M AR K E T I N G REFERENT: Mag. Eduard Altendorfer NETZWERK GRUPPE Unternehmensentwicklungs GmbH Zappestraße 9, A-4040 Linz, Tel. +43 (0)732 246960, Fax +43 (0)732 246960-22 [email protected], www.netzwerkgruppe.at 1 I n h a l t s ve r z e i c h n i s 1. Marketing-Verständnis ____________________________________________ 4 1.1. Marketingdefinition __________________________________________________ 4 1.2. Den Wandel verstehen _______________________________________________ 5 1.3. Die Herausforderung annehmen________________________________________ 7 1.4. Mut zur Spezialisierung beweisen_______________________________________ 8 1.5. Die Unternehmenskultur pflegen _______________________________________ 9 2. Die Vision ______________________________________________________ 11 2.1. Die persönliche Vision ________________________________________________ 12 2.2. Die Unternehmensvision ______________________________________________ 13 2.3. Beispiele für Visionen ________________________________________________ 14 3. Strategische Erfolgspositionen (SEP) _______________________________ 15 4. Basisfähigkeiten _________________________________________________ 17 5. USP (Unique Selling Propositions) __________________________________ 17 6. Das Tortenmodell ________________________________________________ 19 6.1. Das Totenmodell am Beispiel Steirereck Pogusch __________________________ 21 7. Marketingkonzept ________________________________________________ 22 7.1. Der rote Faden des Marketing-Konzeptes ________________________________ 23 8. Situationsanalyse ________________________________________________ 25 8.1. Der Lebenslauf der Unternehmerfamilie _________________________________ 26 8.2. Die Geschichte des Unternehmens ____________________________________ 26 8.3. Stärken- & Schwächenanalyse – der Hardware ____________________________ 26 8.4. Stärken- & Schwächenanalyse- der Software ______________________________ 28 8.5. Analyse der Gästezufriedenheit ________________________________________ 30 8.6. Mitbewerberanalyse _________________________________________________ 41 8.7. Standortanalyse ____________________________________________________ 43 8.8. Das Umfeld – die Trends (siehe Skript Trends) ____________________________ 46 8.9. Wo stehe ich mit meinem Betrieb (Portfolio-Management)? __________________ 47 8.10. SWOT-Analyse ____________________________________________________ 49 8.11. Positionierung am Markt _____________________________________________ 51 8.12. Zusammenfassung des Ist-Zustandes __________________________________ 52 9. Ziele definieren __________________________________________________ 53 2 9.1. Zieldefinition durch das SMART Modell __________________________________ 54 9.2. Arten von Zielen ____________________________________________________ 55 10. Strategie-Entwicklung ____________________________________________ 58 10.1. Kernnutzen/Zusatznutzen ____________________________________________ 60 10.2. Bedürfnisse erkennen _______________________________________________ 61 10.3. Zielgruppe segmentieren ____________________________________________ 63 10.4. Beispiel einer persönlichen Zielgruppenstrategie __________________________ 65 10.5. Beispiel Gästeportfolio ______________________________________________ 67 11. Marketingmix __________________________________________________ 69 11.1. Kurzüberblick über die Marketing-Instrumente ____________________________ 70 11.2. Produktpolitik ______________________________________________________ 77 11.2.1. Information zur Produktpolitik _____________________________________________ 78 11.2.3. Ambiente _____________________________________________________________ 85 11.2.4. Dienstleistung/Mitarbeiter (siehe Skript Führung) ______________________________ 86 11.3. Preispolitik ________________________________________________________ 88 11.4. Distributionspolitik / Verkaufswege _____________________________________ 91 11.4.1 Gäste auf direktem Weg gewinnen ________________________________________ 92 11.4.2. Gäste auf indirekten Wegen gewinnen_____________________________________ 94 12. Fachbegriffe des Marketings ______________________________________ 97 13. Fragekatalog Marketing _________________________________________ 104 3 1. Marketing-Verständnis 1.1. Marketingdefinition Marketing ist die unternehmerische Grundhaltung, einen Betrieb auf den Markt ausgerichtet und damit marktgerecht zu führen. Für Sie heißt das: Sie müssen die Bedürfnisse der Menschen, die mit Ihrem Unternehmen verbunden sind (in erster Linie Ihre Gäste, aber auch Ihre Mitarbeiter), erkennen und sie mit Ihrem Angebot befriedigen wollen. Als praktische Tätigkeit bedeutet Marketing: • • • • • • Die nachgefragte Leistung zur richtigen Zeit und am richtigen Ort zum richtigen Preis auf dem geeigneten Weg mit wirksamer Verkaufsförderung, Werbung und Öffentlichkeitsarbeit den richtigen Kunden anbieten und damit einen angemessenen Gewinn erzielen. Erfassen, was Marketing bedeutet Gérard Blitz wollte seinen Freunden ursprüngliche Ferienerlebnisse in der Natur und am Licht vermitteln: so entstand der Club Méditerranée. Johannes Badrutt überredete englische Gäste, im Winter nach St. Moritz zu kommen: damit wurde der alpine Wintersport aus der Taufe gehoben. Conrad Hilton träumte von einer weltumspannenden Markenqualität für Gastfreundschaft: so entstand die erste wirklich internationale Hotelkette. Diese und andere Pioniere betrieben - bewusst oder unbewusst - praktisches Marketing. Sie hatten Visionen, die sie mit motivierten Mitarbeitern umsetzten. Und sie erfüllten damit die Bedürfnisse ausgewählter Gästegruppen. Sie erkannten auch, dass Gäste den Weg ins Hotel, in den Club, ins Restaurant nicht von selbst finden und dass nur zufriedene Gäste wiederkommen. 4 1.2. Den Wandel verstehen Wir leben in einem Zeitalter äußerster Ungewissheit. Traditionelle Werte geraten ins Wanken, zuverlässige Prognosen gehören der Vergangenheit an. Wir alle müssen uns der immer schneller stattfindenden globalen Veränderungen bewusst werden. Die Bedürfnisse im Wandel Gästebedürfnisse zu erkennen und zu erfüllen ist Ihre zentrale Aufgabe. Welche elementaren menschlichen Grundbedürfnisse und welche Wünsche des "neuen Konsumenten" gilt es zu beachten? Die menschlichen Bedürfnisse - die übrigens nicht nur für Gäste, sondern auch für Mitarbeiter gelten - sind in der "Maslow`schen Bedürfnispyramide" einfach und vollständig dargestellt: Selbstverwirklichung Anerkennung, Lob Beziehungen, Freundschaft Sicherheit, Ordnung Körperliche Grundbedürfnisse (Essen, Trinken, Atmen, Sex, Wärme) • • • • • Bedürfnis nach Selbstverwirklichung (Kreativität, Entwicklung neuer Fähigkeit, usw.) Ich-bezogene Bedürfnisse (sozialer Status, Anerkennung, Erfolg, Wertschätzung, Selbstvertrauen usw.) Soziale Bedürfnisse (Beziehungen, Freundschaft, Liebe usw.) Sicherheitsbedürfnisse (Schutz vor materiellen und psychischen Verlusten, Ordnung) Körperliche Grundbedürfnisse (Essen, Trinken, Atmen, Sex, Wärme usw.) 5 Diese Bedürfnisse sind von Gast zu Gast unterschiedlich ausgeprägt. Sie sind u. a. abhängig von Alter, sozialer Herkunft, Lebensstil, Bildungsstand und Reiseerfahrung sowie von Mode, Werbung und vielen anderen Einflüssen. Direkt aus diesen Bedürfnissen leiten sich folgende Wünsche und Forderungen Ihrer Gäste an Unterkunft, Verpflegung und Betreuung ab. Die Wünsche und Forderungen der Gäste im Wandel • Qualität und Komfort • Sicherheit und Zuverlässigkeit • Ruhe und Erholung • Ausgleich und Abwechslung • Befreiung von Bindungen • Kontakt und Kommunikation • etc. Die Ermittlung der Gästebedürfnisse wird durch die Tatsache erschwert, dass ein und derselbe Konsument in verschiedenen Situationen verschiedene Bedürfnisse hat. Der gleiche Gast "verschlingt" am Mittag einen Hamburger am Stehimbiss und diniert am Abend im Smoking im Hauben-Lokal. Er nächtigt im Schlafsack in einem toskanischen Weinberg oder im Seidenpyjama im Luxushotel. Die Gästebedürfnisse unterliegen einem dauernden Wandel. Der Wandel betrifft vor allem die höheren Ebenen der Bedürfnispyramide. Ursache dafür sind u.a. die Verschiebung der Altersstruktur, eine kritische Einstellung zum Konsum und der allgemeine Wandel der gesellschaftlichen Werte. NICHT ALLEN WENIG, SONDERN WENIGEN ALLES BIETEN, DAS BRINGT DAUERHAFTEN ERFOLG. 6 1.3. Die Herausforderung annehmen Erfolgreiche Unternehmen verhalten sich wie leistungsfähige Sportmannschaften: sie sind bestens trainiert und motiviert, flexibel und vorausschauend. Sie halten das Spiel von Angebot und Nachfrage in Bewegung, und sie nehmen ihre Chancen auf dem Markt wahr. Sie spezialisieren sich und erbringen Spitzenleistungen. Verkäufermarkt (früher) Ihre Situation hat sich in den letzten Jahrzehnten grundlegend verändert. Früher konnten Sie weitgehend bestimmen, was Ihre Gäste zu konsumieren hatten, denn die Nachfrage nach Hotels und Restaurants übertraf das Angebot (man nennt das "Verkäufermarkt"). Käufermarkt (heute) Heute diktiert Ihr Gast den Markt (man nennt das Käufermarkt). Wenn Ihr Hotel und Ihre Speisekarte ihm nicht passen, wechselt er gnadenlos zu Ihrem Mitbewerber. Nehmen Sie die Herausforderungen des Marktes an! Erfassen Sie die ständig wechselnden Gästebedürfnisse. Beobachten Sie die initiativen Mitbewerber. Achten Sie auf die in allen Ecken lauernden Gefahren, aber auch auf die winkenden Chancen! Machen Sie sich einen Sport daraus. Und freuen Sie sich über die Belohnung: ein Unternehmen mit zufriedenen Gästen kann immer ansehnliche Gewinne erzielen. Marktchancen nutzen, Beziehungen aufbauen Sie können nicht warten, bis Gäste von selbst erscheinen. Beobachten Sie die Veränderungen der Märkte, der Gäste und des Gästeverhaltens. Suchen Sie aktiv neue Chancen, sprechen Sie neue Bedürfnisse an (oder wecken Sie sie). Gewinnen Sie neue Gäste und bauen Sie echte menschliche Beziehungen zu ihnen auf. Erbringen Sie Spitzenleistungen Durchschnittliche Leistungen werden heute kaum noch zur Kenntnis genommen. Es müssen Spitzenleistungen erbracht werden, um in einem Markt voller Mitbewerber die nötige Aufmerksamkeit zu erhalten. Spitzenleistungen sind überall möglich: in einer Bierkneipe, im 2-Sterne-Hotel oder im Luxus-Restaurant. Immer weiter gereiste Gäste werden immer anspruchsvoller. Qualität im ganz umfassenden Sinn wird zum Erfolgsfaktor. Der Wille zu Spitzenleistungen muss im Betrieb über alle Stufen hinweg verankert werden. Aus Mitarbeitern müssen Mit-Unternehmer werden. So wie jedes Mitglied der Sportmannschaft sein Bestes gibt. 7 1.4. Mut zur Spezialisierung beweisen Einer der wichtigsten Trends ist die Individualisierung im Verhalten der Konsumenten. Das gilt auch für Ihre Gäste. Konsum bzw. Freizeit und Ferien werden immer mehr dazu eingesetzt, die eigene Persönlichkeit zu finden und sie auch zu zeigen, sie auszuleben. Beschaffte man sich früher einen normalen Turnschuh, einen Tennisschuh oder einen knöchelhohen Basketballschuh, so sieht die Sache heute wesentlich komplizierter aus. Wir sind ja auch alle besser informiert. Und obwohl wir heute der Verkäuferin erklären, dass wir einen Spezialschuh fürs Jogging kaufen wollen, will sie es noch genauer wissen und fragt, ob wir mit unseren neuen Jogging-Schuhen auf Asphalt, auf Waldboden oder Wiese joggen wollen. Wie können Unternehmen auf diese immer neuen und anderen Ansprüche erfolgreich reagieren? Die Antwort ist klar: mit Spezialisierung des Angebotes. Das Zeitalter der "manischen Spezialisierung" ist angebrochen. Und diese Spezialisierung macht auch vor Hotels und Restaurants nicht halt. Noch heute werden zum Beispiel Tagungs-, Bankett- und Restauranträume "multifunktional" gebaut. VIELE WOLLEN ALLESKÖNNER sein, um ja keine Anfrage ablehnen zu müssen. Banketträume müssen sich sowohl für Hochzeiten als auch für Trauerfeiern eignen. Schließlich sollen sie sich noch mit wenigen Handgriffen in Tagungsräume verwandeln. Mit anderen Worten: Die Hotellandschaft ist noch kräftig durchsetzt mit "Eierlegenden Wollmilchsäuen". Der Gast aber nimmt Ihnen zu Recht den "Alleskönner" nicht mehr ab. Die ersten wirklichen Spezialisten im Tagungsgeschäft haben diesen Markt in Bewegung gebracht. Sie machen Kompetenz sichtbar und verkaufen ihre Konferenzräume mit großem Erfolg. 8 1.5. Die Unternehmenskultur pflegen Die Gesamtheit der Wertvorstellungen und Verhaltensnormen in einem Unternehmen bezeichnet man als "Unternehmenskultur". Oder einfacher: "So ist es hier üblich." "Wir sind ein aufgeschlossenes Unternehmen und verfolgen aktiv neue Trends und Bedürfnisse". Ob diese Politik dann aber in Ihrem Hotel oder Restaurant gelebt wird, hängt weitgehend vom zwischenmenschlichen Verhalten innerhalb Ihres Unternehmens ab (Sein anstatt Design). Die Kultur wird von den dominierenden Personen in einer Gruppe geprägt: in der Familie von Vater und Mutter, im Unternehmen durch die oberste Geschäftsleitung. Wenn Sie sich in Küche und Keller - ohne Bezugsbons - für Ihren Privatgebrauch versorgen, werden Ihre Mitarbeiter eines Tages das gleiche tun. So wie Sie mit Mitarbeitern und Gästen umgehen, wie Sie die Wünsche Ihrer Gäste ernst nehmen, wie Sie sich kleiden, welche Bedeutung Sie neuen Ideen und Vorschlägen beimessen - so wird es in Ihrem Betrieb üblich. Der Einsatz Ihrer Mitarbeiter und somit der Erfolg Ihres Unternehmens hängt also weitgehend von Ihrer Vorbildfunktion ab. Deshalb: Verzichten Sie auf unwichtige Status-Symbole, kämpfen Sie gegen die Bürokratie, kümmern Sie sich um die Anliegen Ihrer Mitarbeiter, befassen sie sich mit der Zukunft, und "sorgen Sie dafür, dass Ihr gesamtes Unternehmen von einem Klima der Vitalität und Innovationslust geprägt wird". Eine verharzte, unbewegliche, freudlose, autoritäre, nur der Tradition verhaftete Unternehmenskultur ist die schlechteste Ausgangsbasis für ideenreiches, faires, aktives und selbstbewusstes Marketing. Ihren sichtbaren Ausdruck findet die Unternehmenskultur in der so genannten "Corporate Identity" (CI). Sie umfasst alle unverwechselbaren Elemente des Denkens und Handelns, durch das sich Ihr Unternehmen von anderen unterscheidet. Sie äußert sich z.B. in Architektur und Innengestaltung Ihres Hauses (von avantgardistisch bis altväterlich), im kommunikativen Auftritt (auch als Corporate Design bezeichnet) wie z.B. Form und Farben des Firmenlogos, Gestaltung und Stil Ihrer Drucksachen, 9 Prospekte und Inserate, in der Kleidung Ihrer Mitarbeiter (von unkonventionell bis konventionell) etc.. 10 2. Die Vision "Wenn Du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht die Menschen zusammen, um Holz zu beschaffen und Werkzeuge vorzubereiten oder die Arbeiten einzuteilen und die Aufgaben zu vergeben - sondern lehre die Menschen die Sehnsucht nach dem endlosen weiten Meer!" (Antoine de Saint-Exupéry). Die unternehmerische Grundlage Ihres Unternehmens ist nicht die Architektur, es sind nicht die Mitarbeiter und auch nicht das Finanzierungskonzept. Es ist die Vision, die am Anfang jeder unternehmerischen Gründung als Grundlage zum Handeln vorliegen sollte. Was sind Visionen? Wer einer Vision folgt, begibt sich auf eine Reise mit vielen unbekannten Wegen und Orten. Wie die meisten Pioniere besitzt der Visionär keine detaillierte Karte, lediglich einen Kompass. Visionen sind Bilder, die wir uns von der Zukunft machen und die uns leiten. Sie geben Selbstvertrauen und setzen Kräfte frei. Ihre persönliche Vision ist der Kern für die Unternehmensvision - und somit wichtigster Bestandteil Ihrer Unternehmenspolitik. Die Unternehmensvision vermittelt Ihren Gästen und Mitarbeitern Orientierung und Sinn. • • • • • • Visionen haben Ausstrahlung und wirken anziehend. Visionen verbinden Traum und Tat. Sie wirken in den Alltag hinein. Denn die inneren Bilder lenken unser Verhalten. Was wir erwarten, darauf arbeiten wir bewusst und unbewusst hin. Das gilt sowohl für Sie persönlich als auch für Ihr Unternehmen. 11 2.1. Die persönliche Vision Was bewegt den Menschen eigentlich? In jedem einzelnen Menschen steckt eine einzigartige Vision: Diese Vision ist so unverwechselbar wie ein individueller Fingerabdruck. Oder wie die Amerikaner sagen: "What makes me tick?" - "Was treibt mich, was bewegt mich?" Auch Sie tragen etwas in sich, das Ihrem Innersten entspricht, das Sie wirklich bewegt. Vielleicht ist das Ihnen bereits klar, vielleicht ist Ihre Vision unter einer Menge Geröll (autoritäre Erziehung, negative Berufserfahrungen, Misserfolge) verschüttet worden. Wie auch immer: Die meisten von uns sind sich zuwenig bewusst, was sie wirklich bewegt. Die wichtigste Aufgabe für Sie ist es deshalb, Ihre ureigene Vision wieder auszugraben, und sich größeres Bewusstsein und mehr Klarheit darüber zu verschaffen. Wie entstehen Visionen? Ihre innerste Vision kann nicht von heute auf morgen gefunden werden. Der Prozess der Visions-Findung kann aber unterstützt werden. Vielfach reicht es bereits, wenn Sie sich für ein verlängertes Wochenende "ausklinken". Am besten an einem Ort, wo Sie niemand kennt. Nehmen Sie viel weißes Papier und Ihr Lieblingsschreibzeug mit. Und schreiben Sie an diesen stillen Tagen Ihre eigene "Grabrede". Stellen Sie sich bildlich vor: Was soll an Ihrem offenen Grab über Sie geredet werden? Bringen Sie es zu Papier! Damit Sie wirklich in sich hineinhorchen können, brauchen Sie einmal Ruhe (die nicht immer einfach zu finden ist). Sie sollten aber auch Ihre eigene Persönlichkeit besser kennen lernen, um herauszufinden, was Sie denn wirklich bewegt, was Ihr Lebensziel ist. Überlegen Sie sich, was Sie in Ihren verschiedenen Lebensabschnitten fasziniert hat. Gehen Sie einmal zu den wichtigsten Stationen Ihres Lebens zurück. Überlegen Sie, warum Sie welche Entscheidungen getroffen haben. Suchen Sie solche Fragen, die Ihnen helfen, sich selber besser kennen zu lernen. Erst wenn Sie dabei Ihre eigenen Stärken und Schwächen, Vorlieben und Abneigungen herausfinden, können Sie diese auch akzeptieren und sich überlegen, woran Sie in Zukunft mehr arbeiten möchten. Die Förderung der eigenen Stärken ist lohnender, als an den eigenen Schwächen zu arbeiten. Die Stärken auszubauen macht Spaß. Hier sind auch die Quellen für Spitzenleistungen verborgen! 12 2.2. Die Unternehmensvision Persönliche Visionen sind Bausteine für Ihre Unternehmensvision. So wie ein Mensch nicht über Nacht zu einer anderen Persönlichkeit wird, so können Sie auch nicht in ein paar Wochen Ihre Unternehmensvision finden. Es kann Monate oder Jahre dauern. Visionen wollen reifen. Lassen Sie Ihre Vision keimen. Seien Sie geduldig. Das Wichtigste: Die Unternehmensvision muss zu Ihrer persönlichen Vision passen. Sonst müssen Sie überlegen, ob Sie am richtigen Ort sind. Eine Vision zwingt Sie, sich zum Wesentlichen vor zu denken. Nur wenn Sie etwas einfach sagen und ausdrücken können, haben Sie das, was Sie und Ihr Unternehmen werden wollen, im Innersten begriffen. Erst dann können Sie auch Ihre Vision Ihren Mitarbeitern und Gästen begreifbar machen. Ziehen Sie sich mit Ihrem Team von Schlüsselpersonen zurück, um die Vision Ihres Unternehmens gemeinsam zu finden. Weil Visionen einfach und schnell verständlich übertragbar sind, können Sie für Gäste und Mitarbeiter klare Orientierung vermitteln. Visionen ersetzen für Ihre Mitarbeiter starre Regeln und Vorschriften. Alle Mitarbeiter können jederzeit richtige Entscheidungen treffen, weil sie wissen, wohin die Reise geht. Was passiert, wenn Sie mit einer Vision führen? Nicht jede Vision eignet sich zur Führung. Mit der Vision, die Dagobert Duck hatte, dessen größte Wunsch es war, jeden Morgen vom drei Meter Brett in mit nagelneuen Dollar-Scheinen gefülltes Schwimmbad springen, übt man ungeheuere Energie auf Sie selber aus. So kann man sich jedoch bestenfalls selber dazu motivieren, jeden Morgen eine Stunde früher aufzustehen, aber Mitarbeiter kann man auf diese Weise nicht hinter dem Ofen hervorlocken, d. h. es braucht eine Sinnvision, wenn es funktionieren soll. Beim Gründungsunternehmer ist es klar, das ist seine persönliche Vision. Wenn jedoch jemand ein Haus zu erbt, dann wird es schon etwas schwieriger, dann hat nämlich das Unternehmen die Vision des Vaters und die Person muss zuerst die Vision des Vaters mit seiner eigenen abstimmen. Sonst kann es passieren, dass die Person das Haus verkauft, da die Visionen nicht einigermaßen parallel laufen. 