Psychologischer Psychotherapeut/in

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Berufsnavigator II
BN°II
Berufsberatung für Gymnasiasten
Psychologische/r Psychotherapeut/in
Was macht ein/e Psychologische/r Psychotherapeut/in?
Psychologische Psychotherapeuten helfen bei seelischen und psychosomatischen
Erkrankungen. Sie diagnostizieren diese bei Menschen mit seelischen Leiden, Störungen, Verhaltensauffälligkeiten, Behinderungen oder Krankheiten. Sie fertigen dazu eine genaue Befunderhebung an und stellen einen Behandlungsplan auf. Psychoanalytische und tiefenpsychologisch fundierter Einzel- und Gruppentherapien
folgen. Auch die Bezugspersonen der Patienten werden psychotherapeutisch beraten. Psychologische Psychotherapeuten/innen arbeiten mit Ärzten und Ärztinnen,
Lehrern/innen, Erziehern/innen, Heilpädagogen/innen und anderen therapeutischen
Fachkräften zusammen. Sie nehmen auch Aufgaben im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wahr, die der Verhütung von psychisch bedingten Erkrankungen dienen.
Zu den Hauptaufgaben eines/r Psychologischen Psychotherapeut/in gehören:
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Ein anamnesisches Gespräch führen mit dem Ziel, Einblick in die individuelle
Lebensgeschichte der Patienten zu gewinnen (Explorieren)
Lebensgeschichtliche Befunde erheben
Durch Gespräche und psychodiagnostische Testverfahren Art und Grad der
seelischen Störung bzw. Verhaltensauffälligkeit bei Patienten feststellen (Diagnostizieren)
Symptome beurteilen
Art und Dauer der Therapie planen, Behandlungsplan aufstellen und Therapieziele mit den Patienten abstimmen
Prognose über die Heilungsaussichten stellen
Gegebenenfalls mit Ärzten/Ärztinnen, Heilpädagogen oder andere Fachkräften
zusammenarbeiten
Die dem Fall angemessene Psychotherapie in Einzel- oder Gruppenbehandlung durchführen
Therapeutische Arbeitsbeziehung herstellen
Konflikte gemeinsam mit Patienten/Patientinnen bearbeiten
Rollenspiele durchführen
Die Therapie abschließen und den Behandlungsprozess bewerten
Lehrer/innen, Erzieher/innen, Sozial- und Heilpädagogen/-pädagoginnen, Sozialarbeiter/innen beraten und informieren
Öffentlichkeitsarbeit durchführen, Vorträge halten, Fachartikel schreiben
Wo arbeitet ein/e psychologische/r Psychotherapeut/in?
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Psychotherapeutische Praxen
Krankenhäuser und psychiatrische Kliniken
Psychosomatische Einrichtungen
Hochschulen
Beratungseinrichtungen und Organisationen des Gesundheitswesens
Heime und Sanatorien
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Wie werde ich Psychologische/r Psychotherapeut/in?
„Psychologischer Psychotherapeut/in“ ist ein geschützter Titel durch das Psychotherapeutengesetz, man erlangt ihn durch eine bundesweit geregelte Weiterbildung, die
auf einem abgeschlossenen Hochschulstudium der Psychologie basiert. Sie besteht
aus einer praktischen Tätigkeit, die von theoretischer und praktischer Ausbildung begleitet wird. Die Weiterbildung erfolgt an staatlich anerkannten Ausbildungsstätten
und an Hochschulen.
Die Ausbildung am psychotherapeutischen Lehrinstitut dauert mindestens drei Jahre,
wenn sie vollzeitschulisch durchgeführt wird. Berufsbegleitende TeilzeitBildungsgänge dauern mindestens fünf Jahre.
Die Ausbildung umfasst insgesamt mindestens 4.200 Stunden, unterteilt in:
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Praktische Tätigkeit: mindestens 1.800 Stunden
Theoretische Ausbildung: mindestens 600 Stunden
Praktische Ausbildung: mindestens 600 Behandlungsstunden und mindestens
150 Supervisionsstunden
Selbsterfahrung: mindestens 120 Stunden
Was verdient ein/e Psychologische/r Psychotherapeut/in?
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Die Gehälter sind sehr unterschiedlich und sind abhängig von Branche, Erfahrung, Position und Ort
Angestellt: monatliches Bruttogrundgehalt Öffentlicher Dienst/Tarif West, Bereich kommunale Verwaltung mit Hochschulabschluss 3.453 – 4.546 €
Trends und voraussichtliche Entwicklungen am Arbeitsmarkt:
 Mittelmäßige bis gute Aussichten
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Sparzwang im Gesundheitswesen trifft auch die Psychotherapie. Viele Patienten sind gezwungen, ihre Therapie selbst zu finanzieren, nicht alle können
das
Weiterbildungen und Einbeziehen neuer Erkenntnisse sind unerlässlich
Zur Zeit steigt die Zahl arbeitsloser Psychologen/innen noch leicht, aber konstant auf 6 Prozent, das wird sich bald ändern
Bleibt die Zulassungsbegrenzung, stehen jährlich 3.000 Absolventen in Psychologie fast ebenso vielen freien Stellen gegenüber – viele davon werden
auch die Weiterbildung zur/m Psychologischen Psychotherapeuten/in wählen
Wie kann ich schon jetzt einen Einblick in diesen Beruf erhalten?
In öffentlichen Büchereien gibt es ein breites Angebot an Fachliteratur, das genaue
Einblicke in das Berufsfeld ermöglicht.
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Beschäftigt Ihre Schule eine/n Psychologen/in? Wenn ja, fragen Sie ihn nach seinen
Erfahrungen und Empfehlungen.
Wenn Sie das Feld interessiert, versuchen Sie, den Wehrersatzdienst oder ein freiwilliges soziales Jahr in einer Klinik mit psychotherapeutischen Angeboten, zum Beispiel für Essstörungen, zu absolvieren.
Einblicke sind sonst nicht einfach, Therapien bleiben Privatsache. Vielleicht berichtet
jemand darüber, wenn die Behandlung bereits seit längerer Zeit erfolgreich abgeschlossen ist.
Wenn der Berufsnavigator II (BN°II) Ihnen den Beruf des/r Psychologischen Psychotherapeuten/in vorschlägt, bedeutet dies, dass Sie im Prinzip für diesen Beruf geeignet scheinen.
Quelle und weitere Informationen: www.berufenet.arbeitsagentur.de
Sowie Stern Job-Ampel 2008 www.stern.de/wirtschaft/arbeit-karriere/
Stand: September 2008
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