Zytologie -Die Zelle ist die kleinste eigenständige Funktionseinheit eines Organismus mit allen Zeichen des Lebens. Sie besteht aus Zelleib (Zytoplasma) und Zellkern (Karyoplasma) -Zeichen des Lebens: Stoffwechsel, Wachstum, Fortpflanzung (Zellteilung), Reaktions- und Regulationsvermögen, Bewegung Zytoplasma: 1.Plasmalemm 2.Zytosol 3.Zytoskelett 4.Zytoplasmaeinschlüsse 5.Zellorganellen zu 1. Plasmalemm: -umgibt als Zytomembran jede Zelle -Funktion: Barriere, Signalverarbeitung, Verknüpfung von Zellen, Zellerkennung (Glykokalix) -Phospholipiddoppelschicht deren hydrophoben Enden sich entgegenstrecken -Hauptbestandteile sind Proteine, Lipide (Phospholipide und Cholesterin) -nach dem „fluid mosaic modell“ schwimmen in und auf ihr globuläre (integrierte und periphere) Proteine -an der Außenseite sind an viele der Proteine und Lipide Oligo- und Polysaccharide angeheftet, die die Glykokalix bilden -die Membran ist semipermeabel und beinhaltet aktive Transportsysteme, die unter ATP-Verbrauch z.B. Na+ und K+ gegen ein Konzentrationsgefälle durch Membran schleusen, mittels best. Carrier-Moleküle, Ionenpumpen, Tunnelproteine, Rezeptoren oder einfach Diffusion zu 2. Zytosol: -der flüssige bis gallertige Anteil des Zytoplasmas, der das Zytoskelett umgibt -enthält zahlreiche Proteine, gelöste Aminosäure (AS) und Ionen und ist Ort zahlreicher Stoffwechselvorgänge -Zytosol + Anteile des Zytoskeletts = Hyaloplasma oder Matrix -Hyaloplasma: -=Grundplasma, erscheint sowohl lichtmikroskopisch als auch im EM-Bild strukturlos, besteht aus einem mikrotrabekulären Retikulum, verbindet Zellorganellen miteinander -Ort verschiedener Stoffwechselprozesse zu 3. Zytoskelett: -filamentäre und tubuläre Strukturen der Grundsubstanz des Zytoplasmas, wie Mikrofilamente, Intermediärfilamente, Mikrotubuli -Stützstruktur, die der Zelle Form gibt und gegen z.B. osmotische Kräfte stabilisiert -dynamisches zytoplasmatisches Netzwerk transportiert Organellen und Vesikel zu 4. Zytoplasmaeinschlüsse: -Einlagerungen ins Zytoplasma, die entweder in der Zelle selbst entstanden sind oder von außen aufgenommen wurden -bestehen aus Reserve- oder Speicherstoffen oder Stoffwechselschlacken bzw. phagozitiertes Material, Zytoplasmaeinlagerungen dieser Art werden als Paraplasma bezeichnet -z.B. Glykogen, Neutralfett und Lipide, Eiweiße, Pigmente (Melanin, Lipofuscin, Hämosiderin), Kristalle zu 5. Zellorganellen: 1 -„kleine Organe im Leib der Zelle“ a)ER b)Ribosomen c)Golgi-Apparat d)Lysosomen e)Peroxysomen f)Mitochondrien g)Zentrosom und Kinetosom zu a) endoplasmatisches Retikulum (ER) -System aus Doppelmembranen, die miteinander kontinuierlich in Verbindung stehen -reicht mit Zytomembranen von Zellkern (perinukleärer Hof) bis Zellwand -man unterscheidet Tubuli, Sacculi und Zisternen -die einzelnen Zisternen sind schlauchartig verbunden a1) glattwandiger oder agranulärer Typ (sER): -kommt nur in wenigen Zellen vor -In Muskelzellen: l-Tubulussystem, Speicherung von Ca++ Ionen -Abbau von Glykogengranula -Entgiftung a2) rauwandiger oder granulärer Typ (rER): -Oberfläche der Zytomembran mit Ribosomen besetzt (-> Ergastoplasma) -zelleigene Eiweißsynthese, Kohlenhydratverwertung (Glykolyse) und intrazellulärer Stofftransport -Ergastoplasma: -Stark basophile Bereiche einer Zelle, üblicherweise bei in hohem Maße Proteine bildenden Zellen anzutreffen (Drüsenzellen). Basophilie beruht auf Ribosomenbesatz des rauhen ER, das dicht gepackt vorliegt, da die Membran der Ribosomen basophil ist. Ergastoplasma = Arbeitsplasma zu b) Ribosomen: -etwa 15 nm große Körnchen -bestehen aus rRNS (40 %) und ribosomalen Proteinen (60 %), die im Nukleolus hergestellt werden -sind Ort der zytoplasmatischen Proteinsynthese, synthetisieren Polypeptidketten -mehrere Ribosomen, die an einem Strang hängen und das gleiche Protein synthetisieren nennt man Polysomen -basophil, stark basophile (Ribosomen reiche) Abschnitte nennt man Ergastoplasma -Zellen mit starker Proteinsynthese -> viele Ribosomen -Zellen mit schwacher Proteinsynthese -> wenige Ribosomen -man unterscheidet freie und membrangebundene (ER) Ribosomen zu c) Golgi-Apparat: -besteht aus Doppellamellen (Sacculi, Golgi-Zisterne), Vakuolen und Vesiculae -alle Bestandteile von Zytomembran umgeben, sie bilden Golgi-Felder (Dictyosomen) -zwei Dictyosomenseiten: 1. unreife (cis-) Seite an die Membranmaterial und Produkte des rER geliefert werden -> Aufnahme-, Wachstumsseite. 2. reife (trans-) Seite an der Kondensationsvakuolen, Sekretgranula und primäre Lysosomen von den Zisternen abgeschnürt werden -> Abgabeseite -Aufgaben bestehen in der Resorption und Sekretion, Sammelstelle für Syntheseprodukte des ER, Modifikation und Umformung derselben 2 -Glykolipidbildung -> VLDL-Partikel (Fetttransport durch das Blut zum Fettgewebe) -Sortierung der Produkte -Funktion: Bildung von prim- Lysosomen und Membranen bzw. Membranteilen, vom ER zugeführte Proteine werden kondensiert und umgebaut, Produktion von Glykoproteinen und Proteoglykanen, Sulfatierung von Proteoglykanen. Fraglich: Bereitstellung der Zellmembran. Kann mich erinnern, daß Addicks da was zu gesagt hat, daß er da kritisch ist oder so -Charakteristische Enzyme des GA. sind Thiaminpyrophosphatase und saure Phosphatase -G.-Vesikel aggregierender (=Substanzen aufnehmender) Pol des Golgi-Feldes reversible Membranvergrößerung des Golgifeldes durch Aufnahme der Vesikel G.-Membranen Stapel von Golgi-Sacculi Typische Stapelung läßt Unterscheidung vom glatten ER zu G.-Vakuolen segregierender (= Substanzen abgebender) Pol des Golgifeldes. In sezernierenden Zellen besonders gut ausgebildet zu d) Lysosomen: -Abbau größerer in die Zelle gelangter Fremdstoffe und zelleigener Stoffe -Lysosomen enthalten zahlreiche Abbaufermente (Hydrolasen wie saure Phosphatasen, Sulfatasen, Peptidasen, Ribonukleasen, Desoxyribonukleasen, β-Glukuronidase) -primäre Lysosomen werden direkt vom Golgi-Apparat abgeschnürt und sind noch nicht aktiv. -sekundäre Lysosomen entstehen, wenn Enzyme durch Ablösung von einem Rezeptor, an den sie im primären Lysosom gebunden sind, bzw. durch Abspaltung von der lysosomalen Membran aktiv geworden sind -Man unterscheidet Heterolysosomen (Heterophagosomen) und Autophagolysosomen (Autophagosomen). Tertiäre Lysosomen entstehen als Abbauprodukt, das entweder exozitiert wird oder als Residualkörper im Zytoplasma verbleibt. Aus den Lysosomen können auch Pigmente wie Lipofuscin oder Alterspigment entstehen -innere Glykokalix an der Membran des Lysosoms schützt die Zelle vor dem Eindringen der aggressiven Enzyme in das Zytosol, welches Lyse und Zelltod bedeuten würde. zu e) Peroxysomen: -= Microbodies, runde oder ovale Körperchen im Zytoplasma -enthalten wasserstoffperoxidbildende Oxidase und Katalase -> Sauerstoff kann zu Wasserstoffperoxid reduziert werden und das gebildete Wasserstoffperoxid durch peroxidatische Reaktionen oder Katalase beseitigt werden. -sind am Zuckerstoffwechsel beteiligt -entstehen direkt durch Abschnürungen des ER -Abbau langkettiger Fettsäuren. -kommen nicht in allen Zellen vor -haben keine trilaminäre, sondern eine einschichtige Membran zu f) Mitochondrien: -fadenförmige oder ovale Gebilde aus einer Doppelmembran, ungegliederter Innensubstanz (Matrix) und einem inneren Lamellensystem (Tubuli oder Cristae) 3 -Sie enthalten die Fermente der biologischen Oxidation, eigene DNS und RNS, und eigene Ribosomen -gehen wahrscheinlich aus einem phagozitierten Bakterium hervor -Enzyme der Atmungskette sitzen an den Innenwänden der Mitochondrien -> Energieproduktion (AMP + ADP -> ATP) -Name in Muskelzellen: Sarkosomen -Die innere Membran enthält die Matrix, die auch die mitochondriale DNS enthält, die das einzige Vorkommen von DNS außerhalb des Zellkerns darstellt. -Hoher Zellstoffwechsel -> viele Mitochondrien, niedriger Zellstoffwechsel -> wenige Mitochondrien (z.B. starke Erhöhung der Mitochondrienzahl in Tumorzellen) -Äußere (=Hüllmembran) und innere Membran vorhanden. Die äußere Membran ist im Gegensatz zur inneren Membran sehr permeabel. Die innere Membran hat Ausstülpungen, die je nach Form zur Differenzierung der Mitochondrien in die verschiedenen Typen führt: -Cristae- Typ: -Faltenförmige Einstülpungen -Sehr häufig -Tubulus- Typ: -Schlauchförmige Einstülpungen der inneren Mitochondrienmembran -Vorkommen in steroidhormonproduzierenden Zellen (Ist Herrn Addicks in Prüfungen sehr wichtig, „Wenn Sie das nicht wissen...“) zu g) Zentrosom: -Zellteilung -besteht aus meistens zwei Zentriolen (Diplosom), die aus einem System von Mikrotubuli bestehen und dem Zentroplasma (9 mikrotubuläre Triplets, jedes Triplet setzt sich aus drei Mikrotubuli zusammen) -Vor der Zellteilung verdoppeln sich die Zentriolen, beide Zentriolenpaare wirken bei der Entstehung der mitotischen Spindel mit -auch Mikrozentrum oder Kinetozentrum Glykokalix: -besteht aus Oligosaccharidseitenketten der Glykolipide und Glykoproteine -Aufbau ist gen. festgelegt und macht Antigenspezifität der Zellen aus (z.B. AB0) -dient der ersten Kontaktaufnahme der Zellen und spielt wichtige Rolle bei der Zellerkennung -bei Erythrozyten: Träger der Blutgruppeninformation -im Gewebeverband entstehen aus der Glykokalix die Basallamina und im Bereich von Kontaktstrukturen zwischen Zellen die Kittsubstanz Mikrotubuli: -bestehen aus globulären Proteinen, den Tubulinen (aus α- und β-Tubulin) -Beteiligung an der Ausbildung des Zytoskeletts -Dienen dem intrazellulären Transport von Organellen ( hier besonders Neurotubuli, Transport der Transmitter zur Synapse) und zur Aufrechterhaltung der Gestalt der Zelle, sind wesentliche Bestandteile von Zentriolen, Zilien und Geißeln -Bildung des Spindelapparates bei der Zellteilung -Versteifung und Änderung zahlreicher anderer Parameter durch MAP (Mikrotubuli Assoziiertes Protein) Zilien und Geißeln: -bewegliche Fortsätze der Zelle, deren zentraler Anteil aus Mikrotubuli, die zusammen den Achsenfaden, das Axonema, bilden 4 -kommen in der Regel nur an einer Seite der Zelle vor -Zilien sind kürzer und können nur in eine Richtung schlagen (Transport von z.B. Schleim am respiratorischen Epithel), Geißeln sind länger, schlagen in beide Richtungen und dienen der Fortbewegung (z.B. Spermien) -Axonema von Zilien und Geißeln bestehen aus 9 Tubuluspaaren (Doubletten), die 2 zentrale Tubuli umgeben (9 + 2-Muster) Mikrofilamente (Aktinfilamente): -sehr feine einzeln gelegene, vernetzte oder gebündelte Fäden, die in jeder Zelle vorkommen und mit dem Plasmalemm bzw. der Kernmembran in Verbindung stehen -Jedes Aktinfilament besteht aus zwei helikal umeinander gewundenen Aktineinzelfäden Intermediäre Filamente: -dicker als Mikrofilamente, dünner als Mikrotubuli -die stabilsten Komponenten des Zytoskeletts -bilden um den Zellkern, mit dem sie verknüpft sind, ein Netzwerk und erstrecken sich von hier aus in das Zytoplasma und die Zellperipherie. -treten an Desmosomen heran, so daß über die Zellen hinweg ein Gerüstwerk von interzytoplasmatischen Filamenten entsteht Nucleus -außer in Erythrozyten in allen Zellen es menschlichen Körpers enthalten -in der Regel ein Kern pro Zelle. Zweikernig sind z.B. Zellen der Leber und des Oberflächenepithels der ableitenden Harnwege. Vielkernig sind z.B. quergestreifte Muskelfasern und Osteoklasten -als abgegrenzte Einheit ist der Kern nur in der Interphase vorhanden, während der Mitose mischt sich das Kernmaterial mit dem übrigen Zellmaterial -Form, Größe und Lage der Kerne sind variabel, können aber in der Regel zu Zelldifferenzierungen verwendet werden -von Zelle zu Zelle verschieden ist die Kern-Plasma-Relation. -Steigerung der funktionellen Leistungsfähigkeit der Zelle -> Kernschwellung (Arbeitshypertrophie), Funktionsminderung -> Kernvolumenverkleinerung (Inaktivitätshypotrophie) Kernhülle (Nukleolemma): -besteht nur während der Interphase -besteht aus zwei Membranen, die jeweils trilaminär aufgebaut sind -zwischen den Membranen befindet sich der perinukleäre Raum -die äußere dem Zytoplasma zugewandte Membran gehört zum ER, häufig liegen ihr Ribosomen an, die Polypeptidketten produzieren, die in den perinukleären Raum abgegeben werden -wo äußere und innere Membran der Kernhülle verschmelzen entstehen Kernporen, deren Permeabilität variabel ist. Sie lassen jedoch große RNAMoleküle und Ribosomenuntereinheiten hindurch treten Nukleoplasma: -das genetische Material des Zellkerns (Chromosomen bzw. Chromatin), einen oder mehrere Nukleoli, sowie amorphe solartige Substanz (u.a. regulatorische Proteine, zahlreiche Enzyme, Nukleinsäurevorstufen, Stoffwechselprodukte und Ionen) Chromosomen: -Träger der genetischen Information, zur Reduplikation fähig 5 -jedes Chromosom ist aus einem Chromosomenfaden (Chromonema), der unterschiedlich stark geknäult ist, aufgebaut. Chromonema bestehen aus DNA und Histonen -DNA: ist das genetische Material. besteht aus 2 Nukleinsäureketten, die in Form einer Doppelhelix um eine gedachte Achse gewunden sind. Die beiden DNAKetten zusammen werden als Chromatide bezeichnet -Histone: sind globuläre basische Proteine, die mit der DNA assoziiert sind, indem der DNA-Strang um einen octameren Histonkomplex gewickelt wird. Die so entstandene Einheit wird als Nukleosom bezeichnet -Interphasechromosomen: In der Interphase werden die in den Chromosomen gespeicherten Informationen weitergegeben, es kommt zur Neubildung (Verdopplung) der DNA -> Interphase ist Arbeitsphase des Zellkerns. Die Weitergabe der in der DNA gespeicherten Information erfolgt durch RNA, die mit Hilfe der DNA-abhängigen RNA-Polymerase aus Ribonukleotiden synthetisiert wird und in einer komplementären Struktur die Information der DNA übernimmt (Matrizenbildung). Dieser Vorgang heißt Transkription. Die neugebildete RNA löst sich dann von der DNA, wird z.T. im Kern verändert, verläßt den Zellkern schließlich durch Kernporen und gelangt ins Zytoplasma. Hier tritt sie mit Ribosomen zusammen, die die Information in ein Protein übersetzen (Translation). In der Interphase erfolgt auch die Verdopplung der Chromatiden und damit der DNA-Menge des Zellkerns. Nach der Verdopplung besteht jedes Chromosom aus zwei Chromatiden (Schwesterchromatiden). Die Zahl der Chromosomen verändert sich in der Interphase jedoch nicht. -Als Gen wird die Funktionseinheit eines Chromosoms bezeichnet, die die Information für ein spezifisches Protein oder z.B. für die Regulation der Transkription enthält Mitosechromosomen: -Metaphasechromosomen bestehen jeweils aus zwei gleichen Längssträngen, den Chromatiden, die an einer Einschnürungsstelle, dem Centromer, miteinander verbunden sind. Bestimmte Chromosomen weisen noch eine zweite Einschnürungsstelle auf, die SAT-Region. Hier bildet sich in der Interphase ein Nukleolus aus. In den Nukleoli wird ribosomale RNA synthetisiert. Der durch die SAT-Region abgeschnürte terminale Chromosomenabschnitt wird als Satellit bezeichnet. Chromosomen sind während der Kernteilung maximal kondensiert und während der Interphase weitgehend gestreckt. In der Interphase sind sie stoffwechselaktiv; es finden Transkription und Replikation statt. Während der Kernteilung sind Chromosomen stoffwechselinaktiv. -Mit Ausnahme der reifen Geschlechtszellen hat jede menschliche Zelle 46 Chromosomen. Eine Hälfte von der Mutter, eine vom Vater. 44 Chromosomen lassen sich zu 22 Paaren zusammenstellen, bei denen jeweils die beiden Chromosomen identisches Aussehen haben (Autosomen). Daneben gibt es noch die Geschlechtschromosomen (Gonosomen), die ein Chromosomenpaar ungleichen Aussehens bilden (Heterochromosomen). Beim Mann ein großes X- und ein kleines Y-Chromosom, bei der Frau zwei gleichgroße XChromosomen Chromatin: -Da es unmöglich ist in der Interphase einzelne Chromosomen zu erkennen, bezeichnet man alle chromosomalen Anteile des Zellkerns in der Interphase als Chromatin 6 -Man unterscheidet Euchromatin und Heterochromatin. Euchromatin nennt man die Summe aller genetisch aktiven Abschnitte der Chromosomen, nur im EM zu sehen. Heterochromatin sind die aufgeknäulten Abschnitte der Chromosomen, die auch lichtmikroskopisch sichtbar gemacht werden können. -Überwiegt das Heterochromatin -> Kern erscheint im EM licht, überwiegt das Euchromatin -> Kern erscheint dunkel. => Zellen mit hellem Kern sind in der Regel genetisch aktiver als die mit dunklem Kern Sexchromatin (BARR-Körper): -Etwa 1 μm große Anhängsel der Kernwand (Heterochromatinpartikel), die weibliche Zellen häufig aufweisen und die männlichen Zellen fehlen -Es ist ein Teil eines der beiden X-Chromosomen der weiblichen Zellen -In neutrophilen Leukozyten bildet es einen trommelschlegelartigen Kernanhang aus (drumstick) Neubildung von Zellen, Proliferation -Die meisten Zellen des Körpers werden mehr oder weniger ständig durch neue ersetzt. -Es gibt auch Zellen die nicht erneuert werden, d.h. die nach ihrem Tod nicht durch gleichartige ersetzt werden können Z.B. Nervenzellen oder Herzmuskelzellen -Es gibt verschiedene Arten der Zellvermehrung: 1.Mitose (indirekte Kernteilung) 2.Zytokinese (Zellteilung): die Vorgänge, die die Zelle als Ganzes betreffen. Mitose und Zytokinese sind integriert 3.Amitose (direkte Zell- und Kernteilung ohne Ausbildung von Chromosomen) 4.Meiose (Reifeteilung) für Geschlechtszellen. Hier wird der Chromosomenbestand der Zellen halbiert Generationszyklus: -Jeder Generationszyklus gliedert sich in mehrere Abschnitte und zwar in die der letzten Zellteilung folgende Interphase und die anschließende Phase der Mitose und Zytokinese (Kern- und Zellteilung). -Eine Interphase liegt immer zwischen zwei Mitosen Interphase: -G1-Phase: Phase vor der DNA-Verdopplung. Zellwachstum durch Ergänzung der Zelleigenen Substanzen. Im Vordergrund steht RNA- und Proteinsynthese. -Manche Zellen werden in der G1-Phase proliferativ inaktiv. Der Zustand, in dem sich die Zellen dann befinden wird als G0 bezeichnet. G0 liegt im Nebenschluß des Generationszyklus. Von G0 ist ein Wiedereintritt in den Generationszyklus nur auf bestimmten Reiz hin möglich -S-Phase: Phase der DNA-Synthese und –Verdopplung im Zellkern. Ein paar Stunden vor der DNA-Replikation kommt es zur Neusynthese von Tochterzentriolen. Die Geschwindigkeit der RNA- und Proteinsynthese ist stark vermindert. -G2-Phase: Periode zwischen dem Ende der Verdopplung der DNA und dem Beginn der Mitose. Ist meist rel. kurz. Es kommt wieder zur RNA- und Proteinsynthese. Außerdem entwickelt sich der Spindelapparat: Die Zentriolen rücken auseinander, und es entstehen durch Ansammlungen von Tubulin Mikrotubuli. 1. Mitose: -Entscheidend ist, daß das in der S-Phase identisch reduplizierte genetische Material gleichmäßig auf die entstehenden Tochterzellen verteilt wird. 7 -Es lassen sich vier Teilschritte der Mitose unterscheiden: 1.Prophase: Verkürzung der längs geteilten Chromosomen durch Aufschraubung zur Transportform. Sie bilden im Zellkern ein Chromosomenknäul, Spirem und werden lichtmikroskopisch sichtbar. Verschwinden des Nukleolus; in der späten Prophase Zerfall der Kernmembran in kleine Bläschen (auch Prometaphase). Ausbildung der Mitosespindel durch Mikrotubuli, die z.T. von jeder Seite die Zentromerenregion der Chromosomen erreichen und sich an den Lamellen der Kinetochoren befestigen. (dauert am längsten) 2.Metaphase: Kernhülle und Nukleonen sind verschwunden. Höchster Kondensationsgrad der Chromosomen. Anheftung der Spindelfasern an die Centromere. jedes Centromer ist mit beiden Spindelpolen verbunden. Bewegung der Chromosomen in die Äquatorialebene der Spindel. Beginn der Längsteilung der Chromosomen. Es entsteht das Bild eines Monasters -> typ. für Metaphasechromosomen. (dauert rel. lange) 3.Anaphase: zu Beginn Teilung der Centromere. Bewegung der Tochterchromosomen zu den Spindelpolen unter Verkürzung der Chromosomenfasern und Streckung der Spindel. Aus jedem Mutterchromosom gehen zwei Tochterchromosomen hervor. Es entsteht dabei ein Diaster. (sehr kurz) 4.Telophase: Bildung neuer Kerne an den Polen mit Kernmembran und Nukleoli. Die Chromosomen beginnen sich zu entspiralisieren. Die Kernteilung ist abgeschlossen. 2. Zytokinese: -In der Metaphase kommt es unter der Zellmembran in Höhe der Äquatorialebene zu einer Ansammlung von Mikrofilamenten. Am Ort dieses Auftretens kommt es zur Einschnürung und schließlich zur Durchteilung der Mutterzelle und damit zur entgültigen Entstehung von zwei Tochterzellen. Dabei werden die Zytoplasmabestandteile zufällig verteilt 3. Amitose: -Kern wird direkt durchgeschnürt, ohne Teilungsspindel, ohne das die Chromosomen mikr. sichtbar werden. Die entstehenden Kerne werden häufig gen. ungleich. Da keine Zellteilung folgt, wird die Zelle mehrkernig (Osteoklasten). Endomitose: -Die Chromatiden können sich zwar voneinander trennen, werden jedoch nicht auf zwei Kerne verteilt. Es entstehen polyploide Kerne (Megakaryocyten, Leberzellen) 4. Meiose: -Es kommt auf eine Halbierung des Chromosomensatzes an -Durch zwei Zell- und Kernteilungen aus einer Zelle mit diploidem Chromosomensatz werden vier Zellen mit haploidem Chromosomensatz -kommt nur bei Geschlechtszellen vor -ermöglicht Konstanthaltung der Chromosomenzahl (hervorgegangen aus der Verschmelzung männlicher und weiblicher Geschlechtszellen) in allen Generationen -Es kommt zu einem Austausch von Chromosomenteilen zwischen väterlichen und mütterlichen Chromosomen -DNA-Verdopplung findet nur vor der ersten der beiden Reifeteilungen statt. Erste Reifeteilung: Prophase: - dauert länger als bei Mitose 8 -Chromosomen lagern sich so zusammen, daß homologe, d.h. nach Größe und Form entsprechende Chromosomen jeweils ein Chromosomenpaar (ein Chromosom von der Mutter, eins vom Vatter bilden. -Zur Paarung kommt es auch bei den Geschlechtschromosomen -Jedes der homologen Chromosomen besteht aus zwei während der vorhergehenden S-Phase entstandenen Chromatiden -Jedes der beiden homologen Chromosomen beginnt bereits in der Prophase mit der Längsspaltung -> sie bilden zusammen eine 4 er Gruppe (Tetrade) -Es kommt zu einem Austausch von Chromosomenteilen, crossing over, Verklebungen und Überkreuzungen (Chiasma) zwischen den ehemals väterlichen und mütterlichen Chromatiden. Es erfolgt ein Chromosomenumbau, der die Heterogenität auch von Geschwistern erklärt. -Die Chromosomenpaare beginnen sich zu trennen, die Kernhülle löst sich auf, es bildet sich eine Teilungsspindel, und Mikrotubuli entstehen an den Zentromeren der Chromosomen -Es kommt noch nicht zu einer Chromosomenverdopplung, da jedes Chromosom nur ein Zentromer behält Metaphase, Anaphase, Telophase: -laufen ähnlich wie in der Mitose ab -Unterschied: Kinetochore jedes Chromosoms verdoppeln sich nicht -> Längsspaltung der Chromosomen wird nicht vollendet -> die Zahl der Chromosomen in den Tochterzellen beträgt nur die Hälfte der der Mutterzelle. Die DNA-Menge jeder Tochterzelle entspricht dagegen der von diploiden Körperzellen. Zweite Reifeteilung: -weist alle üblichen Kern- und Zellteilungsphasen auf -Es kommt schließlich zur Verdopplung der Kinetochore -> Ausbildung von zwei Chromosomen aus ursprünglich einem Chromosom -> postmeiotische Zellen haben sowohl die halbe Chromosomenzahl (durch 1. Reifeteilung) als auch die halbe DNA-Menge (durch 2. Reifeteilung) gegenüber prämeiotischen Zellen) Zellregulation -Zellen sprechen auf äußere und innere Reize an. Im Vordergrund stehen chemische Reize (durch Botenstoffe, messenger) aber auch elektrische und thermische -Vorraussetzung für die Wirkung von Botenstoffen sind Rezeptoren, Proteine, die in der Lage sind, die jeweiligen die Zelle beeinflussenden Substanzen zu erkennen und zu binden. Zu unterscheiden sind: -Membranrezeptoren, die die Botenstoffe an der äußeren Oberfläche der Zellmembran binden (Hormone (u.a. Insulin, Glukagon, Adrenalin, Noradrenalin), Wachstumsfaktoren, Neurotransmitter) -Intrazelluläre Rezeptoren: hier wirken Botenstoffe, die wegen ihrer Lipidstruktur leicht die Membran passieren können Zelltod -Summe der morphologischen Veränderungen im lebenden Gewebe nennt man Nekrosen -provozierter Zelltod: verursacht durch exogene oder endogene Schädigungen (Noxen). Betroffen sind vor allem Zytomembranen und Zellkern. Zerfallen dabei die Membranen der Lysosomen, so kommt es zur Autolyse. Im Zellkern kommt es zu einer Verdichtung des Chromatins (Kernpyknose). Dann zerfällt 9 der Kern in einzelne Stücke (Karyorrhexis) und löst sich schließlich auf (Karyolyse) -programmierter Zelltod (Apoptose): betrifft immer nur Einzelzellen oder Zellgruppen. Aktiver Vorgang, der durch Bildung letaler Proteine von der Zelle selbst ausgelöst oder von der Umgebung induziert wird. Die Zellen zerfallen und ihre Teile werden von benachbarten phagozitierenden Zellen aufgenommen und abgebaut. Allgemeines zur Histologie -Histologie ist die Lehre von den Geweben Gewebe -sind Verbände von Zellen mit häufig gleichen morphologischen Eigenschaften und Funktionen -Es kommen vier Grundgewebe vor: 1.Epithelgewebe: besteht aus vielgestaltigen, enganeinanderliegenden Zellen, wenig Interzellularsubstanz 2.Bindegewebe (Stützgewebe): größere Mengen Interzellularsubstanz, die von Bindegewebezellen gebildet wird 3.Muskelgewebe: aus langgestreckten Zellen, deren wichtigste Eigenschaft Verkürzung und Spannungsentwicklung sind 4.Nervengewebe: hochdifferenziertes vaskularisiertes Epithelgewebe, das aus Nervenzellen und Neuroglia besteht. Nervenzellen dienen zum Austausch von Information Interzellularräume: -zwischen den Zellen -z.B. beim Epithel spaltförmig, beim Binde- und Stützgewebe weiträumig -wichtige Transportwege für Synthese- und Abbauprodukte von Zellen Gewebeveränderungen 1.Hypertrophie: durch erhöhte Anforderungen an spezifische Leistungen von