Johann Wolfgang Goethe - Universität Frankfurt am Main Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Institut für Statistik und Mathematik Prof. Dr. H. Rommelfanger MATHEMATIK I FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLER 6. Übungsblatt SS 2001 A. Übungsaufgaben, die nach privater Vorbereitung in den Tutorien besprochen werden. 1. Berechnen Sie die Preiselastizität der Nachfrage in Bezug auf den Preis für die p4 Nachfragefunktion x(p) = . 2p 1 Interpretieren Sie die Preiselastizität für p0 = 3. Lösungshinweis: x(3) = 73 . 2. Approximieren Sie die Logarithmusfunktion f(x) = ln x im Intervall ]2, 4[ durch ein Polynom 4. Grades, das um x0 = 3 entwickelt ist. Schätzen Sie die maximale Abweichung mittels des LAGRANGEschen Restgliedes ab. 3. Bestimmen Sie mittels der Regel von De L’HOSPITAL die folgenden Grenzwerte. 2x 6 2x 4 a. b. lim 2 lim x 3 x x 6 x 6 x c. 1 x x 1 ln x Lösungshinweise: 4. d. lim a. 25 ; b. -2; 3x 2 4x 1 ex x lim c -1; d. 0. a. Bilden Sie die erste und die zweite Ableitung der Funktion f (x) x(ln x 1) e 2x . 2 b. Bestimmen Sie die Elastizität der Funktion g(x) e 2(x 2) . Interpretieren Sie die Elastizität der Funktion g an der Stelle x = 3. c. Bestimmen Sie mittels logarithmischer Ableitung die Elastizität der Funktion x 1 x2 h(x)= e , D = R+ . x Interpretieren Sie die Elastizität von h an der Stelle x0 = 2. Lösungshinweise: 5. b. g(x) = 4x(x - 2), g(3) = 12; 1 2 x 2 , h(2) = 23 c. h(x) = . 3 x 1 Bilden Sie die partiellen Ableitungen 1. und 2. Ordnung der Funktionen mit den Funktionsgleichungen a. f(x, y) = 2x3 - 3xy2 - 7y4 b. f(x, y, z) = -2x2y + 3zex - y z 2 6. Die Abhängigkeit der Nachfrage nach einer bestimmten Ware vom Preis p1 dieser Ware und vom Preis p2 einer ähnlichen Ware werden angenähert durch folgende Funktion wiedergegeben: f: (p1, p2) 10 - p1 + p 22 . Berechnen Sie die partiellen Nachfrageelastizitäten. 7. Eine Gewinnfunktion lautet G (x, y) = 3x2 + 4xy - y2. Berechnen Sie mit der Näherung dG von dem Niveau x = 20, y = 5 aus. a. die Änderung des Gewinns, wenn x um 1 und y um 0,2 erhöht wird. b. die Änderung des Gewinns, wenn x um 2% erhöht wird und y um 1% vermindert wird. c. die Größe, um die sich x ändern muß, damit der Gewinn gleich bleibt, wenn y um 2% erhöht wird. Lösungshinweise: a. dG = 154; b. dG = 52,5; c. dx = -0,05. 8. Der Spediteur Otto erhält von seinen Kunden für jeden gefahrenen km den Betrag p. Dem stehen variable Kosten von 10 GE pro gefahrenem km sowie 300 GE fixe Kosten gegenüber. Es gilt also: 1. E(x, p) = px mit E = Erlös, K = Kosten, 2. K(x) = 10x + 300 mit x = gefahrene Kilometer, 3. G(x, p) = E(x, p) - K(x) mit p = Preis eines km Transportleistung. Otto plant eine Fahrt über 1000 km, für die er mit seinem Kunden einen Preis von 12 GE pro km vereinbart hat. Nun bietet