Kreislauf 4 Niederdrucksystem : zugehörig ; Kapillaren, Venolen, Venen des großen Kreislaufes, rechtes Herz, Lungenkreislauf, linker Vorhof und linke Kammer während der Diastole. Intrathorakales Niederdrucksystem : Lungenkreislauf, herznahe Venen und Herzhöhlen re bzw. li während der Diastole. Hydrostatischer Indifferenzpunkt : ...ist diejenige Ebene im Venensystem, deren Druck sich beim Positionswechsel vom Liegen zum Stehen nicht ändert, hydrostatische Indifferenzebene, hydrostatischer Indifferenzpunkt liegt ca. 5-10 cm unter dem Zwerchfell in der V. cava inferior, 11 mmHg ( 1,5 kPa ). Frank-Starling- Mechanismus ist ein intrathorakaler Anpassungsmechanismus an ein erhöhtes venöses Volumenangebot und wird mit der Zunahme des Schlagvolumens ( SV ) des li Ventrikels beantwortet. Enddiastolische Füllung ( Vorlast ) erhöht des Ventrikels -> weiter gedehnte Herzmuskelfasern, dadurch zur stärkeren Verkürzung befähigt => Anstieg des SV ( nicht-nervale Regulierung ). P ( mmHg ) 300 Druck-Volumen-Beziehung : Frank-Starling, Anpassung an eine akute Volumenbelastung mit stärkerer diastol. Füllung 200 100 100 200 V ( ml ) Statischer Füllungsdruck auch mittlerer Füllungsdruck als fiktive Größe zur Quantifizierung des Druckgradienten für den venösen Rückstrom => Druckdifferenz zwischen den peripheren und herznahen Abschnitten des venösen Systems. Statischer Blutdruck, der Druck, der sich nach Ausschaltung der Herztätigkeit und Ausgleich der unterschiedlichen Drücke im gesammten kardiovaskulären System einstellt. Er ist abhängig von der Größe des Blutvolumens und der Gefäßweite, und beträgt ca. 6 mmHg ( 0,8 kPa ). Die Differenz zwischen statischem Druck und ZVD, 4 mmHg ( 0,5 kPa ), stellt den Druckgradienten für den venösen Rückstrom dar -> 2 mmHg ( 0,3 kPa ) = geringer Strömungswiderstand in den großen Venen. Rückflußfördernd wirken : 1. Die Atmung, 2. Ventilebenenverschiebung des Herzens, 3. Muskelpumpe. Blutdruckregulation bei körperlischer Ruhe : 1. Tonus der Blutgefäße -> Ruhetonus a) bei Abnahme des Ruhetonus : unter Einwirkung des transmuralen Druckes -> Vasodilatation b) bei Zunahme ( Steigerung des Kontraktionszustandes ) : Vasoconstriktion 1.1. basaler Tonus ( myogen ) : Schrittmacherzellen, Druckabhängigkeit ( Druckerhöhung : Vasoconstriction, Druckabnahme : Vasodilatation => Bayliss-Effekt, Autoregulation der Durchblutung; „ Gefäßinnendruck “). 1.2. neurogener Tonus : ... dem basalen überlagert, das Vegetative Nervensystem ( Parasympathikus ( PS ), Sympathikus ( S )). 2. Druck-Sromstärke-Beziehung : Hagen-Poiseulle’sches-Gesetz I = r4 *P 8l 2 V 1 3 Pk P Druck-Stromstärke-Beziehung für : Starre Röhren -1passiv dehnbare Gefäße -2druckreaktive G. ( Nierengef.) -33. Neuronale Einflüsse : Vegetatives NS -1- 4. Lokal-metabolische-Einflüsse der Organdurchblutung : Vasoconstriktion bei pH-Erhöhung, PCO2 -Erniedrigung bzw. Vasodilatation bei : pH-Erniedrigung, Erhöhung von : PCO2, ,[ ADP], [Adenosin], [K+], [AMP]. 5. Katecholamine : Adrenalin ( A ), Noradrenalin ( NA ), Dopamin, Dobutamin; beeinflussen den Kontraktionszustand der Wandmuskulatur ( A : 80 %, NA : 20 % und ausschließlich Vasoconstriction ) Gefäßaktive Substanzen : a) Drüsenaktivität im GI-Trakt : KININE ( Kallidin, Bradykinin -> Vasodilatation d. Dr.gef. ), zudem Steigerung der Permeabilität der Gefäßwände bei entzdl. und allerg. Reaktionen. b) Angiotensin II ( sehr stark vasoconstrictorisch ) 1. Blutdruckregulation, 2. Renin-Aldosteron-System ( Wasser-und E’lyt-Haushalt ) c) Histamin : bei Schädigung der Heut/ Schleimhäute, AG-/AK-Reaktion -> lokale Dilatation der Arteriolen und Venolen, Steigerung