Biotechnologie Praktikum MBT2 Zeitplan Tag Programm 1 Montag 16.Mai Antibiotika, Medien, Puffer für Komp. Zellen / Animpfen ÜNK Komp Zellen BL21 / Platten gießen (NAAmp) 2 Dienstag 17.Mai Präparation komp.Zellen / Trafo Kontrolle u. pTaq / Ausplattieren/Animpfen ÜNK EX/ Medien VK /HK, IPTG 3 Mittwoch 18.Mai HK EX, Wachstumskurve, Induktion / Proben für SDS nehmen /Lösungen SDS-Gel / Kolonien zählen u. auswerten 4 Donnerstag 19.Mai Proben für SDS nehmen /Ernte HK EX / SDS-Gele gießen/Puffer für Zellaufschluss, IEC 5 Freitag 20.Mai SDS-Gel#1 (Expression) laden/Elpho/Färben, Entfärben Einscannen / weiter Puffer für Zellaufschluss, IEC 6 Montag 23.Mai Zellaufschluss Freeze/Thaw /Zentrifugation Zelltrümmer/ Überstand auf DEAE laden u. eluieren /Taq Pool SDS-Proben nehmen / Konzentrieren 7 Dienstag 24.Mai Mittwoch 25.Mai Proteinbestimmung/ Dialysepuffer 9 Donnerstag 26.Mai PCR Test gereinigte vs. gekaufte Taq /Puffer Agarose Gel/Agarose Gel gießen 10 Freitag 27.Mai Agarose Gel Elpho Gel Einscannen, Abschlussbesprechung 8 Taq Pool konzentrieren in Dialyse starten / SDS-Gel#2 (Proteinreinigung) laden, Elpho, Färben, Entfärben, Einscannen 1 Biotechnologie Praktikum MBT2 Tabelle 1 Antibiotika Lösungen Stammlösungen Ampicillin (Ap) Konzentrationen Lagerung Arbeitskonzentration 100 mg/ml in 50% Ethanol -20°C 100 µg/ml Tabelle 2 Antibiotika Wirkung Antibiotikum Wirkung Ampicillin (Ap) Inhibiert die Bakterienzellwandsynthese, Hemmung der Quervernetzung der Peptidoglykane durch Inhibition der D-Alanin-Transpeptidase, => Betalaktamantibiotika Chloramphenicol (Cm) Inhibiert die Bakterienproteinbiosynthese, durch Blockieren der Peptidyltransferase auf der ribosomalen 50S Untereinheit; bei höheren Konzentrationen kann die eukaryontische DNA Synthese inhibiert werden Schematische Darstellung der PCR (Polymerase Ketten Reaktion) Das Prinzip der Methode soll hier kurz zusammengefasst werden: Die PCR-Technik beruht auf der Fähigkeit fast aller DNA-Polymerasen, Oligonukleotide an ihrem freien 3´-OH Ende an einem komplementären Template zu elongieren. Durch die Verwendung einer DNA-Polymerase aus einem thermophilen Bakterium, Thermophilus (Thermus) aquaticus, und einer Maschine, die automatisch verschiedene Inkubationsbedingungen einstellen kann, ist es möglich, die gewünschte DNA-Synthese mehrfach nacheinander ablaufen zu lassen. Da zwei gegenläufige Oligonukleotide mit Komplementarität zum rechten und linken Ende der gewünschten Zielsequenz verwendet werden, erhält man schon nach wenigen Synthesezyklen ein definiertes Genfragment. Programm des Thermocyclers: 1. Schritt 4 min 95°C Denaturieren 2. Schritt 30 s 30 s 60 s 95°C 63°C 72°C Denaturieren Primerhybridisierung = "Annealing" Elongation 3. Schritt Den 2. Schritt 29x wiederholen (insgesamt 30 Zyklen) 4. Schritt 5 min 72°C 5. Schritt 4°C zeitlich unbegrenzte Kühlung abschließende Elongationsreaktion ="Final-Elongation" 2 Tabelle 3 Lösungen, kompetente Zellen, CaCl2 Methode CaCl2 Lösung 200 ml Substanz Konzentrationen Einwaage Kommentar CaCl2.2H2O (M=147,02) 60 mM 1,8 g Glyzerin 15 % 30 ml In 180 ml H2O lösen, pH auf 7.0 einstellen, auf 200 ml auffüllen und sterilisieren durch autoklavieren. HEPES (M=238,31) 10 mM 0,5 g Herstellen kompetenter Zellen nach der CaCl2 Methode Beimpfe 500 ml NB Medium, in einem 2-l-Erlenmeyerkolben mit Schikanen, mit 5 ml einer Übernachtkultur E. coli BL21 und lasse den Kolben bei 200 UpM im Inkubator bei 37°C schütteln. Überprüfe die optische Dichte der Kultur bei 600 nm in 30minütigen Abständen, bis ein Wert von 0,6 erreicht wird (jew. 1000 µl Probe entnehmen und gegen unbeimpftes Medium messen). Überführe die Kultur in einen Zentrifugenbecher und tariere gegen einen zweiten Becher mit Wasser aus. Alle folgenden Schritte auf Eis bzw. bei 4°C ausführen! Stelle die Becher in gegenüberliegende Positionen in den Rotor JA10 in der Beckman-Zentrifuge Avanti J-20, schraube den Deckel zu und schalte das