13 2.3. Beispiele für Visionen Jan Carlzon, der SAS-Präsident, schildert dazu das Beispiel der beiden Steinmetze, von denen der eine eher missmutig dem Besucher auf dessen Frage nach seinem Tun antwortet: "Ich haue einen Block aus diesem verdammten Stein". Der zweite antwortet hingegen stolz: "Ich bin Teil eines Teams, das eine Kathedrale baut." Die Sinnvision am Beispiel Schindlerhof sind zwei Worte - das Wort Freude und das Wort Freiheit. Freude kann man mit Lust, Spaß, Hedonismus, Vergnügen austauschen - Freiheit kann man durch Fehlerfreudigkeit austauschen - nicht zu verwechseln mit Fehlerhäufigkeit - mit Selbständigkeit, niemand fragen müssen, große Entscheidungsspielräume und die Aufgabe des Chefs ist es lediglich dieses Credo, diese Vision an das Team zu vermitteln. Denn dann passiert etwas ganz Verrücktes, dann organisiert sich alles ganz von alleine. Beispiele von Unternehmensvisionen • Die amerikanische NASA in den 60er Jahren: "Der erste Mann auf dem Mond!" • Gérard Blitz, Club Méditerranée: "Die Menschen im Alltag sind Gefangene ihrer Lebensgewohnheiten. Für die Urlaubszeit, für den zwölften Monat brauchen sie Weite, Licht, Inspiration, zwischenmenschliche Beziehungen." • Raeto Steiger, Steigenberger Hotel Davos: "Wir sind die erfolgreiche Swinging Grand Old Lady der Schweizer 5-SterneSaison-Hotellerie." • Hitsch Leu, Hotel Eden, Arosa: "Auf lockere Art Zeitgeist, Freiheit und Spaß vermitteln." • Swatch: "Ein verrücktes Ding für lebensfrohe Menschen." 14 3. Strategische Erfolgspositionen (SEP) Um dauerhaft Erfolg zu haben, müssen Sie spezielle Voraussetzungen und Fähigkeiten entwickeln, die als "Strategische Erfolgspositionen" oder auch als "SEP" bezeichnet werden. Eine SEP ist eine überdurchschnittliche Fähigkeit Ihres Unternehmens. Sie verschafft Ihnen Überlegenheit gegenüber den Mitbewerbern und damit langfristig überdurchschnittliche Ergebnisse. Der Begriff "SEP" ist für alle Ihre Marketingüberlegungen ein Kernbegriff. SEP sind z.B. das "Marketing-Tempo", also das schnellere Aufspüren von neuen Gästebedürfnissen und Trends und die schnellere Einführung der entsprechenden Angebote als Ihre Mitbewerber. Sie haben die Nase immer vorn, Sie sind der erste, der Vollwertkost, fettarme Hamburger, biologische Salate und Gemüse, attraktive alkoholfreie Drinks usw. einführt. die konsequente Spezialisierung auf die Bedürfnisse und Nutzenerwartungen bestimmter Gästegruppen: das einzige koschere Hotel (Hotel Knappenhof Hinterklemm im Sommer), das attraktivste Wellnesshotel, das professionellste Seminarzentrum, das innovativste Romantikhotel (z.B. Bergergut) usw. die unschlagbare Qualität. Sie gelten als die beste Konditorei/Confiserie im Ort (gibt es in jeder Stadt und in jedem Kurort). Sie haben die besten Weine im Ort, die frischesten Meeresfische, die reichhaltigste Käseplatte usw. die günstigsten Produktionskosten. Sie sind bei vergleichbarer Qualität immer billiger als Ihre Mitbewerber. das attraktivste Betriebskonzept. So werden die "McDonalds, die Mausefalle, das Vapiano, der Schindlerhof zwar häufig kopiert, sind aber Dank seriöser und langer Aufbauarbeit kaum kopierbar. das fähigste Mitarbeiterteam. Dank systematischer Mitarbeiterschulung, attraktiver Entlohnung, guter Motivation und Führung gelingt es Ihnen, die besten Mitarbeiter in der Branche in Ihren Betrieb zu holen. der beste Standort in unverbaubarer Lage und/oder das modernste, traditionsreichste, stimmungsvollste Hotel oder Restaurant. (Restaurant mit Seeblick, Hotelzimmer mit Gletscherblick, Flughafennähe). Besondere bauliche Eigenheiten (denkmalgeschützt, altertümlich). Vegetarisches Fastfood – saftig, knackig, kernig. Einzige mittelamerikanische Kaffeebar (Coffeeshop) in der Region mit besonderem Zigarrenangebot. Musikrestaurant mit Bergkulisse – Erlebnisgastronomie. 15 Lounge mit biologischen Drinks wie frischen Fruchtsäften, kühl levitiertem Wasser und Weizengras-Saft, dazu Organic-Fingerfood. Suppenbistro – hier gibt’s alles rund um die Suppe. Zirkus-Hotel mit orientalischem Frühstück. Event-Hotel – alles rund um die Inszenierung (Scaleria in St. Wolfgang) „Surf & Sushi“ – Internet-Café mit japanischem Fisch und trendiger Atmosphäre. Themenrestaurant mit Originalkulissen von Warner Brothers´ Hollywood-Studio – von Casablanca bis Batman. Fun-Hotel mit der höchsten und schrecklichsten Achterbahn der Welt. Damit Strategische Erfolgspositionen wirklich den längerfristigen Erfolg bringen, dürfen sie nicht einfach zu kopieren sein. Wenn Sie eine SEP selbst aufbauen, benötigen Sie meistens einen längeren Zeitraum von 2 bis 5 Jahren. Erst dann hat die SEP wirklich Wettbewerbs entscheidende Stärke. Sie kann dann aber auch nicht so schnell kopiert werden. So ist z.B. der Standort nur dann eine SEP, wenn es den Mitbewerbern sehr schwer oder gar nicht möglich ist, einen Standort in vergleichbarer Lage zu bekommen. Und die SEP "Mitarbeiter" (die so viele Betriebe gerne hätten) ist nur dann - und wirklich nur dann - eine SEP, wenn der Betrieb in Bezug auf Mitarbeiterpolitik, Entlohnung und Betriebsklima wirklich ein außerordentliches Niveau erreicht hat und es auch hält. Ein solches Niveau zu erreichen braucht aber Zeit. SEP können auch als "Spitzenfähigkeiten" bezeichnet werden, im Unterschied zu "Basisfähigkeiten". Eine Basisfähigkeit ist das, was jeder Gast in Ihrem Unternehmen als Selbstverständlichkeit erwartet: freundliche Bedienung, Sauberkeit, gute Küche, Radio und Farbfernseher im Zimmer, ein praktisches Badezimmer, ein bequemes Bett, die bargeldlose Zahlung usw. 16 4. Basisfähigkeiten Basisfähigkeiten sind Fähigkeiten, die von allen Anbietern beherrscht werden. Sie bringen keine entscheidenden Wettbewerbsvorteile, sondern sind Voraussetzungen, um mithalten zu können. Diese Basisfähigkeiten dürfen nicht vernachlässigt werden, sie müssen ständig im Auge behalten und laufend verbessert werden. SEP können sich im Verlaufe der Zeit jedoch verändern. Was eine SEP war, kann über die Jahre zu einer Basisfähigkeit "verkommen". So z.B. das Hallenschwimmbad mit Whirlpool, die Squash-Halle etc. 5. USP (Unique Selling Propositions) Jedes Hotel und Restaurant sollte viele solche USP haben, wie z. B. CD-Player mit einem CD-Sortiment im Gästezimmer, echte Antiquitäten oder Designermöbel in der Halle, Bügelbrett und Dampfbügeleisen für die alleinreisende Dame, die doppelte Badewanne in der Honeymoon-Suite usw. Im Unterschied zu SEP sind USP aber leichter kopierbar, häufig nur kurzlebig und müssen laufend den wechselnden Modeströmungen angepasst werden. Nach längstens drei Jahren müssen USP durch neue Ideen und Gags ersetzt werden. Beispiele von USP´s CDs und CD-Player im Zimmer Wasserkocher für Tee und Kaffee im Zimmer Spezielles Brot- und Butterarrangement zum Essen Nettes, ansprechendes Reservierungsschild im Restaurant Persönliche Begrüßung (rotes, handgeschriebenes Herz „Guten Abend“ im Hotelzimmer und „Guten Appetit“ im Restaurant) Tageszeitung zum Frühstück Handcremespender auf der öffentlichen Toilette Kleine „Hundeecke“ mit frischem Wasser Wassereimer und Scheibenwischerbürste in der Nähe des Gästeparkplatzes installieren Pläne der Umgebung, Stadtpläne mit Detailinformationen bereithalten Badesalz im Badzimmer bereitstellen Malutensilien und Malblocks für Kinder 17 Willkommensgetränk (kann auch ein preisgünstiger, selbst gemachter Eistee oder ein Kräutertee aus eigenem Garten sein!) Bonbons an der Rezeption oder beim Ausgang des Restaurants Anzeige des Wetterberichts Tageszeitung auf der öffentlichen Toilette Hunde-Welcome-Snack Auf der Terrasse Sonnencreme zur Verfügung stellen. Eiskratzer im Winter bereithalten Frankierte Rückwantwort bei Reservierungsbestätigungen Kinderspielecke Spezielles Welcome-Geschenk für Kinder Bei Busgruppen winkt das gesamte Team mit einem weißen Tuch zum Abschied – weckt fast immer Emotionen Spezielles Bus-Arrangement kreieren: ein Gutschein für ein Glas Orangensaft für den Busfahrer, dazu einen Eiskratzer oder ein Fensterledertuch Versuchen Sie, Ihre persönliche Note zu entwickeln. Schreiben Sie doch einmal die nächste Willkommenskarte per Hand. Machen Sie zum Beispiel ein Foto von Ihrem Team, und schicken Sie diese Karte jedem Gast nach seiner Abreise als „Dankeschön“ mit persönlicher Anmerkung. Im Zuge unserer elektronischen Kommunikationsmittel wäre es ebenso möglich, eine „elektronische Dankeskarte“ per E-Mail oder SMS zu verschicken. 18 6. Das Tortenmodell Das Tortenmodell beschäftigt sich mit: 1. Sahnehauben = SEP´s (Kernfähigkeit; 30% Vorteil) 2. Tortenstreusel = USP`s (kleine „Ja´s“, kleine „ah´s & oh´s) 3. Tortenboden = Basisfähigkeit (alles das, was der Kunde voraussetzt) Der Preisdruck wird zunehmen in den nächsten Jahren 1. 2. Überall dort, wo es nichts Besonderes gibt Unikate werden dieses Problem nicht haben Tortenstreusel (USP) USP ist ein Wort, das von einer New Yorker Werbeagentur in den 30iger Jahren erfunden wurde, heißt Unique Selling Proposition. Es bedeutet das Einzigartige an seinem Angebot, das, was der andere nicht hat. Die Swatch ist ein USP bei den Uhren. Die Levis ist ein USP bei den Jeans. Die Jeans ist bereits ein USP bei den Hosen. Sahnehauben (SEP) Ein jedes Unternehmen hat strategische Erfolgspositionen (SEP). Eine strategische Erfolgsposition ist etwas ganz Großes, etwas ganz Wichtiges. Deshalb hat ein Unternehmen auch nur 2, 3 vielleicht 5 solche strategischen Erfolgspositionen. Eine strategische Erfolgsposition ist beispielsweise der unverbaubarer Blick auf die Alm oder der Privatstrand direkt am See, die Lage direkt am See. Tortenboden (Basisfähigkeit) Der Tortenboden (die Basisfähigkeit) wird Jahr für Jahr dicker, da es schon jeder macht.Erst wenn der Tortenboden OK ist, dann dürfen sie mitspielen. Jeder, der damit Probleme hat, wird sowieso vom Markt in den nächsten Jahren bereinigt. 19 Neuartig ist jedoch der Begriff der Basisfähigkeiten. Vieles von dem, von dem wir glaubten, es seien USPs, sind heute nur noch Basisfähigkeiten. General Motors fand in einer Umfrage heraus, dass das Auto gut ist, als eine Basisfähigkeit betrachtet wird, sonst ist überhaupt kein Auto mehr zu verkaufen. Dass die Küche gut ist, ist nur noch eine Basisfähigkeit, dass das Erzeugnis gut ist, ist nur mehr eine Basisfähigkeit, es ist nichts Besonderes mehr. Sahnehauben = SEP´s Kernfähigkeiten; 30% Vorteile Tortenboden = Basisfähigkeit alles das , was der Kunde voraus setzt Tortenstreus el = USP´s kleine "Ja´s , kleine ah´s & oh´s Sahnehauben bedeuten 30% Vorteil a) natürliche Sahnehauben: z.B.: Standort (Hotel am Bahnhof, Flughafen, Meer ...) b) künstliche Sahnehauben: z.B.: Benetton (Ware wird reinweiss geliefert und entsprechend der Mode 1 Monat vor Auslieferung eingefärbt) Künstliche Sahnehauben brauchen 2 bis 3 Jahre bis man sie hat. 20 6.1. Das Totenmodell am Beispiel Steirereck Pogusch Sahnehauben(SEP`S) 1. Küche mit einem einzigartigen Preis Leistungsverhältnis 2. Gebäude 3. Summe der keinen Dinge Tortenstreusel (USP´s) • Wohlfühlambiente (durch die urigen Stuben fühlt sich jeder wohl) • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • • kleine Überraschungen im Ambiente (original bäuerliches Ambiente wie (Kamin, Lampen, Leinentischtücher etc.) das WC als Art „Latrine“ mit knarrenden WC-Türen die Rauchkuchl als Treffpunkt zur Küche, wo jeder Gast gern gesehen ist die echte Schnapsbrennerei der Kalter, wo sich die Forellen tummeln eine eigene Abteilung für Flusskrebse der Weinkeller, der nur über den Kalter zu begehen ist die Bauernkammer im ersten Stock die Sterzhütte, wo ein echter steirischer Sterz überm offenen Feuer zubereitet wird Rund um das Wirtshaus dehnen sich satte Wiesen, auf denen es blökt und bimmelt Rind, Lamm, Ziegen, Schwein, Ente, Gans, Huhn, Fisch, Wild stammen aus der eigenen Landwirtschaft oder von den angrenzenden Bauern nur Gerichte aus der Region preiswerte Küche (unter S 150,–) Selbstbedienung bei Wein und Käse einen Saftladen (frisch gepresste Säfte) Tea-Time (Qualität im Detail) Coffee-Time (große Auswahl an Zucker) Weinkost (5 Sorten an Weinen Kalifornien, Australien, Spanien, Portugal und Frankreich) eigene Wasserquelle Hausbier im 12 Liter Holzfass, welche teilweise durch die Gäste angeschlagen werden Havanna´s (Zigarren Eck) Mitarbeiter mit Spaß bei der Arbeit 21 7. Marketingkonzept Sie kennen Ihre persönliche Vision und die Vision des Unternehmens. Jetzt können Sie mit der Erstellung des Marketingkonzeptes beginnen. Praktisches Vorgehen Ein Marketing-Konzept im Alleingang zu erarbeiten, ist nicht empfehlenswert. Soll in Ihrem Haus wirklich etwas verändert werden, so muss es auch von Ihren Mitarbeitern mitgetragen werden. Sie sollten also Ihr Team anhören und gemeinsam Ideen entwickeln. Oder Sie bilden eine Arbeitsgruppe. Sie müssen bereit sein, für Ihr Unternehmen mehrere Marketing/BetriebsKonzepte zu erstellen. Denn mit Ihrer Snack-Bar sprechen Sie ja andere Gästegruppen mit anderen Bedürfnissen an als für Ihre Beautyabteilung. Auch die Leistungen und der Nutzen für Ihre Gäste sind ganz anders. Jeder Leistungsbereich hat also andere Marktchancen, erfordert andere Strategien und Maßnahmen - und andere Marketing-Budgets. 22 7.1. Der rote Faden des Marketing-Konzeptes Situationsanalyse • • • • • • • • • • Der Betrieb (Geschichte) Der Unternehmer (Lebenslauf) Die Hardware/Gebäude (Stärken & Schwächen) Die Software/Mitarbeiter (Stärken & Schwächen) Der Gästekreis / Markt – Gästebefragung Die Mitbewerber Lage/Standortanalyse (Infrastruktur in der Region) Die Umfeld-Trends Positionierung des Betriebes (Ist-Positionierung) Die richtigen Schlüsse ziehen (Portfolio-Analyse) Ziele definieren • • • Vision (persönlich-betrieblich) Quantitative Ziele Qualitative Ziele Strategie –Entwicklung der verschiedenen Bereiche • • • • Kernkompetenz und Zusatznutzen definieren Bedürfnisse erkennen Zielgruppe segmentieren persönliche Zielgruppenstrategie Der Marketing-Mix Produktpolitik • SEP´s & USP´s • Produktlebenszyklus • Speisen- & Getränkeangebot • Ambiente • Dienstleistung/Mitarbeiter Preispolitik Distributionspolitik Kommunikationspolitik (siehe Skript Werbung) Werbung Öffentlichkeitsarbeit Persönlicher Verkauf Verkaufsförderung E-Commerce 23 Organisationskonzept Organisationshandbuch • Stellenbeschreibung-Anforderungsprofil • Partneranalyse (Einstellungsgespräch) • Welcome on Board • Meetingkultur • Zielvereinbarungen • Karrieregespräch-Gesprächskultur • KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess) • Checklisten im Betrieb Mitarbeiterhandbuch Beschwerdemanagement Business Plan Erlösbudget Wareneinsatzbudget Personalkostenbudget Betriebskostenbudget Investitionskostenbudget Finanzierungsplan Soll Ist Vergleich 24 8. Situationsanalyse „Ein Kunde ist die jeweils wichtigste Person in dem Betrieb. Er ist nicht von uns abhängig, sondern wir von ihm. Er bedeutet keine Unterbrechung in unserer Arbeit, sondern ist ihr Inhalt. Er ist niemand, mit dem man sich streitet. Denn niemand wird jemals einen Streit mit einem Kunden gewinnen. Ein Kunde ist eine Person, die uns ihre Wünsche mitteilt. Unsere Aufgabe ist es, diese zu seiner und unserer Zufriedenheit auszuführen.“ Heinrich Path im Kloster Eismar, 12. Jahrhundert Um die Wünsche des Kunden „zu seiner und unserer Zufriedenheit auszuführen“,ist es notwendig, die Grundlagen des Betriebes genau zu kennen. Nur wenn Sie genau über das Produkt – den Betrieb – Bescheid wissen, wird es Ihnen möglich sein, die Wünsche und Bedürfnisse der Kunden zu erfüllen. Was bezeichnet man als Grundlagen? Mit Grundlagen ist der Ist-Zustand des Betriebes gemeint. Dazu ist eine Bestandsaufnahme aller relevanten Bereiche notwendig. Geprüft werden müssen dabei nicht nur der eigene Betrieb, die eigenen Angebote und Leistungen, sondern auch die der Mitbewerber und die Einbettung des Betriebes in die unmittelbare Umgebung und in die gesamte Region. Ebenso ist eine Analyse des wirtschaftlichen Umfelds zu erstellen. • • • • Welches Angebot und welche Atmosphäre erwarten den Gast? Welches Zielpublikum will Ihr Betrieb ansprechen, und können die Bedürfnisse und Erwartungen dieser Zielgruppen erfüllt werden? Wie ist es um die Infrastruktur der Gesamtregion bestellt? Ist Ihr Betrieb in die Umgebung integriert, und können Sie die Infrastruktur der Gesamtregion für Ihren Betrieb nützen? Folgende Aspekte werden dazu analysiert: • • • • • • • • • • Der Betrieb (Geschichte) Der Unternehmer (Lebenslauf) Die Hardware/Gebäude (Stärken & Schwächen) Die Software/Mitarbeiter (Stärken & Schwächen) Der Gästekreis / Markt – Gästebefragung Die Mitbewerber Lage/Standortanalyse (Infrastruktur in der Region) Die Umfeld-Trends Positionierung des Betriebes (Ist-Positionierung) Die richtigen Schlüsse ziehen (Portfolio-Analyse) 25 8.1. Der Lebenslauf der Unternehmerfamilie Schreiben Sie Ihren Lebenslauf. Welche Ereignisse haben Sie geprägt? Beschreiben Sie kurz diese Ereignisse Wie haben diese Ereignisse Ihr Leben verändert und Ihre Persönlichkeit geprägt? Schreiben Sie ihre Erinnerungen und Gefühle auf? 8.2. Die Geschichte des Unternehmens Schreiben Sie den Lebenslauf des Betriebs. Wann wurde das Grundstück gekauft, das Gebäude erichtet etc. Wer war der erste Besitzer etc. Gäste wollen die Geschichte hören. 8.3. Stärken- & Schwächenanalyse – der Hardware Nahmen Sie sich Zeit, und notieren Sie den gesamten Ist-Zustand Ihres Betriebes. Gehen Sie wie ein Gast durch Ihr Hotel oder Ihr Restaurant, und machen Sie eine genaue Bestandsaufnahme. Beginnen Sie am Eingang, lassen Sie aber keine Ecke aus. Führen Sie die Bestandsaufnahme kritisch durch. Lassen Sie sich von Freunden dabei helfen. Außenstehende sehen in der Regel mehr als Sie selbst (Stichwort: Betriebsblindheit!). Es ist wichtig, dass Sie die „Scheuklappen“ ablegen und mit „offenen Augen“ durch den Betrieb gehen. Achten Sie nicht nur auf die Ausstattung (abgeschlagene Türrahmen, abgenutzter Teppichboden, zerkratzte Liftwände, etc.), sondern schenken Sie auch den Kleinigkeiten („Liebe zum Detail“) Ihre Aufmerksamkeit, wie z.B. einem frisch duftenden Blumenstrauß an der Rezeption. Hilfreich kann es auch sein, wenn Sie Ihre Freunde anonym bei sich übernachten oder essen lassen. Das Urteil eines Außenstehenden ist besonders wertvoll (MYGAMysterie Guest Analyse). 