Eine Koproduktion zwischen Horst Emrich, kaba-reh production & Kinder- und Jugendtheater, theater im zenturm, Stuttgart Das Theater im Zentrum tourt mit einer neuen Produktion zum Thema Homosexualität durch die Schulen Coming-out im Klassenzimmer Kürzlich nach dem Baskettballspiel. Die Schweißperlen auf Dannys Brust - sie machten Schmetterlinge in Konrads Bauch. Und dann dieser Blick aus Dannys Augen. "Biste schwul oder was?", schreit der ihn an. "Coming Out!" heißt eine neue Produktion des Theaters im Zentrum. Ein leises, poetisches Stück von Jutta Schubert um erste sinnliche Erfahrungen, um Verletzlichkeit, Verwirrung, Angst und Anderssein. Horst Emrich als Mathelehrer Konrad spielte bei der Uraufführung im Klassenzimmer der 8b in Feuerbach vor höchst interessiertem Publikum. Denn Ort der Handlung ist ein Klassenzimmer, der Auslöser für den Monolog ein neues Grafitto im Schulhof. "Und der Rektor sagt einfach, ich soll mit euch Mathe machen", sagt der Lehrer. Doch wie soll er zur Tagesordnung übergehen, wenn er selbst von dem Graffito betroffen ist? "Konrad ist . . ." schreibt Schauspieler Horst Emrich deshalb an die Wandtafel der 8b der Bismarckschule. ". . . ne schwule Sau" wird er später ergänzen, wenn die Handlung fortgeschritten ist und Mathelehrer Konrad von seinen verwirrenden Jugenderlebnissen erzählt hat. Von Danny, einem Macker, der die Mädchen "aufriß" und die Signale nicht verstand. Von der Vulgärsprache seiner Mitschüler, die wie heute das Wort "schwul" als Schimpfwort benutzen. Von kleinen Lebenslügen, dem Adreßbuch zum Beispiel mit den vielen Mädchennamen. Dem Schweigen des Vaters, als Konrad gestand, dem Verstehenwollen der Mutter und "der Angst, sich lächerlich zu machen, wenn man sagt, was man fühlt". Horst Emrich ist ein lebhafter, nachdenklicher Erzähler, der Klassenzimmer und Lehrertisch als Bühne so benutzt, als täte er das jeden Tag. Fiktiv, aber lebensnah nennt Autorin und Regisseurin Jutta Schubert ihr mobiles Theaterstück "Coming Out!", das sie für Klassenzimmer, Jugendzentren, Kneipen konzipiert hat. Bleibt Jutta Schubert und Horst Emrich zu wünschen, dass den weiteren Aufführungen mit ähnlicher Toleranz begegnet wird wie der Uraufführung in der Bismarckschule, wo die Schüler mit dem Schauspieler diskutiert haben: "Sind Sie in Wirklichkeit schwul?", fragt Stefan (Name geändert) fassungslos nach. Horst Emrich, aus der Rolle des Mathelehrers Konrad ins reale Leben zurückgekehrt, sagt schlicht: "Ja". "Schwule stehen so komisch da, sprechen und kleiden sich anders", hatten die Fünfzehnjährigen gerade noch erzählt. Und dann dieser Emrich. Nichts merkt man ihm an, wenn er in seinem Ringelpulli den schwulen Mathelehrer Konrad spielt. Der aber will es nun wissen. Wie wohl ihre Eltern reagieren würden, wenn sie denen erklärten, sie seien schwul, fragt Horst Emrich in die Spannung des Raumes. Entsetztes Lachen. "Die würden denken, ich bin nicht normal, und sie hätten mich falsch erzogen", sagt Stefan. Gott habe den Menschen erschaffen, daß sich Frau und Mann zusammentäten und nicht Mann und Mann. "Gott mag alle", hält Emrich schlicht dagegen und wird gefragt: "Und wie macht man Kinder?" Vielleicht erscheint ihnen deshalb "lesbisch nicht so schlimm", wie mehrere Jugendliche meinen. Und wenn ihre Lehrerin sich outen würde? "Würde ich die Klasse verlassen", sagt eine von ihnen. Ehrliche Antworten in einer aggressionsfreien