Am Freitag, dem 3., und Samstag, dem 4. Juni 2005 eröffnete Frau Homolya Zsofia, Präsidentin der Österreichisch- Ungarische Gesellschaft Salzburg, gemeinsam mit Fürst Antal Esterhazy, Präsident der Mitteleuropäischen Vereinigung Club Pannonia Budapest, die “Österreichisch-Ungarische Kultur- und Wirtschaftstage“ in Salzburg. Neben Hochrangigen ungarischen Ehrengästen haben mehrere österreichische Gäste die Veranstaltung miteröffnet, wie LR. Walter Blachfellner, Designierter Konsul Mag. Clemens Chwoyka, Bürgermeister Sebastian Schönbuchner. Thema des Wirtschaftsforums am Samstag im Wirtschaftsförderungs-Institut in Salzburg war “Die gemeinsame Zukunft Österreichs und Ungarns sowie der ungarischen Minderheiten in- und ausserhalb der Europäischen Union”. In Impulsreferaten berichtete Arpad Kovacs, der Präsident des Rechnungshofes der Republik Ungarn, über seine Tätigkeit als Präsident der Weltorganisation der Rechnungshöfe und Zoltan Bunyik, Minister für Kultur und Ausbildung der Republik Serbien, Vojvodina, über die Lage der ungarischen Minderheit in der Vojvodina. Bunyik beklagte die unverändert anhaltende Zurücksetzung der ungarischen Bevölkerungsgruppe in der serbischen Provinz Vojvodina und die Repressalien, denen Ungarn und deren Repräsentanten in der Vojvodina von Seiten der Regierung und Behörden ausgesetzt seien. Im Rahmen des anschliessenden Wirtschaftspodiums berichteten verschiedene Referenten über wirtschaftliche und politische Bedingungen in Ungarn und Österreich und über die Möglichkeiten gegenseitiger Zusammenarbeit. Dipl. Oec. Janos Polacek, Botschaftsrat für wirtschaftliche Angelegenheiten der Ungarischen Botschaft in Wien, berichtete über den Wandel Ungarns in den Jahren seit dem Ende der kommunistischen Herrschaft. Ungarn erfreue sich eines starken Wirtschaftswachstums von 4 Prozent und habe eine relativ geringe Arbeitslosigkeit von 6 Prozent, dies aber bei einer Beschäftigungsrate von nur 57 Prozent. Ungarn sei ein “sicheres Land”, ausländisches Kapital betrage 4 Milliarden Euro. Als wichtige Ziele für die Zukunft nannte er mehr Disziplin auf der Ausgabenseite, Erhöhung der Produktivität und Verbesserung der Infrastruktur. Dr. Ferenc Berenyi, Handelsrat der Ungarischen Aussenhandelsstelle Wien, berichtete von den Wirtschaftsbeziehungen zwischen beiden Ländern. Österreich sei, gemessen an der Bevölkerungszahl, der wichtigste Handelspartner Ungarns. Die wirtschaftliche Verflechtung sei sehr gut, 6000 österreichische Firmen seien in Ungarn engagiert, 280 ungarische Firmen operieren in Österreich. Berenyi wies darauf hin, dass es nun viel leichter sei für ausländische Unternehmen, sich in Ungarn zu engagieren. Alle Firmen seien nun prinzipiell von ungarischer Seite förderungswürdig. Mag. Walter Marschitz, der Bundesgeschäftsführer des Österreichischen Hilfswerks, berichtete von seinem Unternehmen als einem grossen Dienstleistungsunternehmen mit 7500 Mitarbeitern. Er berichtete von Aufgaben im grenzüberschreitenden Arbeitsmarkt: allerdings seien in Österreich 40.000 Personen in der Pflege auf dem Schwarzmarkt tätig. Die Österreichisch- Ungarische Gesellschaft Salzburg hat in Zusammenarbeit mit dem Hilfswerk Wien eine humanitäre Hilfslieferung im Dezember 2000 nach Serbien, Provinz Vojvodina, im Wert von € 20.000,- gespendet. Dr. Christian Möller, Leiter der Abteilung für Handelspolitik und Aussenhandel in der Wirtschaftskammer Salzburg berichtete von den Möglichkeiten, die sich für ein Land wie Ungarn durch den Beitritt zur EU ergeben. Man müsse sich besser vernetzen und die Wirtschaftskraft verstärken. Die Forschungsförderung der EU werde erhöht, die Zuschüsse verdoppelt. Vor allem die Bedingungen für grenzüberschreitend tätige Unternehmen sollen erleichtert werden. Die Strukturfonds seien nach Osten gegangen, sagte Möller. Er wies auf Programme wie Investitionsseminare der Wirtschaftskammer und das EU-Programm “Go international” hin, für das 40 Millionen Euro zur Verfügung stehen und das 30 Massnahmen für die Internationalisierung von Unternehmen umfasst. Prof. Dr. Jozsef Czegledi, Beirat des Parlamentarischen Tourismusausschusses in Budepest, berichtete vom gegenseitigen Tourismus Österreich-Ungarn. 