Grundlagen der deutschen Grammatik für DaF Teil 1: Morphologie Tag 1: Einführung: Grammatik und Wortarten A. Aufgaben 1. 2. 3. 4. Was ist Grammatik? Was ist Morphologie? Wie werden Wortarten unterschieden? Erklären Sie die drei semiotischen Dimensionen des sprachlichen Zeichens nach Morris (1938). Welche Teilgebiete der Linguistik ergeben sich aus diesen Dimensionen und welche Aspekte des sprachlichen Zeichens werden damit beschrieben? Welches sind die nach Spillmann (1996) acht Teilgebiete der Linguistik? Womit beschäftigen sich diese Gebiete? In welche Gruppen lassen sie sich je nach ihrem Verhältnis zum sprachlichen Zeichen einteilen? Welche Wortklassen gibt es und wie werden sie unterschieden? Gehen Sie auf inhaltliche, formale und distributionelle Klassifikationssysteme ein. 5. 6. B. Literaturangaben C. Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 88-90. Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S. 17-21. Weinrich, H. (1993). Textgrammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 17-27. Spillmann, Hans Otto (1996). Einführung in die germanistische Linguistik. (Fernstudieneinheit, Erprobungsfassung). Kassel. Begriffe und Beispielsätze Was ist Grammatik? Zeichen: Bezeichnung und Bedeutung Gestaltung der sprachlichen Bezeichnungen = Grammatik Bedeutungslehre (in erster Linie lexikalische Bedeutung) = Semantik Charles Morris (1938): drei semiotische Dimensionen des Zeichens Grammatik: Verhältnis von Zeichen zu Zeichen (Form und Reihenfolge) Semantik: Verhältnis von Zeichen zu Bedeutung (Inhalt) Pragmatik: Verhältnis von Zeichen zu Benutzer Strukturierung der Linguistik (nach Spillmann 1996) 1 Zeichenkonstitution Phonetik - Phonologie / Graphologie Zeicheninterpretation Semantik Zeichenkombination Morphologie: Flexionslehre, Wortbildung Syntax Textlinguistik Zeichenapplikation Pragmalinguistik Soziolinguistik Psycholinguistik Was ist Morphologie? Kriterien zur Unterscheidung von Wortarten Grammatische Kategorien Beschreibung der Flexion Beschreibung der Gesetze der Wortbildung Welche Wortarten gibt es? Wie werden sie unterschieden? Klassifikationssysteme inhaltlich: semantisch Substanz Eigenschaft Prozess Relation formal: morphologisch deklinierbar konjugierbar unveränderlich distributionell: syntaktisch Adjektive / Substantive; Adverbien / Verben Substantive: + Artikel / Pronomen: - Artikel Präpositionen: Substantiv / Pronomen 2 Tag 2: Das Verb 1: Aspekt und Aktionsart A. Aufgaben 1. Bestimmen Sie, ob die folgenden Verben dynamisch oder statisch durativ sind oder ob ingressiv, egressiv oder punktuell: abmarschieren, andauern, aufbrechen, aufessen, aufstehen, ausklingen, besteigen, bleiben, durchschneiden, blühen, entbrennen, entnehmen, erblassen, erblicken, erblühen, erfrieren, ergreifen, erklingen, erschlagen, fassen, finden, frieren, losrennen, schlafen, sein, treffen, verblassen, erblühen, verbrennen, verklingen, vollenden, wachen, wohnen 2. Syntax und Semantik des Partizip Perfekt a) Bilden Sie zu den folgenden Verben: anbinden, ankleben, ankommen, arbeiten, aufessen, aufstehen, ausgießen, erröten, helfen, jagen, klopfen, schlafen, schreiben, tragen, umfallen, ziehen das Perfekt das werden-Passiv das sein-Passiv eine Nominalphrase mit dem Partizip Perfekt als Attribut (Adjektiv) b) Teilen Sie diese Verben in vier Gruppen ein: A, B, C und D. TRANSITIV INTRANSITIV TERMINATIV A C DURATIV B D c) Bei welcher Gruppe /welchen Gruppen ist eine attributive Verwendung des Partizip Perfekts nicht möglich? drückt das Partizip Perfekt Vorzeitigkeit und Aktivhandlung aus (das Nomen der Nominalphrase ist ein Agens)? drückt das Partizip Perfekt Vorzeitigkeit und Passivhandlung aus (das Nomen der Nominalphrase ist ein Patiens)? drückt das Partizip Perfekt Gleichzeitigkeit und Passivhandlung aus (das Nomen der Nominalphrase ist ein Patiens)? 3. Teilen Sie mit Hilfe der Merkmale transitiv und terminativ die Verben des Deutschen in vier Gruppen ein und beschreiben Sie die Verwendung und Bedeutung des attributiv verwendeten Partizip Perfekts der Verben der jeweiligen Gruppen. 4. Was sind prototypisch transitive Verben im Deutschen? Inwiefern erklärt die prototypische Definition von Transitivität besser als eine rein syntaktische Definition von Transitivität, welche Verben im Deutschen passivfähig sind und welche nicht? 3 5. Welche Aktionsarten werden bei deutschen Verben unterschieden und welchen Einfluss haben sie auf die Bildung des Passivs und auf die Bildung und Bedeutung des attributiv verwendeten Partizip Perfekts. B. Literaturangaben C. Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 90f. Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S.72-77. Begriffe und Beispielsätze Aspekt: durativ (auch: imperfektiv oder kursiv): He was playing the piano when he got shot. terminativ (auch: perfektiv): He played the piano and then he got shot. Aktionsart: durativ statisch terminativ dynamisch punktuell telisch ingressiv egressiv durativ Die durative Aktionsart ist mit dem imperfektiven Aspekt verwandt. durativ: statisch Verlauf eines Geschehens, ohne aufeinanderfolgende Phasen, Abstufungen, Anfang und Ende = Zustandsverben (z.B.: sein, wohnen, stehen, bleiben, blühen, schlafen, essen, enthalten, wissen) Er wohnte in Berlin. *Er wohnte langsam in seinem Haus. *Sie besaß ihr Auto intensiv. Er schlief. durativ: dynamisch Vorgang, Ablauf eines Ereignisses oder einer Tätigkeit = Prozessverben (z.B.: regnen, fallen, wachsen, arbeiten, lachen, laufen, spielen, weh tun) Wir arbeiteten so schnell wir konnten. Sie lachten schallend. Sie lachte. 4 terminativ Die terminative Aktionsart ist mit dem perfektiven Aspekt verwandt. terminativ: punktuell = auch momentane Verben, beschreiben ein Geschehen, das ohne zeitliche Ausdehnung punkthaft geschieht (finden, treffen, erblicken, erreichen, gewinnen, entdecken) Ich fand das Osterei. Sie erblickte den Elefanten. terminativ: telisch = auch mutative Verben, beschreiben Prozesse, die in Hinblick auf ein Ziel (griech. telos = das Ziel) ablaufen, implizieren mögliche Veränderung (Orts-, Zustandsveränderung); telische Verben haben zeitliche Ausdehnung, werden durch Einschluss des Anfangs- oder Endpunktes eines Ereignisses begrenzt (untergehen, durchschneiden, aufblühen, ausklingen, aufmachen, weglaufen) Langsam ging das Schiff unter. Die Rose blüht auf. Das Reh springt über den Bach. Die Wunden heilen nur langsam. Er strickt einen Pullover. Sie isst den ganzen Kuchen auf. telisch: ingressiv beschreiben Beginn einer Tätigkeit oder eines Vorgangs (entflammen, erblühen, abfahren) telisch: egressiv beschreiben Ende einer Tätigkeit oder eines Vorgangs (verblühen, aufessen, ausklingen) Zum Einfluss der Aktionsarten auf die Grammatik Plusquamperfekt Wir hatten die Arbeit bereits erledigt, als er uns besuchte. Wir gingen damals so lange, bis wir Wasser gefunden hatten. Ah, er ahnte nicht, wer ihn verfolgte; mit riesigen Sätzen kam Bert näher ... An der Verkehrsinsel hatte er ihn bereits eingeholt (Siegfried Lenz). Als ich mich vom Schreck erholt hatte und wusste, dass alles hinter mir lag, stand ich auf und ging nach Hause. Aktionsart,Transitivität, die Syntax und Semantik des Partizip Perfekts Transitivität Er schüttelte den Kopf (= seinen Kopf). Dieses Gefäß enthält einen Liter. Meine Freundin besitzt ein Haus am Meer. Am Nordpol gibt es keine Pinguine. Gestern lernte ich Hugo kennen. 