Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz STRATEGIEN DER DIFFERENTIALDIAGNOSTIK BEI VERDACHT AUF CHRONISCHE INTOXIKATIONEN Angesichts der enormen Anzahl der Untersuchungsparameter – über 200, ohne Unterparameter, ohne spezifische Antikörper bei Allergien, ohne Biomonitoring – müssen Strategien entwickelt werden, um rasch zu orientierenden Aussagen zu kommen. Vermeidung eines ausufernden Datenüberhangs, reduziert gleichzeitig die Kosten. 1. VERSUCH DAS ENORME MATERIAL STRUKTURELL ZU SICHTEN Erster Schritt: Die Strategie setzt beim definierten Krankheitsbild an. Soweit mehrere beim gleichen Patienten auftreten, ist nach einem Beschwerdeschwerpunkt zu fragen. Im zweiten Schritt sind die Haupt-Patho-Mechanismen Leitfaden der Diagnostik. MECHANISMEN Schadstoffe Immunschäden Chronische Entzündungen Allergien Erhöhter Oxidationsstatus (Oxidantien/Antioxidantien) Nervenschäden irreversible progrediente Nervenschäden Psychische Reaktionen chronische Müdigkeit (Selbstläufer) Die dritte Entscheidung wird durch das Ziel der Diagnostik bestimmt: Therapie oder Schadensnachweis. Bei letzterem ist zu unterscheiden in den generellen Nachweis einer Kausalität und die Ermittlung eines Grades der Behinderung (GdB) rsp. der Minderung der Erwerbsfähigkeit (MdE). D:\75880565.doc -1- Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz DIAGNOSTIK (A) BEGRÜNDUNG DER BEWEISFÜHRUNG (OBJEKTIVIERUNG) Diagnosekriterien gemäß anerkannten Stand der Wissenschaft existieren für die gängigsten Krankheitsbilder: TE, TPNP, MCS, CFS, FM. Diese Diagnosebegründung ist zugleich die condition sine qua non einer Objektivierung des toxischen Schadens in rechtlichem wie medizinischen Sinn und damit Grundvoraussetzung der Anerkennung. Biomonitoring nur sinnvoll bei anhaltender Exposition. Effektmonitoring zur Erhärtung kann die Ursache-Wirkungs-Beziehung vertieft stützen. DIAGNOSTIK (B) ZUM ZWECKE DER FESTLEGUNG DES GRADES DER BEHINDERUNG 1. 2. 3. 4. 5. Entzündungsstatus gemäß Immunstatus Oxidationsstatus (ROS, NO, Redoxpotential) Test-Batterien der neuropsychologischen Toxikologie, gemäß WHO Funktionsstörungen gekoppelt mit Defiziten nach SPECT/PET Verklammerung Immunstatus mit SPECT/PET durch Il-Karte DIAGNOSTIK (C) ALS THERAPIELEITFADEN Mangelausgleich 6. Vitaminstatus - Defizitausgleich 7. Mineralienstatus - Defizitausgleich 8. andere essentielle Stoffe 9. Detox-System – Stimulation der Entgiftung 10. Säure/Base-Status – Entsäuerung Entzündungshemmung 11. ROS – Antioxidantien 12. Schwefel – Stützung der Mitochodien 13. Herde - Herdsanierung 14. ALF - Desensibilisierung 15. Differential-Allergietests – Millertherapie D:\75880565.doc -2- Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz ZELLULÄRE UND BIOCHEMISCHE MECHANISMEN SCHADSTOFFE Immunschäden Nervenschäden Schadstoffe schädigen Immun- und Nervensystem, sofern sie cytotoxisch sind. Cytotoxisch sind alle membranschädigenden Stoffe; lipophile Stoffe bis zu einer Größe von max. 4 Ringen: VOC, Dioxin, PCB, DDT, Pyrethroide, Nitromoschusduftstoffe etc. Letztere „öffnen“ die Zellen auch für hydrophile Stoffe, wie OP und Schwermetalle und erhöhen deren Wirksamkeit. Durch Stoffwechselstörungen entstehen neurotoxische Stoffe. Wichtigstes Beispiel ist die Störung des Porphyrinstoffwechsels. Klinisch können mindere Leistungsminderungen mit Gelenkschmerzen bis hin zur Psychose auftreten. Etwa 3 000 Stoffe des täglichen Gebrauchs sind prophyrinogen. Andere Stoffwechselstörungen betreffen Neurotransmitter. Etliche Stoffe blockieren die Acetylcholinesterase und schalten damit den Reiz auf Dauer. Dies führt zu Sensibilisierungen im Nervenbereich und zu Antikörperbildungen durch das Immunsystem. Eine extreme klinische Manifestation ist die myastenia gravis (Muskelschwäche). In allen Krankheitsbildern findet sich zusätzlich eine Störung der Atmungskette am der Atmung entgegen gesetzten Ende, der Oxidation von energiehaltigen Stoffen, wie Fettsäuren und Glukose zu biochemisch verwertbaren Energieformen (ATP, NADH etc). Es entsteht ein Überschuss an oxidierenden Radikalen (Oxidantien). Involviert können etwa Redoxpaarbildner (z.B. Cu I/Cu II) oder fehlerhaft aktivierte Immunzellen sein. Dieser Überschuss reproduziert sich selbst und kann so leicht chronifizieren. Hilfreich sind andererseits Antioxidantien (Vitamine C, E; Glutathion, α-Liponsäure, Q10, etc) Die Frage nach der Primärstörung Immun- oder Nervensystem ist wie die Frage nach Henne und Ei. Sie müssen zusammen behandelt werden und darüber hinaus sind Störungen des Endokrinum zu nennen, insbesondere sind Hypothalamusdysfunktionen (Schlafstörungen, Wärmehaushalt, Alkoholunverträglichkeit etc) klinisch unübersehbar. Die Aufzählung zeigt, dass die Folgen von chronischen