Runde und herzlicher Beifall der Fünfzehnjährigen für einen sympathischen Schauspieler. Stuttgarter Nachrichten vom 14-03-02 von Brigitte Jähnigen Infos unter http://www.horst-emrich.de oder Tel.: 0151-12749491, kaba-rerh production Eine Koproduktion zwischen Horst Emrich, kaba-reh production & Kinder- und Jugendtheater, theater im zenturm, Stuttgart Ein echter Mensch mit echten Gefühlen Das Horst Emrich spielt "Coming Out!" in der Schulklasse Stellen wir uns einmal vor, die Klassenlehrerin der 8 a wäre homosexuell. Plötzlich sind die Schüler ganz aufgeregt. "Ich würde sofort die Klasse wechseln", sagt ein Mädchen. "Ach nein", meint ein Junge, "wenn eine Frau lesbisch ist, dann ist das nicht so schlimm, aber bei einem Mann, da würde ich wegrennen. Wenn der mich anmacht, würde ich mich schmutzig fühlen." Der Schauspieler Horst Emrich stellt immer wieder dieselbe Frage an diesem Morgen in der Bismarckschule in Feuerbach: Was ist so schlimm, wenn einer schwul ist? "Gott hat die Menschen geschaffen, daß Mann und Frau zusammenkommen", sagt einer, "wie soll man denn sonst Kinder machen?" Es ist ein ungewöhnliches und mutiges Projekt, das kaba-reh production initiiert hat. "Coming out!" nennt sich das Stück der Autorin und Regisseurin Jutta Schubert. Horst Emrich spielt darin einen homosexuellen Lehrer, der seinen Schülern von seinem Coming out erzählt. Das Stück wird nicht im Theater aufgeführt, sondern direkt im Klassenzimmer. Premiere war nun in der 8 a der Bismarck-Hauptschule. Und das Gespräch im Anschluß zeigte, daß Homosexualität für die Jugendlichen nicht selbstverständlich ist. Der Monolog des Mathematiklehrers Konrad ist von Trauer und Problemen bestimmt. Die Reaktion der Eltern, die Angst, anders zu sein und sich lächerlich zu machen, und schließlich die Ablehnung seiner ersten Liebe: "Fass mich nicht an, hau ab, Schwanzlutscher, Arschficker." "Ich fand das sehr gut", sagt ein Junge hinterher, "er hat offen über seine Gefühle gesprochen, hat mal leiser, mal lauter geredet und Gestik benutzt." Die Sozialpädagogin der Schule sieht es ähnlich: Gut, sagt sie, daß da jemand vor der Klasse steht, ein richtiger Mensch und nicht nur jemand aus dem Fernsehen. Es war nicht allein das Theatererlebnis, das die Schüler neugierig machte, sondern die Konfrontation mit einem Mann, der auch im wirklichen Leben schwul ist und sich dazu bekennt. Erstaunlich eigentlich, daß Homosexualität bei den vielen tabufreien Zonen in unserer Gesellschaft noch so exotisch ist und für Verständnis geworben werden muß. "Ich habe nichts gegen Sie, ich wollte Sie nicht verletzen", sagt der Junge, der zuvor so vehement das "Unnormale" gegeißelt hatte, zu Emrich. Er weiß auch nicht, weshalb er Homosexualität so heftig ablehnt, aber wenn sein Kind schwul wäre, "dann würde ich es wo hinschicken, damit man es heilt". Für das Theater im Zentrum ist "Coming out!" eine Herausforderung - statt vor einem anonymen Publikum im Theater zu spielen, werden sie nun immer im Anschluss an die Vorstellung mit den Schülern diskutieren. Ob diese durch das Theatererlebnis toleranter werden? Das vielleicht nicht, sagt die Sozialpädagogin, aber es bringe ihnen sehr viel, wenn jemand so deutlich über seine Gefühle spricht. Und vielleicht werden sie künftig vorsichtiger sein, wenn sie schwul als Schimpfwort verwenden. Oder vielleicht erinnert sich der eine Schüler an das Stück, wenn