dieser ihm an, er könne die Tour noch um 300 km ausdehnen, wenn er im Gegenzug für die gesamte Fahrstrecke den Preis pro km auf 11,5 GE reduziere. Soll Otto das geänderte Angebot akzeptieren? a. Otto hält eine Approximation mit Hilfe des totalen Differentials für ausreichend. Vollziehen Sie seine Rechnung nach! Wie entscheidet er sich, wenn er an zusätzlichem Gewinn interessiert ist? b. Ermitteln Sie die genauen Daten! Warum hat Otto sich falsch entschieden? Lösungshinweise: a. Otto soll sich für das Zusatzgeschäft entscheiden; b. das Zusatzgeschäft vermindert den Gewinn um 50 GE. 9. An welchen Stellen hat die Funktion a. z = f(x, y) = x2 + y2 - 4x c. b. z = g(x, y) = x3 + y3 - 9xy + 28 z = h(x, y) = 13 x3 + 4xy - 2y2 ein relatives Minimum oder ein relatives Maximum? Lösungshinweise: a. in (2, 0) relatives Minimum; b. in (0, 0) kein relatives Extremum, in (3, 3) relatives Minimum; c. in (0, 0) kein relatives Extremum und in (-4, -4) relatives Maximum. 10. Ein Monopolist stellt Rasierapparate und -klingen zu konstanten Stückkosten von 20 DM je Apparat und 10 DM je Dutzend Klingen her. 1 2 Die Marktnachfrage je Jahr beträgt 106 Rasierapparate und 106 Dutzend Klingen, p1p 2 p1p 2 wenn die Preise p1 (DM je Rasierapparat) und p2 (DM je Dutzend Klingen) sind. Wie groß muß der Monopolist p1 und p2 wählen, um seinen Gesamtgewinn zu maximieren? Lösungshinweis: p1* = 40, p*2 = 20. 3 11. a. Bestimmen Sie die relativen Extrema der Funktion g(x, y) = x2 - x4 + 2y + 3 b. Berechnen Sie mittels der Kettenregel die 1. Ableitung der Funktion h(t) = g(x(t), y(t)) in t0 = 3 mit g(x, y) = 2x3 - 7xy + 3y2 x(t) = 2 - t, y(t) = t2 - 4t + 7 12. Für ein Unternehmen, das ein Gut Z mit zwei Produktionsfaktoren X und Y herstellt, gelte die Produktionsfunktion f(x, y) = 5x0,1 y0,9, die Gesamtkostenfunktion K(z) = z2 + 4,8z + 15, die Preis-Absatz-Funktion p(z) = 200 - 0,6z. a. Bestimmen Sie die partiellen Produktionselastizitäten und interpretieren Sie die Ergebnisse! b. Stellen Sie die Erlösfunktion auf! c. Bestimmen Sie den gewinnmaximalen Preis und die zugehörige Menge! d. Wie groß ist die Preiselastizität der Nachfrage in Bezug auf den Preis im Gewinnmaximum? Lösungshinweise: a. yf(x, y) = 0,9; b. E(z) = 200z - 0,6z2; c. Gmax = 5.938,60 GE, Pmax = 163,40 GE. 13. a. Gegeben ist die Höhenlinie g(x, y) = x3y xy 2 5xy 8x2 4 0 . Welche Punkte (2, y) liegen auf dieser Höhenlinie. Bilden Sie in dem Punkt (2, y) mit dem kleineren y-Wert die Tangente an die implizite Funktion, die in der Umgebung dieses Punktes der Höhenlinie g(x, y) = 0 entspricht. a. Untersuchen Sie die Funktion f(x, y) = 4x3 + xy - y + 2 auf relative Extremwerte unter Beachtung der Nebenbedingung y = xy + 3x. 14. Für die Produktion der neuen Mensaeinrichtung hat die Firma Studio-Line 500 Arbeitsstunden