Allgemeines Krankenhaus der Stadt Wien - Universitätskliniken KLINISCHE ABTEILUNG FÜR GEFÄSSCHIRURGIE o. Univ.-Prof. Dr. Peter POLTERAUER Währinger Gürtel 18-20, A-1090 Wien JAHRESBERICHT 2006 Klinisches Sekretariat f. Gefäßchirurgie (Chefsekretariat) Frau FOI Duminger 40 400/6956, 6957, Fax 6958, Ebene 7 C [email protected] [email protected] Bettenstation, Patientenauskunft Herrn DGKP Fortner 40 400/6950, Ebene 20 B [email protected] Internetadresse: http://www.meduniwien.ac.at/gefaesschirurgie 1 INHALTSVERZEICHNIS Personal Ärzte wissenschaftliche Mitarbeiter Sekretariate Pflegepersonal Bettenstation 20 B Patientenbetreuung Ambulante Patientenbetreuung (Gefäßambulanz) Stationäre Patientenbetreuung Operationsräumlichkeiten Qualitätssicherung Statistik Lehrtätigkeit an der Universität Wien Wissenschaftliche Schwerpunkte Wissenschaftliche Publikationen und Vorträge 2006 Österreichische Gesellschaft für Vaskuläre Pflege Verantwortlicher für Redaktion und Herausgabe 2006: Univ.-Prof. Dr. Harald Teufelsbauer Medizinische Universität Wien Klinische Abteilung für Gefäßchirurgie Währinger Gürtel 18-20, A-1090 Wien, Tel: 40400/5620 2 ÄRZTE Leitung: o. Univ.-Prof. Dr. Peter POLTERAUER Ordinarius für Gefäßchirurgie an der Universität Wien Bettenführende Oberärzte Univ.-Prof. Dr. Ihor HUK Univ.-Prof. Dr. Georg KRETSCHMER - Leiterstellvertreter Univ.-Prof. Dr Thomas HÖLZENBEIN – Karenz ab 1.10.2006 (SBG Landeskliniken, Univ.Klinik f. Gefäß-u. endovasc. Chir., Leitungsfunktion) Fachärzte für Chirurgie mit Additiv-Fach Gefäßchirurgie Univ.-Prof. Dr. Harald TEUFELSBAUER (Add. FA für Gefäßchirurgie seit 31.12.01) Univ.-Prof. Dr. Josif NANOBACHVILI (Add. FA für Gefäßchirurgie seit 1.10.00) seit 01.04.1998 seit 01.03.1999 Fachärzte für Chirurgie in Ausbildung zum Additiv-Fach Gefäßchirurgie Dr. Franz FELBERBAUER Univ. Prof. Dr. Bernd GOLLACKNER Dr. Christoph DOMENIG seit 01.10.2006 seit 01.10.2006 seit 01.04.2006 Ass. Ärzte in Ausbildung für Chirurgie (in Rotation) Dr. Peter BLAHA Dr. Stefan STREMITZER Dr. Regina PROMBERGER Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Klaus SAHORA Andrea DAL BORGO Georg WIDHALM Ioannis STAVROU Karola TRESCHER 01.10.05 01.11.05 01.01.06 01.10.06 01.04.06 01.04.06 07.08.06 03.09.06 01.10.06 – – – – – – – – – 31.03.06 31.03.06 30.06.06 31.03.07 30.09.06 30.09.06 31.08.06 15.10.06 31.12.06 Weitere Additiv - Fachärzte für Gefäßchirurgie, die an der Universitätsklinik gefäßchirurgischen Oberarztdienst versehen. Univ.-Prof. Univ.-Prof. Univ.-Prof. Univ.-Prof. Univ.-Prof. Univ.-Prof. Univ.-Prof. Univ.-Prof. Univ.-Prof. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Dr. Judith KARNER-HANUSCH Friedrich LÄNGLE Johannes MIHOLIC Ferdinand MÜHLBACHER Bruno NIEDERLE Rudolf STEININGER Bela TELEKY Peter GÖTZINGER Daniela KANDIOLER 3 Internisten OA Dr. Susanne RASOUL-ROCKENSCHAUB OA. Dr. F. GREMMEL Wissenschaftliche Mitarbeiter Univ.-Prof. Dr. Michael STAUDACHER Prim. i. R. Dr. Helmut SCHÜRER-WALDHEIM Dr. Klaus WOLFF Dr. Alexander PRUSA Dr. Maryana TEUFELSBAUER CM Andreas WIBMER Abgang in leitende Funktionen Univ.-Doz. Dr. Heinz MAGOMETSCHNIGG, Primarius der Abteilung für Gefäßchirurgie, Landeskrankenhaus Salzburg – 1.11.1995 Dr. Ewald GRUBER, Leitender Arzt der Abteilung für Gefäßchirurgie, Krankenhaus Franz Tappeiner, Meran, Italien – 1.12.1998 Dr. Luc CLAEYS, Leitender Arzt der Abteilung für Gefäßchirurgie, Univ.