Lernfeld 3 - Mikrobiologie Teil 2 - Viren Viren sind keine Zellen Sie haben keine Zellwand Sie haben keine Zellmembran Sie haben keinen Zellkern kein Enzym, um die DNA oder RNA zu verdoppeln Sie können nicht wachsen Sie haben keinen eigenen Stoffwechsel Viren haben nur einen Eiweißmantel (Proteinhülle) = Kapsid nur Ribonucleinsäuren (RNA) und DNA ohne Verdopplungsenzyme!! sie können sich nur in fremden lebenden Wirtszellen vermehren man unterscheidet DNA~ und RNA-Viren Die Viren sind nur ca. 8 bis 800 naometer groß Das bedeutet, daß Bakterien etwa 1000 mal größer sind als Viren. Da den Viren bestimmte Enzyme fehlen, um ihre eigene Erbinformation zu verdoppeln, müssen sie die DNA und die Verdopplungsenzyme von Wirtszellen benutzen. Viren sind Zellparasiten Vermehrung 1. Zur Vermehrung lagern sich die Viren zuerst an Wirtszellen an 2. Die Viren dringen in die Wirtszelle ein und setzten ihr Erbmaterial frei 3. Das Erbmaterial des Virus dringt in den Zellkern der Wirtszelle ein und wird dort in das Erbmaterial der Wirtszelle eingebaut 4. Das Erbmaterial der Wirtszelle wird so umprogrammiert, daß das Erbmaterial des Virus verdoppelt wird und sich neue Viren bilden. 5. Die neuen Viren werden freigesetzt und die Wirtszelle geht zugrunde Bei Viren helfen keine Antibiotika! denn Antibiotika greifen bei Bakterien in den Stoffwechsel des Bakteriums ein. Da Viren keinen eigenen Stoffwechsel haben, wirken Antibiotika bei Viren nicht. Man kann sich gegen viele Viren impfen lassen. Durch das Impfen wird der Proteinmantel des Virus blockiert, so daß die Viren nicht in andere Zellen eindringen können! Viren sind, da sie keine Zellwand und keine Zellmembran besitzen, empfindlich gegen: 1. Hitze (werden im Steri zerstört) 2. Alkohol (desinfizierende Sprühmittel vernichten Viren) 3. stärkere Säuren 4. viele chemische Substanzen Allgemein bekanntester Vertreter der Viren ist der HI-Virus Human Immundefekt-Virus Er löst die Krankheit AIDS aus Das gefährliche ist, dass diese Viren ausgerechnet die Zellen angreifen, die für die Immunabwehr zuständig sind: die T-Lymphozyten und die Makrophagen. Dadurch wird die gesamte Immunität des Körpers geschwächt und andere Krankheiten, die mit dem HI-Virus nichts zu tun haben, können mit ihren Bakterien den Körper bis hin zum Tode schädigen. Der Körper kann sogar an den körpereigenen Bakterien erkranken – sogenannte Autoimmunkrankheiten. Derzeit gibt es noch keinen Impfstoff gegen AIDS. In der Praxis gefürchtester Virus ist der Hepatitis-Virus. Gegen den Hepatitis-Virus C ist keine Impfung möglich Eine Ausheilung einer akuten Hepatitis ist in vielen Fällen möglich, aber mit möglichen Spätfolgen, wie die Leberzirrhose oder Leberkarzinom. Weitere Krankheiten, die durch Viren verursacht werden: -Herpes -Grippe -Schnupfen -Masern -Röteln -Mumps -Windpocken -Kinderlähmung Pilze (funghi): sie haben eine starre Zellwand einen Zellkern sind unbeweglich, gehören nicht zu den Pflanzen, da sie keine Photosynthese machen sind etwa 10 mal größer als Bakterien von 120 000 Arten führen nur ca.100 beim Menschen zu Erkrankungen beim Menschen werden Pilzerkrankungen als Mykosen bezeichnet Eine der häufigsten Mykosen in der Mundhöhle ist die Candidose = Soor Am Bekanntesten ist der Fußpilz (Tinea pedium) die Protozoen (sog. Urtierchen)sind tierische Einzeller Sie haben starke Zellwände Sie haben zur Fortbewegung Geißeln Sie haben Nahrungs- und Exkretionsvakuolen (Ausscheidungsbläschen) einen eigenen Zellstoffwechsel Fortpflanzung geschieht durch Zellteilung und komplizierte Entwicklungszyklen über Wirtswechsel. Sie sind Zellparasiten Durch diese tierischen Einzeller werden vor allem tropische Krankheiten wie die Malaria Eine weitere bekannte Erkrankung ist die Toxoplasmose, die von Haustieren durch zu direkten Kontakt wie Kuscheln oder gar Knutschen übertragen wird!! Infektionskrankheiten Bei einer Infektion dringen Mikroorganismen (Bakterien, Viren, Pilze, Protozoen) bei Menschen, Tieren oder Pflanzen ein und können sich dort vermehren. Die meisten Infektionen bleiben durch sofortige Abwehrreaktionen des Körpers ohne Folgen. Erst wenn die Mikroben sich zu sehr vermehrt haben, kommt es zu sichtbaren Krankheitszeichen, dann sprechen wir von einer Infektionskrankheit Ablauf einer Infektionskrankheit: 1. Inkubationszeit 2. Prodromalstadium (Vorläuferstadium) - Vorstadium, das der eigentlichen Krankheit vorausgeht 3. Ausbruch der Infektionskrankheit - die Erkrankung selbst mit den typischen Symptomen 4. Rekonvaleszenz - Genesungsphase bis zur endgültigen Heilung Die Entstehung von Infektionskrankheiten hängen von folgenden Faktoren ab: -infektiöse Eigenschaften wie Übertragbarkeit, Eindringungsvermögen in den Körper und Vermehrungsfähigkeit der Erreger. - Pathogenität der Erreger = krankmachende Eigenschaft, eine Krankheit auslösen zu können. die Virulenz der Erreger = die Stärke der krankmachenden Eigenschaften. Ein virulenter Erreger ist besonders gefährlich!!