Intoxikationen, manchmal als „Umweltkrankheiten“ bezeichnet -wie toxische Enzephalopathie und Polyneuropthie, chronisches Müdigkeits-, Sick-Building-Syndrom oder Chemische Sensitivität D:\75880565.doc -3- Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz keineswegs „rätselhaft“ sind. Sie werden weitgehend verstanden, besser als etwa Parkinson oder Alzheimer und sind auch besser therapierbar. Nur weis das keiner. Das Problem ist nicht der ungenügende Forschungsstand, sondern der ungenügende Kenntnistand von Ärzten, Patienten und Anwälten. Dies liegt nicht daran, dass alle diese Dinge neu wären, sondern es gibt gezielt arbeitende Gegenkräfte. Die Tatsache, dass ein amtliches Merkblatt (zur Verdachtsanzeige zur BK 1317) eine falsche dem Stand der anerkannten Wissenschaft diametral widersprechende Charakterisierung! der toxischen Enzephalopathie enthielt, eine Charakterisierung, die es sonst in der Literatur nicht gibt, zeigt wie konsequent dagegen Vorgegangen wird. Es wird nicht der letzte Skandal bleiben, aber hier ist die der Ort Informationen dagegen zu setzen. DIE UMWELTMEDIZIN, aus der Allergologie und Immunologie stammend, hat seit Ende der 70er Jahre, die Erkenntnis entwickelt, dass Umweltschäden als Schäden am internen Steuerungssystem des Organismus zu verstehen sind. Daraus hat sich die funktionelle Medizin eine generell chronische Krankheiten betrachtende Medizin entwickelt. Sie integriert zu innerer Medizin, Immunologie und Allergologie die orthomolekulare und mitochondriale Medizin, sowie die Ernährungsmedizin. (Jeffrey Bland – rot=Literatur wird eingearbeitet). Chronische Entzündungen D:\75880565.doc irreversible progrediente Nervenschäden -4- Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz Die Neurochemie weist nach, dass chronische Entzündungen zu irreversiblen teilweise progredienten Nervenschäden führen. Toxische Immunschäden führen in aller Regel zu chronischen Entzündungen. Allergien Psychische Reaktionen Seit Ende der 70er Jahre ist die psychische Form bestimmter allergischer Reaktionen (meist Typ IV, Agens: Nahrungsmittel, Duftstoffe) bekannt geworden. Miller hatte eine spezifische und quantifizierende Diagnostik und Therapie entwickelt. Diese ist universitär bestätigt durch Brostoff und Chalacomb – „Food Allergie“ – das internatnationale Standardwerk ( > 1000 Seiten). Dies ist von einzelnen Psychiatern (z.B. Mackerness in England, in den USA praktiziert heute die Kinderpsychiatrien Prof. Doris Rapp, Universitäre Forschung wurde von Prof. Iris Bell in der 80ern begonnen, UCLA) aufgegriffen worden. Rea (CS, IV) hat in Studien gezeigt, dass Chemikaliensensible zu 80% Allergien entwickelt haben. Erhöhter Oxidationsstatus chronische Müdigkeit (Selbstläufer) Die mitochondriale Medizin weis schon seit den 70er Jahren, dass systemische Entzündungen zu Erschöpfungen führt. Chronische Entzündungen gehen nach Messerschmidt immer mit einer Verstärkung des Oxidantienstatus einher. Es ist eine Entleerung des Redukdatienpools feststellbar, insbesondere nimmt der Schwefelpool ab. Eine Verschiebung des Redoxpotenzials, Abnahme der Antioxidantien führt zu einer Unterfunktion der Mitochondrien und damit zu einer Unterversorgung der Zellen mit Energie. Folge ist u. a. chronische Erschöpfung und chronisch erhöhte Erschöpfbarkeit. Nach Pall entwickelt sich diese Stoffwechselstörung leicht zum Selbstläufer (s. Bland). Dies ist der Grundmechanismus des chronischen Müdigkeitssyndroms. D:\75880565.doc -5- Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz DIAGNOSTIK (A) OBJEKTIVIERUNG UND KAUSALITÄTS-NACHWEIS Als Basis muss eine Diagnose nach dem Stand der Wissenschaft gestellt werden können. Nur eine solche sichert die rechtliche wie medizinische Objektivierung. Sie erfolgt nach den Diagnosekriterien des anerkannten Standes der Wissenschaft: Toxische Enzephalopathie (TE): klinische Kriterien, einzeln unspezifisch, als Muster spezifisch. Toxische Polyneuropathie (TPNP): Diagnose nach neurologischem Lehrbuch; die toxische PNP unterscheidet sich klinisch nicht von PNP anderer Ursache (Diabetes, Alkohol, Stoffwechselstörungen). Sie tritt bei Schweregrad 2B zur TE dazu. Soweit keine TE diagnostiziert ist, ist die TPNP von PNP anderer Ursache nur durch Ausschlussdiagnose zu unterscheiden, oder durch Verklammerung mit Biomonitoring oder Expositionsmessungen. Multiple Chemische Sensitivität (MCS): Diagnosekriterien nach Cullen; Chronische Müdigkeitssyndrom (CFS): Diagnosekriterien nach ## Fibromyalgie (FM): die fünf definieren Druckpunkte, die Objektivierung als toxische Ursache kann über die Diagnose PNP erfolgen. Die Diagnosekriterien sind aufgelistet in: Tino Merz, Wolfgang Huber, Thilo Messerschmitt, Volker Remmers und Johannes