-Klinik Marienhospital, Herne, Deutschland – 1.7.1999 Univ.-Prof. Dr. Wolfgang TRUBEL, Primarius der gefäßchirurgischen Einheit an der Privatklinik Döbling, Wien, Österreich – 1.10.2001 Univ.-Prof. Dr. Manfred PRAGER, Primarius der Abteilung für Chirurgie, A.ö. Krankenhaus Oberwart – 1.1.2004 Univ.-Prof. Dr. Thomas Hölzenbein Leitungsfunktion Univ. Klinik f. Gefäß- u. endovasculäre Chirurgie, Salzburger Landeskliniken - 2006 Abteilungssekretariat 7C Frau Waltraud DUMINGER, FOI, Chefsekretärin – Büroleitung Bettenstation 20 B Stationspfleger: Stellvertretung: Herr Norbert FORTNER, DGKP - Pflegedienstleitung Frau Gerda CAMONDO, DGKS - Stat. Sr. Stv. 4 PATIENTENBETREUUNG Ambulante Patientenbetreuung Erstbegutachtungen von geplanten, zugewiesenen oder auf eigenen Wunsch die Ambulanz aufsuchenden Patienten, Notfallpatienten, Kontrollund Nachsorgeuntersuchungen erfolgen im Rahmen der "Gefäßchirurgischen Ambulanz", welche als Spezialambulanz in den Ambulanzräumlichkeiten (Ebene 7C, AKH) jeden Mittwoch von 8.30 Uhr bis 15 Uhr zur Verfügung steht (Anmeldezeit von 8h bis 10h). Weiters stehen den gefäßchirurgischen Patienten rund um die Uhr an jedem Tag für Akutereignisse und Wundbehandlungen ambulante Betreuungsmöglichkeiten zur Verfügung. Dabei erfolgt die Begutachtung und Erstversorgung durch den diensthabenden gefäßchirurgischen Oberarzt im Rahmen der allgemeinen chirurgischen Patientenversorgung. Für solche Situationen steht die Ambulanz der Univ.-Klinik f. Chirurgie (Ebene 7C) von Montag bis Freitag (8 Uhr – 15:30 Uhr) zur Verfügung. Außerhalb dieser Ambulanzzeiten erfolgt die Patientenbegutachtung in den Räumen der Notfallaufnahme des Allgemeinen Krankenhauses (Ebene 6D), von wo aus der diensthabende gefäßchirurgische Konsiliararzt verständigt wird. Mindestens ein erfahrener Oberarzt/Facharzt für Gefäßchirurgie ist immer rund um die Uhr im Dienst anwesend. Betreuung stationärer Patienten Die gefäßchirurgische Bettenstation 20 B (grüner Bettenturm, Ebene 20) verfügt über 26 Normalpflegebetten in modernst ausgestatteten Einbis Dreibettzimmern (eigenes Telefon, Kabel-TV). Weiters gibt es 4 "Intermediate-Care" Betten, welche vom Arbeitsraum der Schwestern aus direkt einsehbar sind und über moderne MonitoringEinrichtungen verfügen (EKG, Blutdruck, Sauerstoffsättigung). In diesem Intermediate-Care-Raum erfolgt die frühpostoperative Überwachung aller arteriell rekonstruierten Patienten, bei welchen keine postoperative Beatmungstherapie erforderlich ist. Das Durchschnittsalter dieser Patienten ist 72 Jahre. Gefäßchirurgie ist also heute Alterschirurgie – Geriatrie. Für solche stationäre, geriatrische, chirurgische IMC-Patienten ist der Pflegeaufwand um ein vielfaches höher als auf der Normalstation. Dies sollte von den Verantwortlichen aus medizinisch ethischen-ökonomischen Überlegungen würdigend anerkannt und mit einer Pflegepersonalaufstockung gefördert werden. Im Bedarfsfall hat die Klinische Abteilung für Gefäßchirurgie an der Univ. Klinik f. Allgemeine Anästhesie und Intensivmedizin ein Belegsrecht für Betten im Intensivpflegebereich. Die gefäßchirurgische Bettenstation beinhaltet weiters ein gut ausgestattetes Untersuchungszimmer, das Stationssekretariat, einen Ärzteaufenthalts- und Nachtdienstraum, sowie ausreichend Platz für Arbeit und Aufenthalt des Pflegepersonals. 