Gerät an. Stelle an den Drehknöpfen folgende Werte ein: ROTOR JA10, SPEED 5000 g, TIME 10 min, TEMP 4°C. Starte den Lauf durch Drücken auf die grüne Starttaste. Gieße den Überstand in den Erlenmeyerkolben zurück (wird später zum Autoklavieren gegegeben) und resuspendiere das Bakteriensediment in 100 ml kalter CaCl2-Lösung. Zentrifugiere nochmals wie oben und resuspendiere nun in 5 ml der CaCl2-Lösung. Die Zellen sind jetzt kompetent für Aufnahme von Plasmiden und können für die Transformation verwendet werden. Transformation durch Hitzeschock Mische 100 µl der kompetenten Zellen mit 1 µl Plasmid pTrc99_TaqPol in einem 1.5-ml-Eppendorfgefäß auf Eis. Lasse das Gefäß in einem Schwimmer für 2 min bei 42°C in einem Wasserbad schwimmen und stelle es sofort zurück auf Eis. Gib anschließend 500 µl NB-Medium zu dem Ansatz und inkubiere die Zellen zur Regeneration 45 min bei 37°C. 200 µl der Zellen können nun in die Vorkultur (50 ml NB mit 100 µg/ml Ap in 500-mlErlenmeyerkolben) pipettiert werden. Stelle die Kultur in den 37°C Schüttelinkubator und lasse sie bei 200 UpM bis zum nächsten Morgen schütteln. Zur Sicherheit sollte ein Teil des restlichen Transformationsansatzes auf Selektionsagar (NA mit 100 µg/ml Ap) ausplattiert werden. Pipettiere dazu jeweils 20/100/200 µl des Ansatzes auf eine Platte und verteile die Lösung mit einem vorher abgeflammten Drygallski-Spatel. Stelle die Platten in den 37°C Inkubator. Zur Kontrolle der Kompetenz der Zellen transformiere 100 µl der kompetenten Zellen mit 1 µl einer 0,25 ng/µl konzentrierten Lösung des Plasmids pUC18. Plattiere nach der Regeneration 50 µl auf NA mit 100 µg/ml Ap aus und inkubiere die Platten wie oben. Vergiss nicht, die Platten am nächsten Morgen aus dem Inkubator zu nehmen, zähle die gewachsenen Kolonien, berechne die Kompetenz der Zellen (Kolonien pro µg Plasmid) und stelle alle Platten anschließend in den Kühlschrank. 3 Hauptkultur: Induktion/Expression/Ernte/Lagerung Beimpfe 500 ml NB-Medium (100 µg/ml Amp) in einem Erlenmeyerkolben mit 10 ml der am Vortag gestarteten Vorkultur und lasse die Zellen bei 37°C im Schüttelinkubator bei 150 UpM wachsen. Die OD 600 der angeimpften HK wird fotometrisch verfolgt (d.h. alle 30 Minuten werden 1000 µl Probe gezogen und gegen unbeimpftes Medium bei 600 nm im Fotometer gemessen). Erstelle mit den erhaltenen Werten eine Wachstumskurve. Sobald eine OD600 von 1,0 erreicht ist, wird die HK mit ß-Isopropylthiogalactosid (IPTG) induziert (Endkonzentration IPTG: 1 mM). Nach Induktion der HK weiterhin Proben für die Wachstumskurve vermessen! Die Zellen der induzierten HK werden über Nacht bei 37°C im Schüttler inkubiert. Überführe am Morgen in 1000ml-Zentrifugenbecher, zentrifugiere in der Beckman-Zentrifuge Avanti J-20. Stelle an den Drehknöpfen folgende Werte ein: ROTOR 8.1000, SPEED 5000 g, TIME 10 min, TEMP 4°C. Starte den Lauf durch Drücken auf die grüne Starttaste. Gieße den Überstand nach der Zentrifugation in den Erlenmeyerkolben zurück (wird später zum Autoklavieren gegegeben) und überführe das Bakteriensediment mit einem Plastikschaber in 50-ml-Falconröhrchen. Resuspendiere die Bakterien in 20 ml Puffer 1 (50 mM Tris .Cl, pH 8.0) und friere die Zellen in flüssigen Stickstoff ein. Die gefrorene Suspension wird bis zum Zellaufschluss bei –80°C im Tiefkühlschrank gelagert. Zellaufschluss Stelle die bis dahin bei –80°C gelagerte Falconröhrchen mit der Bakteriensuspension in ein bei 75°C temperiertes Wasserbad und inkubiere für 30 min. Friere die Zellen erneut in flüssigem Stickstoff ein und wiederhole danach den Inkubationsschritt im Wasserbad. Durch den Wechsel zwischen Schockfrieren und Hochtemperaturauftauen lysieren die Zellen. Die E.