26 Verwenden Sie für die Analyse des Ist-Zustandes Ihres Betriebes die folgende Checkliste: Stärken-/Schwächenanalyse Hardware Hotel/Restaurant Beleuchtung/Außenbereich Beschriftung/Außenbereich Parkplätze Grünanlagen Terrasse Hoteleingang Empfangshalle Rezeption Kioskangebot Welcome-Drink beim Chek-in Foto „Ihr Gastgeber“ Gepäckraum Preisausschilderung Gästetoiletten Beleuchtung/Gebäude Beschriftung/Gebäude Musik/Beschallung Treppen Aufzüge Böden im ganzen Gebäude Eingang Wirtschaftsräume Küche Zimmerbereich Gänge Einrichtung Restaurant Beleuchtung Restaurant Lichtstimmung Farbstimmung Musik TopZustand In Ordnung Nicht akzeptabel Bemerkung 27 8.4. Stärken- & Schwächenanalyse- der Software Erringen Sie einen Wettbewerbsvorteil, indem Sie bessere und motiviertere Mitarbeiter einstellen und sie gründlicher ausbilden, als es Ihre Wettbewerber tun. Besitzen Ihre Mitarbeiter folgende Eigenschaften? Fachkompetenz: Der Mitarbeiter hat das erforderliche Wissen und das fachliche Geschick. Freundlichkeit: Der Mitarbeiter ist den Gästen gegenüber freundlich, höflich, rücksichtsvoll und respektvoll. Kompetenz/Vertrauenswürdigkeit: Der Mitarbeiter macht einen vertrauenswürdigen Eindruck und gibt dem Kunden dementsprechende Antworten und Ratschläge Zuverlässigkeit: Der Mitarbeiter erledigt seine Arbeiten für den Gast pünktlich, korrekt und in der erwarteten Qualität. Geistige Beweglichkeit: Der Mitarbeiter reagiert umgehend auf Probleme und Anfragen der Kunden. Kommunikation: Der Mitarbeiter bemüht sich, den Kunden und seine Bedürfnisse genau zu verstehen und ist in der Lage, mit dem Kunden dementsprechend zu kommunizieren. Loyalität: Durch das Feedback des Mitarbeiters erkennen Sie, ob er Ihrem Betrieb loyal gegenübersteht. Notieren Sie die Namen aller Mitarbeiter, dazu die Stärken und Schwächen jedes Einzelnen. Halten Sie besondere Fähigkeiten und Qualifikationen Ihrer Mitarbeiter fest. 28 Checkliste: Analyse des einzelnen Mitarbeiters (Software) Qualifizierungsbereiche Entwicklungs- OKbereich Bereich Stärkenbereich 1. Setzt Ziele und Aufgaben um O O O O O O 2. Arbeitet selbständig, bringt Vorschläge und Ideen ein, optimiert Abläufe O O O O O O 3. Anwendung von Fachkenntnissen O O O O O O 4. Kommuniziert und gibt Informationen weiter O O O O O O 5. Motiviert und ist Vorbild O O O O O O 6. Löst Konflikte und arbeitet im Team O O O O O O 7. Betreuung der Gäste O O O O O O 8. Sicheres Auftreten, positive Ausstrahlung O O O O O O 9. Konstante Leistung O O O O O O 29 8.5. Analyse der Gästezufriedenheit Der Kundenzufriedenheit definiert Erwartungshaltung und Erfüllungsgrad. sich als Differenz zwischen Ein Faktor, der zwar sehr gut erfüllt ist, auf den der Gast jedoch nicht besonders viel Wert legt, wird zur generellen Kundenbindung wenig beitragen. Ergibt sich jedoch auch bei nur einem wichtigen Zufriedenheitsfaktor eine Differenz, so kann dies für ein Unternehmen Existenz gefährdend sein. Die Messung der Kundenzufriedenheit beantwortet vor allem folgende Fragen: Wie zufrieden sind die Kunden insgesamt, und wie zufrieden sind sie mit einzelnen Leistungskomponenten? Wovon hängt ihre Zufriedenheit stark und wovon weniger stark ab? Wo gibt es Ansatzpunkte zur Steigerung der Kundenzufriedenheit? Um den Grad der Gästezufriedenheit messen zu können, stehen folgende Erhebungsmethoden zur Verfügung: Persönliches Interview mit den Gästen (z.B. Welcome-Drink an der Bar, Manager-Cocktail, kurzes Gespräch beim Abendessen) Gäste-Gesprächsrunde (Stammtisch) Kinderbefragung bei Kinderaktionen (z.B. Kinderstammtisch) Fragebogen in verschiedenen Formen Befragung durch die Mitarbeiter Auswertung von positiven und negativen Gästebriefen Gespräche mit Mittlern (Verkehrsamt, Reisebüro, Taxifahrer, etc.) 30 Damit Gästezufriedenheit nicht nur gemessen, sondern auch erfolgreich gemanagt werden kann, sind grundlegende Anforderungen an die Messung zu stellen. Sie sollten sein: Systematisch Regelmäßig Nach Marktsegmenten differenziert (z.B. Kundengruppen wie Seminargäste, Kinder mit Familien, Tanzpublikum) Nach Leistungskomponenten unterteilt (Restaurant, Bar, etc.) Bieten Sie Anreize zum Gäste-Feedback: Geschenksartikel (z.B. ein Glas hausgemachte Marmelade). Gutschein für eine einzulösende Leistung (z.B. für Aktivität in der Region wie Gondelfahrt, Riesenrad, Eintritt ins Museum, 1 Stunde Tennis, Ponyreiten, Aperitif). Gewinnspiel etc. 31 Der Gäste-Fragebogen Eines der wichtigsten Erhebungsmittel ist der Fragebogen, daher soll an dieser Stelle näher darauf eingegangen werden. Achten Sie bei der Erstellung des Fragebogens auf folgende Punkte: Kurz fassen, das erleichtert die Auswertung, und der Gast füllt den Fragebogen schneller und lieber aus. Bei Fragestellungen durch W-Fragen (wie, warum, welche, etc.) erhalten Sie die Meinung des Gastes. Durch geschlossene Fragen erhalten Sie eine konkrete Antwort. Setzen Sie auch gezielte Fragen in Bezug auf Ihre Mitarbeiter ein. Bieten Sie stets 2, 4 oder 6 Antwortmöglichkeiten; man tendiert nämlich immer dazu, einfach einen Mittelwert anzukreuzen – was für Sie keine aussagekräftige Information wäre. Der Fragebogen sollte diese Punkte enthalten: Vollständige Adresse inkl. E-Mail Adresse Eventuell Firmenadresse Eventuell Geburtsdatum Reise- oder Aufenthaltsgrund Besondere Anmerkungen Stellen Sie etwa folgende Fragen: Wir wurden Sie auf unseren Betrieb aufmerksam? Warum haben Sie unsren Betrieb gewählt? Wie sind Sie empfangen worden? Waren Sie mit der Ausstattung zufrieden? Waren Sie mit dem Service zufrieden? Wie war die Qualität der Speisen? Wie war die Betreuung während Ihres Aufenthaltes? Haben Sie sich bei uns wohl gefühlt? Was hat Ihnen besonders gefallen? Was haben Sie vermisst? Was können wir verbessern? Werden Sie wieder kommen? Wenn Sie die Gästereaktion zu einer bestimmten Aktion interessiert, sollten Sie dafür einen entsprechenden Fragebogen einsetzen. „Wenn du eine weise Antwort verlangst, musst du vernünftig fragen.“ 32 Alte Weisheit 33 Lieber Gast, um die Attraktivität unseres Hauses für Sie ständig zu erhöhen, bitte wir Sie herzlich um Ihre persönliche Meinung. Sie ist uns wertvoll! Herzlichkeit Ambiente, Wohlgefühl Frühstücksbüfett Abendmenü Zimmer & Ausstattung Bitte Zimmerkategorie & Preis beachten Zimmernummer ......................... Seminarraum Würden Sie uns ein weiteres Mal besuchen? O ja O nein Empfehlen Sie uns weiter? O ja O nein Welche Gesamtnote würden Sie unserem Haus geben? (Schulnotensystem) O1 O2 O3 O4 O5 Was hat Ihnen sehr gut gefallen? Was vermissen Sie bei uns im Haus? Wie wurden Sie auf uns aufmerksam? O Freunde O Zeitung O Fernsehen O Internet O Messe O Tourismusverband O Sonstiges ......................................... Name ....................................................................................................................................... Straße ...................................................................................................................................... PLZ/Ort .................................................................................................................................... E-Mail-Adresse ........................................................................................................................ Newsletter erwünscht? O Ja O Nein Waren Sie schon einmal bei uns? O Ja O Nein 34 Wenn ja, wie oft? ............. Datum: ........................... Herzlichen Dank fürs Mitmachen. 35 Auswertung des Fragebogens: Übertragen Sie z.B. monatlich die Ergebnisse der ausgefüllten Fragebogen auf die Auswertungsliste. Somit erhalten Sie eine Gesamtsumme vom jeweiligen Department. Mit diesem System erhalten Sie die Meinung des Gastes. Folgende Schritte sind dabei zu beachten: Stellen Sie einen Soll-Ist-Vergleich auf. Legen Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitern die Ziele fest, die Sie erreichen wollen. In einer Skala von 0 bis 100 wird das Soll-Ziel fixiert (z.B. Sauberkeit 94%, Freundlichkeit 98%, Qualität der Speisen 95%, Infrastruktur 84%). Dieser Prozess dient auch als Leistungsmessinstrument. Legen Sie die für eine repräsentative Umfrage unbedingt benötigte Anzahl der auszufüllenden Fragebogen fest. Je mehr Gäste den Fragebogen ausfüllen, desto genauer sind die Ergebnisse. Führen Sie in gewissen Zeitabständen (z.B. monatlich, quartalsmäßig oder halbjährlich) eine detaillierte Auswertung durch. Anhand dieser Bewertung können Sie die Qualität der einzelnen Dienstleistungskomponenten erkennen. Liegt die erreichte Zahl unter den vorgegebenen Zielen, muss eine Verbesserung angestrebt werden. Bei erreichten Zielen und Ergebnissen, die über den Zielvorgaben liegen, erhalten Sie die Bestätigung, dass von Ihnen angeboten Dienstleistung den Marktanforderungen entspricht. Belohnen Sie Ihre Mitarbeiter für den erreichten Erfolg! Neben der übersichtlichen „Spinnenauswertung“ werden die einzelnen Bemerkungen der Gäste separat aufgeführt und übersichtlich dargestellt. Sie erhalten so die unverfälschte Meinung des Gastes. Besprechen Sie die Ergebnisse der Fragebogenauswertung sorgfältig mit Ihrem Team. Analysieren Sie die Überschneidungen der Soll- und Ist-Linien, die Abweichungen nach oben sowie nach unten, und handeln Sie dementsprechend gemeinsam mit Ihrem Team. 36 Das Ergebnis der Auswertung: Die Spinne Es reicht einfach nicht aus, die Kundenzufriedenheit nur zu messen. Um eine langfristige Qualitätssteigerung zu erzielen, ist das konsequente Managen der Kundenzufriedenheit ein unverzichtbarer Bereich heutiger Managementkonzeptionen geworden. Die Kundenzufriedenheitsspinne ist ein optimales Instrument, um die ausgewertete Meinung des Gastes, den Blick aus der Sicht des Gastes, visuell und für jeden Mitarbeiter leicht verständlich, darzustellen. Die Spinne ist nicht nur ein Messinstrument für Kadermitarbeiter und leitende Mitunternehmer, die Spinne dient auch den Mitarbeitern hinter den Kulissen mit wenig Fachwissen. Durch den einfachen Verlauf der zwei verschiedenfarbigen Linien sieht er auf einen Blick, ob seine geleistete Arbeit gut oder schlecht ist. Es gibt dabei keine Sprach- bzw. Leseprobleme. Das Zimmermädchen erkennt optisch sehr rasch, ob die Gäste mit den gereinigten Zimmern zufrieden waren und das Ziel erreicht wurde oder nicht. Diese Spinne ist praktisch überall einsetzbar, vom kleinen Kaffeehaus bis hin zum großen Hotel und in sämtlichen Abteilungen – einfach überall, wo Sie es für richtig und sinnvoll halten. Der Schweizer H.R. Knüsel, ehemaliger Generaldirektor der Hems/Schiphol Restaurants in Amsterdam, kontrollierte damit über 35 Outlets – davon 2 Hotels – und wurde unter anderem mit diesem System innerhalb von nur 3 Jahren zum besten Flughafengastronomen Europas gewählt. Orange (graue Linie): Blaue (schwarze Linie): Zielvorgabe Ist - Zustand 37 PRAKTISCHE BEISPIELE: QualitЉt des Restaurants Ist Speisen Frџhstџck GetrЉnke Soll 81,60 77,77 81,28 95 90 85 10 0,00 90 ,00 80 ,00 70 ,00 60 ,00 Ist 50 ,00 Sol l 40 ,00 30 ,00 20 ,00 10 ,00 0,0 0 Spe ise n QualitЉt der Produkte: - sehr gut - gut Speisen: - mЉssig - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut Frџhstџck: - mЉssig - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut GetrЉnke: - mЉssig - schlecht TOTAL: Frü hstü ck Anzl. 17 19 1 37 14 22 2 38 16 22 0 38 Getränk e Punkte 100 67,67 33,33 0 100 67,67 33,33 0 100 67,67 33,33 0 Erreicht 1700 1285,73 33,33 3019,06 1400 1488,74 66,66 100 % ist: 3700 Istzustand: 81,60 100 % ist: 3800 2955,4 1600 1488,74 Istzustand: 77,77 100 % ist: 3800 3088,74 Istzustand: 81,28 38 Sauberkeit & Ordnung Ist Eingang und Rezeption Hotelzimmer Badezimmer Hallenbad/Sauna Restaurant Bar Soll 81,60 75,585 80,72 75,585 74,42 76,98 80 80 80 80 80 80 84,0 0 82,0 0 80,0 0 Ist Soll 78,0 0 76,0 0 74,0 0 72,0 0 70,0 0 Ein gang und Rezeptio n Sauberkeit & Ordnung: - sehr gut - gut Eingang und - mЉssig Rezeption: - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut Hotelzimmer: - mЉssig - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut Badezimmer: - mЉssig - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut Hallenbad / - mЉssig Sauna - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut Restaurant: - mЉssig - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut Bar: - mЉssig - schlecht TOTAL: Bade zim mer Res taurant Anzl. 17 19 1 37 15 23 0 38 16 20 1 Punkte 100 67,67 33,33 0 100 67,67 33,33 0 100 67,67 33,33 0 Erreicht 1700 1285,73 33,33 3019,06 1500 1556,41 3056,41 1600 1353,4 33,33 37 12 21 3 100 67,67 33,33 2986,73 1200 1421,07 99,99 36 9 28 1 0 100 67,67 33,33 2721,06 900 1894,76 33,33 38 12 25 1 0 100 67,67 33,33 2828,09 1200 1691,75 33,33 38 0 2925,08 100 % ist: 3700 Istzustand: 81,60 100 % ist: 3800 Istzustand: 80,43 100 % ist: 3700 Istzustand: 80,72 100 % ist: 3600 Istzustand: 75,585 100 % ist: 3800 Istzustand: 74,42 100 % ist: 3800 Istzustand: 76,98 39 Angebot im Hotel Ist Angebot Hotelzimmer Hallenbad Freizeiteinricht. Speisenangebot GetrЉnkeangebot Barangebot Soll 80,24 68,38 66,26 70,29 79,30 79,34 81,09 95 95 95 95 95 95 95 Angebot 100,00 Barangebot Hotelzimmer 50,00 Ist Soll 0,00 Getränkeangebot Hallenbad Speisenangebot Angebot im Hotel: - sehr gut Angebot & - gut Infrastruktur - mЉssig allgemein - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut Hotelzimmer: - mЉssig - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut Hallenbad und - mЉssig Sauna - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut Freizeiteinrichtung - mЉssig en - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut Speisenangebot: - mЉssig - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut GetrЉnkeangebot : - mЉssig - schlecht TOTAL: - sehr gut - gut BargetrЉnkeangebo - mЉssig t: - schlecht TOTAL: Freizeit einricht . Anzl. 14 22 Punkte 100 67,67 33,33 Erreicht 1400 1488,74 0 36 5 25 4 0 100 67,67 33,33 2888,74 500 1691,75 133,32 34 6 20 7 0 100 67,67 33,33 2325,07 600 1353,4 233,31 33 7 23 4 0 100 67,67 33,33 2186,71 700 1556,41 133,32 34 14 17 2 0 100 67,67 33,33 2389,73 1400 1150,39 66,66 33 13 23 0 100 67,67 33,33 2617,05 1300 1556,41 0 36 16 19 1 0 100 67,67 33,33 2856,41 1600 1285,73 33,33 36 0 2919,06 100 % ist: 3600 Istzustand: 80,24 100 % ist: 3400 Istzustand: 68,38 100 % ist: 3300 Istzustand: 66,26 100 % ist: 3400 Istzustand: 70,29 100 % ist: 3300 Istzustand: 79,30 100 % ist: 3600 Istzustand: 79,34 100 % ist: 3600 Istzustand: 81,09 40 8.6. Mitbewerberanalyse Eine permanente Mitbewerberanalyse ist unerlässlich. Oft können die unterschiedlichsten Anbieter in der Branche entsprechende Mitbewerber in den einzelnen Leistungsbereichen sein (z.B. Logisbereich, Restaurant, Barbereich, Tagungsbereich, Bankettraum). Dabei ist es wichtig, dass Sie die ausgewählten Betriebe kontinuierlich beobachten. Stellen Sie die Stärken und Schwächen Ihrer drei wichtigsten Mitbewerber fest. Beispiel: UPP Eine gute Hilfe dafür bietet das UPP, das UNSICHTBARE PATEN PROGRAMM. Bestimmte Mitarbeiter, die an dem Programm freiwillig teilnehmen möchten, und auch Mitarbeiter, für deren Bereich die Information über Mitbewerber wichtig ist, bekommen einen Partnerbetrieb zugeteilt, den sie ständig beobachten. Dabei werden in regelmäßigen Abständen verschiedene Leistungsbereiche geprüft. Ihr Mitarbeiter erhält z.B. von Ihnen ein bestimmtes Budget, um das Mittagessen im Konkurrenzbetrieb zu testen. Ein anderer Mitarbeiter bekommt die Aufgabe, an einer Hausführung teilzunehmen und sich ein Angebot für eine Geburtstagsfeier erstellen zu lassen. Erstellen Sie vor jeder Prüfung eine Checkliste, die ausgefüllt werden muss. Dadurch können Sie die einzelnen Betriebe miteinander vergleichen. Dieses System bringt zusätzlich zum Mitbewerbercheck noch einige weitere Vorteile: Ihre Mitarbeiter entwickeln ein Bewusstsein für die Leistungen der Mitbewerber. Manche der Leistungen können im eigenen Betrieb kopiert werden. In dem Moment, in dem Ihre Mitarbeiter prüfen, versetzen sie sich in die Rolle des Gastes – was Ihnen in Ihrem eigenen Betrieb nur von Nutzen sein kann. (Stichwort: Außensicht!) 41 Checkliste: Mitbewerberanalyse – Restaurant Hotel: Datum: sehr gut schlecht 1 2 3 4 5 Wie war der erste Gesamteindruck im Hotel? O O O O O Wie ist die Einrichtung/Möblierung im Restaurant? O O O O O Wie war die Begrüßung im Restaurant? O O O O O War der Service freundlich und schnell? O O O O O O O O O O Waren die Produkte frisch? O O O O O Wie wurden die Speisen präsentiert? O O O O O O O O O O O O O O O Wurde gebrauchtes Geschirr gleich abserviert? O O O O O Sauberkeit im allgemeinen? (Boden, Geruch) O O O O O Mussten Sie lange auf die Rechnung warten? O O O O O War das Preis/Leistungsverhältnis angemessen? O O O O O Stimmte die Rechnung? O Ja Wie waren die Parkmöglichkeiten? O Wie hat die Bedienung auf Sie gewirkt? Wie war der Tisch gedeckt? Kommentar: Kommentar: Wurde Brot und Butter gereicht? Kommentar: Wie war das Angebot? Kommentar: Was fehlte im Angebot? O Nein O O O O Gebühr: Wie war Ihr allgemeiner Eindruck und würden Sie wiederkommen? 42 8.7. Standortanalyse Immer mehr unternehmerische Entscheidungen müssen auf unsicheren Annahmen gefehlt werden. Wie wird sich z. B. der Wintersport entwickeln? (Ablauf der Alpinschilaufwelle, schneearme Winter, verlockende Fernziele,... aber auch: Trend zu häufigeren Kurzreisen, Verzicht auf ökologisch schädliche Fernreisen.) Oder: werden die Stadtzentren weiter veröden? Lohnt sich der Neubau eines Restaurants in der Stadtmitte überhaupt noch? Ihre Projekte stehen oder fallen also mit der Marktentwicklung, den städtebaulichen und sozialen Veränderungen, mit den Um- und Ausbauplänen Ihres Nachbarn mit Boom oder Krise im Herkunftsmarkt Ihrer Gäste und mit der Qualität Ihres eigenen Betriebes und seiner Mitarbeiter. Alle diese Einflüsse sollen Sie sorgfältig analysieren. Durch gezielte Beschaffung von wichtigen Informationen vermindern Sie Ihr unternehmerisches Risiko. Lernen Sie Ihre Märkte und Ihre Gäste, Ihre Mitbewerber, die wirtschaftlichen und sozialen Rahmenbedingungen und die Stärken und Schwächen Ihres Unternehmens besser kennen. Dann können Sie keine gravierenden Fehler machen und schneller auf Veränderungen reagieren. Dabei geht es nicht darum, möglichst viele Informationen zu sammeln, sondern die wichtigen und die richtigen. Folgendes Vorgehen hat sich bewährt: 1) Welche Informationen sind zu beschaffen? • • • • • • • über sich persönlich (Visionsfindung) über die Gästenachfrage (NÄCHTIGUNGEN) über die Mitbewerber (Anzahl der Mitbewerber) Bevölkerungsstruktur und Strukturdaten (www.statistik.at) Frequenzzahlen über Mit- und Umwelt über den eigenen Betrieb 2) Wie werden die Informationen beschafft? • • • aus internen Unterlagen aus Marktintelligenz (Zeitung lesen, hören, sehen, beobachten) aus der Marktforschung 43 3) Standortwahl und Standortplanung: Standortwahl und Standortplanung sind wesentlich für den Erfolg des Unternehmens. Zunehmender Konkurrenzdruck und steigende Bau- und Einrichtungskosten erhöhen das Investitionsrisiko. Die fehlerhafte Entscheidung, Einschätzung der Marktsituation erhöht die Gefahr von Misserfolgen. Der Standort ist mitentscheidend für den Erfolg eines Gastronomieunternehmens. Viele Unternehmen nennen folgende 3 Faktoren als die wichtigsten: 1. Standort 2. Standort 3. Standort Die Wahl des Standortes darf nicht nur gegenwartsbezogen erfolgen, sondern sollte die weiteren Entwicklungstendenz und die eigene Zukunftsüberlegungen mit einschließen. Bei der Untersuchung eines Standortes ist daher der Einfluss des Standortes auf Kosten und Erlöse festzustellen, bevor man die Entscheidung für oder gegen diesen Standort trifft. Auch wenn feste Vorstellungen über den Standort bereits bestehen, sollte man grundsätzlich mehrere Standortalternativen auf Ihre Eignung prüfen. Gesichtspunkte für die Wahl des Standortes Jeder Gastronomiebetrieb stellt eine Reihe von Anforderungen, die für seine Standortwahl bestimmend sind, und deren Bedeutung vorher erkannt werden muss. Die Anforderungen an den Standort sind von Betriebstyp zu Betriebstyp unterschiedlich. Es bildet sich hier also ein Kreis von Problemen, die systematisch untersucht werden müssen. Stellen Sie sich daher folgende Fragen: • • • • Welcher dieser Einflussfaktoren berühren ihr Unternehmen an stärksten? Wie werden sich diese Einflussfaktoren in Zukunft verändern? Ist für Ihren Betriebstyp Frequenzlage notwendig? Spielen Umweltprobleme/behördliche Auflagen eine Rolle? 