5 Operationsräumlichkeiten Die Klinische Abteilung für Gefäßchirurgie verfügt über einen modernst ausgestatteten Operationssaal im Bereich der Operationsgruppe II des OP-SaalBereiches des Allgemeinen Krankenhauses. Dieser Operationssaal ist täglich für Elektiveingriffe vorgesehen, ein zweiter Operationssaal ist einmal pro Woche für planmäßige gefäßchirurgische Eingriffe verfügbar. An der Abteilung für Angiographie und Interventionelle Radiologie (Ebene 8F) wird eine kombinierte Angiographie– und Operationseinheit betrieben, in der besonders endoluminale Operationen (Implantation von Stent-Graftprothesen) bei Aortenaneurysmen zweimal wöchentlich durchgeführt werden – Hybrid OP. Für akute gefäßchirurgische Eingriffe steht weiters rund um die Uhr die Akut-OPEinheit (OP-Gruppe V des OP-Saal-Bereiches des Allgemeinen Krankenhauses) zur Verfügung. Für Varizenoperationen, kleine arterielle Eingriffe oder Weichteiloperationen sind bei Bedarf auf Ebene 7 C jederzeit Ambulanz-OP-Eingriffsräume bereitgestellt. Die perioperative und frühpostoperative anästhesiologische Betreuung der Gefäßpatienten erfolgt durch Mitarbeiter der Klinischen Abt. f. Herz-, Thorax- u. Gefäßchirurgische Anästhesie und Intensivmedizin (Suppl. Leiter: Univ.-Prof. Dr. M. Hiesmayr). Neben modernster Anästhesietechnik und perioperativem Monitoring steht hierfür ein von der Anästhesie betreuter Intensiv-Aufwachraum für die unmittelbar frühpostoperativen Stunden vor Rückverlegung der Patienten auf die gefäßchirurgische Bettenstation 20 B zur Verfügung, wo diese dann in der Regel in die abteilungseigene Intermediate Care (IMC) Aufnahme finden, oder bei Bedarf auf einer der Intensivstationen des Hauses weiter betreut werden. 6 MASSNAHMEN ZUR QUALITÄTSSICHERUNG Regelmäßige Morgenbesprechung im Rahmen der Klinik (täglich) mit Vorstellung und Diskussion der vorgenommenen Operationen vom Vortag und der geplanten Operationen des jeweiligen Tages Regelmäßige Röntgenbesprechungen (2x wöchentlich) in Zusammenarbeit mit der Klinischen Abteilung für Interventionelle Radiologie sowie der Klinischen Abteilung für Angiologie Komplikationsvorstellung im Rahmen der Klinik Computergestützte Dokumentation sogenannter Referenzoperationen (z.B. Aortenaneurysmaexclusions-OP, Carotis-OP) und Teilnahme an Multicenter-Vergleichen im Rahmen nationaler und internationaler Gesellschaften Teilnahme an nationalen und internationalen Forschungsprogrammen Exakter nachvollziehbarer Aufnahmebefund (Ambulanzakt, Aufnahmegespräch, Aufnahmeuntersuchung und erste Aufklärung des Patienten) Jede Operation wird von einem Additivfacharzt für Gefäßchirurgie vorgenommen bzw. überwacht Intraoperative Qualitätssicherung mittels Angiographie, Angioskopie, Dopplersonographie, Flowmetrie, bzw. transkutaner Messung der Sauerstoffsättigung Exakte nachvollziehbare Dokumentation des Krankheitsverlaufes und der angeordneten Untersuchungen und Therapien Prompte Erstellung des definitiven Entlassungsbefundes (die Arztbriefe werden den Patienten am Entlassungstag mitgegeben) Regelhaft geplante ambulante Kontrollen nach stationärer Behandlung mit entsprechender persönlicher und apparativer, objektivierbarer Qualitätssicherung (persönliches Gespräch, klinische Untersuchung und jeweils entsprechende Zusatzuntersuchungen wie Duplexsonographie, CT, MRI, Angiographie) und computergestützter Dokumentation Komplikations- und Mortalitätsanalysedokumentation Regelmäßige Visiten (2x täglich) 7 LEHRTÄTIGKEIT AN DER MEDIZINISCHEN UNIVERSITÄT WIEN Der international zunehmenden Bedeutung der Gefäßchirurgie in Forschung und Lehre wurde in Wien durch die Errichtung eines Lehrstuhls für Gefäßchirurgie im Juni 1993 Rechnung getragen. VORLESUNGEN Chirurgische Klinik mit Praktikum Allgemeinchirurgie, Herz-Thoraxchirurgie, Gefäßchirurgie, Transplantationschirurgie, Plastische Chirurgie, Kinderchirurgie, einschließlich Kieferchirurgie, Urologie, Orthopädie, Neurochirurgie, Anästhesie, Unfallchirurgie (Hauptvorlesung) o. Univ.