5 Sie verlor die Besinnung. Ich dusche mich jeden Tag. prototypisch transitive Verben sind im Deutschen passivfähig prototypisch transitive Prozesse erfordern: zwei voneinander klar geschiedene Teilnehmer Teilnehmer 1 wirkt auf Teilnehmer 2 ein bei Teilnehmer 2 wird eine Veränderung verursacht Merkmalsmatrix: transitiv und terminativ TRANSITIV INTRANSITIV TERMINATIV füllen ankommen DURATIV jagen arbeiten das gefüllte Glas = das Glas wurde gefüllt *Ein gefülltes Glas ist ein Glas, das gefüllt wird. das gejagte Wild = das Wild wird gejagt Ein gejagtes Wild ist ein Wild, das gejagt wird.. der gerade angekommene Zug = der Zug ist angekommen *der gearbeitete Mann, *die geschlafene Frau 6 Tag 3: Das Verb 2: Tempus A. Aufgaben 1. Erklären Sie und geben Sie Beispiele für die modalen und aktionalen Bestandteile des deutschen Tempussystems. 2. Bilden Sie Regeln für die Konjugation im Präsens. Gehen Sie dabei u.a. auf Regeln zum Wechsel des Stammvokals ein und auf die Einfügung eines -e-. 3. Was sind unregelmäßige schwache Verben? Listen Sie sie möglichst umfassend auf und gehen Sie auf ihre morphologischen Besonderheiten ein. B. Literaturangaben C. Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 143-154. Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S.26-28, 146-158. Weinrich, H. (1993). Textgrammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 212-239. Begriffe und Beispielsätze Tempora im Deutschen: sechs Präsens Präteritum Perfekt Plusquamperfekt Futur I Futur II Zum Tempussystem im Deutschen 1. Präsens Es regnet. Im Winter ist es kalt. 49 v.Chr.: Cäsar überschreitet den Rubikon. Lokomotive kollidiert mit Lastwagen. Pinneberg greift in die Tasche, holt aus dem Etui eine Zigarette und brennt sie an. Er kommt morgen mit dem Spätzug. 7 2. Präteritum Es regnete. Wir wussten, dass er damals, als er noch in Frankfurt wohnte, oft im Theater war. Er kam soeben. 3. Perfekt Es hat geschneit. Ein Unglück ist schnell geschehen. In einer halben Stunde habe ich den Brief geschrieben. Und aus einem kleinen Tor, das sich plötzlich aufgetan hat, bricht etwas Elementares hervor. 4. Plusquamperfekt Wir hatten die Arbeit bereits erledigt, als er uns besuchte. Wir gingen damals so lange, bis wir Wasser gefunden hatten. Ah, er ahnte nicht, wer ihn verfolgte; mit riesigen Sätzen kam Bert näher ... An der Verkehrsinsel hatte er ihn bereits eingeholt (Siegfried Lenz) Als ich mich vom Schreck erholt hatte und wußte, daß alles hinter mir lag, stand ich auf und ging nach Hause. 5. Futur I Die kommenden Beratungen ... müssen davon ausgehen, daß die Partei nur dann regieren wird, wenn sie ... die absolute Mehrheit gewinnt (FAZ). Das werde ich auf keinen Fall tun. Er wird zu Hause sein. Das wird überall so sein. 6. Futur II Er wird es wohl gewesen sein. Sie wird jetzt schon eine halbe Stunde auf mich gewartet haben. In einer halben Stunde werde ich den Brief geschrieben haben. Aufgaben: 1. Wie wird das Zukünftige auf der Ebene der Vergangenheit ausgedrückt? Es schlug Mitternacht. Wilbur würde bald heimkommen und Olga war immer noch nicht fertig mit den Vorbereitungen. 2. Bilden Sie die 2. Person Singular Präsens der folgenden Verben. Was fällt auf? Was sind die Regeln? reisen, landen, atmen, lärmen, kommen, ordnen, wohnen, küssen, fragen, hexen, qualmen, beißen, rechnen, lösen, arbeiten, tanzen, gehen, reden, filmen, halten 3. Bilden Sie das Partizip Perfekt der folgenden Verben. Was fällt auf? Was sind die Regeln? loben, studieren, einsehen, prophezeien, übersetzen (ein Buch), rufen, verletzen, abhören, erraten, vollenden, übersetzen (über den Fluss), teilnehmen, posaunen, berufen, stattfinden 8 Tag 4: Das Verb 3: Modus A. Aufgaben 1. Erklären Sie den Begriff Modalität. Welche Ausdrucksmöglichkeiten stehen im Deutschen dafür zur Verfügung? 2. Beschreiben Sie und geben Sie Beispiele für den subjektiven und objektiven Gebrauch der Modalverben. 3. Bilden Sie Regeln zur Bildung des Imperativs. Gehen Sie dabei u.a. auch auf Stammvokalwechsel und die Verwendung des -e im Singular ein. B. Literaturangaben Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S.154-170 . Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S.188-207. C. Begriffe und Beispielsätze Modalität ausgedrückt durch formale und lexikalische Mittel: Modus Modalpartikel Modalverben modale Wortgruppen Verben mit modaler Bedeutung im übergeordneten Satz modal gefärbte Tempusformen Modus Zu den Modi zählen: Indikativ Konjunktiv I Konjunktiv II Imperativ Konjunktiv I und II: Formen Konjunktiv I: Infinitivstamm + Konjunktivendungen ich komme - du kommest - er / sie / es komme - wir kommen - ihr kommet - sie kommen 9 Konjunktiv II: Präteritumstamm + Konjunktivendungen stark: ich käme - du käm(e)st - er / sie / es käme - wir kämen - ihr käm(e)t - sie kämen schwach: ich lebte - du lebtest - er / sie / es lebte - wir lebten - ihr lebtet - sie lebten Verwendung Konjunktiv I indirekte Rede modaler Relativsatz (Vergleichsatz) Wunsch oder Aufforderung Oft in mathematischen Fachtexten, in Anweisungen und Anleitungen auf Rezepten Verwendung Konjunktiv II irrealer Aussage- und Fragesatz Oft bei Adverbien fast/beinahe, vermutlich, wahrscheinlich, vielleicht Zum Ausdruck von Höflichkeit bzw. vorsichtiger Zurückhaltung und Unaufdringlichkeit Irrealer Wunschsatz Irrealer Konditionalsatz Irrealer Konzessivsatz Modaler Relativsatz (austauschbar mit Konjunktiv I) Irrealer Konsekutivsatz Exkurs Verhältnissätze kausal konsekutiv konzessiv konditional final modal Auch wenn dir das Buch nicht gefällt, musst du es trotzdem lesen. Du musst uns helfen, damit wir schnell fertig werden. Ich bin so glücklich, dass ich in die Luft springen könnte. Ich gehe heute früh ins Bett, weil ich morgen früh aufstehen muss. Sie ging ins Bett, ohne ein Wort zu sagen. Wenn du uns nicht hilfst, sind wir verloren. Indirekte Rede normalerweise Konjunktiv I wenn Konjunktiv I identisch mit Indikativ, dann Konjunktiv II wenn Konjunktiv II identisch mit Indikativ, dann würde + Infinitiv Imperativ Regeln: 10 Vokalwechsel e i: nie Endungs-e eln/ern, d/t, C (… l/r) + N: immer Endungs-e alle anderen Verben: Endungs-e optional Modalverben: subjektiver und objektiver Gebrauch Objektiver Gebrauch Möglichkeit Notwendigkeit Auftrag Erlaubnis Verbot Wunsch Absicht Subjektiver Gebrauch Vermutung Gewissheit, Überzeugung Wahrscheinlichkeit Ungewissheit, Möglichkeit Irrelevanz 11 Tag 5: Das Verb 4: Genus Verbi A. Aufgaben 1. Worin unterscheiden sich echte und unechte reflexive Verben? Konstrastieren Sie ihre Verwendung in unterschiedlichen syntaktischen Konstruktionen. Gehen Sie dabei auch auf die syntaktische Rolle des Reflexivpronomens ein. 2. Was sind prototypisch transitive Verben? Inwiefern erklärt die prototypische Definition von Transitivität besser, welche Verben im Deutschen passivfähig sind (Vorgangspassiv, Zustandspassiv), als eine rein syntaktische Definition von Transitivität? 3. Bilden Sie Regeln für die Bildung des Vorgangs- und des Zustandspassivs. Gehen Sie dabei auf Aktionsartunterschiede und auf Transitivität ein. 4. Benennen Sie mindestens fünf Alternativformen zum Passiv. Geben Sie Satzbeispiele. 5. Erklären Sie das Begriffspaar Thema / Rhema. 6. Begründen Sie die Verwendung des Passivs im folgenden Text mit Hilfe der Thema-Rhema-Struktur des zweiten Satzes. Was wird thematisiert, was rhematisiert? ... ich hatte am ersten Abend schon eine Schlägerei mit einem Schwachsinnigen ... Ich wurde nicht nur ganz schön zusammengeschlagen ... ich bekam auch eine schwere Gelbsucht. (Böll) 7. Welche unterschiedlichen grammatischen Strukturen lassen sich mit sein + Partizip Perfekt ausdrücken? Geben Sie Satzbeispiele und erklären Sie die Unterschiede. 