2004 haben 3,5 Millionen Touristen aus Ungarn Österreich besucht, umgekehrt waren 5,2, Millionen Österreicher in Ungarn. Er regte gemeinsame touristische MarketingTätigkeit gegenüber Drittländern an, etwa gemeinsame Tourismus-Programme und gemeinsame Prospekte. Ungarn habe sich die Vergrösserung der TourismusKapazitäten zur Aufgabe gemacht; in Budapest werde ein neues Kongresszentrum errichtet. Für den Salzburg-Tourismus berichtete Andrea Minnich, dass Salzburg bei Gästen aus Ungarn eine sehr beliebte Destination sei. Ungarische Gäste halten Salzburg Jahre lang die Treue. Ungarische Gäste seien Genießer, die gerne Geld ausgeben und eher im Hotel wohnen. Die guten Verkehrsverbindungen zwischen Salzburg und Ungarn seien auch ein Grund für einen Besuch. Es wäre anzustreben, auch Ungarn, die in anderen Ländern als Minderheiten leben, für Urlaub in Salzburg anzusprechen. Referent Jürgen S. Schmitt in Vertretung von Frau Bernsteiner von der Firma Fit 24-7, welche einen Teil des Sponsorings der Veranstaltung übernahm, berichtete über die Produkte und derer Eigenschaften. Weiterhin berichtete Herr Jürgen Schmitt als Business Europe Direktor Eurosino über deren Kooperationen mit Fit 24-7. Die Kooperation kam zustande weil die Produkte von Fit 24-7, die alle nach der traditionellen Chinesischen Medizin aufgebaut sind und den wohl berühmtesten Tee „Long Jing“ sehr gut zur Produktpalette passt. Weiterhin wurde berichtet über den Eurosino Sozialfont (ESV) der sich damit beschäftigt Karitative Zwecke, Vereine und Verbände wie die Österreichisch- Ungarische Gesellschaft zu unterstützen. Beide Firmen Fit 24-7 und Eurosino expandieren europaweit, das bedeutet die Schaffung von neuen Arbeitsplätzen und das wurde von mehreren Seiten bestätigt und ist von großen Interesse. Herr Jürgen Schmitt war sich mit Fürst Antal Esterhazy, Präsident der Mitteleuropäischen Vereinigung Club Pannonia Budapest beim späteren Gesprächen einer Meinung das die Kultur Europas die Tradition des Abendlandes und eine Glückliche Zukunft für unsere Nachkommen in Rahmen eines Freundschaftlichen Zusammenlebens mit unseren Nachbarn und allen Völkern der Erde so wie deren Philosophie, Religionen und Lebensauffassung ist und unser möglichstes Ziel People of the world united!! Im Anschluss an die Referate merkte Fürst Antal Eszterhazy, Präsident der Mitteleuropäischen Vereinigung Club Pannonia Budapest an, dass aus seiner Sicht die Steuergesetzgebung speziell für kleinere und mittlere Unternehmen in Ungarn sehr nachteilig sei und dringend einer Reform und Vereinfachung bedürfe. Ebenso forderte er eine Verbesserung der Ausbildung und Qualifikation junger Menschen in Ungarn. Diese sei im Augenblick ungenügend und würde verhindern, dass Ungarn als Standort für ausländische Unternehmen noch attraktiver werden könnte. Auf einen weitern Appell des Rechtsanwaltes György Magyar aus Budapest zur Lage der ungarischen Minderheiten in den angrenzenden Staaten, namentlich der Vojvodina, beschlossen der Vorstand der Österreichisch-Ungarischen Gesellschaft und Mitteleuropäische Vereinigung Club Pannonia Budapest, eine Erklärung zur Lage der Ungarischen Minderheiten zu verfassen. Diese Erklärung wurde am 5. Juni unter dem Titel „Salzburger Erklärung“ formuliert. Laszlo Molnar Salzburger Nachrichten