der Capillarwandpermeabilität. Kreislaufschock : Definition Schock : Lebensbedrohlische Verminderung der Organdurchblutung ( Hypoperfusion ) mit nachlolgender hypoxisch-metabolischen Schädigung der Zellfunktion. Unterscheidung abhängig von der Ursache für das Schockereignis. Schockform Mögliche Ursachen Hypovolämischer Schock Blutverlust n. außen od. innen, Plasmaverlust ( Verbrennung ), Volumenverlust ( Erbrechen, Diarrhoe ) Kardiogener Schock HI ( Pumpversagen ), Rhythmusstörungen, Herzinsuffizienz, Perikardtamponade, Lungenembolie Anaphylaktischer Schock Schwere generalisierte Überempfindichkeitsreaktion vom Soforttyp, z.B. Pharmaka oder Fremdproteine Septischer Schock Freiwerde Endotoxine bei Infektionen mit Bakterien, seltener mit Viren, Parasiten oder Pilzen Neurogener Schock Vasovagale Synkope, SHT, Querschnittslähmung Symptome : Akute Verschlechterung des AZ Bewußtseinslage ( Unruhe, Angst, Bewußtseinseintrübung, Koma ) Dyspnoe, Tachypnoe und Störungen der Makro-und Mikrozirkulation : Kühle, feuchte Haut Stark verminderte Nagelbettdurchblutung Tachycardie, Pulsus celer et altus Oligurie, Anurie Systolischer RR-Abfall< 90 mmHg Schockindex und Abnahme der Blutdruckamplitude bis Kreislaufstillstnd Therapie : Allg. Basismaßnahmen -> Lagerung, Sauerstoffgabe, Beruhugung ( evtl. Sedierung ), Analgesie, Volumen substitution ( Pharmaka therapie : A, Antihistaminika, Bronchdilatatoren bzw. je nach Schockform, Schwergrad und Algorhithmus ). Orthostase : Wechsel vom Liegen zum Stehen; hydrostat. Druckveränderungen -> Umverteilung des Blutvolumens - art. RR und ZVD Abnahme, da venöser Zufluß zum Herzen abnimmt -> SV nimmt ab ( Messung durch Pressorund Dehnungsreceptoren ) -> Mldg. an Kreislaufzentrum -> S-Aktivierung -> Constriction der der Widerstands- und Kapazitätsgefäße in der Skelettmuskulatur, der Haut, den Nieren und der Bauchorgane, positive Chronotropie => Versuch den art.RR zu normalisieren. HZV bleibt i.G. zum Liegen erniedrigt, kann durch Frequenzzunahme nicht völlig kompensiert werden. (500-600 ml Blut in die Beine verschoben ). Unterstützungsmechanismen des venösen Rückstroms : 1. Druck-Saugpumpen-Effekt der Inspiration 2.1. Bewegung der Ventilebene in Richtung Herzspitze während der Austreibungsphase ( Kolbensogwirkung ) 2.2. Diastole : Einstrom des Blutes in entspannten re-Ventrikel 3. Skelettmuskelpumpe Rechtsherzbelastung : -vergrößertes enddiastol. Volumen ( Restvolumen ), Bronchospasmus, Pulmonalklappen-Stenose, Trikuspidalklappeninuff. Lungenödem infolge einer Linksherzschwäche ( kardiales Lungenödem ): Definition : Austritt von Flüssigkeit aus der Lungenstrombahn in das Interstitium bzw. die Alveolen der Lunge, meist infolge einer Dekompensation einer chron. Li-Herzinsuffizienz. Als mögliche Ursachen einer LiHerzinsuffizienz kommen in Frage : hypertone Krise, HI, Kardiomyopathie, Klappenfehler, Überwässerung bei Herz- od . Niereninsuff., Herzrhythmusstörungen. Therapeutische Maßnahmen : O-Körper hoch, Beine tief, Sauerstoffgabe, Beruhugung ( Sedierung ), evtl. unblutiger Aderlaß, Pharmaka ( Diuretika, Sedativa, Vasodilatation, Katecholamine ( Dobutamin ), evtl. Intubation, PEEP-Beatmung. -2Blutvolumenverschiebung durch intrathorakale Druckänderung : intrath. Volumenreservoir -> 500 -600 ml Inhalt der Lungenstrombahn, des Herzens w. d. Diastole und der intrathorakalen Venen des Körperkreislaufs ist etwa 20 % des Gesammtvolumens . Herzfrequenz- und Blutdruckregulation während und nach körperl. Arbeit : Hypothal. Zentrum Adiuretin - Dehnungsrecept. Medull. Zentrum venöse Kapazitätsgefäße HZV venöser Rückstrom Pressorrecept. Blutdruck ( art.Systol ) Angiotensinogen peripherer Widerstand Renin Angiotensin Blutdruck ( Niederdr.syst. ) Aldosteron ExtraZellull.Volumen H2O-Retention ( Niere ) Atmungsmechanik : 1. Druck-Volumen -Beziehung, 2. Druck-Stromstärke-Beziehung die sich bei Atmungsexkursion ergeben, abhängig von Atmungswiderständen Elastische Retraktion der Lunge, ihr Bestreben , das Volumen zu verkleinern : a) elast. Parenchymelemente b) Oberflächenspannung der Alveolen c) Ppleu = subatmosphärisch zwischen den Pleurablättern : b. Ruheatmg. a. Ende d. Exp: 5 cm H2O d. Insp.: 8 cm H2O P zwischen Interpleuralspalt und Außenraum = intrapleuraler Druck, negativ. Atmungsexkursion des Thorax : Inspiration : 1. Hebung der Rippenbögen ( Mm intercostales ext. ), Atemhilsmuskulatur 2. Senken des Zwerchfells Expiration : Mm. intercost. int, Bauchpresse Rechtsherzentlastung durch Minderung des intrathorakalen Blutvolumens, Senkung der Vorlast Herzfüllung und Schlagvolumen : SV = ca. 70 ml, SF = ca. 70 / min, HZV = 5l / min, Auswurffraktion ca. 50 %. Physiologische Drücke in den Ventrikeln : höchster syst. Druck mmHg kPa enddiastol. Druck mmHg kPa re Ventrikel 25 3,3 5 0,7 Trunc. pulmonalis 25 3,3 10 1,3 li Ventrikel 120 16 10 1,3 Aorta 120 16 70 9,3 Reaktive Hyperämie : ... sehr starke Vasodilatation, die im Anschluß an eine vorübergehende Unterbrechung der Blutzufuhr in Haut und Muskel auftritt. Ausmaß der r. H. ist von der Dauer der Drosselung und von der Stoffwechselaktivität des betr. Gewebes abhängig ( Wirkung lokaler Metabolite s.O. ).Bsp. Schock -3Herzfrequenz- und Blutdruckregulation während und nach körperl. Arbeit : systol. RR nimmt zu, diast. RR bleibt unv., HF steigt, ( bis 150/min ), SV steigt ( bis 140 ml ), HZV steigt ( bis 25 l/min ). Linksverlagerung und Versteilerung der Kurve der Unterstützungsmaxima im Druck-Volumen-Diagramm, zurückzuführen auf positive inotrope Wirkung. -> stärkere Ausschöpfung des Restvolumens durch stärkere Kontraktion in der Systole ( Auswurf des SV auch gegen erhöhten Widerstand ), extrakardialer Anpassungsmechnismus Diuretika Mitteldruck = TPR * SV * HF \____\__ ß-Blocker Regulation der Skelettdurchblutung : - spez. Durchblutung : im mittel : 0,03 ml / g*min, Gefäße weisen stark ausgeprägten Ruhetonus auf ( hoher Basaltonus und vasoconstrictor. Aktivität des Sympathikus ). - bei Muskelarbeit : steigt die Durchblutung ( - 20-fach ) - unter stärkster Belastung aller Muskelgruppen : HZV auf ca. 20 l/min, 80% davon gehen zur Sk.muskulatur . Regulation der Muskeldurchblutung : - cholinerge vasodilatatorische Fasern des S - hormonale und metabolische Faktoren NNM -> A -> Aktivierung ß2-Receptoren -> Aufrechterhaltung bei längerer Belastung durch Metaboliten und Feinregulierung. In der Diskussion sind auch Sauerstoffpartialdruck -Abnahme, Kohlendioxidpartialdruck-Zunahme, [H+], [K+] [Adenosin] und [Adenosinphosphate] im Extracelluärraum. Blutdruck-Regulationsmechanismen : 1. Kurzfristige : Pressorreceptorreflex ( Rec. in Aortenbogen und Carotissinus ), PD-Receptoren, Aktivierung des S. Entzügelungshochdruck !; Depressorreflex; Catecholamine Dehnungsreceptorenreflex ( B-Receptoren i. Vorhofwänden ). Chemorec. und unspez. Einflüsse 2. Mittelfristige : Renin.Angiotensin-System, [Na+], Sympathikus , ( Endothelin ), transcapp. Flüssigkeitverschiebg. ANF ! 3. Langfristige : Renale Volumenregulatin, R-A-A-S ( Renin-Angiotensin-Aldosteron-System ), Adiuretin-System ( Gauer-Henry-Reflex ). Zentrale Kontrolle des >Kreislaufs : siehe Lehrbücher der Physiologie -4- Kreislauf-Skript zum Praktikum der Physiologie an der Johannes Gutenberg-Universität Mainz von Andreas Herwig