8. Was versteht man unter einem effizierten und einem affizierten Objekt? B. Literaturangaben Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S.170-184. Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S.161-188. Weinrich, H. (1993). Textgrammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S.155-181. C. Begriffe und Beispielsätze Exkurs: echte und unechte reflexive Verben unecht: reflexive und nichtreflexiver Gebrauch - Reflexivpronomen ist selbständiges Satzglied bzw. Ergänzung echt: Reflexivpronomen kein selbstständiges Satzglied - Reflexivpronomen: 12 Ich trockne ab. *Ich schäme. Ich trockne mich / die Kinder ab. *Ich habe mich/dich beeilt. Wen trocknet sie ab? *Wen verliebst du? Sie putzt nicht sich selbst die Zähne, sondern den Kindern. Sich hat sie gar nicht gemeint. *Sie hat nicht sich erkältet, sondern mich. *Sich hat sie geirrt. Reflexive Verben bilden kein Passiv, aber können Zustandsreflexiv bilden (=ohne Reflexivpronomen) Echte reflexive Verben: nur Zustandsreflexiv: *Sie ist verliebt worden. Unechte reflexive Verben: beides Ich bin gewaschen. [aus] Ich bin gewaschen worden. [Zustandspassiv] [aus] Ich habe mich selbst gewaschen. [Zustandsreflexiv] Exkurs: affiziertes und effiziertes Objekt affiziertes Objekt (Patiens) Sie brät den Fisch. Er schält die Kartoffel. effiziertes Objekt Sie bauen ein Haus. Er backt den Kuchen. Sie strickt einen Pullover. Welche Verben sind passivfähig? Intransitive Verben mit persönlichem Subjekt sind passivfähig mit Dativ-, Genitiv- oder Präpositionalobjekt Den Verletzten wird so bald wie möglich geholfen. *Sushi wird von mir geschmeckt. ohne Objekt Hier wird oft getanzt. *Hier wird nicht oft geregnet. intransitive Verben: nur Passiv, kein Stativ Agensangabe im Vorgangspassiv von durch Urheber oder Träger der Handlung Mittel bzw. Umstand der Handlung Er wurde von einer johlenden Menge aufgehalten. Er wurde durch eine johlende Menge aufgehalten. 13 Das Gelände wurde durch Polizisten abgesichert. Die Stadt wurde durch feindliche Bomben zerstört. Die Mitteilung wurde von der Behörde durch einen Boten überbracht. Zustandspassiv Die Tür ist geöffnet (worden). Die Bücher sind mit Staub bedeckt (*worden). Die Arbeit ist beendet. Der Fehler ist gefunden. Die Tage sind mit alltäglichen Verpflichtungen gefüllt. Die Straße ist mit Flüchtlingen verstopft. Dieses Gebiet ist von Turkmenen bewohnt. Der Raum ist von Lärm erfüllt. Um welche Konstruktion handelt es sich bei den folgenden Sätzen: Zustandspassiv, prädikatives Adjektiv, Zustandsreflexiv oder Perfekt? Der Junge ist verliebt. Der Mai ist gekommen. Der Wein ist getrunken. Die junge Frau ist begabt. Statistische Verhältnisse Texte der deutschen Gegenwartssprache Aktiv: 93% Vorgangspassiv: 5% Zustandspassiv: 2% Vorgangspassiv bei Verben mit Akkusativobjekt: 97% Vorgangspassiv bei Verben mit anderem Objekt: 2% Vorgangspassiv bei Verben ohne Objekt: 1% Agensangabe bei Verben mit Akkusativobjekt: 14% bei Verben mit anderem Objekt: 3% bei Verben ohne Objekt: 0% Funktionen des Passivs Hervorhebung der Handlung und Hervorhebung der Person, die die Handlung erfährt (handelnde Person ist unwichtig oder unbekannt) Ausdrucksvariation Wahl der Mitteilungsperspektive: Thematisierung des Akkusativobjekts, Rhematisierung der Handlung und des Handelnden 14 Exkurs: Thema / Rhema Thema Rhema Thema am Anfang Rhema am Satzende Alternativformen zum Passiv Er bekam zu Weihnachten ein Buch geschenkt. Ein solches Verhalten gehört bestraft. (süddeutsch) Die Tür lässt sich nur schwer öffnen. Die Schmerzen sind nur schwer zu ertragen. (lassen sich nur schwer ertragen, können nur schwer ertragen werden) Die Tür öffnete sich langsam. Eine Lösung wird sich schon finden. Das Gerät ist tragbar. Der Kranke ist nicht transportfähig. Die Schmerzen sind unerträglich. 15 Tag 6: Das Substantiv 1: Genus und Numerus A. Aufgaben 1. Welche Bedeutungsgruppen werden bei den Substantiven unterschieden? 2. Wonach richtet sich das Genus der Substantive? Wie ist es motiviert? In welchen Teilen des Lexikons gibt es die meisten Ausnahmen, in welchen die meisten Regelmäßigkeiten? 3. Welche Prinzipien der Genuszuweisung lassen sich erkennen? 4. Erklären Sie die Pluralregeln im Deutschen, wie sie für das zentrale Pluralsystem gelten (80-90% der Wörter). Stellen Sie dabei auch Regeln zur Verwendung des Umlauts auf. B. Literaturangaben Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 191-217. Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S. 229-236, 269-280. Weinrich, H. (1993). Textgrammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 317-349. C. Begriffe und Beispielsätze 1. Substantive Flektierbare / Unflektierbare Konkreta Eigennamen Gattungsbezeichnungen Personen Tiere Pflanzen Dinge Krankheiten Sammelbezeichnungen (Kollektiva) Stoffbezeichnungen (Masse- oder Materialbezeichnungen) Abstrakta Menschliche Vorstellungen Handlungen Vorgänge Zustände Eigenschaften Verhältnisse und Beziehungen Wissenschaften und Künste Maß- und Zeitbegriffe 16 2. Genus Motivierung lexikalischer Kern lexikalisches System Peripherie Prinzipien (Köpcke 1982) das Prinzip des wahrnehmbaren Geschlechts das Subklassifikationsprinzip das phonetische Prinzip das Prinzip des letzten Glieds das Prinzip der Null-Derivation das Prinzip der Genusübernahme das Lehnwortprinzip das sanft geschwungene Tal Petra - sie - ihre Schuhe semantisch motiviert morphologisch motiviert phonologisch motiviert Personenbezeichnungen Tierbezeichnungen der Hengst, die Kuh, der Löwe, die Löwin, der Bock, die Ziege, der Kater, die Katze das Kalb, das Fohlen, das Lamm; das Vieh, das Rind, das Pferd, das Schaf Sachbezeichnungen und Abstrakta A und O, B, C, D Aspirin, Chinin, Benzin, Koffein, Kokain Brocken, Großglockner, Mont Blanc, Olymp Dollar, Rubel, Pfennig, Euro Eins, Zwei, Drei, Vier Föhn, Taifun, Schirokko, Monsun Frankreich, Deutschland, Sachsen, Indien Frühling, Sommer, Herbst, Winter Gebirge, Gewässer, Gedränge, Gejohle Gold, Silber, Kupfer, Eisen Golf, Mercedes, Opel, Honda Harz, Taunus, Balkan, Himalaja Helium, Brom, Uran, Kalzium Januar, Februar, März, April Kawasaki, Honda, Harley-Davidson, BMW Kiefer, Tanne, Pappel, Buche Lehm, Granit, Sand, Kies Montag, Dienstag, Mittwoch, Donnerstag Nelke, Rose, Tulpe, Narzisse 17 Nil, Amazonas, Mississippi, Ganges (ausländische Flussnamen) Rom, Leipzig, Berlin, Chicago Schnee, Regen, Tau, Nebel Schöne, Gedachte, Lesen, Du, Drum und Dran Süden, Westen, Norden, Osten Achtung, Nahrung, Bildung, Kündigung (ca. 10.000) Album, Datum, Plenum, Aquarium (um/ium: 1.300) Amulett, Ballett, Etikett, Parkett (160) Apartement, Engagement, Abbonement, Instrument (200) Arroganz, Bilanz, Distanz, Eleganz (150) Arthritis, Bronchitis, Rachitis, Telefonitis (117) Audienz, Frequenz, Konsequenz, Tendenz (300) Basis, Analysis, Genesis, Dosis (125) Benzin, Chinin, Nikotin, Terpentin, Medizin (in/ine - Maschine - 500) Blindheit, Faulheit, Einheit, Kindheit (heit/keit ca. 3500) Bücherei, Metzgerei, Plauderei, Reiberei (400) -chen, lein Dimension, Nation, Reformation, Explosion (2.200) Dogma, Asthma, Paradigma, Thema, Komma (300) -e (Garage, Kanaille, Majonäse, Renaissance, Fontäne, Frikadelle, Kastanie, Misere, Pupille, Margarine, Prämisse, Alternative, Neurose, Broschüre, Schokolade/200, Zigarette/140) Eigentum, Christentum, Volkstum, Heldentum (150) Eitelkeit, Höflichkeit, Kleinigkeit, Flüssigkeit (s. oben) Freundin, Professorin, Löwin, Studentin (1.200) Freundschaft, Eigenschaft, Verwandtschaft, Kundschaft (900) Idealismus, Kapitalismus, Fanatismus, Organismus (700) Instrument, Argument, Dokument, Fundament (200) Kolonie, Geographie, Galerie Lotterie (i: und ic zusammen: 250) König, Essig, Honig, Käfig (wenige) Luft, Kraft, Sicht, Schicht, Frucht (einsilbig, Frikativ + t) Motor, Katalysator, Senator, Inspektor (600) Konsonant, Foliant (ca 160; + viele Personenbezeichnungen: Doktorand, Fabrikant, Aktionär, Gymnasiast, Ingenieur, Student, Bankier, Offizier, Mechaniker, Musikus, Anarchist) Musik, Politik, Lyrik, Mathematik (1.250) Natur, Kultur, Temperatur, Zensur (500) Quantität, Realität, Kapazität, Fakultät (550) Schmetterling, Bückling, Zwilling, Däumling (300) Schnaps, Klacks, Knicks, Schwips Teppich, Bottich, Kranich, Rettich (wenige) Training, Doping, Aquaplaning, Bodybuilding (200+, sehr produktiv) (Zahlen nach Wegera 1997) Abscheu Bonbon Curry Joghurt Salbei Teil Biotop Cartoon Gischt Meteor Soda 18 Band Flur Hut Schild 3. Bauer Gehalt Kunde See Numerus Bilden Sie Pluralformen zu folgenden "nonsense"-Wörtern die Tuppe der Runze das Zilka die Kraki der Backs das Tromp die Grucht der Tront das Pfuck die Wamps der Kralk das Kolm die Zont der Anken das Hauken die Rau der Rau das Rau der Turm, Wagen, Vogel das Schloss Segel, Fenster die Frau, Suppe, Feder -e: derHund / der Sohn Ø: der Pfosten / der Vogel -er: -(e)n: -s: -e/Ø: Duden (229: Das zentrale Pluralsystem) - ca. 85% Maskulina und Neutra Maskulina auf -e und Feminina Bei e-haltigem Wortausgang (schwa) Ein anderer Blick auf Regeln zur Bildung des Plurals der Substantive Substantive auf Schwa der Neffe - die Neffen das Auge - die Augen die Frage - die Fragen Substantive auf klingendem Vokal ( schwa) der Gummi - die Gummis der Tee - die Tees das Auto - die Autos die Kamera - die Kameras Feminina die Tafel - die Tafeln die Frau - die Frauen die Taube - die Tauben viele einsilbige Feminina (25%), deren Stammvokal umlautfähig ist die Stadt - die Städte die Kunst - die Künste die Sau - die Säue Maskulina der Tag - die Tage der Gast - die Gäste der Hund - die Hunde einige Maskulina (9%), besonders Fremdwörter auf -ent, -ist, -at, -urg der Student - die Studenten der Tourist - die Touristen Neutra (74%) 19 das Jahr - die Jahre das Stück - die Stücke viele Neutra auf -er (21%) das Glas - die Gläser das Buch - die Bücher Maskulina und Neutra auf -el, -en, -er der Vogel - die Vögel das Segel - die Segel das Fenster - die Fenster der Bruder - die Brüder das Haar - die Haare das Haus - die Häuser der Boden - die Böden D. Zusätzliche Literaturangaben Wegera, Klaus-Peter. (1997). Das Genus. Ein Beitrag zur Didaktik des DaF-Unterrichts. München: iudicium. Muthmann, G. (1988): Rückläufiges deutsches Wörterbuch. Handbuch der Wortausgänge im Deutschen, mit Beachtung der Wort- und Lautstruktur. Tübingen. Köpcke, Klaus-Michael. (1882). Untersuchungen zum Genussystem der deutschen Gegenwartssprache. Tübingen.(Linguistische Arbeiten 122) 20 Tag 7: Das Substantiv 2: Kasus A. Aufgaben 1. Welches Verhältnis besteht im Deutschen zwischen syntaktischen und semantischen Kasus? Benennen Sie die semantischen Kasus und geben Sie mindestens vier Beispiele für prototypische Verhältnisse zwischen syntaktischen und semantischen Kasus. 2. Welche Satzgliedtypen gibt es im Deutschen? Benennen Sie mindestens 10 und geben Sie Beispiele dafür. 3. Welche Deklinationstypen gibt es im Singular? Geben Sie Beispiele. Welche Wörter gehören zum sogenannten Mischtyp? Was zeichnet ihn aus? 4. Benennen Sie die fünf Untergruppen des Akkusativ und geben Sie Satzbeispiele. 5. Benennen Sie mindestens fünf Untergruppen des Dativ und geben Sie Satzbeispiele. 6. Benennen Sie die fünf Untergruppen des Genitiv und geben Sie Satzbeispiele. 7. Welche Präpositionen zählt man zu den Wechselpräpositionen? Warum werden sie so genannt? Nach welchen Regeln werden die Kasus ausgewählt? Nach welchen Regeln werden die Kasus in übertragenen Bedeutungen ausgewählt? B. Literaturangaben C. Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 217-219. Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S. 280-298. Weinrich, H. (1993). Textgrammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 349-354. Begriffe und Beispielsätze Syntaktischer und semantischer Kasus (allgemein) syntaktischer Kasus semantischer Kasus Der Mieter stellt den Schrank auf. Die Wand ist rot. Der Wind öffnete die Tür. Die Vase fiel vom Tisch. Die Menschen verändern die Welt. Die Bauern machen Butter. Das Erdbeben bewirkte eine Unterbrechung der Versorgung. Sie erzählte mir eine Geschichte. Das Bildungswesen steht allen offen. 21 syntaktisch-semantische Satzmodelle (nach Heringer 1988) einwertig: Existieren- und Handeln-Modell zweiwertig: machen-, haben-, verbrauchen-, wahrnehmen- und bewirken-Modell dreiwertig: geben-Modell Exkurs: Satzglieder das finite Verb Sabine geht nach Hause. Ihr neuer Freund begleitet sie. Satzglieder durch Umstellungsprobe: Silke hat gestern das Buch auf den Tisch gelegt. Das Buch hat Silke gestern auf den Tisch gelegt. Auf den Tisch hat Silke gestern das Buch gelegt. Gestern hat Silke das Buch auf den Tisch gelegt. Satzgliedtypen im Deutschen: sechs mit verbalem Kern (Prädikat) Sie arbeitet. Sie wird arbeiten. Sie hat gearbeitet. Der Zug fährt ab. Wir ergriffen die Flucht. Er schämt sich. Zwei mit adjektivischem Kern Er ist gesund. Sie hält das Thema für interessant. Zwei mit adverbialem Kern Er sitzt dort. Sie kommt von dort. Fünf mit substantivischem Kern (Kasus) Der Mann schreibt einen Brief. Die Frau schreibt einen Brief. Die Schüler antworten der Lehrerin. Die Bevölkerung gedachte der Opfer. Ich denke oft an meine Großmutter. Die syntaktischen Kasus Die reinen Kasus (vs. die präpositionellen Kasus) 1. Nominativ Die Arbeiterin liest ein Buch. 22 Er wird Polizist. 2. Akkusativ (wichtigste Verwendungen) Ich lese das Buch. Man nannte ihn Karl den Großen. Sie ist endlich den lästigen Besucher los. Sie schläft den Schlaf der Gerechten. Er starb einen schweren Tod. Sie geht einen schweren Gang. Sie arbeitet jeden Tag. Der Graben ist einen Meter breit. 3. Dativ Ich helfe dir gern. Ich werde dir immer treu sein. Mir tun die Füße weh. Mir rutscht die Hose. Sie trat mir auf die Füße. Darf ich dir die Tür aufmachen? Dem Gärtner sind die Blumen verwelkt. Das geht mir alles viel zu langsam. Fall mir nicht hin! Ich fall dir schon nicht hin. Geh mir da ja nicht mehr hin! 4. Genitiv Sie gedachten der Toten. Meine Katze ist heute guter Laune. Der Patient ist frohen Mutes. Nun sind wir aller Sorgen ledig. Die Schuhe meiner Mutter - die Macht des Schicksals - das Heulen der Wölfe Eines Tages passierte Folgendes. Der Kunde verließ den Laden unverrichteter Dinge. Exkurs: Deklinationstypen im Singular / schwache Maskulina drei Deklinationstypen im Singular Typ 1 Die Stadt ist schön. Ich kenne die Stadt. Ich wohne in der Stadt. Ich sehe die Türme der Stadt. Typ 2 der Tag - den Tag - dem Tag - des Tages das Fenster - das Fenster - dem Fenster - des Fensters Typ 3 Mein Neffe ist nicht hier. Ich sehe meinen Neffen nicht. Das gehört meinem Neffen. 23 Das ist das Auto meines Neffen. 1. 2. 3. 