Unser ungarisches Volk entstand auf der eurasischen Steppe zwischen 1200-1500 vor Christus. Unsere Wurzeln lassen sich mit den hier lebenden türkischen und zum Teil finnougrischen Völkern verbinden. Von dem UralGebirge wanderten wir als Reiternomaden Volk auf der „Völkerstrasse” bis zu dem Karpatenbecken. Um 830 entstand der selbständige ungarische Nomadenstaat auf dem Gebiet zwischen der Donau und dem Don unter der Führung vom Fürsten Álmos. Zwischen 895 und 907 sind wir unter der Führung vom Fürsten Árpád eingewandert und haben den Karpatenbecken erobert. Wir Ungarn betrachten dies als die Landnahme. Unsere bogenspannenden Reiter haben im Laufe des 10. Jahrhunderts ganz Europa durchwandert. Unsere Soldaten haben an den gegeneinander geführten Kämpfen der deutschen, fränkischen und italienischen Landesfürsten teilgenommen, immer als Verbündete von einer Partei. Im Jahre 1000 hat St. Stephan, ein Nachfolger vom landnehmenden Árpád, das lateinische Christentum angenommen. Er bekam eine Krone vom Papst II. Sylvester, und begründete das Ungarische Königtum. Als unabhängiger Herrscher hat er Gesetzbücher und Urkunden erlassen. Seine Frau ist die bayerische Prinzessin, Gizella die Selige, die Schwester vom II. Heinrich, dem römisch-deutschen Kaiser. Er lässt eigene Münzen prägen. Er organisiert die Einrichtung der katholischen Kirche. In Esztergom entsteht selbständiger Erzbischofstum, in Székesfehérvár die königliche Residenz. Unsere königlichen Dynastien. 1456 haben wir die türkische Hauptarmee des Sultans bei Nándorfehérvár besiegt. Dessen Erinnerung bewahrt der Glockenschlag zu Mittag. 1241 haben die Mongolen den grössten Teil unseres Landes zerstört. Dass die Kirchenspaltung in Europa aufgehoben wurde, ist das Verdienst von unserem König Sigmund auf dem Konzil in Konstanz, das zwischen 14141418 tagte. Mátyás Hunyadi hat einen prunkvollen Rennessaince-Hof in Buda. Er gründet eine bedeutende Bibliothek, Universität, und beruft italienische Künstler in seinen Hof in Buda. Zwischen 1526 und 1699 spaltet sich das Ugarische Königtum in drei Teile auf. 1526 erlitten wir bei Mohács eine schwere, erschütternde Niederlage von den Türken. 1552 verteidigten wir erfolgreich die Burg von Eger gegenüber der vielfachen Übermacht. 1635 haben die Jesuiten und der Erzbischof Péter Pázmány in Nagyszombat (in West-Ungarn) die auch noch heute funktionierende Universität unseres Landes gegründet. In Siebenbürgen regierten starke protestantische Fürsten. Buda und der grosse Teil des Landes gelang in türkische Hände. Die Besatzung und die ständigen Kriege haben grosse Zertsörung auf diesen Gebieten zu Folge gehabt. Debrecen ist das Zentrum der ungarischen Kalvinisten, wo auch das weltberühmte Kollegium funktionierte. In der Umklammerung von den Habsburgern und von dem Osmanischen Reich konnten wir unseren Staat erfolgreich aufbewahren, wir haben unsere Muttersprache und unsere Kultur bereichert. Siebenbürgen war der östlichste Staat von Europa, wo der Gedanke der Gotik, des Ständewesens und des Protestantismus noch angekommen ist. 1703-1711 fand einer der grössten Freiheitskriege von Ungarn gegen den Habsburgischen Absolutismus unter der Führung von II. Ferenc Rákóczi statt. Ungarn ist ein Land im Habsburger Reich mit selbständiger Staatlichkeit Die Gesetze des Landes wurden auf . einem Zweikammerparlament abgestimmt. Gr. György Festetics (Herr des Schlosses in Kesthely, das auf dem Bild zu sehen ist) gründete eine Wirtschaftsakademie mit dem Namen Georgikon, die alle Jugendlichen ohne religiöse und nationale Unterscheidung kostenlos besuchen konnten. Die Regierungsarbeiten wurden aus dem Hof in Wien geleitet, oft mit absolutistischen Methoden. In Selmecbánya funktionierte die einzige Berg- und Montanakademie des Reiches. Joseph Haydn schuf seine Meisterwerke ab 1761 im Dienste der Fürstenfamilie Eszterházy. Die ungarischen Husaren wurden in den Kriegen des 18. Jahrhunderts zu berühmten Einheiten in