-coli-Proteine denaturieren bei 75°C und fallen aus, während die thermostabile Polymerase nativ gefaltet in Lösung bleibt. Überführe die Suspension in ein Zentrifugationsgefäß für die Ultrazentrifuge und sedimentiere die Zelltrümmer im Rotor P30 bei 30.000 UpM in der Zentrifuge himac CP75ß (Hitachi) für 30 min. Gieße den Überstand nach der Zentrifugation vorsichtig (ohne das Sediment zu lösen!) in ein Falcongefäß, pipettiere für die spätere SDS-GelElektrophorese 100 µl in ein Eppendorfgefäß und friere die Elektrophoreseprobe bei –20°C ein. Der Zentifugationsüberstand im Falcon wird für die folgende Ionenaustauschchromatographie bereitgehalten. Ionenaustauschchromatographie Bei der Ionenaustauschchromatographie erfolgt die Trennung von Proteinen nach ihrer Ladung und unabhängig von der Molekülgröße. Proteine bestehen aus verschiedenen Aminosäuren, deren Seitenketten neben ungeladenen auch saure und basische Reste tragen können und so zur Gesamtladung des Proteins beitragen. Der pH Wert an dem sich positive und negative Ladungen ausgleichen und das Protein nach außen ungeladen erscheint ist für jedes Protein charakteristisch und wird als isoelektrischer Punkt (pI) bezeichnet. Bei pH-Werten unter dem pI ist die Gesamtladung wegen der Protonierung der geladenen Seitenketten positiv, bei pH-Werten höher als der pI negativ. Da Proteine eine Vielzahl von geladenen Gruppen tragen, deren tatsächliche Ladung bei einem bestimmten pH-Wert zudem noch von der Umgebung der einzelnen Aminosäure abhängt, ist die genaue Ladungsverteilung eine sehr spezifische Größe und die Trennung nach Ladung damit eine leistungsfähige Methode zur Proteinseparierung. Die in diesem Versuch genutzte Ionenaustauschermatrix DEAE besteht aus einem Polymer, das negativ geladene Diethylaminoethyl-Gruppen trägt. 4 Die Proben werden in einem Puffer mit niedrigem Salzgehalt (Puffer 2) bei einem pH-Wert auf die Säule aufgegeben, daß die Taq-Polymerase an die Matrix bindet. Dies ist im Fall von Anionenaustauschern eine pHStufe oberhalb, bei Kationenaustauschern unterhalb des isoelektrischen Punktes des Proteins. Die Bindung an die Matrix erfolgt über elektrostatische Interaktionen. Diese Wechselwirkungen sind abhängig von der Salzkonzentration im Puffer. Der Puffer mit dem niedrigen Salzgehalt wird dazu verwendet, die nicht gebundenen Proteine von der Säule zu waschen. Danach wird die Taq-Polymerase mit Hilfe des Elutionspuffers (Puffer 3) von der Matrix entfernt und in mehreren Durchlauffraktionen gesammelt. Die höhere Salzkonzentration in diesem Puffer bewirkt eine Schwächung der Bindung des Proteins an die Matrix. Puffer 1 (Resuspensionspuffer) Tris/Cl 50 mM; pH 8,0 Puffer 2 (Waschpuffer) Tris/Cl 50 mM; pH 8,0 NaCl 40 mM Puffer 3 (Elutionspuffer) Tris/Cl 50 mM; pH 8,0 NaCl 80 mM Der Durchlauf durch die Säule wird in Fraktionen mit definiertem, gleich bleibendem Volumen aufgefangen. Vom jeweiligen Durchlauf nach dem Auftragen des Zellextraktes, während des Waschens der Säule sowie von den Fraktionen mit dem Eluat des gebundenen Proteins werden für die spätere SDS-Gelelektrophorese 100 µl Probe entnommen, in ein Eppendorfgefäß pipettiert und bei –20°C eingefroren. Proteinbestimmung/Einengen/Dialyse Diejenigen Fraktionen, die das Eluat mit der Taq-Polymerase enthalten, werden vereinigt („gepoolt“). Danach wird ein BC Assay durchgeführt, um den Proteingehalt zu bestimmen. Um das Protein zu konzentrieren, muss das Volumen des Fraktionenpools reduziert werden. Das Einengen der Lösung erfolgt unter Verwendung von Amicon-15-Filterröhrchen mit einer Ausschlussgröße von 30 000 Da. Diese werden im Rotor 19776 bei 4500 UpM 30 min zentrifugiert. Falls danach das Volumen der Lösung noch mehr als 2 ml beträgt, muss der Zentrifugationsschritt wiederholt werden. Andernfalls kann die Proteinlösung mit Puffer 1 auf 2 ml aufgefüllt werden. Schließlich wird die Taq-Polymerase durch Dialyse in ihren Lagerpuffer (Puffer 4) umgepuffert und bei -20°C aufbewahrt. Damit der Puffer mit dem BC Assay kompatibel ist, muss der Puffer 1:10 verdünnt werden. 