eingeplant. Während für einen Super-Relax-Stuhl eine Stunde vorgesehen ist, nimmt die Herstellung eines Tisches viermal soviel Zeit in Anspruch. Wieviele Stühle (x) und wieviele Tische (y) müssen hergestellt werden, um einen maximalen Gewinn zu erzielen, und wie hoch ist dieser, wenn die Gewinnfunktion G(x, y) = xy + 4y lautet? Lösungshinweise: Verwenden Sie zur Bestimmung des Gewinnmaximums die Reduktionsmethode. Wenn 248 Stühle und 63 Tische hergestellt werden, erzielt die Firma den maximalen Gewinn 15.876 GE. B. Weitere Aufgaben für die Tutoren- oder Plenumsübungen und zur privaten Bearbeitung 15. Eine Tariffunktion f(x) ist durch folgende intervallweise Darstellung gegeben: 10 für 0 x < 500 f ( x ) 5 0,01x für 500 x < 1000 115 0,2x 10 4 x 2 für 1000 x 4 a. Wie groß ist die Steigerung von f(x) absolut und relativ in den Punkten x1 = 800 und x2 = 2000, wenn der x-Wert jeweils um 100 steigt? b. Berechnen Sie die Elastizitäten des Tarifs in den einzelnen Intervallen! c. Von welchem x-Wert an ist der Tarif im Intervall 1000 x elastisch? Lösungshinweise: 16. a. 7,7%; b. 18,3%; c. x > 1.072,38. Bestimmen Sie mittels der Regel von De L’HOSPITAL die folgenden Grenzwerte. a. c. lim 2x 2 8 b. 2 x 2 x x 6 2 lim x 9x 4x 2 d. 3x 2 7 Lösungshinweise: a. 85 ; b. 0; c. 3; lim 2x 2 8x 8 2 x 2 x x 6 x2 1 lim x 1 d. 12 . x4 1 17. Gegeben ist die Funktion f(x, y) = (x - 2)2 + (y + 1)2 - 2. a. Zeichnen Sie die Höhenlinien f(x, y) = für = -1, 2, 7. b. Zeichnen Sie die Vertikalschnitte senkrecht zur x-Achse für x = 0, 2, 5. c. Zeichnen Sie die Vertikalschnitte senkrecht zur y-Achse für y = -3, -1, 1. d. Schließen Sie aus den gezeichneten ebenen Schnitten auf den Graph der Funktion z = f(x, y). 18. Bestimmen Sie für jede der nachfolgenden Funktionen zweier unabhängiger Variablen die größtmögliche Definitionsmenge a. f1(x, y) = 3x - 2y + 27 b. f2(x, y) = 2(x - 3)2 - 4y2 + 5y - xy - 2 y c. f3(x, y) = y d. f4(x, y) = ln x + y3 e 1 x e. f5(x, y) = 1 x 2 y 2 2x Lösungshinweise: D1 = R2, D2 = R2, D3 = (R\{0})R0, D4 = ]0, 1]R, D5 = {(x, y) R2 | x2 + y2 1}, d.h. D5 ist das Innere einer Einheitskreisscheibe um (0, 0). 19. Bilden Sie die partiellen Ableitungen 1. und 2. Ordnung der Funktionen mit den Funktionsgleichungen a. f(x, y, z) = x y z 3x 2 e z 2 b. f(x, y) = 3xy3 - 2y3x2 20. Berechnen Sie das totale Differential der Funktionen a. f(x, y) = 2x2 - xy2 + 2y4 b. g(x, y) = 2x - 3x2y + x3y2 c. h(x, y, z) = xy + 2x2z - 3yz - z4 21. Berechnen Sie i. durch direkte Ableitung die 1. Ableitung der Funktionen a. h(t) = g(x(t), y(t)) in ta = 2 mit b. H(t) = G(x(t), y(t), z(t)) in tb = 3, mit Lösungshinweise: a. h'(2) = 404; ii. mittels der Kettenregel g(x, y) = x2 + 2y3, x(t) = 2t + 1, y(t) = t2 G(x, y, z) = x + 2y + z2, x(t) = t3, y(t) = 2t2, z(t) = t - 1. b. H'(3) = 23 3 + 28.