BUCHTIPP INTERAKTION UND DOMINANZ NEUERSCHEINUNG Christiane Stegmann Interaktion und Dominanz Konflikte in der Zusammenarbeit am Beispiel von Frauenprojekten Eine empirische Untersuchung auf der Grundlage von Gruppendiskussionen Gesellschaftswissenschaft 366 S. / Gebunden; Euro 38,-ISBN 3-932564-64-2 [email protected] Verlag: Gesellschaft für Erfahrungswissenschaftliche Sozialforschung, Hamburg Dieses Buch eröffnet einen detaillierten Blick auf die Mechanismen und Funktionen in Interaktionsgestaltungen gesellschaftlichen und und Diskursen. gruppendynamischen Dimensionen Ihre in jeweiligen Bezug auf Konfliktprozesse sind Thema dieser Untersuchung. Die Thematik wird um die Fragestellung von Konflikten in Erwerbs- arbeitszusammenhängen zentriert. Das gemeinsame Erzählen in Gruppendiskussionen bildet die empirische Grundlage einer umfassenden Analyse der Zusammenhänge von Konflikten, Interaktionen und Dominanz als strukturrelevante Anordnungen. Die spezifischen Merkmale von Organisationsstrukturen und Gruppen- interaktionen werden in gesellschaftspolitischer Analyse perspektivisch mit praxisorientierten Handlungschancen im Erfahrungsfeld ‘Interaktion, Dominanz und Konflikte’ verbunden. Erstmalig stehen mit diesem Buch die Konflikte unter Mitarbeiterinnen von Frauenprojekten im Zentrum einer empirischen Untersuchung. Der allgemein gesellschaftliche Tenor wie auch feministische Diskurse, die Interaktion und Konflikte in gleichgeschlechtlichen Zusammenhängen von Frauen vorrangig als Sozialisationseffekte eines vereinheitlichten weiblichen „Subjekts Frau“ annehmen, werden auf der Grundlage dieser Untersuchung einer radikalen Neuorientierung bedürfen. „Eine sehr empfehlenswerte erhellende Arbeit“ EVENTuell Leipzig, November 2003 www.eventuell-leipzig.de Einleitung 1 A. Theoretischer und methodischer Rahmen der Untersuchung 4 I. 1. Konflikte in der Zusammenarbeit Die Neue Frauenbewegung und die Entwicklung von Frauenprojekten in der Bundesrepublik Problemstellung Paradigmen und Paradigmenwechsel der Neuen Frauenbewegung Stand der Forschung Konflikte in der Zusammenarbeit und die Vorstellung eines ‘weiblichen’ Sozialcharakters Geschlechtsspezifische Kommunikation? In den Fallstricken von Genderkonstruktionen 4 2. 2.1. 2.2. 2.2.1. 2.2.2. 4 11 11 26 28 30 II. Das Forschungsinstrument 1. Theoretische Prämissen 2. Zugang zum Feld 3. Gruppendiskussion 4. Datenanalyse 4.1. Konfliktfelder und Rahmenstrukturen 4.2. Die Auswahl der Projekte für die Einzelfallanalysen 4.3. Einzelfallanalysen 34 34 39 41 44 44 45 47 B. Auswertung der empirischen Daten 51 I. Die Konfliktfelder in der Zusammenarbeit unter Berücksichtigung der Rahmenbedingungen der Projekte Übersicht Ergebnisdiskussion Die Rahmenstrukturen der Projekte Die Konfliktfelder in der Zusammenarbeit Das herausragende Konfliktfeld der Interaktionsgestaltungen Etablierte und neue Arbeitsverhältnisse Rangfolgeauseinandersetzungen und Projektpolitik Freie Finanzmittel, Arbeitszeit- und Lohnmodell Informationsfluß 51 51 55 55 59 60 60 63 64 65 1. 2. 2.1. 2.2. 2.2.1. 2.2.2. 2.2.3. 2.2.4. 2.2.5. II. 1. 1.1. 1.1.1. 1.1.2. 1.2. 1.2.1. 1.2.2. 1.2.3. Die Spezifika der Interaktionsgestaltung und deren Relevanz für die Prozesse von Konfliktaufbau und Konfliktlösungen - Drei exemplarische Einzelfallanalysen Projekt 1 Rahmenstruktur und gesellschaftlicher Bezug Kollektive Entscheidungskonzeption bei abhängiger Erwerbsarbeit Kollektive Entscheidungsfindung und die Problematik der Demokratisierung der Arbeitswelt Gruppendiskursverfahren und Interaktionsgestaltung „Die hat noch Power und Illusionen“ „Frauenprojekte sind auch von ungeheuren Rivalitäten und Konkurrenzen geplagt“. Ein Assoziationsweg: Von persönlichen Konflikten zu Hierarchien „Aber es gibt doch, will ich mal so sagen, natürlich Frauen hier, die mehr zu sagen haben“. Das Thema informelle Hierarchien 66 66 66 67 69 70 72 73 78 „Uuh, was hast Du denn da gemacht?“ Informationsfluß und der Umgang mit den Arbeiten der anderen 1.2.5. Von der Schwierigkeit des Dialogs 1.2.5.1. „Wenn ein so ein Topf hier in der Mitte wäre“ 1.2.5.2. „Dann könnten wir auch mal über unsere Arbeit sprechen“ 1.2.5.3. „Mir sind meine Ziele klar“ 1.2.6. „Also, kann ich das jetzt wirklich so sagen?“ Der Bereich Öffentlichkeitsarbeit 1.2.7. „Wir helfen auch so vielen Frauen“. Politisches oder soziales Projekt? 