er wieder seinen Bruder ärgern will - "dann spiele ich schwul und rede und mache so komisch - und er regt sich total auf". Stuttgarter Zeitung 11-03-02 von Adrienne Braun Infos unter http://www.horst-emrich.de oder Tel.: 0151-12749491, kaba-reh production Eine Koproduktion zwischen Horst Emrich, kaba-reh production & Kinder- und Jugendtheater, theater im zenturm, Stuttgart Schwule in der Schule Mit dem Theaterstück Coming Out! wagen sich Regisseurin Jutta Schuber und Schauspieler Horst Emrich in die Schulen und thematisieren Homosexualität vor der Klasse Freitag Morgen, 10 Uhr 30 Raum 25 in der Bismarckschule: für die Hauptschalter der Klasse 8a steht Mathe auf dem Stundenplan Gebannt lauschen sie dem Lehrer, der vor einem Graffiti an der Tafel steht "Der Konrad ist..." Aber kein Wunder heute wird hier nicht multipliziert und subtrahiert, statt dessen outet sich der Lehrer vor dem Schülern als schwul. Coming Out! nennt sich das Theaterstück, für das sich das Klassenzimmer in ein Theater verwandelt Eine Schulstunde lang schlüpft Schauspieler Horst Emrich in die Rolle des Mathelehrers Kornrad. Sein Publikum sind die Schüler die ganz "echt" sind: Mädels mit goldglitzernden toupierten Haaren, eine Türkin mit Kopftuch, mache hochaufgeschossen und bereits körperlich voll entwickelt. Andere vor allem die Jungs - noch kindlich Manche gähnen, die anderen kichern, während der "Lehrer" Konrad vor ihnen davon erzählt, was er empfand als er entdeckte, das er homosexuell ist: vom erstem Verliebtsein in Dany, von der Mutter, die eindeutige Zeitschriften unter dem Bett findet Die Eltern sind die ersten, die vom Konrads Schwullsein erfahren: "Es wußte niemand, mit wem sollte ich auch reden? Dann waren es halt die zwei am Küchentisch, die es als erste erfuhren." Am "Hinrichtungsort" der Küche, wird Konrad von seien Eltern zur Rede gestellt. Nachdem Konrad gesteht "Ich steh' auf Männer" verläßt der Vater wortlos die Küche. Die Mutter schält einen Apfel, "unpassend" wie Konrad findet, und macht sich Sorgen, "was wohl die Nachbarn denken werden". Aber dann ihre unerwartet positive Reaktion und das gemeinsame Apfelessen danach: "Die Hauptsache ist, daß du glücklich bist." Aufmerksam folgen die Schüler dem Stück, Lachen und Ausrufe wie "Oh Gott!" als Konrad erzählt, wie er in der Schule als "Mieser Schwanzlutscher" beschimpft wird. Das Pausenzeichen ertönt, der Lehre Konrad vollendet das Graffiti an der Tafel "Der Konrad ist ne schwule Sau" und findet seine Schlußworte: "Und der Rektor meint, ich soll mit euch Mathe machen." Indem wir mit dem Stück raus aus dem Theater hinein in Schulen und vor die Klasse gehen, machen wir uns verletzlich", sagt die Regisseurin Jutta Schuber. Ganz bewußt liefern sich Schauspieler und Regisseurin den Schülern aus, indem sie sich nach dem Stück der Diskussion stellen. Dann geht es um Normalität, Toleranz, Sprüche wie, "Das ist doch abnormal", werden laut. Und ganz verquere Vorurteile und Ansichten treten zutage. Ein Schüler würde seinen Sohn in eine Klinik stecken, würde er erfahren, daß er schwul sei, ein Mädchen ihren Sohn dafür schlagen. Protestrufe der anderen... Und die Sprache kommt auf eine Schülerin, die angeblich lesbisch sei. Den Schülern hat das Stück sichtlich gefallen: "Ich fand toll, daß der Lehrer seine Gefühle gezeigt hat." Sich in die Rolle des schwulen Konrad hineinzuversetzen fällt Horst Emrich nicht