5 Puffer 4 (Lager- bzw. Dialysepuffer) Tris/Cl 20 mM; pH 8,0 KCl 100 mM EDTA 0,1 mM Dithioerythritol 1 mM (Dithiothreitol, DTE, DTT) Tween 20 0,5% Nonidet P40 0,5% Glycerol 50% PCR-Test gereinigte vs. gekaufte Taq Um die Funktion der heterolog exprimierten und gereinigten Taq-Polymerase zu überprüfen und ihre Aktivität abzuschätzen, werden mehrere verschiedene Verdünnungen des selbst hergestellten Enzyms angesetzt und parallel zu kommerziell erhältlicher Taq-Polymerase zur Durchführung einer Test-PCR verwendet. Die PCRProdukte werden danach auf ein Agarosegel aufgetragen und mittels Elektrophorese getrennt. Gereinigte Taq 1. 2. 3. 4. 5. Gekaufte Taq 1:2000 1:1000 1:800 1:500 1:300 PCR-Ansatz (1x) Wasser Puffer (10x) mit MgCl2 dNTP (5 µM) Template Primer 1 Primer 2 Taq-Pol. End ∑ Template: pKKHC_meg (2µg/µl, 1:400 verd.) Primer 1: at meg 1 36 Primer 2: at meg 2 37 PCR-Programm (<FH> Sv) 11,0 µl 2,0 µl 0,2 µl 2,0 µl 0,4 µl 0,4 µl 4,0 µl 95°C 95°C 63°C 72°C Goto 2, 72°C 4°C for 4:00 for 0:30 for 0:30 for 1:00 29 times for 5:00 for ever 20,0 µl SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese Einführung Unter Elektrophorese versteht man die Wanderung von positiv oder negativ geladenen Molekülen im elektrischen Feld in einer Lösung oder einer Trägermatrix. Unterwirft man eine Mischung von Proteinen einer Elektrophorese, kann man erwarten, daß die verschiedenen Proteine in schmalen einzelnen Banden mit unterschiedlicher Geschwindigkeit wandern, da die Wanderungsgeschwindigkeit des Proteins von der Molekülgröße und der Anzahl überschüssiger positiver bzw. negativer Ladungen auf der Moleküloberfläche abhängt. Besteht die Trägermatrix aus Gel (z.B. Stärke, Agarose oder Polyacryl) so spricht man von Gelelektrophorese. Die Wanderung von Makromolekülen in solchen Gelen wird zusätzlich von der Struktur des Gels beeinflußt. 6 Unabhängig davon, welches Polymer als Matrix verwendet wird, kann der Vernetzungsgrad variiert und damit die Maschenweite der Gele der Größe der Moleküle angepaßt werden. Polyacrylamidgele entstehen durch die Polymerisation von Acrylamid und der Vernetzung der linearen Polymere durch N,N‘-Methylenbisacrylamid. Die Polymerisation von Acrylamid und Bisacrylamid wird durch Ammoniumperoxodisulfat (APS), das leicht Radikale bildet, initiiert. Als Acrylamidkonzentration Katalysator im dient dabei Polymerisationsansatz N,N,N‘,N‘-Tetramethylethylendiamin bestimmt die Länge der (TEMED). Polyacrylamidketten, Die die Bisacrylamidkonzentration den Vernetzungsgrad. Beide zusammen bestimmen die Eigenschaften des Gels, insbesondere die Porengröße, Elastizität und Dichte. Je nach Größe der zu trennenden Moleküle verwendet man Gele unterschiedlicher Porosität: 2.5 %-Gele erlauben es, Moleküle mit einem Molekulargewicht im Bereich von 106 Dalton, 30 %-Gele solche mit einem Molekulargewicht im Bereich von 103 Dalton zu trennen. Die Gelelektrophorese dient somit der Analyse von Makromolekülen (Proteinen oder Nukleinsäuren) und ermöglicht eine schnelle Molekulargewichtsbestimmung. Diskontinuierliche Proteinelektrophorese im SDS-Polyacrylamidgel Die meisten Proteine verbinden sich mit SDS (Sodiumdodecylsulfat) zu negativ geladenen SDS-ProteinKomplexen mit konstantem Masse zu Ladungsverhältnis (1,4 g SDS/g Protein in 1 % SDS-Lösungen). SDS denaturiert die Proteine, – besonders nach vorheriger Reduktion mit Mercaptoethanol oder DTT (Dithiothreitol), – so daß sie ihre spezifische Quartär-, Tertiär- und zum Teil auch ihre Sekundärstruktur verlieren und eine mehr oder weniger einheitliche Form annehmen. Während der Elektrophorese wandert der SDS-Protein-Komplex im elektrischen Feld zum Pluspol (Anode). Dabei trennt der Molekularsiebeffekt der Polyacrylmatrix die SDS-ProteinKomplexe nach ihrem Stokes-Radius und somit nach ihrem Molekulargewicht auf. Es ergibt sich eine lineare Beziehung zwischen dem Logarithmus des Molekulargewichtes und der elektrophoretischen Mobilität des Polypeptids im Bereich von Molekulargewichtsbestimmungen 10 bis 1000 von Proteinen kDa, bzw. je nach