4. Personen mit mask. Genus auf -e: der Bote Tiere mit mask. Genus auf -e: der Affe Volks- und Berufsbezeichnungen auf -e / -oge: der Chinese, Biologe einige einsilbige Wörter, die männliche Lebewesen bezeichnen: der Bär, Christ, Fürst, Held, Mensch, Narr, Prinz, Zar 5. viele Fremdwörter, die Berufe oder Beschäftigungen bezeichnen: der Demonstrant 6. einige Fremdwörter auf -t, die keine Berufe bezeichnen: der Elefant, Diamant, Konsonant, Quotient, Automat, Planet Mischtyp Da kommt mir ein Gedanke. Ich habe einen Gedanken. Mir graut vor diesem Gedanken. trotz dieses Gedankens der Name, Buchstabe, Funke, Gedanke, Wille das Herz Die präpositionalen Kasus a) Akkusativ durch, für, gegen, ohne, um (betreffend, bis, gen, je, per, pro, wider) b) Dativ aus, außer, bei, mit, nach, seit, von, zu (binnen, entgegen, entsprechend, gern, gegenüber, gemäß, mitsamt, nächst, nahe, nebst, samt, zunächst, zuwider u.a.) c) Genitiv abseits, abzüglich anlässlich angesichts, anhand, anstelle, auf Grund, außerhalb, beiderseits, betreffs, bezüglich, diesseits, eingangs, einschließlich, halber, hinsichtlich, infolge, inmitten, innerhalb, jenseits, statt, trotz, während, wegen u.v.a. d) Akkusativ / Dativ in, an, auf, vor, hinter, über, unter, zwischen, neben Akkusativ = Ziel: Ich fahre auf die Autobahn, wo ich noch Mann sein kann. Dativ = Ort: Ich fahre auf der Autobahn, wo man noch Mann sein kann. Ich hänge das Bild an die Wand. Das Bild hängt an der Wand. Ich stelle die Schuhe in den Schrank. Die Schuhe stehen im Schrank. Ich fahre in die Stadt. Ich bin in der Stadt. Übertragene Bedeutung: Auf dieses Verbrechen steht Zuchthaus. Sie liebte ihn über alle Maßen. 24 Ich erkannte ihn an seinem Bart. Das geht unter keinen Umständen. Das Amulett schützte sie vor jeglicher Gefahr. Zwischen dir und mir besteht kein großer Unterschied. D. Zusätzliche Literaturangaben Heringer, H. (1988). Lesen, lehren, lernen: eine rezeptive Grammatik des Deutschen. Tübingen, Niemeyer. 25 Tag 8: Adjektiv A. Aufgaben 1. Welcher Unterschied besteht zwischen der attributiven, prädikativen und adverbialen Verwendung des Adjektivs? 2. Erklären Sie, wie die Adjektivflexion im Deutschen, die meist paradigmatisch beschrieben und gelehrt wird, syntagmatisch beschrieben und gelehrt werden könnte. 3. Was versteht man unter einem absoluten Komparativ und einem absoluten Superlativ? 4. Nach welchen Regeln wird der Komparativ und Superlativ der Adjektive gebildet? Was versteht man unter Suppletivformen? Geben Sie drei Beispiele von der Verwendung von Suppletivformen in der Komparation. B. Literaturangaben Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 253-262, 276-303. Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S. 299-320. Weinrich, H. (1993). Textgrammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 477-508. C. Begriffe und Beispielsätze Attributiver, prädikativer und adverbialer Gebrauch Exkurs: Attribut Nächsten Sonntag will mein Süßer mit mir segeln gehen. die blaue Blume sein, werden, bleiben, wirken mit Subjektbezug machen, finden, nennen, schreiben mit Objektbezug Hoffentlich werde ich bald wieder gesund. Die Blume ist blau. Teresa streicht die Wand gelb. Die Ärztin schrieb den Arbeiter krank. Behandle Peter doch nicht so schlecht. Die Kinder schreien laut. Die Backstreet Boys sind voll cool. Du bist schön dumm. Die nächste Stadt liegt weit weg. 26 Siehst du die blaue Blume da? Ich werde wohl immer dumm bleiben. Wir sind quitt. Du fährst aber schnell. Der Vater macht das Essen warm. Wir vertragen uns gut. Die Deklination des Adjektivs paradigmatisch syntagmatisch Endung des Artikelworts Adjektivendung 1. 2. 3. 4. 5. -en -en (–Subjekt) oder -e (+Subjekt) -en (+Genitiv) oder -e (–Genitiv) -en (Plural) oder -e (Singular) -er (Maskulin) oder -s (Neutrum) -em, -en -er -es -e keine Endung (1) Ich suche einen netten Mann, der eine feste Beziehung möchte. Nehmen Sie zu den folgenden Aussagen Stellung. Mit einem netten jungen Mann würde ich gern allein auf einer Insel wohnen. (2) Der beste Freund ist jemand, der auch Kritik übt. Ist Loyalität oder Intelligenz wichtiger bei einem guten Freund oder bei einer guten Freundin? Während der ganzen Nacht konnte er kein Auge zumachen. (3) Kennst du dieses blonde Mädchen da? Trotz des langweiligen Wetters sind wir nicht zu Hause geblieben. (4) Als ich in deinem Alter war, hatte ich noch keine feste Freundin. Sind Ihre guten Freunde wichtiger für Sie als Ihre Eltern? (5) Mein schönstes Erlebnis war, als mein bester Freund mit mir in den Urlaub gefahren ist. Die Vergleichsformen des Adjektivs Positiv - Komparativ - Superlativ - Elativ Vergleichspartikel Positiv: wie Komparativ: als Absoluter Komparativ: eine große Stadt / eine größere Stadt ein alter Mann / ein älterer Mann Zur Bildung des Komparativs und Superlativs 27 Komparativ alt dunkel fleißig groß heiter krumm lahm sauer teuer trocken hoch - höher - am höchsten nahe - näher - am nächsten dunkel, dunkler; edel, edler Gib mir mal ein trockneres Handtuch bitte. Ich sähe gern ein heitreres Gesicht. Diese Gurken sind etwas saurer als die anderen. gut - besser - am besten viel - mehr - am meisten Superlativ attributiv: der längste prädikativ: am längsten Dieser Tag war der schönste (Tag). älteste, kürzeste, hübscheste, süßeste, laxeste berühmteste liebloseste, gewissenhafteste Ausnahme: größte das buntste, das kältste, das ältste kleinste, längste, edelste, passendste, gefürchtetste, fleißigste, komischste usw. am blassesten - am blässesten am glattesten - am glättesten am nassesten - am nässesten am frommsten - am frömmsten am rotesten - am rötesten am krummsten - am krümmsten 28 Tag 9: Artikelwörter A. Aufgaben 1. Benennen Sie sechs Arten von Artikelwörtern und geben Sie Beispiele. 2. Worin unterscheiden sich Artikelwörter von Pronomen? Verwenden Sie syntaktische und morphologische Unterscheidungsmerkmale. 3. Erklären Sie, wann im Deutschen im freien Gebrauch der bestimmte, der unbestimmte oder gar kein Artikel verwendet wird. 4. Erklären Sie, wann im Deutschen im gebundenen Gebrauch der bestimmte, der unbestimmte oder gar kein Artikel verwendet wird. 5. Was versteht man unter Funktionsverben? Wie werden sie gebildet und warum werden sie verwendet? B. Literaturangaben Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 303-321. Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S. 355-392. Weinrich, H. (1993). Textgrammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 406-455. C. Begriffe und Beispielsätze Artikelwörter (nach Weinrich) 1. 2. 3. 4. 5. 6. bestimmte Artikel unbestimmte Artikel Negativartikel Possessivartikel Demonstrativartikel Quantitativartikel a. Numeralartikel b. Schätzartikel c. Summativartikel 7. Identifikativartikel Unterscheidung Artikel vs. Pronomen Artikel = Attribut Pronomen = Satzglied Ich suche einen Koffer. - Da steht einer. 29 Hast du mein Taschentuch gesehen? - Ich geb dir meins. Gibt es hier denn kein Taxi? - Ich sehe keins. Semantik und Funktion des Artikels organisatorische Funktion semantische Funktion Quantifikation = Anzahl (Singular, Plural) Determination = Bestimmtheit Partikularisierung – Generalisierung Anaphorik (Rückwärtsverweis) und Kataphorik (Vorwärtsverweis) Die Menschen haben lange gebraucht, ehe sie sich das Feuer dienstbar gemacht haben. Als er abdankte, war Ludwig I. ein verbitterter Mann. Ein Gespenst geht um in Europa - das Gespenst des Kommunismus. (Marx/Engels) anaphorisch/bestimmt = bekannt kataphorisch/unbestimmt = unbekannt Wann ist etwas bekannt bzw. unbekannt? 