44 Standortfaktoren Struktur des Standortes Einwohnerzahl Altersschichtung Geschlecht Berufsgliederung Bevљlkerungsdichte Wirtschaftliche und finanzielle StЉrke des Standortes Durchschnittseinkommen der Bevљlkerung (Kaufkraft) Entwicklungsmљglichkeiten des Standortes Verkehrslage Stra§ennetz Bahnanschlџsse Autobusse Bevљlkerungsentwicklung (Zu- oder Abnahme) Entwicklung der Wohnsiedlungen Wettbewerbslage und Kaufkraft des Standortes Anzahl der Konkurrenzbetriebe Kaufkraft und Kaufgewohnheiten Kundenschicht kaufkraft des Einzugsgebietes Lage und Situation des Arbeitsmarktes Ein- bzw. Auspendler Passantenfrequenz NЉchtigungen und Zielgruppen sonstiges 45 8.8. Das Umfeld – die Trends (siehe Skript Trends) Die wirtschaftliche, gesellschaftliche und politische Situation in der Region Beobachtung des Umfelds Um eine ganzheitliche Sicht über Ihr Unternehmen zu erlangen, ist es notwendig, neben den vorne beschriebenen Elementen (Betrieb, Mitbewerber, Mitarbeiter, etc.), auch das Umfeld, in dem Ihr Betrieb angesiedelt ist, zu beobachten und zu analysieren. Welchen Trends folgt das Angebot in der Gesamtregion? Ergeben sich hier Anknüpfungspunkte für Ihren Betrieb? Darüber hinaus dürfen globalere Aspekte keinesfalls außer Acht gelassen werden. Verfolgen Sie, was über die Grenzen hinaus passiert. Megatrends, wie die momentane, bereits länger andauernde Wellnessphase oder der „Sowohl-als-auch-Kunde“ (heute Currywurst am Imbissstand und morgen Lachs im Nobelrestaurant), dürfen nicht spurlos an Ihnen vorübergehen. Berücksichtigen Sie in Ihren Strategieüberlegungen auch spezielle Gruppen mit spezifischen Bedürfnissen wie Allergiker, Behinderte, Senioren, etc. Trends nach Opaschowski Trends nach Faith Popcorn Zukunftstrend 1: die Globalisierung Zukunftstrend 2: die Dienstleistung Zukunftstrend 3: die Leistungsorientierung Zukunftstrend 4: die Mediatisierung Zukunftstrend 5: die Überalterung Zukunftstrend 6: die Vereinzelung Zukunftstrend 7: die Individualisierung Zukunftstrend 8: die Mobilisierung Zukunftstrend 9: die Erlebnissteigerung Zukunftstrend 10: die Schnelllebigkeit 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. 9. 10. 11. 12. 13. 14. 15. 16. 17. Trend: Leben im Kokon Trend: Clanning Trend: Fantasy-Adventure Trend: Genießen – jetzt erst recht Trend: Kleine Belohnungen Trend: Die Suche nach Halt und Sinn Trend: Ichbezogene Wirtschaft (Egonomics) Trend: Weiblich denken Trend: Mannzipation Trend: 99 Leben auf einmal Trend: Aussteigen Trend: Gesund und lange leben Trend: Länger jung bleiben Trend: Der wehrhafte Verbraucher Trend: Gegen die Großen Trend: SOS – Rettet unsere Gesellschaft Trend: Amtos-fear 46 8.9. Wo stehe ich mit meinem Betrieb (Portfolio-Management)? Marktattraktivität Marktvolumen Entwicklung Konjunktur Wettbewerb Preise Durchschnitt Rest. 5 4 5 3 6 4,6 Leistungsbereiche Bank. Bistro 6 4 6 6 6 5 6 4 5 5 5,8 4,8 Tagung 3 6 4 5 3 4,2 Hotel 5 2 2 3 5 3,4 Wettbewerbsstellung Umsatzentwicklung Ergebnisentwicklung SEP Führungsqualität Innovation Ah‘s und Oh‘s Durchschnitt Rest. 3 2 3 4 3 2 2,8 Leistungsbereiche Bank. Bistro 6 4 3 6 5 5 3 4 5 5 6 3 4,7 4,5 Tagung 3 6 4 5 3 4 4,2 Hotel 5 2 2 3 5 5 3,7 Umsatz 1,3 2,8 1,8 2,5 1,5 Marktattraktivität 8 6 LB1 LB3 LB2 LB4 LB5 4 2 0 0 2 4 6 8 Wettbewerbsstellung 47 Weitreichende strategische Entscheidungen des Managements können so anhand einer einfachen und übersichtlichen Graphik abgeleitet und diskutiert werden. Die Ergebnisse der Analyse werden in die Vier-Felder-Matrix (Portfolio) übertragen, die je nach Position in der Portfolio-Matrix folgende Normstrategien nach sich ziehen: Aufstiegskandidat: Diese strategischen Einheiten zeichnen sich durch einen relativ niedrigen Marktanteil aus, in einem Markt der ein potenziell hohes Marktwachstum verspricht. Noch sind die Ausgaben hoch und die Einnahmen gering. Diese Fragezeichen sind sozusagen die Hoffnung des Unternehmens für die Zukunft. Ob sie erfolgreich werden oder vom Markt verschwinden, hängt von der Investitions-Bereitschaft und der Risikoeinschätzung des Managements ab. Die Empfehlung der Normstrategie lautet, den Marktanteil deutlich zu steigern, um das Produkt zu einem "Star" werden zu lassen. Stars: Aus einem erfolgreich am Markt platzierten Fragezeichen wird ein Star, der sich durch einen hohen Marktanteil (Marktführerschaft) in einem Wachstumsmarkt auszeichnet. Hier liegt der Cash-Flow Anteil schon bei einer "schwarzen Null". Die Normstrategie empfiehlt, den Marktanteil zu halten und leicht auszubauen. Cash-Cows Trotz sinkender Nachfrage können aufgrund der Umsatzgröße und den geringen laufenden Kosten Gewinne abgeschöpft werden. Milchkühe sind quasi die Geldlieferanten für "Fragezeichen" und "Stars". In dieser Kategorie überwiegen in der Cash Flow Betrachtung die Einnahmen bei weitem die Ausgaben. Die Normstrategie empfiehlt den Marktanteil zu halten und die Rationalisierungschancen wahrzunehmen, um die Gewinnspanne durch Kostensenkungspotenziale zu steigern. Arme Hunde (Poor Dogs) Das sind die strategischen Geschäftseinheiten (SGE), die nur einen niedrigen relativen Marktanteil oder in ihrem Produktlebenszyklus das Ende erreicht haben. In der Cash Flow Betrachtung pendeln sich Einnahmen gegenüber Ausgaben auf die "rote Null" ein. Die Normstrategie empfiehlt, den Marktanteil deutlich zu senken und die SGE zu veräußern. 48 Stärken der Portfolio-Methode sind: Unterstützung der Entscheider bei strategischen und zukunftsorientierten Fragestellungen für die SGE, Verbesserung des Verständnisses hinsichtlich Struktur und Funktionsweise der Unternehmung, Steigerung der Qualität der Planung, Erhöhung der Wirksamkeit der Kommunikation zwischen der Unternehmensleitung und den SGE, um Informationslücken zu vermeiden, Zielorientiertere Problemlösung in Bezug auf unrentable Geschäftseinheiten oder Investitionsvorhaben. Schwächen der Portfolio-Methode: einseitige Fokussierung auf Marktanteilswachstum und verstärkte Investitionsbemühungen auf wachstumsintensive (=kostenintensive) SGE, Manipulationsmöglichkeit bei der Bewertung von SGE aufgrund der selbstgewählten Gewichtungsfaktoren, SGE können aufgrund der Durchschnittswerte gleich wirken, obwohl sie in den Merkmalen stark voneinander abweichen, Synergetische Wechselwirkungen aufgrund der strikten Trennung der SGE bleiben unberücksichtigt. Wenn sich Anwender der Schwächen bewusst sind, kann der Portfolio-Ansatz Entscheidungen für die einzelnen SGE unterstützen, indem sie auf einer soliden, nachvollziehbaren Basis erfolgen. 49 In die Portfolio-Matrix fließen folgende Informationen: Wie groß ist das Volumen für den Betrieb? (Einwohnerzahl, Einzugsgebiet, Durchgangsverkehr) Ist eine hohe Kaufkraft vorhanden, sind Sie saisonal unabhängig? (Bustouristen, jüngeres Publikum, Golfer, etc.) Entspricht das Produkt dem Trend und dem Zeitgeist? (Einrichtung im Restaurant, Dekoration, etc.) Wie ist die Mitbewerbersituation? (Wie viele Betriebe bieten die gleichen Speisen an?) Ist Ihr Betrieb ein Mitläufer, oder welche Rolle spiel er am Markt? (Wettbewerbsstellung) Ist Ihr Betrieb unverwechselbar? Weist Ihr Betrieb strategische Erfolgspositionen/Kernfähigkeiten auf? Sind die Leistungen kopierbar? Erwirtschafen Sie mit Ihrem Betrieb eine hohe Rendite? 50 Ist-Portfolio-Analyse Erstellen Sie für jeden Bereich Ihres Betriebes jeweils eine Ist- und eine SollSituationsanalyse. Anhand der Ergebnisse sind Sie in der Lage, genau zu erkennen, wo Ihre Leistungsbereiche anzusiedeln sind (Ist-Situationsanalyse). Befinden sich Ihre Leistungsbereich nicht in der Gewinnzone, müssen Sie reagieren: Entweder gelingt es, in die Gewinnzone zu wechseln, oder Sie müssen den betroffenen Leistungsbereich verändern oder schließen. Marktwachstum Wenige Gäste viele Gäste Ist-Portfolio-Analyse bzw. Produkt-Portfolio 1. „Entwicklungsbereich“ 3. „Gewinnbereich“ 2. „Verlustbereich“ 4. „Attraktivitätsbereich“ Verlustzone Gewinnzone Relativer Marktanteil Soll-Portfolio-Analyse Ziel muss es stets sein, die Leistungsbereiche in den Gewinnbereich zu führen. Überprüfen Sie jeden der problematischen Bereiche Ihres Betriebes anhand folgender Konzepte: Überprüfung von Angebot und Nachfrage Überprüfung des Einkaufskonzeptes Vergleich der Lieferantenpreise Gezielter Einsatz und Schulung der Mitarbeiter 48 8.10. SWOT-Analyse Sowohl für die Periodenzielplanung als auch für die Jahreszielplanung ist ein Werkzeug wertvoll, die so genannte SWOT-Analyse. Die SWOT-Analyse befasst sich mit den positiven Faktoren der Innensicht eines Unternehmens (Stärken) und der Außensicht (Chance). Desgleichen mit den negativen Aspekten der Innensicht (Schwächen) und der Außensicht (Gefahren); Stärken und Schwächen der Innensicht heißen im englischen „Strengths“ und „Weaknesses“, daher die beiden Buchstaben „S“ und „W“. Bei dieser Betrachtung werden die Pluspunkte und die Minuspunkte einer internen Unternehmensbetrachtung gegenüber gestellt. Der wesentliche methodische Schritt ist, dass die interne Unternehmensbetrachtung von dem externen Marktumfeld getrennt wird. Die Stärken und Schwächen des Marktumfeldes heißen im englischen „Opportunities“ (O) und „Threats“ (T) was soviel wie Gefahr und Bedrohung heißt. Die Inhalte können als Stichpunkte in einer Vier-Felder Matrix dargstellt werden, wo die positiven Elemente des Unternehmens, sowohl die Stärken als auch die Chancen des Marktes links übereinander stehen. Schwächen und Gefahren des Marktes werden auf der rechten Seite übereinander formuliert. Diese einfache Struktur ermöglicht Übersicht über das Unternehmen und sein Marktumfeld. Befragungen sind oft subjektiv gefärbt, je nachdem, wer befragt wurde und welchen Informationsstand der Befragte hat. Das gewonnene Bild kann objektiv werden, wenn man offizielle Studien und externe Berater hinzu zieht. 49 50 8.11. Positionierung am Markt Messen Sie sich mit Ihren Mitbewerbern am Markt. Welches Bild erzeugen Sie bei Ihren Gästen im Vergleich zu Ihren Mitbewerbern? Welches Marktsegment können Sie mit Ihrem Betrieb besetzen? IST- POSITION Welche Stellung soll Ihr Unternehmen aus Sicht Ihrer Kunden gegenüber Ihren Mitbewerbern einnehmen? SOLL-POSITION Welche Vorstellungen sollen sich Ihre Kunden von Ihrem Unternehmen und seinen Leistungen machen? Die Zielgruppen sollen das Unternehmen, seine Leistungsbereiche und Leistungen "richtig" und in positivem Sinn wahrnehmen. Ihre Kunden brauchen klare, eindeutige Anhaltspunkte, um sich ein Bild von Ihrem Unternehmen machen zu können. Sonst verschwimmt es und verschwindet in der Anonymität. Der Kunde nimmt nur wenige Hauptvorteile eines Angebots wahr, nämlich nur solche, die sein aktuelles Problem lösen. Solche Eigenschaften sind u. a.: der Preis (hoch - tief, preiswert) das Image (konservativ - fortschrittlich) die Nutzenorientierung (Grund- vs. Zusatznutzen) Beispiel Positionierung in der Gastronomie Versuchen Sie, Ihre Mitbewerber zu lokalisieren und in den vier Feldern der Matrix einzutragen: ZUSATZ-NUTZEN [Erlebnis, Gourmet, Schlemmen] Fast Food / Erlebnislokale "Hauben" Gastronomie" CARE [Tischkultur, Bedienung, Serv ice, Aufmerksamkeit, Zeitnehmen] DRIVE [schnell, mobil, SB, standardisiert] Imbiß / SB-Restaurant "durchschnittliche" Gastronomie" GRUND-NUTZEN [Hungerstillen, Sättigung] 51 8.12. Zusammenfassung des Ist-Zustandes Anhand der vorgestellten Analysen sind Sie nun in der Lage zu überprüfen, ob Ihr Betrieb alle Voraussetzungen eines modern, konkurrenzfähigen Unternehmens erfüllt, ob Sie marktgerecht und an den Kundenbedürfnissen orientiert arbeiten. Oft liegt es nur an Kleinigkeiten, wie Malerarbeiten, neue Bezugsstoffe für die Stühle, etc., um ein ansprechendes Erscheinungsbild der „Hardware“ Ihres Betriebes wieder herzustellen. Manchmal jedoch wird es größerer Anstrengungen bedürfen, um einzelne Bereiche wieder in die Gewinnzone zu führen. Bei der „Software“ müssen Sie sich fragen, ob der einzelne Mitarbeiter zu Ihrem Betrieb passt und ob er in der Lage ist, die Bedürfnisse des Gastes zu erfüllen. Dabei ist es notwendig, dass Sie einen neutralen Standpunkt einnehmen. Betriebszugehörigkeit und persönliche Beziehungen zu den Mitarbeitern sollten bei der Beurteilung keine primäre Rolle spielen. Prüfen Sie Ihren Betrieb kritisch, hinterfragen Sie alle oben angeführten Punkte und Bereiche sehr sorgfältig. Die zentrale Frage eines jeden Unternehmens muss lauten: Warum kommt der Gast zu uns und nicht zur Konkurrenz? Jeder Mitarbeiter sollte diese Frage spontan beantworten können! Die von uns vorgestellten Analysen und Beispiele sollen Ihnen einen Überblick über den gesamten Betrieb verschaffen und dienen als Voraussetzung für die weiteren Schritte. Je bewusster Ihnen die erzielten Analyseergebnisse über die Grundlagen Ihres Betriebes sind, desto exakter könnten Sie darauf aufbauen. Fragen Sie sich: Sind die Ergebnisse der Ist-Zustandsanalysen aussagekräftig? Was genau sagen sie aus? Wurde der Mitbewerbssituation genügend Beachtung geschenkt? Wurde das Umfeld in seiner Ganzheit berücksichtigt? Haben Sie die richtigen Mitarbeiter für Ihre Unternehmensziele? Es ist sehr wichtig, dass Sie die „Ist-Positionierung“ Ihres Betriebes von allen Seiten durchleuchten. Jetzt fällt es Ihnen sicherlich leicht, den Zustand Ihres Unternehmens zu beurteilen. 52 9. Ziele definieren „Wer das Ziel kennt, kann entscheiden. Wer entscheidet, findet Ruhe. Wer Ruhe findet, ist sicher. Wer sicher ist, kann überlegen. Wer überlegt, kann verbessern.“ Konfuzius Wer ins Schwarze treffen will, darf nicht ins Blaue planen. Kreativität braucht Ziele fest. Überlegen Sie sich, welche Dienstleistungen Ihres Hauses vom Gast geschätzt werden. Formulieren Sie klar, was für Sie und Ihren Betrieb wichtig ist. Im Zeitalter der Spezialisierung müssen Sie sich klar entscheiden. Wollen Sie es allen recht machen, machen Sie es am Schluss niemandem recht. Vergessen Sie bei all Ihren Visionen nie: Ziel eines jeden Unternehmens ist es, sich erfolgreich am Markt zu positionieren. Ein Unternehmen muss marktgerecht geführt werden, den Bedürfnissen des Marktes angepasst oder in der Lage sein, neue Bedürfnisse zu wecken und diese auch zu befriedigen. Um dieses übergeordnete Ziel erreichen zu können ist es notwendig, große Vorhaben in kleinere Zielvorgaben aufzuspalten und für die einzelnen Abteilungen und Teams Ihres Betriebes genau zu definieren, was im jeweiligen Bereich erreicht werden soll. Welche Bedürfnisse will ein Gast in Ihrem Betrieb befriedigen? Welchen Nutzen kann ein Gast aus den Angeboten Ihres Betriebes für sich erzielen? Welche Fähigkeiten und Fertigkeiten werden von den Mitarbeitern verlangt, um die in der „Ideen-Werkstatt“ entwickelten Visionen in konkrete Ergebnisse umzusetzen? Welche Kompetenzverlagerungen (von oben nach unten) sind notwendig, damit in den einzelnen Abteilungen die erforderlichen Arbeitsabläufe selbstständig und eigenverantwortlich geplant und durchgeführt werden können? Nur wenn Sie diese Fragen beantworten können, wird es möglich sein, ambitionierte Visionen in konkrete Ziele überzuleiten und diese schließlich auch erfolgreich umzusetzen. 53 9.1. Zieldefinition durch das SMART Modell Eine gute Hilfestellung, wie Ziele definiert werden sollen, bietet das Modell SMART. Ziele sind demnach anspruchsvoll, messbar, werden mit den Mitarbeitern vereinbart, sind realistisch und immer zeitlich eingegrenzt. S = streching M = measurable A = agreed R = realistic T = time-related anspruchsvoll messbar vereinbart realistisch zeitlich eingegrenzt Anspruchsvoll Ziele müssen anspruchsvoll sein. Das heißt, die Zielpunkte müssen über die alltägliche Norm festgelegt werden. Beispielsweise soll der Verkauf von Aperitifs gesteigert werden. Definieren Sie eine Zahl, die über den momentanen Verkaufzahlen liegt. Messbar Ziele müssen messbar sein. Am Monats- oder Jahresende muss nachvollziehbar sein, ob die Ziele erreicht worden sind. Das können quantifizierbare Ziele sein, z.B. wie viele zusätzliche Aperitifs wurden verkauft? Oder wurde jede Anfrage im Betrieb innerhalb eines Tages bearbeitet? Vereinbart Die festegelegten Ziele müssen schriftlich fixiert werden. Die Mitarbeiter sind in die Definition der Ziele involviert. Eine Vereinbarung zwischen Betrieb und Mitarbeitern wird schriftlich festgehalten. Denken Sie auch darüber nach, ob das Erreichen der festgelegten Ziele mit einem finanziellen Bonus belohnt werden soll. Realistisch Es ist zwar wichtig, dass Ziele anspruchsvoll sein müssen. Sie sollten jedoch auch realistisch sein. Setzen Sie die Ziele zu hoch an, dann demotivieren Sie Ihre Mitarbeiter. Binden Sie Ihre Mitarbeiter in die Zieldefinition mit ein, dann können Sie davon ausgehen, dass die Zielvorgaben auch in deren Sinne sind und die Mitarbeiter die Ziele auch mittragen und dahinter stehen können. Zeitlich eingegrenzt Ziele müssen zeitlich eingegrenzt sein. Legen Sie daher für alle definierten Ziel einen Zeitrahmen fest, z.B. nach Geschäftsjahr; bei einem Jahresbetrieb ist es sinnvoll, die Ziele von Jänner bis Dezember zu definieren, bei einem Saisonbetrieb nach der Länge der Saison. 54 9.2. Arten von Zielen Tätigkeitsziele sind Beiträge, die geleistet werden müssen, damit die Ziele des Teams oder des Unternehmens erreicht werden könne. Auf Unternehmensebene beziehen sie sich auf die Mission des Unternehmens, seine zentralen Werte und seine strategischen Pläne sowie Ergebnisse (z.B. Erreichen des Betriebsergebnisses von 30% durch Umsetzung des Marketingplans oder zum besten Tagungshotel der Region zu werden). Auf Teamebene bezieht sich diese Art von Zielen spezifisch auf den Zweck des Teams und die von ihm erwarteten Beiträge zur Erreichen der Unternehmensziele (z.B. 30 x am Tag das Tagesgericht verkaufen). Persönlichkeitsziele Ziel eines jeden Mitarbeiters sollte es sein, seine Leistung ständig zu verbessern. Lebenslanges Lerne ist aus der heutigen Arbeitswelt längst nicht mehr wegzudenken, denn nicht nur das Unternehmen selbst, auch der einzelne Mitarbeiter muss auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig bleiben. Auch durch die Formulierung neuer Unternehmensziele und –aufgaben kann es für Unternehmensleitung und Mitarbeiter notwendig werden, Wissen, Kenntnisse und allgemeine Kompetenzen zu erweitern. Legen Sie die Vorgaben für die zu erzielenden Ergebnisse regelmäßig (z.B. alle 6 Monate) neu fest, oder ergänzen Sie diese bei Bedarf. Weisen Sie Ihre Mitarbeiter regelmäßig in neue Aufgaben ein, und setzen Sie die fachlichen Ressourcen sorgfältig ein. Geben Sie Ihren Mitarbeitern Zeit und Gelegenheit, um sich auf neue Anforderungen oder veränderte Bedingungen vorbereiten zu können. Nicht jeder Mitarbeiter wird im selben Maße in der Lage sein, sich selbstständig auf neue Aufgaben einzustellen. Geben Sie daher Ihren Mitarbeitern im Bereich Aus- und Weiterbildung Hilfestellung auch im eigenen Betrieb. Gleich bleibende Ziele Für manche Tätigkeitsbereiche sind die Ziele festgelegt und werden auch bei geänderten Zielvorgaben nicht verändert. Sie betreffen die ständigen oder laufenden Aufgaben und enthalten gleich bleibende Leistungsstandards, welche in Form von quantitativen Bestimmungen festgelegt werden können (z.B. Sauberkeitsstandards, Begrüßungszeremoniell, nach 3 x Klingeln den Telefonanruf beantworten, etc.) 55 Umsetzung Festlegen von Tätigkeitsbereichen Zunächst müssen anhand der Liste der Hauptaufgaben, denen bestimmte Ziele zugeordnet werden können, die wichtigsten Ergebnisbereiche festgelegt werden. Ziele sind quantifiziert und zeitbezogen – sie definieren immer spezifische und messbare Ergebnisse und den Zeitpunkt, zu dem sie erreicht werden müssen (z.B. jeder Chef de range verkauft im Restaurant 5 Flaschen Grüner Veltliner vom Jurtschitsch pro Woche). Festlegen von Leistungsstandards Leistungsstandards sind vorwiegend über gleich bleibendes Ziel definier- und messbar. Von einem Prüfungszeitraum zum anderen sind oft keine wesentlichen Veränderungen zu verzeichnen, sofern die zentrale Aufgaben unverändert bleibt. Leistungsstandards werden beispielsweise in Bezug auf Serviceniveau oder Reaktionsgeschwindigkeit der Mitarbeiter quantifiziert. Beachten Sie: Die Maßstäbe sollten sich nicht auf Bemühungen, sondern auf Resultate beziehen. Die Anforderungen müssen so formuliert sein, dass es den Mitarbeitern möglich ist, die geforderten Resultate auch zu erreichen. Die Maßstäbe müssen objektiv und beobachtbar sein. Es müssen Messdaten verfügbar sein. Setzen Sie sich Ihre persönlichen qualitativen Ziele – bei all Ihrem Tun und Handeln. Setzen Sie sich ein Ziel, und machen Sie einen Plan. Wer versucht, alles zu erreichen, erreicht am Ende gar nichts. Erfolgt hat man nur, wenn man sich bemüht, ein Ziel nach dem anderen zu erreichen. Schritt für Schritt. Wenn Sie einen Urlaub planen, ist die erste wichtige Frage: „Wohin will ich denn?