Bohl, Objektivierung von Erkrankungen in Folge von chronischen Intoxikationen, umg 17, 4/2004. Soweit die Notwendigkeit einer gutachterlichen Präsentation gegeben ist, wurde ein Arbeitspapier erstellt: Prozessstrategien BIOMONITORING Biomonitoring ist vielfach nicht zielführend, weil Viele Substanzen den Körper rasch wieder verlassen oder rasch umgesetzt werden – etwa: PCP, VOC, Pyrethroide, Organophosphate. Substanzen, die persistent sind und akkumulieren – Dioxin, PCB, DDT, HCB sind ubiquitär In jedem Organismus nachweisbar. Bei diesen Substanzen hat das allgemein Schadstoffniveau die Wirkschwelle erreicht (für Dioxine und PCB wird dies vom SRU in seinem Umweltgutachten 1987 explizit festgestellt). Es gibt also keinen signifikanten Unterschied zwischen belasteten Person mit und ohne Reaktionen. Die Übergänge sind fließend. So wird man durch das Biomonitoring erstere Gruppe nach längerer Karenz nicht mehr nachweisen können und letzteren sind die Daten vielfach nicht aussagekräftig. D:\75880565.doc -6- Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz Bei anhaltender Exposition ist allerdings zu Biomonitoring anzuraten. EFFEKTMONITORING Hier sei erinnert, das die Symptome stets unspezifisch sind, die Symptommuster dagegen nicht. So stellen die Diagnosekriterien für eine TE durch VOC ein solches Muster dar. Die Diagnose ist also gemäß Effektmonitoring gestellt und kann deshalb auch ohne einen gesonderten Nachweis einer Exposition als Nachweis gelten. Manche Pestizide hinterlassen spezifische biochemische Spuren. So die OP durch die Blockade der Acetylcholinesterase. Viele Substanzen blockieren Hormone ## Liste einfügen ## Durchweg verursachen Neurotoxische Stoffe Symptommuster, wie für die TE festgelegt. Bereits die psychischen Defizite unterscheiden sich in ihren Mustern deutlich von allen psychogen erzeugten psychischen Erkrankungen. Diese Möglichkeit des Effektmonitoring ist seit einem halben Jahrhundert bekannt und hat standardisierte Tests und eine Sparte der Toxikologie geschaffen, die neuropsychologische Toxikologie. Deren Test-Batterien liefern spezifische und hochpräzise Ergebnisse. D:\75880565.doc -7- Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz DIAGNOSTIK (B) ZUM ZWECKE DER FESTLEGUNG DES GRADES DER BEHINDERUNG SYSTEMISCHE ENTZÜNDUNG Grundlage kann und muss ein vertieftes Verständnis systemischer Entzündungen sein. Anders als lokale Entzündungen gehen sie nicht mit Wärme, Schmerz, Rötung, Schwellung einher. Es gibt lt. Harrison keine klinische Definition (weder klinische Parameter noch klinische Muster). Die Diagnose basiert auf immunologischen Mustern (SIRS, MODS) und vorhergehender Infektionen (SEPSIS). Deutlich fühlbar ist Schwäche in all’ ihren Formen, psychosozial, mental, muskulär ... leider fällt es erst hier auf. Redoxpotential ist auf der oxidativen Seite, entsprechend ist das Ox/Antioxidantien-Verhältnis gestört, Blutversauerung?, pH im Gewebe?, pH der Haut ? Vor allem sind systemische Entzündungen meist schmerzfrei. Das ist auffällig ähnlich bei Herden. Herde werden deshalb oft nicht oder viel zu spät entdeckt. Möglicherweise lässt sich daraus schließen, dass systemische Entzündungen eine Verschiebung im Mesenchym sind. Manche Autoren reden von negativer Grundladung – alkalisch ?? -, die durch Reize abnähme (Schreckenbach S. 126 mit Bezug auf Pischinger, Hauss und Junge-Hülsing). Bei Zähnen sind es Gifte toter Zähne und/oder Schwermetalle, die ein verändertes Milleu schaffen, dass zu div. Besiedelungen führt, damit beginnt der entzündliche Prozess, nach einiger Zeit mit Fernwirkung. 16. Entzündungsstatus Immunstatus Immunologische Parameter und Zelltypen können i. R. eindeutig als Entzündungsfördern oder entzündungshemmend eingeordnet werden. Generell ist die entzündungsfördernde Seite besser ausgestattet. Typisch für Intoxikationen sind geschwächte Entzündungshemmer. Das Bild der Parameter ist danach zu fragen, ob eine akute oder chronische systemische Entzündung oder eine chronische Entzündungsbereitschaft (Sensibilisierung) vorliegt. Chronifizierung und Sensibilisierung kann so objektiviert werden. Die absoluten und relativen Werte erlauben eine erste Zuordnung des Schweregrades. Einige Hinweisgebende Parameter wurden bereits publiziert. Aufgabe: Bessere begriffliche Fassung einer systemische Entzündung? Klinische Parameter gibt es dafür nicht – immunologische und co-immunologische Parameter macht sie stets erkennbar; das Parameterbild variiert aber stark. Zur Einengung der Parameteranzahl einerseits im Sinne der Verbesserung der Praktikabilität und der Suche nach Mustern für diagnostisch festliegende Krankheitsbilder ist ein statistische Auswertung einer großen Umweltpraxis projektiert. D:\75880565.doc -8- Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz 17. Oxidationssatus (ROS, NO, Redoxpotenzial) Entzündungen sind i. d. R. mit oxidativem Stress assoziiert. Solche Parameter, die das Oxidantien/Antioxidantien-Gleichgewicht, das Redoxpotenzial etc beschreiben, können den Schwergrad weiter bestimmen helfen. Sie liefern auch einen Beitrag für (A) – Effektmonitoring. Oxidantien sind Radikale, die oxidierend wirken. Diese sind notwendige Zwischenprodukte, die der Körper notwendig braucht, etwa in der Atmungskette oder zur vernichtenden Bakterienabwehr. Entscheidend ist die Steuerung. Schadstoffe erhöhen die oxidative Aktivität. Deshalb ist es nur logisch, wenn die Mitochondrien und das Immunsystem besonders betroffen sind, wenn diese Steuerung versagt. Schließlich geben sie Hinweise zur Therapie mit Antioxidantien. 18. Testbatterien der neuropsychologischen Toxikologie Die Schweregrade der toxischen Enzephalopathie wurden durch die WHO 1985 definiert. Sie lassen sich bereits durch eine gründliche Anamnese abschätzen. Die Symptome einzeln sind durchweg unspezifisch, das Symptommuster ist eindeutig und spezifisch. Für die Feststellung der Schwergradstufen 2A und 2B sind die Test-Batterien der neuropsychologischen Toxikologie. In Deutschland wird dies nicht beachtet. Dieser Teil der Toxikologie ist völlig unbekannt. Derartige Defizite bedingen, dass dann ersatzweise Bezeichnungen wie „Renteneurose“ kreiert werden. Übersicht über die Bandbreite, die die Testbatterien ermöglichen: Hartmann 19. Funktionsstörungen gemäß Keilkarte SPECT/PET Defizitbereiche nach Seit dem ersten Weltkrieg, existieren weitreichende Kenntnisse über die örtliche Verteilung der mentalen und psychischen Funktionen im Gehirn (nach Keil). So ist z. B. im Frontbereich die Planausführung lokalisiert, die bei der Mehrheit chronisch Vergifteter stark gemindert ist. Im SPECT finden sich regelmäßig bei chronischen Vergiftungen in diesen Bereichen pathologische Sauerstoffunterversorgungen. Die Diagnose TE nach den Diagnosekriterien der WHO, nun auch im Merkblatt von 2005, ist medizinisch nicht angreifbar. Soweit sich nun in SPECT oder PET in den gleichen Funktionsbereichen Defizite finden, so können beide medizinisch helfen, den Schaden genauer festzustellen und rechtlich wird die Festlegung des Schweregrades untermauert. SPECT und PET kann dann nicht weiter als „bunte Bilder“ in den rechtsirrelevanten Raum gerückt werden. Eine erste Überprüfung dieser These bei Patienten mit deutlich unterschiedlichen Schadensmustern, zeigte eine verblüffende Übereinstimmung. Gehirnbereich der Funktion D:\75880565.doc Funktionsstörungen gemäß Test -9- Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz Versorgungsdefizit gemäß SPECT/PET 20. Verklammerung Immunstatus mit SPECT/PET durch Il-Karte Darüber hinaus gibt es noch die Möglichkeit, die Ergebnisse der Testbatterien, SPECT und PET mit dem Immunstatus zu verknüpfen. Dies ist nun medizinsch-innovativer Raum. Interleukine, die Botenstoffe des Immunsystems, sind für eine Neuroimmunmod ulation verantwortlich. Die örtliche Verteilung der InterleukinRezeptoren im Gehirn ist weitegehend bekannt. Hier bietet sich eine doppelte Verklammerung von neuroimmunotoxikologischen Schäden. D:\75880565.doc Il-Rezeptoren Funktionen nach Keil Funktionsstörungen SPECT/PET-Befund - 10 - Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz DIAGNOSTIK (C) ALS THERAPIELEITFADEN Mangelausgleich 21. Vitaminstatus - Defizitausgleich 22. Mineralienstatus - Defizitausgleich 23. andere essentielle Stoffe 24. Detox-System – Stimulation der Entgiftung 25. Säure/Base-Status – Entsäuerung Entzündungshemmung 26. ROS – Antioxidantien 27. Schwefel – Stützung der Mitochodien 28. Herde - Herdsanierung 29. ALF - Desensibilisierung 30. Differential-Allergietests – Millertherapie MANGELERNÄHRUNG UND ÜBERFORDERUNG Die Therapie hat davon auszugehen, dass der moderne Mensch mangelernährt ist. Außerdem stellen erhöhte Anforderungen der Entgiftung auch erhöhte Anforderungen an die Enzyme und somit ist ein erhöhter Verbrauch von essentiellen Stoffen zu erwarten. Die Stati geben Hinweise, soweit die Werte außerhalb des Referenzbereiches liegen, liegen sie innerhalb können auch Ernährung + Nahrungsergänzung in Verbindung mit erhöhtem Bedarf eine scheinbar ausreichenden Versorgung vortäuschen. Die Stati sind demzufolge ein Diagnostiktool unter anderen. Die Therapiemöglichkeiten der Orthomolekularmedizin mit ihren Erfolgen im Hochdosisbereich sind nur über die Diagnosen zugänglich: Die reichhaltigste Quellensammlung stammt aus der Klinik der UCLA (Los Angeles) von Werbach (Anhang III: Liste der Stoffe und Liste der Krankheiten, bei denen die Stoffe helfen; insgesamt 113 Krankheitsbilder, 20 davon „mentale“ Krankheiten). 