungen aufgetreten sind. • wenn Sie an infektiöser Mononukleose (Pfeiffer‘sches Drüsenfieber) oder lymphatischer Leukämie leiden (erhöhtes Risiko von Hautreaktionen). Besondere Vorsicht bei der Einnahme von Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml ist erforderlich Amoxicillin/Clavulansäure sollte mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit bekannten schweren Allergien oder Asthma, da bei diesen Patienten häufiger mit allergischen Reaktionen zu rechnen ist. Während einer Behandlung mit Penicillinen können, insbesondere bei Patienten mit allergischen Reaktionen während einer früheren Behandlung, schwerwiegende, gelegentlich tödliche Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten. In einem solchen Fall brechen Sie die Behandlung mit Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml bitte sofort ab und informieren Sie unverzüglich einen Arzt, der die notwendigen Maßnahmen einleiten wird (z. B. sofortige Gabe von Epinephrin, intravenös zu applizierende Steroide und ggf. Beatmung). Die Möglichkeit einer Kreuzallergie mit Penicillinen und Cephalosporinen sollte in Betracht gezogen werden. Wie bei anderen Breitbandantibiotika kann es, insbesondere bei Patienten mit chronischen Erkrankungen und/oder nicht intaktem Immunsystem, durch Überwucherung mit nicht empfindlichen Erregern zu so genannten Superinfektionen kommen. Ihr Arzt entscheidet in diesem Fall über die weitere Behandlungsstrategie. Bei Patienten mit schweren Magen- und Darmstörungen mit Erbrechen und Durchfällen sollte von der oralen Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure abgesehen werden, da eine ausreichende Aufnahme nicht gewährleistet ist. Hier empfiehlt sich eine Behandlung unter Umgehung des Magen-Darm-Kanals. Beim Auftreten von schweren, anhaltenden Durchfällen während der Behandlung oder in den ersten Wochen nach der Behandlung informieren Sie bitte Ihren Arzt, da es sich um eine ernsthafte Darmerkrankung (pseudomembranöse Kolitis) handeln kann. Gegebenenfalls wird Ihr Arzt die Behandlung mit Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml unterbrechen und entsprechende Maßnahmen ergreifen. Dies gilt auch beim Auftreten einer blutigen Darmentzündung. Die Darmbewegung hemmende Präparate dürfen in diesen Fällen nicht angewendet werden. Bei der Anwendung von Amoxicillin/Clavulansäure bei Patienten mit Leberfunktionsstörung und bei Patienten ab 60 Jahren ist Vorsicht geboten. Die Leberfunktion sollte in regelmäßigen Abständen kontrolliert werden. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz muss die Dosis je nach Schweregrad angepasst werden (siehe Abschnitt 3. „Dosierung bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion“). Amoxicillin/Clavulansäure sollte bei Patienten unter blutgerinnungshemmender Therapie mit Vorsicht eingesetzt werden, da in seltenen Fällen eine Verlängerung der Prothrombinzeit beobachtet wurde. Da Amoxicillin bei hohen Urin-Konzentrationen im Blasenkatheter bei Raumtemperatur ausfallen kann, sollte dessen Durchgängigkeit regelmäßig überprüft werden. Gesteigerte Harnausscheidung, z. B. bei gleichzeitiger Behandlung mit harntreibenden Arzneimitteln (Diuretika), führt zu einer vermehrten Amoxicillinausscheidung und damit zu erniedrigten Blutkonzentrationen. Bitte informieren Sie Ihren Arzt sofort wenn bei Ihnen Krampfanfälle auftreten. In diesem Fall sollte die Behandlung abgebrochen werden. Bei einer Langzeitbehandlung (über mehr als 10 –14 Tage) wird Ihr Arzt regelmäßige Kontrollen der Nieren- und Leberfunktion sowie die Blutbildung anordnen, die Sie bitte unbedingt einhalten! Bei Einnahme von Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml mit anderen