“ Für die Planung Ihres Geschäftes gilt das Gleiche. Der Weg zum Erfolg ist dann geradlinig und eben, wenn man sein Ziel kennt. 56 Beispiele: Qualitative Ziele 87% der Gästebefragung mit dem Urteil „sehr gut“ von Jänner bis Juni erhalten. Attraktivität der Freizeitangebote verbessern, Bau eines überdachten BeachVolleyball-Platzes bis Februar. Verhalten und Qualifikation der Mitarbeiter verbessern durch monatliche interne Schulungen (entsprechenden Schulungsplan erstellen). Komfort im Restaurant steigern, wir polstern das Mobiliar bis Juli neu auf. Komfortable Buchungsmöglichkeiten fördern, z.B. direkte Internetbuchungsmöglichkeit. Sauberkeit und Exklusivität des Unternehmens verbessern – wir beauftragen eine externe Firma, quartalsmäßig unangemeldete Kontrollen durchzuführen. Beispiele: Messbare, wirtschaftliche und realistische Ziel Erreichung eines Küchenwareneinsatzes von 29% in der kommenden Wintersaison. Steigerung des Weinverkaufs von 9 auf 12 Flaschen pro Tag. Von 10 verkauften Kaffees verkaufen wir 3 Cappuccino. Zu 10 verkaufte Kaffees verkaufen wir 4 Stück Torten. Von 10 verkauften Apfelstrudeln verkaufen wir 6 mit Vanillesauce. Ein Betriebsergebnis 1 von mindestens 300% im Jahr 2002. Steigerung der Bettenbelegung im Sommer um 9% gegenüber dem Vorjahr. Steigerung des Seminargeschäfts um 10% in der Herbstperiode. Steigerung der Übernachtungen im nächsten Winter auf 16.000. Beispiele: Traumhafte Ziel Ein Traum ist wie ein Reiseziel. Zwar in der Ferne und noch in der Phantasie, aber immerhin so real, dass Sie es erkennen und erreichen können. Auch ein eigenes Geschäft kann voll solcher Traumziele sein – eine Frühstückspension, die sich in den nächsten 8 Jahren zu einem 4-Sternehotel entwickelt. Eigene Qualifikationen, die Sie bis in die Führungsetage eines angesehenen Hotelkonzerns bringen. Eine Erfolgsstufe, die einem zu Haus oder zum Auto seiner Träume verhilft. In der Lage zu sein, anderen beim Erreichen Ihrer Traumziele zu helfen. Ein Barkonzept, dass sich bis ins Jahr 2005 durch Franchising verzehnfacht. 57 10. Strategie-Entwicklung Was ist eine Strategie? Die Strategie umfasst die Gesamtheit von Maßnahmen, die zur Erreichung eines bestimmten Zieles führen. Ziel = die Realisierung einer Vision, Strategie = der Weg dorthin. Durch Strategien werden Visionen Wirklichkeit. Der Geschäftsverlauf eines Betreibers darf nicht vom Zufall bestimmt werden. Er muss bewusst und systematisch geplant werden. Die Basis für eine erfolgreiche Marketingstrategie ist immer ein stimmiges Produktkonzept. Wir verkaufen kein Bett oder einen Barhocker, sondern wir verkaufen Zweisamkeit etc.. Kernkompetenz Als Unternehmer benötigen Sie eine grundsätzliche Stoßrichtung für Ihren Betreib, ein genau geplantes Vorgehen. Überlegen Sie sich genau, in welchem Segment Sie ihr Unternehmen positionieren wollen und können. Diese „Standortbestimmung“ hängt von zahlreichen Faktoren innerhalb und außerhalb Ihres Betriebes ab (Infrastruktur, regionale und saisonale Angebote im Umfeld, Betriebskapazitäten, etc.). Es hat keinen Sinn, auf „allen Hochzeiten gleichzeitig zu tanzen“ und dabei womöglich in keinem Bereich wirklich erfolgreich zu sein. Konzentrieren Sie sich auf Ihre Kerntätigkeiten und Kernkompetenzen. Als Nischenmarketing bezeichnet man enger abgegrenzte Gästegruppen. Der erste Schritt für den Unternehmer besteht in der Unterteilung des Marktes in klar abgegrenzten Käufergruppen, die spezielle Produkte und ein eigenes Marketing erfordern. Beispiel Hotelsegmentierung Hotels können aus dem Segment der Geschäftsreisenden Nischen aussondern, wie etwa Geschäftsreisende, die lediglich einen ruhigen Schlafplatz suchen, solche, die ihre Geschäftspartner im Hotel empfangen und bewirten wollen, oder solche, die während der Geschäftsreise auch auf Unterhaltung nicht verzichten möchten. Ein Beispiel wäre hier die französische Hotelkette Accor. Der Geschäftsreisende oder Urlauber hat hier die Wahl zwischen Hotels der Budgetbis zur Luxusklasse (u.a. die Hotelmarken Sofitel, Novotel, Mercure, Suitehotel, 58 Ibis, Etap, Formulare 1, Motel 6 und Red Roof Inn). So besetzt Accor jeweils Nischen mit unterschiedlichen Gästegruppen. 59 10.1. Kernnutzen/Zusatznutzen Im Ursprung geht es also um das Kernprodukt. Es ist das Zentrum eines jeden Produktes, auch Kernnutzen genannte. Es bietet dem Käufer den eigentlichen Nutzen zur Befriedigung seines Wunsches oder Bedürfnisses. Im Allgemeinen ist es dieser Kernnutzen oder diese problemlösende Dienstleistung, die der Kunde sucht, wenn er ein Produkt kaufen möchte. Der Kernnutzen muss dabei aber nicht immer die ureigentliche Funktion oder das Produkt selbst sein. Am Beispiel Gastronomie bedeutet dies: Menschen besuchen eine Bar nicht nur, um den Durst zu löschen, sondern auch, um jemanden kennen zu lernen. Ein Restaurant wird nicht nur besucht, um den Hunger zu stillen, sondern auch, um eine andere Atmosphäre zu genießen. Jede Produktdefinition muss daher immer beim Kernnutzen ansetzen. Ihre strategische Aufgabe besteht darin zu ermitteln, welche Kernbedürfnisse Ihres Gastes/Ihres Käufers befriedigt werden sollen. Zusatznutzen Auf dieser Basis müssen Sie dann das tatsächliche Produkt entwickeln. Vergessen Sie dabei nicht, dass der Gast immer auch einen Zusatznutzen des Produktes möchte. Beispiele von Zusatznutzen: Bestellt ein Gast eine Flasche Wein, erhält er auch das Mineralwasser dazu. Bestellt er einen Kaffee, erhält er ein Schokolädchen dazu. Heute genügt es nicht mehr, nur ein Hotelzimmer anzubieten, der Gast möchte auch einen Bademantel vorfinden, er möchte Sauna und Schwimmbad benutzen können. Bucht der Gast einen Seminarraum, erhält er nicht nur den Raum, sondern auch die Obstpause. Kommt ein Reisebus, erhält der Fahrer einen alkoholfreien Drink an der Bar, während das Hotel die Buswäsche organisiert. Ziel ist es also, am Ende ein Produkt mit einer Nutzen-Gesamtheit zu erhalten, das Ihre Zielgruppe/Ihre Kaufinteressenten am besten zufrieden stellt. 60 10.2. Bedürfnisse erkennen Jeder planende Prozess besteht aus zwei wesentlichen Schritten. • • Erkennung der Bedürfnisse Definition der strat. Zielsetzungen Marketing ist also Bedarfserkennung. Das Erkennen der Bedürfnisse der Kunden früher als der Mitbewerber, ja sogar früher als Ihre Gäste. Beispiele: Bedürfnisse Sie bieten Geschäftsreisenden durch eine große Auswahl von Adaptern für jede Art von Laptop den passenden Anschluss im Hotelzimmer an. Sie bieten dem zukunftsorientierten Geschäftsreisenden in seinem Hotelzimmer seinen modernen PC mit Flachbildschirm mit kostenlosem High-Speed-Internet Zugang an, wobei er die Bildschirmoberfläche in verschiedenen Sprachen abrufen kann und über die Standleitung zeit- und kostenunabhängig übers World Wide Web surft. Sie bieten in Ihrem Hotel spezielle Treatments für Hunde unterschiedlichster Rasse und Größe an. Ihre vierbeinigen Gäste erhalten bei Ankunft ein Geschenk, vom Hunde-Welcome-Snack, einem quietschenden Spielzeug bis hin zum Hundekuchen. Für „Stammgäste“ steht eine Schüssel mit dem Namen und ein Körbchen mit einer Knochentasche bereit. Das Hotel organisiert den Auslauf mit dem Hund oder stellt eine Karte mit beschilderten Gassi-wegen zur Verfügung. Das In-Lokal bietet bis 2.00 Uhr morgens warme Küche an, um der Nachfrage nach Flexibilität gerecht zu werden. Gestaltung einer After-Work-Party. Sie organisieren ab 18.00 Uhr einen Event für Büromitarbeiter, die nach Arbeitsschluss Vergnügen und Abwechslung suchen. In Ihrer Beautyfarm trumpfen Sie mit einer Kaviargesichtsbehandlung auf. Diese sorgt für eine straffe, frische und strahlende Gesichtshaut. Die Kaviarmaske und die dazugehörende Massage verändert die Gesichtshaut auf positive Weise. 61 Die Kunst ist, jene Menschen zu finden, deren Bedürfnisse Sie befriedigen können. 62 10.3. Zielgruppe segmentieren Jede abgegrenzte Kundengruppe kann als Zielmarkt angesehen werden und soll mit einem bestimmten Marketing-Mix (Bündel an Marketing-Instrumenten) erreicht werden. Eine Hauptaufgabe für den Unternehmer ist es, seine Zielgruppe zu bestimmen. Aus dieser Entscheidung ergibt sich der Zielmarkt auf den die Aktionen ausgerichtet sind. Wer sind unsere Kunden? Welche Wünsche, Bedürfnisse und Budgets Haben unsere Kunden? Zielmärkte können z. B. segmentiert werden nach… a) demografischen Merkmalen Alter, Geschlecht, Größe der Familie, Beruf, Einkommen, Ausbildung, Nationalität,… b) Geografischen Merkmalen Region (Land, Ort), Siedlungsgröße,… c) Persönlichkeitsbezogenen Merkmalen Leistungsmotivation, Geselligkeitsstreben, Risikobereitschaft,… d) Merkmalen des Kaufverhaltens Kaufkraft, Qualitätsbewußtsein, Werbeempfänglichkeit, Markentreue, Kauffrequenz, Preisbewußtsein,… e) Die psychografische Segmentierung Hier werden die Gäste anhand ihres Lebensstils bzw. besonderer Persönlichkeitsmerkmale in verschiedene Gruppen eingeteilt. Man geht dabei davon aus, dass das Interesse eines Gastes an einem bestimmten Produkt von seinem Lebensstil bestimmt wird. Produkte, die der Gast konsumiert, sind Ausdruck seines Lebensgefühls. Beispiele So hat sich die Firma Hipp auf Babynahrung und Alterskost spezialisiert, Ferrero produziert für Kinder Kinderschokolade und Überraschungseier, für Erwachsene die mit Alkohol gefüllten „Mon Cheri“. Eine Segmentierung nach dem Einkommen ist in unserer Dienstleistungsbranche gängige Praxis. Echter Champagner und alter Whisky sind z.B. für anspruchsvolle und zahlungskräftige Gäste gedacht. Und das Designer-Hotel wird vom jungen Anwalt ohne Familie höchstwahrscheinlich öfter frequentiert als von einer kinderreichen Familie. 63 Ein Feriengast kann wie folgt segmentiert werden: Jugendlicher, 17 bis 25 Jahre alt. Diesem Gast muss Action geboten werden, er will etwas sehen und erleben. Ferien mit Gleichaltrigen oder Familienferien sind bei diesem Segment „out“. Dieser Gast mag Sport, Abenteuer, Risiko, Partys und Konzerte; er stellt keine allzu großen Ansprüche an Komfort. Single, 25 bis 45 Jahre alt. Der weibliche oder männliche Single ist modern, aktiv, anspruchsvoll, aufgeschlossen, unabhängig und kontaktfreudig. Er leibt nicht alltägliche Sportarten, lebt in guten finanziellen Verhältnissen und braucht ein Zimmer zur Alleinbenützung. Junge Familien mit Kindern im Alter bis 16 Jahren. Familienleben steht bei dieser Gästegruppe im Vordergrund. Sie möchte im Urlaub unabhängig sein, mit viel Freiraum für die Kinder. Wichtig sind flexible Essenszeiten, Kochgelegenheiten für Kleinkindernahrung, Wickeltische, Kinderbetreuung, Kinderanimation und eine lockere Atmosphäre. Die finanziellen Verhältnisse sind je nach Familiengröße und Einkommen bescheiden bis gut. Kinderlose Paare, 25 bis 55 Jahre alt Sie sind sportlich und kulturell interessiert, suchen Komfort, Unterhaltung, Erholung, perfekten Service und exklusive Gastronomie. Meist sind die Doppelverdiener und machen 2 mal bis 4 mal pro Jahr Ferien. Ab 55 Jahre, die so genannte Master-Konsum-Zielgruppe. Diese Personen reisen oft allein und haben großes Interesse an Ferien- und Freizeitgestaltung. Sie sind moderat sportlich, suchen Unterhaltung, Gesellschaft, Geselligkeit und Sicherheit und leben in guten finanziellen Verhältnissen. 64 10.4. Beispiel einer persönlichen Zielgruppenstrategie Beantworten Sie folgende Fragen: Was sind Ihre Gästesegmente? Welches sind Ihre Schwerpunkte? Welches Segment soll mit welcher Priorität bearbeitet werden? Welches ist Ihre zukünftige Zielgruppe? Ziel ist es, die Wünsche einer Zielgruppe durch die von Ihnen angebotenen Leistungen zu erfüllen. Wer sind meine Gäste? Für wen wollen wir da sein? Kinder- oder Seminarhotel, Fun-, Event-, Wellnesshotel. Auf wen konzentrieren wir uns? Familien, Singles, Vereine, Kongresse, Reisebusse, Incentive-Veranstaltungen. Woher kommen unsere Gäste? Italien, USA, Schweden. Welche soziodemografischen Kriterien erfüllen unsere Gäste? Mittelmangement, Airline-Crews, Singles mit Kind, Einkommen, Geschlecht, Alter. Aus welchem Grund kommen die Gäste? Erholung, Seminar, Sport, Erlebnis, Gesundheit, Wellness. Wer passt in mein Unternehmen? (Welche Zielsegemente möchte ich bedienen?) Feriengast Individualgast Wellnessgast Vegetarischer Gast Gesundheitsgast Firmengäste Incentivegäste Reisebüros (individuell oder Gruppengeschäft) Stammgäste Singles Junge Familien mit Kindern „Eher lasse ich Zimmer frei, als für Familienurlauber zu werben“, erläutert der Hotelier Peter Gastberger vom Schlosshotel am Wolfgangsee. „Alle Arten von Gästen – Sommerfrischler wie Incentivegäste – gleichermaßen zufrieden zu stellen, 65 ist nicht möglich. Man muss sich auf eine Sache konzentrieren, dann erwirbt man dafür Kompetenz.“ 66 10.5. Beispiel Gästeportfolio Spitzen-Gast unser größter Fan Gäste, die dafür sorgen, dass wir ständig wach bleiben Gäste, welche wir zur besseren Auslastung nehmen Gäste von denen wir Abschied nehmen sollten tief Gewinn hoch Gäste-Porfolio tief Aufwand an Bearbeitung hoch Gliedern Sie Ihre Gäste in dieses Gäste-Portfolio, und betreuen Sie Ihre Kundschaft auf dieser Grundlage. So werden Sie einem erfolgreichen Marketing einen bedeutenden Schritt näher sein. Stellen Sie sich die folgenden drei wichtigen Abschlussfragen zu diesem Thema: Welche Gäste möchte ich in 5 Jahren vermehrt bei uns haben? Auf welche Gäste wäre ich in 5 Jahren gerne weniger angewiesen? Bei welchen Gästen kann ich kurzfristig am schnellsten etwas erreichen? 67 Wer sind Ihre Gäste? Wer sind wir? Das *** Seminarhotel in OÖ Auf wem konzentrieen wir uns? • Firmen mittleres Management; • Trainer für Kommunikationstraining; • Institutionen Woher kommen die Gäste? Mitarbeiter von Firmen in OÖ Welche soziodemografischen Mittelmanagement, das Führungskräftetrainings Kriterien erfüllen die Gäste? absolviert Aus welchen Grund kommen die Gäste? • Standort • professionelle Betreuung • Seminartechnik auf technischen Standard • sehr gute Küche • Rahmenprogramm Inhouse 68 11. Marketingmix Ihre Marketing-Strategie lässt sich durch eine Vielzahl von Maßnahmen verwirklichen. Dazu stehen Ihnen die vier Marketing-Instrumente zur Verfügung: 1. 2. 3. 4. Produktpolitik (Leistung) Preispolitik Distribution, Verkaufswege, Kommunikation • • • • Verkaufsförderung, Werbung Öffentlichkeitsarbeit/PR persönlicher Verkauf • e-Communikation Diese Instrumente müssen aufeinander abgestimmt eingesetzt werden. Nur wenn sie miteinander harmonieren, bilden sie eine wirkungsvolle Einheit: den MarketingMix. Die Marketing-Instrumente im Überblick Sie haben mit der Marketing-Strategie den Weg zur Verwirklichung der Vision bestimmt. Jetzt geht es darum, die Instrumente genauer kennen zu lernen und sich mit den Spielregeln für die richtige Mischung vertraut zu machen. 69 11.1. Kurzüberblick über die Marketing-Instrumente 1) PRODUKT- und SORTIMENT (= Leistungspolitik) USP (Unique Selling Proposition = Einzigartigkeit) Der USP ist kopierbar, häufig nur kurzlebig und muss laufend den wechselnden Modeströmungen angepasst werden (max. 3 Jahre attraktiv). F&B-Angebot Die Zusammensetzung des Sortiments besteht aus: • Qualität (Art und Güte) der Speisen und Getränke • Mahlzeiten pro Tag (Umfang des Angebots) • Anzahl der Speisen/Getränke pro Mahlzeit (Breite des Angebots) • Anzahl der Speisen/Getränke pro Produktlinien (Tiefe des Angebots) Das Speisenangebot unterscheiden wir im Bezug auf: • Auswahlmöglichkeit • Abwechslungsreichtum • Gesundheitswert • Genusswert • Attraktivität BREITE des Angebots • Heißgetränke • Kaltgetränke • Brot/Brötchen • Suppen, ... TIEFE des Angebots • 9 Heißgetränke • 4 Kaltgetränke • 7 Brote/Brötchen • 2 Suppen, ... Ambiente-Lokal-Design Wichtig dabei ist: Der Köder muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler! Erlebnis-/Animations-Design Was erlebt der Gast durch wen oder was in meinem Lokal? Rahmenbedingungen z.B. Öffnungszeiten, Küchenbetriebszeiten,… 70 2) PREISPOLITIK Preisbildung (Kosten / Nachfrage / Konkurrenz od. Branche) Preisdifferenzierung Preisdifferenzierung bedeutet, gleiche Leistung zu unterschiedlichen Preisen zu verkaufen. Die Abstufung kann nach verschiedenen Kriterien erfolgen: • nach dem sozialen Status • Kinder und Jugendliche, sowie Studenten, Senioren, ... • nach Häufigkeit der Inanspruchnahme • nach Abrechnungsart: Barzahler oder Kreditkartenzahler • • nach Ausgabezeit nach Saison etc. Preispolitik als Marktinginstrument Auch im Gastgewerbe hat die "Schnäppchen-Jagd" längst Einzug gehalten. Die Preispolitik - früher ein Stiefkind im Marketingmix - wird heute als aktives Instrument zur Sicherung von Auslastungen bzw. als Anreiz für Zusatzverkäufe eingesetzt. Preispolitische Phantasie bringt "Aktion" in der Szene - einige Aktionsbeispiele: • All-you-can-eat-for - Angebote • • • • • • • • • • • Bodenlose Tasse Kombi- und Sparmenüs Wir frieren unsere Preise ein - nach 20.00 Uhr kein Gericht über € 10,– Halber Preis an bestimmten Tagen/zu bestimmten Tageszeiten Familien-Menüs Family Brunch Happy Hour Der Expreß-Lunch Wer zwischen 11 und 12 Uhr bzw. zwischen 13 und 14 Uhr zum Essen kommt, erhält einen Preisnachlaß von 20 Prozent oder - ein Dessert gratis. Reiz für den Gast: Er könnte so viel essen wie er will! Der Vorteil für den Unternehmer: Viele Gäste überschätzen ihren eigenen Hunger! Angebotspackages Die Basiskonsumation wird durch die Koppelung zweier oder mehrerer Angebote erhöht. Beliebte Beispiele dafür sind: - "Die bodenlose Tasse" Preisermäßigung für Kinder Hier kommt es vor allem auf die richtige Idee an: - Wer unter dem Obelix durchkommt, ißt gratis; - Rabattstaffel in Abhängigkeit von der Körpergröße (Meßlatte); 71 3) DISTRIBUTION KUNDE direkt indirekt PRODUZENT Akquisitions-Wege (direkt od. indirekt): Wie wird die Leistung/ das Produkt vertrieben? Warenverteilung/Logistik (Home Delivery, Take away; Drive through;…) 4) KOMMUNIKATION Kommunikation ist keine Wissenschaft, sondern ein menschliches Bedürfnis. Zeichen der Liebe, der Sympathie oder Dankbarkeit kommen darum ohne Worte aus. Der Luftballon für Kinder, die SEGA-Konsole im Eingangsbereich,…. Ihre Botschaften haben mehr Inhalt Massenkonsum- und Gebrauchsgüter, aber auch Dienstleistungen sind in den vergangenen zwei Jahrzehnten immer ähnlicher geworden. Weder in ihrer Qualität noch im Aussehen unterscheiden sie sich stark voneinander. Wo bleibt das Besondere? 72 4.1. Werbung Werbe-ZIEL wer?....Definition des tatsächlichen Auftraggeber was?....Werbebotschaft, die verankert werden soll wem?...Zielgruppe(n) wann?..Zielpunkt/-dauer der Werbemaßnahmen Werbe-KONZEPT womit?...Werbemittel wie?.......Inhalt und Stil zur Umsetzung der Botschaft(en) wieviel?..Kosten/Budget Werbe-MITTEL • POP (Point of Purchase) - Materialien Was soll damit erreicht werden? Produktangebot beeinflussen Informationen über derzeitige Aktionen (Promotion) Standortaktionen spontaner Kaufanreiz Bestandteile • • • Speiskarte Tischaufsteller Tischsets Telefonkleber Aufkleber Deckenhänger Haus-, Kunden- und/oder Mitarbeiterzeitung In diesem Medium können Sie den Lesern mehr über Dienstleistungen und Philosophie näher bringen. Produktprospekt (Flyer) In verschiedensten Ausführungen von Visitenkartengröße bis max. A4 werden besondere Aktionen angekündigt. Außenwerbung (Plakate, Plakatständer, Schilder, Verkehrsmittelwerbung,…) Dieses Medium zielt auf keine spezielle Gästeschicht ab. Häufig werden diese Werbemittel zur Erinnerungswerbung als sog. Verstärker eingesetzt. Vor allem junges, sehr mobiles Publikum wird erreicht. Besonders wichtig bei diesen Medien ist die Einprägsamkeit der Gestaltung Lerneffekt! Der Zufallsgast: Beschildern Sie Ihren Betrieb ausreichend und übersichtlich. 