-Prof. Dr. P. Polterauer und Partner Gefäßchirurgie (Blockvorlesung 11) o. Univ.- Prof. Dr. P. Polterauer Univ. Prof.- Dr. I. Huk Gefäßchirurgie im Rahmen des II. Chirurgischen Tertials des MCW Univ.- Prof. Dr. G. Kretschmer Univ.- Prof. Dr. H. Teufelsbauer Grand Rounds im Rahmen des MCW Univ.- Prof. Dr. G. Kretschmer Univ.- Prof. Dr. H. Teufelsbauer Intensivpraktikum Chirurgie (Praktikum) o. Univ.-Prof. Dr. P. Polterauer Univ.- Prof. Dr. G. Kretschmer Univ.- Prof. Dr. I. Huk Univ.-Prof. Dr. H. Teufelsbauer Univ.-Doz. Dr. J. Nanobachvili Univ.-Prof. Dr. T. Hölzenbein DISSERTATIONEN CM A. WIBMER Die optimierte Therapie des rupturierten abdominellen Aortenaneurysma (Betreuer: Univ. Prof. Dr. H. Teufelsbauer) CM D. FORKERT Der Obturatorkanalbypass, Anwendungsgebiete und Ergebnisse (Betreuer: Univ. Prof. Dr. H. Teufelsbauer) DIPLOMARBEITEN CM M. UMATHUM Langzeitergebnisse der endovaskulären Operation des abdominellen Aortenaneurysma (Betreuer: Univ. Prof. Dr. T. Hölzenbein u. Dr. C. Domenig) 8 EINGRIFFE AN STATIONÄREN PATIENTEN 1.1.2006 bis 31.12.2006 N= 796 Aorta Iliaca 108 36 Femoro-poplitealer Bypass 57 Femoro-cruraler u- pedaler Bypass 58 Cross over Bypass 23 Profundaplastik 33 Thrombektomien u. Embolektomien 56 Carotis 73 Andere Gefäßinterventionen 33 Venenoperationen 74 Kleine Amputationen 19 Große Amputationen 26 Andere Operationen od.Gefäßinterventionen Haematom, Pseudoaneurysma Aortenaneurysma davon: davon: elektiv: 68 139 61 akut: 18 insgesamt: 86 Offene Operationen: 42 Stent-Implantationen (abdominell): 44 9 SCHWERPUNKTE AUS WISSENSCHAFT UND FORSCHUNG I. FORSCHUNGSGRUPPE AORTENANEURYSMA (G. Kretschmer, H. Teufelsbauer, A. Prusa, K. Wolff, M. Teufelsbauer, A. Wibmer, D. Forkert) Der Forschungschwerpunkt liegt in der Behandlung des abdominellen Aortenaneurysma. Durch eine langjährige computergestützte Dokumentation wird es möglich, Langzeitverläufe zu dokumentieren und Resultate mit Hilfe von innovativen statistischen Methoden zu beurteilen. So werden bei Notfall - und Elektiveingriffen die Ergebnisse der herkömmlichen Behandlungsmethoden - also des Ersatzes der Aorta durch Kunststoffprothesen - dokumentiert. Dem werden die mit Hilfe des endoluminalen Aneurysmamanagement (EVAR) erzielbaren Resultate gegenübergestellt und das Potential dieser neuen wenig invasiven Methode zu erfassen gesucht. Dabei gelingt es Verbesserungen in der Behandlungsstrategie des abdominellen Aortenaneurysma zu erreichen. Dies konnte durch eine Reihe von Veröffentlichungen in Spitzenjournnalen und auch durch eingeladene Vorträge belegt werden. Zurzeit wird durch den Einsatz von EVAR oder durch die offene Operation angestrebt bei der elektiven Versorgung von Aortenaneurysmen die operative Mortalität unter 2% zu senken. In ähnlicher Weise wird angestrebt bei der notfallmäßigen Versorgung von rupturierten Aortenaneurysmen die Resultate zu verbessern; insbesondere weil die Ergebnisse