Zellen, Geweben oder Organen, bes. dort wo Mitosehäufigkeit gering ist. Das Zellvolumen nimmt zu (evtl. auch die Interzellularsubstanzen), jedoch keine Zellvermehrung 2.Atrophie: dort wo Leistungsanforderungen an Zellen, Geweben oder Organen entfallen. Einfache Atrophie: Zellzahl bleibt erhalten, Zellvolumen und Interzellularsubstanzen nehmen ab. Numerische Atrophie oder Involution: auch die Zellzahl nimmt ab. 3.Hyperplasie: reaktive Vermehrung der Zellzahl, insb. bei mitotisch aktiven Zellen, kann eine Folge der Hypertrophie sein 4.Hypoplasie, Agenesie, Aplasie: Begriffe aus der Entwicklungsgeschichte. wird während der Entwicklung ein Organ unvollständig ausgebildet -> Hypoplasie, wird es überhaupt nicht angelegt -> Agenesie, kommt eine vorhandene Anlage nicht zur Ausbildung -> Aplasie 5.Regeneration: Fähigkeit von Geweben, Gewebeverluste durch Gewebeneubildung zu ersetzen -> physiologische Regeneration. vielfach entsteht jedoch bindegewebige Narbe 6.Metaplasie: Umwandlung eines differenzierten Gewebes in ein anderes differenziertes Gewebe 7.Degeneration: Stoffwechselstörung von Zellen und Geweben 8.Differenzierung: spezielle Ausbildung Interzelluläre Verbindungen 1.Haftverbindungen: Desmosomen, die Zellen mechanische zusammenhalten 10 -Verdichtungen im Interzellularraum, gehen auf transmembranöse filamentöse Verbindungensproteine, meist Cadherine zurück -Haftplatten sind spezielle Verdichtungen im Desmosomenbereich, Ankerstellen für verschiedene Komponenten des Zytoskeletts 1.1. Desmosomen, Macula adhaerens, (Hemidesmosom): -scheibenförmige Strukturen, Durchmesser 0,3-0,5 μm, -kommen vor allem bei Epithel-, aber auch bei Herzmuskelzellen vor -Interzellularspalt ist durchschnittlich 25-35 nm breit, also weiter als dort, wo keine speziellen Zellkontakte vorkommen -der Spalt ist mit filamentärem Material ausgefüllt -in verdichteter Mittelzone sind Haftproteine beider Zellen miteinander verbunden -In die Haftplatten strahlen Intermediärfilamente, im Epithel Zytokeratine in Form von Tonofibrillen -Hemidesmosomen: Die beteiligte Epithelzelle bildet gewissermaßen ein halbes Desmosom aus. Die Haftproteine übernehmen die Verbindung zur Basallamina. An der ebenfalls vorhandenen Haftplatte sind Intermediärfilamente verankert 1.2. Gürteldesmosom, Zonula adhaerens: -erstreckt sich über gesamte Zirkumferenz einer Zelle und verbindet sie mit allen unmittelbar benachbarten Epithelzellen, 0,1-0,5 μm breit -An der zytoplasmatischen Seite kommen neben anderen Proteinen α-Aktinin und Vinculin vor. An ihr sind Aktinfilamente und auch Myosinmoleküle verankert 1.3. Punktdesmosom, Punctum adhaerens: -Fläche deutlich kleiner als ein Desmosom -An seinem Bau sind die gleichen Elemente wie bei der Zonula adhaerens beteiligt 2.undurchlässige Verbindungen: -beeinflussen den parazellulären Stofftransport 2.1. Zonula occludens, Tight junctions: -gürtelförmiger Interzellularkontakt, der durch leistenartige Verschlußlinien der äußeren Lipidlamellen der beteiligten Plasmalemmata charakterisiert ist. -Im Bereich der Leisten ist der Interzellularraum komplett verschlossen -Bei „dichten“ Epithelien ist ein breites Schlussleistennetz ausgebildet -> Aufbau von Konzentrationsgradienten zwischen Epitheloberfläche und Interzellularraum 3.kommunizierende Verbindungen: -lassen interzellularen Stoffaustausch kleiner Moleküle und Ionen zu 3.1.Gap junctions, Nexus: -fleckförmig, zumeist etwa 1 μm2 groß -unterscheidet sich sowohl im Bau, als auch in der Funktion grundlegend von den anderen Zell-Zell-Kontakten -Annäherung der Plasmalemmata, sie sind durch einen etwa 2-5 nm breiten Spalt getrennt -jedoch: röhrchenartige Verbindungen zwischen beiden Zellen aus Membranproteinen. Zwischen den Röhrchen ist Kontinuität des Interzellularraumes gewährleistet. Die Röhrchen werden als Konnexone bezeichnet -Konnexon: transmembranöse, zylindrische Pore, die aus 6 Proteinuntereinheiten in hexagonaler Anordnung besteht und eine Länge von ca. 7,5 nm besitzt. Ein 2 nm langes Segment ragt in den Interzellularraum, wo es sich mit dem Konnexon der benachbarten Zelle verbindet und einen durchlässigen, 11 hydrophilen Kanal von 1-1,5 nm Durchmesser bildet. -> direkte Verbindung zwischen Zytoplasma beider Zellen. -sind ubiquittär, fehlen nur in der reifen Skelettmuskulatur und bei isolierten Zellen Funktion: metabolische Koppelung und ionale Koppelung benachbarter Zellen -kleine wasserlösliche Moleküle und Ionen könne die Zellen wechseln -> Zellernährung und Informationsaustausch -Permeabilität der Nexus unterliegt einer physiologischen Regulation Basalmembran, Basallamina -gehören zur extrazellulären Matrix, bilden Zellscheiden, die einseitig (z.B. beim Epithel und Endothel basal), aber auch ganzseitig (z.B. bei Muskelzellen oder Fettzellen) vorkommen -sie fehlen bei beweglichen Zellen, z.B. bei Blutzellen, Spermatozoen, Fibroblasten Basalmembranen: -bis zu 1μm dick -mehrschichtig, bestehen beim Epithel aus 1.Lamina rara externa, die dem Epithel zugewandt ist 2.Lamina densa (20-100 nm dick, elektronenmikroskopisch sehr dicht) 3.Lamina rara interna (nicht immer erkennbar) 4.Lamina fibroreticularis, die dicker ist als die übrigen Schichten -bei anderen Basalmembrantypen fehlt die Lamina fibroreticularis -Lamina densa Kollagen-Typ-IV -Lamina fibroreticularis Kollagen-Typ-III -Lamina propria, d.h. das Bindegewebe, das der Basalmembran folgt, KollagenTyp-I -Die wichtigsten nichtkollagenen Bestandteile der Basalmembran sind Glykoproteine (das wichtigste ist Laminin), die für die Haftung der Zellen an der Basalmembran und für die Verbindung der Basalmembran mit der umgebenden Interzellularsubstanz verantwortlich sind und Proteoglykane und Glykosaminoglykane (wichtigstes ist das Heparansulfat-Proteoglykan Percelan), die u.a. die Permeabilität der Basalmembran beeinflussen Basallamina: -die Lamina densa der Basalmembran -treten jedoch auch an der Oberfläche vieler Zellen als eigene Einheit auf -können durch Ankerfibrillen an Kollagenfasern einer umgebenden Lamina propria befestigt sein -Als Haftstrukturen befestigen sie Zellen an ihrer Umgebung und verhindern so eine Zellwanderung (z.B. haben Zellen gutartiger Tumoren eine Basallamina, Zellen bösartiger nicht) -Eine weitere Funktion ist die semipermeable Permeabilitätsbarriere Färbung 1.Basische Farbstoffe: Methylenblau, Toluidinblau, Hämatoxylin- und Karminlacke, Azur -einige basische Farbstoffe (z.B. Toluidinblau) sind metachromatisch 2.Saure Farbstoffe: Eosin, Azokarmin, Anilinblau, Säurefuchsin, Pikrinsäure 3.Färbemethoden: 3.1.Hämatoxylin-Eosin (HE): -alle basophilen Zell- und Gewebsstrukturen (z.B. Chromatin der Zellkerne, manche Zytoplasmabestandteile, Teile der Knorpelgrundsubstanz) werden blau angefärbt 12 -alle azidophilen Bestandteile (z.B. Zytoplasma, die meisten Interzellularsubstanzen) rot 3.2.(Azan-)Färbung: -Azokarmin-Anilinblau -Bindegewebsfasern werden blau dargestellt 3.3.van Gießen: -mit Hämatoxylin-Säurefuchsin-Pikrinsäure 3.4.Masson-Goldner: -Eisenhämatoxylin-Azophloxin-Lichtgrün 3.5.Imprägnationsmethoden: -Imprägnation mit Metallen, z.B. Silber und Gold -insbesondere für Untersuchungen des Nervensystems Die Epithelien Name Deck – oder Oberflächenepithel Die einschichtigen Epithelien Plattenepithel Kubisches oder isoprismatisches Epithel Zylindrisches oder (hoch)prismatisches Epithel Mehrreihiges Epithel Merkmale Vorkommen 1.flächenhafter Zellverband 2. Lage an einer inneren oder äußeren Körperfläche 3. Gefäßlosigkeit 4. Abgrenzung geg. andere Gewebe durch eine Basalmembran - überall, wo eine Oberfläche - Schutzfunktion abzudecken ist (Protektion) - Epidermis, Schleimhäute, Magen- - Stoffaustausch Darm-Kanal, Harnwege - innere Auskleidung der Gefäße (Endothel) - Auskleidung seröser Höhlen wie Peritoneum, Pleura, Pericard (Mesothel) - breit und niedrig - Alveolarepithel der Lunge, - Zellen in der Aufsicht vieleckig Innenseite der Hornhaut verzahnt (polygonal) (Hornhautendothel) - Zellkern buckelt etwas vor - Endothel der Blut- und Lymphgefäße - Mesothel des Peritoneums, der Pleura, der Synovialhaut (Gelenkhöhlenauskleidung) - würfelartige Zellen mit - Augenlinsenepithel, kleine gleichlangen Zellseiten Gallengänge - Zellkerne rund - Plexus Chorioideus der Hirnventrikel - Keimepithel der Ovarien, Pigmentepithel der Netzhaut - große Höhe bei geringer - Schleimhaut des Magen-DarmBreite Kanals, Uterus - Zellkerne länglich-oval - Gallenblase, einige Drüsenausführungsgänge - Sammelrohre der Nieren - Sonderfall des - Als Flimmerepithel in den Zylinderepithels: Alle Zellen Atemwegen sitzen gemeinsam auf der Basalmembran, aber nicht alle erreichen die Oberfläche Funktion / Eigenschaften - gut durchlässig für Gase (Lunge) und leicht diffundierende Stoffe (Blutgefäße) Die mehrschichtigen Epithelien Mehrschichtiges Plattenepithel - die obersten Zelllagen platten sich ab a) unverhorntes Plattenepithel - 3 Schichten: Stratum - Lippen, Mundhöhlen, Ösophagus, superficiale, Stratum spinosum, Anus, Vagina, Glans penis Stratum basale, wovon die - Hornhautepithel, Conjunctiva bulbi letzten beiden als Keimschicht (Stratum germanitivum) bezeichnet werden b) verhorntes Plattenepithel - Im Grundaufbau wie a), aber - gesamte Oberhaut (Epidermis) in den obersten Zellen des Stratum spinosum werden zunehmend mehr helle, glänzende, eiweißhaltige Körnchen (Keratohyalingranula) gebildet. Die zugehörige Zellschicht heißt Stratum granulosum - Zellen werden durch 13 Umwandlung des Keratohyalins in das Keratin (Horn) zu Hornschüppchen, sie überziehen als Hornschicht die Epitheloberfläche - 5 Schichten: Stratum corneum und Stratum lucidum als Hornschicht, Stratum granulosum, Stratum spinosum und Stratum basale als Stratum germinativum Mehrschichtiges - nur oberste Lage des Epithels - große Ausführungsgänge der Zylinderepithel ist zylindrisch Speicheldrüsen, männliche - die tieferen Schichten sind Harnröhre (Pars cavernosa), Fornix rundlich und dienen dem Ersatz conjunctivae des Auges der oberen Lagen Übergangsepithel (Urothel) - oberste Zelllage besteht aus - in Organen mit erheblichen großen, z.T. mehrkernigen Volumenschwankungen Deckzellen - Harnwege (Nierenbecken, - darunter folgen mehrere Nierenkelche, Ureter, Harnblase, Schichten kleinere Zellen z.T. männliche Harnröhre (Pars - ungedehnt: Zellgrenzen sind prostatica)) durch winzige Fältchen miteinander verzahnt - gedehnt: Fältchen werden ausgeglichen, Epithel scheint abgeflacht Das Drüsenepithel (hier nur exokrine Drüsen) Endoepitheliale - Drüsenzelle sitzt im Epithel - einzellige endoepitheliale Drüsen (intraepitheliale) Drüsen (z.B. schleimbildende als Becherzellen im Dünn- und Becherzelle) Dickdarm, Trachea und Bronchien - mehrzellige Drüsen in der Nasenschleimhaut Exoepitheliale (extraepitheliale) Drüsen 1. Apokrine Drüsen 2. Holokrine Drüsen 3. Merokrine Drüsen a) Seröse Drüsen - durchweg vielzellige Organe - sitzen nicht im Epithel, sondern in tieferen Gewebsschichten - Sekret wird an Zellspitze angesammelt und zusammen mit einem Zytoplasmastück an der Zellspitze abgestoßen - Drüsenzelle sitzt zunächst auf Basalmembran und teilt sich in viele Tochterzellen. Einzelne Tochterzellen lagern in ihr Zytoplasma Fettstoffe (Talg) ein. Unter zunehmender Verfettung werden die Zellen immer weiter von Mutterzellen entfernt und dann mitsamt ihrem Fett ausgeschieden - Sekret wird in Form feinster Körnchen (Granula) am Ergastoplasma und GolgiApparat synthetisiert und dann in Tröpfchenform an Zelloberfläche ausgeschieden - es wird also nur ein Teil aus der Zelle abgegeben - erzeugen ein dünnflüssiges, eiweißreiches Sekret, das verschiedene Verdauungsfermente enthalten kann - Sekretbildung zunächst im ER (Ergastoplasma), die Vorstufen werden am Golgi-Apparat zu Sekretvorstufen (Zymogengranula) gesammelt und bei Bedarf an Zelloberfläche abgegeben - Erkennungsregeln: große, dunkle Zellen mit immer runden Zellkernen an der Zellbasis. enges Drüsenlumen. Zellgrenzen undeutlich - Schleimproduktion: Schleim dient als Gleitmittel (Transportschleim) für Nahrungsmittel oder als Schutz vor chemischen Einflüssen - Milchdrüse (Bildung der Vormilch = Kolostrum) - Duftdrüsen der Achselhaut - Talgdrüsen der Haut - alle serösen, mukösen und gemischten Drüsen - Parotis, Pankreas, Tränendrüsen 14 b) Muköse Drüsen c) Gemischte Drüsen - zähflüssiges, schleimiges BRUNNER’sche Drüsen des Sekret, das vor allem als Duodenums, COWPER’sche Transportschleim dient Drüsen an der männlichen - rein muköse Drüsen rel. selten Harnröhre, Drüsen dar Cervix uteri, - Erkennungsregeln: helle des Rachens und der Zungenwurzel Zellen mit abgeflachten, randständigen Kernen und schaumigem Zytoplasma. weite Drüsenlichtung. deutliche Zellgrenzen - seröse und muköse - Sero-mukös -> Glandula Drüsenzellen nebeneinander. submandibularis Je nachdem welche Zelltypen - Muko-serös -> Glandula überwiegen spricht man von sublingualis, Mundschleimhaut, sero-mukösen oder mukoAtemwege serösen Drüsen - eigenartige Erscheinung sind die GIANUZZI’schen oder EBNER’schen Halbmonde weil das Endstück einer Drüse aus serösen Zellen besteht, an die sich muköse anschließen. Auf Tangentialschnitten liegen seröse Zellen halbmondförmig neben mukösen - Erkennungsregeln: Halbmonde, seröse (dunkle) Zellen neben hellen, schaumigen (mukösen) Oberflächenbildungen Name Merkmale Crusta Cuticula Bürsten- oder Stäbchensaum - Verdichtung des Zytoplasmas unterhalb der Zelloberfläche durch eingelagerte paraplasmatische Bestandteile - fester Überzug auf Zelloberfläche, der von den Zellen ausgeschieden wurde Vorkommen Funktion - Übergangsepithel (mit Glycoproteiden als Einlagerung) - bei Tieren - erhöhter chemischer Schutz - Zahnschmelz, Augenlinsenkapseln - bei niederen Tieren (z.B. Muscheln) - Darmepithel, Nierenkanälchen, Plazenta - feinste Fäserchen, die der Zelloberfläche entspringen (Mikrovilli) - stehen so dicht, daß sie im Lichtmikroskop als Saum an der Zelloberfläche erscheinen - Länge bis 2 μm Stereozilien - pinselförmige Büschel von - Nebenhodengang feinen Zytoplasmafortsätzen an der Zelloberfläche - immer unbeweglich - Länge 4-8μm Kinozilien (Flimmerhaare) - bewegliche - Schleimhaut der oberen Zytoplasmastrukturen an der Atemwege Zelloberfläche - Eileiter, Uterusschleimhaut (nur - besteht aus Kinetosom (oder zeitweilig) Basalkörnchen liegt direkt unter - in der Tierwelt sehr verbreitet. der Zelloberfläche. Alle Dienen oft als Basalkörperchen liegen in einer Fortbewegungsorganellen Ebene -> Eindruck eines Körnchensaums) und daraus entspringenden Zilien (oder Wimper, die eine peitschende Bewegung ausführen kann, 9+2 Strukur) - Länge 5-10 μm, Durchmesser 0,2 μm - Oberflächenvergrößerung - vermutlich bei der Sekretion Bindegewebe -kommt ubiquitär im Körper vor -Formgebung und Stabilisierung der Organe 15 -Stoffaustausch, Speicherung von Fett und Wasser, Abwehr -Fähigkeit zur Regeneration Mesenchym -alle Binde- und Stützgewebe sowie der überwiegende Teil der glatten Muskelzellen gehen entwicklungsgeschichtlich auf das Mesenchym zurück -es kommt nur während der Embryonalzeit vor -> embryonales Bindegewebe -Zellen bilden mit ihren Fortsätzen (die in Verbindung stehen) ein lockeres dreidimensionales Netzwerk, dazwischen liegen große Mengen amorpher solartiger Interzellularsubstanz -Mesenchymzellen haben ovale Kerne mit deutlichem Nucleolus und feinem Chromatin -das erste nichtepitheliale Gewebe, das während der Frühentwicklung entsteht -geht intraembryonal vor allem aus dem Mesoderm hervor, aber auch entodermaler oder ektodermaler Herkunft -Mesenchymzellen sind pluripotent, sie sind in der Lage sich in andere Zellen umzuwandeln Bindegewebezellen: -Bindegewebszellen können ortsständig (fix, z.B. Fibroblasten, Fibrozyten) oder beweglich (frei, z.B. Leukozyten, Plasmazellen, Makrophagen) sein größere Mengen Interzellularsubstanz können geformt (Fasern) oder ungeformt (Grundsubstanz) sein a)Fibroblasten: Bildung und Abgabe des Materials für die geformten und ungeformten Interzellularsubstanzen (sekretorische Funktion) b)Mastzellen: Freisetzung pharmakologisch aktiver Substanzen (sekretorische Funktion) c)Fettzellen: leiten sich vom histiozytären Retikulum ab, speichern Fett (Speicherfunktion verbunden mit resorptiven und sekretorischen Vorgängen) d)Makrophagen, Leukozyten, Plasmazellen: Abwehr durch Phagozytose und Bildung von immunologisch aktiven Substanzen) 1. ortsständige Bindegewebszellen: 1.1 Fibroblasten: -in Synthesetätigkeit aktiv -viele irreguläre zytoplasmatische Fortsätze -Zellkerne oval, groß und hell mit feinem Chromatin und deutlichem Nucleolus -bilden Prokollagen und alle Bestandteile der Grundsubstanz, beides wird in Extrazellularraum abgegeben. Dort werden Prokollagenmoleküle zu Tropokollagen umgewandelt und fügen sich zu Mikrofibrillen zusammen -Synthese von Kollagenase -> Abbau von Kollagen 1.2. Fibrozyten: -ruhende Zellen -kleiner als Fibroblasten -Spindelform, weniger Fortsätze -Zellkern kleiner, dunkler und länglicher als bei Fibroblasten -Zytoplasma ist azidophil 2. freie Bindegewebszellen: -stammen ebenfalls von Mesenchymzellen ab -beteiligen sich nicht an der Bildung von Interzellularsubstanz, sondern stehen mehr oder weniger im Dienste der Abwehr -können oder konnten ihre Lage verändern -es sind: Leukozyten (Granulozyten, Lymphozyten, Monozyten), Plasmazellen, Makrophagen und Mastzellen 16 Mononukleäres Phagozytensystem (MPS) -unter dieser Bezeichnung werden zusammengefaßt: -Monozytenvorläufer im Knochenmark -Monozyten im Blut -Makrophagen im Gewebe -weitere von den Monozyten abstammende Zellen Interzellularsubstanzen -extrazelluläre Matrix besteht aus Fasern und amorpher Grundsubstanz a)mechanische Aufgaben (Stütz- und Haltefunktion) b)Mitwirkung beim Stoffaustausch c)Speicherung von Wasser Fasern 1.Kollagenfasern 2.retikuläre Fasern 3.elastische Fasern 1. Kollagenfasern -häufigste Faserart des Bindegewebes, nahezu überall im Körper vorhanden -haben aufgrund ihrer Molekularstruktur eine höhere Zugfestigkeit als Stahl -kein Widerstand gegen Biegungskräfte => einzigartige Kombination aus Flexibilität und Zugfestigkeit -Kollagenfasern sind unverzweigt. Sie bilden kleinere oder größere Bündel und haben häufig einen gewellten Verlauf. Sie haben in Abhängigkeit von der Anzahl der in ihnen vereinigten Kollagenfibrillen einen Durchmesser von 1 – 20 μm. Ihre Länge wird vom Spannungszustand beeinflußt. Kollagenfasern bestehen aus Kollagenfibrillen ( Durchmesser 0,3 – 0,5 μm). Die Anzahl der zu einem Bündel zusammengefassten Kollagenfibrillen bestimmt den Durchmesser der Kollagenfasern. -Jede Kollagenfibrille ist aus Mikrofibrillen zusammengesetzt (Durchmesser 20 – 200 nm). Diese lassen sich zwar durch entsprechende Behandlung noch in Protofibrillen zerlegen, sind aber doch die eigentliche Baueinheit der Kollagenfasern. -Mikrofibrillen haben eine charakteristische (artifizielle, d.h. bei der histotechnischen Behandlung entstandene) Querstreifung mit einer Periodizität von 50 – 70 nm. Jede Periode besteht aus einer Aufeinanderfolge von einem dunklen und einem hellen Streifen. Außerdem weist jeder Streifen helle und dunkle Linien auf (17 innerhalb einer Periode). Die dunklen Streifen kommen dadurch zustande, daß sich für EM-Untersuchungen erforderliches Kontrastmittel vermehrt in umschriebene Bereiche der Mikrofibrillen einlagert. Dies hat seine Ursache im molekularen Aufbau der Mikrofibrillen. Die Mikrofibrillen der Kollagenfasern setzen sich nämlich aus -Tropokollagen zusammen. Hierbei handelt es sich um gestreckte Moleküle, die durchschnittlich 300 nm lang und 1,4 nm dick sind. Die Tropokollagenmoleküle bestehen aus 3 umeinander gewundenen Polypeptidα-Ketten. Außer helikalen Anteilen weisen Tropokollagenmoleküle nichthelikale auf. Die nichthelikalen Abschnitte befinden sich sowohl am Amino- als auch am Karboxylende und werden als Telopeptide (16 – 25 AS) bezeichnet. In den Mikrofibrillen liegen die Tropokollagenmoleküle in Reihen hintereinander – zwischen ihren Enden befindet sich jeweils ein Spaltraum von 35 nm -, und außerdem liegen viele Reihen parallel zueinander. Dabei sind die Spalträume zwischen den aufeinanderfolgenden Molekülen von Reihe zu Reihe jeweils um ¼ der Länge des Tropokollagenmoleküls verschoben. 17 Dadurch entsteht eine gestaffelte Parallelaggregation mit einer entsprechenden Verschiebung der Spalten von Reihe zu Reihe. Nach Entfernung des Einbettmittels gibt es im Bereich der Periodizität von 67 nm Streifen mit Spalträumen für die Aufnahme des Kontrastmittels (dunkle Streifen) und solche ohne Spalträume (helle Streifen) (Negativfärbung). Wird jedoch das Einbettmittel belassen, lagert sich das Kontrastmittel in den Bereichen zwischen den Spalträumen ab (Positiv-Färbung). –Kontrastierte „Linien“ gehen auf Schwermetallbindungen an AS zurück. -Kollagen ist das häufigste Protein (ca. 30 %) des menschlichen Körpers -wichtigste AS des Kollagens sind Glycin, Prolin und Hydroxyprolin -es gibt mehrere verschiedene Kollagentypen 2. retikuläre Fasern: -sind Fasern vom Kollagen-typ-III -schließen Anteile vom Kollagen-typ-I ein -> Mikrofibrillen zeigen Querstreifung mit typischer 67-nm-Periodik -Durchmesser beträgt ca. 0,2-1 μm, der ihrer Mikrofibrillen 45 nm -wegen ihrer Affinität zu Silbersalzen werden sie auch als argyrophile Fasern bezeichnet -Vorkommen: vor allem im retikulären Bindegewebe. Sie legen sich hier der Oberfläche retikulärer Bindegewebezellen an und bilden über ihnen hinweg eigene feine Netze. -Haben enge Beziehung zu Retikulumzellen, treten aber auch unabhängig von ihnen auf und bilden in manchen Organen Netze um die zugehörigen Parenchymzellen oder sie fügen sich an Grenzflächen zwischen Epithel und Bindegewebe bzw. Muskulatur zu feinen Gittern zusammen -> Gitterfasern -sie sind Bestandteile von Basalmembranen 3. elastische Fasern: -sind verzweigt und bilden in der Regel Netze -Durchmesser 0,5-1 μm bei dünnen und 4-5 μm bei dicken Fasern -elastisches Gewebe kann auch als gefensterte elastische Membran vorliegen (z.B. Blutgefäßwände) -kommen praktisch überall zusammen mit Kollagenfasern vor -sind reversibel zugelastisch, Kollagenfasern zugfest -Funktionell besonders wichtig bei Arterien des elastischen Typs -können auf das 2,5 -fache ihrer Länge gedehnt werden Grundsubstanzen -sind in der Regel amorph und füllen die größten Teile der Interzellularräume der Binde- und Stützgewebe -bestimmen weitgehend die mechanischen Eigenschaften des jeweiligen Bindeund Stützgewebes, beeinflussen aber auch den Stoffaustausch zwischen Gefäßen und Zellen -bestehen in der Hauptsache aus Proteoglykanen, Glykoproteinen und interstitieller Flüssigkeit Bindegewebearten -alle bestehen aus Bindegewebezellen, Bindegewebefasern und Grundsubstanzen, deren Mengenanteile jedoch sehr unterschiedlich sein können 1.lockeres (faserarmes Bindegewebe) 2.dichtes (straffes, faserreiches) Bindegewebe (Sehnen, Bänder, Faszien, Aponeurosen) 3.elastische Bänder 18 4.retikuläres Bindegewebe 5.gallertiges Bindegewebe 1. lockeres (faserarmes) Bindegewebe: -die Grundsubstanzen überwiegen -eingelagert sind Kollagenfasern, bzw. Faserbündel. -elastische und retikuläre Fasern kommen nur in geringer Menge vor -alle Typen von Bindegewebszellen sind zu finden, es überwiegen jedoch die Fibrozyten und Makrophagen -verformbar, nicht in der Lage seine Form zu halten -Kollagenfaserbündel sind oft nach Scherengitterprinzip angeordnet -> Nachgeben bei Zug -im Körper weit verbreitet, füllt Lücken (-> interstitielles Bindegewebe), z.B. zwischen Muskeln und Muskelfasern, umhüllt Nerven, Lymph- und Blutgefäße, bildet in zahlreichen Organen das Stroma, stützt Epithelgewebe, findet sich in Papillen und in der Subkutis der Haut, ist wichtiger Anteil der serösen Häute ... 