73 Werbekosten: Plakatkampagne Großplakatwand (16 Bogen 238/336 cm): gute Stelle beidseitig: € 2500,– pro Monat 30 Plakatstellen Druckkosten ca. € 3.000,– Straßenbahnwerbung für ein Jahr ca. € 50.000,– Werbung auf Linienbussen: ab € 2.500,– Monat Hörfunk und TV Mit diesen Medien erreichen Sie rasche und breitflächige Bekanntheit. Diese für einzelne Betriebe sehr kostspieligen kurzfristig wirkenden Medien werden nur für übergeordnete Verbands- oder Kooperationswerbung eingesetzt. TV: professionelle Produktion (ORF!) 30 sec. Spot € 25.000,– ; Schaltung ca. € 1000,–/sec mind. 20 bis 30 Spots Regional TV ab € 700 bis 1.500,– HÖRFUNK: Ö3 -> 1 Woche; 3 mal/Tag -> ca. 20 mal 20 sec. -> € 30.000,– Regional TV ab € 1.000,– Spot inkl. Schaltkosten Kino Beim Kino-Spot oder Ton-Bild werden die Inhalte bewusst wahrgenommen, da wenig Ablenkung vorhanden ist. Dieses Zusatzmedium wird zum Imageaufbau sowie für lokale Aktionen eingesetzt. Besonders eignet sich Werbung im Kino für Produktinformationen und bei erklärungsbedürftigen Produkten und Dienstleistungen. Kosten: ab € 1.000,– inkl. Produktion Inserat Je nach Anforderung sollten Sie unterschiedliche Medien verwenden. Das Spektrum der Printmedien reicht von Publikumszeitschriften, Fachzeitschriften, überregionale Tages- und Wochenzeitungen bis zur regionalen Presse. Tips zur Inseratenwerbung: Ihre Anzeige im richtigen Umfeld platzieren (Sonderthemen, regionale Ausgaben). ACHTUNG: Streichen Sie jegliche Inserate ohne Planung in sog. Inseratenfriedhöfen (alle nebeneinander) ohne ein klar unterscheidbares Angebot aus Ihrem Budget. Wählen Sie das Medium entsprechend Ihrer klar definierten Gästeschicht. Einzelne Medien stellen auch sog. Mediaanalysen an, wo Sie ihr Medium mit 74 anderen vergleichen (LPN = Leser pro Nummer; 1000-er Preis = Kosten um 1000 Personen zu erreichen, LPA = Leser per Ausgabe, Reichweite,…). Bringen Sie Ihren echten Vorteil glaubhaft mit einfachen "Schlagworten / Bildern" Grundregel: Inserat muss für Kinder interessant und verständlich sein! Blickfang sog. Stopper einbauen, jedoch "Weniger ist mehr!" Klotzen statt kleckern - massiver wiederholter (mind. 3 mal hintereinander) Werbeauftritt in gezielte gewählten Medien mit auffallenden Anzeigen Lassen Sie sich keine Inserate (nur € 300,– für eine Einschaltung,…) aufschwatzen. Eigenständige, vom Mitbewerb unterscheidbarer Auftritt Kooperieren Sie so viel sie können - Anzeigenwerbung geht ins Geld! Bringen Sie Aktion in Ihr Inserat -> Aufforderung zur Handlung -> Anruf/Kupon. Zur Rücklaufkontrolle z. B. der Hausnummer Kleinbuchstaben anfügen (Info!). Elemente des Erscheinungsbildes (CD) Corporate Design ist das unverwechselbare optische Auftreten eines Betriebes nach außen. CD umfasst neben Firmenlogo, Geschäftspapiersorten und Fahrzeugbeschriftung (gesamter werblicher Auftritt) auch die Laden- und Fassadengestaltung sowie die Keidung des Personals. 75 4.2. Verkaufsförderung (Sales Promotion) Product Placement: (Sponsoring) Marken präsentieren ihre Produkte in Anwendung. Displays: ”Marketing by Duft & Show” Beispiele für Verkaufsförderungsmaßnahmen: • Gewinnspiele Kunden ins Geschäft locken oder zu Wiederholungskäufen anregen. • Streuartikel (speziell für Kinder!) Kinder sind in unseren Tagen die wichtigsten Kaufentscheider. "Junior-Tüte" • Tip On-Cards auf Flyer oder in Zeitungen Gutscheine stellen einen Kaufreiz dar und können zur Neuprodukteinführung gut eingesetzt werden. 4.3. Public-Relation Inhalt u. Themen Instrumente: Pressefrühstück, Presselunch, Presseaussendung,… 4.4. Persönlicher Verkauf …das, was wir tun, wenn wir einem potentiellen Kunden gegenüberstehen. …ein Gespräch mit dem Thema “Geschäfte zu machen”. …ein Ausleseprozess. Sie verkaufen das, was Sie tun wollen. 76 11.2. Produktpolitik Auf dem Markt treffen Angebot und Nachfrage zusammen. Der Gast beurteilt die Leistung, die ihm ein Unternehmen bietet. Er lässt sich nicht mehr nur durch zugkräftige Slogans verführen. Der moderne Konsument ist einerseits preisbewusst, und andererseits genießt er in vollen Zügen den hochpreisigen Konsum. Er nimmt sich das Recht, seine Bedürfnisse selbst zu definieren, das Produkt frei zu wählen und will über Qualität und Eigenschaften des Produktes umfassend informiert werden. Der Gesamteindruck ist neben dem Preis dafür ausschlaggebend, ob der Gast enttäuscht, zufrieden oder begeistert ist. Wie die nachfolgende Grafik zeigt, ist die Kundenzufriedenheit in einem Restaurant von folgenden 3 Faktoren entscheidend beeinflussbar: • • • Speisen- und Getränkeangebot Dienstleistung / Mitarbeiter Ambiente Zur Anzeige wird der QuickTime™ Dekompressor „TIFF (LZW)“ benötigt. 77 11.2.1. Information zur Produktpolitik Wie wirken Leistungen? Ihre Gäste bewerten die Qualität des Zimmers oder des Business-Lunch zu 80% mit dem "Bauch" und zu 20% mit dem "Kopf". Bei einer ersten Beurteilung überwiegen eindeutig die subjektiven, emotionalen Eindrücke. Deshalb sind die kleinen Liebenswürdigkeiten, aber auch Licht, Farben, Materialien, Düfte, Geräusche und Musik so wichtig für das Wohlbefinden und die Zufriedenheit Ihrer Gäste. Haben Sie sich auch schon überlegt, mit welchen kleinen Aufmerksamkeiten und Extra-Leistungen (erweiterte Leistungen) Sie die emotionale Seite Ihrer Gäste ansprechen können? Viele kleine einmalige Leistungen (USP´s) helfen auch, die Anzahl positiver Eindrücke beim Gast zu erhöhen. Der Gast macht nämlich unbewusst folgende einfache Rechnung: • • • • • Essen hervorragend Service freundlich Keine Seife in der Toilette Wein zu warm Musik wiederholt sich Plus Plus Minus Minus Minus Ergebnis: 2 Plus: 3 Minus (der Minuseindruck überwiegt) Ein besserer Gesamteindruck sieht wie folgt aus: • • • • • • • Suppe kalt Restaurant verraucht Service herzlich Frische Blumen auf dem Tisch Leihbrille Dekoration einzigartig Angenehme Musik Minus Minus Plus Plus Plus Plus Plus Ergebnis: 5 Plus: 2 Minus (der Pluseindruck überwiegt) Mit der höheren Qualität der Leistung werden auf die Dauer immer die besseren Erfolge erreicht als mit dem tieferen Preis. Qualitätsüberbietung anstelle von Preisunterbietung heißt die Erfolgsformel. Hohe Qualität der Leistungen lässt für den Gast die Bedeutung des Preises vielfach in den Hintergrund treten und: Die herausragende Leistung ist die Quelle für die unbezahlbare Mund-zu-Ohr-Werbung. 78 Die Leistungswaage Der Gast entscheidet mit lauter kleinen PLUS und MINUS und bildet sich so ein Urteil, ob der Gesamteindruck positiv bzw. negativ ist. Minus PLUS Am Ende seines Aufenthaltes sollte die Waagschale der PLUS stark überwiegen. Der Gast verlässt unseren Betrieb mit einem sehr positiven Eindruck. Er sieht über das eine oder andere kleine Missgeschick hinweg, da das Produkt als Ganzes stimmig war. Vor dem Restaurant ist ein großer, sauberer Parkplatz PLUS Der Eingang ist gepflegt Links und rechts stehen wundervolle Blumentröge Im Restaurant herrscht hektisches Treiben, niemand bemerkt die neuen Gäste Der Tisch ist schön gedeckt, es stehen frische Blumen da Die Barkarte ist abgegriffen und schmuddelig Und so weiter PLUS PLUS MINUS PLUS MINUS Manchmal zeigt der Kunde die Tendenz, sich auf das schwächste Glied zu konzentrieren und diesen Mangel auf sein Gesamturteil mit einem „schwergewichtigen Nein“ einfließen zu lassen. 79 Was ist Ihr USP-SEP Drei Leistungsdimensionen lassen sich unterscheiden: Die Basisfähigkeit Die USP´s (Einzigartigkeiten) Die Spitzenleistungen (SEP`S) Basisleistungen Die Basisleistungen sind Muss-Ansprüche. Sie stellen jene Fähigkeiten und Ressourcen dar, die ein Unternehmen benötigt, um in einem Markt als relevanter Anbieter angesehen zu werden. Die Basis ist das eigentliche Kernprodukt und dient dazu, die wichtigsten Ansprüche erfüllen zu können. Sie ist die elementare Grundsubstanz, ohne die ein Zugang zum Markt nicht möglich wäre. Zur Basis zählen in der Dienstleistungsbranche auch alle Produkteigenschaften, merkmale, -bestandteile und Zusatzleistungen, die der Kunde „stillschweigend“ erwartet. Diese Basisleistungen werden als Selbstverständlichkeit vorausgesetzt und bringen einem Betrieb heute keine Wettbewerbsvorteile mehr. Die USP´s (siehe vorne unter USP) Die USP`S sind etwas Besonderes. Sie gehen über das Herkömmliche hinaus und machen Ihren Gastronomiebetrieb von anderen unterscheidbar. Der Gast erkennt diese Leistungen als einen Vorteil für sich. Spitzenleistungen sind Erfolgsfaktoren. Es sind jene Fähigkeiten und Ressourcen, die Ihr Unternehmen benötigt, im in Ihrem Segment erfolgreich zu sein und die Erwartungen des Gastes übertreffen. Spitzenleistungen bedeuten nicht unbedingt gleich Zusatzkosten. Sie sind auch nicht abhängig von der Art des Betriebes: So können Sie in einem 5-Sternehotel oder Spitzenrestaurant ebenso angeboten werden wie in einer kleinen Kneipe um die Ecke. Oft sind es die vielen kleinen Dinge, die lediglich Aufmerksamkeit von jedem Mitarbeiter und Mitunternehmer fordern (herzliche Mitarbeiter, stimmungsvolle Atmosphäre, den Gast namentlich begrüßen, kleine Aufmerksamkeiten wie eine Gratisflasche Mineralwasser bei der Ankunft oder Gratiskaffee in der Thermoskanne bei der Abreise, Zeitschriften in der Halle, Minishop, Nachrichten beim Frühstück in der Landessprache, statt dem üblichen 3-Gängemenü zu Abwechslung einmal ein lustiges Buffet, etc.). 80 Ziel muss dabei sein, sich vom Durchschnitt abzuheben. Machen Sie die bestehende Leistung durch permanente Verbesserungen laufend attraktiver. Achten Sie auf die vielen Kleinigkeiten, mit denen Sie dem Gast vor, während und nach dem Aufenthalt das Gastronomieerlebnis verschönern können. Fragen Sie sich, welches Potenzial steckt noch im Produkt? Was wird noch nicht angeboten? Was wäre noch besser für unsere Zielgruppe? Schaffen Sie neue Leistungen. Sie müssen beim Gast ein Aha-Erlebnis auslösen, sie müssen besser sein als ähnliche Leistungen beim Mitbewerber, sie müssen unverwechselbar sein, wahrgenommen werden und in Erinnerung bleiben. Entscheidend ist ... Ein neuer Gast entscheidet sich bei seinem ersten Besuch zu 80% aus dem Bauch und zu 20% mit dem Kopf, ob es Ihm gefallen hat oder nicht. Daher ist es wichtig, auf das Wohlbefinden (z.B. Ambiente, Blumen, Licht, Duft, Geruch etc.), die Zufriedenheit (z.B. Kommunikation mit dem Gast) und die speziellen Bedürfnisse des Gastes zu achten. 81 Produktlebenszyklus Die Leistungsbereiche (Restaurant, Bar, Beautyabteilung, Wellness etc.) müssen immer wieder hinterfragt werden, ob Sie noch den Vorstellungen des Gastes entsprechen? Dabei gilt es für jeden Leistungsbereich einen Leistungszyklus, den Sie beachten sollten. Fragen Sie sich: In welchem Lebensabschnitt sind meine Produkte? Was kommt danach? 1. Phase der Einführung 2. Wachstumsphase (Einzigartigkeit am Markt wird erkannt) 3. Reife, Sättigung (Mitbewerber ziehen nach) 4. Umsatzrückgänge – Zeit für Veränderung Umsatz neuer Weg Phase 3 Phase 2 Phase 4 Phase 1 Zeit Entscheidend ist, dass Sie durch genaueste Marktanalysen und ständige Beobachtungen die Phase 3 erkennen und wirkungsvolle neue strategische Maßnahmen setzen, bevor Phase 4 zu weit fortgeschritten ist. Mit dem veränderten oder ausgetauschten Produkt wählen Sie einen neuen Weg und beginnen wieder mit der Phase 1. Wenn der Mensch nicht mehr zu Veränderungen fähig ist, wird er unweigerlich scheitern. Planen Sie daher ständig (neue) Wachstumsphasen/Bereiche in Ihrem Betrieb ein. 82 Wie schaffen Sie neue Bereiche, die Sie von den Mitbewerbern unterscheiden? Bieten Sie attraktive Zusatzleistungen an, die sich der Gast wünscht, wie z.B. separates Bügelzimmer, Bio-Produkte, breit gefächerte Rum- und Whiskykarte, vegetarische Gerichte, Transfer zum Flughafen, verlockende Angebote für die Anreise mit der Bahn, Internet-Zugang. Gehen Sie auf spezielle Zielgruppen ein, wie z.B. Golf: Golfführer im Haus, Kooperationen mit Golfclubs, Golfpackages, Driving Range, Probeprodukte wie neue Schläger, spezielle Menüs und Getränke für Golfer. Führen Sie neu Produkte ein, wie z.B. Carving-Ski, Rollerblade, Wakeboards, Kitesailing mit Buggys, neue vegetarische Produkte sowie Weine aus neuen Anbaugebieten auf die Karte nehmen. Betreiben Sie kreativen „Klau“. Behalten Sie Ihre Mitbewerber im Auge. Bestimmt gibt es etwas, das Sei von anderen Betriebe kopieren und bei sich umsetzen können. Lassen Sie sich von anderen Ländern inspirieren, von Metropolen wie London, New York, Paris, etc. Holen Sie sich Anregungen von anderen Kulturen wie Japan oder Amerika. Überarbeiten Sie bestehende Leistungen neu, wie z.B. zu Mittag ein gesundheitsbewusstes Lunchbuffet einführen und entsprechend gestalten; mit Musik, ansprechender Dekoration auf dem Tisch, Dekoration des Buffets, ausgewählten Gerichten. 83 Das Produkt in der Gastronomie/Hotellerie Wo bin ich dabei in der Gastronomie? Traditions-Gastronomie Kommunikations-Gastronomie Cafe-Gastronomie Ethno-Gastronomie Fast Food-Gastronomie Verpflegungs-Gastronomie Wo bin ich dabei in der Hotellerie? Ferienhotellerie (welche Neigung: Golfhotel, Wellneshotel etc.) Stadthotellerie (Businesshotel, Designhotel, Seminarhotel, Eventhotel etc.) Wie sieht mein Produkt aus in der Gastronomie? Speisekarte Getränkekarte Weinkarte Mittagsangebot Eiskarte Barkarte Jausenkarte Aktivitätenkarten (Spargl, Wild, Gansl etc.) Etc. Wie sieht mein Produkt aus in der Hotellerie? Angebote nach unterschiedlichen Kategorien Packages nach Saisonen, Zielgruppen etc. Was ist der USP bei jeder Leistung? 84 11.2.3. Ambiente Für eine wachsende Zahl von Gästen steht das Ambiente für die Wahl eines Hotels oder Speiselokals an erster Stelle. Ganz einfach darum, weil gutes Essen in unbehaglicher Umgebung nicht recht schmecken will. Weil der Besuch eines guten Restaurants ein Erlebnis für alle fünf Sinn sein soll. Die Wirkung, die von Volumen, Farben und Formen eines Raumes auf unseren Geist und Körper ausgeht, wird häufig unterschätzt. Sie ist oft genau so groß wie die Ausstrahlung der Menschen, die in diesem Raum für Gastfreundschaft sorgen. Bauen, Umbauen und Einrichten sind darum eine äußerst verantwortungsvolle Tätigkeit. Reines Kostendenken und eine Do-it-yourself-Einstellung sind kaum taugliche Voraussetzungen, um ein Ambiente zu schaffen, das länger gefallen soll. Darum empfiehlt es sich, selbst für kleinere Veränderungen die Mithilfe von Architekten, Innenarchitekten oder schöpferischen Einrichtern anzufordern. Ihrem Berater erklären Sie Ihre Vision und erläutern, was und für wen Sie bauen wollen. Und was ist mit aufsehen erregenden Ambiente, spektakulären Interieur? Die Zeit der Design-Tempel scheint vorerst vorbei zu sein. Das ideale Konzept ist eine Mischung aus „place to be“ und persönlichem Wohnzimmer. Legerer Lifestyle ist das Leitmotiv der Zukunft. Der Gast möchte nicht länger als Beobachter die Randfigur inmitten einer architektonischen Kunstwelt sein, oder in einem Glaspalast auf dem Präsentierteller sitzen. Er bevorzugt ein Ambiente, das zu ihm passt, in das er eintauchen kann. Laufstegarchitektur und übermäßige Inszenierungen sind vorerst passé. Stattdessen dominiert dezente Zurückhaltung, die durch einzelne Akzente in Szene gesetzt wird. Designtipp: Klare Formen und Raumstrukturen, verbunden mit natürlichen Farben. Dunkles Holz, kombiniert mit Schlamm- und Olive-Tönen und ungewöhnliche Ledernuancen wie Rubinrot oder Flieder. Eine logische Konsequenz des aktuellen Lebensgefühls, denn Gastronomie ist Lifestyle und die neue Bescheidenheit hinterlässt ihre Spuren. Die Sehnsucht nach Geborgenheit und Heimat findet ihre Erfüllung im gemütlichen Sessel, der CouchLandschaft (Lounge), einer Lese-Ecke und dem Schein des Kaminfeuers. Letzteres sollte jedoch nicht aus der Steckdose kommen, denn Glaubwürdigkeit ist oberstes Gebot. 85 11.2.4. Dienstleistung/Mitarbeiter (siehe Skript Führung) Das gesamte Mitarbeiterteam prägt die Leistungsfähigkeit eines Betriebes. Es ist demnach sinnvoll, für unser „wertvollstes Gut“ – den Mitarbeiter – ein eigens Konzept zu erstellen. Der Grundsatz dabei sollte sein, dass sich die Angestellten genauso wohl fühlen sollen wie die Gäste (Motto: zufriedene Mitunternehmer – zufrieden Gäste). Wenn die Arbeit Ihren Mitarbeitern Spaß macht, werden Leistungen besser und schneller erbracht, und es bleibt so mehr Zeit für die individuelle Gästebetreuung. Suchen Sie nicht die Schwächen Ihrer Mitarbeiter, sondern bauen Sie die vorhandenen Stärken weiter aus. Setzen Sie die Mitarbeiter nach Möglichkeit dort ein, wo deren Stärken liegen. Sehen Sie die Mitarbeiter als Berater für Sie als Unternehmer und für Ihre Gäste. Fördern Sie Eigeninitiative und kreatives Mitdenken. Ihre Mitarbeiter befinden sich oft näher an den Wünschen und Bedürfnissen Ihrer Gäste als Sie selbst! Motivieren Sie Ihre Mitarbeiter, indem Sie einen Sturm von heißer Leidenschaft erwecken. Leidenschaft erwecken können Sie nur, wenn Sie sie selbst im Inneren tragen! Mitarbeitermotivation Anerkennung Dies ist das wichtigste Instrument. Zögern Sie nicht, es einzusetzen! Begrüßen Sie ein neues Mitglied in Ihrem Team mit einem Blumenstrauß. Notieren Sie sich die Geburtsdaten Ihrer Mitarbeiter, und veranstalten Sie einmal im Monat eine „Mitarbeiter-Geburtstags-Feier“ mit Kaffe, Kuchen und einem kleinen Geschenk. Setzen Sie Prämien für besondere Leistungen aus, und beteiligen Sie alle (vom Spüler bis zum Direktor) an besonderen Umsatzergebnissen. Information Wenn Ihre Mitarbeiter Einblick in das Betriebsgeschehen erhalten, werden sie sich stärker an das Unternehmen gefunden fühlen. Halten Sie regelmäßig Meetings und Besprechungen ab. Fördern Sie das Mitspracherecht Ihrer Mitarbeiter bei der Strategieplanung, beim Festlegen des Jahreszielplans, bei der Auswahl neuer Uniformen, aber auch bei der Einstellung neuer Mitarbeiter. Unterstützen Sie auch informelle Treffen der Mitarbeiter untereinander, wie z.B. einen Mitarbeiterstammtisch. Arbeitsumfeld Achten Sie darauf, dass Ihre Mitarbeiter einen gut organisierten Arbeitsplatz vorfinden (einfaches Bestellwesen für den Küchenchef, genügend Servicestationen im Restaurant, ergonomische Büroausstattung, etc.). Achten Sie auch auf eine nette Betriebskantine, und handeln Sie in den umliegenden Geschäften Sonderkonditionen für Ihre Mitarbeiter aus. Sie steigern so die Arbeitseffizienz, heben die Zufriedenheit Ihrer Mitarbeiter und vermeiden unnötige Ausfälle. 86 87 11.3. Preispolitik Die fünf Hauptkomponenten des Preis-Leistungs-Verhältnisses sind Die Lage Das Produkt Die Leistung Die Preisgestaltung im Das Mitarbeiterteam am Flughafen, im Berg, unter Wasser ergonomische, sehr bequeme und qualitativ hochwertige Stühle im Tagungsbereich Telefonanschluss – ISDN und Analoganschluss in jedem Hotelzimmer Sonderaktion für Familien – Kinder schlafen kostenlos Zimmer der Eltern das herzhafteste und kompetenteste Team in der Umgebung Diese 5 Hauptprinzipien prägen grundlegend und nachhaltig das gesamte Image eines Unternehmens. Es sind die entscheidenden Kriterien, die einen Gast veranlassen, Ihren Betrieb ins Herz zu schließen und den Wunsch wecken, wieder zu kommen. Wer keine deutlichen, schwer kopierbaren und dauernd beweisbaren Wettbewerbsvorteile aufweist, kann den Wettbewerb nur über den Preis führen! Preis-Differenzierung Nehmen wir an, ein Unternehmen hat seine möglichen Zielmärkte erforscht und ausgewählt, in welchen es tätig sein will, Falls es als einziges Unternehmen in einem Zielmarkt tätig ist, kann es in der Regel die Preise so gestalten, dass dabei ein Gewinn erzielt wird. Falls mehrere Wettbewerber im gleichen Zielmarkt tätig sind und ihre Produkte nicht differenzieren, werden die meisten Käufer den Anbieter mit dem niedrigsten Preis wählen. Die anderen Anbieter sind dann gezwungen, ihre Preise zu senken. Als einzige Alternative zu diesem Preiskampf kann das Unternehmen sein Angebot an den Markt – im Vergleich zu seinen Wettbewerbern – differenzieren und in den Köpfen der Kunden positionieren. Wenn das Unternehmen sein Angebot effektiv differenziert und positioniert, so dass die Differenzierung wahrgenommen wird und aus der Sicht der Käufer einen besonderen Wert hat, steht das Unternehmen nicht mehr im direkten Preisvergleich mit den Konkurrenten und kann einen Preis erzielen, der dem Wert des Angebots angemessen ist. 88 Strategische Preispolitik „Hochpreispolitik versus Billigpreispolitik“ Sie können Preise auch strategisch einsetzen, z.B. wenn Sie ihre Produkte zu wesentlich niedrigeren Preisen als die Konkurrenz anbieten, um sich im Markt zu platzieren oder um Umsatzsteigerungen zu erzielen. Eine solche Preispolitik führt aber nicht unbedingt zum Erfolg. Zum einen kann das Verhältnis zwischen der anvisierten Kundengruppe und Ihren Konkurrenten noch durch eine Vielzahl anderer Faktoren bestimmt sein, so dass alleine ein günstigeres Preisangebot noch nicht zu einer Abwanderung führt. Zum anderen müssen Sie mit Reaktionen der Konkurrenten rechnen und dann stellt sich die Frage, ob Sie den „Atem“ – sprich die entsprechende Finanzkraft – besitzen, einen Preiskampf zu bestehen. Umgekehrt könnten Sie auch – wenn Sie eine besondere Käuferschicht ansprechen wollen – Ihre Produkte zu demonstrativ hohen Preisen anbieten. Eine Hochpreispolitik dient dazu, die Wahrnehmung der Kunden hinsichtlich der Produktqualität zu beeinflussen. Teure Produkte gelten als qualitativ hochwertiger. Produktdifferenzierung am Beispiel Mercedes und Apple Die Produktleistung ergibt sich daraus, wie gut das Produkt die wesentlichen Leistungsanforderungen des Kunden erfüllt. Ein Mercedes leistet z.B. mehr als ein Volkswagen, wenn die Fahrt mit ihm den Benutzer weniger anstrengt, wenn sich der Mercedes im Verkehrs besser beherrschen lässt, schneller beschleunigt und mehr Sicherheit bietet. Ein Apple-Computer leistet mehr als ein Siemens-Computer, wenn er benutzerfreundlicher ist, Berechnungen schneller durchführt und einen größeren Arbeitsspeicher hat. Die Käufer teurer Produkte vergleichen in der Regel die Leistungseigenschaften unterschiedlicher Marken. Sie sind in der Regel bereit, für ein Produkt mit höherer Leistung mehr zu bezahlen, wenn sie den Leistungsunterschied höher bewerten als den Kostenunterschied. 