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EUROPÄISCHE KOMMISSION
PRESSEMITTEILUNG
Brüssel, 15. Oktober 2012
Kultur: EU-Kommission möchte Publikumszahlen
steigern
Die Europäische Kommission wird morgen vorstellen, wie sie das Publikum – und auch die
Künstlerinnen und Künstler – ins Zentrum ihres neuen Programms für die Kultur- und
Kreativbranche, „Kreatives Europa“, rücken möchte. Die Publikumsentwicklung wird einer
der Hauptschwerpunkte für Projekte sein, die aus dem vorgeschlagenen EU-Programm
(Ausstattung: 1,8 Mrd. EUR) unterstützt werden, mit dem die bestehenden Programme
Kultur und MEDIA (Kino) zusammengefasst und gestärkt werden und außerdem ein
Darlehensgarantieprogramm ins Leben gerufen wird, um die Vergabe von Bankdarlehen
an kleine und mittlere Unternehmen in der Kulturbranche zu fördern.
Androulla Vassiliou, EU-Kommissarin für Bildung und Kultur, hierzu: „Wir müssen mehr
tun, um die Öffentlichkeit in die europäische Kultur einzubringen und die Vielfalt zu
wahren. Damit dies Erfolg hat, müssen wir den Künstlerinnen und Künstlern und auch
anderen Fachleuten dabei helfen, neue Zielgruppen anzusprechen – ob in ihrem
Heimatland oder anderswo –, die Beziehung zu ihrem derzeitigen Publikum neu zu
bewerten und ihr Publikum zu breiter zu fächern. Wenn wir auch ein jüngeres Publikum an
Kultur heranführen möchten, müssen wir neu überdenken, wie dies am besten gelingen
kann. Wenn wir das auf die leichte Schulter nehmen, laufen wir Gefahr, unsere kulturelle
Vielfalt und ihren Nutzen für die Wirtschaft und die soziale Eingliederung zu untergraben.“
Die Kommission wird ihre Pläne zur Publikumsentwicklung auf der Konferenz „Culture in
Motion“ in Brüssel vorstellen, auf der etwa 1000 Vertreterinnen und Vertreter der Kulturund Kreativbranche zusammenkommen. Auf der dreitägigen Veranstaltung, die heute mit
einer Sitzung zu den Kulturhauptstädten Europas eröffnet, werden 23 Projekte präsentiert,
die hauptsächlich aus den EU-Programmen Kultur und MEDIA unterstützt werden –
inspirierende Beispiele dafür, wie ein größeres und breiter gefächertes Publikum
angesprochen werden kann.
IP/12/1100
Hintergrund
„European Audiences: 2020 and Beyond“
Schwerpunkt der Konferenz „Culture in Motion“ am 16. und 17. Oktober ist die
Entwicklung des europäischen Publikums bis zum Jahr 2020 und darüber hinaus –
„European Audiences: 2020 and Beyond“ (Veranstaltungsort: The Egg Theater,
Rue Bara/Barastraat 175, 1000 Brüssel). Was mit Publikumsentwicklung gemeint sein
kann und wie damit Kultur und Kunst mehr Menschen zugänglich gemacht werden
können, zeigen unter anderem:
 Ian Christie, Vorsitzender von Europa Cinemas (seit 1992 durch das EU-Programm
MEDIA unterstützt, aktiv mit insgesamt 1111 Kinos in 629 Städten in 68 Ländern):
„Es geht darum, das Publikum zum Mitdenken zu bewegen, anstatt den Menschen
lediglich etwas vorzusetzen, das sie entweder dann annehmen oder eben nicht.
Unser Anliegen ist es einfach, die Erfahrung europäischer Filme zu intensivieren.“
 Gerald Harringer, Exchange Radical Moments! Live Art Festival (unterstützt durch
das EU-Programm Kultur unter Einbindung von Organisationen in Österreich, der
ehemaligen jugoslawischen Republik Mazedonien, Italien, der Tschechischen
Republik und Österreich): „Mit dem Live Art Festival haben wir nicht nur
Landesgrenzen hinter uns gelassen, sondern auch die traditionelle Grenze zwischen
der Rolle des Kunstschaffenden und der des Publikums überwunden. Wir wollten das
Publikum zu einem Partner machen, und die Zuschauer zu Teilnehmern.“
 Airan Berg, I like to move it move it, unterstützt durch Linz09 Kulturhauptstadt
Europas: „Es ist an der Zeit, unseren Dialog mit der Öffentlichkeit zu überdenken
und die doppelte Gefahr der Ausgrenzung und der schlichten Gleichgültigkeit – auch
bei denen, die sich einen Besuch leisten können – zu vermeiden. Das Kernstück
unseres Ansatzes ist die Einbindung. Die Publikumszahlen gehen in die Höhe, wenn
die Menschen begeistert sind, weil sie mitmachen dürfen.“
Die Konferenz „Culture in Motion“ wird live per Webstream übertragen:
http://www.cultureinmotion.eu/European-Audiences/index.jsp,
Twitter: #AudienceDevelopment und #CreativeEurope.