21. Vitaminstatus – Defizitausgleich Hochdosierte Vitamine als Prävention und Therapie stammen aus der orthomolekularen Medizin. Begründer ist Linus Pauling, der zweifache Nobelpreisträger. Systematische Fortsetzung ist die Arbeit der funktionellen Medizin. 22. Mineralienstatus – Defizitausgleich D:\75880565.doc - 11 - Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz Die GSDL bieten u. a. eine Haaranalyse an, deren Ergebnisse nicht nur einzeln mit dem jeweiligen Referenzbereich. Aus eigener Recherche, eigenen Erfahrungen und dem Werbach-material werden Muster ausgewertet und entsprechende Therapievorschläge gemacht (s. a. Funktionelle Medizin/Diagnostik/....). 23. andere essentielle Stoffe Zu nennen sind essentielle Aminosäuren und essentielle Fettsäuren. Unter ersteren finden sich Bausteine für das Entgiftungssystem. Auch bietet GSDL 24. Detox-System (Aktivität, Genpredisposition) GSDL bietet ein Testprogramm für das Detoxsystem ist mehreren Stufen. Zunächst wird die Abbaukapazität generell geprüft. Ist sie schwach, werden die vier Konjugationspfade einzeln geprüft. Danach empfiehlt es sich, zu prüfen, ob der schwache oder defekte Konjugationspfad genetisch überhaupt existiert. Nur wenige Menschen verfügen genetisch über alle Konjugationspfade in voller Leistungsstärke. Es hat keinen Sinn einen Entgiftungspfad medikamentöse zu stützen oder zu stimulieren, wenn er genetisch nicht existiert. Im letzten Schritt muss entschieden werden, welche Entgiftungspfade, wie stimuliert werden können. Direkt bieten sich die Konjugationscoenzyme der einzelnen Pfade an: Gluthathion, Taurin, Glycin##, Selen, B-Komplex, Zink. Beispiel: „Kompaktentgiftung“ nach Runow (s. Anhang). 25. Säure-Base-Status – Entsäuerung Übersäuerung des Organismus führt zu Erkrankungen, fördert ggf. bakterielle Besiedelung, ####. Es gibt drei Möglichkeiten der Entsäuerung: alkalische Ernährung, alkalische Bäder, Entgiftung, speziell Schwermetallausleitung##. ENTZÜNDUNGSPROZESSE Die Steuerung der Entzündungsprozesse ist ein komplexes System von Förderung und Hemmung. Beide Seiten lassen sich beeinflussen. Ursachenbeseitigung ist aber Voraussetzung: Karenz gegenüber Expositionen, Entgiftung des Organismus, Diät gegenüber Allergenen Nahrungsmitteln (Weglass-Diät bei starken Allergenen und Rotationsdiät bei schwächeren Allergenen) und ggf. Beseitigung von Herden gehören dazu. 26. ROS – Antioxidantien – Qual der Wahl Oxidativer Stress ist oft mit systemischer chronischer Entzündung assoziiert. Reduktion des oxidativen Stresses ist Voraussetzung einer anti-inflammatorischen Therapie. Die Entdeckung von Antioxidantien als Heilmittel gelang Anfang der 80er D:\75880565.doc - 12 - Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz Jahre des letzten Jahrhunderts durch Levine und Kidd. Am Anfang stand ein Heilerfolg mit einem Algenpräparat. Die Autoren präsentierten Mitte der 80er Jahre ein Standdardwerk zur Radikalpathologie. Antioxidantien sind Stoffe, die die Produktion von Oxidantien hemmen oder in der Lage sind die Radikale selbst zu neutralisieren. Nach der oben angesprochenen Logik können Antioxidantien bei Mitochondrien- und Immundysfunktionen helfen. Es gibt viele Stoffe die anitoxidant wirken. Generell wichtig ist das Vitaminpaar C und E. Wirkungsvoll ist auch Selen, wohl einerseits wegen seiner Rolle bei der Entgiftung und andererseits bei Stimulation der Lymphozytenproliferation. Sehr wichtig ist des weiteren Glutathion (direkt nur i.V.). Es gilt effektiver Gehirnschutz. An MS-Patienten lässt sich zeigen, dass Koordinationsstörungen verschwinden. Q10 ist ein wichtiges Coenzym der Mitochondrien. 27. Schwefel – Stützung der Mitochodrien Bei chronischer Müdigkeit hat sich eine medikamentöse Wiederauffüllung des Schwefelpools bewährt. Hochdosiseinsatz bei AIDS-Patienten ist mittlerweile Stand der Wissenschaft. Bewährt haben sich ACC (Acetylcystein) und α-Liponsäure, beides auch Antioxidantien Vorläuferverbindungen. Die Patienten sprechen unterschiedlich darauf an. Meist ist eines von beiden hilfreich. Die Dosierung liegt Grammbereich und ist individuell verschieden. Bei akuten Erschöpfungszuständen kann die Dosis erhöht, ggf. drastisch erhöht werden. 28. Herde Quelle von systemischen chronischen Entzündungsprozessen können Entzündungsherde sein. Unter nervenbehandelten Zähnen und überkronten Zähnen bilden sich oftmals Entzündungsherde, die nicht schmerzhaft sind, aber an anderen Stellen des Körpers oder Organismus Beschwerden hervorrufen können. Ohne Sanierung des Herdes sind dann diese Beschwerden nicht in der Griff zu bekommen. Sanierung heißt Entfernung des Zahnes und des Entzündungsgewebe. Des weiteren bietet der Einsatz von Traumel und eine Sanum-Therapie an. Bei letzterer kann es zu Schwermetallmobilisierung kommen. Dann muss eine Schwermetallausleitung erfolgen. 