Genom des probiotischen Bakteriums Enterococcus

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Pressemitteilung
Genom des probiotischen Bakteriums Enterococcus faecalis entschlüsselt
Wissenschaftler der Justus-Liebig-Universität Gießen haben das Genom des Bakteriums Enterococcus
faecalis aus Symbioflor® 1 entschlüsselt1. Die Analyse zeigte: das Genom besteht aus 2,8 Millionen
Basenpaaren und enthält über 2733 Gene. Wie bereits frühere Untersuchungen gezeigt haben, hat
das Bakterium keine Eigenschaften, die eine Infektion auslösen könnten. Die vorliegende
Gensequenz ermöglicht es jetzt, die immunstimulierenden Eigenschaften des Enterococcus faecalisStammes genauer zu untersuchen.
Bereits seit 59 Jahren wird das immunstimulierende Arzneimittel Symbioflor® 1 bei rezidivierenden
Infektionen der oberen Atemwege eingesetzt. Das enthaltene Bakterium überlebt die Magenpassage
und entfaltet seine Wirkung im Darm. Dort tritt es mit dem Darm-assoziierten Immunsystem in
Kontakt. Schlüsselzellen wie die M-Zellen und die dendritischen Zellen erkennen die Bakterien im
Darm über spezielle Rezeptoren. Das aktiviert die B-Zellen; sie differenzieren zu Plasmazellen aus und
treten über den Ductus thoracicus in den Blutstrom ein. So verteilen sie sich auf die verschiedenen
Schleimhäute des Körpers. Durch die Wanderung der Immunzellen sezerniert nicht nur die
Darmschleimhaut vermehrt sIgA, sondern auch die Schleimhäute des Nasenrachenraums und des
Bronchialtrakts. Das sIgA bindet an Bakterien oder Viren, die in die Bronchien, Nasennebenhöhlen
oder den Magendarmtrakt eingedrungen sind; anschließend transportieren das Flimmerepithel der
Bronchien, das Nasensekret und die Peristaltik des Darms das sIgA samt gebundenen
Krankheitserregern ab. Die Bakterien im Darm stärken also die Immunabwehr an allen
Schleimhäuten und können so vor Infektionen der Atemwege schützen.
Neben verschiedenen Studien bei Erwachsenen hat eine aktuelle, prospektive
Anwendungsbeobachtung die Wirkung von Symbioflor® 1 bei Kindern mit rezidivierender
Rhinosinusitis gezeigt2. Insgesamt nahmen 204 Kinder an der Anwendungsbeobachtung teil. Kontrollund Verumgruppe wurden mit Antibiotika und abschwellenden Nasentropfen behandelt, aber nur
die Verumgruppe erhielt anschließend über einen Zeitraum von acht Wochen Symbioflor® 1. Das
Ergebnis: Patienten, die zusätzlich mit dem bakterienhaltigen Präparat behandelt wurden, hatten
signifikant weniger Rhinosinusitis-Episoden als die Patienten in der Kontrollgruppe. Im Durchschnitt
kam es im beobachteten Zeitraum in der Verumgruppe 2,52-mal zu einer Rhinosinusitis, im Vergleich
zu 3,27-mal in der Kontrollgruppe. Am stärksten war die Wirkung in der Gruppe der 2- bis 11Jährigen. Für die Dauer der Erkrankung konnte ein positiver Trend beobachtet werden.
Literatur:
1)
Fritzenwanker M et al., 2013: Complete Genome Sequence of the Probiotic Entercoccus faecalis Symbioflor 1
Clone DSM 16431. Genome Announc. 1(1):e00165-12.doi:10.1128/genomeA.00165-12.
2)
Kitz R et al., 2012: Probiotic E. faecalis – adjuvant therapy in children with recurrent rhinosinusitis. Cent. Eur. J.
Med. 7(3): 362-365.
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