Chemie-Praktikum Nr.6 vom 17.06.03 Team: Franz Gravenhorst, Tobias Illy Klasse 11c Chemie-Praktikum Nr.6 17.06.03 Alkohole – Eigenschaften, Oxidation und Nachweise Versuch 3.1: Nachweis von Glukose mittels Fehlingprobe 1. Beobachtung Das Gemisch der Fehlingschen Reagenz I (hellblau, klar) und II (klar) ergab eine königsblaue, klare Flüssigkeit. Nachdem wir in diese Flüssigkeit ein wenig Glukose mischten und es über dem Bunsenbrenner erwärmten färbte sie sich orange und trübte sich. 2. Ergebnis Die Fehling-Probe ist eine Nachweisreaktion für Aldehyde. Fehling I: CuSO4-Lösung Fehling II: NaOH + K-Na-Tartrat Fehling I und II zusammen (königsblau, klar): es sind Cu2+ - Ionen und OH- - Ionen vorhanden. „Normal“ würde sich also unlösliches Kupferhydroxid bilden, was sich in einem blauen Niederschlag bemerkbar machen würde (dies wird aber durch das KNa-Tartrat verhindert). Gibt man ein Aldehyd hinzu und führt Wärme zu, dann bildet sich ein roter Niederschlag, rotes Kupferoxid (Cu2O): C5H11O5-CHO + 2 Cu2+ + 4 OH- Cu2O + 2 H2O + C5H11O5-COOH Glucose Gluconsäure Da es sich bei Glucose um ein Aldehyd handelt (was unschwer an der funktionellen Gruppe CHO zu erkennen ist), fiel die Probe positiv aus, d.h. es bildete sich das unlösliche Kupferoxid. Versuch 3.2: Nachweis von Glukose mittels Silberspiegelprobe 1. Beobachtung Das Gemisch der Silbernitratlösung (farblos, klar) und des Ammoniaks (farblos, klar) ergab eine farblose, klare Flüssigkeit. Nachdem wir in diese Flüssigkeit ein wenig Glukose mischten und es über dem Bunsenbrenner erwärmten bildete sich am Reagenzglas ein hauchdünner, silberner, spiegelnder Film. Chemie-Praktikum Nr.6 vom 17.06.03 Team: Franz Gravenhorst, Tobias Illy Klasse 11c 2. Ergebnis Die Silberspiegelprobe ist eine Nachweisreaktion für Aldehyde. Tollens-Reagenz: alkalische Silbernitratlösung (in unserem Fall: NH3 + AgNO3) Es sind also Ag+ - Ionen und OH- - Ionen in der wässrigen Lösung vorhanden. Gibt man ein Aldehyd hinzu und führt Wärme zu, dann bildet sich ein silbriger Niederschlag. Da sich am Schluss offensichtlich elementares Silber am Reagenzglas absetzte, was bedeutet, dass Ag+ zu Ag0 reduziert wurde, muss das Aldehyd oxidiert worden sein (zu einer entsprechenden Carbonsäure). C5H11O5-CHO + Ag+ + 2 OH- Ag + H2O + C5H11O5-COOH Glucose Gluconsäure Da es sich bei Glucose um ein Aldehyd handelt (was unschwer an der funktionellen Gruppe CHO zu erkennen ist), fiel die Probe positiv aus, d.h. es bildete sich der „Silberspiegel“. Versuch 4: Oxidation von Ameisensäure mit KMnO4 1. Beobachtung Das Gemisch der Ameisensäure (farblos, klar) und der verdünnten Schwefelsäure (farblos, klar) ergab eine farblose, klare Flüssigkeit. Nachdem wir in diese Flüssigkeit ein wenig violette KMnO4-Kristalle gaben, fing es an zu köcheln, wurde heiß und färbte sich schwarz. Zudem war eine Gasentwicklung zu sehen, welche die anfangs klare Ca(OH)2-Lösung trübte. 