be a part@jugendtreff arthaberbad Modellprojekt: be a part@jugendtreff arthaberbad Mit dem Projekt „be a part@jugendtreff arthaberbad“ hat der Verein Wiener Jugendzentren ein vielbeachtetes Modellprojekt im 10. Wiener Gemeindebezirk gestartet. Durch die großzügige Unterstützung seitens der Stadt Wien und der Bezirksvorstehung Favoriten ist die Durchführung dieses beispielhaften und richtungsweisenden Partizipationsprojekts ermöglicht worden. Die Planung, der Bau, die Gestaltung und gemeinschaftliche Führung des entstehenden Jugendtreffpunkts im ehemaligen Kinderfreibad am Arthaberplatz wird von Anfang an gemeinsam mit den Jugendlichen vor allem aus Innerfavoriten (innerstädtischer Teil des 10. Bezirks) umgesetzt. Projektidee Es ist unser Ziel, Jugendliche zu motivieren, sich für gesellschaftliche und politische Aufgaben zu interessieren und sich „einzuklinken“. Sie stehen jedoch den konventionellen politischen Beteiligungsformen oft skeptisch gegenüber, haben zum Teil auch kaum die Chance der Beteiligung und Mitgestaltung bekommen. Dieses Projekt ermöglicht den Jugendlichen aus dem 10. Wiener Gemeindebezirk Erfahrungen der Mitbestimmung zu sammeln und diese für den Alltag nutzbar zu machen: Demokratische Prozesse zu erleben und zu erlernen gelingt natürlich am besten bei einem Vorhaben, das Jugendliche selbst betrifft – bei der Planung eines Jugendtreffs, in dem sie ihre Freizeit gestalten können. Die Jugendlichen lernen, ihre eigenen Rechte und Interessen wahrzunehmen, eigene Forderungen zu artikulieren und sich als Individuum in einem gesellschaftlichen Aushandlungsprozess zu erkennen. Somit findet ein wichtiger Identitätsfindungs- und Demokratisierungsprozess statt. Verantwortliches Denken und Handeln soll nicht nur zugelassen, sondern gefördert werden. Demokratische Tugenden und soziale Fähigkeiten sollen vermittelt werden: die Fähigkeit, den anderen zuzuhören, das „Üben“ von Streitkultur, der Umgang mit Minoritäten, Kompromisse zu schließen, tragfähige Entscheidungen zu fällen und diese auch argumentieren zu können. Nachdem das „Arthaberbad“, auch nach seiner Fertigstellung ein Treffpunkt für verschiedene Jugendliche sein soll, werden demokratische Interessensabgleiche für die Nutzung auch das Klima des modellhaften Jugendtreffs bestimmen. Diese neue Einrichtung ist damit auch Mittel- und Ausgangspunkt für eine (noch breitere) Beteiligung der Jugendlichen im 10. Bezirk, die auch Interessen bekunden werden, die sich auf den Bezirk beziehen: z.B. weitere Parkumgestaltungen, Eröffnen von zusätzlichen Räumen für Jugendliche, jugendrelevante Veranstaltungen im Bezirk, Jugendparlamentsformen, etc. Der „be a part@jugendtreff arthaberbad“ symbolisiert daher auch das besondere Verhältnis der politisch Verantwortlichen der Stadt Wien und des Bezirks zu den jugendlichen BewohnerInnen Favoritens und darüber hinaus. Die Zielgruppen des Modellprojekts Es wurde eine möglichst breite Beteiligung von Jugendlichen, die in Innerfavoriten leben, angestrebt. Für die Jugendlichen gab es in den einzelnen Projektphasen immer wieder die Möglichkeit zum Einstieg. Dies erforderte während des doch längeren Prozesses von der Planung über den Bau bis zur jetzigen Nutzung eine intensive Öffentlichkeitsarbeit und Informationsschiene. Verein Wiener Jugendzentren, 1210 Wien, Prager Straße 20 be a part@jugendtreff arthaberbad Jugendliche unterschiedlichster Zugänge (bezüglich Kultur, Alter, Geschlecht, Herkunft, Bildung, soziale Lage) sollten an dem Projekt teilnehmen können und dadurch Erkenntnisse, Spaß und neue Erfahrungen gewinnen. Wichtig war eine altersgerechte Strukturierung und Aufbereitung der einzelnen Themenbereiche/Phasen des Projekts, sowie die geschlechtsspezifischen Unterschiede zu beachten (Beteiligung der Mädchen war sehr wichtig!). Projektphasen - Wo können/sollen die Jugendlichen mitplanen/entscheiden: Entsprechend der langen Laufzeit des Projekts und der Projektanforderungen, wurde der Prozess in drei Phasen untergliedert. unterschiedlichen 1.Beteiligung an der Planung (2004) 2.Beteiligung beim Bau und bei der Gestaltung (2005) 3.Beteiligung an der inhaltlichen Ausrichtung (ab 2005) Die Möglichkeit der Partizipation war und ist für die Jugendlichen in den unterschiedlichen Teilschritten immer möglich – es war keine kontinuierliche Teilnahme von Beginn bis Ende gefordert – so konnten sehr viele Jugendliche beim Prozess dabei sein – je nach Zeitressource, Interesse und persönlichem Engagement. Hier erwies sich unsere Idee der sogenannten „Kompetenz-Teams“ als entsprechendes Angebot, welches die Beteiligung vieler Jugendlicher gewährleistete: Jugendliche konnten entsprechend ihrer Interessen und Bedürfnisse in verschiedenen Projektgruppen ( „Planen“, „Bauen“, „Events“, „Öffentlichkeit“, „ReporterInnen“...) mitarbeiten und erhielten dort auch Anleitung von ExpertInnen. Auch für beteiligte Magistratsabteilungen, Baufirmen, PlanerInnen, ArchitektInnen und Werkstätten stellte dieses Projekt eine besondere Herausforderung dar. Die Partizipationsprozesse mit Jugendlichen erfordern Zeit. Möglicherweise muss mit Jugendlichen eine „andere“ Sprache gefunden werden, wenn es gilt mit ihnen Pläne auszuhandeln und zu erstellen. Jedenfalls sind die Ideen und Wünsche der Jugendlichen prioritär zu behandeln und ernst zu nehmen. Wichtige Prinzipien für das Projekt Das Mitarbeiten soll den Jugendlichen Spaß machen Es soll erlebnisorientiert sein Anreize für persönliche Entwicklungsmöglichkeiten der TeilnehmerInnen sollen geschaffen werden Es soll gebrauchswertorientiert für die Jugendlichen sein – Modelle für den Alltag übertragbar Verein Wiener Jugendzentren, 1210 Wien, Prager Straße 20