ganz Europa. Die Intelligenz, welche die ungarische Sprache pflegte und erneuerte, sammelte sich mit dem Stichwort Afklärung in Leseklubs, bei Zeitungen und Zeitschriften. Ungarn betritt den Weg zum bürgerlichen Nationalstaat mit verschiedenen Reformen. Unsere Nation strebte in diesem Zeitalter danach, die Staatseinrichtung und die Wirtschaft unseres Landes mit gesetzlichen Reformen zu modernisieren, damit man die vernichtenden Revolutionen vermeidet. Zwischen 1832 und 1848 wurden die nötigen Änderungen an vier Reformparlamenten debattiert. Die Durchsetzung des grössten Teils deren wurde vom Hof verhindert. Das Programm der bürgerlichen Umwandlung hat als erster Gr. István Széchenyi formuliert. . Er hat die Ungarische Akademie der Wissenschaften gegründet. Graf Széchenyi hat die erste Steinbrücke in Budapest bauen lassen (siehe auf dem Bild), er hat die Regulierung unserer grossen Flüsse geplant, und er hat viel für den Eisenbahnbau und für die Dampfschiffahrt getan. Nach langen Kámpfen wurde die ungarische Sprache 1844 Amtssprache. Unser literarisches Leben blühte, Ferenc Kölcsey hat 1823 unsere nationale Hymne geschrieben. 1846 wurde die erste Eisenbahnlinie eröffnet. Lajos Kossuth ist die Leitfigur der liberalen Reformopposition. Ab 1849 vertritt er die Sache der ungarischen Freiheit in England und in den USA. Nach Italien, Paris und Wien brach am 15. März 1848 auch in Budapest die Revolution aus. Trotz dessen hat unser Land den Weg der Gesetzlichkeit nie verlassen. Die radikalen Änderungen wurden durch den Landtag in Pozsony erreicht. Zur Verteidigung unserer Freiheit waren wir zu einem langen Krieg gezwungen. Unsere Honvedarmee hat glänzende Siege über die Kaiserlichen gehabt. Unter der Führung von Gr. Lajos Batthyány wurde die erste ungarische Regierung gebildet. Im April 1848 entstand die erste bürgerliche Verfassung von Ungarn. Letztendlich hat uns die russische Intervention im Zeichen der Heiligen Allianz besiegt. Am 6. Oktober 1849 wurde der Ministerpräsident Batthyány mit 13 Generalen hingerichtet. Auf Ungarn warteten die Jahre der Unterdrückung. 1867 kam nach der Entstehung der italienischen und der deutschen Einheit der Ausgleich zwischen den Habsburgern und den ungarischen Politikern zustande. Die Österreichisch-Ungarische Monarchie enstand. Unsere Nation lebte und gedieh in Frieden. In Budapest startete die erste U-Bahn auf dem Kontinent. Gr. Gyula Andrássy hat als Aussenminister der Monarchie viel für die Allianz von Österreich-Ungarn und Deutschland getan. Des tausendjährigen Jubiläums von unserem Land haben wir mit einer Folge von Feiern gedenkt. Ányos Jedlik, ein Benediktiner - Pfarrlehrer, hat noch vor dem Patent Siemens einen elektrischen Motor und Dynamo konstruiert. Déri, Bláthy, Zipernowsky haben den Transformator mit geschlossenem Eisenkern entdeckt. Der erste Konstrukteur der elektrischen Lokomotive ist Kálmán Kandó, der ungarische Ingenieur. Tivadar Puskás hat die erste Telefonzentrale entworfen. Unsere Soldaten haben den ersten Weltkrieg an der Seite der zentralen Mächte in Italien, Serbien und in den Bergpässen der Karpaten durchgekämpft. 516.000 ungarische Soldaten haben den Heldentod erlitten. 1918 wurde die erste ungarische Republik verkündet. 1919 ergriff die kommunistische Diktatur nach sowjetischem Muster die Macht. Nach der Auflösung der Monarchie mussten wir im Trianon-Palast in Versailles den für uns so schmerzhaften Frieden unterschreiben. Die Bewohnerzahl von Ungarn sank von 20 886 487 auf 7 615 117. 3.3 Millionen Ungarn blieben ausserhalb unserer Grenzen. Nach der zerfallenen Republik und dem roten Terror hat der letzte Admiral der Monarchie, Miklós Horthy die politischen Verhältnisse stabilisiert. Das gewählte Parlament hat das Königtum zurückgestellt. IV. Karl wurde entthront, und Horthy wurde im Namen der Krone Gouverneur. Zwischen den zwei Weltkriegen konsolidierten sich die politischen, wirtschaftlichen und kulturellen Verhältnisse von Ungarn. Unsere neue Währung ist der Pengő. Hauptziel unserer Aussenpolitik ist die friedenhafte Revision von Trianon. Albert Szent-Györgyi erhielt 1937 für die Entdeckung der Vitamin C den Nobelpreis. Es entfaltete sich reiches und vielfarbiges literarisches Leben. Es wurden mehr als fünftausend Volksschulen gebaut und 1924 erklang das gefördert. Ungarische Radio. Es entstanden neue Universitäten in Szeged und in Debrecen. 