Arzneimitteln Bitte informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie andere Arzneimittel einnehmen/anwenden bzw. vor kurzem eingenommen/angewendet haben, auch wenn es sich um nicht verschreibungspflichtige Arzneimittel handelt. Die Wirkung von Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml kann bei gleichzeitiger Behandlung mit nachfolgend genannten Arzneistoffen bzw. Präparategruppen beeinflusst werden: Andere Antibiotika oder Chemotherapeutika Amoxicillin/Clavulansäure sollte nicht mit Medikamenten, die das Bakterienwachstum hemmen (wie z. B. Tetracycline, Makrolide, Sulfonamide oder Chloramphenicol), kombiniert werden. Disulfiram (Arzneimittel zur Alkoholentwöhnung) Amoxicillin/Clavulansäure sollte nicht gleichzeitig mit Disulfiram angewendet werden. Probenecid (Arzneimittel gegen Gicht), Phenylbutazon, Oxyphenbutazon (Schmerzmittel) und in geringerem Ausmaß Acetylsalicylsäure, Indometacin, Sulfinpyrazon (Schmerzmittel) Die gleichzeitige Anwendung führt zu höheren und länger anhaltenden Amoxicillin-Konzentrationen im Blut und in der Galle. Die Ausscheidung von Clavulansäure bleibt davon unberührt. Allopurinol (Arzneimittel gegen Gicht) Die gleichzeitige Anwendung kann möglicherweise das Auftreten von allergischen Hautreaktionen begünstigen. Sulfasalazin (Entzündungshemmer) Die Konzentration von Sulfasalazin im Blut kann verringert werden. Methotrexat (Arzneimittel u.a. zur Krebsbehandlung) Die gleichzeitige Anwendung von Methotrexat kann zu einer erhöhten Toxizität von Methotrexat führen. Es sollten die Methotrexatspiegel im Blut engmaschig überwacht werden. Digoxin (Inhaltsstoff verschiedener Herzmedikamente) Amoxicillin/Clavulansäure kann die Aufnahme von Digoxin in den Körper erhöhen. Antikoagulanzien vom Cumarin-Typ (bestimmte blutgerinnungshemmende Arzneimittel) Bei gleichzeitiger Gabe spezieller Arzneimittel zur Hemmung der Blutgerinnung kann die Blutungsneigung verstärkt werden. Hormonale Kontrazeptiva Amoxicillin/Clavulansäure kann vorübergehend die Wirksamkeit hormonaler Kontrazeptiva (z. B. „Pille“) nachteilig beeinflussen. Es sollten zusätzlich nichthormonale empfängnisverhütende Maßnahmen angewendet werden. Einfluss auf Laboruntersuchungen Nichtenzymatische Methoden zur Harnzuckerbestimmung können ein falsch-positives Resultat ergeben. Ebenso kann der Urobilinogen-Nachweis (bestimmter Messwert im Urin) gestört sein. Bei Schwangeren, die mit Ampicillin behandelt wurden, wurden vorübergehend erniedrigte Werte von Estradiol (Hormon) und seinen chemisch verwandten Verbindungen festgestellt. Dieser Effekt ist ggf. auch bei Amoxicillin/Clavulansäure möglich. Schwangerschaft und Stillzeit Fragen Sie vor der Einnahme/Anwendung von allen Arzneimitteln Ihren Arzt oder Apotheker um Rat. Schwangerschaft Amoxicillin und Clavulansäure durchdringen den Mutterkuchen (Plazenta). Vorsichtshalber sollten Sie Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml während der Schwangerschaft nur einnehmen, nachdem Ihr Arzt eine sorgfältige Nutzen-Risiko-Abwägung vorgenommen hat. Beobachtungen am Menschen haben bisher keinen Hinweis auf eine Schädigung des ungeborenen Kindes oder des Neugeborenen ergeben. Lediglich in einer Einzelstudie an Frauen mit vorzeitigem Blasensprung wurde berichtet, dass die vorbeugende Behandlung mit Amoxicillin und Clavulansäure beim Neugeborenen mit einem höheren Risiko für eine bestimmte Darmentzündung (nekrotisierende Enterokolitis) in Zusammenhang gebracht werden kann. Tierexperimentelle Studien haben keine fruchtschädigende Wirkung erkennen lassen. Stillzeit Amoxicillin und Clavulansäure gehen in die Muttermilch über (über die Wirkung der Clavulansäure auf den gestillten Säugling ist nichts bekannt). Beim gestillten Säugling können daher Durchfälle und Sprosspilzbesiedlungen der Schleimhäute auftreten, so dass unter Umständen abgestillt werden muss. An die Möglichkeit einer Sensibilisierung sollte gedacht werden. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Nach bisherigen Erfahrungen hat Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml einen leichten oder mäßig starken Einfluss auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen. Amoxicillin und Clavulansäure können manchmal mit Nebenwirkungen verbunden sein wie z. B. geistige Verwirrung, selten Schwindel und noch seltener Krampfanfälle, die die Fähigkeit zum Lenken eines Fahrzeugs, zum Bedienen von Maschinen und/oder zum sicheren Arbeiten einschränken können. Wichtige Informationen über bestimmte sonstige Bestandteile von Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml Dieses Arzneimittel enthält Aspartam als Quelle für Phenylalanin und kann schädlich sein, wenn Sie eine Phenylketonurie haben. Für Patienten mit Phenylketonurie stehen Tabletten ohne Aspartam zur Verfügung. 3. Wie ist Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml einzunehmen? Nehmen Sie Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml immer genau nach der Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Art der Anwendung Die Einzelgaben sind möglichst gleichmäßig über den Tag zu verteilen, bei 3-mal täglicher Einnahme idealerweise alle 8 Stunden. Um unerwünschte Nebenwirkungen auf den Gastrointestinaltrakt zu vermeiden, sollten Sie Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml unmittelbar vor einer Mahlzeit einnehmen. Zubereitung der Suspension Die Flasche mit Trinkwasser bis knapp unter die Ringmarke (Füllhöhenmarkierung) füllen und sofort kräftig schütteln. Danach Wasser exakt bis zur Ringmarke nachfüllen und nochmals kräftig schüttlen. Die Flasche ist vor jeder Entnahme von Suspension gut zu schütteln! Falls vom Arzt nicht anders verordnet, ist die übliche Dosis Die Dosierung von Amoxicillin/Clavulansäure ist abhängig von Alter, Körpergewicht, Nierenfunktion des Patienten, vom Schwe- regrad und Ort der Infektion sowie von den vermuteten oder nachgewiesenen Erregern. Für die Dosierung ist grundsätzlich das Körpergewicht des Patienten maßgebend, auch wenn dieses im Einzelfall nicht mit dem angegebenen Lebensalter übereinstimmt. Der Packung liegt ein Doppelmesslöffel (großer Messlöffel = 5 ml, kleiner Messlöffel = 2,5 ml) bei. 1 Messlöffel mit 5 ml zubereiteter Suspension enthält 250 mg Amoxicillin (als Amoxicillin-Trihydrat) und 62,5 mg Clavulansäure (als Kalium-Clavulanat). Erwachsene, Jugendliche und Kinder mit einem Körpergewicht über 40 kg (ca. 12 J.) sowie ältere Patienten Hierfür sind andere, geeignetere Darreichungsformen anzuwenden. Falls Erwachsene, Jugendliche und Kinder über 40 kg Körpergewicht (ab ca. 12 Jahren) die Suspension einnehmen müssen, wird eine Dosis von 3-mal 500/125 mg Amoxicillin/Clavulansäure pro Tag empfohlen, d. h. 3-mal täglich 10 ml (= 3-mal täglich 2 große Messlöffel) Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml. Bei schweren, chronischen und wiederkehrenden Infektionen kann Ihr Arzt die Dosierung verdoppeln. Kinder (2–12 Jahre) Die übliche Dosierung für Kinder von 2–12 Jahren (13 – 37 kg Körpergewicht) ist 20 – 30 mg Amoxicillin und 5 –7,5 mg Clavulansäure pro kg Körpergewicht/Tag. Bei schweren Infektionen kann der Arzt diese Dosierung verdoppeln (bis maximal 60 mg Amoxicillin und 15 mg Clavulansäure pro kg Körpergewicht/Tag). Dosierungsbeispiele: Körpergewicht Alter 13–25 kg 25–37 kg Standarddosierung/Tag: Amoxicillin/Clavulansäure (Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml) 2–7 Jahre 3-mal tägl. 125 mg/31,25 mg (entspr. 