29. ALF – In den 80er Jahren wurden antientzündliche Therapieansätze mit sog. lymphotischen Faktoren entwickelt. Rea hat aus diesem Ansatz die ALF-Therapie (Autonomer Lymphotischer Faktor) speziell für chemisch sensitiven Patienten entwickelt. Patienteneigene Lymphozyten werden in vitro ernährt. Dem wird ein Substrat von etwa 200 Eiweisen entnommen, die als Therapie über mehrere Wochen injiziert werden. Der Vorgang wird wiederholt. D:\75880565.doc - 13 - Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz 30. Differential-Allergietests – Millertherapie Extreme Müdigkeit oder – teilweise schwere - psychische Störungen ohne psychisch erkennbaren Grund können durch Allergien ausgelöst werden. Insbesondere sind die zellulär gesteuerten Allergien vom Typ IV zu nennen. Sie sind extrem verzögert – bis zu 72 h. Sie sind durch den ALCAT-Test nachweisbar. Gemäß Rea haben 80% der MCS-Patienten Nahrungsmittelallergien, meist vom Typ IV. Ein Besserung des Krankheitsbildes ist ohne Karenz, Rotationsdiät oder Heilung nicht möglich. Für die Heilung von Allergien steht die Millertherapie zur Verfügung. Sie ist gemäß dem modernsten und weltweit bestimmendsten Standardwerk von Brostoff und Chalacomb, ‚Food Allergie’ die einzige Methode, die in der Lage ist solche Allergie tatsächlich zu heilen. In dem Zusammenhang ist noch darauf aufmerksam zu machen, dass oft das Wasser vergessen wird. Rea weist darauf hin, dass 90% seiner Patienten ihr Wasser nicht vertragen. Es gibt wohl keine Methode, die heftiger bekämpft wird, als die Miller’sche Provokations-Neutralisations-Therapie. Die Autoren, die sie verdammen, haben sie erkennbar nicht verstanden oder erkennbar gar nicht erst zur Kenntnis genommen. Es gibt keine Therapiemethode über die schon so viel Bullshit im Frankturt’schen Sinne geschrieben worden ist. Deshalb sei hier die Literatursynopse präsentiert, die unabweisbar beweist, dass es sich nicht nur um solide, sondern auch um hochrangige Wissenschaft handelt. D:\75880565.doc - 14 - Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz ANHÄNGE (I) SYNOPSE DIAGNOSTISCHE PARAMETER IMMUNSTATI Entzündungsstatus – wichtigste Parameter Neurophile + Makrophagen Entzündungszellen (Lokal) Interleukin-1, -6, -8, -12 + Steuerung von Entzündungsprozessen TNF-α, INF-γ Interleukin-2 Bildung durch aktivierte T-4-Zellen T-Zellen CD4 Aktivieren Immunsystem T-Zellen CD8 Immunsuppressorzellen Interleukin-10 Steuert Immunsuppression Eosinophile, TH1 Infamm. Zellen bei Allergien C4a, C3a, C5a Komplemente entzündl. in aufsteigender Stärke Monozellen System. aktiv u.a. bei Autoimmunreaktionen Peroxide Maß für oxidativen Stress Typ I II III IV Mask. Antikörper IgE IgG, IgM IgG Zelluläre Allergie Allergietests Status spezifisch Gesamt-IgE RAST Gesamt-IgG, -IgM ## Gesamt-IgG ## ALCAT ALCAT P/N Test-medium Prick, Intraderm. ## Intraderm. (Nachkontr.) Blut P/N OXIDATIVER STRESS GSDL bietet einen Test mit 6 Parametern: über Salicilsäureabbau (2 Metab.), Fettsäureperoxide im Urin, Konzentration des reduzierten Glutathion sowie die Aktivitäten der Glutathionperoxidase und der Superoxiddismutase. $$ D:\75880565.doc - 15 - Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz NAHRUNGSSTATUS MINERALIENSTATUS Haaranalyse GSDL: 10 toxische Elemente (Al, Sb, As, Ba, Bi, Cd, Pb, Hg, Ni, Th, Sn, U) 16 essentielle Elemente: (Ca, Mg, Zn, Cu, Mn, Cr, Co, Mo, B, J, Li, Rb, Se, St, S, Va) 5 weitere Elemente (Na, K, Fe, P, Ti) 24-h-Urin GSDL: 10 toxische Elemente (Al, Sb, As, Ba, Bi, Cd, Pb, Hg, Ni, Th, Sn, U) 8 essentiell: Ca, Mg, Zn, Cu, Mn, Mo, Se, S AMINOSÄURESTATUS Im 24-h-Urin werden 5 Urin-Marker bestimmt. 11 essentielle und semiessentielle Aminosäuren: Arginin, Histidin, Isoleucin, Lysin, Methionin, Phenylalanin, Taurin, Threonin, Tryptophan und Valin 11 nichtessentielle Aminosäuren 21 Metaboliten und diagnostische Marker. Über die Frage nach Nahrungsmängeln im Bereich der Aminosäuren werden aus diesen Informationen Aussagen über andere Mängel errechnet. AS-Ungleichgewichte sind mit nach gesicherter Erkenntnis mit 26 Krankheiten assoziiert. Außerdem geben sie Hinweise auf andere ausgleichbare Mängel, etwa bei Vitaminen oder Mineralien. So können 18 weitere Mangelzustände, die ggf. durch Haar- oder direkte Urinanalyse nicht gefunden werden können. FETTSÄUREN In den Membranen der Blutzellen werden 30 Fettsäuren – essentielle und Metaboliten - bestimmt, daraus werden 5 klinisch relevante Verhältnisse errechnet. So können aus der Metabolitenreihe der Linolensäure (LA, ω-6-Säure) und der αLinolensäure (ALA, ω-3-Säure) Aussagen getroffen werden, ob daraus ein Übergewicht