2. dichtes (straffes, faserreiches) Bindegewebe: -die Kollagenfasern überwiegen, der Anteil an Zellen, bes. an freien, tritt zurück -erfüllt in erster Linie mechanische Aufgaben, leistet Zugbeanspruchungen erheblichen Widerstand 2.1. geflechtartiges Bindegewebe: -Kollagenfaserbündel bilden ein dreidimensionales Netz, häufig ohne festgelegte Richtung -hieraus bestehen u.a. die Kapseln vieler Organe, das Stratum reticulare der Dermis, die Sklera des Auges 2.2. prallelfaseriges Bindegewebe -Kollagenfasern und Faserbündel verlaufen in festgelegter Richtung, die der Längsbelastung entspricht, z.B. Sehnen und Bänder 3. elastische Bänder: -bestehen aus Bündeln dicker, parallel verlaufender, elastischer Fasern, die untereinander in Verbindung stehen, also verzweigt sind -jedes Bündel wird ähnlich wie bei einer Sehne von einer geringen Menge lockeren Bindegewebes mit abgeplatteten Fibrozyten umfaßt 4. retikuläres Bindegewebe: -besteht aus Retikulumzellen (= Fibroblasten) und retikulären Fasern -kommt vor allem in den blutbildenden (hämatopoetischen) und den lymphatischen Organen vor -Retikulumzellen bilden einen weitmaschigen, dreidimensionalen Zellverband -Retikuläre Fasern, die das gemeinsame Kennzeichen aller retikulären Gewebe sind, bilden ein lockeres Fasermaschenwerk 5. gallertiges Bindegewebe: -amorphe Grundsubstanzen überwiegen, diese bestehen v.a. aus nichtsulfatiertes Glykosaminglykanen. -Grundsubstanz ist gelartig, eingelagert sind locker gebündelte Kollagenfasern sowie einzelne retikuläre Fasern -Zellen sind langgestreckte verzweigte Fibrozyten -kommt in der Nabelschnur (als Wharton-Sulze) und der Pulpa junger Zähne vor Fettgewebe Allgemeines -spezielle Art des Bindegewebes 19 -besteht überwiegend aus Fettzellen (Adipozyten), die einzeln, aber meist in kleineren oder größeren Gruppen, in Organen oder im Bindegewebe liegen -tritt überall im Körper auf Aufgaben: -Energiereservoir -thermische Isolierung -Wärmeproduktion (braunes Fettgewebe) -binden von Wasser -mechanische Aufgaben -Östrogensynthese man unterscheidet zwei Arten 1.univakuoläres (weißes) Fettgewebe 2.multivakuoläres (braunes) Fettgewebe 1. univakuoläres (weißes) Fettgewebe -ein großer Fetttropfen im Zytoplasma -das Fettgewebe des Erwachsenen ist überwiegend univakuolär -kommt überall vor (Ausnahmen: Augenlieder, Penis, Skrotum, Ohrläppchen) -Zellen sind wenn isoliert rund, wenn im Gewebeverband polyedrisch -Durchmesser kann > 100 μm sein -in üblichen Präparaten ist Fettvakuole herausgelöst -> Zellkern randstänig -> Siegelringform -Zellkern: weist oft zytoplasmatische Invaginationen auf. Je nach Schnitt -> „Lochkern“ -jede einzelne Fettzelle ist von Basallamina und retikulärem Bindegewebe umschlossen, die ein feines Netzwerk bilden und das Fettgewebe zusammenhalten -reich vaskularisiert (ca. eine Kapillare pro Zelle), reich innerviert, jedoch keine Synapsen -Stoffwechsel sehr hoch -Kommt als Speicherfett und als Baufett vor Histogenese: -v.a. pränatal und postnatal in den ersten 2 Lebensjahren und präpubertal -Herkunft geht auf pluripotente mesenchymale Stammzellen, Adipoblasten, zurück, die sich jedoch von anderen Mesenchymzellen nicht unterscheiden lassen 2. multivakuoläres (braunes) Fettgewebe: -multivakuoläre Fetzellen sind in der Regel epithelial angeordnet -bilden Lappen, die durch Bindegewebe deutlicher gegeneinander abgesetzt sind als beim univakuolären -braune Eigenfarbe <- reichliche Kapillarisierung, hoher Zytochromgehalt der vielen Mitochondrien -kommt nur in wenigen Körperregionen vor: Nachbarschaft der Schilddrüse, an der A. carotis, am Nierenhilus, in der Axilla, im Nacken.Beim Säugling umfangreicher als beim Erwachsenen -wird nach der Geburt nicht mehr gebildet -multivakuoläre Fettzellen sind polygonal und kleiner als univakuoläre (Durchmesser 15.25 μm), Zytoplasma enthält viele Fetttröpchen verschiedenerer Größe, durch Gap junctions verbunden -funktionelle Bedeutung ist gering: Wärmebildung zum Schutz vor Kälte beim Neugeborenen, wichtiger bei winterschlafenden Tieren 20 Desmale Ossifikation -Das embryonale Bindegewebe zeigt in Regionen mit perspektivischer desmaler Knochengewebsbildung charakteristische Veränderungen. -Mesenchymzellen rücken näher aneinander und bilden einen gut vaskularisierten Zellverband, dessen Zellen über ihre Fortsätze in Kontakt stehen und sowohl amorphe Grundsubstanz als auch kollagene Fasern ausscheiden. -Vorläuferzellen (funktionell veränderte Mesenchymzellen) werden vornehmlich in Nähe von Gefäßen angetroffen. Die von ihnen produzierte Grundsubstanz bildet eosinophile Trabekel. -Osteoblasten. Vorläuferzellen vergrößern sich, werden intensiver basophil, ordnen sich zu einer zusammenhängenden Schicht an der Oberfläche der Trabekel an und sind nun als Osteoblasten tätig. -Osteozyten. Osteoblasten sezernieren Osteoid in eine, später in alle Richtungen. Damit werden sie allseitig von Grundsubstanz umgeben und als Osteozyten bezeichnet. -Trabekel. Aus dem umliegenden Mesenchym bilden sich weitere Vorläuferzellen, lagern sich den Trabekeln (Knochenbälkchen) an, differenzieren zu Osteoblasten und sezernieren Osteoid. Dadurch werden die Knochenbälkchen immer größer. Die Osteoblasten stehen über Fortsätze mit den Fortsätzen der Osteozyten in Verbindung. -Geflechtknochen. Der auf diese Weise zunächst entstandene Geflechtknochen wird später im größten Teil des Skeletts in den höher organisierten Lamellenknochen überführt. Ossifikation Chondrale Ossifikation -Hyaliner Knorpel. Aus dem Mesenchym entwickelt sich zunächst hyaliner Knorpel, dessen Form etwa der des sich später daraus entwickelnden Knochens entspricht. Er ist von einem Perichondrium umgeben, welches an den zukünftigen Gelenkenden fehlt. -Vorläuferzellen. In der inneren zellreichen Schicht des Perichondriums (Stratum cellulare) entwickeln sich Vorläuferzellen, die sich zu Osteoblasten differenzieren und in Richtung auf den Knorpel Osteoid ausscheiden. Die Bildung der Vorläuferzellen, ihre Umwandlung zu Osteoblasten und die Produktion von Osteoid beginnen in der Mitte des Knorpelschaftes und schreiten zu den Enden fort. Durch allseitige Abgabe von Osteoid bilden sich die Osteoblasten zu Osteozyten um, die untereinander über Fortsätze in Verbindung stehen. -Knochenmanschetten entstehen, welche mit der Osteoidanlagerung immer dicker werden und in Richtung Epiphysen wachsen. Perichondrale Ossifikation. -Die Ossifikation im Bereich des Perichondriums wird als perichondrale Ossifikation bezeichnet und entspricht im Prinzip einer desmalen Ossifikation. Aus dem Perichondrium wird das Periost: Enchondrale Ossifikation -Innere Bereiche der Knorpelmatrix materialisieren. Die dort liegenden Chondrozyten hypertrophieren und liegen in vergrößerten Knorpelhöhlen. Es ist Blasenknorpel entstanden. Seine Ernährung ist nur über Diffusion im Knorpelgewebe von den Enden der Skelettstücke aus möglich, da die Knochenmanschette den Weg vom Periost her blockiert. Zelluntergänge bewirken Veränderungen der Knochenmanschette. 21 -Osteoklasten aus dem Periost bauen Knochengrundsubstanz an umschriebenen Stellen der Knochenmanschette ab. Es entstehen zunächst Löcher, später Kanäle. Durch diese wachsen Blutgefäße und perivaskuläres Mesenchym in den veränderten Knorpel unter der Knochenmanschette ein. Die zentralen Bereiche des Knorpels werden abgebaut und es entsteht eine primäre Markhöhle. -Eröffnungszone. in Richtung auf die Enden des Skelettstücks, die Diaphysen, wird weiterer Knorpel abgebaut. Dabei werden die Knorpelhöhlen eröffnet, Eröffnungszone. -Osteoprogenitorzellen. Mit den Gefäßen einwandernde Osteoprogenitorzellen differenzieren sich zu Osteoblasten, die sich den verbleibenden Resten der mineralisierten Knorpelgrundsubstanz auflagern und einen Osteoidüberzug bilden, Verknöcherungszone. So entstehen im Inneren des Knorpels Knochenbälkchen. -Osteoklasten bauen die primitiven Knochenbälkchen wieder ab. Damit wird einerseits die Markhöhle vergrößert und andererseits die Ausbildung von definitivem Knochengewebe ermöglicht. -Primäre Verknöcherungszentren im Bereich der Diaphysen der langen Röhrenknochen treten etwa im 3. Pränatalmonat auf. Später, z.T. postnatal, erscheinen auch im Bereich der Epiphysen Ossifikationszentren, Knochenkerne, die morphologisch denen des diaphysären Bereichs entsprechen. Aus dem Periost sprossen Gefäße mit perivalskulärem Gewebe ein. -Wachstumsfugen. Zwischen den epiphysären Knochenkernen und den Diaphysen verbleiben knorpelige Wachstumsfugen. Diese Epiphysenscheiben (Cartilago epiphyseos) stellen Reservebereiche dar (Wachstumszone), deren Zellen in Richtung der diaphysären und epiphysären Ossifikationszentren proliferieren – Proliferationszone und sich zu Säulen anordnen – Säulenknorpel. -Die enchondrale Ossifikation erfolgt bis zur endgültigen Skelettreife. Damit ist die Knorpelscheibe aufgebraucht und aus der Epiphysenfuge wird eine Sutura ossea. Danach können sich enchondral Ossifikationsprozesse nur noch im knorpeligen Kallus bei der Heilung von Frakturen der Knochen vollziehen. Kollagen -Kollagenfasern sind unverzweigt. Sie bilden kleinere oder größere Bündel und haben häufig einen gewellten Verlauf. Sie haben in Abhängigkeit von der Anzahl der in ihnen vereinigten Kollagenfibrillen einen Durchmesser von 1 – 20 μm. Ihre Länge wird vom Spannungszustand beeinflußt. Kollagenfasern bestehen aus Kollagenfibrillen ( Durchmesser 0,3 – 0,5 μm). Die Anzahl der zu einem Bündel zusammengefassten Kollagenfibrillen bestimmt den Durchmesser der Kollagenfasern. -Jede Kollagenfibrille ist aus Mikrofibrillen zusammengesetzt (Durchmesser 20 – 200 nm). Diese lassen sich zwar durch entsprechende Behandlung noch in Protofibrillen zerlegen, sind aber doch die eigentliche Baueinheit der Kollagenfasern. -Mikrofibrillen haben eine charakteristische (artifizielle, d.h. bei der histotechnischen Behandlung entstandene) Querstreifung mit einer Periodizität von 50 – 70 nm. Jede Periode besteht aus einer Aufeinanderfolge von einem dunklen und einem hellen Streifen. Außerdem weist jeder Streifen 22 helle und dunkle Linien auf (17 innerhalb einer Periode). Die dunklen Streifen kommen dadurch zustande, daß sich für EM-Untersuchungen erforderliches Kontrastmittel vermehrt in umschriebene Bereiche der Mikrofibrillen einlagert. Dies hat seine Ursache im molekularen Aufbau der Mikrofibrillen. Die Mikrofibrillen der Kollagenfasern setzen sich nämlich aus -Tropokollagen zusammen. Hierbei handelt es sich um gestreckte Moleküle, die durchschnittlich 300 nm lang und 1,4 nm dick sind. Die Tropokollagenmoleküle bestehen aus 3 umeinander gewundenen Polypeptidα-Ketten. Außer helikalen Anteilen weisen Tropokollagenmoleküle nichthelikale auf. Die nichthelikalen Abschnitte befinden sich sowohl am Amino- als auch am Karboxylende und werden als Telopeptide (16 – 25 AS) bezeichnet. In den Mikrofibrillen liegen die Tropokollagenmoleküle in Reihen hintereinander – zwischen ihren Enden befindet sich jeweils ein Spaltraum von 35 nm -, und außerdem liegen viele Reihen parallel zueinander. Dabei sind die Spalträume zwischen den aufeinanderfolgenden Molekülen von Reihe zu Reihe jeweils um ¼ der Länge des Tropokollagenmoleküls verschoben. Dadurch entsteht eine gestaffelte Parallelaggregation mit einer entsprechenden Verschiebung der Spalten von Reihe zu Reihe. Nach Entfernung des Einbettmittels gibt es im Bereich der Periodizität von 67 nm Streifen mit Spalträumen für die Aufnahme des Kontrastmittels (dunkle Streifen) und solche ohne Spalträume (helle Streifen) (Negativfärbung). Wird jedoch das Einbettmittel belassen, lagert sich das Kontrastmittel in den Bereichen zwischen den Spalträumen ab (Positiv-Färbung). –Kontrastierte „Linien“ gehen auf Schwermetallbindungen an AS zurück. Nervengewebe Allgemeines -ist praktisch ubiquitär (Ausnahmen: Finger- und Zehennägel, Knorpel, Zahnschmelz) -bildet anders als die übrigen Gewebe ein Zentralorgan das ZNS (Gehirn und Rückenmark), und hat periphere Anteile, das PNS -besteht aus: Nervenzellen und Gliazellen, die eine untrennbare funktionelle Einheit darstellen. Nervenzellen -> Erregungsausbildung, -leitung und – verarbeitung, Glia -> große Bedeutung für die Entwicklung von Leitungsbahnen im ZNS; später v.a. metabolische und mechanische Aufgaben, Schutzfunktion Embryologie: -geht aus Neuroektoderm hervor, differenziert sich zum Neuralrohr -> ZNS und Neuralleisten (PNS) -zelluläre Komponenten dominieren, Interzellularsubstanzen nehmen geringes Volumen ein -Zellen sind polarisiert und sezernieren -alle Nervenfasern fangen als nichtmyelinisierte an, Schwann-Zelle umarmt das Axon mit ihrem Zytoplasma, ein Spalt bleibt übrig, das Mesaxon. Bei den myelinisierten wickelt sich die Schwann-Zelle um das Axon. Myelinscheide ist auch wenn sie fertig ist noch ein Teil der Schwann-Zelle Zelltypen: 1.Nervenzellen 2.Gliazellen Begriffe: 23 -Ganglion: Ansammlung von Nervenzellen im PNS, aber auch für Bereiche im ZNS angewendet. Synonyme: Nerven- und Gliazelle -graue Substanz oder Substantia grisea: Sammelbegriff für Areale, die reich an Nervenzellkörpern sind -weiße Substanz oder Substantia alba: Regionen mit sehr hoher Nervenfaserdichte -Neuropil: Bereiche grauer Substanz, in denen neben Zellkörpern von Nervenzellen und Gliazellen zahlreiche Fortsätze dominieren -> hier findet bes. intensive Informationsverarbeitung statt -Interneurone: Nervenzellen liegen nie isoliert, sie fügen sich zu Neuronenketten zusammen. Die Nervenzellen, die die Zwischenglieder bilden werden als Interneurone bezeichnet Nervenzelle, Ganglienzelle, Neuron -10-30 Milliarden Zellen im menschlichen Körper -proliferieren und regenerieren nicht 1.afferentem Fortsatz = Dendrit 2.Zellkörper = Soma = Perikaryon 3.efferentem Fortsatz = Axon = Achsenzylinder -> Aufspaltung in Kollateralen -> Telodendria -Neurit: generelle Bezeichnung für einen Fortsatz man unterscheidet: • bipolare Nervenzellen • pseudounipolare Nervenzellen • multipolare Nervenzellen -unipolare Nervenzellen gibt es beim erwachsenen Menschen nicht bipolare Nervenzellen: -haben nur 2 Fortsätze: 1 Dendrit und 1 Axon -kommen nur an wenigen stellen vor, z.B. im Ganglion spirale cochleae, im Ganglion vestibulare, in der Retina, in der Riechschleimhaut -die Fortsätze verlassen das Perikaryon jeweils an entgegengesetzten Stellen pseudounipolare Nervenzellen: -haben nur einen Fortsatz, der sich jedoch nach kurzem Verlauf T-förmig in 2 Äste aufteilt -ein Ast zeiht in die Peripherie, einer zum ZNS -sind aus bipolaren hervorgegangen: hatten embryonal ein Axon und ein Dendrit, die das Perikaryon an verschiednen Stellen verlassen haben. Während der Entwicklung wandern die Abgangsstellen aufeinander zu und vereinigen sich. Die Anfangsteile der Fortsätze verschmelzen, bis sie sich T-förmig teilen. Schließlich haben beide Fortsätze Struktur und Funktion eines Axons. Sie leiten die Erregung von peripher nach zentral (afferent) . Der Teil, der ursprünglich Dendrit war -> dendritisches Axon, -Erregungen durchlaufen das Perikaryon nicht -Synapsen fehlen hier -Vorkommen in sensiblen Spinalganglien und sensiblen Kopfganglien multipolare Nervenzellen: -die meisten Nervenzellen sind multipolar -mehr als 2 Fortsätze: viele Dendriten, 1 Axon -auffällige Formen sind: Motoneurone, Purkinje-Zellen, Pyramidenzellen, Mitralzellen, Korbzellen Perikaryon -der Zellleib der Nervenzelle (ohne Fortsätze) 24 -kann rund, oval oder eckig sein -es ist ein Trophisches Zentrum: verfügt über alle erforderlichen Organellen, insbesondere zur Proteinsynthese -die im Perikaryon gebildeten Substanzen gelangen, soweit sie nicht zur Selbsterhaltung dienen, in die Fortsätze, insb. das Axon, wo ein somatofugaler Transport bis ins Axonende hin erfolgt -hat auch rezeptive Funktionen: hier treten viele Endigungen von Axonen heran > in anderen Nervenzellen erzeugte exzitatorische und inhibitorische Signale werden zusammengeführt Zellkern: -kugelförmig, auffällig groß, bläschenförmig -geringer Heterochromatingehalt -> meist hell gefärbt -ein ,nur bei Proteinsynthese, exzentrisch gelegener, kräftiger Nucleolus -> „Fischaugen-Kern“ -Nucleolus enthält zahlreiche, dichtgepackte repetitive Sequenzen von spezifischer DNA und RNA -intensive Syntheseleistungen -in sympathischen und sensiblen Ganglien kommen zweikernige Nervenzellen vor Organellen: 1.rER: -Lumen in kontinuierlicher Verbindung mit Innenraum der Kernhülle -liegt meist in ausgedehnten, eng gestapelten Zisternen vor mit dichtem Ribosomenbesatz -Ribosomen: -schon im LM gut zu erkennen -sorgen für fleckförmiges Aussehen des rER -> Tigroid-Substanz oder NisslSchollen -Nissl-Schollen kommen besonders reichlich in den großen Neuronen des Rückenmarks vor 2.Golgi-Komplex: -an Rändern der trans-Seite werden Syntheseprodukte in Transportvesikel verpackt, Verbringung zu Bestimmungsorten (Axon, Dendrit) -große Anzahl in perinucleärer Lage, immer in der Umgebung des Zellkerns, kann sich aber auch bis in die Basis der Dendriten erstrecken 3.Mitochondrien: -in allen Teilen der Nervenzellen -bes. häufig im Soma, den präsynaptischen Axon-Terminalen und den postsynaptischen Dendritenbereichen -Bildung von ATP -relativ klein 4.Peroxisomen: -nicht selten in Nachbarschaft zu Mitochondrien -Hauptanteil ist Katalase -> Peroxidation -> Reaktion zum unschädlich machen freier Radikale 5.sER: -im Perikaryon -Regulation des intrazellulären Ca2+-Spiegels -Stoffaustausch zwischen Soma und Peripherie 6.Bläschen, Lysosomen: -regelmäßiges Vorkommen im Perikaryon, bes. in der Umgebung der GolgiFelder 25 -Bläschen: herausragend sind die mit einem verdichteten Inhalt (dense core vesicles) mit einem Durchmesser von 60-80 nm -> katecholaminhaltige Bläschen -Lysosomen: im Perikaryon immer enthalten, Durchmesser 0,2-0,5 μm -enthalten saure Hydrolasen 7.Einschlüsse: -auffällig sind Pigmente wie: -Lipofuscin: hellbraun, von Membran umgeben, telolysosomales Alterspigment, ausgeprägte Fluoreszens -eisenhaltige Proteine: rötliche Farbe der Neuronen des Ncl. ruber -lysosomales Melanin: bräunlich-schwarze Färbung der Zellen der Substantia nigra Zytoskelett: 1.Neurotubuli 2.Neurifilamente 3.Mikrofilamente zu 1. Neurotubuli: -= Mikrotubuli -Durchmesser: 25-28nm, Länge: bis zu 100μm -bestehen aus linear angeordneten α- und β- Tubuli-Dimeren, polare Organisation -in Axonen in Bündeln mit gleicher Orientierung, in Dendriten lockerere Bündel, nicht einheitliche Polarität -Stabilität durch assoziierte Proteine (MAP) zu 2. Neurofilamente: -Durchmesser: 10 nm -gehören zur Familie der Intermediärfilamente -lagern Silbersalze an -> als Neurofibrillen sichtbar -bilden neben den Mikrotubuli das Hauptgerüst von Perikaryon, Dendriten und Axonen -können bei geeigneten Färbmethoden als Nissl-Schollen erscheinen -bilden auch Bündel -> Neurofibrillen zu 3. Mikrofilamente: -Durchmesser: 3.5 μm -Aktin der Nervenzellen liegt in β- und γ-Form vor, nicht als α-Aktin wie bei Skelettmuskulatur -größter Teil assoziiert mit Plasmamembran -> Zellkortex -tragen zur Stabilisation von Mikrodomänen bei Axon, Dendrit Dendrit: -baumartig verzweigte Fortsätze des Perikaryons, die in der Regel in der Mehrzahl vorkommen -Durchmesser nimmt mit der Entfernung zum Zelleib und dem fortschreiten der Aufzweigungen ab -Im Anfangsteil kommen alle Organellen vor, einschließlich Nissl-Schollen und Golgi, die aber mit Verminderung des Durchmessers verschwinden -Perikarya und Dendriten bilden zusammen den Rezeptorteil der Nervenzelle, wesentliche Aufgabe ist Erregungssummation, Empfang von Signalen, leiten Erregung zum Perikaryon hin (afferent) 26 -besonders rER, freie Ribosomen, Bündel von Mikrotubuli, und Neurofilamente, die möglicherweise mit Transportvorgängen in Zusammenhang stehen -zahlreiche Dendriten haben Spines: bis zu 2 μm große Vorwölbungen der Dendritenoberfläche, an die in der Regel andere Axone mit Synapsen herantreten Axon: -stets in Einzahl vorhandener Fortsatz, der Erregung vom Perikaryon wegleitet (efferent) -übertreffen die Länge der Dendriten, das Gesamtvolumen ist jedoch deutlich geringer als das der Dendriten -distales Ende ist verzweigt und bildet ein Telodendron, die Enden der Äste des Telodendrons enden in einem Endkolben (Bouton) -entspringt vom „Ursprungskegel“ oder „Axonhügel“ (durch fehlen von NisslSchollen erkennbar) wo Aktionspotential ausgelöst wird -an den Ranvier-Schnürringen verlassen vereinzelt Abzweigungen das Axon -> Kollateralen -Ribosomen fehlen -Mikrotubuli in regelmäßigen Abständen mit gleicher Polarität. Axoplasmatischer Transport 1.schneller: -transportiert werden kleine Abschnitte des sER, die Neurotransmitter und andere membranumschlossene Organellen (Mitochondrien, Lysosomen) enthalten 2.langsamer: -transportiert werden Bestandteile des Zytoskeletts, im Zytosol gelöste Proteine 3.retrograder: -nicht vom Soma -> Peripherie, sondern umgekehrt -Bewegung von membrangebundenen Organellen (Lysosomen) Neuronales Plasmalemm -entscheidende Bedeutung im Rahmen der Erregungsbildung, -integration und – weiterleitung (z-B. Aktionspotentiale), gebunden an unterschiedliche Ionenkonzentrationen und spezielle integrale Kanalproteine -> Aufbau des Membranpotentials 1.spannungsabhängige Kationenkanäle: lassen Na+, K+, Ca2+ durch 2.depolarisierende Spannungsänderungen: -> Öffnung des jeweiligen Kanals 3.spannungsabhängige Na+-Kanäle: am Axonhügel -> Auslösung des AP, sorgen an Ranvier-Schnürringen für verlustfreie saltatorische Fortleitung des AP entlang des Axons 4.Signalmoleküle: steuern andere Ionenkanäle 5.Neurotransmitter: gelangen von außen an die Zelle (Synapsen) und binden an extrazelluläre Domäne eines spezifischen Rezeptorproteins -Einstrom von Na+ -> Depolarisation der Membran -Einstrom von Anionen wie Cl- -> Hyperpolarisation -> inhibitorischer Effekt Nervenzelltypen Projektionsneurone: -Golgi-Typ 1 -Länge der Axone im mm-Bereich und drüber, die verschiedene Kerngebiete innerhalb des Nervensystems miteinander verbinden -fast immer myelinisiert 27 -Erregungsfortleitung durch AP intrinsische Neurone: -Golgi-Typ 2 -Axone kurz, verlassen ein bestimmtes Kerngebiet nicht -Axon kann im Extremfall völlig fehlen und ist meist dünn und unmyelinisiert -Erregungsfortleitung über graduierte Potentiale Synapse -spezielle Kontaktstellen für die Übertragung auf Zielzellen (andere Neurone, Muskel- oder Drüsenzellen) zwischen Axon und einer folgenden Struktur -es gibt zwei synaptische Übertragungsarten. 1. die elektrotonische, 2. die chemische elektrotonische Synapsen: -Komplexe von gap junctions (Nexus) zwischen Nervenzellen -6 rosettenförmige Connexin-Proteine bilden ein Connexon und umschließen eine zentrale Pore (ca. 1,5 nm). Es entsteht ein interzellulärer Kanal, der groß genug für Ionen und kleinere Moleküle (cAMP) bis zu einem Molekulargewicht von 1000 Da ist -Verbände von Neuronen können so elektrisch und metabolisch gekoppelt werden chemische Synapsen: -Erregung wird in Form von bestimmten chem. Botenstoffen, Neurotransmittern, übertragen -bestehen aus 3 Komponenten: Präsynapse, synaptischer Spalt und Postsynapse -Übertragung ausschließlich vom Axon (Präsynapse) auf Dendriten (Postsynapse) -man unterscheidet. axodendritische, axoaxonische, axosomatische, dendrodenritiche Präsynapse: -Ansammlungen von Mitochondrien, kleinen Bläschen, synaptischen Vesikeln, welche oft an Trägerproteine gebundene Neurotransmitter enthalten, Membranspezialisierungen Synaptischer Spalt: -Weite variabel (20 – 100nm) -chem. Synapsen: paralleler Verlauf der prä- und postsynaptischen Membranen -enthält in der motorischen Endplatte des PNS Basalmembran-Material -in ZNS-Synapsen fehlt die Basalmembran -im synaptischen Spalt einiger Synapsentypen kann interzelluläres Material nachgewiesen werden Postsynapse: -verstärkte Elektronendichte der Membran aufgrund einer bes. dichten Ansiedlung von Transmitterrezeptoren und Ionenkanälen. -Hier befinden sich sog. second messenger Proteine wichtige Synapsen: im PNS: -Motorische Endplatte, mit der ein cholinerges Motoneuron ->Erregung auf eine Skelettmuskelfaser übertragen kann. weiter synaptischer Spalt, postsynaptische Membran, deren Oberfläche durch zahlreiche Einfaltungen vergrößert ist. 28 -Bei der glatten Muskulatur erfolgt die Erregungsübertragung meist an Varikositäten von vielfach und verzweigten noradrenergen Axonterminalen. Präsynapse zeigt hier die üblichen Ansammlungen von „dense-core“-Vesikeln. im ZNS: 1.symmetrische Synapsen (Gray Typ 1): -1-2 μm2 groß. -synaptischer Spalt: 30 nm -Membranverdickungen der Prä- und Postsynapse etwa gleich breit, und der synaptische Spalt enthält flockiges extrazelluläres Material. Funktionell -> exzitatorisch 2.asymmetrische Synapsen (Gray Typ 2): -Verdickung der postsynaptischen Membran weiniger auffällig als die der Präsynapse -Synapsenspalt eng, 20 nm, enthält kein extrazelluläres Material. -in Präsynapse ist Zahl der Vesikel oft reduziert; ihre Form kann abgeplattet sein. Funktionell -> inhibitorisch -axodendritische Synapsen sind meist vom symmetrischen Typ, axosomatische häufig asymmetrisch und axoaxonische uneinheitlich -synaptische Verknüpfungen werden ständig je nach Beanspruchung auf- oder abgebaut Nervenfaser -gebildet von Axon und Axonscheide (Gliascheide) -Axonscheide besteht entweder aus Schwann-Zellen (im PNS) oder aus Oligodendrozyten (im ZNS) -hüllenfrei sind Anfangssegment und Endkolben des Axons -Schwann-Zellen und Oligodendrozyten sind Gliazellen, die wie Nervenzellen ektodermaler Herkunft sind -Die Hüllzellen können Lamellen (Membransysteme) bilden, die dann alle zusammen als Mark oder Myelin bezeichnet werden. Je nachdem ob sie vorkommen oder nicht spricht man von: markhaltigen Nervenfasern, die markreich oder markarm sein können und vom marklosen Nervenfasern. Im ZNS kommen außerdem noch markfreie Nervenfasern vor -verlaufen oft gebündelt: bilden im Gehirn und Rückenmark Tractus (Fasciculi, Bahnen), im PNS Nerven 1.markhaltige Nervenfasern: -kommen sowohl im PNS als auch im ZNS vor, hauptsächlich jedoch im PNS -hervorgegangen ist das Mark aus den Zellmembranen der Hüllzellen, die an die Nervenfasern herangehen und sie umfassen. Die Oberflächen der Umfassungen nähern sich an und umscheiden das Axon -> die Oberflächen der zusammengelagerten Plasmamembranen verschmelzen, es bildet sich ein Mesaxon, das sich viele Male um das Axon wickelt (je mehr Umwicklungen, desto dicker). Nach Abschluß der Entwicklung bleibt stets ein äußerer und ein innerer Teil des Mesaxons erhalten: äußeres Mesaxon, inneres Mesaxon -auf Längsschnitten durch eine Nervenfaser werden zwei Strukturen sichtbar: a)Ranvier-Schnürringe: Unterbrechungen in der Markscheide, die durch Erweiterungen der Interzellularräume zwischen benachbarten Schwann-Zellen zustande kommen. Im Bereich der Schnürringe erreicht der Extrazellularraum das Axon. Sie bedingen eine saltatorische Erregungsleitung in markhaltigen Nervenfasern. Der Abschnitt zwischen 2 Schnürringen wird als Internodium bezeichnet, 29 der das Ausdehnungsgebiet einer Schwann-Zelle ausmacht. An den Ranvier-Schnürringen können Kollateralen ein Axon verlassen b)Schmidt-Lanterman-Spalten: reichen von der Außenseite der Myelinscheide bis zur Innenseite. Es sind Gebiete in denen während der Entwicklung der Markscheide zwischen den Lamellen Zytoplasma verblieben ist, wodurch die zytoplasmatischen Oberflächen der Zellmembranen nicht miteinander verschmolzen sind. Sie stellen also mit Zytoplasma gefüllte Erweiterungen zwischen den Markscheiden dar. Unterschiede zwischen Axonhüllen markhaltiger Nervenfasern im PNS und im ZNS: -im PNS umhüllt 1 Schwann-Zelle jeweils nur ein Axon -im ZNS umhüllt 1 Oligodendrozyt jeweils mehrere Axone -Markscheiden im ZNS haben keine Schmidt-Lanterman-Einkerbungen, wohl aber Ranvier-Schnürringe, die häufig von Astrozytenfortsätzen überdeckt werden 2.marklose Nervenfasern: -weder im ZNS noch im PNS sind alle Axone von Myelinscheiden umhüllt. -auch dann, wenn Myelinscheiden fehlen, können sie im PNS von SchwannZellen umfaßt sein. Die Axone liegen dann einzeln oder zu mehreren in einfachen Einstülpungen der Hüllzellen, deren Membranen ein Mesaxon, aber keine Wicklungen bilden. Eine Hüllzelle kann mehrere Einsenkungen mit Axonen haben -Ranvier-Schnürringe fehlen, da die Schwann-Zellen so aneinander stoßen, daß sie eine zusammenhängende Scheide bilden 3.markfreie Nervenfasern: -Im ZNS treten auch markfreie Axone auf, d.h. Axone, denen eine Oligodendrozytenscheide fehlt. -sie verlaufen frei, nur stellenweise von Astrozytenfortsätzen umfaßt, zwischen anderen Nervenzellen und Gliafortsätzen Hüllzelle kann mehre Nerven -werden nur im PNS angetroffen -in Nerven überwiegen in der Regel Nervenfasern mit Markscheide, Nerven führen jedoch auch immer einzelne marklose Nervenfasern -Nerven setzen sich aus Nervenfaserbündeln zusammen, die durch Bindegewebe zusammengefaßt werden (von kleinen Blutgefässen begleitet), welches aus drei Schichten besteht 1.Epineurium: -besteht aus dichtem Bindegewebe, das den Nerv als Ganzes umfaßt. Vom Epineurium dringen gefäßführende Bindegewebssepten zwischen Nervenfaserbündel 2.Perineurium: -faßt als straffes Bindegewebe Bündel von weinigen bis mehreren hundert Nervenfasern in Kabeln (Faszikeln) zusammen -bildet als Perineuralscheide eine Barriere zwischen endoneuralem und epineuralem Raum (Blut-Nerv-Schranke) -Räume zwischen den Bündeln sind ausgefüllt mit Binde- und Fettgewebe und enthalten Blutgefäße 30 -zwischen den Perineurallamellen liegen Kollagenfasern, die spiralförmig verlaufen und dadurch eine gewisse Dehnung der Nerven zulassen. Außerdem kommen elastische Fasern vor 3.Endoneurium: -lockeres Bindegewebe, das jede einzelne Nervenfaser umgibt -führt sehr zarte retikuläre Fasern, die einzelnen Nervenfasern unvollständig umhüllen, sie bilden zusammen mit der Basalmembran der Schwann-Zelle die Endoneuralscheide -führt Blutkapillaren, sowie Mastzellen und Histiozyten Spinalganglion, Spinalganglionzellen -Spinalganglien enthalten die Zellkörper der afferenten Nervenfasern, die durch die Hinterwurzel ins RM eintreten. -Die Zellen des Spinalganglions entstammen der Neuralleiste: -> Schwann-Zelle > pseudounipolare Neurone Gliazellen, Neuroglia -Gliazellen werden in ihrer Gesamtheit als Neuroglia bezeichnet -ca. 10 – 50 mal zahlreicher als Nervenzellen -umgeben mit ihren Fortsätzen Zellkörper, Fortsätze und Synapsenkomplexe der Nervenzellen und bilden so eine Art lebender Umgebung , die für Funktionieren des Nervensystems entscheidend ist -kommen hauptsächlich im ZNS vor, aber auch im PNS, wo sie als periphere Glia bezeichnet werden -im ZNS lassen sich folgende Gliazellen unterscheiden 1.Astrozyten 2.Oligodendrozyten, Schwann-Zellen 3.Mikroglia 4.Ependymzellen - Astrozyten und Oligodendrozyten werden als Makroglia bezeichnet 1.Astrozyten: -die größten Zellen der Neuroglia -besitzen zahlreiche lange Fortsätze, die sich verzweigen -Zellkern rund, hell und zentral -zytoplasmatische Intermediärfilamente (Durchmesser 5-10 nm), die sich zu Fibrillen zusammenlegen und über ein saures Protein (GFAP) verfügen -verbreiterte Enden der Astrozytenfortsätze bedecken mit „Gefäßfüßchen“ Kapillaroberflächen, evtl. mehrschichtig. Astrozytenfortsätze erreichen aber auch die Oberfläche von Gehirn und Rückenmark, und der Nervenzellen v.a. der Synapsen und an Ranvier-Schnürringen -bedecken oft Bündel markloser Axone -> Diffusionsbarriere -stehen untereinander durch Gap junctions in Verbindung -stehen im Stoffaustausch mit Nervenzellen, regulieren den Ionenhaushalt im ZNS, sind an der Abwehr beteiligt, bilden Narben und sind Leitstrukturen bei der Gehirnentwicklung 2.Oligodendrozyten und Schwann-Zellen -kleine Zellen mit wenigen Fortsätzen (Durchmesser des Zelleibs 6-8 μm), die Zellkörper und/oder Fortsätze von Nervenzellen einhüllen und dabei als besondere Strukturkomponente das Myelin bilden. -Oligodendrozyten im ZNS, Schwann-Zellen im PNS -Oligodendrozyten entsprechen den Schwann-Zellen peripherer Nerven 31 -Oligodendrozyten kommen sowohl in der weißen als auch in der grauen Substanz vor --> Satellitenzellen, umgeben mit ihren Zellkörpern ein neuronales Perikaryon -Kerne: häufig kleiner als die der Nervenzellen, Kerne der Oligodendrozyten sind rund, rel. groß und enthalten von allen Gliazellarten am meisten Heterochromatin -> erscheinen am dunkelsten -Zytoplasma: zahlreiche freie Ribosomen, sowie Bündel von Mikrotubuli, die bis in die Fortsätze reichen -jeder Fortsatz eines Oligodendrozyten kann eigenen Myelinwickel tragen und so mit mehreren Axonen in Kontakt stehen, Schwann-Zellen bilden nur ein einziges Myelinsegment aus -Oligodendrozyten sind verantwortlich für die Ausbildung und Aufrechterhaltung der Markscheiden, sie bilden Hemmstoffe, die eine Regeneration des Nervengewebes unterbinden 3.Mikrogliazellen: -kommt sowohl in der weißen als auch in der grauen Substanz vor -kleine, spindelförmige Zellen mit kurzen, rechtwinklig vom Soma entspringenden Fortsätzen -Kern länglich und hat dichtes Chromatin -im Zytoplasma: einige Mikrotubuli, Zisternen des ER, Lysosomen, ein kleiner Golgi-Apparat, keine gliatypischen Intermediärfilamente -Lage meist in Gefäßnähe, amöboid beweglich -Funktion: Entzündungsabwehr im Hirngewebe, Phagozytose geschädigter Gewebsbezirke -große Beweglichkeit, können proliferieren und in gewissen Grenzen wandern 4.Ependymzellen: -begrenzen die Hohlräume von Gehirn und Rückenmark -bilden eine wichtige, großenteils durchlässige Schranke zwischen innerem Liquorraum des ZNS und Nervengewebe Cardio-Vascular-System -ein vielzelliger Organismus braucht ein Transport und Stoffaustauschsystem, um sich zwischen den verschieden Organen austauschen zu können Das Herz-Kreislauf-System dient: -dem An- und Abtransport von Atemgasen -als Verteilersystem für Hormone und Regulationsstoffe -als Transportsystem von Wasser und Salzen zur Regulation des osmotischen Drucks -dem Transport für Vitaminen und Nährstoffen -dem Abtransport von Gift- und Schlackenstoffen -dem Transport von Abwehrzellen und Antikörpern Das Transportvehikel ist das Blut Arterien und Venen: -sind Transporteinrichtungen, die zu Kapillaren hin oder von ihnen weg führen -Arterien -> Arteriolen -> Kapillaren -> Venolen -> Venen Kapillarsystem: -Kapillaren sind ein verzweigtes Hohlröhrensystem zwischen Arterien und Venen. Sie bestehen nur aus einer Schicht von Zellen. Und zwar Epithelzellen, die als Innenauskleidung des ganzen Gefäßsystems dienen. -Das Kapillarsystem ist ein Ort des Stoff-/ Gas- und Eiweißaustausches. Es dient zur Kommunikation, das Endothel ist eine semipermeable Membran. Hier gibt 32 es passive Transmembrantransporte (durch den Partialdruck) zum Beispiel die Diapedese von Abwehrzellen an den Kapillaren Hagen-Poiseulesches Gesetz: - Δp = 1/r4 1 = Viskosität, r = Durchmesser -Es ändert sich an Strömungsgeschwindigkeit und Druck des Blutes nichts, wenn der Durchmesser des Gefäßes oder die Summe der Durchmesser der nachgeschalteten Gefäße gleich bleibt -wird der Durchmesser größer, so wird die Strömungsgeschwindigkeit langsamer, wird er kleiner wird sie schneller -Auf der Ebene des Kapillarsystems ist der Blutdruck fast gleich Null. Auf der Ebene der großen Gefäße beträgt er ca. 120 mmHg. (40 mmHg im Lungenkreislauf und ca. 80 mmHg im Körperkreislauf). Arterien helfen aktiv mit den Druck des Herzens aufrecht zu erhalten, indem sie durch Muskelkontraktion ihr Lumen verringern. Venen halten den Druck passiv aufrecht. In Kapillaren herrscht fast kein Druck 19.04.2000 Arterien und Venen -bestehen aus drei Schichten Arterie Arteriole Vene Intima - Endothelzellrohr (Röhre und Plattenepithel) - Lamina propria Media - Muskelstark - eine Schicht von - bindegewebsreich (zirkuläre Lagen Muskelzellen - muskelarm glatter Muskulatur) (zirkuläre - elastische - bindegewebsarm Muskulatur) Lamellen - elastische - Kollagen Lamellen - Kollagen - kollagenes - kollagenes Adventitia oder - fehlt Bindegewebe, das einen Bindegewebe, das Externa Bindegewebsstrumpf bildet (Stützgewebe) Trägerschicht für Vasa vasorum (kleine Blutgefäße, die die großen versorgen), Nervi vasorum und Zellen des Abwehrsystems einen Bindegewebsstrumpf bildet (Stützgewebe) Trägerschicht für Vasa vasorum (kleine Blutgefäße, die die großen versorgen), Nervi vasorum und Zellen des Abwehrsystems -Intima kommt in dem kompletten System der kommunizierende Röhren vor, so auch im Endokard DD: Arterie <-> Vene: -Beide haben im Prinzip den gleichen Wandbau -im Präparat sind die Venen häufiger als die Arterien und haben ein etwas größeres Lumen (Achtung: zusammengefallen), Venen kollabieren nach dem Tod, Arterien nicht so sehr -die Wandschichten der Arterien sind hoch geformt und scharf gegeneinander abgegrenzt, die der Venen eher ungeordnet Kapillare: -besteht nur aus Intima (Endothelzellrohr plus Lamina propria), der entweder gar nichts mehr oder Pericyt aufliegt. 33 -Pericyt: ist eine Zelle, die eine Kapillare wie ein Octopussy umschließt. Sie besteht aus einem Zellleib, Zellkern und mehreren Fortsätzen -im EM, sieht man eine einzige Epithelzelle, die mit sich selbst eine Tight junction bildet. Je nach Ansicht sieht man mehrere Epithelzellen, verbunden durch tight junctions, aber nur einen Zellkern -nur auf Ebene der Kapillaren gibt es Stoffaustausch, nicht auf der Ebene des Transportsystems Venole: -besteht aus Intima und beginnender zirkulärer Muskulatur mit Bindegewebe Ausnahmen im Kreislaufsystem von der ‚Arterie -> Kapillare -> Vene –Schaltung: -Vena portae: führt vom Kapillarsystems des Darms zum Kapillarsystem der Leber -solche Ausnahmen (zwei Kapillarsysteme hintereinander geschaltet) heißen Pfortaderkreisläufe, wie z.B. auch bei der Hypophyse -die Vena portae ist autonom pulsierend und baut so selber Druck auf -in der Leber ist Mischblut Vasa publica/ privata: -Vasa publica sind diejenigen Blutgefäße der Organe, die unmittelbar im Dienst des Gesamtorganismus stehen. Vasa privata sind organeigene Blutgefäße, die die Organe selbst versorgen Alle herznahen Arterien sind vom elastischen Typ. Kräftig, muskulär in der Media, die durch starke elastische Lamellen durchsetzt sind. Membrana elastika interna -> grenzt gegen die Interna ab, Membrana elastika externa -> grenzt gegen die Adventitia ab -Dies geschieht um in der Systole das viele Blut aufzunehmen und in der Diastole wieder abzugeben. Durch elastische Rückstellkräfte entsteht eine Windkesselfunktion, die zu einem kontinuierlichen Blutstrom führt -Die Intima ist in den Kurspräparaten häufig abgerissen oder kaum zu erkennen -Dabei spielt das Bindegewebe (der Intima) die wichtigste Rolle (Achtung Bindegewebskrankheit, z.B. Arteriosklerose) periphäre Arterien sind vom muskulären Typ. Hier muß der Druck autonom aufgebaut werden -Dies geschieht durch eine peristaltische Welle (Pulswelle), die dafür sorgt, daß es nicht zum Druckabfall kommt -Gefäße sind extrem gut mit Nerven durchzogen, die einen Großen Einfluß auf sie haben Gefäßstränge: -Arterien, Venen und Nerven liegen in einem Strang dicht nebeneinander -Diese Gefäßnervenstränge führen in die Organe -Stroma = Gerüst, bindegewebiges Stützgewebe eines Organs -Parenchym = spezielle Zellen eines Organs, die dessen Funktion bedingen -Mesenchym = embryonales Bindegewebe oder nicht-epitheliales Gewebe des Keimlings, dessen verzweigte Zellen ein lockeres, von Interzellularflüssigkeit ausgefülltes Schwammwerk bilden -Im mikr. Präparat lässt sich bei Arterien eine klare Abgrenzung der Schichten erkennen, bei Venen eine eher unklare -Die Summe der Durchmesser der Venen muß dem Durchmesser der Arterie entsprechen Aorta: -glatte Membrana intima 34 -die Muskelfasern in der Media hängen mit kollagenen Fasern an den elastischen Lamellen der Media => hohe Dehnbarkeit Mastzellen der Adventitia: -enthalten Heparin und Histamin, welches bei allergischen Reaktionen oder Entzündungen ausgeschüttet wird. Durch Antihistaminika können die Rezeptoren der Mastzellen blockiert und so eine Histaminausschüttung verhindert werden Arteriole: -eine Schicht Endothelzellen und Muskelzellen -Kreuzstellung der Kerne von Plattenepithel und Muskelzellen Kapillare: -kleiner als Arteriole (3,5 –10μm Beachte: Erythrozyt 7,3 μm Durchmesser) -das Endothelrohr kann Lücken aufweisen, durch das z.B. Erythrozyten hindurch können -Das Kapillarsystem ist das erste, primitive und ubiquittäre (überall vorkommend) Abwehrsystem des menschlichen Körpers -RES: Retikuloendotheliales System -in Maschen des retikulären Bindegewebes sind Phagozyten und Lymphozyten -Vergesellschaftung des Kapillarrohrs mit dem Bindegewebe Die Schichten des Herzens -nach innen ist das Herz vom Endokard ausgekleidet. Es besteht aus demselben Plattenepithel wie das Epithelzellrohr des Blutgefäßsystems. -dann folgt das Myokard, das aus Arbeitszellen und Schrittmacherzellen besteht -außen herum liegt das Epikard (viscelares Blatt), das fest mit dem Herzen verwachsen ist. Es schlägt genau an der Stelle, wo die großen Gefäße abgehen im und bildet das Perikard (parietales Blatt). Epi- und Perikard ergeben den Herzbeutel, der mit eiweißhaltiger Flüssigkeit gefüllt ist -Im Endokard können auch glatte Muskelzellen liegen. Aus dem Endokard entwickeln sich die Herzklappen und direkt unter dem Endokard lieget das Erregungs- und Leitungssystem. (Achtung Endokarditis). -Epi- und Perikard sind seröse Häute -seröse Häute: produzieren eiweißhaltige Flüssigkeit, die zwischen visceralem Blatt und parietalem Blatt liegt. Das parietale Blatt ist stets gut innerviert, das viscerale fast gar nicht. Diese Häute kommen an vielen Hohlorganen wie Herz und Lunge vor. -Mesothel: epithelialer Verband von Bindegewebszellen, der die innere Auskleidung von den meisten Hohlorganen bildet Erregungsbildungssystem des Herzens -Jede Herzmuskelzelle ist in der Lage eine Erregung auszubilden -An der Einmündung der V. cava superior in den rechten Vorhof liegt der SAoder einfach Sinusknoten. Er ist das übergeordnete Schrittmacherzentrum und sendet in einer Frequenz von 60 – 80 pro Minute -auf dem Boden des rechten Vorhofs liegt der AV-Knoten (Frequenz 35-40) -Das HIS-Bündel durchbricht dann die Ventilebene und teilt sich in die TavaraSchenkel subendokardial rechts und links bis zur Herzspitze verlaufen. Dort schlagen sie um und tauchen ins Myokard ein, wo sie Purkinje-Fasern bilden. -zwischen Sinus- und AV-Knoten gibt es morphologisch nicht sichtbare Internodalbündel. -> Erregungsausbreitung über den gesamten rechten Vorhof. Interatrialbündel versorgen den linken Vorhof => die Erregung kommt erst dann zum AV-Knoten, wenn der gesamte Vorhof erregt ist. 35 Blut -ist ein flüssiges Gewebe und nur deshalb flüssig, weil die Blutzellen keine ZellZell-Verbindungen eingehen -> sie schwimmen im Blutplasma -Blutbestandteile: 55 % Plasma: 90 % Wasser, 7-8% Eiweiße, sowie Globuline und Fibrinogen -Verhältnis Plasma : Blut ist der Hämatokrit, normalerweise ca. 45 % Zellen Blutzellen 1.Erythrocyten (♂ 5 mio/mm3, ♀ 4,5 mio/mm3), 43 %, Ø 7,5 μm -rote Blutkörperchen -Torus-Form (bikonkav), im Präp. erscheint die Mitte heller, da sie weniger Hämoglobin enthält -reife Erythrocyten haben keinen Zellkern (Thrombocyten auch nicht), keine DNA, keine Mitochondrien -> keine eigene Proteinsynthese und Reparatur -> Lebensdauer ca. 120 Tage -azidophil (-> bestehen zu 90 % aus Hämoglobin) 2.Thrombocyten (150.000 – 300.000 /mm3) Ø 1- 5 μm -Blutplättchen -kein Zellkern, scheibenförmige Zellfragmente, die als Abschnürungen großer vielkerniger Megakaryocyten des Knochenmarks entstehen -dienen der Blutgerinnung bei Gefäßverletzungen (haften an Kollagen) -Fliegendreck im Mikroskop mit azurophilen Granula 3.Leukocyten ( ♂ 5000 – 1100 /mm3, ♀ 4000 – 1000 /mm3) -weiße Blutkörperchen -dienen der Abwehr 1. Granulocyten: Ø 8 – 15 μm a)neutrophile (segmentkernige) 61 – 71 % (40 – 78 %) stabkernige 2 – 3 % b)eosinophile 2 – 4 % (5 %) stabkernige super selten c)basophile 0 – 1% (0,5 %) stabkernige super selten -amöboid beweglich, phagozytoseaktiv -zu a) neutrophile Granulocyten -mononucleär, aber Kern segmentiert und durch winzige Brückenbindungen (Chromatinfäden) verbunden -alte Zellen -als Fresszellen, Phagozyten, Vertreter des unspezifischen Abwehrsystems, fressen in Körper eingedrungene kleine Partikel -viele schwach gefärbte Granula -neutrophile stabkernige Granulocyten -s-förmig gewundener und zusammenhängender Kern -junge Zellen -siehe oben -zu b) eosinophile Granulocyten -lassen sich sehr gut mit Hämatoxylin Eosin färben, -eosinophil ist Synonym für azidophil -große rote Granula -gleichfalls Phagozytose, Abbau von Produkten aus spezifischem Abwehrsystem (Antigen- Antikörper- Komplexen) -inaktivieren Histamin -> Antagonisten zur Mastzelle des Bindegewebes, vermehrt bei Allergien und Parasitenbefall 36 -zu c) basophile Granulocyten -lassen sich sehr gut mit basischen Farbstoffen, wie Methylenblau, Toluidinblau oder Azur (I, II, III) färben -basophile Zellen sind seltener, die Granula sind sehr stark gefärbt -> Zellkern überdeckt -> nicht sichtbar -bilden gerinnungshemmendes Heparin, setzen vasoaktives Histamin frei -zählen nicht zu den Phagozyten, da kaum Phagozytoseaktivität 2.Monocyten 4 – 8 % (1 – 5 %), Ø 15- 30 μm -amöboid beweglich -gehören zum MPS (Mononucleäres Phagocyten System), syn. RES -sind die größten Makrophagen (große Fresser) des Menschen -rel. groß, Kern geformt wie Vanille-Kipferl, exzentrisch gelegen, erscheint hell, da Chromatin nicht so dicht, 1 –3 Nukleoli, feine azurophile Granula -rel. viel Zytoplasma -Je nach ihrer Umgebung differenzieren sie zu verschiedenen Typen von Makrophagen (z.B. Osteoklasten), ortständige Monozyten = Histiocyten -nicht verwechseln mit neutrophilen Granulocyten (die haben mehr Granula, Kerne segmentiert oder gebogen) 3.Lymphocyten 20 – 35 % ( 20 – 50 %) -rel. häufig -sehr klein Ø 6- 8 μm, oder größer 11-16 μm (selten) -kräftig gefärbter Zellkern (sehr Chromatin reich) der eher rund ist -sehr schmaler Zytoplasmasaum um Kern, der wegen der vielen Ribosomen basophil ist -geringe amöboide Beweglichkeit, keine Phagozytose -differenzieren sich in zytotoxische T- und antikörperproduzierende BLymphozyten -> im LM nicht zu unterscheiden durchschnittliche Größe und Anzahl: Erythrozyten: ♂ 5 mio/mm3, ♀ 4,5 mio/mm3, 7,5 μm Thrombozyten: 150.000 – 300.000/mm3, 1- 5 μm Leukozyten: ♂ 5000- 1100/mm3, ♀ 4000- 1000/mm3 -neutrophile Granulozyten: 60- 70 %, 10- 12 μm -eosinophile Granulozyten: 1- 4 &, 12- 15 μm -basophile Granulozyten: 0- 1 %, 10 μm -Monozyten: 4- 8 %, 12-20 μm -Lymphozyten: 20- 35 %, 6- 8 μm, 9- 16 μm Blutzellbildung -vereinfacht meist nur Blutbildung pränatale Blutbildung 1. megaloblastische Phase -beginnt als megaloblastische Periode im extraembryonalen Bindegewebe, ergreift dann das Bindegewebe des Embryo und führt zu großen, kernhaltigen Vorläuferzellen von Erythrozyten, den Megaloblasten (Durchmesser 16-18 μm) im Mesenchym des Dottersacks, des Chorions und des Haftstiels -dauert bis gegen Ende des 3. Monats 1.hepatosplenale (-lineale) Periode -Blutbildung in Leber und Milz (später Thymus und Lymphknoten) -Erythroblasten, kernlose Erythrocyten, Megakaryozyten und Granulozyten, schließlich auch Lymphozyten -dauert vom Ende des 2. bis zum 9. Monat 2.medulläre Periode 37 -im Knochenmark, Bildung von v.a. Erythrozyten, Granulozyten, Monozyten, Megakaryozyten -beginnt im 5, Monat und wird als postnatale, myeloische Blutbildung fortgesetzt 3.postnatale Blutbildung -im roten Knochenmark (myeloische Blutbildung) -von den Lymphozyten werden nur die Stammzellen im Knochenmark gebildet, die weiteren Lymphozytenabkömmlinge in den lymphatischen Organen -Erythrozyten und Granulozyten gehen aus Vorläuferzellen des Knochenmarks hervor -Ausgangsmaterial für Blutzellen ist das Mesenchym -rote-, weiße- sowie Knochenmarksriesenzellen, aus denen Thrombozyten als (zellkernlosen) Abspaltungen des Zellleibs hervorgehen, entwickeln sich im KM aus einheitlichen pluripotenten Stammzellen (Erythroblasten). Durch Mitosen entstehen irreversibel unipotente Vorläuferzellen, die jeweils eine Entwicklungsreihe einleiten. Über Blasten (weitere Zwischenformen) reifen die Blutzellen heran. -das rote Knochenmark ist die Bildungsstätte der Blutzellen, daher befinden sich im Ausstrich außer den oben beschriebenen gereiften Blutzellen viele Vorstufen. alle Blutzellen entwickeln sich aus der gleichen undifferenzierten (pluripotenten) Stammzelle, dem Hämozytoblasten, der direkt vom embryonalen Mesenchym abgeleitet ist. Da sich die Zellen kontinuierlich entwickeln, ist eine exakte Zuordnung zu einem der folgenden Stadien nicht immer möglich. -alle Blutzellen werden im Knochenmark gebildet. ¾ des Knochenmarks bestehen aus der weißen Reihe, die die weißen Blutkörperchen herstellt, ¼ besteht aus der roten Reihe, die die roten Blutkörperchen herstellt -Ammenzellen: interstitielle Makrophagen um die sich die Erythroblasten scharen, zur Übernahme von Ferritin -in der weißen Reihe sind im Gegensatz zur roten die Zellen und Kerne meist nicht rund -Erythropoese (rote Reihe): -Hämazytoblast Proerythroblast Erythroblast (Makroblasten) Normoblast (eosinophiler Normoblast) (Retikulocyt) Erythrocyt -1) Proerythroblast: -Durchmesser ca. 14-17 μm (größte Zelle der roten Reihe) -intensiv basophiles Zytoplasma -roter runder, zentralgelegener Kern, nimmt ca. 80% des Zellvolumens ein -2) Erythroblast (= Makroblast): -Durchmesser 13-16 μm -Zytoplasma nicht mehr so basophil -zentraler runder Kern, heller perinukleärer Hof, Kern nimmt ca. 3/5 bis ½ der Zelle ein -liegen oft in Gruppen um eine Retikulumzelle (= Ammenzelle), die an die Erythroblasten gespeichertes Ferritin abgibt, das diese phagozitieren und zum Hämoglobinaufbau verwenden -3) Normoblast: -Durchmesser ca. 8- 10 μm -hämoglobinreiches Zytoplasma -> azidophil -Kern wird pyknotisch und nun ausgestoßen, nimmt ca. ¼ der Zelle ein, liegt exzentrisch 38 -4) Retikulozyt: -der Kernlose Teil des ehemaligen Normoblasten -unreife Erythrozyten, machen ca. 1 % der roten Blutzellen im zirkulierenden Blut aus -Autophagie und Ausschleusung von verbliebenen Zellorganellen und Kernresten -Matrix intensiv azidophil, basophile Granula bis netzartige Strukturen -5) Erythrozyt: -Durchmesser ca. 7,5 μm -bikonkave Scheibe -> Oberflächenvergrößerung -helles Zentrum, dunkler Rand -Granulopoese (weiße Reihe): -Hämazytoblast Myeloblast Promyelozyt Myelozyt Metamyelozyt Granulozyt -1) Myeloblast: -Durchmesser ca. 10-12 μm -großer runder exzentrisch gelegener Kern, mit 1-2 Nukleoli -Zytoplasma ungranuliert, basophil -2) Promyelozyt: -Durchmesser ca. 15 und mehr μm (größte Zelle der weißen Reihe) -großer bohnenförmiger exzentrischer Kern mit Vakuolen, Nukleoli auffällig -unspezifisch granuliertes basophiles Zytoplasma, azurophile Granula -3) Myelozyt: -Durchmesser ca. 10-12 μm -ovaler exzentrisch gelegener Kern mit deutlicher Aufhellung in der Kernbucht -Zytoplasma verliert seine Basophilie. Es treten spezifische neutrophile, basophile oder eosinophile Granula auf. -mitotisch aktiv -4) Metamyelozyt: -Durchmesser 10-15 μm -länglicher Kern mit tiefer Einbuchtung, prominente spezifische Granula -nicht mehr teilungsfähig -5) Granulozyt: -stabkerniger -segmentkerniger -übersegmentierter Thrombopoese: Hämazytoblast Megakaryoblast unreifer Megakaryozyt Megakaryozyt Thrombozyt (abgeschnürt) Lymphatisches System Lymphatische Organe: 1. Primäre (zentrale): - dienen der Produktion und Ausreifung von B-Lymphozyten - Knochenmark und Thymus 2. Sekundäre: - werden von reifen Lymphocyten aus den primären lymphatischen Organen besiedelt - Lymphknoten, Tonsillen, schleimhautassoziiertes lymphatisches Gewebe, Milz 39 - es gibt Regionen, in die bevorzugt B-Lymphozyten oder T-Lymphozyten einwandern - In B-Regionen, können antigenspezifische B-Lymphozyten in bestimmten Arealen, den Lymphfollikeln, bei Bedarf vermehrt und selektioniert werden Lymphfollikel - Folliculi lymphatici - knötchenförmige Ansammlung von Lymphozyten im ret. Grundgewebe (ret. Bindegewebe mit Fibrozyten und ret. Fasern, kollagenfrei) - kommen in allem sek. lymphatischen Organen vor (Lamina propria der oberen Atemwege, des Verdauungskanals und der Harnwege) - liegen meist einzeln (Solitärfollikel), aggregierende Lymphfollikel stellen meist konstante organartige Gebilde dar - können vorliegen als: 1. Primärfollikel: - rund oder oval, Durchmesser 0,2-1 mm, keine Kapsel - bestehen aus dichtgedrängt liegenden Lymphozyten (überwiegend BLymphozyten) mit kleinem, dichtem, chromatinreichen Zellkern und schmalem Zytoplasmasaum, weisen aber auch follikuläre dendritische Zellen und Makrophagen auf - kommen dann vor, wenn kein Antigenkontakt stattgefunden hat, oder wenn in das Organ keine B-Lymphozyten mit einem zum gebundenen Antigen passenden Oberflächenimmunglobulin einwandern - gleichmäßige Verteilung von Lymphozyten 2. Sekundärfollikel: - kommen vor allem in den Lymphknoten, Tonsillen und im Schleimhautassoziierten lymphatischen Gewebe vor - helles Zentrum, das unscharf gegen einen dunklen Rand aus kleinen dichtliegenden Lymphozyten abgegrenzt ist - helle Zentren entstehen, wenn der Organismus Kontakt mit Antigenen bekommt, die eine B-Lymphozytenreaktion auslösen, sie werden auch als Reaktions- oder Keimzentrum bezeichnet, da hier B-Lymphozyten neu gebildet werden - läßt sich unterteilen in: 2.1. Lymphozytenkappe: - besteht aus kleinen rezirkulierenden B-Lymphozyten