Kulturhauptstädte Europas
Heute (15. Oktober) stehen die Kulturhauptstädte Europas im Rampenlicht – und die
Vertreterinnen und Vertreter früherer, gegenwärtiger und künftiger Kulturhauptstädte
Europas haben Gelegenheit, sich über bewährte Verfahren auszutauschen. Jedes Jahr
werden zwei Städte für diesen Titel ausgewählt, um zu veranschaulichen, wie vielfältig die
europäische Kultur ist und wie sich intelligente Kulturinvestitionen auf die nachhaltige
Entwicklung von Städten auswirken. Die Initiative wurde 1985 ins Leben gerufen und
entwickelte sich zu einer der sichtbarsten Erfolgsgeschichten der Europäischen Union, die
Millionen von Bürgerinnen und Bürgern anspricht.
Kultur- und Kreativbranche
Auf die Kultur- und Kreativbranche der EU entfallen 4,5 % des BIP der EU und bis zu
8,5 Millionen Arbeitsplätze. Zwar hat sich diese Branche als relativ krisensicher erwiesen,
doch gibt es auch dort große Herausforderungen, die der digitale Wandel, die
Globalisierung und die Marktfragmentierung in puncto Kultur und Sprache mit sich
bringen.
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Dank der EU-Unterstützung für Kultur können tausende von Organisationen,
Kunstschaffenden und Fachleuten aus dem Kulturbereich zusammenkommen, Ansichten
austauschen, voneinander lernen und letztlich in verschiedenen europäischen Ländern
gemeinsam etwas auf die Beine stellen, auf Tournee gehen und auftreten.
Die Kommission hat ein neues Programm – „Kreatives Europa“ – vorgeschlagen, um die
Wettbewerbsfähigkeit dieser Branche zu stärken und die kulturelle Vielfalt zu fördern. Für den
Zeitraum 2014-2020 sieht sie für dieses Programm ein Budget von insgesamt 1,8 Mrd. EUR
vor – das bedeutet im Vergleich mit den derzeitigen Förderhöhen einen Anstieg von 37 %. Das
Programm wird 8000 Kulturorganisationen unterstützen und dazu beitragen, dass
300 000 Kunstschaffende und Fachleute aus dem Kulturbereich ihre Werke auch in anderen
Ländern zeigen können und Erfahrungen auf dem internationalen Parkett sammeln. Auch
werden Finanzmittel für die Übersetzung von über 5000 Büchern bereitgestellt (IP/11/1399).
Am 26. September stellte die Europäische Kommission eine Strategie mit dem Titel „Die Kulturund Kreativwirtschaft als Motor für Wachstum und Beschäftigung in der EU unterstützen“ vor.
Ziel ist es, das Exportpotenzial des Sektors zu steigern und seine Ausstrahlung auf andere
Bereiche wie Innovation, IKT und Stadterneuerung zu maximieren. Die Strategie fordert
Maßnahmen für eine Verbesserung der Kompetenzentwicklung, des Zugangs zu Kapital, der
Förderung neuer Geschäftsmodelle, der Publikumsentwicklung, des Zugangs zu internationalen
Märkten und des Ausbaus der Verbindungen zu anderen Branchen (IP/12/1012).
Weitere Informationen
Auf der Konferenz vorgestellte Projekte
Internetauftritt der Konferenz: http://cultureinmotion.eu
„Kultur“ – Website der Europäischen Kommission: http://ec.europa.eu/culture
Androulla Vassiliou auf Twitter: @VassiliouEU
Kontakt:
Dennis Abbott (+32 229-59258); Twitter: @DennisAbbott
Dina Avraam (+32 229-59667)
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