proinflammatorischer oder antiinflammatorischer Prostaglandine und Leukotriene gebildet werden. Die langkettigen (20 oder 22 C-Atome) mit fünf und sechs ungesättigten Bindungen erlauben eine Aussage, ob der Organismus gut oder schlecht für einen Membranrepair insbesondere der Nervenzellen gerüstet ist oder hier Mangel erleidet. Die jeweiligen Verhältnisse von ω-3-, ω-6- und ω-9-Säuren regeln teilweise den Fetthaushalt insgesamt, so dass sie Einfluss auf Speicherung oder Abbau von Fett D:\75880565.doc - 16 - Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz ausübt, sowie deren Ablagerung in Gefäßen. Eine Erhöhung des ω-3/ω-6-Verhälnisses geht mit einer Senkung des Infarktrisikos einher. Zusammenfassend: es stehen im Bereich Ernährungsmedizin 115 Parameter zur Verfügung, die Stoffwechselregulationen erlauben, für Heilung von Beschwerden oder die Schaffung der dazu notwendigen Vorraussetzungen. STOFFWECHSEL ENTGIFTUNG GSDL bietet einen Test zur Bestimmung der Entgiftungskapazitäten der Phase I und II. Durch Coffeinabbau wird die Kapazität der Phase I ermittelt. Anschließend wird über die Bestimmung der Metaboliten von Acetaminophen und Aspirin zu zwei Zeitpunkten, die Kapazitäten der verschiedenen Konjugationspfade bestimmt. Soweit sich nun deutliche Kapazitätsmängel zeigen sollte in einem nächsten Schritt ein genetischer Test durchgeführt werden, um zu ermitteln, ob die „langsamen“ Enzyme überhaupt genetisch zur Verfügung stehen oder ob ggf. ein wichtiges Enzym blockiert ist. Derzeit können folgende Polymorphismen geprüft werden: ## Danach lässt sich entscheiden, ob und welche Enzyme unterstützt werden. $$ GASTROINTESTINALTRAKT 5 Parameter der Verdauung 4 Parameter der Absorption 8 Parameter der Mikrobiologie 1 Parameter der Myopathologie 6 Parameter der Verstoffwechslung 1 Parameter der Immunologie 3 makroskopische Parameter ENDOKRINUM GSDL: 8 Parameter (D-Pyd, Glukosetoleranz, Cortison und DHEA, Testosteron, Östrogen, β-estradiol, Progesteron, Melatonin) Hypothalamus: 4 Parameter## Rea: $$ D:\75880565.doc - 17 - Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz II ENTGIFTUNGSKOMPAKTKUR NACH KLAUS-DIETRICH RUNOW, BAD EMSTAL Diese Therapiewoche fand statt in einem Hotel an der andalusischen Atlantikküste, dass sich als „ökologisch“ bezeichnet und bei dessen Errichtung auf Schadstofffreiheit geachtet wurde. Tatsächlich haben es alle mitgereiste MCS-Patienten das Gebäude vertragen. Dazu kam zweifellos die Atlantikluft und die heilende Wirkung des Meerwassers, insbesondere für diejenigen, die an Hautausschlägen litten. Die Entgiftung bestand aus täglicher Infusion, oraler Medikamentation und Darmsanierung. Die eingesetzten Wirkstoffe werden vom körpereigenen Detox-System als essentielle oder halbessentielle Stoffe benötigt. Die teilweise hohen Dosierungen tragen der Tatsache Rechnung, dass der toxisch belasteter Organismus einen höheren Verbrauch hat. INFUSIONSTHERAPIE 1. Tag: 2. Tag: 3. Tag: 4. Tag: 5. Tag: Calcium EAP i. v. vorab Vitamin C Pascoe, 7,5 g, Vitamin B Lichtenstein (B1, 2, 3, 6, Folsäure, Ca-pathothenat) Unizink, Tationil (Glutathion 600 mg) Thymoject, α-Liponsäure (Thiogamma) Calcium EAP , Tationil (Glutathion 600 mg) Vitamin C Pascoe (7,5 g), Vitamin B Lichtenstein, Unizink dazu Medikation oral: morgens: Folbene, Calcium EAP (Phosetamin), Quercetin, Carminagal N (Artischocke), Q10 dazwischen: Darmsanierung mittags: Folbene, Phosetamin, Q10, Envirox, Carminagal dazwischen: Lactobakter abends: Phosetamin, Quercetin, Carminagal, Q10 nachts: Melatonin, Vitamin C-coated Envirox-Kapseln (Rezeptur nach Runow): Tocopholacetat 65 mg, L-Cystein-HCL 40 mg, Pyridoxin-HCL 40 mg, Zn orotat 20 mg, Niacinamid (B3) 18 mg, Glutathion (red.) 18 mg, Dimethylglycin 15 mg, Thiamin HCL (B1) 9 mg, Riboflavin (B2) 9 mg, Ca-panthothenat 8 mg, Se-methionin 35 mg, Magnesiumoratat q.s. Medikamentierung für das anschließende Quartal Selen-methionin (100 mg), Vitamin C ca. 4 g/d B-Komplex Lichtenstein, (B1 (5 mg), B2 (2 mg), B3 (20 mg), B6 (2 mg), Folsäure (0,1 mg), Ca-pathothenat (2,5 mg)), Phosetamin (K2-2-aminoethylphosphat (EAP) (145,8 mg), MgEAP (145,8 mg), D:\75880565.doc - 18 - Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz Ca-EAP (58,4 mg), Cystein (N-Acetyl-Cystein (500 mg)), Carminagal (Extrakt aus 5 g Artischockenblättern), Q10 240 mg/d Niacinamd B3 (200 mg), β-Carotin (25,000 I-U.), Vitamin E (D-α-Tocopherolacetat in Öl (~800 mg) Legalon (180 mg Extr. a. Mariendistelfrüchte 140 mg Silimarin angeg. als Silibin), Tromlipon (DL-α-Liponsäure (250 mg)) Zinkpikolinat (15 mg), Molybdän (NaMoO4 250 mg), Melatonin 3 mg früh: Se, C morgens: B-Komplex, EAP, Cystein, Carminagal, C, Q10. mittags: B3, β-Carotin, E, Carminagal, C, Q10 abends: Cystein, Carminagal, Legalon, Tromlipon, EAP, C, Q10 nachts: Zn, Mo, Melatonin 3 mg Da alle Umwelterkrankungen eine individuelle Note haben, keine zwei sind wirklich gleich, ist die Wirkung rsp. der Erfolg unterschiedlich. Die obige Kompaktkur ist über Jahre entwickelt worden und zeigt meist gute Erfolge, da sie ein breites Spektrum abdeckt. Variationen nach Symptomatik und gezielter Labordiagnostik sind in jedem Fall sinnvoll und wissenschaftlicher. Allerdings übersteigen oft die Labor- die Therapiekosten. Es ist demnach ein Zielkonflikt. Ein systematische und vollständige biochemische Diagnostik beträgt mehrere tausend € kostet. Die Kur kostet nur einige hundert €. Es ist demnach ein schrittweises Vorgehen mit einem Wechsel von Diagnostik und Therapie anzuraten. D:\75880565.doc - 19 - Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz QUELLENAPPARAT Übersichtsartikel: Roots – Wurzeln der Umweltmedizin I und II, MCSPatientenleitfaden Die Übersichtsartikel enthalten eine große Anzahl Fundstellen, die hier nicht wiederholt werden. Es wäre wenig hilfreich, wenn hier über 200 Referenzen kommentarlos anzuschließen. In den Übersichtsartikeln sind sie kommentiert. Bitte um Vorschläge, welche Übersichtsartikel hier aufgenommen werden sollten, mit kurzer Begründung, wie sich der Artikel hier einfügt. Standardwerke: Rea, Chemical Sensitivity, 1992 – 1997, ##, erster bis vierter Band, 3000 Seiten – Standardwerk zu MCS Brostoff & Chalacomb, Food Allergie, London 1987, 1200 Seiten Runow, Klinische Ökologie, angewandte Umweltmedizin, Hypokratesverlag, Stuttgart 1994 – beste Darstellung der Praxis der Millertherapie Rogers, The Scientific Basis for Selected Environmental Medicine Techniques, Sarasota 1994 Werbach, Nutritional Influences on Illness, Tarzana (Ca) 1993, Nutritional Influences on mental Illness, Tarzana (Ca) 1991 Lezak, Neuropsychological Assessment, New York, Oxford, 1983, ISBN 0-19503039-7 Singer, Neurotoxikoloy Guidebook, New York 1990 ISBN 0-442-23530-5 Hartmann, Neuropsychological Toxicology, Chicago 1992 Weiterführende Literatur: Mitchell, Multiple Chemical Sensitivity: A Scientific Overview, I: Multiple Chemical Sensitivities (NRC), II. Advances in Understanding Multiple Chemical Sensitivities (AOEC/ATSDR), III. Low-Level Exposure to Chemicals and Neurobiologic Sensitivity (ATSDR), Princeton 1995, ISBN 0-911131-53-1 ! Die Empfehlungen des Sachverständigenbeirats 1996 führten zur Einführung einer neuen Berufskrankheit „toxische Enzephalopathie“ mit BK-Nr. 1317. Das Merkblatt für die ärztliche Verdachtsanzeige aber einhielt eine gezielte Fälschung des Krankheitsverlaufs. Dies hatte den Erfolg, dass die Verdachtsanzeigen unterbleiben oder die Versicherten vor Gericht gerade an dieser Falschdarstellung scheitern. Die Autoren konnten anhand des BK-Reports 3/99 überführt werden. Dennoch war es schwer genug, jemanden dafür zu interessieren. Ohne die Hilfe von Dr. Norbert Blüm, wäre zu keiner Novellierung des Merkblattes gekommen. Auffällig war, dass sich selbst die Selbsthilfegruppen nicht dafür interessierten, dass die notorische Nichtanerkennung auf gezielter Fälschung – i. V. mit fortlaufendem Prozessbetrug – beruht. Auch die D:\75880565.doc - 20 - Tischvorlage Prof. W. Huber Dr. T. Merz wissenschaftlichen Gesellschaften, die sich bisher für diese Patienten eingesetzt haben und fachliche Aufklärung anbieten ignorierten diesen letztlich alles entscheidenden Sachverhalt. Das neue Merkblatt enthält statt der alten nun neue gezielte Fälschungen des Standes der Wissenschaft. Die neurotoxischen Stoffe wurden auf 14 zusammengestrichen und die Risikogruppen auf eine kleine Restgruppe reduziert. Erneut revidiert der Sachverständigenbeirat sich selbst. Während der Novellierung wurde jegliche Kommunikation mit außen abgelehnt. Diese Geheimnistuerei kann der Beirat weder mit fachlicher Qualitätskontrolle noch mit Schutz vor sachfremder Interesseneinwirkungen rechtfertigen. Dies hat er bereits bei der ersten Fälschung verwirkt. Nun hat er bewiesen, dass er fast ausschließlich fremden Interessen dient und zwar prompt, wohl im vorausseilenden Gehorsam mit dem seit fest einem Jahrzehnt diskutierten Effekt steigender Anzahlen von – falsch behandelten – chronisch Kranken, Frührentnern, Gerichtskosten, andere Sozialkosten – Erstere in Millionen, Zweitere in Milliarden gezählt. Man darf gespannt sein, ob sich jemand für diese Zusammenhänge interessiert. Jegliche Diskussion über Umweltschutz, gar Ökologie, steigenden Sozialkosten, gar Nachhaltigkeit ist Makulatur, sofern sich niemand bemüht, die bereits entstandenen Schäden beim Menschen zur Kenntnis zu nehmen oder so zu tun als ob man darüber tief besorgt aber leider machtlos sei. D:\75880565.doc - 21 -