3-mal tägl. 2,5 ml Suspension [= 3-mal täglich 1 kleiner Messlöffel]) 7–12 Jahre 3-mal tägl. 250 mg/62,5 mg (entspr. 3-mal täglich 5 ml Suspension [= 3-mal täglich 1 großer Messlöffel]) Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion Bei eingeschränkter Nierenfunktion ist die Dosis von Amoxicillin/ Clavulansäure (siehe Tabelle, angegeben als Amoxicillin) dem Schweregrad der Funktionsstörung entsprechend zu vermindern. Die angegebenen Dosierungen sollten nicht überschritten werden. Die Dosierungsempfehlungen für Kinder basieren auf theoretischen Erwägungen und pharmakokinetischen Daten. Glomerulöre Erwachsene Filtrationsrate Kinder 10–30 ml/min 15 mg Amoxicillin/kg 2-mal täglich <10 ml/min Hämodialyse 500 mg Amoxicillin 2-mal täglich 500 mg Amoxicillin täglich 500 mg Amoxicillin täglich sowie 500 mg Amoxicillin während und nach der Dialyse 15 mg Amoxicillin/kg täglich 15 mg Amoxicillin/kg täglich sowie 15 mg Amoxicillin/kg während und nach der Dialyse Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion Wenn bei Ihnen Zeichen einer Leberschädigung vorliegen, wird Ihr Arzt Ihnen Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml mit Vorsicht verabreichen. Die Leberfunktionswerte sind dabei in regelmäßigen Abständen zu kontrollieren. Dauer der Behandlung Die Behandlungsdauer wird individuell von Ihrem Arzt festgelegt. In der Regel wird Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml nach Besserung/Abklingen der Symptome noch weitere 3 – 4 Tage eingenommen. Bei Infektionen mit bestimmten Krankheitserregern (Beta-hämolysierenden Streptokokken) ist eine Therapiedauer von mindestens 10 Tagen angezeigt, um Spätkomplikationen vorzubeugen. Bei einer Behandlungsdauer von mehr als 14 Tagen wird Ihr Arzt Kontrollen der Leberfunktion anordnen, die Sie bitte unbedingt einhalten! Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker, wenn Sie den Eindruck haben, dass die Wirkung von Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml zu stark oder zu schwach ist. Wenn Sie eine größere Menge Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml eingenommen haben, als Sie sollten Die Symptome einer Überdosierung entsprechen im Wesentlichen den in dieser Gebrauchsinformation angeführten Nebenwirkungen (Magen-Darm-Beschwerden wie Übelkeit, Erbrechen und Durchfall mit möglichen Störungen des Flüssigkeits- und Elektrolythaushalts, Krampfanfälle verringertes Bewusstsein, Muskelzittern, Muskelzuckungen, Koma, hämolytische (d.h. durch beschleunigten Abbau roter Blutkörperchen bedingte) Reaktionen, Nierenversagen und Übersäuerung). Unter außergewöhnlichen Umständen kann es binnen 20 – 40 Minuten zum Schock kommen. Informieren Sie im Falle einer Überdosierung bitte einen Arzt, der die erforderlichen Maßnahmen einleiten wird! Wenn Sie die Einnahme von Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml vergessen haben Die Einnahme sollte sobald als möglich nachgeholt werden. Die nächste Einnahme soll dann wieder zum vorgesehenen Zeitpunkt erfolgen. Wenn Sie die Einnahme von Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml abbrechen Wenn Sie die Behandlung mit Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml vorzeitig beenden oder zeitweise unterbrechen, gefährden Sie den Behandlungserfolg. Selbst bei einer spürbaren Besserung des Befindens ist die Behandlung unbedingt zu Ende zu führen, da nur so eine vollständige Beseitigung der Krankheitserreger gewährleistet ist. Sprechen Sie daher auf jeden Fall mit Ihrem Arzt, bevor Sie eigenmächtig die Behandlung unterbrechen oder vorzeitig beenden. Wenn Sie weitere Fragen zur Einnahme des Arzneimittels