1.3. Dispositionen von Konfliktverlauf und Gruppeninteraktion 1.2.4. 2. 2.1. 2.1.1. 2.1.2. 2.2. 2.2.1. 93 102 102 107 110 121 135 148 Projekt 2 Rahmenstruktur und gesellschaftlicher Bezug Die Konzeption projektinterner Hierarchie Projektexterne Trägerschaft Gruppendiskursverfahren und Interaktionsgestaltung Der konfliktinitiierende Sachverhalt: „Und dann bin ich im Endeffekt eine Stunde eher gegangen“ 2.2.2. Den Sachverhalt begleitende Konfliktbestände in der Darstellung individuell zugeordneter Sinnstrukturen 2.2.2.1. „Ist das wieder eine die geht, weil sie die Arbeit nicht schafft?“ Die Konzeption der Zugehörigkeit 2.2.2.2. „Ist sie denn auch immer da?“ Die Konzeption von Verläßlichkeit 2.2.2.3. „Es könnt’ mir ja auch mal so gehen“. Die Konzeption von Gerechtigkeit 2.2.2.4. „Ich spüre bei mir selber: Für heute reicht’s. Ich formuliere das und ich gehe dann.“ Die Konzeption der Selbstbestimmung 2.2.3. Die Zentrierung um den Begriff der „Offenheit“ 2.2.3.1. Das Modell handlungsleitender Erfahrungsbestände 2.2.3.2. Das Modell wechselseitiger Unterstützung 2.2.3.3. Das Modell gemeinsamer Problembesprechungen 2.2.3.4. Das Modell der Aufmerksamkeit gegenüber Belastungsgrenzen 2.2.4. Die Chance auf Erweiterung der Handlungsradien 2.3. Dispositionen von Konfliktverlauf und Gruppeninteraktion 151 151 151 153 154 3. 3.1. 3.1.1. 209 209 Projekt 3 Rahmenstruktur und gesellschaftlicher Bezug Das Konzept der hierarchischen Gliederung unter Beibehaltung eines Kollektiventwurfs 3.1.2. Anstehender Verkauf des Projektes und Nachfolgeregelung 3.1.3. Ökonomische Gesichtspunkte 3.1.4. Feministisches Projekt und Marktorientierung 3.2. Gruppendiskursverfahren und Interaktionsgestaltung 3.2.1. Der den Konfliktaustausch initiierende Sachverhalt: Reduzierte Interaktion und die Herstellung von Faktizitäten 3.2.2. Die Hierarchie als Ausbildungsverhältnis 3.2.2.1. „Und daß es schwierig war, irgendwann auf ein gleiches Verhältnis zu kommen“. Zum Thema Hierarchie - aus der Sicht einer der Geschäftsführerinnen 3.2.2.2. „Die Übernahmesache war von November bis April haarig“. Eine Aufforderung zur Konfliktbenennung 3.2.2.3. „Daß wir darauf gewartet haben, daß Ihr uns mal fragt“. Informationsfluß und Hierarchie 3.2.2.4. „Ich weiß nicht, ob wir ein Interesse gehabt hätten an dem Plenum teilzunehmen“. Regelungen der Geschäftsnachfolge 3.2.2.5. „Ich finde jetzt nicht, daß wir eine Gruppe sind wo irgendwie alle gleichberechtigt sind“. Zum Thema Hierarchie - aus der Sicht einer der Auszubildenden 3.2.3. Konfliktreflexionen und individuelle Orientierungen 156 159 159 166 176 183 196 197 198 199 201 203 205 209 212 212 214 216 218 222 222 225 228 230 235 243 3.2.3.1. „Da hatten wir ‘ne ganze Zeit irgendwie so ein Hierarchieding“ 3.2.3.2. „Vor dem Plenum, wo wir Euch gefragt haben, hab’ ich noch überlegt, ob ich zuschlage und sage >ich will alles haben<“ 3.2.3.3. „Wir dachten halt immer, daß Ihr über ganz viele Sachen redet und uns das nicht erzählt“ 3.2.3.4. „Und das zum Beispiel eben, das ist jetzt für mich auch das erste Mal, daß ich das höre“ 3.2.3.5. „Da haben sich einfach auch zwei Sachen überschnitten“ 3.3. Zusammenfassung zum Thema Hierarchie 3.4. Dispositionen von Konfliktverlauf und Gruppeninteraktion 243 III. 1. 1.1. 1.2. 1.3. 2. 2.1. 2.1.1. 2.1.2. 2.1.3. 2.2. 2.2.1. 2.2.2. 2.2.3. 2.2.4. 3. 3.1. 3.2. 3.2.1. 3.2.2. 3.2.2.1. 3.2.2.2. 3.2.2.3. 261 262 262 268 272 276 276 276 282 290 292 294 295 296 296 297 297 298 302 303 303 305 307 Zusammenfassung und theoretische Implikationen Konflikte, Interaktion und Dominanz in strukturrelevanter Synthese Projekt 1 Projekt 2 Projekt 3 Dominanzmechanismen im sprachlichen Interaktionsfeld Abwertungsverfahren Bestimmungsmomente des Subjektes Beispiele von Abwertungsverfahren Die Diversifikation von Abwertungsbezügen Die Legitimation von Dominanzansprüchen Die Konstruktion des übergeordneten Ganzen Die Konstruktion von Erfahrung und Wissen Die Konstruktion von Verantwortlichkeit Der Nachdruck auf Sachbezüglichkeit Angewandte Konfliktlösungsverfahren Streiten als Instrument der Kontextualisierung von Konfliktlagen Einführung öffnender Elemente der Interaktionsgestaltung Der Einsatz von Perspektivenwechseln Klärung konflikthafter Assoziationslinien Die Reflexion typisierender Vorannahmen Die et-cetera-Annahme Klärung der Handlungsmotivationen 246 250 251 254 256 258 Resümee 313 Anhang 321 Literaturverzeichnis 343