über die letzten 4 Dekaden unverändert unbefriedigend geblieben sind und Mortalitätsraten knapp unter 50% hingenommen werden mussten. Es scheint möglich zu sein mit Hilfe des Einsatzes von EVAR die Mortalität beim Notfalleingriff gegen 30% zu drücken, offenbar weil das Verfahren für die schockierten Patienten eine deutlich geringere Belastung bedeutet. Über dieses neue Konzept konnte bereits in zwei Spitzenjournalen berichtet werden. Zur Beurteilung der Langzeitresultate der Behandlung von abdominellen Aortenaneurysmen werden die Patientendaten beider Verfahren dokumentiert und mit Hilfe von innovativen statistischen Methoden zu vergleichen getrachtet, da die Möglichkeiten randomisierter klinischer Studien bei Eingriffen von unterschiedlichem Risiko aus ethischen Erwägungen limitiert erscheinen. So überblicken wir über 450 Patienten, welche mit EVAR versorgt worden sind und eine ähnlich große Zahl von konventionell behandelten Patienten. Die Sekundärrupturrate nach EVAR beträgt in unseren Händen 3%. II. GRUPPE CAROTIS Wissenschaftliche Aktivitäten auf dem Sektor der Behandlung von Stenosen der Arteria carotis wurden weiter geführt. Wir konnten an zwei multizentrischen randomisierten Studien teilnehmen, nämlich an der ACST - Studie (Asymptomatic Carotid Surgery Trial) und der SPACE - Studie (Stent Protected Angioplasty versus Carotid Endarterectomy). Die 5 - Jahresergebnisse bei der ACST - Studie sind bereits veröffentlicht worden; nun sollen noch 10 Jahresresultate erarbeitet werden. In der Space - Studie konnten bereits 30 Tage - Ergebnisse in Lancet veröffentlicht werden. 10 III. GRUPPE VERLETZUNGSPROPHYLAXE (H.Teufelsbauer u. K. Wolff) In Kooperation mit dem Heeresspital wurde die einsatzchirurgische Forschung über die Unterschiedlichkeit der Verletzungsmuster von Antipersonenminen und Streumunition, die sogenannten Cluster Bombs vorangetrieben. Die Herausarbeitung der Unterschiedlichkeit ist von Bedeutung, da die Verletzungen durch Streumunition eines anderen Behandlungskonzeptes bedürfen, als es die traditionelle Einsatzchirurgie postuliert. Ein zweiter Forschungsschwerpunkt lag auf dem Gebiet der Suche von Ergebnisprädiktoren, auf deren Grundlage die chirurgische Behandlung von Evakuierten aus Krisengebieten erfolgen soll. Ansatzpunkt ist die Triageüberlegung welcher aus humanitären Gründen evakuierte Patient welche „gestuft – intensive“ chirurgische Therapie erhalten soll, und dass sich dieser chirurgische Mitteleinsatz mit dem zu erwartenden gesamtmedizinischen Ergebnis decken soll. Vor allem bei Schädel – Hirntraumata stellt sich diese Triageüberlegung in gehäuftem Maße aus der Sicht des Gastgeberlandes, das die humanitäre Versorgung übernommen hat. Zu beiden Forschungsthemen konnten Arbeiten verfasst werden, die angenommen wurden und der Drucklegung harren. IV. REPERFUSIONSLABOR (I. Huk) 1. Metalloproteinasen in der Entstehung von AAA CXCR-4 und SDF-1 in der Entstehung abdomineller Aortenaneurysmen. Es ist bekannt, dass Metalloproteinasen bei der Entstehung von abdominellen Aortenaneurysmen (AAA) eine Rolle spielen. Weniger ist bisher über die Aktivatoren der Metalloproteinasen, also den upstream gelegenen Signalproteinen bekannt. Es kommt im Rahmen der AAA-Entstehung zu einer Einwanderung von Entzündungszellen und Ausschüttung von Entzündungsmediatoren, ua. Chemokine. Es wird im Rahmen dieses Projektes die Rolle des CXCR-4 (Chemokinrezeptor-4) sowie dessen Ligand SDF-1 (stromal derived factor-1) untersucht. In der derzeit laufenden ersten Phase des Projektes werden Immunhistochemien mit Antikörpern gegen SDF-1 und CXCR-4 von Aneurysmasäcken angefertigt. Es soll untersucht werden, ob CXCR-4 im Aneurysmasack vermehrt exprimiert ist. Projektleiter: Dr. Markus Klinger 2. The Complement Component C5A Induces the Expression of Plasminogen Activator Inhibitor-1 in Human Atherosclerotic Plaques. Atherosclerosis is considered to be a chronic inflammatory disorder. Activation of the complement cascade is a major aspect of chronic inflammatory diseases. Complement components were identified in atherosclerotic plaques and a correlation between adverse events and C5a plasma levels was found. These findings support the notion that complement activation contributes to development and progression of atherosclerotic lesions. We will examine the effect of complement component C5a on plasminogen activator inhibitor type-1 (PAI-1) in human atherosclerotic plaques. Projektleiter: Dr. Johann Wojta 11 V. GESCHICHTE DER GEFÄSSCHIRURGIE Ao Univ. Prof. Dr. Michael Staudacher ist seit seiner Emeritierung im Jahre 1997 ständig an der Klinischen Abteilung für Gefäßchirurgie tätig und ist einmal wöchentlich anwesend und beteiligt sich an der Klinischen Visite, wo er auch zu aktuellen gefäßchirurgischen Problemen Stellung nimmt. Daneben forscht er auf dem Gebiet der Geschichte der Gefäßchirurgie und hat so eine Reihe von Vorträgen über die großen (vor allem österreichischen) Pioniere des Faches gehalten und publiziert. So z.B. über Alexis Carrel, Erwin Payr, Hans von Haberer, Ernst Jeger, Erich Lexer, Jean Kunlin und auch über andere Bere4iche des Faches wie z.B. „Jahrhundert der Gefäßchirurgie“, „er Schnitt des Chirurgen“, „Palliative Gefäßchirurgie“, Irrwege in der Gefäßchirurgie“, „Idiopathisches Chylopericard“ etc vorgetragen und veröffentlicht. Zuletzt hat er über die erwähnten Väter des Faches ein Buch mit dem Titel “Sternstunde der Gefäßchirurgie“ herausgegeben (2006). Zurzeit arbeitet er an einer Bestandsaufnahme und Dokumentation der Gefäßchirurgie in Österreich in den Jahren 1946 bis 1968. 1968 wurde die österreichische Gesellschaft für Gefäßchirurgie gegründet. VI. PHLEBOLOGISCHE ARBEITSGRUPPE Leitung: B. Gollackner seit 1.10.2006 12 PUBLIKATIONEN 2006 P. Polterauer Chirurgische Therapie des Femoralisverschlusses Arzt & Patient, 1, 2006 B. Gollackner, H. Teufelsbauer, I. Huk, P. Polterauer Das abdominelle Aortenaneurysma: Indikation – Therapie – Ergebnisse Zeitschrift für Gefäßmedizin 2006, 3 (1), 4-8 C. Neumayer, A. Fügl, J. Nanobachvili, R. Blumer, A. Punz, H. Gruber, P. Polterauer, I. Huk Combined Enzymatic and Antioxidative Treatment Reduces Ischemia-Reperfusion Injury in Rabbit Skeletal Muscle Journal of Surgical Research 133, 150-158 (2006) M. Staudacher, R. Gottardi „Irrwege“ in der Gefäßchirurgie, eine historische Betrachtung Springer Medizin Verlag 2006, Gefäßchirurgie 2006, 11:230-232 T. W. Weiss, H. Kvakan, C. Kau, M. Prager, W.S. Speidl, G. Zorn, S.Pfaffenberger, I. Huk, G. Maurer, K. Huber and J. Wojta No evidence for a direct role of helicobacter pylori and mycosplasma pneumoniae in carotid artery atherosclerosis based on their respective presence in the atherosclerotic plaque, in healthy vessels and in circulating leukocytes from the same individuals