schwer. "Die Figur des Lehrers ist fiktiv, aber ich bin selber schwul und habe ähnliche Erfahrungen gemacht.", erzählt Emrich den Schülern. Und wieder werden Stimmen laut: "Toll wäre es, wenn unsere Lehrer auch so offen mit uns über ihre Gefühle sprechen würden. "Theater ist eben doch sinnvoller als Mathe pauken. Monatszeitschrift LIFT 04-2002 Bärbel Neumann Infos unter http://www.horst-emrich.de oder Tel.: 0151-12749491, kaba-reh production Eine Koproduktion zwischen Horst Emrich, kaba-reh production & Kinder- und Jugendtheater, theater im zenturm, Stuttgart Konfrontation mit Tabus Theaterstück über Homosexualität bald an Münchner Schulen Mit einem Theaterstück über sexuelle Orientierung, über gesellschaftliche Tabus und über Individualität und Selbstbewusstsein plant der Schauspieler Horst Emrich in diesem Jahr auch Auftritte an Münchner Schulen. Die Uraufführung des Stücks "Coming Out!" von Jutta Schubert Anfang März in der Bismarckschule Feuerbach (Hauptschule) Morgens sowie Abends in der Weissenburg (Schwul/Lesbisches Zentrum) in Stuttgart verlief sehr erfolgreich. Hauptperson des Stücks ist der Mathelehrer Konrad. Konrad ist schwul und erzählt seinen Schülern, als er provoziert wird, von seinem Leben, seiner Homosexualität und seinen Gefühlen. Der Spielort - das Klassenzimmer - ist zugleich auch Ort der Handlung. Dadurch entsteht ein direkter Kontakt zwischen Spieler und Publikum. Die Auftritte bestehen jeweils aus 45 Minuten Vorführung und 45 Minuten anschließender Diskussion. Die Geschichte ist fiktiv, doch Horst Emrich, selbst homosexuell, weiß, wovon er erzählt. Zwar hat er am eigenen Leibe keine Diskriminierungen erfahren müssen, doch er kennt die Konflikte und Ängste, die schwule Jugendliche durchleben. Es sei entscheidend, sich und seine Sexualität anzunehmen, so Emrich. Das Stück ist darauf ausgelegt, Angriffspunkte für das anschließende Gespräch zu bieten. Die Zeit sei natürlich zu kurz, um fest eingefahrene Vorurteile bei den Schülern aufzubrechen, erklärt der Schauspieler. Ein Blick ins Internet auf die Homepage des Künstlers (http://www.horst-emrich.de) verrät, daß Horst Emrich Erfahrung im Umgang mit Jugendlichen hat. Bereits seit zwölf Jahren macht er Kinder- und Jugendtheater. Soziales Engagement hat für ihn dabei schon immer eine Rolle gespielt. In den letzten Jahren nun ist seine Homosexualität für ihn dabei zu einem roten Faden geworden. "Was ist normal" - diese Frage steht mit im Vordergrund. Wichtig ist ihm der persönliche Kontakt zum Publikum, um so Vorurteile abzubauen. Mit der Premiere ist der Schauspieler zufrieden. Für die Schüler war nicht nur das Theaterstück ein Erlebnis, sondern vor allem auch die Konfrontation mit einem Mann, der auch tatsächlich schwul ist, berichtet die Stuttgarter Zeitung in ihrer Ausgabe vom 11. März. Geplant ist neben den Auftritten vor Schulklassen auch eine Kooperation mit Jugendtheatern und -zentren, Beratungsstellen oder der Homosexuellen Selbsthilfe und der AIDS-Hilfe. Das Stück ist variabel, Hauptperson und Rahmenhandlung werden dem Spielort angepasst, sodass es letztlich überall gespielt werden kann. Derzeit ist Horst Emrich noch auf der Suche nach Spielorten in München. Geplant sind Auftritte entweder für Mai/Juni oder aber erst im Herbst. Wochenzeitung HALLO in München von Bernd Wiebauer Infos unter http://www.horst-emrich.de oder Tel.: 0151-12749491, kaba-reh production