89 Die Preisstruktur Berücksichten Sie bei der Preisgestaltung drei Faktoren: Kosten Nachfrage nach Ihren Leistungen Mitbewerber Um einen Gewinn zu erzielen, muss bekanntlich der Gesamterlös die Gesamtkosten (fixe und variable Kosten) übersteigen. Damit Sie die Zukunft Ihres Unternehmens sichern können, müssen Sie Ihre Preise so festlegen, dass Sie in dieser Gewinnzone arbeiten können. Aber auch der Markt bestimmt den Preis, und als Konsequenz daraus bestimmt der Marktpreis die Kosten. Sind Ihre Kosten zu hoch, dürfen Sie keinesfalls Leistungen abbauen oder vereinfachen, sondern Sie müssen sie kostengünstiger erbringen. Leistungen müssen also auch unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten angeboten werden. Ziel ist es daher, mit geringstem Einsatz ein maximales Ergebnis zu erreichen. Preisgestaltung Beachten Sie das Preisgefüge in der Region – politische Preise wie Bier, Kaffee, Kinderteller. .Außerdem können versteckte Preiserhöhungen eingebaut werden – Bier 40 cl, € 2,– neu: 30 cl, € 2,–. Achten Sie ebenfalls auf die richtige Wortwahl – z.B. statt Preisliste Leistungspalette Preisgestaltung nach dem Baukastensystem Den größten Einfluss auf den Preis haben Angebot und Nachfrage. Es gibt kaum eine Branche mit so vielen Preisstaffelungen und Flexibilität wie die Gastronomie/Hotellerie. Preise nach Saisonzeiten, Wochentagen, Tageszeiten, Messezeiten, Weihnachtszeiten, Kindern, Ehepaaren, Senioren, Gruppen, Firmen, 1 Tag, 3 Tage Treuebonus, Barzahlung, Vorauszahlungsrabatt, Abzug von Provisionen, etc. 90 11.4. Distributionspolitik / Verkaufswege Nur wenn Sie genügend Gäste haben, erzielen Sie die geplanten Umsätze und Gewinne. Es stehen Ihnen verschiedene Wege offen, Ihre Leistungen Ihren Gästen anzubieten: der direkte Weg oder der indirekte Weg über Reisemittler oder andere Personen, die den Kontakt mit den gewünschten Gästesegmenten herstellen. Die Verkaufswege überbrücken die Distanz zwischen Ihrem Angebot und Ihren Gästen. Sie dienen der "Verteilung" (Distribution) Ihrer Leistungen an Ihre Gäste. Ihre möglichen Verkaufspartner lassen sich in zwei Gruppen unterteilen: • Abhängige Verkäufer und Verkaufsstellen, die Ihren Weisungen folgen. Hausintern sind dies alle Mitarbeiter im direktem Gästekontakt. Im externen Verkauf sind es Ihr Sales Manager oder Ihr eigenes Verkaufsbüro. • Verkäufer und Verkaufsstellen, die von Ihrem Hotel oder Restaurant unabhängig sind. Dazu zählen u. a.: Reiseveranstalter, Reisebüros, Firmenreisedienste, Tourismusverbände, kooperative Verkaufsorganisationen, Reservierungssysteme, Hotelpräsentanten, Automobil-Clubs, Flug-, Schiffahrtsund Bahngesellschaften. Die Wahl der Verkaufswege ist zunächst ein strategischer Entscheid. Die Anlage und die richtige Benützung der Wege hingegen gehört zu den MarketingMaßnahmen. 91 11.4.1 Gäste auf direktem Weg gewinnen Warum in die Ferne schweifen? Ihr wichtigster Markt ist in Ihrem Haus, bzw. er liegt direkt vor Ihrer Tür. Der direkte Verkaufsweg ist deshalb für Sie naheliegend. Und: je besser Sie Ihre bisherigen Gäste Zufriedenstellen, desto größer sind Ihre Verkaufserfolge. Allerdings ist die "aktive Vollreferenz" als einziger Verkaufsweg, besonders in der Anlaufphase eines Hotels oder Restaurants, nicht ausreichend. Es dauert einfach zu lange, bevor es sich in Ihrer Region, Ihrem Land und im Ausland herumgesprochen hat, in welchem Restaurant man isst. Deshalb sollten Sie Ihre Gästesegmente über direkte Verkaufswege - und wenn weiter entfernt - über indirekte Verkaufswege aktiv ansprechen. An stark frequentierten Standorten (Motel an der Autobahnausfahrt, Hotel am Bahnhof, Fast-Food-Restaurant an der Hauptstraße) steht der direkte Verkauf an die Zielgruppe der Passanten im Vordergrund. Merkpunkte für den direkten Verkaufsweg: • Ihre Mitarbeiter spielen für den internen Verkauf die wichtigste Rolle. Speziell die Mitarbeiter mit direktem Gästekontakt wirken täglich und ständig entweder verkaufsfördernd oder verkaufshemmend. • Pflegen Sie in erster Linie und besonders aufmerksam Ihre bisherigen Gäste. Machen Sie jeden Gast zum Botschafter Ihres Hauses. In Ihrer sorgfältig geführten Stammgäste-Kartei liegt ein beinahe unbegrenztes "Potential" für den direkten Verkauf (Direct Mail). • Schöpfen Sie zuerst die Möglichkeiten in der nächsten Umgebung aus. An Ihrem Ort, in Ihrer Stadt sind Sie bekannt, gelten als kompetent und genießen • • deshalb Vertrauen. Hier können Sie mit geringerem Aufwand Gäste direkt gewinnen als in London, Rom oder Madrid. Beobachten Sie die "Wanderung" Ihrer Stammgäste. Firmenkunden kommen oft dann nicht mehr, wenn ein Projekt abgeschlossen ist, Feriengäste wollen ein anderes Gebiet kennenlernen. Wie viele Gäste müssen Sie pro Monat, pro Jahr durch neue Gäste ersetzen? Setzen Sie sich Ziele! Pflegen Sie einen möglichst unmittelbaren und direkten Kontakt mit Ihren Gästen. Dadurch schaffen Sie eine intensive Bindung Ihrer Gäste an Ihr Haus und erschweren die Abwanderung. 92 • • • Nutzen Sie die Gästeadressen der lokalen Tourismusorganisationen, der Geschäftsstelle Ihrer Hotelgruppe oder gekaufte Adressen, um Ihre Verkaufsunterlagen an potentielle neue Gäste zu übersenden. Halten Sie sich bei schriftlichen Verkaufskontakten an die bewährte Formel "KISS": Keep it short and simple (Direct Mail). Wenn Sie nicht über einen spezialisierten Verkaufsmitarbeiter (z. B. Sales Manager) verfügen, bestimmen Sie Mitarbeiter im Team (Empfang, Oberkellner usw.), die sich speziell auf die Ansprache eines bestimmten Segments (z. B. der Firmenkunden, Bankettkunden usw.) spezialisieren - und dafür auch Verantwortung tragen. 93 11.4.2. Gäste auf indirekten Wegen gewinnen Indirekte Verkaufswege vervielfachen Ihre Verkaufschancen. Sie führen über Reisemittler, in erster Linie über Reiseveranstalter und Reisebüros, zu den Gästen. Wichtig für Sie sind aber auch Transportgesellschaften, Firmenreisedienste, Reservierungssysteme, branchenverwandte Organisationen (z. B. Banken, Sportgeschäfte) und die Beeinflusser. Basierend auf Ihrer Strategie entscheiden Sie, wie intensiv Sie mit Reisemittlern zusammenarbeiten wollen. Die externen Beeinflusser (Absatzhelfer) • Stammgäste des Hotels oder Restaurants (Mund-zu-Ohr-Werbung) • Auskunftspersonen am Flughafen, am Bahnhof, in der Tourismusorganisation, usw. • Befreundete Hoteliers, Empfangschefs, Concierges • Bekannte Ihrer Mitarbeiter • Mitarbeiter von Mietwagen-Firmen • Ortspolizisten • Taxifahrer, Reisebus-Chauffeure • • • • Tankstellenwarte Sekretärinnen von Firmen, Industrie- und Handelskammern, Behörden und Verbänden Journalisten Seminarleiter, Trainer In jedem dieser Personenkreise gibt es sogenannte "Meinungsmacher" (Opinionleader), um deren Wohlwollen Sie sich besonders kümmern müssen. Entwickeln Sie mit Ihren Mitarbeitern eine klare Strategie für die "Mund-zu-OhrWerbung". "Bearbeiten" Sie einige maßgebende Meinungsmacher und machen Sie sie zu "Botschaftern" für Ihr Unternehmen. Nutzen Sie diese Möglichkeiten gezielt und planmäßig, ohne die externen Beeinflusser auszunutzen. Auch hier gilt: Kleine Geschenke erhalten die Freundschaft (aber allzuviel ist ungesund). 94 So können Sie externe Beeinflusser motivieren: • z. B. Taxichauffeure am Ort: regelmäßige Informationen über Ihr Hotel oder Restaurant, gelegentliche Einladungen, Besichtigungen des Betriebes, Einladung zu einem Wochenende mit Begleitperson • z. B. Empfangsmitarbeiter und Concierges: persönlicher Besuch im befreundeten Hotel, Austausch von Werbeunterlagen, Einladung zu einem Gratisaufenthalt • z. B. Sekretärinnen in Firmen, die Hotel- und Restaurantreservierungen vornehmen: regelmäßige Informationen, persönliche Besuche, Einladungen Auf den Tourismusverband bauen Die Mitarbeiter des lokalen oder regionalen Verkehrsvereins/Verkehrsamtes können für Sie eine wichtige Rolle im Verkauf spielen. Je nach Struktur und Aufgabenstellung des Tourismusverbands wirkt dieser lediglich als Auskunftsstelle (als Beeinflusser) oder zusätzlich als Ihr Verkaufspartner (als Mittler). Schöpfen Sie die Möglichkeiten der Zusammenarbeit zielbewusst aus! 95 MARKETING - Briefing Name / Rechtsform Gewerbe Warum Konzept? STÄRKEN/CHANCEN Betrieb / Umfeld, Branche, Markt, Konkurrenz ACHTUNG! SITUATIONS-Analyse Erlebnisorientiert [ZUSATZ-Nutzen] POSITIONIERUNG Wo stehe ich am Markt [MASSE] PREIS ! [KLASSE] KOSTEN/NUTZEN im vgl. zum MITBEWERB? MITBEWERBER Marktanteil & Hauptvorteil [GRUND-Nutzen] Versorgungsorientiert BETRIEBSPROFIL Wo liegt unsere Einzigartigkeit (USP)? ZIELGRUPPE Wer sind unsere Kunden? Wџnsche & Bedџrfnisse? Kunden-Budget? Welchen LEISTUNG biete ich welchen KUNDEN? PREIS VERKAUFSWEG überprüfen ЙSachleistung ЙMensch/Ambiente ZIEL strategisch / wirtschaftlich 96 12. Fachbegriffe des Marketings Adressenabgleich Durch Abgleichen verschiedener Adreßbestände werden die Adressen heraus gefiltert, die zwei- oder mehrmals vorhanden sind. Doppelstreuungen sind damit ausgeschaltet. Adressennormierung Erste Voraussetzung für den optimalen Einsatz von Adressenbeständen ist der einheitliche (normierte) Aufbau der Einzeladresse. Nur mit normierten Adressen ist es möglich, die Dateien laufend zu aktualisieren, Überschneidungen auszuschalten, regionale Gebiete abzugrenzen und die Vielfalt der Produktionsformen auszunutzen. Adressenpools Zusammenfassungen von Zielgruppen aus artverwandten Branchen sowie von Privatadressenbeständen mit gleichen oder ähnlichen Strukturen und von Zielgruppen mit gleichem Bedarf. AIDA Formel für den Aufbau der Werbeargumentation, vorwiegend in Werbebriefen und Prospekten. A = Attention (Aufmerksamkeit erzielen) I = Interest (Interesse aufbauen) D = Desire (Besitzwunsch wecken) A = Action (Handlung auslösen) Antworthilfen Alle Arten von Bestell- und Anforderungsformularen, die das Reagieren erleichtern: Antwortkarten, Gutscheine, Bestellkarten/-scheine, Reservierungskarten, Faxaufträge/Anfragen, Zertifikate usw. Grundregel: Die Antwortkarte gehört unbedingt zum Mailing. Fehlt sie, sinkt die Rücklaufquote. Basisleistung Die Basisleistungen sind „Muß-Ansprüche“. Sie stellen jene Fähigkeiten und Ressourcen dar, die ein Unternehmen benötigt, um in einem Markt als relevanter Anbieter angesehen zu werden. Beilage Funktioniert ähnlich wie ein Beihefter, ist aber dem Werbeträger nur lose beigelegt. Auch hier sind Coupons oder Antwortkarten wichtig für den Erfolg. Benchmarking Benchmarking ist der Vergleich ähnlicher Prozesse mit dem Ziel der Prozeßoptimierung. Unabhängig von Wettbewerbs oder Branchengrenzen bezieht der Vergleich sich auf unternehmensinterne, brancheninterne oder branchenunabhängige Prozesse Dabei werden Unterschiede, deren Ursachen und Möglichkeiten zur Verbesserung ermittelt. BEP Break-even-point = Rentabilitäts-Schwelle. Aus dem Vergleich der Werbekosten mit dem vorgegebenen Werbekostenlimit kann errechnet werden, wo der Rücklaufpunkt liegt, bei dem die Kostendeckung erreicht wird. Formel: Werbekosten 0/000 Aussendungen geteilt durch Werbekostenlimit geteilt durch 10 ergibt den für die Kostendeckung erforderlichen Rücklaufprozentsatz. Siehe auch Werbekostenlimit. Stellt auch im Direktmarketing die zentrale Erfolgskennziffer (die Gewinnschwelle) für die Wirtschaftlichkeit einer Aktion dar. Branchenadressen Nach Wirtschaftszweigen (Branchen) geordnete Geschäfts-, Gewerbe- oder Unternehmensadressen. Briefing Komplette Information für das Erarbeiten von Direktwerbeaktionen vom Konzept bis zur Postauslieferung. Wird vom Auftraggeber für die Agentur formuliert. Business-to-Business Direktwerbung, die sich an Unternehmen wendet, auch "b-to-b" genannt. Business-to-Consumer Informations- oder Werbeaktion, die von einem Unternehmen zum Endverbraucher Konsumenten geht. CAS (Computer aided selling) Verkaufsunterstützung durch Computer. Voraussetzung: Aufbau einer Datenbank, die alle verkaufsrelevanten Daten speichert. Corporate Communications Dies ist der Überbegriff für alle Kommunikations-Maßnahmen Ihres Unternehmens nach innen und außen. Ziel muß es sein, je nach Situation Ihres Betriebes, ein Image in der öffentlichen Meinung aufzubauen, zu korrigieren oder zu pflegen. Dazu dienen alle Arten, Mittel und Wege der Kommunikation. Corporate Identity (Unternehmensidentität) Der Betrieb bietet nicht nur Produkte und Dienstleistungen an. Das Unternehmen selbst ist ein Produkt, das sich verkaufen muß. Dazu ist es notwendig, sowohl nach innen als auch nach außen hin ein einheitliches Bild zu präsentieren und dieses auch zu kommunizieren. 97 Corporate Behavior Innerhalb der Corporate Identity spielt das Corporate Behavior eine große Rolle. Corporate Behavior meint die spezifischen Verhaltensregeln, die in Ihrem Betrieb gelten. Diese Verhaltensregeln können innerbetrieblich festgelegt werden, beispielsweise Bereiche des Corporate Wording. Der Begriff Corporate Wording faßt die verschiedenen Bereiche der Kommunikation in einem Betrieb zusammen und "regelt" die Kommunikationsverhaltensweisen in betrieblichen Abläufen, wie z.B. die Kompetenz des Schriftverkehrs und der verbalen Kommunikation mit den Gästen. Corporate Design Bei all diesen Elementen der Corporate Identity geht es auch um Unverwechselbarkeit und Wiedererkennbarkeit Ihres Betriebes. Dazu gehört auch das Corporate Design eines Unternehmens, mit dem Sie Ihrem Betrieb eine unverwechselbare visuelle Identität geben. Zum Corporate Design gehören sämtliche visuelle Erkennungsmerkmale wie Hausfarben, Hausuniformen, Schriftzug, Prospektgestaltung, Logo usw. Damit schaffen Sie einen hohen Wiedererkennungswert für den Kunden. Corporate Musik und United Adventing Propositions (UAP) Auch der musikalischen Wiedererkennung sollten Sie Aufmerksamkeit schenken: Geben Sie Ihrem Unternehmen doch z.B. durch eine Corporate Music eine unverwechselbare "musikalische Note". Viele große Firmen setzen auf den Wiedererkennbarkeitswert und der Unverwechselbarkeit solcher akustischer Logos (Jungles), z.B. Bacardi Rum oder McDonalds. Aber auch durch symbolische Zeichen (United Adventing Propositions) ist das Wiedererkennen einer bestimmten Marke gegeben (z.B. berühmte Figuren wie das Michelin-Männchen, der Esso-Tiger oder das Kamel der Zigarettenmarke Camel). c. p. c. "cost per contact". Kosten pro Kontakt. Beschreibt die Summe, die ein Kontakt mit einem Werbebriefempfänger kostet. Berechnung: Gesamtkosten der Aktivität (Kosten für Werbemittel, Versand, Porto) dividiert durch die Auflage bzw. die Anzahl erreichter Personen. c. p. "cost per interested person". Kosten pro Interessent. Beschreibt die Summe, die ein gewonnener Interessent kostet. Berechnung: Gesamtkosten der Aktivität (Kosten für Werbemittel, Versand, Porto) dividiert durch die Anzahl gewonnener Interessenten. c.p.o. "cost per order". Die Gesamtkosten für die Gewinnung eines Auftrages beziehungsweise eines neuen Kunden, Abonnenten, Mitglieds etc.: Sie umfassen die Kosten für Werbemittel, Versand, Porto, Muster, Proben, Nachfassen. Corporate Identity Bezeichnung für die Absenderadresse, die einheitlich mit Firmenfarben und/oder mit Firmenlogos versehen sein kann. Durch solch eine Anwendung wird die Verwechslung der Werbebriefe gemindert und die Identifizierung des Empfängers mit dem Unternehmen erleichtert. Coupon Der in einer Anzeige oder einem Mailing eingedruckte Abschnitt zum Ausschneiden. Dient als Antwort oder Bestellung. CRS Computer-Reservierungs-System Database Kunden- und Werbedateien mit gespeicherten Aktivkriterien (wie Bestelldaten, Bestellwert, Kauffrequenz), die eine selektive Ansprache des Empfängers möglich machen. Database-Marketing Umfaßt alle Marketingmaßnahmen, die sich der Informationen einer Datenbank bedienen und gestützt auf eine Datenbank durchgeführt werden. Datenbank Adressenbestände mit umfangreichen Strukturkriterien. Durch Kombination dieser Kriterien entstehen Zielgruppen-Konzentrationen mit überdurchschnittlicher Transparenz. Demographie Beschreibung von Bevölkerungsstrukturen- und -bewegungen (Alter, Geschlecht, Stand, Einkommen, Wohnanlage, Konfession) Direktmarketing Sammelbegriff für alle Marketingaktivitäten, bei denen Medien und Kommunikationstechniken mit der Absicht eingesetzt werden, eine interaktive Beziehung und einen Dialog zur Zielperson herzustellen, um sie zu einer individuellen, meßbaren Reaktion zu veranlassen. Direktmarketing wird auch als Dialogmarketing bezeichnet. Direktwerbung Ist das Hauptmedium des Direktmarketings. Sie wendet sich mit adressierten Werbebotschaften direkt an ausgewählte Empfänger. Ziel: Auslösung einer unmittelbaren Reaktion. 