Berufsnavigator II BN°II Berufsberatung für Gymnasiasten Geologe/in Was macht ein/e Geologe/in? Geologen/innen beschäftigen sich mit Aufbau, Entwicklung und Entstehung der Erde und der Nutzung ihrer Rohstoffe. Sie untersuchen Böden und Gesteinsschichten und die in und auf ihnen ablaufenden chemischen, biologischen und physikalischen Prozesse. Mit den Ergebnissen ihrer Forschungsarbeit erstellen sie geologische Karten und Gutachten. Sie erkunden Rohstofflagerstätten, untersuchen Baugrund und Baugesteine oder begutachten Gesteine für unterirdische Lagerstätten. Sie analysieren den Untergrund bei Straßen-, Wasserstraßen und Tunnelbau und bei anderen Bauvorhaben. Zu den Hauptaufgaben eines/r Geologen/in gehören: Grundlagenforschung zur Geschichte der Erde und einzelner Regionen Gesteinsproben vor Ort entnehmen Untersuchung und Analyse im Labor Geologische Karten aus den Analyseergebnissen erstellen Lagerstätten von Erdöl, Kohle, Erzen und Wasser erkunden Geodynamische Messungen planen und durchführen Untersuchungen von Baugrund Fachgutachten und fachliche Stellungnahmen erarbeiten Bewertung von Fossilienfunden Wo arbeitet ein/e Geologe/in? Forschungseinrichtungen, auch an Hochschulen Öffentlicher Dienst und Behörden: Geologische Landesämter, Wasserwirtschafts- oder Stadtplanungsamt, Bauamt oder die Bundesanstalt für Geowissenschaften und Rohstoffe (Hannover) Unternehmen zur Rohstoffgewinnung und im Tief- und Tunnelbau Ingenieurbüros, die Baugrunduntersuchungen durchführen Einsatz im Ausland Wie werde ich Geologe/in? Der Beruf des/r Geologen/in setzt ein Studium an einer Universität voraus. Man kann das Fach eigenständig oder als Schwerpunkt in einem geowissenschaftlichen Studiengang studieren. In Kombination mit Geotechnik bieten Fachhochschulen angewandte Geologie an. Studienabschlüsse sind ab 2010 nur noch Bachelor (Bachelor of Science B.A. und Bachelor of Engineering B.Eng.) sowie Master. Der Bachelor dauert 6 bis 8 Semester, ein Master weitere 2 bis 4 Semester. Der Trend an Hochschulen ist eine integrierte Gesamtdisziplin, die immer mehr im Studiengang „Geowissenschaften“ zusammengefasst wird und sich mit der Erde als Berufsnavigator II BN°II Berufsberatung für Gymnasiasten Ganzem beschäftigt. Der Studiengang beinhaltet Fächer wie Geologie, Geoökologie, Mineralogie, Hydrologie, Geophysik, Meteorologie und Ozeanographie. Im Verlauf des Studiums werden die Schwerpunkte gesetzt. Damit wird das Studium mehr den neuen Aufgaben, zum Beispiel im Umweltschutz oder der nachhaltigen RessourcenNutzung, gerecht und passt sich den Spezialisierungen mit dem Master-Studium an. Führungspositionen erfordern nach dem Master eine Promotion. Was verdient ein/e Geologe/in? Angestellt im öffentlichen Dienst, Tarifgebiet West, monatliches Bruttogrundgehalt 3.400 – 4.490 € Technisch Angestellte in Ingenieur- und Planungsbüros 3.167 – 3.492 € Tarifbereich Erdöl- und Erdgasgewinnungsindustrie monatlich 3.715 – 4.087 € Trends und voraussichtliche Entwicklungen am Arbeitsmarkt: Mittelmäßige bis gute Aussichten Neue Berufsfelder in den Bereichen Rohstoff-Ressourcen, Geothermik, nachhaltige Nutzung – eine Kombination mit Disziplinen wie Wirtschaftsgeographie oder Entsorgungstechnik wird zunehmend wichtig Hydrogeologie zur Erschließung von Trinkwasserreservoirs und umweltfreundliche Abwasserregulierung gewinnt ebenfalls an Bedeutung Der öffentliche Dienst ist ein wichtiger Arbeitgeber, Arbeitsplätze werden hier jedoch abgebaut bzw. sie sind begrenzt, circa 90 Prozent der hier beschäftigten Naturwissenschaftler sind noch unter 50 Jahren alt Die meisten Geologen/innen sind heute in Ingenieurbüros zu finden, wo sie Baugutachten erstellen und Maßnahmen für den Umweltschutz vorbereiten Die Erschließung von Rohstoffen ist in den Industrienationen rückläufig, weltweit wird sie immer wichtiger, deshalb sind Auslandseinsätze gefragt Wie kann ich schon jetzt einen Einblick in diesen Beruf erhalten? Viele Museen und Planetarien haben geologische Sammlungen mit Gesteinsproben aus aller Welt – und vom Mond. In Bochum gibt es das Bergbaumuseum, das Deutsche Museum in München hat in seiner Abteilung Bergbau ganze Stollenanlagen nachgebaut. Einen guten Einblick in die Entstehung der Erde geben auch die Science Center, die in Ferienkursen öffentliche Experimenten anbieten oder Erdbeben simulieren. Die Universität Hamburg betreibt ein geologisches Museum mit einer Mineraliensammlung. Vom Harz bis zum Erzgebirge und Schwarzwald gibt es zahlreiche Bergbaumuseen und Museumsschaubergwerke, in die sogar eingefahren werden kann. Darüber hinaus gibt es Vereine von Hobby-Paläontologen und -Geologen, die an Wochenenden Führungen durch Steinbrüche und Höhlen auf der Suche nach Berufsnavigator II BN°II Berufsberatung für Gymnasiasten Fossilien anbieten. Diesen sollten Sie sich anschließen, denn Erkundungen in Steinbrüchen auf eigene Faust können ohne Erfahrung schnell gefährlich werden. Wenn der Berufsnavigator II (BN°II) Ihnen den Beruf des/r Geologen/in vorschlägt, bedeutet dies, dass Sie im Prinzip für diesen Beruf geeignet scheinen. Quelle und weitere Informationen: www.berufenet.arbeitsagentur.de Sowie Stern Nr. 19, Mai 2006 und www.sueddeutsche.de Stand: September 2008