haben, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker. 4. Welche Nebenwirkungen sind möglich? Wie alle Arzneimittel kann Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml Nebenwirkungen haben, die aber nicht bei jedem auftreten müssen. Bei den Häufigkeitsangaben zu Nebenwirkungen werden folgende Kategorien zugrunde gelegt: Sehr häufig : Häufig : Gelegentlich : Selten : Sehr selten : Häufigkeit nicht bekannt : Bei mehr als 1 von 10 Behandelten Bei weniger als 1 von 10, aber mehr als 1 von 100 Behandelten Bei weniger als 1 von 100, aber mehr als 1 von 1 000 Behandelten Bei weniger als 1 von 1 000, aber mehr als 1 von 10 000 Behandelten Bei weniger als 1 von 10 000 Behandelten Häufigkeit auf Grundlage der verfüg­ baren Daten nicht abschätzbar Mögliche Nebenwirkungen Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems Selten: Anstieg der Blutplättchenzahl (Thrombozytose), hämolytische Anämie. Sehr selten: Blutbildveränderungen wie Verminderung der Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukopenie, Granulozytopenie), Verminderung der Blutplättchenzahl (Thrombozytopenie), Verminderung aller Blutzellen (Panzytopenie), Blutarmut (Anämie oder Myelosuppression) sowie Verlängerung der Blutungs- und Gerinnungszeit. Diese Erscheinungen bilden sich nach Behandlungsende wieder zurück. Erkrankungen des Nervensystems Selten: Schwindel, Kopfschmerzen, Krampfanfälle (bei Patienten mit beeinträchtigter Nierenfunktion oder unter hoher Dosierung). Sehr selten: Hyperaktivität, Ängstlichkeit, Schlaflosigkeit, geistige Verwirrung, Aggression und Krampfanfälle. Erkrankungen des Magen-Darm-Trakts Häufig: Magen-Darm-Störungen wie Magenschmerzen, Übelkeit (vermehrt bei höherer Dosierung), Erbrechen, Blähungen, weiche Stühle oder Durchfall. Diese sind meist leichter Natur und klingen in der Regel während oder nach Absetzen der Behandlung ab. Durch Einnahme von Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml mit den Mahlzeiten kann die Verträglichkeit verbessert werden. Treten während oder in den ersten Wochen nach Behandlung schwere, anhaltende Durchfälle auf, so ist an eine pseudomembranöse Kolitis zu denken (in den meisten Fällen verursacht durch den Erreger Clostridium difficile). Diese durch eine AntibiotikaBehandlung ausgelöste Darmerkrankung kann lebensbedrohlich sein. Gelegentlich: Oberbauchbeschwerden (Dyspepsie). Selten: Verstärkte Besiedelung des Darmes mit Hefepilzen (intestinale Candidiasis), blutige Darmentzündung (hämorrhagische Kolitis) und oberflächliche Zahnverfärbung. Erkrankungen der Nieren und des Urogenitaltrakts Gelegentlich: Vaginaler Juckreiz, Wundsein, Ausfluss. Selten: Nierenentzündung (interstitielle Nephritis). Infektionen und parasitäre Erkrankungen Gelegentlich: Bei langfristiger und wiederholter Anwendung von Amoxicillin/Clavulansäure kann es zu einer Überwucherung und Besiedelung mit nicht empfindlichen Erregern (einschließlich Hefepilzen) kommen. Nicht bakterielle (aseptische) Meningitis. Gefäßerkrankungen Selten: Gefäßentzündungen. Erkrankungen des Immunsystems Häufig: Hautreaktionen wie Hautauschlag (Exantheme) und Juckreiz. Der typische masernartige Hautausschlag tritt 5 –11 Tage nach Behandlungsbeginn auf. Eine Sofortreaktion an der Haut in Form eines Nesselausschlags deutet meist auf eine echte Penicillin-Allergie hin. Informieren Sie in diesem Fall sofort Ihren Arzt! Er wird die Therapie mit AmoxiClavulan AL 250/62,5 mg/5 ml beenden und entsprechende medizinische Maßnahmen einleiten. Bei Patienten mit Pfeiffer‘schem Drüsenfieber und Patienten mit einer bestimmten Form von Blutkrebs (lymphatische Leukämie) ist die Neigung zu Hautausschlägen größer. Ferner kann es zu Schleimhautentzündungen, besonders