Konzentration Proteinuntereinheiten sind des Trenngels. Proteinstandards Für als Eichsubstanzgemische kommerziell erhältlich. Das am häufigsten verwendete SDS-Gelelektrophoresesystem ist das diskontinuierliche Lämmli-System mit TrisGlycin-Puffern: Ein Sammelgel (Tris-Glycin-Puffer pH 6.8, 3-4 % Acrylamid) überschichtet ein Trenngel (TrisGlycin-Puffer pH 8.8, 5-20 % Acrylamid). Der Vorteil dieser Methode liegt in der höheren Trennschärfe und besseren Nachweisempfindlichkeit. Sie beruht auf der Diskontinuität der Gelstruktur und der unterschiedlichen Pufferzusammensetzung im Sammel- und im Trenngel. Das Sammelgel, in dem die Probe konzentriert wird, ist großporig, so daß ein Siebeffekt nicht zum Tragen kommt. Das Trenngel ist so engporig, daß ein Siebeffekt eintritt und die Komponenten der Probe der Größe nach aufgetrennt werden. Die Probe, wie auch das Trenn– und Sammelgel enthalten Chloridionen, während der Laufpuffer Glycinionen enthält. Der Mechanismus der Konzentrierung beruht darauf, daß beim Anlegen der Spannung die Chloridionen im Gel mit hoher Mobilität zur Anode wandern, während die in das Sammelgel eindringenden Glycinionen aufgrund des neutralen pH-Wertes überwiegend als Zwitterionen vorliegen und deshalb nur sehr langsam wandern. Zwischen Glycin und Chloridionen entsteht eine an Ionen verarmte Zone. Die Proteine in der Probe sind negativ geladen und werden sich gemäß ihrer elektrophoretischen Mobilitäten zwischen den schnell wandernden Chloridionen und den langsam wandernden Glycinionen anordnen. Dabei werden sie konzentriert, da sich zwischen den Leitund Folgeionen ein Spannungsgradient aufbaut, der zur Beschleunigung der negativ geladenen Proteine führt, bis sie in Form von direkt aufeinanderfolgenden Stapel zum Leition aufgeschlossen haben. Wenn die Ionenfront das Trenngel erreicht hat, wird Glycin aufgrund des veränderten pH-Wertes vollständig dissoziieren und die Proteine überholen, welche nun im engporigen Trenngel dem Siebeffekt ausgesetzt sind und deshalb nach Größe aufgetrennt werden (vergleiche Abbildung 1). 7 Nachweis von Proteinen durch Färbung mit Coomassie –Brilliantblau Nach der Auftrennung der Proteine ist es notwendig, die Proteinbanden im Gel sichtbar zu machen, d.h. anzufärben. Vor oder während dem Färben werden die Proteine im Gel fixiert, also denaturiert und ausgefällt. Fixiert wird meistens mit Ethanol/Essigsäure/Wasser-Mischungen, die ein Färbemittel, z.B. Coomassie-Blau, enthalten. Die Coomassie-Färbung ist einfach und macht wenig Arbeit, doch auch bei dünnen Gelen dauert das Entfärben 2-3 Stunden. Die Empfindlichkeit ist mäßig (200-400 ng Protein pro Bande), reicht jedoch für Routineprozeduren vollkommen aus. Zum Nachweis niedriger Proteinkonzentrationen empfiehlt sich die Silberfärbung. Diese Färbung hat eine höhere Empfindlichkeit (5-30 ng pro Bande), ist jedoch erheblich arbeits- und zeitaufwendiger. Abbildung 1: Vorgänge bei der diskontinuierlichen Gelelektrophorese Versuchsdurchführung und Auswertung Kammer und Platten für die Multigießkammer mit Spüli und Schwamm säubern und mit ausreichend H2Odest. spülen und trocknen. Glasplatten und Aluminiumoxidplatten mit Spacern trennen und in die Gießkammer legen (Glasplatten nach vorne) Gießkammer mit Glasplatten auffüllen und mit Klemmen schließen. Trenngel und Sammelgel in jeweils einem Falcongefäß vorbereiten und alles bis auf APS und TEMED hinzugeben. Tabelle 4: Trenngel (0.375M Tris/Cl, pH 8.8) 10%ig 3 Gele 6 Gele 4x Puffer Trenngel (LT) 5 ml 10 ml 30% Acrylamid/Bisacrylamidlösung (Protogel) 6,67 ml 13,4 ml 10% APS 100 µl 200 µl TEMED 10 µl 20 µl H2Odest. ad 20 ml ad 40 ml 8 Tabelle 5: Sammelgel (0,125M Tris/Cl, pH 6,8) 5%ig 3 Gele 6 Gele 4x Puffer Sammelgel (UT) 2,5 ml 5 ml 30% Acrylamid/Bisacrylamidlösung (Protogel) 1,6 ml 3,2 ml 10% APS 50 µl 100 µl TEMED 5 µl 10 µl H2Odest. ad 10 ml ad 20 ml sind die Platten vorbereitet, gibt man APS und TEMED zur Trenngellösung und