1. drei Regeln (nach Weinrich) Regel des Oberbegriffs (Hyperonym) Ich habe mir ein Segelboot gekauft. - Na, wo liegt denn das Schiff. Regel des Rahmens Ich habe mir ein Segelboot gekauft. Der Rumpf ist aus Holz, die Segel sind weiß und in der Kajüte ist Platz für vier Personen. Regel des Titels Die Entführung aus dem Serail Der Besuch der alten Dame Biedermann und die Brandstifter 2. - kontextuelle Vorinformation - situative Vorinformation - Vorinformation aus Sprach- und Weltwissen 3. - kontextuelle Nachinformation - situative Nachinformation - Nachinformation des allgemeinen Sprach- und Weltwissens 4. Der Artikel in Aussagen (Prädikationen) - identifizierende Aussage bestimmter Artikel - evaluierende Aussage unbestimmter Artikel - definierende Aussage unbestimmter Artikel - charakterisierende Aussage Nullartikel 5. Der Artikel bei Stoffbezeichnungen und Sammelbezeichnungen 30 anaphorisch: mit bestimmtem Artikel kataphorisch mit Nullartikel 6. Nullartikel -bei Witterungserscheinungen -bei Abstrakta im Singular -Eigennamen -Apposition nach Maß-, Mengen- und Klassenbezeichnungen Der gebundene Gebrauch: Funktionsverben, Phraseologismen, Substantivkonstruktionen 1. Exkurs Funktionsverben mit bestimmtem Artikel mit unbestimmtem Artikel mit Nullartikel Er bringt die Kreide zur Tafel. Er bringt das Stück zur Aufführung. Überlegungen anstellen - überlegen Verhandlungen aufnehmen - verhandeln in Betrieb bleiben - betreiben zum Abschluss bringen - abschließen 2. Variation der Aktionsart: verbinden (mehrdeutig) Ersatz der Passivkonstruktion: Modifizierung der Thema/Rhema-Struktur Phraseologismen mit bestimmtem Artikel ans Licht kommen die Katze im Sack kaufen die Nase rümpfen mit unbestimmtem Artikel Wie eine Seifenblase zerplatzen aus einer Mücke einen Elefanten machen sich an einen Strohhalm klammern mit Nullartikel mit Kanonen auf Spatzen schießen auf Sand bauen wie Espenlaub zittern 3. feste Substantivkonstruktionen 31 Präpositionale Konstruktionen an Bord, auf See, außer Konkurrenz, nach Wunsch, von Herzen, um Haaresbreite, ohne Gewähr, vor Anker, über Nacht Adverbial erstarrte Akkusativ- / Genitivkonstruktionen nächsten Montag, Anfang nächster Woche, voriges Jahr, eines Tages, schweren Herzens, guter Laune, frohen Mutes 32 Tag 10: Das Pronomen A. Aufgaben 1. 2. 3. 4. 5. 6. Wie werden Pronomen von Artikelwörtern unterschieden? Welche Funktionen haben Pronomen? Wie viele Arten von Pronomen werden unterschieden? Wie nennt man sie? Was bedeuten die Ausdrücke anaphorisch und kataphorisch? Wann wird im Deutschen das Personalpronomen Sie, wann du verwendet? Welche syntaktische Funktion hat das Reflexivpronomen bei echten und bei unechten reflexiven Verben? 7. Worauf bezieht sich das Reflexivpronomen eines abhängigen Infinitivsatzes? 8. Wie viele grammatischen Merkmale muss man bestimmen, bevor man Possessivpronomen im Satz richtig verwenden kann? Um welche Merkmale handelt es sich? 9. Wann ist das Relativpronomen mit dem bestimmten Artikel identisch, wann nicht? 10. Worin unterscheiden sich die Demonstrativ- und Relativpronomen deren, derer und dessen? Wie werden sie verwendet? 11. Wann verwendet man das Interrogativpronomen welcher, wann was für ein? 12. Welche Indefinitpronomen sind auch als Artikelwörter verwendbar, welche nicht? 13. Welche Bedeutungsfunktionen hat das Indefinitpronomen man? B. Literaturangaben Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 321-354. Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S. 251-268, (231-236). Weinrich, H. (1993). Textgrammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 94-98, 368-406. C. Begriffe und Beispielsätze Gebrauch: anaphorisch (Rückwärtsverweis) und kataphorisch (Vorwärtsverweis) Die Lehrerin unterrichtet die Schüler. Sie sind sehr aufmerksam. Das hatte Peter sich nicht träumen lassen, dass er noch einmal am Nordpol stehen würde. Sie gedachten derer, die bei dem Unglück ums Leben gekommen waren. Sabine liest gerne Bücher. Ihre Freude am Lesen ist groß. Funktionen 1. 2. 3. 4. Deiktische Funktion Quantifizierende Funktion Possessive Funktion Determinierende Funktion 33 5. Negierende Funktion Das Personalpronomen Numerus: Singular und Plural: ich - wir; du - ihr; er, sie, es - sie Kasus: ich - mich - mir – meiner Person: du / ihr (Vertrautheit) - Sie / Sie (Distanz) (Weinrich, S. 104 ff.) Das Reflexivpronomen anaphorische Funktion kein Nominativ in der 1. und 2. Person identisch mit dem Personalpronomen in der 3. Person: sich echte reflexive Verben Ich wundere mich über nichts mehr. unechte reflexive Verben Ich wasche mich. Karl bat Peter, sich zu entschuldigen. Karl bat Peter, ihn zu entschuldigen. Claudia sah die Fremde sich entfernen. Sie hörte den Schaffner ihr etwas zurufen. Er sah die Frau auf sich zustürzen. Er sah die Frau auf ihn zustürzen. Er hörte jemanden die Treppe zu sich hinaufsteigen. Das Possessivpronomen wie Personalprononem nach Numerus, Person, in der 2. Person nach Vertrautheit/Distanz und in der 3. Person nach Genus bestimmt ich - meines du - deines / Sie - Ihres er - seines sie - ihres es - seines wir - unseres ihr - ihres / Sie - Ihres sie - ihres sechs Variablen (z.B. Numerus, Person, Genus der ‘besitzenden’ Person + Numerus, Genus des Gegenstands + Kasus der Rolle im Satz) Ich sehe ihrs. 34 Das Demonstrativpronomen 1. dieser, diese, dieses, jener, jene, jenes als Artikel als Pronomen 2. Sehen Sie diese Brötchen? Geben Sie mir diese. der, die, das als Artikel (anaphorisch) als Pronomen (anaphorisch und kataphorisch) Nicht der trägt die Schuld, dessen PKW im Halteverbot steht, sondern der, der auf den PKW auffährt. Dieser Kerl ... Gebt euch mit dem nicht ab! Die Erinnerung an ihn war mit der an seine Mutter verknüpft. Siehst du die Frau da? Das ist meine Chefin. Siehst du den Jungen und das Mädchen? Das sind meine Kinder. 3. derer, deren, dessen a. derer: kataphorisch Sie ließ sie sogleich auf die Liste derer setzen, die eine Gehaltserhöhung bekommen sollten. Das geht alles auf Kosten derer, die an der Spitze der Gesellschaftspyramide stehen. b. deren: anaphorisch Sie begrüßte ihre Freunde und deren Kinder. Die gesetzgebende Versammlung erlässt Gesetze und überwacht deren Ausführung. c. dessen: anaphorisch und kataphorisch Dreiviertel dessen, was hier geredet wird, ist sowieso überflüssig. Es ist nicht gut, wenn das Volk die Nachteile des Grundgesetzes für größer hält als dessen Vorteile. Das Relativpronomen der, die, das: identisch mit dem bestimmten Artikel außer im Genitiv: deren, dessen und im Dativ Plural: denen Der Postbote, der das Telegramm gebracht hatte, fuhr rasch wieder weg. Weh dem, der lügt. Der Mann, dessen Telegramm wir heute erhielten, war gestern gestorben. Die Kinder, denen wir die Schokolade gegeben hatten, zerstachen uns die Autoreifen. Nach einiger Zeit werde die Einsamkeit, deren er noch bedürfe, ihm völlig unerträglich. (Klaus Mann) Das sind Schranken, innerhalb deren sich Staat und Gemeinden frei bewegen können. Das sind Sätze, aufgrund deren sie weitreichende Entscheidungen trifft. Die Straße, oberhalb derer er wohnte, war schon seit Tagen unbefahrbar. 35 Damit ist auch die ungewöhnliche Autorität zu erklären, derer sich die katholischen Bischöfe in Polen erfreuen. das ist der Kerl, welcher uns noch Geld schuldet. Die, welche die falschen Banknoten in Umlauf gebracht haben, werden bestraft. (Die, die die...) Wer wagt, gewinnt. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben. Was du nicht willst, das man dir tut, das füg auch keinem andren zu. Alles, was produziert wird, schafft Abfall. Das Interrogativpronomen Welches Auto gehört dir? - Der blaue Sharan da. Was für ein Auto fährst du? - Einen blauen Sharan. Was für Autos gefallen dir? Was hat er denn für Bemerkungen gemacht? Was hat sie denn für Klamotten gekauft? Was sind das für Maschinen? Wer hat das gesagt? Wen habt ihr gesehen? Was hast du gemacht? Wer sind diese Männer? Was wollen sie werden? Was sind Automaten? Was hinkt er denn so? (Th. Mann) Was stellst du dich denn so an? Das Indefinitpronomen (Quantitativpronomen) als Pronomen und Artikelwörter verwendbar: alle, einige, einer, eine, eines; etliche, jeder, keiner, mancher, mehrere wenn Pronomen, dann stark dekliniert jeder hat keinen Plural alle, einige im Singular nur bei Stoffbezeichnungen und bei bestimmten Abstrakta (alles Gold, einiges Wasser) nur als Pronomen verwendet: etwas, jemand, irgendwer, man, niemand, nichts Pronomina, die nur Personen bezeichnen -man Das muss einem doch gesagt werden. Was man gern tut, fällt einem nicht schwer. 36 Man wird Ihren Antrag in einer besonderen Kommission behandeln. Bis zum Fluss geht man eine Stunde. Auf der Strasse sah man keinen Menschen. Still, ihr müsst auf mich hören, ich besitze nämlich gewisse Anrechte, dass man mich noch einmal hört. (F. Wolf). - jemand Hast du jemand in der Bibliothek getroffen? Irgend jemand schmeckt es nicht. - irgendwer Irgendwer hat gesagt, dass du krank bist. - niemand Pronomina, die nur Nicht-Personen bezeichnen - etwas Sie müssen sich mit etwas beschäftigen. - nichts 37 Tag 11: Adverbien A. Aufgaben 1. Worin unterscheiden sich Adverbien von Adjektiven? 2. Welche Teilklassen von Adverbien gibt es? Schreiben Sie zu jedem einen Beispielsatz auf. 3. Wie können Adverbien gebraucht werden? Geben Sie jeweils zwei Beispielsätze an. B. Literaturangaben Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 355-369. Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S. 337-352. Weinrich, H. (1993). Textgrammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 547-605. C. Begriffe und Beispielsätze Umstandsangaben Adverb Wortklasse = Adverb Du bist schön dumm. Du wirst immer dümmer. Unterschied: Adjektive können flektiert werden, Adverbien nicht. Du bist ziemlich dumm. Adjektive Adverbien Partikel flektierbar +* – – Satzglied möglich + + – *Manche Adjektive können nur prädikativ gebraucht werden (Satzadjektiv): Wir sind quitt. Es ist mir leid. Mir ist angst. Er ist schuld. Es tut weh. Das ist schade. Ich bin pleite. ab: Dein Knopf ist ab. also: Also, ich bin davon auch nicht restlos überzeugt. äußerst: Sie war äußerst erregt. dort: Er wohnt dort. eindeutig: Sein Gewissen gab ihm eindeutig Antwort. entsetzlich: Es wehte ein entsetzlich kalter Wind. 38 gestern: Der Ausflug gestern war schön. ja: Das ist ja furchtbar. ruhig: Kommen Sie ruhig herein. sehr: Du bist sehr klug. so: Mach das bitte so. sogar: Du bist sogar eingeladen worden. ungefähr: Es war ungefähr halb acht. weg: Er ist schon drei Tage weg. wirklich: Das hieße wirklich Selbstmord begehen. Vergleichsformen bald - eher - am ehesten (temporal) gern - lieber - am liebsten (modal) sehr - mehr - am meisten (modal) sonst Gradunterschiede durch: mehr, weiter; am meisten, am weitesten oder Verdoppelung Das Verantwortungsgefühl der Menschen geht mehr zurück, als man gemeinhin glaubt. Der Rucksack liegt weiter oben. Er marschiert am weitesten vorn. Ich habe mich sehr, sehr gefreut. Gebrauch Wir wohnen dort. Das Haus dort gefällt mir gut. Der Weg dorthin ist recht steil. *Ich möchte Ihnen meine zutiefste Empörung ausdrücken. *Gib mir mal die zue Flasche. *Du hast da einen abben Knopf. *der nicht lang genuge Rock Der Betriebsrat sprach sich für die probeweise Einführung der Gleitzeit aus. Dieser Beschluss stellt einen schrittweisen Verzicht auf die Kernenergie dar. Funktion absolut Das Boot fuhr stromaufwärts. Es ist zeitweise mit Schauern zu rechnen. Sie stürzte kopfüber ins Wasser. relational Hier liegt die Zeitung. Sie erreichten den Gipfel vor Anbruch der Nacht. Bisher war alles gutgegangen. Morgen fällt die Vorlesung aus. 39 Er stellte das Buch dorthin, wo es sicher keiner finden würde. sechs Teilklassen 1. Lokaladverbien Ortsadverbien: hier, da, dort Richtungsadverbien: hin, her deiktische oder anaphorische Verwendung Sie kommt gerade auch daher. das Haus dort am Hang unten im Regal Das Haus nebenan gehört uns. drinnen in der Wohnung Mittendrin stand ein Tisch. Überall krochen Ameisen herum. Wo ist er? Interrogativpronomen / Interrogativadverbien Pronomen ersetzen Nomen: wer, wen, wem; was Adverbien ersetzen Umstandsangaben: wo, woher, wohin, wann, wie, warum, weshalb, wieso, wo- / worauf, wovon Ich weiß, woran du denkst. Hin und her Komm her! Armin stand allein auf weiter Flur. Von Westen her zog ein Gewitter heran. Geht alle dorthin! Martina stand eine kleine Weile an der Treppe und lauschte. Langsam stieg sie die Treppe hinauf. etwas frei heraussagen Er ist ganz heruntergekommen. jemanden herabsetzen Sie zogen über sie her. Geht ins Zimmer rein! Reich mir den Hammer rauf! Da vorne müssen Sie über die Straße rübergehen. Komm mal vom Baum runter! 2. Temporaladverbien Heute ist Dienstag. Er kommt immer zu spät. Sie kommt oft zu uns. Gestern schien die Sonne. Heute fällt die Entscheidung. 40 Morgen werden wir die Verhandlungen fortsetzen. Eben fällt es mir ein. Eben war sie noch hier. Er war einst ein guter Sprinter. Das wirst du einst bereuen. 3. Modaladverbien Mach das bitte so. Sie kehrten unverrichteterdinge zurück. Sie gehorchten anstandslos. Sie haben sich umsonst bemüht. Die Schüler kamen scharenweise. Er arbeitet stundenweise als Bedienung. 4. Konjunktionaladverbien kausal, logisch, konditional, konsekutiv, konzessiv, restriktiv und adversativ Sie war verletzt. Deshalb konnte sie nicht am Training teilnehmen. Er musste die Sitzung verlassen. Ihm war nämlich schlecht. Er hatte sich entschuldigt, also war der Fall für ihn erledigt. Sie ist volljährig, mitthin für ihre Handlungen selbst verantwortlich. Wir müssen den Flüchtlingen helfen, sonst verhungern Tausende. Es muss Ruhe herrschen. Andernfalls wird die Verhandlung unterbrochen. Dreht der Wind, so facht er die Waldbrände erneut an. Es regnete stärker. Trotzdem gingen sie weiter. Ein Unwetter zog auf. Dessenungeachtet setzten die Bergsteiger den Aufstieg fort. Das Unwetter war vorüber. Allerdings regnete es noch leicht. Sie ist sehr reich. Insofern kann man sie sicherlich erfolgreich nennen. Er war sehr begabt. Im Examen jedoch versagte er. Er spielt gern Tennis. Mit Golf hingegen hat er nichts im Sinn. Das neue Jahr verlief bis jetzt sehr erfolgreich. Allerdings ist es noch nicht zu Ende. Die Kritiker verrissen das Stück. Die Leistung der Schauspieler jedoch fanden sie gut. Er trug nicht allein die Schuld am Unfall. Soweit stimmte ihm die Richterin zu. Er war nicht verheiratet. Also hatte er doch gelogen. Gib mir jetzt bitte meinen Bleistift zurück. Sonst sage ich es der Lehrerin. Ich habe mich deinetwegen in Unkosten gestürzt. Kommt sie heute nicht, so kommt sie morgen. Sie hält die Gesetzesvorlage für schlecht. Immerhin wird sie nicht dagegen stimmen. Sie hat anstandshalber nur ein Stück Kuchen gegessen. Sie hatte eine Erkältung. Dennoch ging sie zur Arbeit. Sie war verreist. Folglich war sie über die Vorgänge nicht informiert. Sie wollte das Kriegsbeil begraben. Doch er wusste nicht mehr, wo es lag. Wir werden unsere Forderungen durchsetzen. Notfalls auch mit Gewalt. 