J. Clin. Pathol, St. Puchner, R.A. Bucek, C. Loewe, T. Hölzenbein, G. Kretschmer, M. Reiter, J.Lammer Endovascular Repair of Inflammatory Aortic Aneurysms: Long-Term Results Interventional Radiology, Clinical Observations J. Sailer, T. Rand, A. Berg, I. Sulzbacher P. Peloschek, T. Hölzenbein, J. Lammer High-Resolution 3 T MR Microscopy Imaging of Arterial Walls Card Vasc. And Intervent. Radiology M. Schoder, M. Grabenwöger, T. Hölzenbein, M. Cejna, M. P. Ehrlich, T. Rand, A. Stadler, M. Czerny, C.M. Domenig, C. Loewe, J. Lammer. Endovascular repair of the thoracic aorta necessitating anchoring of the stent graft across the arch vessels The Journal of Thoracic and Cardiovascular Surgery, Feb. 2006 B. Gollackner, J. Nanobachvili, H. Teufelsbauer, G. Kretschmer, I. Huk, P. Polterauer Schlaganfallprophylaxe durch Halsschlagader-Carotis-Eingriffe: IndikationTechnik- Ergebnisse Gefäßchirurgie – Arzt + Patient, Prometus-Verlag, 4/2006 13 W. Lang, P. Polterauer, R. Ahmadi 30 days results from the SPACE trial of stent-protected angioplasty versus carotid endarterectomy in symptomatic patients: a randomised non-inferiority trial. Lancet 2006; 368: 1239-47 H. Teufelsbauer, P. Polterauer, J. Lammer, I. Huk, J. Nanobachvili, G. Kretschmer Repair of Abdominal Aotic Aneurysms: The Benefits of Offering Endovascular and Open Surgical Techniques Perspectives, Vol 18, Number 3, Sept. 2006, 238-246 Both 14 VORTRÄGE UND ABSTRAKTS DER KLINISCHEN ABTEILUNG FÜR GEFÄSZCHIRURGIE 2006 P. Polterauer Vorsitz: Unterschenkelarterien: PTA/Stent Friedrich Olbert Intervent. Workshop München – 11. – 14.1.2006 P. Polterauer Vortrag: Gefäßchirurgie beim alten Menschen – machbar und sinnvoll Ost-Geriatrie-Seminar 3 Renaissance Penta Vienna Hotel, 5.5.2006 P. Polterauer Keynote Lecture: AAA Open Repair Versus EVAR 55th ESCVS Internat. Congress St.Petersburg/Russland, 11. – 14.5.2006 P. Polterauer Vortrag: Gefäßchirurgie beim älteren Menschen Wissenschaftliche Sitzung, Gesellschaft der Ärzte 18.5.2006 P. Polterauer Vortrag: Open Surgical versus Endovascular repair in AAA: 10 Years experience in patients selection reduces mortality rates. 4th Internat. Congress on Complications and Controversies in Intervent. Radiology, Pörtschach, 8. – 10.6.2006 P. Polterauer Vorsitz: Evidenz und Perspektiven in der Behandlung des Aortenaneurysmas 47. Österr. Chirurgenkongress Museumsquartier Wien, 15. – 17.6.2006 P. Polterauer Vortrag: Open Surgical versus Endovascular repair in AAA: The availability of EVAR reduces overall mortality rates for treating AAAs: experience after 1000 patients. XXII. World Congress of the Internat. Union of Angiology Lissabon/Portugal, 24. – 28.6.2006 P. Polterauer Vorsitz: Sitzung 5 Aorta 3. Gemeinsame JT der Gefäßmed. Ges. Österr. Innsbruck, 12.- 14.10.2006 M. Staudacher Buchvorstellung „Pioniere im Schlagadernetz-Sternstunden der Gefäßchirurgie“ 3. Gemeinsame JT der Gefäßmed. Ges. Österr. Innsbruck, 12.- 14.10.2006 15 C. Domenig Vortrag: Crurale arterielle Verschlusserkrankung: Ist das operative Risiko ein Argument für die primäre endovasculäre Intervention? 3. Gemeinsame JT der Gefäßmed. Ges. Österr. Innsbruck, 12.