98 Drei-D-Werbemittel Bezeichnung für Werbemittel, die sich von den allgemein üblichen Werbemitteln durch ihre dreidimensionale Form unterscheiden. Dazu gehören Muster, Warenproben, Werbegeschenke, aber auch Drucksachen, die sich beim öffnen oder Ausklappen aus der zweidimensionalen in eine dreidimensionale Form verwandeln. Dubletten Adressen, die in Adreßbeständen zweimal oder öfter vorhanden sind. Positive Dubletten entstehen, wenn zum Beispiel Unternehmen zu verschiedenen Branchen beziehungsweise Wirtschaftszweigen gehören oder wenn Privatpersonen Kunden verschiedener Unternehmen (Versandhäuser, Verlage) sind. Negative Dubletten entstehen durch Schreib- und Lesefehler bei der Adressenerfassung oder durch unterschiedliche Schreibweisen in den verschiedenen Adressenquellen. Grundsätzlich ist der Dublettenbegriff jedoch von der individuellen Zielsetzung abhängig. Dubletteneleminierung Weil Dubletten in Adreßbeständen nicht von vornherein verhindert werden können, müssen sie bei jedem Einsatz aufs neue ausgeschaltet werden. Eingangsstatistik Wird zur fortlaufenden Überwachung der Rücklaufquote geführt, in dem bei ihr die tägliche Anzahl der eintreffenden Antworten aufgelistet wird. Entscheidungsunterstützungssysteme Diese computergesteuerten Systeme haben die Aufgabe, erfaßte und weiterverarbeitete Daten für die Entscheidungsfindung zur Verfügung zu stellen. Erfolgskontrolle Ein entscheidender Vorteil der Direktwerbung ist die Möglichkeit der Erfolgskontrolle. Durch Codierung der Coupons oder Antwortkarten können Sie jede Reaktion der entsprechenden Zielgruppe zuordnen und wissen so am Ende einer Aktion ganz genau, welche Marktsegmente am besten auf Ihr Angebot reagiert haben. Eventmarketing Events - der eigentliche Kern des Eventmarketings Unternehmen führen in Eigenregie Veranstaltungen durch und nützen diese für die Unternehmenskommunikation. Mit diesem Verfahren sind enorme Vorteile verbunden. So kann das Unternehmen die Veranstaltung vollkommen den eigenen Interessen und Vorstellungen entsprechend gestalten. Es kann mit seiner Zielgruppe in einen direkten Dialog treten, wobei sich diese bewußt weit weg auf dem Alltag begibt. Wichtig dabei ist, daß die Sprache der Zielgruppe glaubwürdig gesprochen wird. Die Kommunikation gewinnt dadurch, daß sie in eine Erlebniswelt eingebettet werden kann, an Qualität und es kann eine nachhaltigere Wirkung erzielt werden. Grundsätzlich gilt: Erlebnisqualität vor Erlebnisquantität. Es müssen möglichst alle Sinne angesprochen werden. Ein teures Feuerwerk allein ist dabei zu wenig. Die Kunden bzw. die Besucher müssen aktiv in das Geschehen involviert sein. Factsheet Detailliertes Übersichtsblatt über die Fakten und Informationen eines Betriebes (Zimmeranzahl, Restaurantgröße etc.). Flyer Kleinprospekte als Beilage in Mailings. Zusätzliches Werbemittel zum Ausnutzen freier Gewichtskapazitäten. Follow-up (Nachfaßaktionen) Direktmarketing ist meist zweistufig: Zuerst wird durch adressierte oder nicht adressierte Werbeanstöße ein Kontakt (Interessent) produziert. Um das Werbeziel, die Annahme des Kaufangebotes, zu erreichen, werden diese Kontakte durch Folgemaßnahmen (Follow-up) vertieft. Franchising Unter Franchising versteht man die Möglichkeit, eine erfolgreiche Geschäftsidee mehreren Partnern zur Verfügung zu stellen und so den Geschäftstyp zu multiplizieren. Gadget So wird der Blickfang genannt, der einem jeden Mailing beigefügt ist und zum Verstärken des Interesses an dem jeweiligen Angebot dienen soll. GDS Global Distribution System – das sind computergesteuerte Airline Systeme, die zur Buchung von Flügen, Hotelzimmern, Autovermietung etc. dienen. Gimmick Bezeichnung für eine kleine Mailingbeigabe, die die Aufmerksamkeit des Empfängers auf eine besonders wichtige Aussage oder Passage Ihrer Direktwerbesendung lenkt. Handraising Direktmarketing-Maßnahmen, die hauptsächlich die Gewinnung von neuen Adressen zum Ziel haben und sich auf eine direkte Reaktion stützen (z.B. Gewinnspiele). 99 Handzettel Kurz, knapp und schlagwortartig verfaßte "Blätter", die mit einem Blick zu erfassen sein sollten, da diese meist nicht aufbewahrt werden. Headline Soll den Leser durch den Inhalt einer Schlagzeile neugierig machen und ihn dazu anregen, sich näher mit dem Zugesandten zu beschäftigen Illustrationsbrief Werbebriefe mit Abbildungen, die schnell und preiswert herzustellen sind und die das Interesse des Lesers auf das Angebot lenken. Imagetransfer Entsteht dann, wenn die Idolkompetenzen von Schauspielern oder Künstlern auf Produkte bzw. Dienstleistungen übertragen werden. Incentives Anreize zur Verstärkung der Reaktionsbereitschaft, zum Beispiel: Prämien, Gastgeschenke, Zugaben und andere Gratisleistungen. Innovation Neue Leistungen einführen, um damit den Kunden zu begeistern. lnteraktive Medien Medien, die eine Möglichkeit zum Dialog enthalten (z.B. Antwortmöglichkeit über Telefon- oder Faxnummer, Coupon, Bestellkarte, e-mail). Kampagne Aktionspaket oder Maßnahmenkatalog, beruht auf einem Gesamtplan, umfaßt mehrere Stufen und ist meist mittel- bis langfristig angelegt. Kauffrequenz Wert/Zahl, wie oft ein Produkt vom Konsumenten innerhalb eines bestimmten Zeitraumes gekauft wird. Kaufkraft, Kaufkraftklassen Finanzielle Kraft (Geldsumme), die privaten Haushalten oder Unternehmen für Käufe zur Verfügung steht. Element zur Bestimmung von Adreßgruppierungen. Das nicht immer genügend differenzierte Einkommenskriterium wird heute oft durch genauere, zuverlässigere Selektionsmerkmale ergänzt oder ersetzt. Kiss Keep it simple and stupid - halte es einfach und leicht verständlich. Kommunikation Kommunikation ist der Schlüsselbegriff für jegliche Art der Verständigung. Konfektionierung Unter diesem Begriff faßt man alle Tätigkeiten zusammen die notwendig sind, um eine Aussendung nach dem Druck versandfertig zu machen. Dazu gehören das Falzen der Werbemittel, das Einlegen in die Versandhülle, das Aufkleben der Adressen, die Frankierung sowie die Vorbereitung der Postauslieferung durch Sortieren, Zählen und Bündeln. Üblicherweise erledigen diese Arbeiten spezielle Direktmarketing-Unternehmen, die auch "Lettershops" genannt werden. Kundendateien Die besten Adressen, die es gibt. Wichtigste Voraussetzung: Normierter Adressenaufbau sowie laufende Pflege und Aktualisierung der Dateien. Kuvertierung Zusammenführen der verschiedenen Mailingbestandteile (z.B. Brief, Prospekte und Antwortkarte) und Einstecken ins Kuvert. Label Englisch für Aufschrift/Bezeichnung. Im Direktmarketing: Adreßaufkleber. Layout Entwurfsskizze eines Werbemittels, aus der die Anordnung von Text, Bild und Farbe erkenntlich sein soll. Auf das Layout folgt die Reinzeichnung, also die Anfertigung der endgültigen Druckvorlage. Leporello In Ziehharmonikaform gefalztes Prospekt. Logo Als Logo bezeichnet man den Schriftzug oder die Marke einer Firma. Mailing Direktwerbesendung, die per Post an bestimmte Empfänger geschickt wird. Häufigste Zusammensetzung: Werbebrief, Prospekt, Antworthilfe, Versandumschlag. Mail order business Ist der Sammelbegriff für alle Aktivitäten des Verkaufens und Lieferns per Post. Marktanteil Der Marktanteil stellt das Volumen für den Betrieb des gesamten Marktes dar. 100 Marketingdatenbank Speicherung aller relevanten Marketingdaten mit EDV-Mitteln einschließlich der markt- und kundenbezogenen Zusatzinformationen, die ein gezieltes, aktuelles und direktes Agieren in bestimmten Marktsegmenten auf individueller Basis erlauben. Marktabdeckung Die unerläßliche Voraussetzung für eine optimale Markterfassung durch Direktwerbung sind vollständige Marktzielgruppen. Bei Adreßgruppen von Direktwerbeunternehmen mit modernen Adressenorganisationen kann mit einer Marktabdeckung von durchschnittlich 95% gerechnet werden. Marktzielgruppen Segmente von Adressenbeständen, die nach Kriterien der Adressenstruktur, des Bedarfs oder der Gewohnheiten gegliedert sind. Sinnvoll selektierte Marktzielgruppen machen es möglich, angebotsgeeignete Zielgruppen ohne Streuverluste zu erschließen. Marktsegmentierung Marktsegmente bestehen aus größeren Kundengruppen innerhalb eines Marktes. Die Marktsegmentierung ist die Unterteilung eines Marktes in klar abgegrenzte Gästegruppen, die jeweils spezielle Produkte erfordern. Wie schon der Volksmund sagt: "Sie können es nicht jedem recht machen!" In diesem großen Markt, in dem wir uns bewegen, können wir nicht allen Gästen gleich gut dienen. Dazu kommt, daß es Mitbewerber gibt, die bestimmte Segmente des Gesamtmarktes besser bedienen können als andere. Media-Planung Sinn und Zweck der Media-Planung ist es, die richtigen Personen mit der ausreichenden Anzahl Werbeanstöße zu kontaktieren, zum rechten Zeitpunkt, bei geringsten Kosten (Optimierungsvorgang). Mikrogeographische Selektierung Dabei werden Konsumverhalten und Kaufkraft der Käufer mit Hilfe verschiedener Zusatzinformationen in direkte Beziehung zum Wohnumfeld gesetzt (Sprichwort: Gleich und gleich gesellt sich gern). Neighbourhood-Affinität Bezeichnung für ein ähnliches Kaufverhalten bei ähnlichen sozialen Gegebenheiten (wie bspw. Orientierung Wohngegenden). Neukundengewinnung Adressen von erfolgversprechenden Zielgruppen werden angemietet und mit dem Ziel angeschrieben, sie als Kunden für das Unternehmen zu gewinnen. Neukundenwerbung Fluktuationsausgleich beziehungsweise Aufstockung von Kunden-, Abonnentenoder Mitgliederbeständen durch ein- oder mehrstufige Direktwerbeaktionen. Opinion-Leader Das sind die sogenannten Meinungsmacher, die zu einem bestimmten Thema Stellung nehmen. Organigramm Ein Organigramm zeigt die Struktur Ihres Hauses auf. Wer hat welche Aufgaben? Wer ist wofür zuständig? Wer ist wem gegenüber weisungsbefugt, welche Hierarchien existieren im Betrieb? Package Stellt die Bündelung verschiedener Leistungen dar (z.B. Skiwochenende: 2 Übernachtungen, 2 Frühstück, 1 Abendessen und 2-Tages-Skikarte). Personalisierung Die persönliche Ansprache des Empfängers von Direktwerbung mit Titel, Vorname, Nachname, Anrede und anderen persönlichen Daten. Moderne Produktionsverfahren (Laserprinter) machen es möglich, auch komplizierte Personalisierungen selbst in größeren Auflagen wirtschaftlich herzustellen. Persönlichkeitsziele Ziel eines jeden Mitarbeiters sollte es sein, seine Leistung ständig zu verbessern. Lebenslanges Lernen ist aus der heutigen Arbeitswelt längst nicht mehr wegzudenken. Denn nicht nur das Unternehmen selbst, auch der einzelne Mitarbeiter muß auf dem Arbeitsmarkt konkurrenzfähig bleiben. Auch durch die Formulierung neuer Unternehmensziele und Aufgaben kann es für Unternehmensleitung und Mitarbeiter notwendig werden, sein Wissen, seine Kenntnisse und allgemeinen Kompetenzen zu erweitern. Portfoliomanagement Dieses Instrument dient dazu, die einzelnen Leistungsbereiche zu bewerten. Daraus resuliert die Marketing-Strategie. Kommunikation Kommunikation ist der Schlüsselbegriff für Verständigung. Alle modernen Unternehmen haben erkannt, daß eine funktionierende interne und externe Kommunikation notwendig ist. Dabei geht es um die Kommunizierung des Produktes und auch um Kommunikation innerhalb des Betriebes. Positionierung am Markt Messen Sie sich mit Ihren Mitbewerbern am Markt. Welches Bild erzeugen Sie bei Ihren Gästen im Vergleich zu Ihren Mitbewerbern? Welches Marktsegment können Sie mit Ihrem Betrieb besetzen? 101 Positionierung Jedes Unternehmen muß bestrebt sein, sich am Markt zu positionieren. Das Angebot muß so gestaltet sein, daß es im Bewußtsein des Zielkundens einen besonderen, geschätzen Platz einnimmt und sich von den Angeboten der Wettbewerber abhebt. Die wesentlichsten Unterschiede müssen herausgearbeitet und entsprechend kommuniziert werden. Product Placement Bezeichnung für die Plazierung von Markenartikeln in bspw. Spielfilmen, anstelle von No-NameProdukten. Response, Rücklauf Die Antwort beziehungsweise Reaktion des Empfängers auf Aktionen des Direktmarketings: Aufträge, Bestellungen, Anforderungen, Anmeldungen und andere Formen der Kontaktaufnahme. Situationsanalyse Die Situationsanalyse (Ist-Situation) ist eine Zusammenfassung vom Gesamtmarkt, eine Art „Vogelperspektive“. Spitzenleistung Spitzenleistungen sind etwas Besonderes. Sie gehen über das Herkömmliche hinaus und machen Ihren Gastronomiebetrieb von anderen unterscheidbar. Der Gast erkennt diese Leistungen als einen Vorteil für sich. Spitzenleistungen sind Erfolgsfaktoren. Es sind jene Fähigkeiten und Ressourcen, die Ihr Unternehmen benötigt, um in Ihrem Segment erfolgreich zu sein und die Erwartungen des Gastes übertreffen. Sponsoring Ein Unternehmen unterstützt Aktionen und Organisationen, die indirekt die eigenen Kommunikationsziele unterstützen (z.B. Sportevent, Live-Konzert). Kernfähigkeiten (USP = unique selling propositions) Die Kernfähigkeiten sind Vorteile, die schwer kopierbar und einzigartig sind. Als Kernfähigkeiten sind z.B. die Lage eines Hauses, das Restaurant mit Seeblick, die Flughafennähe, das denkmalgeschützte Haus, die Herzlichkeit der Mitarbeiter zu nennen. Der Gast ist bereit, diese Unterschiede gegenüber dem Mitbewerber zu honorieren. SEP-Konzept Es sagt aus, daß ein Unternehmen sich auf bestimmte Aktivitäten konzentrieren sollte. Die Aktivitäten werden bestimmt durch die Stärken des Unternehmens; sie bestimmen die Bandbreite für die weitere Entwicklung. Streuverluste Entstehen dann, wenn das Werbemittel einen Kreis von Empfängern erreicht, die nicht zum eigentlichen Zielpublikum gerechnet werden können. Strategie Strategie ist die Gesamtheit von Maßnahmen, die zur Erreichung eines bestimmten Zieles führen. Das Ziel ist die Realisierung einer Vision, die Strategie der Weg dorthin. Strategien sind Wegweiser, die unternehmerisches Handeln kanalisieren und lenken. Letztendlich liegt der Sinn von Strategien darin, Wettbewerbsvorteile für den eigenen Betrieb zu schaffen. Tätigkeitsziele Tätigkeitsziele sind Beiträge, die geleistet werden müssen, damit die Ziele des Teams oder des Unternehmens erreicht werden können. Auf Unternehmensebene beziehen sie sich auf die Mission des Unternehmens, seine zentralen Werte und seine strategischen Pläne sowie Ergebnisse (z.B. Erreichen des Betriebsergebnisses von 30% durch Umsetzung des Marketingplans oder zum besten Tagungshotel zu werden). Auf Teamebene bezieht sich diese Art von Zielen spezifisch auf den Zweck des Teams und die von ihm erwarteten Beiträge zur Erreichung der Unternehmensziele (z.B. 30 Mal am Tag das Tagesgericht verkaufen). Telefonmarketing Das Telefon als Instrument des Direktmarketings. Überwiegend werden hier bereits bestehende Kontakte ausgebaut. Interessenten werden zu Kunden gemacht. Der Umsatz mit aktiven Kunden wird vergrößert. Inaktive Kunden werden aktiviert. Im privaten Bereich ist Telefonmarketing nur bei bereits vorhandenen Kontakten beziehungsweise vorheriger Einwilligung der Privatpersonen statthaft. Testimonials Zustimmende Meinungsäußerungen (Anerkennung von Kunden etc.), die als Argumentationsverstärker in Direktwerbemittel eingearbeitet werden. Typographie Das Gestalten von Schriften (Entstehung eines Schriftbildes). Unternehmenskommunikation und Unternehmenskultur Bei all dieser verwalteten Information und Kommunikation muß dennoch der Mensch - als Kunde, aber auch als Mitarbeiter - im Mittelpunkt stehen. Das Verhältnis der Mitarbeiter zum Betrieb und die Einstellung zu ihrer Arbeit spiegelt sich in deren verbalen und - noch viel mehr - im nonverbalen Verhalten (nonverbale Kommunikation) wieder. Eine positive Unternehmenskultur schlägt sich auf das Arbeitsklima und letztlich auf das gesamte Image des Betriebes nieder. Gut informierte und zufriedene Mitarbeiter mit einer positiven Einstellung zum Betrieb und zur Arbeit kommunizieren auf positive Art 102 und Weise mit den Kunden und prägen ein positives Image des Unternehmens. So wirkt Ihr Unternehmen auch anziehend auf potentielle, qualifizierte Mitarbeiter am Arbeitsmarkt. u. s.p. "Unique selling proposition". Die Eigenschaft des Produktes, durch die es sich von anderen abhebt. Verkaufsinstrumente/-mittel Ziel eines jeden Unternehmers ist es, ständig neue Kunden zu finden und diese dann - im günstigsten Fall - als Stammkunden an seinen Betrieb zu binden. Dabei kommt der guten alten Mundpropaganda noch immer ein wichtiger Stellenwert zu. Keine Art der Werbung ist so effektiv wie der authentische Bericht eines zufriedenen Kunden. Geben Sie daher Ihren Gästen Anlaß, über Besonderheiten Ihres Betriebes mit anderen, potentiellen Gästen zu reden. Überraschen Sie Ihre Gäste mit kleinen Geschenken, z.B. zu Ostern mit einem kleinen Osternest, oder einem kleinen Blumentopf mit Frühlingsblumen zu Frühlingsbeginn. Lassen Sie sie bei der Anreise z.B. an einem Glücksrad drehen und als Preis eine Flasche Wein oder als Hauptpreis ein Überraschungsmenü gewinnen. Überreichen Sie einen kleinen Geburtstagsgruß, wenn Ihre Gäste Geburtstag haben. Alles, was Sie von vergleichbaren Betrieben abhebt, bleibt als Erinnerung und wird von Ihren Gästen weitererzählt! Vision Visionen sind in die Zukunft gerichtete, durch kreative Höchstleistungen entstandene innere Bilder einer noch ausstehenden, im Prinzip aber realisierbaren Wirklichkeit. Wettbewerbsvorteile durch strategische Erfolgspositionen (SEP) Strategische Erfolgspositionen sind die Kernfähigkeiten des Betriebes, welche die entscheidenden Wettbewerbsvorteile bringen. Sie sind schwer kopierbar, dauerhaft spürbar und Voraussetzung für langfristigen, überdurchschnittlichen Erfolg. Werbekostenlimit Der Anteil am Gesamterlös eines Produktes, einer Produktgruppe oder des Gesamtumsatzes, der für Werbung einkalkuliert wird. Beispiel: Verkaufspreis eines Produktes € 120,00 Gesamtkosten(ohne Werbung) inkl. Gewinn € 96,00 Werbekostenlimit € 24,00 Werbemedien Trägergruppe der Werbebotschaft, zum Beispiel: Außenwerbung, Funk, Fernsehen, Zeitung, Zeitschriften usw. Zielmarktfestlegung Wählen Sie einen oder mehrere Zielmärkte aus, um darin Fuß zu fassen. Sie wählen z.B.: • die geographische Segmentierung Sie erfordert eine Einteilung des Marktes in verschiedene geographische Einheiten wie z.B. in Länder, Kantone, Regionen, Städte oder Stadtviertel. • die demographische Segmentierung Sie erfordert die Einteilung der Kunden nach Alter und Lebensabschnitt, Geschlecht, Familiengröße, Familienlebenszyklus, nationale Herkunft, soziale Schicht, Einkommen etc. 103 13. Fragekatalog Marketing 1. Was versteht man unter Marketing? 2. Was versteht man unter der Maslow´schen - Bedürfnispyramide und wo befindet sich die westliche Welt? 3. Was versteht man unter Verkäufermarkt? 4. Was versteht man unter Käufermarkt? 5. Was versteht man unter Unternehmenskultur? 6. Was versteht man unter einer persönlichen Vision? 7. Was versteht man unter einer Unternehmensvision? 8. Bringen Sie Beispiele von Unternehmensvisionen. 9. Was sind strategische Erfolgspositionen, bringen Sie Beispiele? 10. Was versteht man unter USP, bringen Sie Beispiele? 11. Was versteht man unter der Basisfähigkeit? 12. Das Tortenmodell, was ist das? 13. Was sind die groben Überschriften eines Marketingkonzeptes? 14. Welche Punkte fallen unter die Situationsanalyse? 15. Was versteht man unter der Hardwareanalyse? 16. Was versteht man unter Softwareanalyse? 17. Wie analysiert man die Gästezufriedenheit? 18. Was beinhaltet ein Gästefragebogen? 19. Wie werden Gästefragebögen ausgewertet? 20. Wie sieht eine Mitbewerberanalyse aus? 21. Wie sieht eine Standortanalyse aus? 22. Welche Informationen braucht man zu einer Standortanalyse? 23. Kennen Sie die Trends nach Oposchowsky? 24. Kennen Sie die Trends nach Faith Popcorn? 25. Was ist eine Porfolio-Analyse? 26. Was ist eine SWOT-Analyse? 27. Nennen Sie die vier Bereiche der Portfolio-Analyse und beschreiben Sie die einzelnen Bereiche. 28. Wie macht man eine Positionierung in der Gastronomie? 29. Was versteht man unter einer Zieldefinition? 30. Was ist das SMART-Modell? 31. Welche Arten von Zielen kennen Sie? 32. Was ist eine Strategie? 33. Was ist ein Ziel? 34. Was versteht man unter Kernkompetenz? 35. Was versteht man unter Nischenmarketing? 36. Was ist der Kernnutzen, was ist der Zusatznutzen? 37. Wie erkennt man Bedürfnisse? 38. Was versteht man unter Zielgruppensegmentierung? 39. Was versteht man unter einem Gäste-Porfolio? 40. Was ist der Marketingmix? 41. Was ist fällt unter die Produktpolitik? 42. Was ist ein Produktlebenszyklus? 43. Welche Produktdifferenzierung gibt es in der Gastronomie? 44. Welche Produktdifferenzierung gibt es in der Hotellerie? 45. Wie kann man sich im Ambiente differenzieren von Mitbewerbern? 46. Wie kann man sich bei der Dienstleistung differenzieren von Mitbewerbern? 47. Was fällt Ihnen zur Preispolitik ein? 48. Bringen Sie Beispiele von Hochpreispolitik und Billigpreispolitik? 49. Was ist die Distributionspolitik in der Hotellerie? 104 Literaturnachweis Die Hotel – und Gastromacher; Karin Hoyler und Markus Kegele, Matthaes Marketing 1; Mühlbacher Hans, Kropfberger Dietrich, Trauner Verlag, 1986. Marketing; Weis Ch.; Verlag Kiehl, 1990. Winning the Chain Restaurant Restaurants&Institutions Book; 1994. Game; Bernstein C., Paul R.; Erlebniswelt Gastronomie - Branchentrends, Marktsegmente, Erfolgskonzepte; Gerhard Mag. Thomas; Bregenz 1998; Vortrags-Skriptum Marketing-Praxis in Fachverlag, 1992. der Gemeinschafts-Gastronomie; Bober S.; Deutscher Identität & Image - Praxishilfe für den Umgang mit Corporate Identity; Regenthal G.; Wirtschaftsverlag Bachem, 1996. 105