1943 haben wir mit England geheimen Waffenstillstand geschlossen, aber der Aussprung war durch das Zurückbleiben der Landungsoperation auf dem Balkan unmöglich. Im zweiten Weltkrieg sind mehr als 900 000 Ungarn gestorben. Wir haben auf dem Balkan gegen die Sowjetunion gekämpft. Schliesslich wurde unser Land ab 1944 der Hauptort des Endspieles vom Krieg. Nach der Wende bei Stalingrad hat die sowjetische Übermacht die zweite ungarische Armee besiegt. Am 19. März 1944 hat die deutsche Armee Ungarn besetzt. Von den Juden in Ungarn wurden etwa 600 000 Opfer des nationalsozialistischen Terrors. 1944/45 gelang Ungarn unter sowjetische Besetzung. Ihre Truppen haben unser Land erst 1991 verlassen. Die sowjetische Besetzung hatte unglaublich viel Leid und Qual für unser Volk zu Folge gehabt. Hunderttausende gelangen in Kriegsgefangenschaft und in die „GULÁG”-s. Nach 1945 entfaltete sich mit sowjetischer Hilfe die kommunistische Diktatur und Terror. Die bürgerlichen Parteien, die gesellschaftlichen Vereine und die Interessenvertretungen wurden aufgelöst. Man wollte unsere Kirchen im Namen der ateistischen Propaganda liquidieren. Die ganze ungarische Wirtschaft wurde kollektiviert. - die Mönchsorden wurden aufgelöst - die kirchlichen Schulen wurden säkularisiert. Kardinalerzbischof József Mindszenty vor dem Gericht. Die Diktatoren haben die Kult ihrer eigenen Person forciert. In den Gefängnissen der berüchtigten Staatspolizei (ÁVO) schmachteten Zehntausende von Leuten. Jede Art der physikalischen und der seelischen Gewalt wurde verwendet. - zu lebenslänglicher Haft verurteilt Tausende von Familien wurden deportiert. Straflager wie Gulág funktionierten im ganzen Lande. Der berüchtigteste von denen war in Recsk. Der einzige Trost in dieser Periode waren unsere ausgezeichneten Sportler. Unsere legendären Fussballspieler haben lange Zeit keinen Besieger gefunden, und auf der Olympiade in Helsinki im Jahre 1952 waren wir mit 16 Goldmedaillen die dritterfolgreichste Nation. Am 23. Oktober brach der grösste Aufstand gegen die kommunistische Diktatur aus. Wir wollten Freiheit, ein Leben ohne Angst, und freies, neutrales Ungarn! Die Revolution hat mit einer Sympathiedemonstration für die polnischen Arbeiter begonnen. Tausende von einfachen Jungarbeitern haben mit dem Kampf mit den Methoden des Guerillakrieges auf den Strassen gegen eine der grössten Kriegsmächte angefangen. Die sowjetische Übermacht hat zwar den Freiheitskrieg niedergeschlagen, aber 1956 hat eine nicht mehr heilende Wunde auf der Welteinrichtung des Kommunismus gemacht! In der Zeit der Revolution entfaltete sich eine bis dahin unbekannte nationale Einheit. Nach 1956 beginnt die Parteiführung, die von den Sowjeten an die Macht geholfen wurde, in grausame Vergeltung. - mehr als 300 Hinrichtungen - 23.761 Personen wurden wegen Straftaten von politischer Art verurteilt Es begann eine relative Konsolidation voll mit Widersprüchen. Etwa 200 000 vor allem Jugendliche gingen in zwangsläufige Emigration. In der Planwirtschaft wurden hunderttausende von Plattenbauwohnungen gebaut. Ikarus, massgeblicher Autobus des sowjetischen Blocks. Die sowjetische Kollektivwirtschaft. Die Diktatur des Parteistaates lebte ungebrochen weiter. Am Ende der 80-er Jahren entstehen oppositionelle Bewegungen und Parteien. 1988. Demonstration für die Dörfer in Siebenbürgen. Protestaktion gegen die Stufe an der Donau. 1990, freie Wahlen 1989 Imre Nagy, der Märtyrer-Ministerpräsident und seine Schicksalsgenossen aus 1956 werden wiederbeerdigt.