- 14.10.2006 P. Polterauer Vortrag: Open Surical versus Endovascular Repair in AAA: 10 years experience in patients selection reduces mortality rates. Vilnius, 22.10. – 25.10.06 P. Polterauer Österr. Wissenschaftstag Hotel Panhans am Semmering LEHRE – STUDENTEN – DISSERTATIONEN In der studentischen Lehre hat sich die Arbeitsgruppe sowohl in Rahmen des MCW (Chirurgische Tertiale) als auch im Rahmen des alten Curriculums mit entsprechender Vorlesungs und Prüfungstätigkeit engagiert. Die Lehrveranstaltungen im Rahmen der chirurgischen Tertiale wurden mit sehr guten Evaluationsergebnissen durchgeführt. Insbesondere wurden die Grant Rounds mit Teilnahme aller Studenten des MCW ausgezeichnet beurteilt. Zwei Dissertationen, eine auf dem Gebiet des rupturierten Aortenaneurysma und die andere über den Einsatz des Obturator - Bypass wurden betreut. Eine Diplomarbeit befasste sich mit den Langzeitergebnissen nach abdomineller Aortenstentgraftimplantation. 16 Im April 1997 wurde die ÖSTERREICHISCHE GESELLSCHAFT FÜR VASKULÄRE PFLEGE gegründet, unter der Präsidentschaft von Herrn DGKP Norbert Fortner und DGKP Dr. phil. V. Kozon Die Ziele der Gesellschaft sind: a) die interdisziplinäre Zusammenarbeit zur Förderung der professionellen Entwicklung der Pflege und speziell der vaskulären Pflege in Österreich. b) Kontaktpflege und Zusammenarbeit mit nationalen und internationalen Vereinigungen mit gleicher Zielsetzung. c) Förderung von Weiterbildung und fachlicher Kommunikation. d) Anregung und Förderung von Forschungsaktivitäten in der Pflege sowie Veröffentlichung der Ergebnisse und Mithilfe bei der Umsetzung dieser Ergebnisse für die Pflegepraxis. e) Regelmäßige Durchführung von Fortbildungsveranstaltungen. f) Unterstützung der Publikations- und Vortragstätigkeiten eigener Mitglieder. Der Vorstand der ÖGVP: Präsident: DGKP Norbert FORTNER Vizepräsident: DGKP Dr. phil. Vlastimil KOZON 1.Schriftführer: DGKS Elfriede RAFFELSBERGER Stellvertr. Schriftführerin: DGKS Sonja JANACH 1. Kassier: DGKP Albert WANK 2. Kassier: DGKP Claudiu SUDITU Sekretariat der ÖGVP: Wiener Medizinische Akademie für postgr. Fortbildung Alser Straße 4, A-1090 Wien, Tel. Nr.: 0043-1/405 13 83-21, Fax: 0043-1/405 13 83-23 Frau Silvia KONSTANTINOU und Frau Karin KNOB Ehrenmitglieder der ÖGVP: DGKS Mag. Dr. jur. Gertrude ALLMER, Oberwart Patricia BAUM, BSN, RN, CVN, Boston USA Anne M. BURGESS, BSN, RN, CCRC, Boston, USA Victoria FAHEY RN, MS, CVN, Chicago, IL, USA DGKS Mag. phil., Alzbeta HANZLIKOVA, Slowakei DGKS Theresa HOHENTANNER, München BRD DGKP Gerhard KAMMERLANDER, Embrach, Schweiz DGKS Univ.-Doz. Dr. phil. Elisabeth SEIDL, Wien DGKS Dr. phil. Ilsemarie WALTER, Wien 17 Mitgliedschaften: Die Österreichische Gesellschaft für Vaskuläre Pflege ist Mitglied der Österreichischen Pflegekonferenz und derzeit im Präsidium durch Herrn Dr. phil. Kozon Vlastimil (Vizepräsident der ÖGVP) vertreten. Internet: Homepage: http://www.oegvp.at Email: [email protected] Aktivitäten: Organisation von Kongressen, Seminaren, Weiterbildungen Berufspolitische Arbeit, zusammen mit der Österreichischen Pflegekonferenz Vorträge im vaskulären Pflegebereich Eigener Verlag (ÖGVP) in dem auch unsere Bücher erschienen sind Publikationen in Fachzeitschriften Anregung und Durchführung wissenschaftlichen Forschungsarbeiten Förderung und Aufbau einer internationalen Zusammenarbeit im vaskulären Pflegebereich Weiterbildung: Wundbehandlung, Wundmanagement, P-Stim Fortbildungen Verantwortlicher für Redaktion und Herausgabe 2006: Univ.-Prof. Dr. Harald Teufelsbauer Medizinische Universität Wien Klinische Abteilung für Gefäßchirurgie Währinger Gürtel 18-20, A-1090 Wien Tel: 40400/5620 18