pipettiert das Trenngel in die Kammer, bis etwa 4 cm unter der Oberkante der Glasplatte. Überschichten mit 1 ml Isopropanol/Wasser (50/50)-Gemisch. Etwa 30 Minuten warten, bis das Gel auspolymerisiert ist (sieht man auch am Rest des Gels im Falcon). Ist das Gel polymerisiert, Isopropanol/Wasser-gemisch abschütten. TEMED und APS zum Sammelgel pipettieren, in die Kammer auf das Trenngel pipettieren und direkt den Kamm einfügen. Auspolymerisieren lassen. Elektrophoresekammer zusammenbauen. Die Multigießkammer auseinanderbauen, das Gelsandwich (mit Aluminiumoxidplatte , Spacern und Glasplatte) in die Elektrophoresekammer einspannen und auf Dichtigkeit überprüfen. Kammer mit Laufpuffer befüllen, Geltaschen mit Filzstift markieren (alternativ Schablone passend auflegen) und den Kamm vorsichtig aus dem Gel herausziehen. Die Proben mit SDS-Gel-Ladepuffer und gegebenenfalls mit H2Odest verdünnen (die Proben sollten zwischen 2-3 µg Protein pro Bande haben), danach 5 min im Wasserbad kochen. Kurz in der Tischzentrifuge abzentrifugieren. Mit einer Mikropipette Proben und Proteinstandard in die Taschen des Gels auftragen. Deckel der Elektrophoresekammer schließen, Wasserkühlung anschließen, an Netzgerät anschließen und Netzgerät auf 10 mA einstellen. Ist die Front des Farbmarkers an dem unteren Ende des Gels angelangt, wird die Kammer abgebaut, das Gelsandwich vorsichtig auseinandergebaut. Eventuell das Gel durch Abschneiden einer Ecke markieren. Das Gel wird vorsichtig in ein Bad mit der Coomasie-Färbelösung gegeben und etwa 30 min auf dem Taumelschüttler gefärbt. Die Färbelösung wird wieder zurück in die Vorratsflasche gefüllt (Handschuhe!) und das Gel vorsichtig mit Wasser abgespült. Das Gel wird dann im Entfärbebad entfärbt (Entfärbelösung mehrmals wechseln, Entfärbelösung wird über Aktivkohlefilter regeneriert). Gel kurzzeitig in Wasser aufbewahren, und dokumentieren, später im Geltrockner trocknen. Auswertung: Das Gel wird dokumentiert, die Molekulargewichte der Proteine anhand des Proteinstandards abgeschätzt und mit den theoretischen Werten verglichen. 9 Geräte, Substanzen und Lösungen Geräte und Materialien Minigel Vertikal –Einheit mit Glassplatten, Kämmen, Spacern, Klammern und Pufferkammer, Netzgerät, MultiGelgießkammer, 5 ml-, 1 ml-, 200 µl-, 10 µl- Pipetten und passende Spitzen, 2 Falcon-Gefäße Wasserbad und Schwimmer Lösungen 4 X Trenngelpuffer (LT) 1.5 M Tris/HCl, pH 8.8 0.4 % SDS 4 x Sammelgelpuffer (UT) 0.5 M Tris/HCl, pH 6.8 0.4 % SDS SDS Gelladepuffer (2 x) 1 M Tris/HCl, pH 6.8 1 ml 20 % SDS 2.0 ml Glycerin 4.0 ml 0.1 % Bromphenolblau 0.2 ml -Mercaptoethanol 0.8 ml H2Odest 2.0 ml Laufpuffer (5 x) Tris 15.1 g Glycin 94.0 g 20 % SDS 25 ml H2Odest ad 1000 ml Coomassie Färbelösung 0.1 % Brilliant Blue 1.0 g 45 % Methanol 500 ml 10 % Essigsäure 100 ml H2Odest ad 1000 ml filtrieren Coomassie Entfärbelösung 45 % Methanol 100 ml 10 % Essigsäure 100 ml H2Odest ad 1000 ml 10% Ammoniumperoxodisulfat (APS) 30% Acrylamid/Bisacrylamid 10 à 50 ml, TEMED Isopropanol /Wasser-Gemisch (50/50; v/v) Proben, Proteinstandards Entnahme und Aufbereitung von Proben für die SDS-Page Probennahme während der Proteinexpression Unmittelbar vor der Induktion der heterologen Proteinexpression und vor der Zellernte werden jeweils Proben für die SDS-Polyacrylamidgelelektrophorese (SDS-PAGE) aus der Hauptkultur entnommen. Wenn die Expression nicht über Nacht stattfindet, können auch während der Expression regelmäßig Proben entnommen werden. Die Induktion erfolgt, wenn die OD600 der Kultur einen Wert von 1,0 erreicht hat. Das Probenvolumen, das zu diesem Zeitpunkt entnommen werden soll, beträgt 1 ml. Die SDS-PAGE dient dazu, die im Medium und in den Zellen vorhandenen Proteine aufzutrennen und so die Menge des heterolog exprimierten Proteins abzuschätzen. Dabei soll die von einer definierten Anzahl von Zellen produzierte Proteinmenge über die Zeit bestimmt und verglichen werden. Daher