im Bereich des Mundes, kommen. Es kann zu trockenem Mund und zu Geschmacksveränderungen kommen. Selten: Blasenbildende (bullöse oder exfoliative) Hautreaktionen (z. B. Erythema exsudativum multiforme, Stevens-Johnson-Syndrom, toxische epidermale Nekrolyse). Schwere allergische Reaktionen in Form von z. B. Arzneimittelfieber, Vermehrung spezieller Blutkörperchen (Eosinophilie), schmerzhafter Schwellung von Haut und Schleimhaut (QuinckeÖdem), innerer Kehlkopfschwellung mit Einengung der Luftwege und Atemnot, Serumkrankheit, Blutarmut (hämolytische Anämie), allergischer Gefäß- oder Nierenenerkrankung (Vaskulitis oder Nephritis) und anaphylaktischer Schock. Bei Auftreten dieser Erscheinungen benötigen Sie sofort ärztliche Hilfe. Leber- und Gallenerkrankungen Häufig: Mäßiger Anstieg der Leberwerte. Selten: Vorübergehende Leberentzündung und eine durch Stauung der Gallenflüssigkeit verursachte (cholestatische) Gelbsucht. Zeichen einer Leberfunktionsstörung können während oder kurz nach der Behandlung mit Amoxicillin/Clavulansäure, in einigen Fällen jedoch erst einige Wochen nach Beendigung einer Behandlung auftreten. Diese Leberfunktionsstörungen treten vorwiegend bei männlichen oder älteren Patienten (60 Jahre und älter) auf und können schwerwiegend sein. Sehr selten wurden diese Reaktionen auch bei Kindern beobachtet. Das Risiko von Leberfunktionsstörungen steigt, wenn die Behandlungsdauer 14 Tage überschreitet. Im Allgemeinen bilden sie sich wieder zurück. In extrem seltenen Fällen ist jedoch über tödliche Verläufe berichtet worden. Diese standen fast immer im Zusammenhang mit schweren Grunderkrankungen oder gleichzeitiger Gabe weiterer Arzneimittel. Informieren Sie bitte Ihren Arzt oder Apotheker, wenn eine der aufgeführten Nebenwirkungen Sie erheblich beeinträchtigt oder Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Gebrauchsinformation angegeben sind. 5. Wie ist Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml aufzubewahren? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Das Behältnis fest verschlossen halten. Die zubereitete Suspension bei 2– 8 °C (im Kühlschrank) aufbewahren. Sie dürfen das Arzneimittel nach dem auf der Faltschachtel und dem Etikett angegebenen Verfallsdatum nicht mehr verwenden. Das Verfallsdatum bezieht sich auf den letzten Tag des Monats. Die Haltbarkeit nach dem ersten Öffnen der Flasche beträgt 7 Tage. 6. Weitere Informationen Was Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml enthält Die Wirkstoffe sind: Amoxicillin/Clavulansäure. 5 ml Suspension enthalten 250 mg Amoxicillin (als AmoxicillinTrihydrat) und 62,5 mg Clavulansäure (als Kalium-Clavulanat). Die sonstigen Bestandteile sind: Aspartam, mikrokristalline Cellulose, Natriumcitrat, Natriumdihydrogencitrat, Saccharin-Natrium, gefälltes Siliciumdioxid, hochdisperses Siliciumdioxid, Xanthangummi, Milcharoma, Orangenaroma, Vanillearoma. Wie Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml aussieht und Inhalt der Packung Das Pulver ist homogen und weißlich bis hellgelb. Die daraus herzustellende Suspension ist weißlich, opak und leicht viskös und riecht nach Orange und Vanille. Für die Zubereitung der Suspension: siehe Abschnitt 3. „Art der Anwendung“. Amoxi-Clavulan AL 250/62,5 mg/5 ml ist in Packungen mit 13,16 g Pulver zur Herstellung von 100 ml Suspension erhältlich. Außerdem enthalten: Messlöffel zur Dosierung von 2,5 ml und 5 ml Suspension. Pharmazeutischer Unternehmer ALIUD® PHARMA GmbH Gottlieb-Daimler-Straße 19 · D-89150 Laichingen E-Mail: [email protected] Hersteller STADA Arzneimittel AG Stadastraße 2–18 · 61118 Bad Vilbel Diese Gebrauchsinformation wurde zuletzt überarbeitet im Mai 2012. 9231797 1206