5. Kommentaradverbien 41 Er rennt zweifellos in sein Verderben. Unsere Mannschaft wird bestimmt gewinnen. Sie wird möglicherweise noch einmal kandidieren. Die Vorstellung hat wohl schon begonnen. Ich kam leider zu spät. Der Kranken geht es erfreulicherweise wieder besser. Wir sehen uns hoffentlich bald wieder. Die Unterlagen sind lobenswerterweise vollständig. Irrtümlicherweise hatte sie ihm den linken Backenzahn gezogen. 6. Pronominaladverbien (Präpositionaladverbien) da- / hier- + Präposition: dadurch, darüber, hiervon, hiergegen wo- + Präposition: wonach, woraus, wofür Mach dir nichts draus. Es ging alles drunter und drüber. Sie war drauf und dran, alles hinzuwerfen. Der Fahrer dachte nicht daran, die Kreuzung zu räumen. Sie fuhr den Wagen nicht in die Garage, sondern stellte ihn davor ab. Stell dich bitte da drauf. Exkurs: Korrelat Wenn ein Nebensatz die Stelle einer Präpositionalergänzung einnimmt, muss im Hauptsatz zusätzlich zum Nebensatz oft ein Präpositionaladverb stehen. *Du darfst darüber, was ich dir erzählt habe, nicht sprechen. Du darfst über das, was ich dir erzählt habe, nicht sprechen. Kennst du Frau Kraus? - Nein, aber ich habe von ihr gehört. Kennst du ihre Theorie? - Auch nicht, aber ich habe davon schon gehört. Sag mir einen Punkt, zu dem ich nicht Stellung genommen habe. Sag mir einen Punkt, wozu ich nicht Stellung genommen habe. Siehst du die Brücke da? - Über die müssen wir gehen. Und dann kommt ein kleiner Wald. Durch den müssen wir auch noch durch. Dann endlich kommen wir zu einem kleinen Haus. Dahinter liegt der Schatz vergraben. Ich sehe das Elend der Leute und die Konflikte, die sich daraus ergeben. Ausbildungs- und Berufsnot mögen dabei eine große Rolle spielen, aber ich meine, es muss auch noch andere Gründe dafür geben. 42 Tag 12: Partikeln A. Aufgaben 1. Worin unterscheiden sich Partikeln von anderen Wortklassen? Welche Teilklassen weisen sie auf? Geben Sie Beispiele. 2. Was sind Abtönungspartikeln und wie werden sie verwendet (allgemeine Hinweise)? Wählen Sie vier Abtönungspartikeln und geben Sie genaue Regeln zur Verwendung (Bedeutung, Satzart). B. Literaturangaben Drosdowski, G. u.a. Hrsg. (1995). Duden Grammatik der deutschen Gegenwartssprache. Mannheim u.a.: Dudenverlag. S. 369-375. Helbig, G. / Buscha, J. (1991) Deutsche Grammatik. Ein Handbuch für den Ausländerunterricht. Leipzig, Berlin, München: Langenscheidt. S. 475-499. C. Begriffe und Beispielsätze Das tut aber weh. Wir haben alles versucht, aber nichts hat geholfen. Das ist schon übel. Sie kommen schon. Du bist sehr intelligent. Ich mag dich sehr. Teilklassen Gradpartikeln Die Wäsche ist ziemlich schmutzig. Die Aufführung war recht blass. Das Spiel war überaus unterhaltsam. Der Vortrag war ungemein lebendig. Das ist mir höchst unangenehm. Das ist echt gut. Sabine ist voll süß. Das tut dolle weh. Bleib mal schön ruhig. Das geht dich überhaupt nichts an. Das finde ich gar nicht süß von dir. Ich bin viel schöner als du. Du kennst dich hier weitaus besser aus als ich. Sie hat erst zwei Fahrstunden gehabt. 43 Wir haben schon zweihundert Bratwürste verkauft. Ich brauche mindestens zwei Tausend Mark im Monat. Fokuspartikeln Besonders ihr Mann hat sich amüsiert. Ihr Mann hat sich besonders amüsiert. Besonders hat sich ihr Mann amüsiert. Selbst du hast ab und zu mal nicht recht. So etwas kann auch nur mir passieren. Sie ist allein dran schuld. Abtönungspartikeln Position im Satz I Was Paul Dazu II willst Haben Ruf kommt Können Sie habe III du die mich ich IV V denn hier? denn nichts Besseres vor? doch einfach an! doch heute abend? eigentlich schwimmen? eigentlich keine Zeit. Intonationsmuster Das weißt du 'doch! Das 'weißt du doch! (Du lügst, wenn du sagst, du weißt es nicht.) (Denk noch mal nach. Dann fällt es dir bestimmt ein.) Ausnahme: ja/bloß als Warnung/Drohung Geh mir da ja nicht wieder hin! Reg dich bloß nicht auf! Verwendung: Überblick Sprechakte Strukturen Aussagesatz Fragesatz Aufforderungssatz Ausruf ja, doch denn - Aussage alle außer denn - - Frage doch denn, etwa, eigentlich - Aufforderung doch denn, eigentlich doch, eben 44 Funktionen Partikel Erklärung, Begründung, Folgerung ja x doch x Einschränkung Zweifel x etwa x denn x eigentlich x eben x Befürchtung x x denn etwa x x x denn Haben die denn nichts Besseres vor? Was willst du denn hier? Kannst du dir denn nicht mehr Mühe geben? Stimmt das denn? Wollen die denn wirklich so etwas herstellen? Musst du denn nicht fürs Examen lernen? Kannst du dich denn nicht beeilen? Wie siehst du denn wieder aus? doch Ich habe dir doch gesagt, dass ... ! Beethoven ist doch in Bonn geboren./? 45 Vorwurf, Ärger x x x x x x x x Abtönungspartikeln im Einzelnen (Auswahl) Ungeduld x eben Skepsis, Kritik x x eigentlich x Einstellungen und Gefühle Überraschung ja x x Partikel doch Gegenteil, Alternative Komm doch heute abend zu uns! Geburtstag ist doch nur einmal im Jahr. Du bist mir doch nicht böse? Du gehst doch mit Paul noch ein Stück mit? Monika darf doch ein Glas Wein trinken? Warum haben Sie Ihr Passfoto noch nicht abgegeben. Ich habe es doch schon abgegeben. Können Sie nicht etwas länger warten? Ich habe doch schon lange genug gewartet. Bemühen Sie sich etwas! Ich bemühe mich doch schon. Zeigen Sie mir Ihren Ausweis! Ich habe Ihnen doch meinen Ausweis schon gezeigt. eben Da hast du eben Glück gehabt. Dann machst du deine Hausaufgaben eben abends! Ich habe schon wieder Halsschmerzen. Du solltest eben besser auf deine Gesundheit achten. Michael ist aber dick geworden. Er sollte eben weniger Bier trinken. Franziska spricht ja phantastisch Französisch. Sie hat eben einen guten Lehrer. eigentlich Wir können uns eigentlich nicht beklagen. Wie spät ist es eigentlich? Eigentlich wollte ich ins Kino gehen. Eigentlich habe ich keine Zeit. Eigentlich hatte ich ja etwas Anderes vor. Das wollte ich eigentlich nicht. Wir können uns eigentlich nicht beklagen. Können Sie eigentlich schwimmen? Kannst du eigentlich auch ruhig sein? etwa Kommt er etwa nicht? Arbeitest du etwa noch? Hat er etwa den Brief nicht bekommen? Müßt ihr etwa schon gehen? Ja, wir müssen schon gehen. Hast du dich etwa verletzt? Nein, ich habe mich nicht verletzt. 46 Hast du etwa seinen Geburtstag vergessen? Ja, ich habe seinen Geburtstag vergessen. Ist das etwa dein Auto? Hast du etwa im Lotto gewonnen? ja In diesem Jahr vertrocknet die ganze Ernte. Kein Wunder, es hat ja nicht geregnet. Frag Eva, ob sie mit dir ins Kino geht. Zwecklos, sie hat ja nie Zeit. Du kannst mir glauben. Ich glaube dir ja. Das ist ja ein neues Auto! Du hast dir ja die Zähne wieder nicht geputzt. Es regnet doch. Es regnet eben. Es regnet eigentlich. Es regnet ja. Gehst du denn mit? Gehst du eigentlich mit? Gehst du etwa mit? Mach doch das Fenster zu! Mach eben das Fenster zu! Gesprächspartikel Also, ich bin da aber doch anderer Meinung. Nun, auch ich bin der Meinung, dass hier etwas geschehen muss. Du hilfst mir doch, oder? Pack für die Reise auch ein paar warme Sachen ein, ja? Möchtest du noch etwas Suppe? - Ja. Spielst du nicht mehr in der Mannschaft. - Doch! Möchtest du noch etwas Suppe. Danke. Möchtest du ein Stück Kuchen. Bitte. Grüße: hi, hallo, tach, tachchen, tschüs, tschau, ade Zurufe: he, heda, hallo, ahoi Wünsche: Prost, Gesundheit, Mahlzeit Gebote: halt, hopp, dalli, husch husch, pst, scht Flüche:verflixt, Mist, Sakra, Scheibenkleister, Schiet Interjektionen Schmerz: au, autsch, aua Kältegefühl: hu, brr 47 Ekel: bäh, ih, igitt, pfui Bedauern, Kummer: ach, auweia, herrje, oh, oha, oje Überraschung: ach, ah, hoppla, nanu, oh Erleichterung: uff, puh Spott: ätsch Freude: juhu, juchhu, juchhe, heißa Unwillen: mann 48