wirkt auch das nach der Induktion fortgesetzte Wachstum, also die Zunahme der Zellzahl, als Störgröße, die das Ergebnis verfälscht, weil mehr Zellen auch mehr Protein produzieren können. Um sicherzustellen, dass die Zellzahl in allen Proben etwa gleich groß ist, muss das Probenvolumen mit der Zeit umgekehrt proportional zur optischen Dichte verringert werden, ausgehend von 1000 µl Probe bei einer OD von 1,0. Nach jeder OD-Messung muss also das zu entnehmende Probenvolumen nach folgender Formel berechnet werden: VProbe = 1000 µl / OD600 Probennahme während der Proteinreinigung Während der Ionenaustauschchromatographie (IEC) werden vom jeweiligen Durchlauf nach dem Auftragen des Zellextraktes, während des Waschens der Säule sowie von den Fraktionen mit dem Eluat des gebundenen Proteins für die spätere SDS-PAGE 100 µl Probe entnommen. Probenaufbereitung Die während der Proteinexpression entnommenen Proben werden jeweils in ein 1,5 ml-Eppendorfgefäß pipettiert und darin in der Tischzentrifuge kurz zentrifugiert (auf symmetrische Anordnung der Gefäße im Rotor achten, evtl. Gegengewicht mit gleichem Volumen bereitstellen!). Den Überstand vorsichtig in ein Gefäß mit Bakterienabfall abgießen und das Bakteriensediment in 100 µl SDS-Gelladepuffer resuspendieren. Während der Proteinreinigung genommene Proben werden direkt mit 100 µl SDS-GLP versetzt. Auf diese Weise behandelte Proben können im Kühlschrank gelagert und bis zur Weiterverarbeitung gesammelt werden. Um die Bakterienzellen aufzulösen und die Proteine zu denaturieren, werden die Proben schließlich bei 100°C für 5 Minuten im Wasserbad gekocht. Dazu müssen die Deckel der Eppis mit Deckelklemmen (cap locks) fixiert werden, damit sie nicht aufspringen können. Die Eppis nach 5min vom Schwimmer nehmen und einige Minuten auf Eis stellen. Danach werden die Proben in der Tischzentrifuge kurz zentrifugiert, um Kondenswasser zurückzugewinnen. Bis zur Elektrophorese können die Proben im Kühlschrank oder bei -20°C gelagert werden. 11 Der Proteinstandard (Marker) für die SDS-PAGE wird auf dieselbe Weise 5 min gekocht, bevor er aufgetragen wird. Konzentrationsbestimmung Zur Bestimmung der Proteinkonzentration der im Praktikum hergestellten Taq-Polymerase wird das BC Assay Kit (BC = bichinonic acid) von Uptima (Fa. Interchim) verwendet. Es handelt sich um einen colorimetrischen Assay, der auf der spektrometrischen Messung eines löslichen lila Komplexes beruht, den eine organische Säure im Reaktionsansatz mit Cu+-Ionen bildet. Diese wiederum entstehen, wenn Peptidbindungen vorhanden sind, die die Cu2+-Ionen im Reaktionsansatz reduzieren. Der Cu+-Komplex besitzt eine hohe Absorption bei 562 nm, die der Proteinkonzentration über einen weiten Bereich proportional ist. Zur Konzentrationsbestimmung werden 50 µl der eingeengten und umgepufferten Proteinlöösung als Probe genommen und 1:10 mit Puffer 4 verdünnt. Auf diese Weise steht genügend Volumen zur Durchführung der Assay-Reaktion zur Verfügung, ohne das zu viel Taq-Polymerase verloren geht. Außerdem wird die Reaktion mit Lagerpuffer (ohne Protein) als Kontrolle durchgeführt. Bei der Berechnung der Proteinkonzentration muss dann der Verdünnungsfaktor berücksichtigt werden! 1. Erstellen einer Eichgeraden Um den Zusammenhang zwischen der Proteinkonzentration einer Probe und der Absorption des durch die AssayReaktion entstehenden Cu+-Komplexes näher zu untersuchen, muss eine Eichgerade erstellt werden, bei der die bei 562 nm im Photometer gemessene Absorption des Reaktionsansatzes gegen die definierte Konzentration eines Proteinstandards aufgetragen wird. Das Kit enthält eine Stammlösung des Rinderproteins BSA (Bovine Serum Albumin) mit einer Konzentration von 2 mg/ml. Durch schrittweise Verdünnung dieser Proteinlösung mit Wasser oder Puffer (in unserem Fall Lagerpuffer (Puffer 4), 1:10 verdünnt!) erhält man 8 Konzentrationsstufen des Proteinstandards, die hier fprtlaufend mit A bis