2. Ergebnis Das KMn7+O4 wurde durch die Carbonsäure zu dunklem Mn4+O2 (Braunstein) reduziert, daher die dunkle Färbung. Die H-COOH wurde zu CO2 oxidiert (daher die Gasentwicklung, die die typische Indikatorreaktion von Ca(OH)2 auslöste). Da diese Redoxreaktion exotherm ist, wurde bei der Reaktion Wärme frei. Reduktion Rgl.: 3 H-C+IIOOH + 2 KMn7+O4 + 1 H2SO4 3 C+IVO2 + 1 K2SO4 + 2 Mn4+O2 + 4 H2O Oxidation Chemie-Praktikum Nr.6 vom 17.06.03 Team: Franz Gravenhorst, Tobias Illy Klasse 11c Carbonsäuren Versuch 1: Essigsäuregehalt in Essig 1. Beobachtung Der Indikator färbte den Essig anfangs nicht. Nachdem wir 8,4 ml der Maßlösung dazugegeben hatten, schlug es um (pink). Vor dem Farbumschlag roch es nach Essig, nach dem Umschlag mehr nach etwas Vergorenem (Alkohol ?). 2. Reaktionsgleichung CH3-COOH + NaOH H2O + Na+(CH3-COO)Natriumacetat / Natriumethanat 3. Stoffmengenkonzentration c der Essigsäure im Essig gegeben: V(Essig) = 10 ml c(NaOH) = 1mol/l gemessen: V(NaOH) = 8,4 ml Wieviel OH- - Ionen wurden zum Neutralisieren benötigt ? 1 Liter NaOH-Lösung 1 mol OH1 ml NaOH-Lösung 0,001 mol OH8,4 ml NaOH-Lösung 0,0084 mol OH Es wurden 0,0084 mol OH- - Ionen benötigt. Es waren also 0,0084 mol H+ - Ionen im Essig enthalten. Da Essigsäure eine einprotonige Säure ist, waren in den 10 ml Essig insgesamt auch 0,0084 mol Ethansäure enthalten. Die Stoffmengenkonzentration c ist definiert als der Quotient aus Stoffmenge und Volumen. c(Essig) = 0,0084 mol / 0,01 l = 0,84 mol / l 4. Massenkonzentration ß der Essigsäure im Essig (Termumformungen und Erklärungen siehe Aufgabenblatt) ß=c*M c(Essig) = 0,84 mol / l M(Essigsäure) = M(C2O2H4) = 24 + 32 + 4 = 60 g / mol Chemie-Praktikum Nr.6 vom 17.06.03 Team: Franz Gravenhorst, Tobias Illy Klasse 11c ß = 0,84 * 60 = 50,4 g / l = 5,04 g / 100 ml ~ 5,04 % (Erklärung zur Umrechnung siehe Aufgabenblatt) des Essigs war Essigsäure. Versuch 2: Säuregehalt in Magermilchjoghurt 1. Beobachtung Der Indikator färbte die Joghurtsuspension vorerst nicht. Nachdem wir 1,6 ml der Maßlösung dazugegeben hatten, schlug es um (pink). 2. Stoffmenge an OH- - Ionen gegeben: c(NaOH) = 1mol/l Wieviel OH- - Ionen wurden zum Neutralisieren benötigt ? 1 Liter NaOH-Lösung 1 mol OH1 ml NaOH-Lösung 0,001 mol OH1,6 ml NaOH-Lösung 0,0016 mol OH Es wurden 0,0016 mol OH- - Ionen benötigt. 3. Stoffmenge an H+ - Ionen in 100g Joghurt 20g Joghurt 0,0016 mol H+ 100g Joghurt 0,008 mol H+ 100g Joghurt enthalten 0,008 mol einprotonige Säure. 4. Stoffmasse m (der Milchsäure) und Masenanteil w in g / 100g (= in Prozent) Milchsäure ist eine einprotonige Säure, also waren laut 3. genau n = 0, 0016 mol Milchsäure in den 20g Joghurt. M(Milchsäure) = M(C3O3H6) = 36 + 48 + 6 = 90 g / mol m = n * M = 0, 0016 * 90 = 0,144 g Die Stoffmasse m (der Milchsäure) in 20 g Joghurt beträgt 0,144 g. Die Stoffmasse m (der Milchsäure) in 100 g Joghurt beträgt 0,72 g. in Prozent ausgedrückt: w = 0,72 % der Masse des Joghurts war Milchsäure.