mit dunklem Kern, die an dem Keimzentrum vorbeiwandern - entspricht einem durch das Keimzentrum auseinandergedrängten Primärfollikel 2.2. Keimzentrum: - Einrichtung zur Vermehrung und Selektion von antigenspezifischen BLymphozyten und zur Bildung von B-Gedächtniszellen - Zentroblasten bilden die dunkle Zone des Keimzentrums, die der Lymphozytenkappe gegenüber liegt. Sie proliferieren und reifen schließlich zu Zentrozyten aus, die die helle Zone des Keimzentrums direkt unter der Lymphozytenkappe bilden - Zentroblasten und Zentrozyten haben sehr viel mehr Zytoplasma und erheblich hellere und größere Zellkerne als die kleinen B-Lymphozyten der Lymphozytenkappe 40 - - Zentrozyten verlassen schließlich das Keimzentrum, differenzieren zu B-Gedächtniszellen oder zu Plasmazellen und siedeln sich in anderen Regionen des Körpers an Außer FDCs (follikuläre dendritische Zellen), Zentroblasten, Zentrozyten und T-Helferzellen kommen hier auch „Makrophagen mit anfärbbaren Körperchen„ vor Lymphknoten - rund oder nierenförmig - umgeben von einer Kapsel - bei nierenförmigen Lymphknoten liegt an der eingezogenen Seite das Hilum (Gefäßstiel mit Arterien, Venen, Lymphgefäßen, Nerven) - bestehen aus lymphatischem Gewebe - liegen immer im Verlauf von Lymphgefäßen -> haben zuführende Gefäße (Vasa afferentia, an der konvexen Seite) und abführende Gefäße (Vasa efferentia, am Hilum) - Lymphe wird beim Durchfluß gereinigt (Filterfunktion des Lymphknotens, durch Makrophagen, die in der Wand der Randsinus und der übrigen Sinus liegen) - im Lymphknoten treten Lymphozyten aus dem Gewebe in die Strombahn ein oder aus der Strombahn ins Gewebe zurück - Lymphe fließt durch mehrere Lymphknoten, bevor sie in große Lymphstämme (Ductus thoracicus, Ductus lymphaticus dexter) gelangt - jedem Körpergebiet sind regionäre Lymphknoten zugeordnet (Axilla, Leistengegend, um die großen Halsgefäße, im Thorax, Abdomen, Mesenterien) Gestalt und innere Struktur: - Von der Organkapsel aus Kollagenfasern mit elastischen Netzen gehen Bindegewebsbalken (Trabekel) ins Organinnere und unterteilen das Parenchym unvollständig - Matrix besteht aus einem Netzwerk aus Fibroblasten, die von ret. Fasern umsponnen werden und mit dem Bindegewebe der Trabekel in Verbindung stehen - Eingelagert sind freie Zellen -> charakteristische Gliederung des Lymphknotens in: Rinde und Mark Rinde: - besteht aus dem unmittelbar unter der Kapsel gelegenen Randsinus, den Intermediärsinus, einem Netzwerk aus Fibroblasten mit darin enthaltenen B- und vereinzelten T-Lymphozyten sowie Primär- oder Sekundärfollikel (Rindenknötchen) - überwiegend von B-Lymphozyten besiedelt Mark: - nimmt das Organinnere und das Hilum ein - besteht aus einem engen Maschenwerk von Marksinus und dichten Marksträngen aus Fibroblasten, Plasmazellen und Makrophagen. Die Markstränge stehen mit der lymphozytenreichen Rinde in Verbindung parakortikale Zone: - befindet sich in den das Mark begrenzenden Rindenteilen - gekennzeichnet durch das Vorkommen von hochendothelialen postkapillaren Venolen und durch Anhäufung von T-Lymphozyten als thymusabhängig 41 - rezirkulierende T- und B-Lymphozyten verlassen hier die Blutbahn durch die hochendothelialen Venolen, um in den Lymphknoten einzuwandern Lymphsinus: - Strombahnen für die Lymphe im Lymphknoten - durch sie fließt die Lymphe von der konvexen Seite des Lymphknotens, der sie von klappenhaltigen Vasa afferentia zugeleitet wird, zu den am Hilum befindlichen ableitenden Vasa efferentia - werden begrenzt von Fibroblasten (Uferzellen), zwischen denen Makrophagen bzw. deren Fortsätze liegen - werden von einem lockeren Schwammwerk aus Fibroblasten durchzogen (lockeres lymphatisches Gewebe) - das Lumen enthält rezirkulierende B- und T-Lymphozyten, die den Lymphknoten mit der efferenten Lymphe verlassen sowie freie Makrophagen 1. Randsinus: liegt zwischen Organkapsel und Rindensubstanz 2. Intermediärsinus: verlaufen radiär durch die Rindensubstanz 3. Marksinus: liegen zwischen den Marksträngen und bilden ein vielfach untereinander verbundenes Kavernensystem 4. Terminalsinus: sammelt die Lymphe bevor sie in das Vas efferens gelangt Allgemein: - nur 1 % der Lymphe gelangt aus den Sinus in das dichtere umgebende Lymphgewebe. Enthält die Lymphe Antigene werden bei T- und BLymphozyten Immunreaktionen hervorgerufen - Die im Keimzentrum entstandenen Zentrozyten können den Sekundärfollikel verlassen und sich in den Marksträngen ansiedeln, wo sie zu Plasmazellen ausreifen. Die synthetisierten spezifischen Antikörper werden in die Lymphe der Marksinus abgegeben. Im Keimzentrum entstehen auch antigenspezifische B-Gedächtniszellen, die teilweise rezirkulieren können - Rezirkulierende B- und T- Lymphozyten verlassen den Lymphknoten über das efferente Lymphgefäß. Liegt keine antigene Stimulierung vor > Zahl der auswandernden Lymphozyten rel. gering, nach antigener Stimulierung -> sehr viele neugebildete und sensibilisierte B- und TLymphozyten verlassen den Lymphknoten und gelangen schließlich über den Ductus thoracicus wieder ins Blut - B- und T- Lymphozyten treten aus zwei Richtungen in den Lymphknoten ein: ein geringer Teil mit der afferenten Lymphe, ein großer Teil aus dem Blut über die spezifischen hochendothelialen Venolen im Parakortex. Hochendotheliale Venolen sind die einzigen Gefäße im Körper, in denen normalerweise ein isoprismatisches Endothel vorkommt. Die rezirkulierenden B- und T-Lymphozyten treten aus dem Blut zwischen diesen Endothelzellen hindurch. Tonsillen - lymphatische Organe an umschriebenen Stellen des Verdauungskanals gehören zusammen mit dem unmittelbar unter der Schleimhaut des Pharynx liegenden Lymphgewebe, das keine bindegewebige Kapsel aufweist zum Waldeyer- (lymphatischen) Rachenring und stehen mit dem Epithel in engem Kontakt 42 1. 2. 3. - haben nur an der dem Epithel abgewandten Seite eine Organkapsel Im Mund-Pharynx-Bereich sind zu unterscheiden: Tonsilla palatina, Gaumenmandel Tonsilla pharyngealis, Rachenmandel Tonsilla lingualis, Zungenmandel sie liegen nicht im Verlauf von Lymphgefäßen -> keine afferenten nur efferente Lymphgefäße - dienen der immunologischen Abwehr und bilden Lymphozyten 1. Tonsilla palatina: - liegt auf jeder Seite des Pharynx am Übergang von der Mundhöhle in den oralen Teil in einer Fossa tonsillaris - Sekundärfollikel entstehen erst nach Antigenstimulierung, d.h. nach der Geburt - je nach Antigenbefall können sich die Follikel vermehren oder vermindern, auch ganz verschwinden oder neu gebildet werden - Mit zunehmendem Alter nimmt sowohl das Tonsillengewicht als auch der Bestand an B-Lymphozyten ab; der der T-Lymphozyten nimmt dagegen leicht zu - rezirkulierende Lymphozyten können zwischen den Tonsillen und anderen Organen wandern - charakteristisch sind: Krypten, Sekundärfollikel mit Lymphozytenkappen und interfollikuläre Regionen. Krypten: - 10-20 schmale Einbuchtungen des Epithels tief ins Organinnere - dienen der Oberflächenvergrößerung - In den Kryptengrund münden gelegentlich Ausführungsgänge muköser Drüsen, die sich außerhalb der Tonsillenkapsel befinden - Inhalt der Krypten besteht aus Zelldetritus des Kryptenepithels, aus Zellen, die aus dem Tonsillengewebe ausgewandert sind (Lymphozyten, Granulozyten), und aus Material, das von außen in die Krypten gelangt ist - Das Kryptenepithel ist im oberen Bereich mehrschichtig unverhornt, in der Kryptentiefe netzartig aufgelockert -> Durchdringungszone - Die Kryptentiefe bestimmt die Organfunktion, weil hier der für Tonsillen typische Antigenkontakt stattfindet - charakteristisch für das Epithel der Krypten • aufgelockerte, netzartige Anordnung der Epithelzellen • zwischen den Epithelzellen das Vorkommen vieler Lymphozyten einschließlich Plasmazellen sowie M-Zellen (microfold cells), die auf Resorption antigener und immunogener Substanzen spezialisiert sind • Diskontinuität der Basalmembran Durchdringungszone: - Abwehrzellen haben hier eine typische Anordnung: - über der Mitte der unter dem Epithel gelegenen Follikel liegen v.a. BLymphozyten und Plasmazellen, seitlich davon T-Lymphozyten. (Zusätzlich kommen im Epithel Klasse II MHC-positive dendritische Zellen vor, die den Langerhans-Zellen der Epidermis entsprechen) - Hier erfolgt vermutlich die Antigenaufnahme und –verarbeitung. Die Auslösung einer B-Zellantwort mit Hilfe von T-Helferzellen könnte hier oder – mit größerer Wahrscheinlichkeit – in der interfollikulären Zone stattfinden 43 Sekundärfollikel, Lymphfollikel: - unter dem Epithel befindet sich lymphatisches Gewebe mit Sekundärfollikeln - hier spielt sich die lebhafte Vermehrung von B-Lymphozyten ab Interfollikuläre Zone: - hier überwiegen T-Lymphozyten - 70-80 % von ihnen haben die Eigenschaften von T-Helferzellen und 2030 % gehören zu zytotoxischen bzw. Suppressorzellen - Durchgangszone: außerdem kommen B-Zellen vor, die auf dem Weg zu den Follikeln oder zum Epithel sind, sowie Makrophagen und interdigitierende dendritische Zellen, die eng von T-Helferzellen umlagert werden - hier finden sich die typischen hochendothelialen Venolen für die Einwanderung von B- und T-Lymphozyten Tonsillenkapsel: - dichtes Bindegewebe, das das lymphatische Gewebe von der Umgebung trennt - wirkt als Barriere gegen die Ausbreitung von Infektionen der Tonsille - in der Umgebung der Tonsille liegen muköse Drüsen und Skelettmuskulatur des Pharynx 2. Tonsilla pharyngealis - unpaare Tonsille am Rachendach - Anstelle von Krypten -> flache zwischen Schleimhautfalten gelegene Buchten, in die z.T. Ausführungsgänge gemischter Drüsen münden - wird bedeckt von mehrreihigem hochprismatischen Flimmerepithel (respiratorisches Epithel), gelegentlich sind Gebiete mit Plattenepithel eingestreut - Organkapsel ist dünn 3. Tonsilla lingualis - liegt am Zungengrund und besteht aus weit auseinanderliegenden flachen Einzelkrypten, die von lymphatischem Gewebe umgeben sind - wird bedeckt von mehrschichtigem Plattenepithel - in den Drüsengrund münden muköse Glandulae linguales posteriores ein Thymus hervorgegangen aus dem Entoderm der dritten und teilweise vierten Schlundtasche sowie aus dem Ektoderm des Sinus cervivalis besiedelt wird die Thymusanlage von Lymphozytenstammzellen mesenchymaler Herkunft, die aus den Blutinseln des Dottersacks und vermutlich auch aus dem hämatopoetischen Gewebe der Leber kommen gehört zu den zentralen Lymphorganen liegt im oberen Mediastinum etwas oberhalb der großen Herzgefäße ihm fehlen Lymphfollikel und afferente Lymphgefäße, efferente sind vorhanden unterteilt in Rinde und Mark sowohl das Mark als auch die Rinde stehen kontinuierlich miteinander in Verbindung -> räumlich gesehen ist der Thymus strauchartig aufgebaut besteht aus verzweigten Epithelzellen, zwischen denen in der Rinde dicht, im Mark locker angeordnete T-Lymphozyten (Thymozyten) liegen, charakteristisch für das Mark sind die Hassall-Körperchen, die aus zwei oder mehr abgeflachten, konzentrisch angeordneten Epithelzellen bestehen, die 44 deutliche Zeichen einer Degeneration aufweisen, Durchmesser von 30-150 μm bis zur Pubertät die wichtigste Quelle der T-Lymphozyten hier werden die aus dem Dottersack bzw. dem Knochenmark eingewanderten Protomyozyten durch positive und negative Selektion zu immunologisch kompetenten Zellen geprägt. Die T-Lymphozyten sind zur zellgebundenen Immunität befähigt. Immunologisch geprägte T-Lymphozyten gelangen durch Kapillarwände in die Strombahn und besiedeln in peripheren Lymphorganen die thymusabhängigen Zonen Der Thymus ist im Grunde genommen nur für die Entwicklung der Lymphorgane wichtig Organkapsel: besteht aus dichtem kollagenen Bindegewebe, das sich in kurze Bindegewebesepten fortsetzt. Dadurch entstehen unvollkommene Läppchen mit einem Durchmesser von ca. 0,5-2 mm Rinde: enthält v.a. kleine Lymphozyten, die eine zusammenhängende Schicht, die von einem Läppchen zum anderen zieht, bilden hier werden Lymphozyten neu gebildet Plasmazellen kommen in der Regel im Thymus nicht vor Die Epithelzellen fallen durch lange Fortsätze auf, mit denen sie Gruppen von Lymphozyten einhüllen Das Rindenparenchym des Thymus ist weitgehend von den Gefäßen getrennt Der perivaskuläre Spalt zwischen den Kapillaren und den Epithelzellen enthält eine Basalmembran und Makrophagen hier besteht eine Blut-Thymus-Schranke, durch die antigenes Material nur schwierig hindurchdringen, und mit den sich entwickelnden oder geprägten TLymphozyten in Kontakt kommen kann Mark: Lymphoblasten, Lymphozyten und Epithelzellen herrschen hier vor hier liegen auch die Hassall-Körperchen, deren Funktion noch immer unbekannt ist Thymuszellen: Mark und Rinde bestehen aus T-Lymphozyten und deren Vorläuferzellen, sowie aus Thymusepithelzellen, einzelnen Fibroblasten und Makrophagen Thymuszellen haben große Kerne, feines Chromatin und zahlreiche Fortsätze sie produzieren keine ret. Fasern -> Grundgerüst des Thymus besteht fast ausschließlich aus ihren durch Desmosomen verbundenen Zellfortsätzen Im Zytoplasma kommen Zytokeratinfilamente vor besitzen dichte Granula, die sekretorische Vorgänge andeuten Gefäße: blutzuführende Arterien durchbrechen an vielen Stellen die Organkapsel, folgen dann den Bindegewebssepten ins Organinnere. Hier geben sie Arteriolen ab, die im Thymusparenchym an der Grenze zwischen Rinde und Mark verlaufen. Zur Versorgung der Rinde dienen Kapillaren, die aus den Arteriolen hervorgehen und zur Oberfläche des Organs aufsteigen und in der Rinde bogenförmig in venöse Gefäßabschnitte übergehen, die wieder zur Mark Rindengrenze zurückkehren und dort in große Venolen einmünden oder das Organ über die Kapsel verlassen. Das Mark wird von ebenfalls bogenförmigen Kapillaren aus den Gefäßen der Mark -Rindengrenze versorgt, deren venöser Abschnitt in die Venolen der Mark -Rindengrenze zurückkehrt. Die ableitenden 45 Markvenen verlaufen wieder in den Septen und verlassen den Thymus durch die Organkapsel Die Kapillaren des Thymus haben Endothel ohne Poren und sind umgeben von einer dicken Basalmembran afferente Lymphgefäße fehlen, jedoch werden wenige efferente angetroffen und zwar in der Wand der Blutgefäße und im Bindegewebe der Septen und Kapsel Involution: Rückbildung nach der Pubertät, die in der Rinde beginnt, welche schrittweise dünner wird und stärker betroffen ist als das Mark Verminderung der Lymphozyten und Einlagerung von Fett ins ret. Bindegewebe Das rückgebildete Organ wird als Thymusrestkörper bezeichnet Besonderheiten des Thymus: Grundgerüst ist nicht ret. Bindegewebe, sondern en Netzwerk aus entodermalen Epithelzellen -> lymphoepitheliales Organ liegt fern von Eintrittspforten von Antigenen in den Körper keine Antigenabwehr, keine Antikörperbildung Lymphozytenbildung nicht an Lymphfollikel mit Reaktionszentren gebunden 90 % der (Thymus-) Lymphozyten gehen in der Rinde wieder zugrunde Pubertätsinvolution; danach jedoch genügend Reserveparenchym Hassall-Körperchen Milz größtes Lymphorgan des menschl. Körpers ist in den Blutkreislauf eingeschaltet und wirkt als Filter Abwehr und Mitwirkung beim Abbau von roten und weißen Blutzellen in die Blutbahn eingedrungene Fremdkörper (z.B. Mikroorganismen) werden von den in großer Zahl vorhandenen phagozitierenden Zellen gebunden und abgebaut ist befähigt aktivierte Lymphozyten zu produzieren, die dann ins Blut abgegeben werden Struktur: Kapsel aus dichtem koll. Bindegewebe umgeben von elast. Fasern Trabekel aus der Kapsel untergliedern das Parenchym der Milz, die Milzpulpa, unvollständig An der medianen Oberfläche der Milz befindet sich das Milzhilum, wo die meisten Trabekel verankert sind, die gleichzeitig Leitbahnen für die am Hilum eintretenden Nerven und Arterien, sowie die austretenden Venen und Lymphgefäße sind die Milzpulpa enthält keine Lymphgefäße, diese entstehen erst in den Trabekeln Kapsel und Trabekel enthalten einige glatte Muskelzellen, die beim Menschen jedoch rar sind -> Stoffwechselmilz, hier sind in der Milzkapsel Myofibroblasten, d.h. Fibroblasten mit der Fähigkeit sich zu kontrahieren sie ist nur sympathisch nicht parasymphatisch innerviert, die Symphatikusfasern verlaufen mit den Gefäßen und lassen die Kapsel und die avaskulären Teile der Trabekel frei von Nervenfasern -> ein Symphatikusreiz kann keine Kontraktion der Milz auslösen, sondern nur die Durchblutung der arteriellen Gefäße steuern Milzpulpa: Grundgewebe besteht aus Fibroblasten, ret. Fasern mit stützender Funktion und verschiedenen Populationen von Makrophagen. Die Zellen stehen untereinander in Verbindung und bilden ein lockeres Maschenwerk 46 weiße Pulpa: mit bloßem Auge weißliche Knötchen (Milzknötchen, MalpighiKörperchen) sind Lymphfollikel. Weitere Anteile der weißen Pulpa sind periarterioläre lymphatische Scheiden (PALS) rote Pulpa: das blutreiche dunkelrote Gewebe zwischen den Milzknötchen, sie überwiegt beim Gesunden gegenüber der weißen. hier sind sog. Milzstränge zu erkennen, die ein dreidimensionales System, das die ganze Milz durchzieht, bilden. Zwischen den Strängen befinden sich postkapilläre Sinus Blutgefäße: noch außerhalb der Milz teilt sich die Milzarterie in durchschnittlich zwei Hauptäste, aus denen Segmentarterien (5-10) hervorgehen, die Endarterien sind -> segmentale Gliederung der Milz jede Segmentarterie verläuft innerhalb der Milz in einem Bindegewebstrabekel -> Trabekelarterie (A. trabecularis), diese verzweigen sich weiter und verlassen schließlich die Trabekel, sie gelangen ins Parenchym, wo sie sofort von einer Lymphozytenscheide umgeben werden und sich damit in der weißen Milzpulpa befinden, hier heißen sie Zentralarterien (A. centralis) von den Zentralarterien gehen zahlreich Äste ab, die im äußeren Bereich der weißen Pulpa, der Marginalzone, durch weite Kapillaren, sog. Sinus (Marginalsinus) miteinander in Verbindung stehen bevor die Zentralarteriolen die weiße Pulpa verlassen, teilen sie sich z.T. in viele kleine Ästchen, die Pinselarteriolen (Arteriolae penicillares) auf wo die Pinselarteriolen in Kapillaren übergehen, weisen diese Kapillaren eine dichte, meist einschichtige zylindrische Scheide aus Makrophagen auf (Schweigger-Seidel-Hülse) -> Hülsenkapillaren, an denen eine Basalmembran stellenweise fehlen kann, ein Endothel jedoch immer vorhanden ist Ihnen folgen einfache arterielle (End)kapillaren, die das Blut den Sinusoiden (Sinus der roten Pulpa) zuleiten. Diese Sinusoide sind den Venen vorgeschaltet der Blutabfluß erfolgt durch Pulpavenen, die sich zu großen Venen vereinen, in die Trabekel eintreten (Trabekelvenen) und schließlich die V. splenica bilden, die die Milz am Milzhilum verläßt. Die Trabekelvenen haben keine eigene Muskulatur, ihre Wand besteht nur aus Endothel, das von Trabekelgewebe (koll. Bindegewebe mit elast. Fasern und evtl. einigen glatten Muskelzellen) umfaßt wird Die Kapillaren können sich entweder direkt in die Sinusoide fortsetzen (geschlossener Kreislauf), oder sie öffnen sich und das Blut gelangt zunächst in die Spalträume zwischen den Retikulumzellen und kommt dann erst in die Sinusoide (offener Kreislauf) 1.PALS: umgibt die Zentralerteriolen T-Lymphozyten überwiegen, 70-90 % sind als T-Helferzellen einzuordnen, 10-30 % als zytotoxische T-Zellen zwischen den Lymphozyten liegen IDC, die in der Lage sind T-Helferzellen Antigen zu präsentieren in der äußeren PALS kommen auch wenige B-Lymphozyten vor, die sich auf der Wanderung in die Primärfollikel oder in die Korona von Sekundärfollikeln befinden Antigenstimulation in der PALS -> lebhafte Zellproliferation, es können dann unreife Plasmazellen (Plasmablasten) in der äußeren PALS auftreten, die jedoch anschließend in die rote Milzpulpa auswandern 1.Lymphfollikel: B-Lymphozyten überwiegen, es kommen jedoch auch T47 Lymphozyten vor deutliche Schichtengliederung in Follikelzentrum (Keimzentrum, Reaktionszentrum), Korona (Lymphozytenkappe) und Marginalzone 2.1. Follikelzentrum und Korona: hier treten vor allem Primärfollikel auf, vereinzelt jedoch auch Sekundärfollikel, Die Follikel werden von Seitenästen der Zentralarteriole durchquert, die das Blut in den Marginalsinus überleiten stellen Wanderungszonen für B-Lymphozyten dar. B- und T-Lymphozyten verlassen die Blutbahn durch den Marginalsinus. T-Zellen wandern dann von außen in die PALS und siedeln sich hier an. B-Lymphozyten bewegen sich hauptsächlich an der Grenze zwischen PALS und Marginalzone entlang, gelangen dann in die Follikel oder Korona und - falls sie kein passendes Antigen vorfinden - von dort in die rote Milzpulpa. Sowohl B- als auch TLymphozyten verlassen das Organ auf dem Blutweg durch die rote Milzpulpa 2.2. Marginalzone: verhältnismäßig dünne, 80 - 100 μm breite Schicht B-Zellzone und beherbergt weite kapilläre Bluträume, Marginalsinus spielt eine große Rolle für die immunologische Aktivität der Milz mit dem Blut gelangen verschiedene Antigene, u.a. auch aus zerfallenen Zellen, in dieses Gebiet, werden abfiltriert und können B- oder T-Zell-vermittelte Immunreaktionen auslösen die in der Marginalzone, bzw. der äußeren PALS aktivierten B-Lymphozyten wandern in die rote Milzpulpa, wo sie entweder zu Plasmazellen werden oder die Milz als aktivierte B-Lymphozyten (B-Immunoblasten) mit dem venösen Blutstrom verlassen und sich im ganzen Körper verteilen Wandern sie in die Sekundärfollikel ein, so können sie sich ebenfalls als Plasmazellen in der roten Milzpulpa ansiedeln und Antikörper über die Milzsinus ins Blut abgeben oder zu B-Gedächtniszellen werden rote Pulpa: Grundgewebe ist ein Maschenwerk von Fibroblasten und Makrophagen sowie ret. Fasern größter Teil der roten Pulpa ist ein dichtgekammerter Mantel um die Milzsinus. Lichtmikroskopisch erscheinen dadurch Pulpa(mark)stränge in den Maschen des ret. Grundgewebes liegen in großer Zahl alle Arten von Blutzellen (Erythrozyten, Blutplättchen, Granulozyten, Monozyten, Makrophagen, Plasmazellen) Sinus der Milz: unterscheiden sich von Kapillaren durch: erweitertes und unregelmäßiges Lumen, Öffnungen zwischen den Endothelzellen (Blutzellen können durchtreten), Fehlen einer zusammenhängenden Basalmembran, aber Vorkommen von die Sinus ringförmig umfassenden Basalmembranstreifen außen liegen den Endothelzellen ret. Fasern an, die die Sinus wie Reifen umgeben (Ringfasern), sie bilden ein lockeres Netzwerk um die Endothelzellen in der Wand der Milzsinus erfolgt Phagozytose durch Makrophagenfortsätze, die in die Spalträume zwischen angrenzenden Endothelzellen eindringen, Erythrozyten und andere Blutzellen können hindurchtreten Funktionen der Milz: 1.Blutzellbildung: in der weißen Pulpa bilden sich Lymphozyten, die von dort aus in die rote Pulpa wandern und schließlich durch die Sinus in den Blutkreislauf kommen. In Fetalzeit produziert die Milz auch einige Erythrozyten und wenige Granulozyten 48 2.Erythrozytenabbau: Überalterte Erythrozyten werden rund und rigide -> passen nicht mehr durch die Öffnungen in der Wand der Milzsinus -> werden von Makrophagen der roten Pulpa phagozytiert. Nicht nur rote sondern auch weiße Blutkörperchen werden hier abgebaut 3.Abwehr: großer Bestand an Makrophagen, T- und B-Lymphozyten, Milz filtert das Blut 4.Blutspeicherung: für rote Blutkörpechen zu vernachlässigen, speichert aber über 1/3 aller Thrombozyten Zähne -2 Zahnbögen, oben getragen vom Os maxillare, unten von der Mandibula -32 Zähne, Erwachsener (Dentes permanentes), 20 Milchzähne (Dentes decidui) -8 Dentes incisivi, 4 canini, 8 praemorales, 12 morales -Aufbau aller Zähne im Prinzip gleich An jedem Zahn zu unterscheiden: 1.Zahnkrone, Corona dentis 2.Zahnhals, Cervix dentis 3.Zahnwurzel, Radix dentis 4.Schmelz, Enamelum 5.Dentin, Dentinum 6.Zement, Cementum die mineralisierten Teile des Zahns umschließen eine zentrale Höhle: 7.Pulpahöhle, Cavitas dentis 1.Zahnkrone -sichtbarer Teil des Zahnes oberhalb der Gingiva 2.Zahnhals -dort wo sich die Gingiva am Zahn befestigt 3.Zahnwurzel -der Teil des Zahnes, der in der Alveole (Alveolus dentalis), einer Vertiefung im Processus alveolaris des Ober- bzw. Unterkiefers steckt -Ihr tiefster Punkt ist die Wurzelspitze (Apex dentis) 4.Schmelz -bedeckt die Zahnkrone -ist das härteste Gewebe des Körpers und besteht zu 97% aus anorganischem und zu 3% aus organischem Material -bedeckt am Zahnhals das Dentin -besteht im Wesentlichen aus: 4.1.Schmelzprismen: -sind so lang wie der Schmelz dick ist -reichen von der Schmelz-Dentin-Grenze bis an die Oberfläche -sind radiär orientiert und bestehen aus Hydroxylapatitkristallen -Durchmesser 5-9 μm 4.2.zwischenprismatischer Schmelz: -Hydroxylapatitkristalle, die nicht zu den Schmelzprismen gehören -verlaufen senkrecht zu denen der Schmelzprismen 4.3.Prismenscheiden: -nichtmineralisierte Grundsubstanz, die jedes Schmelzprisma dreiseitig umgibt (0,1-0,2 μm dick) 5.Dentin -härter als Knochen, aber weniger hart als Schmelz 49 -70% anorganische, 20% organische, 10% Wasseranteile -von der organischen Matrix bestehen ca. 90% aus Kollagen, der Rest aus nichtkollagener Grundsubstanz -kommt in allen Zahnabschnitten vor (Krone, Hals, Wurzel) -Dentinkanälchen: verlaufen radiär, im Kronendentin S-förmig, im Wurzeldentin eher geradlinig. Sie enthalten Odontoblastenfortsätze (Tomes-Fasern), der Zelleib der Odontoblasten liegt außerhalb des Dentins an der Pulpa-DentinGrenze 5.1.peritubuläres Dentin: -umgibt die Dentinkanälchen -sehr dicht und homogen mineralisiert -nur wenig organische Matrix, keine Kollagenfibrillen 5.2.intertubuläres Dentin: -weniger dicht mineralisiert -besteht zu ca. 50% aus Kollagenfasern, die quer zu den Dentinkanälchen verlaufen, und Hydroxylapatitkristallen 5.3.Manteldentin: -eine ca. 0,5 mm dicke Dentinschicht unter dem Schmelz bzw. dem Zement -weniger dicht mineralisiert als das übrige Dentin -zahlreiche Gabelungen der Odontoblastenfortsätze 6.Zement -bedeckt das Dentin an der Zahnwurzel -kann durch die Foramina apicalia in die Pulpahöhle gelangen und Teile der Wände der apikalen Wurzelkanäle bedecken -ähnelt in seinem Aufbau dem Geflechtknochen -wichtigste Bestandteile: Zementzellen (Zementozyten), Kollagenfibrillen, verkalkte Grundsubstanz -Gefäße fehlen -man unterscheidet: 6.1.azelluläres-afibrilläres Zement -am Schmelzrand 6.2.azelluläres-fibrilläres Zement -bedeckt das ges. Wurzeldentin von der Schmelz-Zement-Grenze bis zur Wurzelspitze 6.3.zelluläres-fibrilläres Zement -am apikalen Wurzelende und bei mehrwurzeligen Zähnen an der Wurzelinnenseite 7.Pulpahöhle -ihre Form entspricht in etwa der der Zahnoberfläche -an der Wurzelspitze hat der Zahn eine Öffnung (Foramen apicis dentis) durch die Nerven, Blut- und Lymphgefäße in die Pulpa ein- bzw. austreten -enthält die Zahnpulpa, Pulpa dentis 7.1.Pulpa: -lockeres Bindegewebe -Hauptbestandteile dünne Kollagenfasern und gallertiges Bindegewebe -die wichtigsten Zellen sind Odontoblasten, Fibroblasten, Ersatzzellen, Abwehrzellen 7.2.Odontoblasten: -bilden palisadenförmige Zellschicht an der Dentingrenze -Zellkörper unterschiedlich lang und ineinandergeschaltet -> scheinbare Mehrschichtigkeit 50 -untereinander durch Tight junctions und Desmosomen verbunden -Zellkern basal -apikal kräftiger Fortsatz (Tomes-Faser), der in eines der benachbarten Dentinkanälchen eintritt 7.3.Gefäße, Nerven: -reich vaskularisiert und innerviert -Gefäße bilden subodontoblastischen Kapillarplexus -Nervenfasern teils markhaltig, teils marklos -fächern sich in der Kronenpulpa stark auf, erreichen mit freien Nervenendigungen die Odontoblasten, können vereinzelt in Dentinkanälchen eintreten Parodontium: -Zahnhalteapparat -dazu gehören: Zement, Periodontium (Desmodontium), Alveolarknochen 1.Zement: -siehe oben 2.Periodontium: -füllt den Raum zwischen der Oberfläche des Zements und den umgebenden Alveolarfortsätzen -dichtes, straffes Bindegewebe mit zahlreichen Zellen (v.a. Fibroblasten für den Kollagenersatz) -Nerven (teilweise markhaltig, teilweise markfrei) und Gefäße (dichtes Kapillarnetz) kommen vor -Bindegewebe ist vorwiegend Kollagen, dessen Fasern (Sharpey-Fasern) einerseits im Zement, andererseits im Alveolarknochen befestigt sind. Sie bilden im periodontalen Raum ein Geflecht sich kreuzender und untereinander verbundener Faserbündel 3.Alveolarknochen: -Teile des Os maxillare bzw. Os mandibulare -Vorkommen von feinen Knochenkanälchen unter der Zahnwurzel für Gefäße und Nerven -Lamellenknochen mit Osteonen und interstitiellen Lamellen -senkrecht zur Oberfläche treten Bündel von Sharpey-Fasern ein und befestigen sich dort Zervikaler Gingivalsaum -Sulcus gingivalis: schmaler, häufig rinnenförmiger Spalt zwischen Zahnoberfläche und Gingivalsaum. wird begrenzt von einem mehrschichtigen unverhornten Plattenepithel ohne Bindegewebepapillen. Sulcusepithel setzt sich in der Tiefe als Grenzepithel fort und haftet dabei unmittelbar am Schmelz -Sulcusepithel + Grenzepithel = inneres Saumepithel, das seitlich in das äußere Saumepithel der Gingiva übergeht -Umschlagfalte (Marginale Gingiva) kann evtl. verhornen Zahnentwicklung -Aus dem Epithel von Ober- und Unterkiefer wächst je eine bogenförmige Zahnleiste ins Bindegewebe. Aus dieser sprossen je 10 epitheliale knospenförmige Schmelzorgane, die Glockenform annehmen. Die Glocke ist doppelwandig. Sie enthält die Schmelzpulpa, umgeben von einem äußeren Blatt (äußeres Schmelzepithel) und von einem inneren Blatt (inneres Schmelzepithel). Die Schmelzpulpa besteht aus dem Mesenchym ähnlichen Bindegewebezellen, die jedoch dem Epithel entstammen. Das glockenförmige 51 Schmelzorgan überstülpt mit seinem Hohlraum die Zahnpapille, die spätere Zahnpulpa. Die Zellen, die von Seiten der Zahnpapille (Außenseite der Basalmembran des Epithels) auf der hell erscheinenden Basalmembran (Membrana praeformativa) liegen, differenzieren zu Odontoblasten, die Dentin bilden. Sie sitzen mit Zellfortsätzen auf der Basalmembran (Tomes-Fasern, die in Dentinkanälchen liegen). Die Zellen des inneren Epithels werden zu hochprismatischen Ameloblasten (Adamantoblasten), die Schmelz bilden. Schmelzglocke und Zahnpulpa werden von zellreichem Bindegewebe, dem Zahnsäckchen umgeben. Oberhalb der Zahnglocke sieht man eine Epithelleiste, die Ersatzzahnleiste, aus der sich die bleibenden Zähne entwickeln. -An der Umschlagfalte wächst die Wurzel in die Tiefe, bis sie auf Widerstand (Hartsubstanz des Alveolarknochens) stößt -> Der Zahn wächst nach oben raus. -Aus dem inneren Schmelzepithel wird der Schmelz der Zahnkrone. Aus den Odontoblasten wird das Zahnbein von Krone und Wurzel, aus dem Rest die Zahnpulpa. -Ameloblasten, sowie äußeres Schmelzepithel und Schmelzpulpa gehen nach dem Durchbruch des Zahns zugrunde. Magen-Darm-Kanal -Ösophagus, Magen, Duodenum, Jejunum, Ileum, Kolon, Analkanal – haben im Prinzip einen gleichartigen Wandbau -Epithel ist Schleimhautepithel, entweder mehrschichtige unverhorntes Plattenepithel oder einschichtiges Sekretions- oder Resorptionsepithel -Jedes Organ ist der Ausdruck seiner funktionellen Inanspruchnahme -Jede Mucosa ist mehr oder weniger stoffwechselaktiv -Blutgefäße versorgen die Wände der Verdauungsorgane mit allen erforderlichen Nährstoffen, sind aber gleichzeitig zusammen mit den Lymphgefäßen die wichtigsten Wege für den Abtransport resorbierter Nährstoffe -überall in der Schleimhaut sind diffuse Aggregate lymphatischer Zellen oder Lymphfollikel zu finden, v.a. in der Submukosa. Sie gehören zum schleimhautassoziierten lymphatischen Gewebe (MALT, mucosa associated lymphoid tissue) in dem Lymphozyten gegen Antigene spezifisch sensibilisiert werden und als lokale Immunantwort sekretorisches IgA gebildet wird. Dem MALT entspricht das GALT (gut associated lymphatic tissue), darmassoziiertes lymphatisches Gewebe. Im einzelnen gehören hierzu: diffus verteilte intraepitheliale Lymphozyten, Ansammlungen von Lymphozyten (Lymphfollikel) und das Epithel über solitären und aggregierten Lymphfollikeln Grundsätzlicher Aufbau der Schleimhaut: 1.Tunica Mucosa: Lamina epithelialis mucosae, oder Epithelium mucosae Lamina (Tunica) propria mucosae (Bindegewebe mit Lymphocyten, Lymphoretikuläres, wo resorbiert und sezerniert wird) Lamina muscularis mucosae (die der Mucosa eigene Muskelschicht schiebt Stück Schleimhaut an Speisebrei hin und her -> intensiverer Kontakt 2.Tela submucosa. -bindegewebige Verschiebeschicht -koll. und el. Bindegewebe mit Blutgefäßen und Nerven (auch Lymphgefäße zur Aufnahme des resorbierten Materials -hier liegt der Plexus submucosus (Meissner Plexus) 52 3.Tunica musculais: -innere Ring- und äußere Längsmuskulatur Stratum circulare Stratum longitudinale -zwischen den beiden Schichten liegt der Plexus myentericus (Auerbach-Plexus) 4.Tunica adventitia bzw. Tela subserosa -koll. Bindegewebe -intraperitoneale Organe haben in der Adventitia noch einen serösen Überzug, das Peritoneum 5.Tunica serosa Lamina propria serosae Lamina epithelialis Tunica mucosa -Das Epithel: zeigt regionale Unterschiede: Im Ösophagus handelt es sich um ein mehrschichtig unverhorntes Plattenepithel, das u.a. dem mechanischen Schutz dient. In allen folgenden Abschnitten ist das Epithel einschichtig hochprismatisch. Ebenfalls Schutzfunktion, unterstützt durch Schleimstoffe aus den exokrinen Drüsenzellen der Wände des Verdauungskanals -In Darm und Dünndarm kommen aus den Darmepithelzellen freigesetzte Verdauungsenzyme hinzu -> Aufbereitung der Speisen -Im Dünn- und Dickdarm überwiegt die Resorptionsfähigkeit des Epithels -Insges. bilden die Darmepithelien ein transportierendes Epithel, in Magen und Darm sind entroendokrine Zellen eingestreut -> deren Hormone -> Regelung der Darmwandtätigkeit -es kommen intraepitheliale Lymphozyten vor -> Zellen des darmassoziierten lymphatischen Systems -> Abwehr -Die Lamina propria mucosae: besteht aus lockerem Bindegewebe, enthält Drüsen uns zahlreiche Abwehrzellen (stellenweise Lymphozyten in Solitärfollikeln), sowie viele Blut- und Lymphgefäße. Außerdem Nerven und vereinzelt glatte Muskelzellen. Aufgaben: Mitwirkung bei den mechanischen Vorgängen in der Darmwand und bei der Abwehr -Die Lamina muscularis mucosae: zusammenhängende Schicht von in Spiralen verlaufenden glatten Muskelzellen, die die Tunica mucosa von der Tela mucosa trennt -> Einfluß auf Darmbewegungen Tela submucosa -lockeres Bindegewebe, reich vaskularisiert mit vegetativem Nervenplexus (Plexus submucosus, Meißner-Plexus) und einzelnen Nervenzellen -lymphatisches Bindegewebe und stellenweise Drüsen -Verschiebeschicht der Darmwand -Im Dünndarm enthalten Lamina propria und Tela submucosa aggregierte Lymphozyten (Peyer Plaques), wichtiger Ort des darmassoziierten lymphatischen Gewebe Tunica muscularis -besteht mit Ausnahme des oberen Drittels des Ösophagus (mit quergestreifter Muskulatur) aus glatten Muskelzellen -innen Stratum circulare, außen Stratum longitudinale, dazwischen eine schmale Bindegewebezone mit zahlreichen Blut- und Lymphgefäßen sowie dem nervösen Plexus myentericus (Auerbach Plexus) mit deutlich erkennbaren Nervenzellen. Funktion: Bewegung der Verdauungsorgane 53 Tunica serosa, Tunica subserosa, Tunica adventitia -Tunica serosa nur da vorhanden, wo eine Abgrenzung gegen die Bauchhöhle besteht, weist an ihrer Oberfläche eine Lamina epithelialis aus einschichtigem Plattenepithel auf -> Mesothel, worunter eine Lamina propria serosa, mit einem Netz aus längs- und querverlaufenden elast. Fasern liegt. -Tela subserosa verbindet Tunica serosa mit der Tunica muscularis -Tunica adventitia liegt dort vor, wo eine Serosa fehlt -Tela subserosa und Tunica adventitia bestehen aus lockerem Bindegewebe, das zahlreiche größere Blut- und Lymphgefäße sowie Fettgewebe enthält; beide Schichten kaum voneinander zu trennen Waldeyer’scher Abwehrring: -Tonsillen (Rachen- und Gaumenmandeln) -lymphatische Organe Mundhöhle -Aufnahme der Speise -Speise wird körpergerecht aufgebaut, d.h. mit den Lippen abgetastet, mit Zähnen zerkleinert, mit Zunge kontrolliert -Zusatz von Speichel aus den Speicheldrüsen: glandula parotis, submandibularis und sublingualis -das Epithel hat erhebliche Schutzfunktion Ösophagus -Transport eingespeichelter Speise zum Magen -mehrsch. unverh. Plattenepithel mit hohen Bindegewebepapillen (keine Resorption) -25 cm lang -Magennahe ist sie von einer Serosa bekleidet. Ansonsten ist sie mit Adventitia mit Trachea und Halsbindegewebe fixiert -> auch noch im Brustkorb und direkt hinter dem Herzen, erst dann durchtritt sie das Zwerchfell (Piotus oesophagus) -inneres Lumen entspannt Markstück groß und kontrahiert Bleistift groß -beginnt als Form eines musculären Trichters in der Larynx-Pharynx-Partie -Der Wandaufbau entspricht dem generellen des Magen-Darm-Kanals. Lamina propria mucosae -in ihr kommen in der Nähe des Magens muköse Glandulae oesophageae cardiacae vor. Lamina muscularis mucosae ist rel. dick, bes. proximal, ihre Muskelfasern verlaufen in Längsrichtung Tela submucosa -besteht v.a. aus lockerem Bindegewebe, das in den proximalen Ösophagusabschnitten zahlreiche Glandulae oesophageae propriae enthält, außerdem viele Gefäße und Nerven Tunica muscularis -besteht im oberen Drittel nur aus quergestreifter, im mittleren Drittel aus quergestr. und glatter und im distalen Drittel nur aus glatter Muskulatur -Kontraktionen der Ringmuskulatur werden durch den Auerbach-Plexus, der zwischen innerer Ring- und äußerer Längsmuskulatur liegt, verursacht (Ansammlung vegetativer Nervenzellen) -Der Meissner-Plexus, der in der Submucosa liegt (Plexus submucosus) reguliert die Tätigkeit der Schleimhaut (Eng-Weitstellung der Blutgefäße, Drüsenaktivität, Transportsysteme in der Schleimhaut) -innere Ringmuskulatur der Speiseröhre entspricht cranialer Schließmuskulatur des Magens 54 -Am Übergang zum Magen liegt der untere Ösophagussphincter, morphologisch nicht abgrenzbar -> verhindert Reflux von Mageninhalt -wenn wir im Präp. eine Lamina muscularis mucosae sehen können, so muß es sich um den Rumpfabschnitt des Ösophagus handeln -25% der Bruchlast werden von der T. muscularis getragen, 75% von der Submucosa Magen -Ansammlung und Verdauung der Nahrung -Verwandlung der Nahrung in eine visköse, breiige Masse (Chymus) durch Magensaft (Magensäure) -Verdauungsenzyme des Magens bauen v.a. Proteine ab, Fette werden durch partielle Hydrolyse verflüssigt -0,6-0,9 mm dicke in Falten gelegene Schleimhaut, die ein die ganze Magenoberfläche bedeckendes Drüsenfeld bildet -Dreischichtung der Muskulatur der Tunica muscularis -Magensaft nimmt alles auseinander (chem. Zersetzung) -Sekretion -> Mucosa ist zum Drüsenepithel umgebaut (einsch. Epithel) -Inhalt der Speiseröhre wird in die cardia geschoben, wo Schleim produziert wird, der der Abdichtung des Magens und der weiteren Einschleimung der Speise dient -> Corpus / Fundus: alle Speise-Inhalte werden chemisch zerrissen, eigentliche primäre Verdauung -Corpus und Fundus sind histologisch gleich, in dem Fundus-Abschnitt kann sich eine Gasblase bilden -Hier werden leicht verdauliche von schwer verdaulichen Speisen getrennt. Die leicht verdaulichen, wie Flüsigkeiten laufen in den plicae longitudinales der kleinen Kurvatur direkt von cardia zum pylorus. Schwer verdauliche fallen in die große Kurvatur Lamina epithelialis mucosae: -einschichtiges hochprismatisches Oberflächenepithel aus schleimsezernierenden, PAS-positiven Zellen, die im Gegensatz zu Becherzellen keine abgeflachten Kerne haben, die an der Zellbasis liegen, sondern runde, sich in der Zellmitte befindende -Feinbau der Oberflächenepithelzellen entspricht dem von Drüsenzellen. Sekret ist hochvisköser, nicht in Salzsäure löslicher Schleim, der die Magenoberfläche bedeckt. Untereinander sind die Oberflächenepithelzellen durch Tight junctions und Desmosomen verbunden. Schleim und Epithel -> wirksame Barriere gegen Mageninhalt -Oberfläche des Magens: reliefartig uneben durch zahlreiche Falten und Furchen. Die feinsten Falten sind Plicae villosae, zwischen denen sich feine Magengruben (Foveolae gastricae) öffnen, in die die Magendrüsen führen (ca. 100 Drüsenmündungen pro mm2). Es sind tubuläre Einzeldrüsen, die in der L. propria liegen und nirgends die L. muscularis mucosae überschreiten Lamina propria mucosae -zellreiches, dichtgewirktes Bindegewebe -viele koll. und elast. Fasern und in großer Zahl Lymphozyten, häufig Lymphfollikel, Plasmazellen, eosinophile Granulozyten und Mastzellen -gefäßreich und besitzt Nerven 55 Lamina muscularis mucosae -2-3 Muskelschichten von der einzelne senkrecht laufende Fasern in die L. propria eindringen Tela submucosa -eigentliche Verschiebeschicht des Magens mit Lymphozyten und Mastzellen -lockeres Bindegewebe und zahlreiche Blut- und Lymphgefäße -stellenweise, bes. nach Reizung der Schleimhaut, Lymphfollikel Tunica muscularis -Bündel glatter Muskelfasern, die in 3 Hauptrichtungen verlaufen -äußeres Str. longitudinale, mittleres Str. circulare und innere Fibrae obliquae Serosa -dünne Serosa mit Mesothel bedeckt den Magen von außen Der Magen läßt sich unterteilen in: 1.Pars cardiaca 2.Fundus gastricus, Corpus gastricum 3.Pars pylorica 1. Pars cardiaca -schmaler, ringförmiger, 1-2 cm breiter Schleimhautstreifen am Mageneingang Lamina propria mucosae -enthält in der Regel locker gelagerte, stark verzweigte, tubuläre Drüsen (Glandulae cardiacae), ausgehend von unregelmäßig gestalteten Foveolae gastricae. Ihre Drüsenzellen produzieren Schleim und wahrscheinlich das Enzym Lysozym Drüsen: -gehen von unregelmäßig gestalteten Foveolae gastricae aus -liegen locker -sind häufig gewunden haben großes Lumen -produzieren v.a. Schleim 2. Fundus gastricus, Corpus gastricum -charakteristisch sind Glandulae gastricae propriae (Hauptdrüsen) -diese bestehen aus langen, gestreckten, nur am Ende gewundenen, wenig verzweigten Tubuli mit engem Lumen (2-6 μm), liegen dicht gedrängt nebeneinander und münden häufig zu mehreren unter Zwischenschaltung einer Zervix in Foveolae gastricae -Tubuli der Magendrüsen lassen sich in drei Abschnitte unterteilen und verfügen insgesamt über fünf Zellarten: 1.Isthmus 1.1.Schleimzellen 2.Zervix (Hals) 2.1.Nebenzellen 3. Pars principalis (Mittelstück und Drüsenmund) 3.1.Belegzellen 3.2.Hauptzellen 3.3.endokrine Zellen Schleimzellen des Isthmus: -Isthmus ist der Abschnitt, der in der Tiefe der Foveolae gastricae den Übergang in den eigentlichen Drüsentubulus bildet -Isthmuszellen gehen kontinuierlich in die Zellen des Oberflächenepithels über, sind jedoch niedriger als diese 56 -Isthmus- und Oberflächenepithelzellen produzieren gemeinsam einen neutralen Schleim -> „Schleimbarriere“ -Isthmuszellen gehen aus undifferenzierten Zellen der Halsregion hervor Nebenzellen: -liegen einzeln oder in Gruppen zwischen Belegzellen -kommen bereits im Halsteil der Magendrüsen vor, einem Abschnitt kurz vor der Einmündung des Tubulus in eine Foveola gastrica -bilden ebenfalls Schleim, der jedoch sauer und leichter löslich als der oben genannte ist -haben unregelmäßige Form, basale Kerne, lateral zahlreiche Interdigitationen mit Nachbarzellen und Desmosomen -apikal liegen zahlreiche ovale und runde Granula -färben sich intensiv mit PAS und Muzikarmin Belegzellen: -dominieren im mittleren gestreckten Teil der Magendrüsen, kommen in geringer Zahl aber auch in Zervix und im Grund der Magendrüsen vor -rund oder pyramidenförmig, zentral gelegener runder Kern, intensiv anfärbbares eosinophiles Zytoplasma -liegen stets breit der Basalmembran auf -bilden Salzsäure und Intrinsicfactor -EM: intrazelluläre Canaliculi, cristaereiche Mitochondrien, tubulovesikuläre Strukturen, Mikrovilli Hauptzellen: -herrschen in den unteren Abschnitten der Hauptdrüsen vor -basophil, haben den Feinbau von proteinsynthetisierenden Zellen (z.B. viel rER, deutl. Golgi-Apparat, apikale Sekretgranula usw.) -bilden Pepsinogen (Vorstufe des Enzyms Pepsin) und Lipase Endokrine Zellen: -verschiedene Typen von ihnen kommen in der Schleimhaut des Magenfundus vor, die alle auch in der Dünndarmschleimhaut auftreten 1.enterochromaffine (EC) Zellen: -bilden Serotonin -kommen etwas vermehrt in den basalen Drüsenabschnitten zwischen Hauptzellen vor, in Mittelstücken sind sie selten 2.D-Zellen: -bilden Somatostatin 3.A-Zellen: -bilden Enteroglukagon 4.D1-Zellen: -bilden vasoaktives intestinales Polypeptid (VIP) 5.enterochromaffin like cells (ECL-Zellen): -gewisse Ähnlichkeit mit EC-Zellen Drüsen: -stehen eng -sind langgestreckt -am Ende geringgradig gewunden -weinig verzweigt -enges Lumen -haben Schleimzellen, Nebenzellen, Belegzellen, Hauptzellen, endokrine Zellen (u.a. EC-, D- Zellen) -produzieren v.a. Schleim, Salzsäure, Intrinsicfactor, Pepsinogen, Serotonin 57 3. Pars pylorica -am Magenausgang, am Übergang zum Duodenum -beginnt ca. 10 cm vor dem Pylorus, nimmt ca. 15% der Magenoberfläche ein -zu ihr gehören Antrum pyloricum und Canalis pyloricus -Schleimhaut zeigt bes. tiefe Foveolae gastricae, in die sich kurze, gewundene Drüsentubuli mit verzweigten Endteilen und weitem Lumen öffnen -ihre Drüsenzellen produzieren Schleim, der viel Enzym Lysozym enthält -im Übergang zum Duodenum kommen vereinzelt Becherzellen vor Gastrin-(G-)Zellen: liegen zwischen den schleimbildenden Zellen -produzieren Gastrin, ein Hormon, das die Säuresekretion der Belegzellen stimuliert -elliptischer Kern mit deutl. Nukleolus -großer Golgi-Apparat, rel. viele Ribosomen und v.a. viele Sekretgranula, die ihren Inhalt nach basal in die Lamina propria abgeben Drüsen: -liegen locker -gehen von tiefen Foveolae gastricae aus -haben kurze, gewundene Tubuli -am Ende verzweigt -weites Lumen -führen Schleimzellen, endokrine Zellen (u.a. G-, EC-, D- Zellen) -bilden v.a. Schleim, Gastrin, Serotonin Magenschleim -besteht hauptsächlich aus hochmolekularen Glykoproteinen mit einem hohen Bestand an Aminozuckern und Hexosen sowie Sialinsäure -bildet an der Oberfläche der Epithelzellen des Magens eine hochviskose fasthaftende Schicht, die von einer leichter löslichen Schleimhautschicht überlagert wird -dient als Lösungsmittel für Nahrung und Drüsenproduktion Schutzwirkung an der Epitheloberfläche durch Pufferung der H+-Ionen des Magensaftes durch, von der Mukosa aktiv sezerniertem HCO3Intrinsicfactor -wird von Belegzellen gebildet -ist ein speziesspezifisches Glykoprotein -für die Resorption von Vitamin B12 durch die Entreozyten des Ileums unerlässlich -Vitamin B12 ist u.a. für die Erythropoese essentiell -Gefahr: perniziöse Anämie Magensaftsekretion -reflektorisch-nerval (N. vagus) und hormonal gesteuert (Gastrin) -(bis zu 2l/Tag) Magenmotorik -im mittleren Teil des Corpus gastricum liegen sog. Schrittmacherzellen, von denen, ähnlich wie beim Herzen, die Erregung für die peristaltische Kontraktion ausgeht -gesteuert durch Dehnungsrezeptoren und hormonell Dünndarm, Intestinum tenue -längste Abschnitt des Verdauungskanals (ca. 5m) -alle Verdauungsvorgänge werden zu Ende geführt und abgebaute Produkte resorbiert. Es entstehen resorbierbare Grundbausteine (Monosaccharide, Aminosäuren, Fettsäuren und Monoacylglycerine, Wasser und Mineralstoffe) 58 -reich an endokrinen Zellen, die gastrointestinale Hormone bilden -darmassoziiertes lymphatisches Gewebe -hier münden die Ausführungsgänge der beiden Verdauungsdrüsen aus Leber (Galle, emulgier Fette) und Pankreas (Amylase des Pankreassaftes spaltet Kohlenhydrate, Lipase Fette und Peptidasen Einweiße) -Wandbau entspricht im Prinzip dem grundsätzlichen -unterteilt in 3 Abschnitte: 1.Duodenum (Länge ca. 20cm) 2.Jejunum (Länge ca. 2m) 3.Ileum (Länge ca. 3m) Oberflächenrelief: Plicae circulares, Kerckring Falten: -bestehen aus Mucosa einschließlich L. muscularis mucosae und Tela submucosa -1 cm hoch, halbmondförmig, zirkulär oder spiralig -Aufeinanderfolge und Dichte vom Duodenum aus nach distal abnehmend. Am Ende des Ileums kaum noch auffallend -Vergrößerung der Oberfläche ca. um das 1,5 fache Villi intestinales, Dünndarmzotten: -0,5-1,5 mm hoch -Aufwerfungen der Mukosa -bestehen nur aus Oberflächenepithel und Lamina propria -Oberflächenvergrößerung um das 5 fache -Im Duodenum blattförmig, nach distal fingerförmig Mikrovilli: -Oberflächenvergrößerung um das 30 fache -Insges. hat der Dünndarm mehr als 100 m2 resorbierende Oberfläche -zwischen Zotten befinden sich Öffnungen von tubulären Drüsen, den Glandulae intestinales (Lieberkühn-Drüsen, Krypten). Kryptentiefe nimmt nach distal zu Epithel: -einsch. hochprism. Epithel (Resorptionsepithel) -pro Tag schilfern ca. 150g Darmepithel ab -besteht aus: 1.Enterozyten, Saumzellen: -schlanke hochprismatische, resorbierende Darmepithelzellen mit polygonalem QS -untereinander durch Haftkomplexe und Verzahnungen verbunden -Interzellularspalten können, bes. in unterer Zellhälfte, erweitert ein -ruhen basal auf Basalmembran -zahlreiche, dichtstehende Mikrovilli an apikaler Oberfläche -> Bürstensaum, der zahlreiche Enzyme enthält: v.a. Disaccharidasen, Peptidasen, alkalische Phosphatase und ATPase 2.Becherzellen: -liegen zwischen resorbierenden Zellen -produzieren Schleim, der aus Glykoproteinen besteht -ihre Anzahl nimmt von proximal nach distal zu und der Schleim wird saurer -fehlen nur in den Epithelabschnitten über Peyer Plaques (größere Lymphozytenaggregate) 3.Paneth-Körnerzellen: -liegen an Basis der Glandulae intestinales, vermehrt im unteren Ileum -apikale, azidophile Granulierung 59 -sind exokrine seröse Drüsenzellen, die ein glykoprotein-reiches Produkt synthetisieren -enthalten Lysozym -> möglicherweise antibakterielle Wirkung 4.endokrine Zellen: -hormonbildende Epithelzellen -bilden mit entsprechenden Zellen des Magens das GEP-System (gastroenteropankreatisches endokrines System) -Mitwirkung bei der Regulierung der Verdauung und an der Steuerung des Kohlenhydratstoffwechsels, da einige auf Langerhans-Inseln wirken (z.B. Gastric inhibitory polypeptid: GIP), andere sowohl in enteroendokrinen als auch in Zellen der Langerhans-Inseln (z.B. Glukagon) vorkommen -bes. zahlreich in Schleimhaut von Magen und Duodenum -isolierte Lage, basale Anreicherung von Sekretgranula -geben ihren Inhalt (Hormone) nach basal ab -Sonderstellung haben Enterochromaffine Zellen, die denen des Magens entsprechen. Ihr Sekret enthält Serotonin, das die Aktivität der Dünndarmmuskulatur steigert, sowie Substanz B oder Motilin, die gleichfalls die Darmbewegungen steigern 5.intraepitheliale Lymphozyten: -epithelassoziierte nichtepitheliale Zellen die zum darmassoziierten lymphatischen Gewebe gehören -Anzahl ist groß -Hauptsächlich T-Lymphozyten (zytotoxische und Suppressor-T-Zellen) 6.M-Zellen, (membranöse Zellen): -gehören ebenfalls zum darmassoziierten lymphatischen Gewebe, sind aber Darmepithelzellen -antigenstransportierende Zellen, die nur über Peyer-Plaques vorkommen -geringe Anzahl an Mikrovilli, verdünnte Glykokalix -in ihrer Nähe viele intraepitheliale Lymphozyten und Makrophagen Lamina propria mucosae -führt Myofibroblasten und glatte Muskelzellen, die eine Peristaltik-unabhängige Bewegung der Schleimhaut ermöglichen -es treten T- und B-Lymphozyten, sowie Makrophagen auf Tela submucosa -Peyer-Plaques: Lymphozytenaggregate, die mehrere hundert Follikel zusammenfassen können. Durchbrechen die L. muscularis mucosae und werden an Oberfläche von abgeflachten Darmepithelzellen mit M-Zellen bedeckt. Kommen in allen Abschnitten des Dünndarms vor, überwiegen jedoch im Ileum. B-Lymphozyten überwiegen Brunner-Drüsen -Glandulae duodenales, typisch für Duodenum, v.a. das proximale Drittel -verzweigte, gewundene, tubuloalveoläre, exokrine Drüsen, die aber auch enteroendokrine Zellen enthalten -Drüsenkörper befinden sich in Tela submucosa, können aber auch L. musc. muc. und L. prop. muc. erreichen -Ihre Ausführungsgänge münden in die Tiefe der Glandulae intestinales -Endstücke kubisch bis niedrig-zylindrisch -Zellkern basal und abgeflacht -die eingestreuten enteroendokrinen Zellen geben u.a. Urgogastrin ab, das bei der Hemmung der Salzsäureproduktion des Magens mitwirkt 60 -exokrine Anteile bilden hochviskösen, alkalischen Schleim aus neutralen Glykoproteinen, der die Duodenalschleimhaut gegen den sauren Magensaft schützt -Ihr Sekret schafft geeigneten pH-Wert für die Wirkung der Verdauungsenzyme der Bauchspeicheldrüse und enthält proteolytische Enzyme, die durch Magensäure aktiviert werden (z.B. Enterokinase, die Trypsinogen in Trypsin überführt) Differenzialdiagnose 1.Duodenum: -Glandulae duodenales, Brunner Drüsen -hohe Plicae circulares -blattförmige Zotten -flache Krypten -Noduli lymphatici solitarii, einzelne Follikelaggregate 2.Jejunum: -hohe, dicht stehende Plicae circulares -fingerförmige Zotten -Noduli lymphatici solitarii, einzelne Follikelaggregate 3.Ileum: -Noduli lymphatici aggregati, Peyer-Plaques -niedrige in großen Abständen auftretende Plicae circulares -niedrige Zotten in größeren Abständen -tiefe Krypten Dickdarm -hier werden dem Chymus Wasser und Elektrolyte entzogen, wodurch der Darminhalt auf ca. 100-200ml pro Tag eingedickt wird -Dickdarmepithel kann prinzipiell aber auch Monosaccharide, AS, Fettsäuren und Triacylglycerine sowie Pharmaka resorbieren (rektale Zufuhr) -Sekretion von Schleim, der als Schutz- und Gleitmittel dient -besiedelt von Darmflora, die eine weiteren Abbau von Kohlenhydraten (durch Gärung) und von Eiweißen (durch Fäulnis) bewirkt. -ca. 1.3m lang und besteht aus Zäkum, Kolon und Rektum -Schleimhautoberfläche ohne Zotten -Im Kolon kommen halbmondförmige Falten, Plicae semilunares, vor an deren Aufbau (im Gegensatz zu Plicae circulares des Dünndarms) auch die Tunica submucosa beteiligt ist Tunica mucosa: -Oberflächenepithel ist einschichtig hochprismatisch und besteht aus resorbierenden Saumzellen mit Mikrovilli -lange, dicht nebeneinander stehende, unverzweigte gerade Glandulae intestinales, Krypten, die ca. 0,5mm tief sind und ein einschichtiges Epithel haben, das neben undifferenzierten und üblichen hochprismatischen Dickdarmzellen, viele Becherzellen, sowie basal rel. viele enteroendokrine Zellen aufweist. -In Lamina propria kommen zahlreiche Lymphozyten und stellenweise Lymphfollikel vor Tela submucosa: -lymphatisches Gewebe stellenweise vermehrt und bildet Lymphfollikel Tunica muscularis: 61 -Fasern der inneren Längsmuskulatur bilden eine geschlossene innere Muskelschicht -Die äußeren Längsmuskelfasern sind zu 3 dicken Längsbündeln zusammengefaßt, den Taeniae coli. Tunica serosa: -regelmäßige Fettansammlungen, die von Mesothel bekleidete Vorstülpungen, Appendices epiploicae, bilden Wurmfortsatz, Appendix vermiformis -mit dem Zäkum in Verbindung -ca. 8cm lang und 0,5-1cm im Durchmesser -Lumen eng und ungleichmäßig -Wandbau ähnelt dem des Dickdarms, jedoch weiniger Krypten und geschlossene äußere Längsmuskelschicht -charakteristische Ansammlungen von Lymphozyten und ausgedehnten Lymphfollikeln, die die L. propria ausfüllen und weit in die Tela submucosa vordringen können Canalis analis Muskulatur: -Tunica muscularis besteht aus System von Ring- und Längsmuskulatur glatter und quergestreifter Muskelfasern -auffällig ist innerer Schließmuskel (M. sphincter ani internus), der als glatter Muskel einen Dauertonus hat und vom Sakralmark her innerviert wird -Dehnungsrezeptoren im Rektum bewirken reflektorisch eine Hemmung des symphatischen, konstriktorischen Einflusses auf den Schließmuskel -M. sphincter ani externus ist quergestreift und gehört zur Beckenbodenmuskulatur -gegliedert in: 1.Zona columnaris: -Columna anales: deutliche Längsfalten der Schleimhaut, aufgeworfen von Bündeln glatter Muskulatur, Venen und Lymphgefäßen, breites Plattenepithel -Sinus anales: Vertiefungen zwischen den Columnae anales, die kaudal von kleinen Falten, Valvulae anales, abgeschlossen werden, einschichtiges hochprismatisches Epithel -Glandulae anales: hier gelegene Krypten 2.Zona intermedia: -ca. 1cm breit -abgegrenzt zur Zona cutanea durch die Linea anocutanea -Oberfläche von perianaler Haut bedeckt, unverhornendes, mehrschichtiges Plattenepithel, sehr sensibel, äußerst schmerzempfindlich, es kommen große Talgdrüsen und kleine ekkrine Schweißdrüsen sowie apokrine Drüsen vor 3.Zona cutanea: -Epithel ist gering verhornt, pigmentiert und sehr dehnbar Pankreas, Bauchspeicheldrüse -liegt in enger Nachbarschaft zum Duodenum, in das ihr Ausführungsgang, Ductus pancreaticus, sowie häufig ein akzessorischer Ausführungsgang, Ductus pancreaticus accesorius, münden -umgeben von einer dünnen Bindegewebekapsel, von der Septen ins Organinnere ziehen und Läppchen abgrenzen 62 -zarte Bindegewebefasern umspinnen verschiedene Drüsenabschnitte -es gibt exokrine und endokrine (Langerhans-Inseln) Abschnitte -Teil des gastroentero-pankreatischen Systems, d.h. daß die Bauchspeicheldrüse zusammen mit Magen und Dünndarm einen Funktionskreis bildet, dessen Regelung v.a. humoral, aber auch nerval erfolgt -sowohl ihre endokrinen als auch ihre exokrinen Anteile werden von außerhalb des Organs gelegenen Zentren gesteuert -außerdem gibt es intrapankreatische Regelmechanismen, z.B. durch eine insuloazinäre Längsachse, die v.a. darin besteht, dass Inselhormone regulatorisch auf exokrine Anteile der Bauchspeicheldrüse wirken Exokrine Anteile -gleicht einer verzweigten tubuloazinösen Drüse -besteht aus Azini und Ausführungsgängen -bildet ein Sekret, das außer Wasser und Ionen verschiedene Proenzyme von Proteasen (Trypsinogen, Chymotripsinogen, Prokarboxypeptidase), Nukleasen (Ribonuklease, Desoxyribonuklease), Lipasen und Amylasen enthält. Die proteolytischen Enzyme werden als inaktive Vorläufer abgegeben. Im Dünndarm wird dann durch das Enzym Enterokinase inaktives Trypsinogen in aktives Trypsin umgewandelt. Trypsin aktiviert dann die anderen Vorläufer der proteolytischen Enzyme -eine Pankreassekretion in nennenswertem Umfang erfolgt erst mit der Nahrungsaufnahme, insbesondere wenn Nahrung ins Duodenum gelangt -pro Tag werden 1,5-2,0l Pankreassaft abgegeben Pankreassekretion fördernde Substanzen: -Die stärksten Förderer der Sekretion sind die, in der Duodenalschleimhaut gebildeten, Hormone Cholezystokinin und Sekretin Cholezystokinin: -Bindung von Cholezystokinin an Zellmembranen v.a. der Drüsenazini, fördert die Ausschleusung von Sekretgranula aus Azinuszellen, wodurch die Abgabe eines volumenreichen, enzym- und eiweißreichen Sekrets gesteigert wird Sekretin: -stimuliert v.a. die Zellen des Gangsystems -stimuliert die Bildung eines volumenreichen, enzymarmen aber bikarbonatreichen Bauchspeichels -Das Bikarbonat dient der Neutralisierung des sauren Chymus im Duodenum und schafft dadurch einen pH-Wert um 7-8, bei dem Pankreasenzyme optimal wirken können weitere Sekretogene: -regen ebenfalls Pankreassekretion an -z.B. das in der Magenschleimhaut gebildete Gastrin, Insulin und verschiedene Neurotransmitter (z.B. vasoaktives intestinales Polypeptid und Acetylcholin) Pankreassekretion hemmende Substanzen: -z.B. verschiedene Neuropeptide (Enkephaline und Neuropeptid Y) oder das in den Langerhans-Inseln gebildete Glukagon, Somatostatin und pankreatisches Polypeptid -siehe unten Azini -bestehen aus serösen Drüsenzellen, schließen jedoch vielfach Zellen des folgenden Schaltstücks, sog. zentroazinöse Zellen, ein. -seröse Azinuszellen haben alle Charakteristika von proteinsynthetisierenden Zellen 63 -die exokrinen Pankreaszellen gehören zu den RNA-reichsten Zellen des Körpers -> starke Basophilie (alte Bezeichnung als Ergastoplasma, das Gebiet in dem Verdauungsenzyme synthetisiert werden) -Sekretgranula werden als Zymogengranula bezeichnet, die die Verdauungsenzyme z.T. in inaktiver Form enthalten. Fasten -> Zymogengranulakonzentration hoch, Nahrung im Verdauungskanal -> Zymogengranulakonzentration niedrig -untereinander sind die Azinuszellen durch Haftkomplexe verbunden, die die Interzellularräume gegen das Lumen der Azini abdichten, außerdem bestehen Gap junctions -> bis zu 500 Drüsenzellen werden zu größeren Einheiten zusammengefaßt Ausführungsgänge -Ausführungsgangsystem besteht aus: 1.intralobulären und 2.interlobulären Abschnitten 3.Hauptausführungsgangsystem zu 1.: die intralobulären Abschnitte: -beginnen mit Schalstücken, deren Anfänge häufig noch innerhalb der Azini liegen (zentroazinäre Zellen) -Streifenstücke fehlen -Abgesehen vom Lumendurchmesser, der in den Schaltstücken gering ist, werden alle intralobulären Abschnitte von einem niedrigen, organellenarmen, nur wenig anfärbbaren Epithel begrenzt -Die Zellen der intralobulären Abschnitte zeigen auffällige laterale und basale Einfaltungen der Zellmembranen zu 2.: die interlobulären Abschnitte: -der Ausführungsgänge haben stets ein hochprismatisches Epithel mit kurzen Mikrovilli und reichlich Sekretgranula im apikalen Zytoplasma -gebildet wird ein neutraler sialomuzinreicher Schleim -vereinzelt kommen enterochromaffine Zellen vor zu 3.: Hauptausführungsgang: -Feinbau gleicht dem der interlobulären Abschnitte, zeigt jedoch abschilfernde Zellen -vereinzelt münden mukoide Drüsen ein Endokrine Anteile, Langerhans-Inseln -Insulae pancreaticae, bilden die endokrinen Anteile der Bauchspeicheldrüse -Zellnester im exokrinen Pankreasgewebe, die als mäanderförmige verzweigte Zellbänder und als kompakte ovale bis runde Zellgruppen vorkommen, umgeben von wenig ret. Bindegewebe -außerdem kommen einzeln gelegen endokrine Zellen vor -Durchmesser der Inseln zwischen 100 und 225 μm -hervorgegangen aus Zellzapfen der embryonalen Drüsenausführungsgänge der exokrinen Anteile der Bauchspeicheldrüse -haben selbst keine Ausführungsgänge, aber ein reich entfaltetes Netzwerk aus sinusoidalen (gefensterten) Kapillaren, denen sich endokrine Zellen anlagern -Inseln treten gegenüber dem anderen Pankreas normalerweise durch geringere Anfärbung hervor -die Inselzellen bilden eine kompakte Zellmasse, die von Kapillaren durchzogen wird -mindestens vier Zelltypen sind zu unterscheiden, deren Sekretgranula die Träger der Inselhormone sind 64 1.Alpha-Zellen (A-Zellen) -> Glukagon 2.Beta-Zellen (B-Zellen) -> Insulin 3.Delta-Zellen (D-Zellen) -> Somatostatin 4.pankreatisches Polypeptid bildende Zellen (PP-Zellen) -> pankreatisches Polypeptid -kolokalisiert kommen Gastrin inhibitorisches Peptid in den A-Zellen, Chromagranin A und GABA in B-Zellen, Endorphin in D-Zellen vor -Proteinsynthese ist in den Langerhans-Inselzellen rel. gering -> deutliche Unterscheidung von den Azinuszellen des exokrinen Pankreas Alpha(A-)Zellen: -liegen meist in der Inselperipherie -ihr Anteil beträgt ca. 20% -Kerne zeigen ein meist mehr oder weniger homogen verteiltes Chromatin -Sekretgranula sind azidophil uns sind ca. 200-300 nm groß Beta(B-)Zellen: -liegen überwiegend im Inneren der Inseln -ca. 60-80% der Inselzellen -Kerne locker strukturiert mit feinen größeren Chromatinschollen -zwischen Granulamembran und Inhalt besteht ein heller Hof Delta(D-)Zellen: -kommen in den Inseln verstreut und rel. selten vor -ca. 5-8% -färben sich kaum an -Sekretgranula sind homogen und ca. 150-400 nm groß Pankreatisches Polypeptid bildende (PP-)Zellen: -nur durch spezielle Methoden zu erfassen -kommen in größerer Zahl nur in mäanderförmigen Inseln vor -Granula sind klein weitere Zellentypen: -C-Zellen: mit organellenarmem Zytoplasma, Granula wenig oder fehlen -D1-Zellen: bilden vasoaktives intestinales Polypeptid (VIP) und enthalten Kortokotropin-releasing-Faktoren -im embryonalen Pankreas serotoninhaltige enterochromaffine Zellen die in den Inseln nachgewiesenen Hormone: 1.Insulin (β-Zellen) 2.Glukagon (α-Zellen) 3.Somatostatin (δ-Zellen) 4.pankreatisches Polypeptid (PP-Zellen) Insulin: -ist ein Proteohormon, ein anaboles Stoffwechselhormon -wirkt v.a. auf den Stoffwechsel von Leberzellen, Muskelzellen und Fettzellen, fördert die Aufnahme von Glukose aus dem Blut, v.a. bei Muskel- und Fettzellen -> Blutzuckerspiegel wird gesenkt -aktviert die Glykogensynthetase, die über Zwischenstufen die Bildung von Glukagon, der Speicherform der Glukose, katalysiert -inaktiviert die Enzyme des Glykogenabbaus und hemmt die Glukoneogenese -wirkt in allen Zellen über Membranrezeptoren -besteht aus 51 AS, die in zwei durch Disulfidbrücken miteinander verbunden Ketten angeordnet sind -der wichtigste physiologische Stimulus zur Insulinsekretion ist die Glukose, aber auch (im Beisein von Glukose) Glukagon, verschiedene Hormone (STH, 65 ACTH, TSH, einige Steroidhormone, sowie Sekretin, Gastrin, Gastric inhibitory peptide aus dem Verdauungskanal) und einige AS (Lysin, Arginin, Leuzin), Fettsäuren -β-Zellen erkennen den Glukosespiegel -Insulinsekretion hemmende Substanzen sind z.B. Katecholamine des Nebennierenmarks. -bei der Regulierung der Tätigkeit der B-Zellen (aber auch anderer Inselzellen) spielt ihre Innervation durch adrenerge und cholinerge Nerven eine Rolle -Inselzellen beeinflussen sich aber auch gegenseitig: fördernd A-Zellen auf Bund D-Zellen, hemmend D-Zellen auf A- und B-Zellen, B- auf D-Zellen) -pro Tag werden insges. ca. 2 mg Insulin ausgeschüttet. Der Insulinbestand der Bauchspeicheldrüse beträgt ca. 6-10 mg Glukagon: -ist ein Polypeptid und besteht aus 29 AS -wird in α-Zellen der Inseln synthetisiert und freigesetzt -eine glukagonähnliche Substanz wird in einem Subtyp enterokriner Zellen (im Darmepithel) gebildet -zur Glukagonausschüttung kommt es v.a. bei Hypoglykämie, aber auch bei Überangebot von AS und Erniedrigung der Plasmakonzentration von freien Fettsäuren -wirkt antagonistisch zum Insulin, erhöht durch Steigerung der Glykogenolyse und Glukogenese den Blutzuckerspiegel -Zusammenspiel von Glukagon und Insulin trägt erheblich zur Aufrechterhaltung einer konstanten Blutglukosekonzentration bei Somatostatin: -Hemmung der Insulin- und Glukagonsekretion -Abgabe von Somatostatin wird durch Arginin und Glukagon stimuliert -kommt noch an verschiedenen anderen Stellen vor (z.B. Hypothalamus) pankreatisches Polypeptid: -sowohl in Inseln als auch im GI-Trakt gebildet -hemmt die sekretinstimulierende exokrine Pankreassekretion und relaxiert die Gallenblase -Seine Sekretion unterliegt adrenerg- und cholinerg-nervalen Einflüssen Gefäße, Nerven -Gefäße: das arterielle Blut gelangt zu 80% in die Kapillaren des exokrinen Pankreas und zu 20% in die der Langerhans-Inseln -venöses Blut der Inseln erreicht über Vasa efferentia das Kapillarsystem des exokrinen Pankreas -> Azini des exokrinen Pankreas werden direkt mit Wirkstoffen der (endokrinen) Insel versorgt -Die Gefäßverbindung zwischen den beiden Teilen nennt man Pfortadersystem, da zwei Kapillargebiete hintereinander geschaltet sind -Nerven: reichlich innerviert, perivaskuläre, periazinäre und periinsuläre Plexus sowie intrapankreatische Ganglien -viele der marklosen intrapankreatischen Nervenfasern sind cholinerg, andere sind aminerg und führen unterschiedlichste Neuropeptide (z.B. Neuropeptid Y, Enkephaline, vasoaktives intestinales Polypeptid) -innerviert werden die exokrinen Sekretzellen über synaptische Felder, die jedoch keine Membranspezialisierungen aufweisen. An den basolateralen Zellmembranen der Azinuszellen sind aber Rezeptoren für verschiedene Transmitter vorhanden Differentialdiagnose Glandula parotidea und Pankreas: 66 -Pankreas: Langerhans-Inseln, zentroazinäre Zellen in den Drüsenendstücken, Fehlen von Streifenstücken -Glandula parotidea: deutliche Streifenstücke, in der Regel in ihrem Bindegewebe Fettzellen Leber -zentrales Stoffwechselorgan, an Abwehrvorgängen beteiligt, Blutspeicher und exokrine Drüse -produziert Galle, die über Ausführungsgänge ins Duodenum gelangt -liegt im rechten Oberbauch unter dem Zwerchfell -ihr wird das gesamte Blut aus den unpaaren Bauchorganen (Magen, Darm, Milz) mit resorbierten Nährstoffen durch die V. portae zugeleitet. In der Leber erfolgt eine erneute Kapillarisierung bevor das Blut in die V. cava gelangt -Aufbau ergibt sich aus intrahepatischem Gefäßsystem und Leberzellen -Leberzellplatten (aus 1-2 Leberzellen) fügen sich mit ihren begleitenden Sinusoiden zu Leberläppchen zusammen intrahepatisches Gefäßsystem 1.V. portae (Pfortader): -leitet der Leber nährstoffreiches Blut aus Magen, Darm und Milz zu -ihre Aufzweigungen enthalten ca. 70% des Leberblutes -teilt sich nach Eintritt in die Leber vielfach -bildet mit ihren Ästen, den Vv. interlobulares, die Vasa publica der Leber 2.A. hepatica: -erhält ihr Blut aus dem Truncus coeliacus und versorgt die Leber mit Sauerstoff -setzt sich in A. hepatica propria fort, die mit ihren intrahepatischen Ästen, den Aa. interlobulares und den aus ihnen hervorgehenden Terminalgefäßen, die Vasa privata sind -die Äste der V. portae und der A. hepatica verlaufen immer gemeinsam -die Terminalgefäße verzweigen sich schließlich und geben ihr Blut gemeinsam über zwischengeschaltete Präkapillaren und Kapillaren in sinusoidale Kapillaren (Lebersinusoide), die dadurch gemischtes Blut enthalten, ab -Das Blut aus den Lebersinusoiden wird in den Vv. centrales gesammelt 3.Vv. hepaticae: -leiten das Blut ab -in sie münden die ,von wenig Bindegewebe umgebenen, Vv. sublobulares, die aus Vereinigungen der Vv. centrales entstanden sind, ein -Vv. sublobulares sind stark kontraktil, so daß sie als Drosselvenen funktionieren können Bindegewebescheiden -umgeben die Aa. und Vv. interlobulares -gehen von der derben Organkapsel (Tunica fibrosa) aus und ziehen ins Innere -bilden Canales portales, periportale Felder, die stets gleichzeitig Äste der V. portae, A. hepatica und des Gallenganges (Ductus interlobulares) sowie feine Lymphgefäße und Nervenfasern, enthalten -> bilden eine portale Trias (Glisson-Trias) -DD: Gallengänge haben eine kubisches bis hochprismatisches Epithel, Äste der V. portae (Vv. interlobulares) sind weitlumig, ihre Wände dünn und muskelarm, Äste der A. hepatica (Aa. interlobulares) sind englumig und Wände besitzen eine kräftige Tunica muscularis -Die Bindegewebefelder werden von Leberzellplatten umgeben, die ein periportale Scheide bilden 67 -Diese Scheide wird in Abständen von allen drei Ästen der Trias durchbrochen (Anfangsteil des Gallenausführungsganges (Hering-Kanal), terminale Pfortadervenole, terminale Leberarteriole), die die in der Bindegewebescheide gelegenen Stammgefäße im Prinzip rechtwinklig, jedoch ohne begleitenden Bindegewebe verlassen Leberläppchen -charakteristisch für histologische Leberschnitte sind: periportale Felder, Vv. centrales, Leberzellreihen, die radiär auf die V. centralis hin orientiert sind, anastomosieren und zwischen sich blutgefäßführende Räume (mit sinusoidalen Kapillaren) fassen und Vv. sublobulares, die einzeln verlaufen -Je nachdem, ob man die V. centralis, das periportale Feld oder die terminalen Pfortadervenolen und Leberarteriolen als Zentren ansieht, ergibt sich die Gliederung in: 1.klassische Läppchen: -V. centralis bildet den Mittelpunkt -die peripheren Ecken werden von den periportalen Feldern gebildet, die in der menschlichen Leber, im Gegensatz zu der des Schweins, nicht miteinander verbunden sind -in der Regel gehören zu einer Zentralvene 3-6 periportale Felder 2.periportale Läppchen: -das periportale Feld steht im Mittelpunkt und die 3 Ecken werden von den Vv. centrales gebildet -es stellt den Drüsencharakter der Leber in den Vordergrund, da die von den Leberzellen gebildete Galle in den Gallenkapillaren zu den in den periportalen Feldern verlaufenden Gallengängen fließt 3.Leberazini: -die terminalen Pfortadervenolen bilden eine Achse, die von Leberzellen umgeben ist -in den Ecken der Leberazini befinden sich die benachbarten periportalen Felder und Vv. centrales -Um die terminalen Lebergefäße herum bilden die Leberzellen drei Zonen: 1.Zone: umgibt die terminalen Lebergefäße unmittelbar und die in ihr gelegenen Leberzellen kommen als erste mit dem der Leber zugeführten Blut in Berührung. Hier liegen die Zellen, die am besten für den Abbau von AS, Fettsäuren zu Acetyl-CoA und für den endoxidativen Stoffwechsel ausgestattet sind und in denen der endergonische Prozess der Glukoneogenese und die Harnstoffbildung aus AS optimal ablaufen können 2.Zone: Die Leberzellen dieser Zone erhalten Blut, das bereits vorher mit Zone 1 –Zellen in Kontakt war. Nicht klar definierte Übergangszone 3.Zone: das Blut hat die beiden ersten Zonen passiert und ist dort verändert worden. Hier treten Enzyme des Glukosestoffwechsels, der Lipogenese sowie der Harnstoffbildung aus Ammoniak und der Biotransformation (Entgiftungsprozess) auf -Jede Leberzelle ist in der Lage durch ihre Enzymausstattung prinzipiell jede Stoffwechselleistung zu erbringen Lebersinusoide -sinusoide Kapillaren -unregelmäßig weit (ca. 4-15 μm) -> Blutstromverlangsamung -> Verbesserung des Stoffaustausches mit der Umgebung -charakteristisch für die Wände der sinusoide sind Öffnungen und Poren, ret. Fasern an der äußeren Oberfläche und das Fehlen einer Basalmembran 68 -Sie werden gebildet von: 1.Endothelzellen: -flach, organellenarm -bilden den größten Teil der Lebersinusoide -zwischen ihnen interzellulare Öffnungen (0,1-0,5 μm) und Poren (100 nm), wodurch Blutbestandteile, jedoch keine Blutzellen, die Strombahn verlassen und in den perisinusoidalen Raum gelangen können -ihnen fehlt eine Basalmembran 2.Kupffer-Zellen: -sind zur Phagozytose befähigt: nehmen z.B. Zellbruchstücke, Bakterien und Fremdkörper auf -teilweise Bestandteile der Wand der Lebersinusoide, teilweise liegen sie den Endothelzellen auf -haben immer lange Fortsätze, die sie mit den Endothelzellen der gleichen oder der gegenüberliegenden Kapillarwand verbinden -> Fortsätze kreuzen die Strombahn -können sich aus dem Verband der Sinuswand lösen und mit dem Blut in die Lunge gelangen -haben im Gegensatz zu Endothelzellen einen rel. Organellenreichtum, v.a. aber viele Peroxysomen und hohe Peroxidaseaktivität -gehören zum MPS, sind modifizierte Monozyten -stammen aus dem Knochenmark, können aber auch am Ort mitotisch verändert werden perisinusoidaler Raum, Disse-Raum -ein 0,5-2 μm breiter Spaltraum zwischen Endothelzellen und umgebenden Leberzellen -enthält wenige ret. Fasern, wenige Bindegewebezellen vereinzelt fettspeichernde Zellen (Ito Zellen) -sind in der Lage Vitamin A zu speichern und spielen pathophysiologisch bei der Entstehung einer Leberzirrhose eine entscheidende Rolle -in den Disse-Raum gelangen nichtzelluläre Anteile des Blutes, die durch Öffnungen und Poren in der Wand der Sinusoide ein- und austreten -er ist wichtig für den Stoffaustausch zwischen Leberzellen und Blut Hepatozyten -sind vielflächig, Durchmesser ca. 20-30 μm -an der dem Disse-Raum zugewandten Seite viele Mikrovilli -untereinander durch zahlreiche Haftkomplexe verbunden, insbes. Gap junctions -in einem umgrenzten Gebiet ist der Interzellularraum zu einem tubulären Spaltensystem erweitert –> Gallenkanälchen, abgedichtet durch Tight junctions -> beim Gesunden kann keine Galle aus den Gallenkanälchen in den Disse-Raum gelangen (pathologisch: Ikterus) -Zellkerne sind rund, haben 1-2 Nukleoli. ca. 25% der Leberzellen haben zwei Kerne -ca. 70% der Leberzellkerne sind tertaploid (Durchmesser 15 μm), 5.6% sind oktaploid (25 μm) die übrigen (10-44%) diploid (10 μm) Die Polyploidie nimmt im Laufe des Lebens zu -Zytoplasma ist eosinophil <- viele Mitochondrien (bis zu 2000/Zelle, immer christareich, enge Beziehung zum oxidativen Stoffwechsel), viel sER, außerdem rER -das sER ist diffus verteilt und steht v.a. im Zusammenhang mit Biotransformationsprozessen (Entgiftungsvorgänge) und der 69 Cholesterinsynthese. enthält stellenweise Einschlüsse, bei denen es sich um Lipoproteine sehr geringer Dichte (VLDL) handelt, die ins Blutplasma abgegeben werden -das rER und freie Ribosomen dienen der Proteinsynthese -größere Golgi-Felder in enger Nachbarschaft zu en Gallenkapillaren, die zur Gallenbildung in enger Beziehung stehen, aber auch Bedeutung für Synthese und Export von Blutproteinen und Lysosomen haben -vermehrt in der Nähe der Gallenkapillaren kommen viele Lysosomen und Peroxysomen vor -> Stoffwechselvorgänge der Leber -Glykogen: wichtiger Bestandteil der Hepatozyten, liegt in Form von 20-30 nm großen, elektronendichten Granula vor, die häufig Rosetten bilden, meist in der Nähe des sER. Es ist für den Körper ein Glukosedepot und dient der Aufrechterhaltung des Glukosespiegels des Blutes Gallengänge -beginnen als tubuläres Spaltsystem zwischen den Hepatozyten (Gallenkanälchen, Canaliculi biliferi) -Durchmesser ca. 0,5-1 μm und unterliegt funktionellen Veränderungen -stehen untereinander in Verbindung und bilden ein zusammenhängendes Netzwerk mit hexagonalen Maschen -sind auf periportale Felder hin gerichtet -pro Tag werden ca. 0,5-1,5 l Galle in den Leberzellen gebildet, die schließlich in die Gallengänge gelangt, die noch außerhalb der periportalen Felder beginnen (Hering-Kanälchen, 15-20 μm) -sie werden von einem kubischen Epithel ausgekleidet, dessen Zytoplasma im Gegensatz zum umgebenden Hepatozyten hell und organellenarm ist -nach kurzem Verlauf kreuzen die Gallengänge die Leberzellplatten, die das periportale Feld umgeben, und treten in das periportale Feld ein, wo sie in den Ductus interlobularis bilifer münden, welche von einem kubischen bis hochprismatischen Epithel ausgekleidet werden -Durch Zusammenfluß von Ductus interlobulares entstehen immer größere Gallengänge (Ductus biliferi), die sich schließlich zum Hauptausführungsgang, Ductus hepaticus, vereinigen -Leberzellen