H bezeichnet sind. Folgende Verdünnungen werden in beschriftete 1,5 ml-Eppis angesetzt (siehe Tabelle 4): Tabelle 4: Pipettierschema zur Herstellung der verschiedenen BSA-Standards mit den angegebenen Konzentrationen. Standard Proteinlösung Puffer 4 Konzentration A Stammlösung 400 µl 0 µl 2 mg/ml B Stammlösung 300 µl 300 µl 1 mg/ml C Stammlösung 420 µl 700 µl 750 µg/ml D Stammlösung 100 µl 300 µl 500 µg/ml E Stammlösung 100 µl 700 µl 250 µg/ml F Standard E 200 µl 300 µl 100 µg/ml G Standard E 100 µl 400 µl 20 µg/ml H / 0 µl 0 µg/ml 2. Vorbereitung der Proben und ihrer Verdünnungen 12 700 µl Von der bereits vorverdünnten Probe der Proteinlösung werden die angegebenen Verdünnungnen jeweils zweimal in beschriftete 1,5 ml-Eppis angesetzt (siehe Tabelle 5). Zur Verdünnung wird Lagerpuffer verwendet (Puffer 4,1:10 verdünnt) benutzt. Zusätzlich wird der Puffer alleine als Negativkontrolle getestet. Puffer 4 enthält Glycerol und DTE in Konzentrationen, die den Ablauf der Assay-Reaktion beeinflussen und daher das Ergebnis verfälschen könnten. Tabelle 5: Pipettierschema zum Ansetzen der verschiedenen Verdünnungen der Probe sowie der Negativkontrolle und des Referenzwertes der photometrischen Messung für die Assay-Reaktion. Art der Probe Verdünnung Bezeichnung Probe (verd.) [µl] Puffer 4 [µl] Referenzwert / 0-Ref 0 200 Negativkontrolle / 0-NK 0 200 Taq-Lösung 1:1 3-1/3-2 200 0 2-1/2-2 20 180 1-1/1-2 2 198 (Verd. jeweils 2x ansetzen) 1:10 1:100 3. Ansetzen des BC-Assay-Reagens Zur Vorbereitung der Reaktion des BC-Assays müssen die beiden Reagenzien des Kits, A und B, im Verhältnis 50:1 gemischt werden. D.h., 50 Teilen Reagens A wird 1 Teil Reagens B hinzugefügt (insgesamt 51 Teile). Beachte den Unterschied zu Verdünnung 1:50 (1 Teil Lösung + 49 Teile Lösungsmittel = 50 Teile insgesamt)! Der fertige Reagenzienmix sollte möglichst rasch (innerhalb weniger Stunden) benutzt werden. Für eine Anzahl von 8 Standards, 2x3 Proben und die 2 Leerwerte werden mindestens 50 ml Reagens A und 1 ml Reagens B benötigt. 4. Durchführung des BC-Assays Zu Beginn des BC-Assays müssen die Standards, die Proben und das Reagens Raumtemperatur besitzen. Die Reaktionen der Standards für die Eichkurve, der Proben und der Negativkontrolle werden gemeinsam durchgeführt. Der Referenzwert wird für die Referenzküvette des Zweistrahlphotometers benötigt, mit der der Nullabgleich erfolgt und gegen die die Messung der Absorption durchgeführt wird. Pipettiere jeweils 100 µl der Standards und Proben, der Kontrolle und des Leerwertes in vorher beschriftete 2 ml-Eppendorfgefäße. Füge jeweils 2 ml des BC-Assay-Reagens (A:B = 50:1) hinzu und mische durch invertieren. Inkubiere die Reaktionsansätze bei 37°C für 30 min (alternativ: 2 h bei Raumtemperatur). Lasse die Lösung auf Raumtemperatur abkühlen (evtl. kurz auf Eis stellen), fülle sie in Küvetten um und miss jeweils die Absorption bei 562 nm (Spektrum 450-650 nm) im Photometer gegen den Leerwert. Von jeder Verdünnungsstufe erhält man zwei Messwerte. 5. Auswertung des BC-Assays Die gemessenen Absorptionswerte der 8 BSA-Standards werden in einem Diagramm gegen die jeweiligen Proteinkonzentrationen aufgetragen. Durch die erhaltenen Punkte wird eine Ausgleichsgerade gelegt. Mit Hilfe dieser Eichgeraden können die Proteinkonzentrationen der Proben anhand der gemessenen Absorptionen berechnet werden. Es wurden drei verschiedene Verdünnungsstufen gemessen, damit möglichst wenigstens eine davon im Bereich der Eichgeraden liegt, die über den Messbereich hinaus nicht beliebig verlängert werden darf. 13 Von jeder Probe, deren Messwert im Bereich der Eichgeraden liegt, werden Verdünnung, die gemessene Absorption, die ermittelte Proteinkonzentration und die ursprüngliche Proteinkonzentration in der Probe (ermittelte Konzentration x Verdünnungsfaktor) notiert. Das Ergebnis für jede Verdünnungsstufe ergibt sich als arithmetischer Mittelwert der beiden Parallelansätze. 14