gehören zu den funktionell vielseitigsten Zellen des Organismus. Sie können: 1.Stoffe bilden und abgeben (Sekretion): 1.1.Proteine: -v.a. Serumalbumin, Globuline, Enzyme des Blutplasmas, Glykoproteine und Lipoproteine sowie Prothrombin, Fibrinogen und andere an der Blutgerinnung beteiligte Proteine -sie werden im rER der Leberzellen synthetisiert, gelangen zum Golgi-Apparat und werden schließlich ins Blut abgegeben -im Gegensatz zu anderen Drüsenzellen speichern Hepatozyten keine Proteine (-> fehlen von Sekretgranula) sondern setzen sie laufend frei -ca. 50% der von der Leber abgegebenen Proteine stammen aus den KupfferZellen 1.2.Galle: -wichtigste Bestandteile sind außer Wasser Gallensäuren und Bilirubin sowie Cholesterin, Lecithin und Steroidhormone -ca. 90% dieser Substanzen stammen aus dem entero-hepatischen Kreislauf, d.h. sie werden im Ileum reabsorbiert und der Leber über die Portalvene wieder 70 zugeleitet und wieder verwendet -> nur ca. 10% der benötigten Substanzen müssen in den Leberzellen neu synthetisiert werden -am sER der Hepatozyten werden aus Cholesterin Gallensäuren gebildet aus denen durch Konjugation mit Taurin oder Glycin konjugierte Gallensalze entstehen, die durch aktiven Transport in die Gallenkanälchen abgegeben werden -Gallensäuren: dienen im Verdauungskanal der Emulgierung von Fetten, ermöglichen die Fettverdauung durch Lipase sowie die anschließende Resorption -über sie werden Fremdstoffe ausgeschieden 1.3.Bilirubin: -stammt aus dem Erythrozytenabbau -wird von Zellen des MPS (Kupffer-Zellen, Retikulumzellen) ins Blut freigesetzt und an Albumin gebunden den Hepatozyten zugeleitet, wo das hydrophobe, wasserunlösliche Bilirubin mit Glukuronsäure zu einem wasserlöslichen Bilirubindiglukuronid verknüpft, als welches es in die Gallenkanälchen sezerniert wird -es wird im Darm durch anaerobe Bakterien schrittweise zu Stercoblinogen reduziert, das nach Dehydrierung zum größeren Teil als Stercobilin mit dem Kot ausgeschieden wird 2.Stoffe speichern und wieder freisetzen: -v.a. Kohlenhydrate aber auch Fette -die Leberfunktion hat u.a. große Bedeutung für die Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Energieversorgung des Körpers 2.1.Kohlenhydrate: -Leberzellen können Glukose aus dem Blut aufnehmen und in polymerisierter Form als Glykogen speichern -für den Glykogenabbau ist Phosphorylase erforderlich, es spielt aber auch Glukose-6-Phosphat eine wichtige Rolle, die an die Membranen des sER gebunden ist -Glukoseverwertung und –freisetzung werden u.a. hormonal durch die Inselzellhormone Insulin und Glukagon gesteuert 2.2.Lipide -bestehen hauptsächlich aus Triacylglycerinen und stammen aus der Nahrung -Triacylglycerine werden in der Leber, hauptsächlich aber im Fettgewebe, aus Kohlenhydraten synthetisiert -sie werden ans Blut in Form von Lipidproteinen (VLDL) abgegeben, die im Blut in LDL umgebaut und von extrahepatischem Gewebe aufgenommen und verstoffwechselt werden -die Bildung von Lipoproteinen erfolgt am Golgi-Apparat, wo Triacylglycerine, Phospholipide, Cholesterin und die am rER synthetisierten Apoliproteine A, B und C zu VLDL zusammengesetzt werden. Diese erscheinen als 30.70 nm große Partikel mit einem Triacylglycerinkern, der von einem hydrophilen Mantel aus Proteinen, Phospholipiden und Cholesterin umgeben ist in Vesikeln, die ihren Inhalt in den perisinusoidalen Raum abgeben 3.Stoffe metabolisieren und entgiften: -Leber ist der Hauptort der Desaminierung von AS und damit das Organ, in dem es zur Bildung von Harnstoff kommt, der dann mit dem Blut zur Niere transportiert und dort ausgeschieden wird -die für die Entgiftung wichtigste Organelle ist das sER: 71 -1.Phase: enzymatische Oxidation (seltener Reduktion und Hydroxilysen) der auszuscheidenden Substanzen, wodurch reaktive Gruppen (z.B. Hydroxyl-, Karboxyl- oder Aminogruppen) eingeführt werden. -2. Phase: durch enzymatische Konjugation werden Glukuronyl-, Methyl-, Acetyloder Sulfatgruppen bzw. AS (z.B. Cystein aus Glutathion) angekoppelt Regelung 1.Nahrungsaufnahme 2.Hormone, insbes. Insulin und Glukagon 3.zirkadiane Rhythmen 4.für die Gallensekretion: Sekretin, Vagusreize und Rückkopplungsmechanismen über Gallensäure Regeneration -Leberzellen sind langlebig (mind. 150 Tage) und werden nur langsam erneuert. -trotzdem bis zu einem gewissen Grad außerordentlich regenerationsfreudig Extrahepatische Gallengänge 1.Ductus hepaticus communis 2.Ductus cysticus 3.Ductus choledochus Tunica mucosa: -einschichtig hochprismatisches Epithel worin somatostatinhaltige Zellen schleimbildende Zellen und kleine muköse Drüsen vorkommen -bildet Falten -Lamina propria dünn und reich an elast. Fasern Tunica muscularis: -schmale Schicht aus glatten Muskelzellen, die in der Nähe des Duodenums dicker wird und schließlich an der Papilla duodeni, wo der Ductus choledochus ins Duodenum einmündet, einen Sphinkter bildet (M. sphincter ductus choledochi, Sphincter Oddi), der zur Regelung des Gellenflusses beitragen kann Gallenblase -Vesica fellea -liegt im Nebenschluß zu den großen Gallenausführungsgängen -speichert die Galle und dickt sie durch Wasserentzug ein -birnenförmiges Hohlorgan, angewachsen an der unteren Oberfläche der Leber Tunica mucosa: -einschichtiges hochprismatisches Epithel mit Mikrovilli und Schlussleisten -Epithelzellen sind mitochondrienreich und ihre Zellkerne liegen basal -Schleimbildung und –sekretion -Resorption und Aufbau von Gallenbestandteilen (durch Lysosomen) sowie transzellulärer Wassertransport -vereinzelt kommen im Epithel enterochromaffine Zellen vor -Lamina propria ist locker und zellreich, enthält viele vegetative Nerven und Blutgefäße -Schleimhaut bildet Falten (bes. bei leerer Gallenblase) -Im Gallenblasenhals kommen Schleimdrüsen vor -Epithel des Gallenblasenkörpers stülpt sich tief in Lamina propria ein -> es entstehen Krypten mit weitem Lumen -apikal sind die Interzellularräume durch breite Tight junctions impermeabel Tunica muscularis: 72 -dünn und unregelmäßig Tunica serosa: -verhältnismäßig bindegewebereich -verbindet einerseits die Gallenblase mit der Oberfläche der Leber, wird andererseits an der der Bauchhöhle zugewandten Seite von Perithonealepithel (Mesothel) bedeckt Entleerung: -erfolgt durch Kontraktion der glatten Muskulatur ihrer Wand -wird angeregt durch Cholezystokinin, das in der Schleimhaut des Dünndarms gebildet wird -Auslösender Reiz ist gewöhnlich die Anwesenheit von Fett im Dünndarm, es kann aber auch auf nervösem Weg (N. vagus) zur Kontraktion kommen Atmungsorgane -Regulierung der Gaskonzentration im Blut für Sauerstoff und Kohlendioxid -Stabilisierung des pH-Wertes -Abwehr und Tonbildung -gegliedert in: 1.luftleitende Abschnitte -Nasenhöhle, Nasopharynx, Larynx, Trachea, Bronchi, Bronchioli und Bronchioli terminales -> Totraum 2.respiratorische Abschnitte -Bronchioli respiratorii und alle Teile des Alveolarbaums -Volumenmäßig größerer Teil allgemeiner Wandbau: -einströmende Luft wird gereinigt, angefeuchtet, angewärmt und kontrolliert -glatte Muskelzellen, elast. Fasern und Knorpel geben den Wänden sowohl Festigkeit als auch Flexibilität und Dehnbarkeit respiratorisches Epithel: -bildet mit den vielen mukösen und serösen Drüsen und dem dichten Gefäßnetz der Schleimhaut der luftleitenden Abschnitte eine Funktionseinheit, die die Beschaffenheit der Atemluft beeinflussen kann. glatte Muskulatur: -Bündel, die die luftleitenden und teilweise die respiratorischen Abschnitte (Bronchioli respiratorii, Ductus alveolares) ringförmig bzw. in Spiralen umgeben. -Kontraktion verändert den Durchmesser der Luftwege -> Regulation des Luftwiderstandes elastische Fasern: -Flexibilität und Rückstellung der Wände nach Dehnung -liegen in den luftleitenden Abschnitten in der Lamina propria und sind hauptsächlich längs orientiert -Ihr Anteil ist umgekehrt proportional zum Durchmesser der luftleitenden Röhren Knorpel: -befinden sich am äußeren Rand der Wände der luftleitenden Abschnitte -Von wenigen Ausnahmen abgesehen handelt es sich um hyalinen Knorpel, der als Platten, Spangen oder unvollständige Ringe vorliegt respiratorisches Epithel: -mehrreihiges Flimmerepithel mit Becherzellen -6 verschiedene Zellarten, die alle mit der auffällig dicken Basalmembran in Verbindung stehen 73 1.kinozilientragende Zellen: -kommen am häufigsten vor -hochprismatisch bis kubisch -für die Bewegung der Zilien ist das Protein Dynein essentiell, das u.a. über die Fähigkeit verfügt ATP zu spalten und somit wie eine ATPase wirkt 2.Becherzellen: -zahlreich vorhanden -enthalten apikal viele polysaccharidhaltige Schleimtröpfchen, die nach Abgabe einen zusammenhängenden Film auf der Epitheloberfläche bilden 3.Epithelzellen mit Mikrovilli: -Bürstensaumzellen, Mikrovilli an apikaler Oberfläche -unreife Zellen, die überwiegend dem Ersatz von zugrundegegangenen Flimmerund Becherzellen dienen 4.Sinneszellen: -haben an ihrer apikalen Oberfläche ebenfalls Mikrovilli -bilden basal mit dendritischen Axonen Synapsen 5.Basalzellen: -kleine, basal zwischen den oben genannten Epithelzellen liegende, runde Zellen, die nie die freie Oberfläche des Epithels erreichen -vermutlich Reservezellen, die sich teilen und sich in jeden anderen Zelltyp differenzieren können 6.endokrine Zellen: -gehören zum disseminierten neuroendokrinen System. -liegen einzeln oder in Grüppchen (neuroepitheliale Körperchen) -kommen in größerer Anzahl in den distalen Abschnitten der Atemwege Neugeborener vor -sind in der Regel schmal und reichen von der Basalmembran bis zum Lumen, wo sie Mikrovilli tragen -sie können basal und in neuroepithelialen Körperchen interzellulär von Nervenfasern erreicht werden -Zytoplasma ist reich an Granula mit dichtem Inhalt -weisen zahlreiche Peptide auf (z.B. Bombesin, Kalzitonin, Leu-Enkephalin, Substanz P) deren Abgabe endokrin oder parakrin erfolgen kann -Bedeutung noch nicht vollständig geklärt mehrschichtiges unverhorntes Plattenepithel -tritt überall dort auf, wo das Epithel direkt vom Luftstrom getroffen wird, z.B. in der Carina, oder einer mechanischen Beanspruchung ausgesetzt ist. -An den Stimmfalten ist es teilweise verhornt -es hat v.a. Schutzfunktion distale Abschnitte: -aus dem mehrreihigen Flimmerepithel wird in den Bronchioli und Bronchioli terminales ein einschichtiges hochprismatisches Flimmerepithel und schließlich in den Bronchioli respiratorii ein einschichtiges kubisches kinozilienfreies Epithel. -es kommt v.a. zur Abnahme der Becherzellen, die schließlich in den Bronchioli terminales fehlen luftleitende Abschnitte Trachea -ca. 12 cm lange, 12 mm, dünnwandige Röhre zwischen Larynxende (Ringknorpel) und Bifurcatio tracheae, wo sie sich in zwei Hauptbronchien teilt 74 -weist einen für die Luftwege typischen Bau auf: Tunica mucosa respiratoria: -Epithel und L. propria -Oberfläche der Mukosa bildet ein typisches respiratorisches Epithel (mehrreihiges unverhornendes Epithel mit eingestreuten Becherzellen) -besonders sind intraepitheliale Nervenfasern, die sich unterhalb des Schlussleistennetzes der Epithelzellen oder im Paries membranaceus im basalen Epithel befinden -Die L. propria enthält zahlreiche längs orientierte elast. Fasernetze, vereinzelt Lymphozyten und viele seromuköse Glandulae tracheales, die ihr Sekret an die Oberfläche abgeben. Sie sind besonders zahlreich in den dorsalen Wandabschnitten (Paries membranaceus). -Die elast. Fasernetze sind von Kollagenfasern und –faserbündeln durchwirkt und stehen in direkter Verbindung sowohl mit der Basalmembran des Epithels als auch mit dem Perichondrium der Knorpelspangen Tunica fibromusculocartilaginea: -16 – 29 C -förmige Spangen aus hyalinem Knorpel halten das Lumen der Trachea offen. Untereinander sind sie durch straffe koll. Bindegewebezüge mit elast. Fasernetzen verbunden, die zusammen als Ligg. anularia bezeichnet werden. Die knorpelfreie Rückwand der Trachea (Paries membranaceus) bilden die offenen Enden der Knorpelspangen. Sie werden durch fibroelastische Bänder und Bündel glatter Muskelzellen (M. trachealis) überbrückt, die auch am Perichondrium ansetzen Bronchialbaum, Lunge -Die Trachea teilt sich in zwei Hauptbronchien (Durchmesser links 12,5 mm, rechts 14 mm), die jeweils am Hilum zusammen mit Arterien, Venen und Lymphgefäßen in die Lunge eintreten. Diese Strukturen werden von dichtem Bindegewebe umgeben und bilden zusammen die Lungenwurzel, Radix pulmonis -Nach kurzem Verlauf teilen sich die Hauptbronchien rechts in 3, links in 2 Bronchi lobares, die jeweils einen Lungenlappen versorgen. -Diese Lappenbronchi teilen sich nun in Bronchi segmentales, deren Durchmesser immer kleiner werden (schließlich 1 mm) und die sich dann in Bronchioli fortsetzen. -Jeder Bronchiolus tritt in ein Lungenläppchen ein und teilt sich gleichmäßig 3 bis 4 mal in 6 – 8 Bronchioli terminales -Die Lungenläppchen haben Pyramidenform, deren Spitze auf das Lungenhilum zeigt. Sie sind von dünnen Bindegewebesepten begrenzt, die beim Erwachsenen häufig unvollständig sind. Deutliche Septen haben die Läppchen, die der Pleura am nächsten liegen (im Lungenmantel). Hier finden sich im Bindegewebe Ansammlungen von Kohle- und Staubpartikelchen. -die Bronchialflüssigkeit enthält verschiedene lytische Enzyme, wie z.B. Lysozym, Kollagenase und β-Glukuronidase Aufgaben der Lunge: 1.respiratorische: -Gasaustausch zwischen Blut und Luftraum -Ist Luftdruck im Alveolarraum größer als in der Umgebung (positiver transthorakaler Druck) -> Ausatmung, umgekehrt -> Einatmung -Druckdifferenzen werden durch Verkleinerungen bzw. Vergrößerungen des Lungenvolumens erreicht 75 -Der Vergrößerung des Thoraxraumes stehen elast. Kräfte entgegen, die sich zusammensetzen aus den elastischen Kräften des Lungengewebes und der Thoraxwand und der Oberflächenspannung in den Alveolen an der Grenzfläche zwischen Luft und Flüssigkeitsfilm 2.nichtrespiratorische: -Bildung von Surfactant -Festhalten und Abbau von Zellen aus anderen Organen (z.B. abgestoßene Kupffer-Zellen, die festgehalten und abgebaut oder auf dem Luftweg entfernt werden) -immunologische Aufgaben (intraepitheliale Lymphozyten und Plasmazellen, IgA im Schleim der Luftwege, Makrophagen und bei allergischen Reaktionen Mastzellen) -metabolische Aufgaben (Endothelzellen der Alveolarkapillaren können Serotonin, Noradrenalin, Histamin und Bradykinin aus dem Blut aufnehmen und abbauen sowie enzymatisch Angiotensin I in vasokonstriktorisches Angiotensin II umwandeln. außerdem werden Kortison in Kortisol überführt Prostaglandine synthetisiert, freigesetzt und abgebaut.) Bronchi: -Wandbau gleicht weitgehend dem der Trachea -Die Form der Bronchialknorpel und die Anordnung der Muskulatur sind jedoch unterschiedlich: -Die Knorpel liegen nur noch als einzelne Knorpelplatten oder –stückchen vor, die in den kleinsten Bronchien aus elast. Knorpel bestehen. -Die Muskulatur bildet eine eigene Tunica muscularis, die den gesamten Bronchus umschließt und in den größeren Bronchien ringförmig, in den kleineren schraubenförmig verläuft, wobei sich die Faserzüge kreuzen. Nach distal lockert sich die Muskulatur auf -Schleimhaut ist reich an elast. Fasern und seromukösen Glandulae bronchiales, es kommen vereinzelt Lymphozyten vor Bronchioli: -Abschnitte des Bronchialbaums deren Durchmesser weniger als 1 mm betragen -in ihrer Wand kommen weder Knorpel noch Drüsen vor -Becherzellen treten nur vereinzelt auf und fehlen distalwärts vollständig -Das mehrreihige hochprismatische Flimmerepithel nimmt im Verlauf der Bronchioli an Höhe ab und wird einschichtig, bleibt aber hochprismatisch und behält Kinozilien. -Die glatte Muskulatur nimmt zu und bildet einen Ringmuskelschlauch -Die Schleimhaut ist reich an elast. Fasern, die in der L. propria liegen (Fibrae elasticae longitudinales), wo sich außerdem ein dichter Venenplexus der Vv. bronchiales befindet. -umgeben werden sie von Adventitia -N. Vagusreiz -> (örtliche) Kontraktion der Muskulatur, Symphatikusreiz (adrenerge β2-Rezeptoren) -> Erschlaffung der Muskulatur -> Dilatation des Lumens Bronchioli terminales: -die Endabschnitte des v.a. der Luftleitung dienenden Bronchialbaums -mittlerer Durchmesser ca. 0,4 mm, Anzahl in der menschlichen Lunge ca. 65000 -Wandbau ähnelt weitgehend dem der Endabschnitte der Bronchioli Clara-Zellen: -besondere Zellen im Bronchialepithel, die durch eine starke Vorwölbung der apikalen Region auffallen 76 -Sekretzellen mit einem prominenten Golgi-Apparat, Mitochondrien und apikalen Sekretgranula bzw. sekretorischen Bläschen -Sekret besteht aus Lipiden, Lipo- und Glykoproteinen und vielen Enzymen -möglicherweise Beziehung zum Auf- und Abbau des Surfactant Respiratorische Abschnitte Bronchioli respiratorii -jeder Bronchiolus terminalis teilt sich in 2 oder mehr Bronchioli respiratorii, die sich wieder bis zu 3 mal jeweils 2 mal verzweigen -> es entstehen Bronchioli respiratorii I. bis III. Ordnung -dienen gleichzeitig der Luftleitung und dem Gasaustausch -Durchmesser ca. 0,15 – 0,2, Länge ca. 1 – 3 mm -Wandbau ähnelt dem der Bronchioli terminalis, Epithel ist jedoch einschichtig kubisch und kinozilienfrei, vereinzelt kommen Clara-Zellen vor -Unter Epithel liegen längsverlaufende elast. Fasern und Bündel glatter Muskelzellen, die in Spiralen angeordnet sind -seitliche Vorwölbungen der Bronchiolenwand, die mit Alveolarepithel ausgekleidet sind und dem Gasaustausch dienen -> Alveolen -Am Eingang der Alveolen geht das einschichtige kubische Epithel der Bronchioli respiratorii kontinuierlich in plattes Alveolarepithel über -nach distal nimmt die Zahl der Alveolen immer mehr zu und gleichzeitig teilt sich jeder Bronchiolus respiratorius in 2 – 11 Ductus alveolares Ductus alveolares -Gänge deren Wände von dicht nebeneinander liegenden Ausstülpungen, Alveolen, bzw. Eingängen, Atria, in Alveolengruppen, Sacculi alveolares, unterbrochen sind -die wenigen verbleibenden Wandabschnitte sind von einschichtigem kubischen Epithel bedeckt -Unter dem Epithel liegt ein Netzwerk aus Kollagenfasern, ret. und sehr auffälligen elast. Fasern sowie glatte Muskelzellen, die sphinkterartig die Eingänge in Alveolen bzw. Sacculi alveolares umgreifen -Die Eingänge in die Alveolen haben Ringform -> Alveolarringe Alveolen -kleine, sackförmige Ausstülpungen der Bronchioli respiratorii, Ductus und Sacculi alveolares -Im Querschnitt erscheinen sie hexagonal -mittlerer Durchmesser 250 – 290 μm Jede Lunge enthält ca. 300 Mio. Alveolen, die die Oberfläche erheblich vergrößern -> bei mittlerer Respirationslage eine Fläche von ca. 100 – 140 m2 Septum interalveolare: -trennt die Alveolen voneinander -schmale zwischen Alveolen desselben Ductus alveolaris und breitere basale zwischen Alveolen benachbarter Ductus alveolares -sie haben Poren, so daß ein Austausch von O2 und CO2 zwischen Alveolarluft und Blut möglich ist. -weist auf beiden Oberflächen flaches Alveolarepithel auf und enthält zahlreiche Kapillaren (nirgends im Körper so dicht wie hier) elast., ret. und koll. Fasern sowie Fibrozyten, Leukozyten, Makrophagen, Mastzellen, vereinzelte kontraktile Zellen und Nervenfasern -alle Strukturen stützen die Alveolarwand und verhindern ihr kollabieren Kollagen: 77 -ca. 15 - 20% des Interstitiums -hauptsächlich Typ I und Typ III-Kollagen -Typ I kommt v.a. in den Alveolarsepten, in der Adventitia des Bronchialbaums und in dem mit der Pleura in Verbindung stehenden Bindegewebe -Typ III entspricht wahrscheinlich den ret. Fasern Blut-Luft-Schranke: -gebildet von Kapillarendothel, den miteinander verschmolzenen Basalmembranen der Kapillaren und des Alveolarepithels, sowie den Alveolarepithelzellen und dem Surfactant -kurze Diffusionsstrecke, ca. 2,2 μm Kapillarendothel: -zusammenhängendes, nichtfenestriertes Endothel, mit kleineren und längeren Kernen als die Alveolarepithelzellen haben Basalmembranen: -sind sehr dünn und verschmelzen dort, wo sich die Kapillaren dem Alveolarepithel anlagern mit denen des Alveolarepithels Alveolarepithel: -besteht aus zwei Zellarten (Typ I und II) -Alveolarepithelzellen (Pneumozyten) Typ I: flach ausgezogen, platt und bekleiden den größten Teil de Alveolenoberfläche (95%) -> Deckzellen -stellenweise so dünn (ca. 25 nm), daß sie nur im EM zu sehen sind -dort wo sie Kapillaren bedecken kommen viele Pinozytosebläschen vor -wichtige Rolle beim Umsatz des Surfactant -weinig Zellorganellen -> hohe Vulnerabilität -untereinander durch viele Haftkomplexe verbunden -gehen aus Typ II Zellen hervor -Alveolarepithelzellen (Pneumozyten) Typ II: auch große Alveolarepithelzellen oder Nischenzellen -liegen zwischen den flachen Typ I Zellen, mit denen sie durch Desmosomen und Tight junctions verbunden sind -sind etwa kubisch und wölben sich oft ins Alveolarlumen vor -bilden häufig kleine Gruppen (2-3 Zellen) und befinden sich in Ecken (Nischen) der Alveolarwände -können proliferieren -sind sezernierenden Zellen mit gut entwickeltem Golgi-Apparat, reichlich rER, freie Ribosomen, multivesikuläre Körper, Lysosomen und größere Mitochondrien sowie Mikrovilli -im LM bläschenförmiges oder schaumiges Zytoplasma -Vorkommen von multilamellären Körperchen, die von einer Membran umschlossen sind und osmiophile Lamellen enthalten. Es sind Sekretgranula, die Phospholipide, Glykosaminoglykane und Proteine enthalten, hohe saure Phosphataseaktivität Surfactant: -breitet sich an der Zelloberfläche auf einem Flüssigkeitsfilm über die gesamte Oberfläche der Alveole aus und bildet einen Proteinphospholipidfilm, der hauptsächlich aus Lecithin besteht. -Ist in voll entfalteten Alveolen monomolekular, in kontrahierten mehrschichtig -trägt wesentlich zur Herabsetzung der Oberflächenspannung der Alveolen bei -wird dauernd umgesetzt, Halbwertszeit von 14 – 24 h -wird von Alveolarepithelzellen Typ II gebildet und von Typ I Zellen entfernt 78 Alveolarmakrophagen -Infektionsschutz -ursprüngliche Blutmonozyten aus dem Knochenmark, die die Kapillaren verlassen haben und aus den Alveolarsepten durch Basalmembran und Alveolarepithel hindurch ins Alveolarlumen gelangt sind -tentakelartige Zytoplasmafortsätze, zahlreiche Lysosomen und leere Vakuolen -nehmen Verunreinigungen des Alveolarlumens, einschließlich Surfactantresten auf -sind sie mit staubförmigen Bestandteilen beladen -> Staubzellen, tragen sie unter pathologischen Bedingungen ins Lumen gelangte Erythrozyten (Hämosiderin und Hämoglobinabbauprodukte) -> Herzfehlerzellen Blutgefäße 1.funktioneller Kreislauf (Vasa publica): -die zuleitenden Gefäße sind die Aa. pulmonales, die ableitenden die Vv. pulmonales -die Aa. pulmonales haben eine rel. geringe Wandstärke mit rel. niedrigem elast. Faseranteil und viel glatter Muskulatur. Ihre Äste begleiten den Bronchialbaum. An den Bronchioli und Ductus alveolares gehen sie in Arteriolen über und setzen sich schließlich in ein dichtes kapilläres Netzwerk in den Septa interalveolaria fort. Die Alveolarringe enthalten einen Kapillarring -Kapillaren: entscheidend für den Gasaustausch, es gibt Ruhekapillaren, die ständig und Arbeitskapillaren, die nur bei erhöhter Beanspruchung tätig sind -Venolen: Venolen und Venen verlaufen im Lungengewebe einzeln. Sie liegen zunächst im interlobulären Bindegewebe, gelangen dann ins intersegmentale Bindegewebe und folgen schließlich dem Bronchialbaum bis zum Lungenhilum, wo die Vv. pulmonales entstehen. 2.ernährender Kreislauf (Vasa privata): -kleiner als die Aa. und Vv. pulmonales -dienen der Ernährung der Wände des Bronchialbaums (bis zu den Bronchioli respiratorii) und der größeren Äste der Aa. pulmonales -die Äste der Aa. bronchiales verlaufen in enger Nachbarschaft zu Bronchien und Bronchioli, jedoch nur bis zu den Bronchioli respiratorii, wo sie mit den Aa. pulmonales anastomosieren. Lymphgefäße -feinste Lymphkapillaren in der Wand der Bronchioli respiratorii, große Lymphgefäße verlaufen dann mit den Bronchien und den Lungengefäßen. -abgeleitet wird die Lymphe schließlich zu Lymphknoten im Hilumgebiet -zusätzlich besteht ein oberflächliches Lymphgefäßnetzwerk in der Pleura visceralis, von wo aus die Lymphgefäße in die Interlobularsepten des Lungengewebes eintreten und schließlich auch zu den Hilumlymphknoten gelangen Innervation -geht vom Plexus pulmonalis an den beiden Hauptbronchi aus, von wo aus sich n den Wänden der Bronchi 2 Nervenplexus ausbilden (Plexus peribronchialis, Plexus intramuralis) -Von den Plexus ziehen Fasern zu den Pulmonalarterien und ins Lungengewebe. -sie führen Fasern vom N. vagus, vom Grenzstrang aus den oberen Brustganglien, von intrapulmonalen Neuronen (autonom) afferente Fasern: -Pressorezeptoren in der Dorsalwand der Teilungsstelle der A. pulmonalis -Chemorezeptoren, möglicherweise die Sinneszellen der Bronchialschleimhaut 79 -Dehnungsrezeptoren, möglicherweise die Fasern in der L. propria der Bronchien, in den Alveolarsepten und den Pleura pulmonalis -sie verlaufen im N. vagus zum medullären Atemzentrum -> Hemmung der Inspiration efferente Fasern: -Regulation der weite des Bronchialbaums (glatte Muskulatur) und der Drüsentätigkeit Pleura -seröse Haut aus zwei Blättern, der Pleura parietalis und der Pleura visceralis, die am Lungenhilum ineinander übergehen -beide Pleurablätter sind auf den einander zugewandten Oberflächen mit Mesothel bedeckt, das jeweils auf einer Bindegewebeschicht aus koll. und elast. Fasern ruht -Pleura parietalis: ist diese Bindegewebeschicht breit und mehrschichtig. Eine submesotheliale Schicht ist gefäßarm und besteht aus einem oberflächlichen elast. Fasernetzwerk und 2 Lagen koll. Fasern -Pleura visceralis: ist diese Bindegewebeschicht zart, gefäßreich und setzt sich in das intrapulmonale Bindegewebe fort -zwischen den beiden Blättern befindet sich der Pleuraspalt mit einem engen Flüssigkeitsfilm 80